Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest

Infos zur Jung-Seite
im Hochschwarzwald ab August 2007   

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Blick nach Osten im Dreisamtal über Kirchzarten zum Hinterwaldkopf am 21.6.2007

17% der 20-29-Jährigen ohne Berufsausbildung - Tendenz steigend

Nach 15 Jahren Ausbildungsplatzkrise wischt der Petitionsausschuss des Bundestages mit einem Federstrich eine der größten Petitionen der vergangenen Jahre vom Tisch und verwehrt den Petenten sogar das Recht auf eine Anhörung zur Sache. Die Jugendlichen müssen sich doch schlichtweg veralbert vorkommen

Der so genannte Ausbildungspakt ist ja kaum mehr als heiße Luft: Diese Vereinbarung zwischen Politik und Wirtschaft gibt es seit dem Jahr 2004. Nach wie vor finden aber jährlich hunderttausende Jugendliche keinen Ausbildungsplatz. Die vermeintlich "neuen" Ausbildungsplätze sind in der Regel welche, die zuvor an anderer Stelle weggekürzt worden sind – und kaum je "zusätzliche". Allein am 30. September 2010 fehlten wieder 126.000 Ausbildungsplätze! Fast jeder zweite Bewerber wartet inzwischen mindesten ein Jahr auf einen Ausbildungsplatz. Über 400.000 Jugendliche befinden sich im so genannten Übergangssystem, also in einer "Warteschleife" auf einen Ausbildungsplatz. Nur 23 Prozent der Betriebe bilden überhaupt noch aus, obwohl alle Betriebe ausgebildete Fachkräfte nutzen wollen. Inzwischen gibt es mehr als 1,5 Millionen junge Menschen unter 29 Jahren ohne Berufsausbildung.
Alles von Jens Wernicke vom 13.12.2010 bitte lesen auf
/www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33791/1.html

 

 

KLJB in St.Ulrich: Spiritualität und umweltschonender Lebensstil

Im Rahmen ihrer Diözesanversammlung beschäftigte sich die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) Freiburg im Bildungshaus Kloster St. Ulrich in Bollschweil intensiv mit dem facettenreichen Thema "Spiritualität". Dazu wurden verschiedene Kleingruppen angeboten, wie zum Beispiel "Musik als Ausdruck von Spiritualität", "Meine Spiritualität und die Amtskirche" und "Mein Gottesbild". Daneben setzte sich eine Gruppe mit dem Verbandspapier zum Thema "Geistliche Leitung in der KLJB Freiburg" auseinander.

Mit der bewussten Themenwahl verdeutlichte die Diözesanleitung der KLJB Freiburg ihre Intention, für ihre Verbandsmitglieder im wahrsten Sinne des Wortes ansprechende spirituelle Räume zu schaffen. Orte, an denen Leben und Glauben in Verbindung kommen. "Es ist mir ein großes Anliegen, dass wir neben der Diözesanebene auch auf Ortsgruppen- und Bezirksebene Menschen finden, die Anwälte für das "K" in unserem Verband sind. Spiritualität ist und bleibt eine Herausforderung. Für jeden einzelnen und für den Verband", betont Jürgen Schindler, Pfarrer und Geistlicher Leiter der KLJB Freiburg. Am Abend feierten die rund 50 Teilnehmer dann zusammen einen Gottesdienst, in dessen Verlauf auch eine Ulme auf dem Gelände des Bildungshauses gepflanzt wurde. Im Rahmen der Diözesanversammlung wurde Johannes Pfundstein aus der KLJB Oberharmersbach (Bezirk Kinzigtal) mit überwältigender Mehrheit für ein weiteres Jahr zum Diözesanleiter gewählt. In seiner Antrittsrede versicherte er, dass er sich erneut aktiv für Jugendliche und junge Erwachsene aus dem ländlichen Lebensraum und deren konkreten Interessen einsetzen will. Nachdem Christine Erdenberger (Überlingen-Lippertsreute) und Nicole Huber (Oberharmersbach) feierlich aus der KLJB-Diözesanleitung verabschiedet wurden, gehören dieser nun – neben Johannes Pfundstein – noch Carina Wacker (Nordweil), Stefan Löffler (St. Märgen) und Jürgen Schindler (Singen) an.
Neben dem Thema "Spiritualität" setzten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch mit weiteren Perspektiven für die kirchliche Jugendarbeit im ländlichen Raum auseinander. Dabei ging es um die verbandspolitischen Schwerpunkte der KLJB Freiburg: "Ländlicher Raum", "Kluger und nachhaltiger Konsum", "Internationales" sowie um das Thema "Öffentlichkeitsarbeit". "Uns ist es wichtig, dass wir mit den Themen auch die Bezirks- und Gruppenebene erreichen und den Wünschen und Bedürfnissen auf diesen Ebenen gerecht werden. Deshalb haben wir uns entschieden, zu den einzelnen Verbandsschwerpunkten und dem immer wichtiger werdenden Thema Öffentlichkeitsarbeit Foren anzubieten, um gemeinsam wichtige Inhalte zu diskutieren", so die KLJB-Diözesanleitung.
Während der Diözesanversammlung stellte der Arbeitskreis "Kluger und nachhaltiger Konsum" der KLJB Freiburg außerdem die von ihm entwickelte Projekthomepage http://www.klug-und-nachhaltig.de vor, auf der sich unter anderem Handlungsempfehlungen zu den Bereichen "Kleidung", "Energie", "Mobilität", "Lebensmittel", "Elektronik" sowie "Kosmetik und Hygiene" befinden und die zu einem nachhaltigen und umweltschonenden Lebensstil anregen will. Das Thema "Kluger und nachhaltiger Konsum" will der gleichnamige Arbeitskreis zudem im Jahr 2011 mit Hilfe einer großen Gruppentour durch die Erzdiözese Freiburg noch stärker in das Bewusstsein der einzelnen Verbandsmitglieder bringen. Daneben berichteten Vertreter des Arbeitskreises "Internationales" von ihrer Studienfahrt nach Malmö, die unter dem Motto "Energie und Europa" stand.
27.10.2010, KLJB

