Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Stadt Bonndorf am östlichen Rand
des Hochschwarzwalds
 

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 Blick nach Norden auf halbem Weg zwischen Birkendorf und dem Steinatal am 21.9.2006 um 18 Uhr 
Blick nach Norden auf halbem Weg zwischen Birkendorf und dem Steinatal am 21.9.2006 um 18 Uhr

Pfarrer Linus Ibekwe aus Nigeria: Siebte Urlaubsvertretung

Ein Mann, der unbeirrt seinen Weg geht / Seine siebte Urlaubsvertretung in Bonndorf macht derzeit Pfarrer Linus Ibekwe aus Nigeria.

Schon im Kindesalter war das Leben von Linus Ibekwe stark vom Glauben geprägt. Er war in Nigeria Ministrant und bald erwachte in ihm der Wunsch, Priester zu werden. Seine Familie sei anfangs von diesem Berufswunsch wenig angetan gewesen, seine Mutter hätte sich eher einen handwerklichen Beruf für ihn vorgestellt, erzählt Linus Ibekwe. Aber: "Sobald ich eine Überzeugung habe, gehe ich meinen Weg, egal was die Menschen davon halten." So besuchte der junge Nigerianer schlussendlich auch die Priesterschule in seinem Heimatland und vollendete seine Ausbildung mit der Promotion in Bonn. Nachdem er 2001 in Freiburg einen Antrag zur Urlaubsvertretung gestellt hatte, wurde ihm die Gemeinde Bonndorf zugeteilt. Seither war er fast jeden Sommer hier, um in der St. Peter und Paul Gemeinde auszuhelfen. Im Jahr 2004 übernahm er ein Amt in Rottenburg. Linus Ibekwe kommt gerne nach Bonndorf, da er sich mit dem Menschen hier gut versteht und ihm die Landschaft und Natur gefällt. Auch wenn die Bonndorfer Pfarrer ein paar Jahre jünger sind als er, so hätten sie die Priesterweihe ungefähr im gleichen Zeitraum erhalten. Aber nicht nur das verbindet. Er und die beiden Bonndorf Stadtpfarrer bewegen sich auch auf einer Wellenlänge, und so beschränkt sich der Kontakt nicht nur auf die Arbeit, sondern auch privat unternehme man gelegentlich etwas gemeinsam. In Afrika führt Linus Ibekwe Priesterseminare und arbeitet in der dazugehörigen Schule und dem Internat. So kann er seinen Glauben und seine Überzeugung an junge Menschen weitergeben. Für seine Urlaubsvertretung in Bonndorf, wo er Gottesdienste hält, Beerdigungen oder Taufen durchführt, "opfert" Linus Ibekwe quasi seinen Urlaub. Bis Ende September ist der Pfarrer aus Nigeria noch in der Löwenstadt, dann tritt er wieder die Heimreise an.
Annemarie Amann, 3.9.2008, BZ
 

 

 

 

Junger Müllermeister Christoph Blattert hat große Pläne

Christoph Blattert absolviert die Meisterprüfung und bildet sich zum Müllereitechniker weiter / Jetzt zieht es ihn in die Welt hinaus

