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Ausbildung - Azubis
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 Blick vom Schauinsland nach Südosten zu den Alpen am 28.12.2007
Blick vom Schauinsland nach Südosten zu den Alpen am 28.12.2007

 

 

Bosch wirbt in Kindergärten um künftige Ingenieure

Weil es zu wenig Ingenieure gibt, wirbt der Autozulieferer in Kindergärten. Der Bosch-Konzern hat gestern eine glänzende Bilanz vorgelegt. Firmenchef Franz Fehrenbach treiben dennoch Sorgen um: Ohne Fachkräfte ist die Technologieführerschaft nicht zu halten. Deshalb wirbt das Unternehmen in Kindergärten um künftige Ingenieure.

"Die grundsätzliche Ausrichtung stimmt", sagt der aus Südbaden stammende Franz Fehrenbach — und meint sein Unternehmen, das nicht nur einer der weltgrößten Autozulieferer ist, sondern zunehmend auf Energietechnik setzt, die auch in Privathaushalten wie der Industrie gleichermaßen helfen soll, ressourcenschonender zu wirtschaften. Wo die Ausrichtung seiner Ansicht nicht stimmt, sagt er auch: in der Gesellschaft. Und dies sorgt ihn so sehr, dass er noch vor der Präsentation aller positiven Geschäftsergebnisse anmahnt, wie wichtig Bildung ist. Im Durchschnitt der Industrieländer werden auf 100 alte Ingenieure 190 jüngere ausgebildet - in Deutschland sind es allerdings nur 90. "Das ist die Achillesferse für alle", denn für Innovationen, die dem weltweiten Klimaschutz dienen, benötige man Techniker, Ingenieure und Naturwissenschaftler. Bildung, so Fehrenbach, "ist deshalb die beste Wachstumsinvestition". Managerklagen über unterdurchschnittliche Bildungsausgaben sind weder neu noch bislang erfolgreich. Bosch versucht es deshalb auf zahlreichen Gebieten: Man scheut selbst vor Besuchen im Kindergarten nicht zurück, versucht aber auch, Einfluss auf die universitäre Lehre über Stiftungsprofessuren und die Hochschulräte zu nehmen. Auch am anderen Ende experimentiert Bosch: So ist im Sommer eine Studie fertig, die klären soll, wie man ältere Arbeitnehmer länger flexibel für Veränderungen macht. 2500 Jobs für Uniabgänger sind in den europäischen Filialen von Bosch zu besetzen, 1500 davon in Deutschland. Um die geeigneten Kandidaten zu finden, werden die auch mal zu einem "Recruiting-Event" ins winterkalte Nordschweden gebeten. Qualifiziertes Personal gibt es vor allem in den Tochterfirmen der Schwellenländer. Ziel ist, 80 Prozent der Führungskräfte aus den jeweiligen Standortstaaten selbst zu gewinnen. In Indien und China ist dies schon gelungen, auch weil Bosch jungen Talenten früher als bislang Kurse anbietet, die auf Leitungsjobs vorbereiten. Nur in den Vorstand selbst hat es bislang noch kein Ausländer beim Traditionsunternehmen geschafft.

Kultur bei Bosch:
Ein urschwäbisches Unternehmen kann seine kulturellen Eigenarten auch mit einem Badener an der Spitze erhalten. Das macht Bosch vor. Anders als es der einstige Daimler-Chrysler-Chef Jürgen Schrempp, ein Freiburger, vorgab, zählt bei Bosch nicht allein "shareholder value", sondern die ganze Breite gesellschaftlicher Verantwortung. Wissend, dass sich Bosch nicht überall auf der Welt in rechtsstaatlich verfassten Demokratien bewegt, hält der Kenzinger Franz Fehrenbach dennoch "kompromisslose Legalität" für eine unverzichtbare Grundhaltung des Unternehmens. Gesetzestreue "ist keine geschäftsfremde Idee, sie kommt dem Geschäft zugute" .
Andreas Böhme, 9.5.2008, BZ

 

 

Lernpartnerschaft und Unternehmensspiele an Kastelbergschule

Lernpartnerschaft, Unternehmensspiele und Bewerbungstraining: An der Kastelbergschule lernen Schüler spielerisch das Wirtschaftsleben kennen. Hein Siebold sprach darüber mit Thomas Kanstinger, dem Leiter der Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule in Waldkirch

BZ: Was hat die Wirtschaft an der Schule verloren?
Kanstinger: Viele Schüler haben nicht mehr die Möglichkeit, Wirtschaft durch Erleben zu verstehen, denn es gibt viele alleinerziehende oder arbeitslose Eltern. Früher gab es ganz andere Möglichkeiten, die Arbeitswelt über die Eltern kennenzulernen, mal mitzugehen an den Arbeitsplatz und die Eltern arbeiten zu sehen. Die Kinder wussten, was auf sie zu kommt. Das ist heute nicht mehr so. Vor einer unbekannten Welt hat man aber Angst und Hauptschüler haben sowieso nicht das größte Selbstwertgefühl. Deshalb trauen sich viele gar nicht, in die Arbeitswelt zu schauen, also holen wir die Wirtschaft an die Schule und zeigen sie ihnen. Und umgekehrt gehen wir mit den Schülern in die Wirtschaft.