 

Global Changemakers (Netzwerk British Council): Jetzt bewerben

Global Changemakers' ist eine Initiative des British Council und fördert seit 2007 junge Menschen, indem sie ihnen Möglichkeiten eröffnet, an internationalen Meetings, Konferenzen und Austauschprogrammen teilzunehmen. Bewerben können sich junge Menschen, die sich durch soziales Engagement auszeichnen und über gute englische Sprachkenntnisse verfügen. Die aktuelle Ausschreibung endet am 6. August 2010.
http://www.global-changemakers.net


Förderkreis Ferienzentren: FöFe organisiert wieder Jugendcamps

Der Förderkreis Ferienzentren (FöFe) hielt am Freitagabend in Gasthaus Pflug in Hasel seine Jahreshauptversammlung ab. Bereits seit 1981 veranstaltet der gemeinnützige Schopfheimer Verein als anerkannter Kinder- und Jugendhilfeträger Ferienreisen und internationale Begegnungen für Kinder und Jugendliche. Auch im nächsten Sommer will "FöFe" wieder viele Teilnehmer für seine Camps in Korsika, Griechenland, Spanien, Schmitzingen (Rheintal) und im Hasler Begegnungsbahnhof begeistern.

Der Vorsitzende Peter Petzold berichtete über die Aktivitäten des vergangenen Sommers, welche reibungslos und gut verliefen. Im Vorfeld der Freizeiten wurden die Anlagen des Vereins im griechischen Kakovatos durch den Einsatz neuer sanitärer Anlagen und im korsischen Marine de Sisco durch Ausbesserungen der Außenanlage verbessert. Die Arbeiten wurden wie die Freizeiten auch ehrenamtlich von den Betreuern ausgeführt. Bei den diesjährig anstehenden Wahlen wurde Peter Petzold mit überwältigender Mehrheit von den Mitgliedern im Amt bestätigt, ebenso Stefan Wolpensinger als sein Stellvertreter und Heiner Selz als Schriftführer. Sie bilden damit weiterhin neben Kassenführerin Nane Roth und den Beisitzern Anna-Barbara Gass, Urs Kohlmeier und Katharina von Hamm den Vorstand des Vereins. Die Betreuer der Sommerfreizeiten werden allesamt vereinsintern an mehreren Wochenenden im Jahr auf ihre Aufgaben vorbereitet, welche größtenteils unter der Leitung des Sozialpädagogen Peter Petzold stehen. Dabei werden thematisch alle für einen Gruppenleiter erforderlichen Kompetenzen erarbeitet, die vielfältigen Themenbereiche reichen vom rechtlichen Spektrum über Erlebnispädagogik, den Umgang mit Sexualität unter Jugendlichen bis zu Erste-Hilfe-Schulungen, um nur einige zu nennen. Für die Zukunft des Vereins wünscht sich Petzold neben den bestehenden Camps auch die Wiedereinführung von Hotelfreizeiten, um das Angebot weiterhin vielfältig zu halten. Diese seien aktuell jedoch leider "personell nicht zu stemmen". Das Jahresprogramm "Camps 2010" ist seit dieser Woche zu erhalten (Tel. 07622/668112). Außerdem informiert der Förderkreis über seine Aktivitäten an verschiedenen Infoständen in Freiburg, Lörrach und Schopfheim. Er wird auch an der Gewerbeschau in Binzen (10. April) vertreten sein.
14.3.2010, Föfe

 

Deutscher Gründerpreis für Schüler 2020 in Förberhofmühle

Der deutschte Gründerpreis für Schüler ist für Jugendliche ab 16 Jahren. Mit welchem Geschäftsmodell lässt sich Geld verdienen? Auf welches Produkt wartet die Welt? Nicht nur Manager haben sich tagtäglich mit diesen Fragen zu beschäftigen. Neues muss entstehen und unsere Jugend leistet ihren Beitrag dazu. Motivation und Mut zu neuem Vorschritt, das sind die Gründe für diesen sehr bedeutenden Preis, der schon seit mehreren  Jahren an unsere Jugend verliehen wird. Der Deutsche Gründerpreis für Schüler.

 

Die  Siegergruppen des Deutschen Gründerpreises für  Schüler im Hochschwarzwald.(von links) Platz 3: Miriam Engler, Tanja, Lickert, Rebecca Ross, Maria Duttlinger und Bianca Berggötz. Platz 1: Darius Zähringer, Fabian Heizmann, Lukas Hanser und Jeremias Schmidt und Coach Martin Zähringer. Platz 2: Constantin von Carnap, Simon Wittenstein, Florian Münch und Muriel Razavi.

Bundesweit nahmen dieses Jahr 1.129 Teams am Deutschen Gründerpreis für Schüler teil.  675 Teams kamen 2010 in die Jurybewertung. In Baden-Württemberg haben 170 Teams teilgenommen. Am 14 Juni fand die Siegerehrung des Bezirks Hochschwarzwaldes in der Förberhofmühle in Langenordnach  in Titisee- Neustadt statt. Verliehen wurden sie von Alexandra Marneth (Sparkasse Hochschwarzwald).