Als Christoph Blattert vor vier Jahren mit einer eins vor dem Komma seines Realschulabschlusses Mitschülern und Lehrern bekannt gab, dass er im Betrieb des eigenen Bruders den Beruf des Müllers erlernen will, belächelten ihn manche. Klingt dieser Beruf doch altbacken, nach wenig Abwechslung oder Abenteuer und nicht gerade erfolgversprechend. Derweil herrscht auch in diesem Metier weltweit Fachkräftemangel. Für den jungen Wellendinger war es jedenfalls der Traumberuf und nachdem er vor einem Jahr ebenfalls mit der Eins vor dem Komma seine Gesellenprüfung bestand, setzte der Durchstarter nun noch eins drauf, indem er als Kursbester mit der Traumnote von 1,6 seine Meisterprüfung abschloss. Den Besuch der Meisterschule in Stuttgart koppelte Christoph Blattert mit dem Besuch der privaten Schweizerischen Müllereifachschule in Sankt Gallen, wo er nach fünfmonatigen Kursen die Abschlussprüfungen zum Müllereitechniker mit 89 Prozent ebenfalls erfolgreich absolvierte. Die Durchfallquote lag hier immerhin bei 38 Prozent, acht der 21 Prüflinge fielen durch. Die Leistungsanforderungen an dieser weltweit renommiertesten Fachschule waren enorm. Meist wurde auch samstags unterrichtet, Ferien gab es während der ganzen Unterrichtszeit keine. Hin und wieder schwänzte Christoph Blattert allerdings den Samstag, um in der Wellendinger Mühle mitzuhelfen. Der frisch gebackene Müllermeister erinnert sich, dass ihm das Lernen erstmals in der Berufsschule anfing Freude zu machen. Hier interessierte ihn einfach alles. Dass er nebenbei in der Blattert-Mühle ein Wochenpensum an Arbeitsstunden leistete, das jedem Gewerkschafter die Haare zu Berge stehen ließe, war für den 21-Jährigen ein Spaß. Sport und Ernährung interessierten ihn schon immer. In seiner Aus- und Weiterbildung konnte er sich nun umfangreiches Wissen aneignen, das von Lebensmittelhygiene über Nahrungsmittelkunde oder Produktionsprozessen der Rohstoffe vom Acker bis in die Mehltüte bis hin zur Verfahrenstechnik oder auch technischen Zusammenhängen von Mühlenanlagen reicht. Fällt irgendeine Maschine aus, sollte nämlich ein Müllermeister kleine Defekte selbst beheben können oder bei größeren Reparaturen Fremdmechaniker hinsichtlich der komplexen Abläufe der Maschinen instruieren können. Angesichts zunehmender gesundheitlicher Probleme, Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten, gewinnt auch im Müllereigewerbe die Ernährungslehre immer mehr an Bedeutung. Kunden erwarten zunehmend kompetente Produktberatung oder auch Tipps für die Verarbeitung. Hohe Bedeutung kommt der Verfahrenstechnik zu, damit Vitamine und Mineralstoffe im Getreide erhalten bleiben, bis dieses auf den Teller gelangt. Neben der Herstellung von Mehl umfasst der Müllerberuf auch die Produktion von Flocken und so genannten Extrudaten oder "Extruder-Pops" , die in verschiedensten Ausführungen kaum noch auf einem Frühstückstisch fehlen sowie Rohstoffen für Brauereien oder Tierfutter. Trotz hohem Technisierungsgrad der Abläufe spielen nach wie vor die Sinne eine große Rolle im Alltag eines Müllers, angefangen vom ersten Griff ins angelieferte Getreide bis hin zum schmecken, fühlen oder riechen der Produkte während der insgesamt 16 Bearbeitungsprozesse, die es bedarf, um aus einem Korn Mehl herzustellen. Die Absolventen der Schweizerischen Müllereifachschule sind weltweit begehrte Fachkräfte. Mehr als ein Dutzend Stellenangebote erhielt Christoph Blattert nach seinem Abschluss und so zieht es ihn nun in die Ferne, höchstwahrscheinlich in eine große Mühle nach Estland. Während im heimischen Ausbildungsbetrieb täglich etwa sechs Tonnen Getreide verarbeitet werden, erwarten ihn dort 300 Tonnen Tagesleistung, was sicherlich völlig neue Erfahrungen mit sich bringen wird und ihm die Möglichkeit eröffnet, seine umfangreichen Kenntnisse anzuwenden. Der Wissensdrang des jungen Müllermeisters dürfte indes noch nicht endgültig gestillt sein, denn Christoph Blattert kann sich sehr gut vorstellen, seine Fachkompetenz durch ein Studium weiter zu vertiefen. Seine Devise lautet: "Wenn man etwas erreichen will im Leben, muss man über den Tellerrand hinwegblicken und weltoffen sein!"
Martha Weishaar, 4.8.2008, BZ