BZ: Das geht mit dem Lehrplan konform?
Kanstinger: Absolut. Berufsorientierung und Berufsvorbereitung ist ein Schwerpunkt und die Schule darf ein Drittel des Unterrichtsprogramms selbst bestimmen. Wir Hauptschulen sind sogar zu Recht verpflichtet, einen sogenannten Berufwegeplan zu erstellen, bei dem festgelegt wird, in welcher Form und wann wir von Klasse 5 bis 10 Kontakte mit der Wirtschaft und der Arbeitswelt ermöglichen. Bei der Lernpartnerschaft mit der August Faller KG liegt es auf der Hand: Die Beschäftigung mit dem Werkstoff Papier und seiner Gestaltung sind bestens für den Unterricht geeignet. Beim Bewerbungstraining kommt es auf gutes Deutsch und Umgangsformen an, eine hervorragende Lehr- und Lernsituation, aus der Lehrer viel machen können.

BZ: Haben Sie keine Sorge, dass ein Wirtschaftsunternehmen an der Schule Werbung macht? Oder einfach nur Arbeitskräfte rekrutiert?
Kanstinger: Eine Partnerschaft mit einem Unternehmen, das seinen Umsatz mit Produkten für Jugendliche steigern möchte — Getränke oder Sportartikel zum Beispiel — würde ich nicht eingehen. Das Unternehmen, mit dem wir eine Lernpartnerschaft eingegangen sind, macht uns ein Angebot für den Unterricht und wir profitieren von dem Fachwissen. Wenn darüber hinaus Interesse für Ausbildungsberufe geweckt wird, ist das gut. Denn die Vorbereitung der Kinder auf das Berufsleben ist im Bildungsauftrag explizit enthalten, sogar die Begleitung in die Arbeitswelt hinein. Wir haben die Pflicht, den Kindern zu helfen, weil die gesamte Lebenssituation vieler sehr viel schwieriger geworden ist.

BZ: Gab oder gibt es bei den Lehrern zu viele Vorbehalte oder gar Vorurteile gegen Unternehmer?
Kanstinger: An der Hauptschule mit Sicherheit nicht. Wie es am Gymnasium in dieser Hinsicht aussieht, kann ich nicht beurteilen. Ich sehe solche spielerischen Geschäftsmodelle als eine Riesenchance für Schüler, ihr Selbstwertgefühl zu steigern, zu beweisen, dass sie etwas können. Dass sie Erfolg erleben können, wenn sie zusammenarbeiten, wenn sie kommunizieren. Ohne dass sie es merken, erfahren und erleben sie dabei wirtschaftliche Zusammenhänge. Übrigens haben sich unsere Lehrer aus freien Stücken fortgebildet, um mit dieser Simulationssoftware umgehen zu können.
Heinz Siebold, 17.3.2008, www.badische-zeitung.de

 

Anschub.info - Internetportal für Schüler zum Einstieg ins Berufsleben

Seit Anfang März gibt es im Internet die neue Informationsplattform "Anschub" www.anschub.info, die von der Arbeitsagentur, der Stadt Freiburg und den Arbeitsgemeinschaften Freiburg, Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald getragen wird.

Das Internetportal will jungen Leuten beim Übergang von der Schule in den Beruf Rat und Hilfestellung anbieten — zum Beispiel, indem es Kontaktdaten von Fachkräften bei Beratungs- und Informationsstellen liefert. Neben einer Übersicht verschiedener Hilfsangebote können sich Jugendliche und auch ihre Eltern außerdem rasch einen Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten für den Einstieg ins Berufsleben holen. Außerdem gibt es eine Checkliste zur Berufsfindung zum herunter laden, ausdrucken und ausfüllen.
Auch Berufsberater, Lehrer, Ausbildungsverantwortliche finden zahlreiche Informationen rund um das Thema Übergang von Schule zu Beruf.
17.3.2008, www.anschub.info


 

 

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