Von 2. Januar bis 11. Mai 2010 lief der Deutsche Gründerpreis für Schüler an. Acht Spielgruppen von der Hans-Thoma-Schule in Neustadt, dem Kolleg St. Sebastian in Stegen, der Schule Birklehof in Breitnau, der Firma Testo AG in Lenzkich und der Sparkasse Hochschwarzwald (Azubis), haben an diesem Projekt teilgenommen. Neun  Aufgaben per Internet galt es zu bearbeiten und zu recherchieren. Beispielsweise eine Erstellung der Homepage, Finanzierung oder das Entwerfen eines Presseberichtes. Herausforderungen wurden gestellt. Aus einer fiktiven Idee sollte ein Geschäftskonzept entwickelt werden.
Auf  Platz drei kamen Mariam Engler, Tanja Lickert, Rebecca Ross Maria Duttlinger und Bianca Berggötz. Sie sicherten sich mit ihrer Idee eines kabellosen Kopfhörers mit MP3 Players, der durch einen Funkstecker mit diversen anderen Geräten verbunden werden kann, den 3. Platz. (bundesweit Platz 133). Coach: Silke Maier, Pate: Helma Engler.
Der 2. Platz ging an das Internat Birklehof. Bundesweit Platz 59. Coach: Marlies Herweg, Pate: Jens Arne Buttkereit. Mit der Firma „InterMittlung“ konnten sie ihre Geschäftsidee  vorteilhaft vermitteln. Eine online Internatsvermittlungsagentur, die helfen soll, dass Eltern und Schüler ein geeignetes Internat für ihre Kinder finden.
Die Sieger des Abends war die Spielgruppe „Greenfood AG“ des Kolleg St. Sebastian in Stegen. Die Idee eine Handy–Software zu programmieren und zu vertreiben  brachte ihnen den ersten Platz bei der Sparkasse Hochschwarzwald, bundesweit den 40. Platz und in Baden-Württemberg den 15. Platz. Darius Zähringer, Pascal Spiegel, Fabian Heitzmann, Lukas Hanser und Jeremias Schmidt. Coacht: Martin Zähringer, Pate: Dr. Rainer Grießhammer. Diese Software liest QR-Codes auf Produktverpackungen (Handykamera vorausgesetzt) und gibt dem Konsument graphisch aufbereitete Informationen über die Nachhaltigkeit des Produktes. Und dies ist noch nicht alles. Dem Konsumenten werden noch viele weitere Details angezeigt, damit dieser ein absolut unverfälschtes Transparent bei der Auswahl seiner Konsumgüter hat. Mit dieser Idee, die sich vielleicht kompliziert anhört, aber durchaus von Nutzen ist, gewann die Spielgruppe St. Sebastian aus Stegen 300 Euro Preisgeld der Sparkasse Hochschwarzwald und 200 Euro Preisgeld des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg.
21.6.2010, asc, www.dreisamtaeler.de

 

 

Neue Internetseite zum Girls' Day online

Ab sofort ist die Internetseite für den Girls' Day - Mädchen-Zukunftstag mit neuem Design online. Besonderer Themenschwerpunkt sind im kommenden Jahr 2010 die Bereiche Eltern und Berufsorientierung. Auch Unternehmen, Schulen und natürlich Mädchen erhalten wichtige Informationen, Materialien und Kontakte für die Vorbereitungen zum nächsten bundesweiten Aktionstag am Donnerstag, 22. April 2010.
Mit dem Girls' Day können Mädchen ab Klasse 5 Berufe in Technik und Naturwissenschaften erkunden. Unternehmen und Organisationen öffnen Bereiche, in denen Frauen bislang unterrepräsentiert sind. Neue Veranstaltungen für den kommenden Girls' Day können ab sofort in die Aktionslandkarte eingetragen werden.
Die Bundesweite Koordinierungsstelle des Girls' Day - Mädchen-Zukunftstags wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union. Girls' Day - Mädchen-Zukunftstag ist ein Projekt des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. und eine Gemeinschaftsaktion des BMBF und des BMFSFJ, der Initiative D21, der Bundesagentur für Arbeit, des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks und des Bundesverbandes der Deutschen Industrie.
18.12.2009, www.bildungsserver.de/link/girls_day

www.girls-day.de/Startseite/Weihnachten
www.girls-day.de

 

Kommunalwahlkampf im Schülerhaus: Unter 25 - parteiübergreifend

Radtouren, Diskussionsrunden, Betriebsbesichtigungen, Infostände, rote Wäscheleinen, Kandidatenvorstellungen – es ist Wahlkampf und es mangelt nicht an Ideen und Angeboten der Parteien, die Wähler zu umwerben. Eine außergewöhnliche und aus dem Rahmen fallende Wahlveranstaltung fand vergangene Woche jedoch im Schülerhaus Dreisamtal statt. Außergewöhnlich deshalb, weil sie parteiübergreifend war, denn auf dem Podium saßen Kandidaten der FWG, der GRÜNEN und der SPD und standen dem Publikum Rede und Antwort. Das, was sie verband, war ihr Alter: sie waren alle unter 25 Jahre alt.