 

 

Trachtengruppe Gündelwangen ist Aushängeschild der Gemeinde

Traditionsverbunden und aktiv — so präsentierte sich die Trachtengruppe Gündelwangen in ihrer Hauptversammlung. Harald Hofmeier wurde von den Vereinsmitgliedern zum neuen Tanzleiter gewählt. Jutta Golfier und Sigrid Fischer erhielten die silberne Ehrennadel vom "Bund Heimat und Volksleben" .

Schriftführerin Stefanie Golfier rief den Anwesenden die zahlreichen Aktivitäten an Heimatabenden, Festen, Umzügen und die dafür nötige Probenarbeit im vergangenen Vereinsjahr nochmals ins Gedächtnis. Die Trachtengruppe gestaltete sieben Heimatabende in Lenzkirch, trat zwölf mal im Schwarzwaldhotel auf und begleitete das Kirchenfest, den Fronleichnamsumzug und zwei Altennachmittage. Auch am Hölzlefest trugen die Tänzerinnen und Tänzer mit Sekt-, Schießstand und der Bewirtung des Zeltes zum Gelingen der Veranstaltung bei. Der Jahresausflug führte die Gruppe zum Bowlen nach Schwenningen. Musikalisch wurde die Hauptversammlung von Christoph Nägele umrahmt. Die von Martina Steidle geführte Kasse wurde auf Empfehlung der Kassenprüfer einstimmig entlastet.

Gerhard Neugebauer und Eva Ripple vom "Bund Heimat und Volksleben" übernahmen die Ehrungen. Die Silberne Ehrennadel erhielt Jutta Golfier für ihre langjährige Mitgliedschaft, die Betreuung der Kinder und Jugendgruppe und ihre Arbeit als zweite Vorsitzende. Sigrid Fischer wurde ebenfalls für ihre Arbeit im Verein als Tanzleiterin und Leiterin der Kinder- und Jugendgruppe mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet; sie erhielt auch die vereinsinterne Ehrung für 20-jährige Mitarbeit im Vorstand. Axel Klein wurde für seine Arbeit als Jugendgruppenleiter und Tanzleiter mit der bronzenen Ehrennadel und für 10-jährige Mitgliedschaft im Vorstand geehrt. Vereinsintern erhielt Mathias Bächle die Ehrung für 18 Jahre Mitgliedschaft. In der geheimen Neuwahl konnte fast das komplette Vorstandsteam im Amt bestätigt werden: Jochen Zehnder (Vorsitzender), Mathias Bächle (zweiter Vorsitzender), Stefanie Golfier (Schriftführerin), Martina Steidle (Kassiererin), Monika Fechtig (Tanzleiterin), Sigrid Fischer und Sonja Jehle (Jugendtanzleiterinnen) und Julia Berggötz als Aushilfstanzleiterin. Harald Hofmeier löst Axel Klein als Tanzleiter ab. Die Gesangsleitung liegt bei Kordula Hofmeier, Harald Hofmeier und Sigrid Fischer. Die musikalische Begleitung der Trachtengruppe liegt weiterhin bei Christoph Nägele. Derzeit besteht der Verein aus 13 Frauen und zehn Männern. In der Jugendgruppe sind acht Mädchen und sechs Jungs. Stadtrat Max Nägele lobte die Arbeit des Vereins, den er als "Aushängeschild" für die Gemeinde sieht. Die nächste Probe der Trachtengruppe findet am 11. Januar statt.
Stefanie Lorenz , 3.1.2008, BZ

 

© Freiburg-Schwarzwald.de, Kontakt,  Update 03.03.12