Initiiert wurde die Veranstaltung von Ulrich Menz, ehemaliger Bürgermeister der Stadt Kehl, inzwischen Bürger Kirchzartens und bekannt dafür, dass er sich für aktive Teilnahme der Bürger im Gemeinwesen einsetzt. In seinem Eingangsstatement verwies er darauf, dass viele Bürger das Vertrauen in Politik und Verwaltung verloren haben. Die Folge sei Politikverdrossenheit und eine erschreckend niedrige Wahlbeteiligung. Auf kommunaler Ebene könne dieses Vertrauen am ehesten wieder hergestellt werden und wenn junge Menschen bereit seien, für den Gemeinderat zu kandidieren, so sei das eine Chance, verkrustete Strukturen aufzuweichen. Das sind denn auch die Ziele der jungen Menschen: sie wollen frischen Wind und neue Ideen in den Gemeinderat bringen. Der Blickwinkel junger Menschen sei anders und momentan im Gemeinderat nicht vertreten. Joscha Brandhorst und Jonas Engesser, beide auf der grünen Liste, und Maximilan Johannes, FWG, sind seit Jahren schon in den autonomen Jugendzentren engagiert und würden sich, sollten sie gewählt werden, als Sprachrohr für alle Jugendlichen Kirchzartens sehen, so Maximilian Johannes. Jonas Engesser betonte, dass die Jugend besser sei als ihr Ruf, sie sei willig und wolle sich engagieren. Leider würde sie allzu oft von der Verwaltung ausgebremst, wie derzeit wieder bei der Planung des Open-Air-Konzerts „Rock am Bach“.
Zwar wollen sich alle der anwesenden Kandidaten für die Stärkung der Jugendarbeit und der Jugendzentren einsetzen, aber ihr Blick geht durchaus weiter. Moana Engesser, Kandidatin für die SPD, könnte sich eine Plattform vorstellen, die es Jung und Alt ermöglicht, ins Gespräch zu kommen und Verständnis füreinander zu entwickeln. So könnte vielen Konflikten zwischen Jugendlichen und älteren Menschen vorgebeugt werden. Stark machen möchte sie sich auch für die Einführung eines Bürgerbusses im Dreisamtal, mit dem Ziel der besseren Vernetzung der Dreisamtalgemeinden. Das sei im Interesse der Schüler, die ja nicht motorisiert seien, aber genauso älterer Menschen, die nicht mehr aktiv am Straßenverkehr teilnehmen können oder möchten. Sehr am Herzen liege ihr auch die Energiepolitik, Ziel müsse es sein, Kirchzarten energieautark zu machen! Auch Jan Kühn, ebenfalls SPD, denkt generationenübergreifend und möchte sich für ein schöneres Kirchzarten einsetzen. Die Fußgängerzone wirke oftmals tot und müsste so umgestaltet werden, dass sie ein Treffpunkt für alle Bürger sein kann, wo junge und alte Menschen sich gerne aufhalten. Joscha Brandhorst möchte den Kommunikationsstil zwischen Politikern und Bürgern verändern. Wichtig sei ihm, die Anliegen der Bürger ernst zu nehmen und den Dialog zu suchen. Warum sollten nicht auch ganz neue Wege beschritten werden, um die Bürger mehr an den Entscheidungen zu beteiligen in Form von Arbeitskreisen, Runden Tischen und ähnlichem.

Aus dem Publikum heraus wurde die Frage gestellt, ob die jungen Kandidaten überhaupt eine Chance hätten, ein Mandat zu erlangen. Denn immerhin werde der Gemeindrat aufgrund des Wegfallens der unechten Teilortswahl verkleinert. Gab es wegen Überhangsmandaten bisher 21 Sitze, seien es zukünftig 18. Gleichzeitig träten aber fast alle amtierenden Räte wieder an. Menz stellte dazu eine ganz einfache Rechnung auf: In Kirchzarten gäbe es circa 1000 Jungwähler im Alter von 18 bis 25 Jahren. Diese Jungwähler hätten 18.000 Stimmen und dieses Stimmenpotential entspreche dem Stimmenanteil der SPD bei der letzten Wahl, die mit 25% zweitstärkste Fraktion des Gemeinderats mit derzeit sechs Sitzen sei.
Bei den FWG, GRÜNEN und der SPD kandidieren immerhin sieben Youngsters. Wenn also alle Jungwähler auch junge Kandidaten wählten – und das mit der maximalen Stimmenzahl - , so bestünde durchaus die Chance, dass sie dann nach der Wahl im Gemeinderat vertreten sein werden. Aber selbst wenn es mit einem Mandat nicht klappen sollte: „Engagiert euch weiterhin politisch, schließt euch zusammen und werdet so etwas wie eine pressure group, um euren Ideen Gehör zu verschaffen“,  ermutigte Menz die Jugendlichen. Jürgen Dangl, der den Abend moderierte, knüpfte an Obamas „Yes, we can!“ an. Es müsse doch möglich sein, dass die Jugend die Jugend mobilisiere. Gelänge das, könnte sich das Durchschnittsalter des Gemeinderats zukünftig verjüngen.
Dagmar Engesser, 29.5.2009, www.dreisamtaeler.de

 

Kommunalwahl - Diskussion - Deine Stimme online abgeben

Durch die kommunale Politik wird vieles was dir wichtig ist gestaltet. Hinter der kommunalen Politik stehen die Mitglieder des Gemeinderates und des Kreistags. Für sie ist es dabei wichtig zu wissen, wie du an deinem Wohnort lebst, wie du deine Freizeit verbringst und welchen Blick du in die Zukunft wirfst. Im Juni 2009 werden wieder Kommunalwahlen sein, das heißt, dass da ein neuer Gemeinderat in deinem Wohnort und ein neuer Kreistag in deinem Landkreis gewählt werden. Dies ist eine gute Möglichkeit für dich mit deinen Anliegen von der Politik wahrgenommen zu werden! Hier kannst du deine Meinung dazu sagen - die gesammelten Ergebnisse werden dann in der Zeit vor der Kommunalwahl den Kommunalpolitikern vorgelegt und mit ihnen diskutiert.....

http://www.deinestimme.jugendnetz.de/
Diskussionsplattform zur Kommunalwahl für Jugendliche von 14 - 18 Jahren

 

Koordinierungskreis der offenen Jugendarbeit (KOK) in Merzhausen

Einmal im Monat trifft sich der "Koordinierungskreis der offenen Jugendarbeit", kurz KOK, im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Diesmal waren Merzhausen mit seinem Jugendcafé, kurz JuCa, und seine Macher die Gastgeber. Das Treffen stand unter dem Motto "Wie kann ich die Beteiligung von Jugendlichen in meiner Arbeit fördern?" 19 haupt- und ehrenamtlich in der Jugendarbeit Tätige suchten eine Antwort auf diese Frage und fanden - zumindest teilweise - eine Antwort.

"Die Jugend von heute" — in allen Kulturen und durch alle Epochen empfand man sie als problematisch. Auf unterschiedliche Art und Weise wurde jungen Menschen der Weg ins Erwachsenenleben gewiesen. Das Überangebot an Medienvielfalt und Konsumgüterangebot macht diese Aufgabe heutzutage nicht leichter. "Partizipation" ist das Schlagwort, das Jugendreferenten auf ihre Fahne geschrieben haben, und "Jugendbeteiligung" das Ziel ihrer Bemühungen. "Was verhindert Beteiligung in der Jugendarbeit?" fragte denn auch Martin Rück, Diplompädagoge und Jugendreferent in der Zukunftswerkstatt Hexental, seine Mitstreiter aus dem Landkreis. In der Diskussion stellte sich heraus, dass die Bedingungen — familiäre Situation, Schulart, sozialer Hintergrund — sehr unterschiedlich sind, auch von Ort zu Ort, entsprechend verschieden denn auch die Konzepte der mit den Jugendlichen befassten Kräfte. Wolfgang Gerbig vom Kinder- und Jugendbüro der Stadt Neuenburg etwa hält wenig davon, Einrichtungen vorgefertigt zu präsentieren, und viel davon, die Jugendlichen an ihrer Gestaltung zu beteiligen. Dabei gelte es die vorhandenen Fähigkeiten und Talente zu nutzen, bei der Herrichtung eines Gebäudes beispielsweise angehende Maler, Maurer und Zimmerleute zeigen zu lassen, was sie können. Damit habe er, so Gerbig, die besten Erfahrungen gemacht, denn das stärke das Selbstbewusstsein und das Zugehörigkeitsgefühl. Ähnlich haben es die Aktiven in der Zukunftswerkstatt Hexental erlebt, etwa bei der Einrichtung der Jugendcafés in Merzhausen und in Au. Dass das nicht immer ohne Schwierigkeiten abgeht und auch seine Grenzen hat, beispielsweise bei der Verlegung der Elektrik, bestätigen auch sie. Das Gesamtergebnis aber sei, da sind sich Martin Rück und die Helfer vom Förderverein einig, nur positiv zu bewerten.
Mithilfe der Einteilung in verschiedene Phasen — "Phantasie und Utopie" , Verwirklichung und Praxis" und die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen und Forderungen - näherten sich die Tagungsteilnehmer konkreten Ergebnissen, die sie "Beschwerde- und Kritikphase" nannten. Dabei kristallisierte sich immer deutlicher heraus, dass Verwaltungen und Kommunen wichtige Partner sein können und vielerorts auch schon sind, jedoch noch mehr und auch finanziell dazu beitragen können, dass die Erwachsenen von morgen für eigenverantwortliches Handeln gerüstet werden, das ihnen die Partizipation am Gemeinleben auch in der Zukunft erleichtert und ermöglicht.
Anne Freyer , 10.4.2008, BZ

 

 

Die wichtigsten muslimischen Jugendbewegungen

Man fährt gemeinsam ins Pfingstlager, trifft sich zum Billardspielen im Gemeindezentrum, pilgert zusammen zum Weltjugendtag. Christen/innen in Deutschland sind organisiert. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) vereint über 650.000 junge Katholiken/innen. Die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend vertritt gut doppelt so viele, etwa 1,2 Millionen junge Gläubige – bundesweit, hierarchisch bis zu den Ortsgruppen hinab. Anders die Situation der jungen Moslems in Deutschland. Sie sind hier aufgewachsen, sprechen fließend Deutsch und versuchen den westlichen Lifestyle mit ihrer Religiosität zu verbinden. Doch in den über 2.000 muslimischen Vereinen finden sie nicht, wonach sie suchen. "Sie wollen Fortschritt, Erfolg und verlangen nach Integration", sagt Julia Gerlach und schrieb ein Buch über sie, "die Pop-Muslime". Die zweite, bedeutende Strömung ist der Salafi-Islam, die in Deutschland vor allem durch den charismatischen Prediger Pierre Vogel an Beliebtheit gewinnt. fluter.de sprach mit der Journalistin und Autorin Julia Gerlach, Autorin des Buches "Zwischen Pop und Dschihad". .....

Organisation Lifemakers
Zielgruppe: Kinder der eingewanderten Arbeitsmigranten/innen
Motiv: "Wir wollen uns nützlich machen und gute Moslems sein."
Aktionen: Deutschkurse, Gotteshaus-Putzen, Armenspeisungen ...
Status: Verliert an Beliebtheit
"Vermutlich, weil es eine Modewelle war und die jungen Leute jetzt 15 Mal Butterbrote an Obdachlose verteilt haben und jetzt einfach(( keine Lust))keinen Bock mehr haben." (Julia Gerlach)
Mitgliederzahl: schwindend
Kennzeichen: bildungsoffensiv
Prediger: Fethullah Gülen
Kritik: Eine Art Seilschaft

Strömung Pop-Islam
Zielgruppe: Kinder der Mittelschicht mit westlichem Lifestyle
Motiv: Remix aus Pop und Islam
Status: Sehr beliebt
"Eine trendy Bewegung, der vorgeworfen wird, dass sie seicht sei, dass die Botschaften nicht fundiert, religiös begründet sind und alles etwas locker daherkommt." (Julia Gerlach)
Kennzeichen: Mainstream
Prediger: Amr Khaled

Strömung: Salafi-Islam
Zielgruppe: Neue Muslime/innen. Sowohl bei Konvertiten/innen als auch bei wiedergeborenen Muslimen/innen ist diese strenge Richtung besonders beliebt.
Motiv: Möglichst keine Kompromisse machen, wörtliche Befolgung der Lebensweise der frühen Muslime/innen
Status: Sehr beliebt
"Die Wurzeln stammen vom Wahhabismus, der für eine sehr wortgetreue, strenge Auslegung des Korans steht. Sie beziehen sich zwar rückwärts, was sie tun, ist aber neu." (Julia Gerlach)
Kennzeichen: stark korangetreu
Prediger: Pierre Vogel

Organisation: Islamische Gemeinschaft Milli Görüş e.V. (IGMG)
Zielgruppe: türkischstämmige Jugendliche
Motiv: Dachverband
Aktionen: Gegen Kopftuchverbot
Status: "spießig"
"Sie haben immer eine Tagesordnung. In Jugendsprache würde man vielleicht sagen: Die sind etwas spießiger (als die Lifemakers)." Julia Gerlach
Mitgliederzahl: 26.500
Kennzeichen: gut organisiert
Kritik: Ideologisierung des Islam. IGMB wird vom Verfassungsschutz beobachtet.

Organisation: MJD - Muslimische Jugend in Deutschland
Motiv: religiöser Dialog
Aktionen: jährliches MJD-Meeting, vermittelt Stipendien ...
"Es gibt Parallelen zur Moslembruderschaft. Oft heißt es deshalb: 'Aha: radikal, fundamentalistisch, führt zum Dschihad.' Aber es ist dumm, sie in diese Kiste zu stecken, denn es gibt auch ganz andere Strömungen." (Julia Gerlach)
Mitgliederzahl: über 250 Vereine
Kritik: Parallelen zur Moslembruderschaft


Links:
www.waymo.de
Die muslimische Multimediaplattform, ein Mix aus YouTube und MySpace
www.medienprojekt-wuppertal.de/v_85.php
"Junge Moslems in Deutschland", eine Dokureihe über junge Moslems, initiiert und produziert vom Medienprojekt Wuppertal

Literatur:
Julia Gerlach: Zwischen Pop und Dschihad. Muslimische Jugendliche in Deutschland (256 Seiten, Links Verlag 2006, Preis 16,90 €, oder als Band 593 der Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung, Bestellnummer 1539, 4 €)
ISBN-10: 3861534045
ISBN-13: 978-3861534044


17.3.2008, lesen Sie mehr dazu auf www.fluter.de

 

 

Monica Kleiser aus Titisee-Neustadt als KLJB-Bundesvorsitzende bestätigt

Monica Kleiser aus Titisee-Neustadt, wurde in der Bundesversammlung in Georgsmarienhütte in ihrem Amt als Bundesvorsitzende der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) bestätigt. Die nach drei überzeugenden Jahren wiedergewählte 30-Jährige startet hochmotiviert in ihre neue Amtszeit. "Ich bin fasziniert von dem, was die KLJB auf den unterschiedlichen Ebenen auf die Beine stellt und bewegt" , erklärt die Diplompädagogin ihr Engagement. In den vergangenen drei Jahren hat Kleiser als Bundesvorsitzende wesentlich dazu beigetragen, dass die KLJB in der Öffentlichkeit als profilierter Fachverband wahrgenommen wird. Besondere Schwerpunkte ihrer Arbeit sind die Bereiche Ländliche Entwicklung, außerschulische Bildung und Jugendpolitik. In der Präsenz der KLJB auf der Verbrauchermesse der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin sieht Kleiser einen wichtigen Teil ihres Amtes. Hier werde die KLJB auch in Zukunft mit dem Messepublikum und Politik über Fragen des verantwortungsvollen Konsums diskutieren. "Als Sprachrohr für Jugendliche in ländlichen Regionen aktiv sein, Kontakte zur Politik ausbauen und Netzwerke stärken — das hat Kleiser sich auch für ihre zweite Amtszeit vorgenommen. Dazu kommen auch neue Aufgaben, die Kleiser mit den Kollegen aus dem Vorstand angehen will: "Wir müssen uns stets an die veränderten Lebenssituationen von Jugendlichen in ländlichen Räumen anpassen und uns für gute Bildungs- und Entwicklungsperspektiven einsetzen."
4.3.2008

 

Bei sexueller Gewalt helfen können - Infos

Das Thema sexueller Missbrauch löst häufig Unsicherheiten aus. Erwachsene fragen sich, was sie für den Schutz von Mädchen und Jungen tun können. Die dem DRK angeschlossene Freiburger Beratungsstelle Wendepunkt veranstaltet dazu am Montag, 3. März, um 19.30 Uhr unter dem Motto "Kein Kind kann sich alleine schützen" einen Infoabend im Bürgersaal des Bötzinger Rathauses. Manfred Frietsch sprach darüber mit dem Geschäftsführer und Berater Volker Höhlein.

BZ: Herr Höhlein, was ist die Arbeit Ihrer Beratungsstelle?
Höhlein: Wir arbeiten mit Mädchen und Jungen, die Opfer von sexuellen Übergriffen geworden sind, aber auch mit Erwachsenen, die in ihrer Kindheit sexuellen Missbrauch erlebt haben. Dabei stellen Jungen und Männer etwa ein Drittel unserer Klienten. Dann machen wir auch Prävention und Aufklärungsarbeit. Wir warten ja nicht nur, bis Leute mit Problemen zu uns kommen, wir wollen auch rausgehen und informieren. Mit unserer jetzigen Kampagne gehen wir auch gezielt in die Gemeinden außerhalb Freiburgs. Damit soll auch unsere Einrichtung bekannter werden, die seit 20 Jahren besteht und zu etwa 60 Prozent durch Spenden finanziert wird.
BZ: Wer ist Ihre Zielgruppe am Montagabend in Bötzingen?
Höhlein: Das sind alle Erwachsene, die mit Kindern zu tun haben, sei es nun als Eltern, in der Jugendarbeit oder beruflich wie Erzieher, Lehrer oder Ärzte. Wir wollen sie einmal darüber informieren, wo, wie und unter welchen Umständen sexueller Missbrauch stattfindet und dann, im zweiten, wichtigeren Teil, wie man damit als Mann oder Frau von der Straße umgehen kann. Da geht es einmal um Prävention, etwa in der Erziehung: Wie vermittelt man Kindern, was sexueller Missbrauch ist, wie kann man ihnen beibringen, auch nein zu sagen, wie kann man ihnen helfen, zwischen guten und bösen Geheimnissen zu unterscheiden und sich bei Problemen jemandem anzuvertrauen. Es geht auch darum, den Erwachsenen zu zeigen, was sie in einem konkreten Verdachtsfall tun können, denn oftmals ist dann eine ganz große Ohnmacht da.
BZ: Wie gestalten Sie diesen Abend, was erwartet die Besucher?
Höhlein: Wir zeigen zunächst einen Kurzfilm über Wendepunkt, dann werden auch Gedichte von Betroffenen vorgetragen. Weiter ist ein kurzes Theateranspiel für das Thema mit drin, um gerade die innere Zerrissenheit von Kindern zu zeigen, wie sie Missbrauch erleben. Oft findet der ja in persönlichen engen Beziehungen statt, so dass das Kind in dem Zwiespalt steht im Verhältnis zu dem Täter: "Ich erfahre ganz viel Beachtung" , das ist die eine Empfindung, "ich werde ausgenutzt" , das ist die andere. Dann gibt es einen zweigeteilten Vortrag. Wir sind an dem Abend zu fünft im Einsatz und hoffen natürlich auf möglichst viele Besucher. Vorbildlich ist, wie uns die Gemeinde hilft: Sie stellt nicht nur den Rathaussaal zur Verfügung, sie hat auch über ihren Jugendreferenten alle Vereine angeschrieben und der Bürgermeister wirbt für diesen Abend.
BZ: Erreichen Sie in Ihrer Arbeit auch Leute aus Migrantenfamilien, auch aus dem islamischen Kulturkreis, und Personen aus sozial schwachen Schichten?
Höhlein: Betroffene aus sozial schwierigen Verhältnissen haben wir viele, was nicht daran liegt, dass es dort mehr Missbrauchfälle gäbe, sondern weil hier eher vom Jugendamt Betroffene an uns verwiesen werden. Bei Migranten ist gerade die Beratungsarbeit nicht einfach, weil Frauen — und sie sind eben die Hauptansprechpartner für uns — in anderen Kulturkreisen oft weniger Rechte und Einfluss haben. Bei der Präventionsarbeit mit Erwachsenen ist es ebenfalls schwierig. Bei der Prävention an Schulen können wird dagegen alle Kinder und Jugendlichen erreichen.
BZ: Spielen sexuelle Übergriffe unter Kindern und Jugendlichen in Ihrer Arbeit eine Rolle, auch in der Prävention?
Höhlein: In der Beratungsarbeit mit Betroffenen, die solche Erfahrungen gemacht haben, ja. Dabei ist es seit vier Jahren so, dass wir auch mit jungen Tätern unter 14 Jahren, die sexuelle Übergriffe begangen, Beratungsarbeit machen. Hier sagen wir, dass die charakterliche Täterstruktur noch nicht verfestigt ist und Beratung wirken kann; sonst bieten wir nur Opferberatung, also keine Täterarbeit. Die Prävention zu Themen wie sexueller Missbrauch und Handy oder Internet ist ein Schwerpunkt bei der Organisation Wildwasser. Aber wenn uns dazu Fragen gestellt werden, geben wir Auskunft, wie wir überhaupt am Montagabend jede Menge Infomaterial bereit halten.
29.2.2008, www.badische-zeitung.de


 

Heimerziehung: Es geht um die Wertschätzung einer guten Kindheit

Die Heimerziehung braucht eine geänderte Wahrnehmung in der Öffentlichkeit als eine der Möglichkeiten von freiwilliger Hilfe zur Erziehung für Eltern, die ihre Kinder, aus welchen Gründen auch immer, nicht hinreichend gut versorgen und erziehen können.

Sie braucht nicht den antiquierten Anstrich der Besserungsanstalt, welcher glücklicherweise in den Kreisen der Fachöffentlichkeit längst abgebröckelt ist. Eine entdämonisierte Heimerziehung sollte rechtzeitig eingesetzt werden, wenn absehbar wird, dass mit ambulanten Hilfen der Fall eines Kindes in den Brunnen des Unglücks, der Verwahrlosung und der Delinquenz nicht verhindert werden kann. Es geht darum, Risiko-Eltern mit Kleinstkindern zu unterstützen, damit diese in ihren Familien gar nicht erst kriminelle Jugendliche heranziehen. Es geht darum, Jugendarbeit in Problemvierteln großzügig auszustatten, so dass diese in der Lage ist, gefährdete Mädchen und Jungen von der Straße zu holen.
Es geht auch darum, die finanziellen Einschnürungen für Pädagogik, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Heilpädagogik zu lockern. Hier sind die für Schule, Sozial- und Krankenkassenwesen Verantwortlichen angesprochen. Es geht nicht darum, gescheiterte Migrantenkinder auszuweisen und ein weiteres Mal zu entwurzeln, sondern wir müssen überlegen, was wir bei der Integration dieser Menschen und ihrer Förderung von Kindesbeinen an falsch gemacht haben. Was wir brauchen ist die Wertschätzung einer guten Kindheit in unserer Gesellschaft — und zwar für alle, egal, woher sie kommen.

BZ-Leserbrief vom 8-2-2008 von Dr. med. Martin Sieber, Freiburg
Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie,  Psychotherapeutische Medizin

 

 

Martin Geserich neuer Jugendreferent Breisgau-Hochschwarzwald

Seine Visitenkarte ist schlicht, auch sein Büro im Landratsamt kommt weitgehend ohne Schmuck aus. Martin Geserich konzentriert sich, so scheint es, gerne auf das Wesentliche. Er ist der neue Jugendreferent für den Landkreis und versteht sich als "Dienstleister" für alle haupt- oder ehrenamtlichen Mitarbeiter in der offenen Jugendarbeit.

Die Beratung, so sagt er, stehe dabei an erster Stelle. Geserich berät alle 50 Gemeinden im Landkreis, rund die Hälfte davon ohne hauptamtlichen Jugendpfleger, und berät Institutionen, etwa Trägervereine für Jugendzentren. Er informiert über Förderprogramme, hilft bei konkreten Projekten oder klärt grundlegende Fragen. "Wir werden aber nur auf Anfrage tätig", betont Geserich, "ich kontrolliere nicht" . Die Kontrolle sei Aufgabe des Trägers. Es gebe aber ohnehin kein Patentrezept für gute Jugendarbeit, weil jede Gemeinde andere Voraussetzungen mitbringe. "Man kann da nicht immer nach dem gleichen Muster verfahren" , weiß Geserich. Mit den Menschen vor Ort eine passende Lösung zu finden, ist für ihn die Herausforderung. "In welche Richtung die Leute steuern, ist ihre Sache" , sagt der Kreisjugendpfleger. Er könne sie dabei unterstützen und begleiten, in welchem Umfang, bleibe aber ihnen überlassen. "Sie müssen ihren Weg gehen", so Geserich. Der studierte Diplom-Sozialarbeiter hat im Landratsamt eine 80-Prozent-Stelle. Sie ist auf drei Jahre befristet, so lange seine Vorgängerin Uschi Kiesgen mit einem Kindergarten-Projekt betraut ist. Geserich, der aus Karlsruhe stammt, arbeitet seit 15 Jahren in der Jugendhilfe. Stationen waren eine Wohngruppe für Jugendliche in Denzlingen, ein erlebnispädagogischer Verein und die Sonderschule für Erziehungshilfe in Offenburg. Zuletzt war er fast neun Jahre lang hauptamtlicher Jugendreferent der Gemeinde Kirchzarten.
Seine Erfahrungen aus der Praxis "auf beraterischer Ebene umsetzen zu können" , das habe ihn an seiner neuen Stelle gereizt, sagt der 42-Jährige. Und, dass sein Wirkungskreis dadurch einen größeren Radius bekommen hat, teilweise sogar über die Kreisgrenzen hinweg. Allerdings, schränkt Geserich ein und in seiner Stimme schwingt leises Bedauern mit, "arbeite ich nicht mehr mit einzelnen Jugendlichen" . Eine Klettergruppe, wie er sie in Kirchzarten gegründet und bis zuletzt betreut hatte, "ist jetzt nicht mehr möglich". Langweilig wird ihm dennoch nicht, im Gegenteil: Der Kreisjugendreferent ist regionale Anlaufstelle für den Qualipass. Er verwaltet den mobilen Medientreff und das Spielmaterial, das Gemeinden sich gegen eine Gebühr ausleihen können. Er organisiert Seminare für Jugendarbeiter und ist außerdem Servicestelle für den Koordinationskreis für die offene Jugendarbeit im Landkreis, in dem alle haupt- und ehrenamtlichen Jugendhelfer vertreten sind. Laut Geserich sind es etwa 25 Hauptamtliche, also kommunale Jugendreferenten, Angestellte in Jugendzentren oder Mitarbeiter der mobilen Jugendarbeit (Streetworker), deren Anteil allerdings "verschwindend gering" sei. Dazu kommen rund 15 ehrenamtlich verwaltete Jugendtreffs. Eben das mache die offene Jugendarbeit "unheimlich vielschichtig" , sagt Geserich. Sie sei angepasst an den jeweiligen Bedarf und geprägt von den Schwerpunkten des Trägers und der Mitarbeiter. Dass solche Angebote für junge Menschen wichtig sind, steht für den Wahl-Freiburger außer Frage. "Sie vermitteln soziale Kompetenzen und orientieren sich an der Lebenswirklichkeit der Jugendlichen" , erklärt Geserich. Die Jugendlichen könnten hier selbst aktiv werden und Dinge mitgestalten. Darüber hinaus lernten sie, ihren Platz in der Gruppe zu finden und auch Misserfolge zu akzeptieren. Dass die Angebote freiwillig sind, unterscheide sie von der Schule. Aber auch die Lernfelder, die abgedeckt werden, sind andere. "Es geht doch darum, die Jugendlichen in ihrer Entwicklung zu fördern" , so Geserich. Dieses Ziel müsse in einer Zeit, in der immer weniger Kinder geboren werden, eigentlich einen höheren Stellenwert bekommen.
Barbara Schmidt, 11.1.2008, BZ

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