Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest

     
Zivildienst, Friedensdienst, Ersatzdienst
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Richtspruch beim Kunzenhof Littenweiler 11/2005 ... auch ein Dienst mehr


 

Das Zivi-Tagebuch

Kaum ist die Schule vorbei, ruft der Schützengraben! Gewehr oder Spaten, fragen sich viele - und entscheiden sich für den Zivildienst. Kaffee kochen, ein paar Botengänge erledigen und ansonsten faulenzen bis zur Erschöpfung: Zivi sein, bedeutet frei sein. Oder doch nicht?

Wie die Realität aussieht, zeigt das Zivi-Tagebuch. Zehn Monate dokumentiert Steve Przybilla seine Dienstzeit bei einem Umweltverband und räumt mit so manchem Vorurteil auf. Sein Motto: "Make Love. Not War." Der Autor beschreibt den Alltag detailliert und nie ohne die nötige Portion Humor. Da kann ein Streit mit dem Chef schon mal bei einem Glas Wein beigelegt werden, während das Verhältnis zur neuen Praktikantin so gar nicht mit der täglichen Pflicht harmoniert . Zivis werden dieses Buch lieben! Anekdoten, Fakten und Infos en masse: Welche Rechte hat man(n), welche Pflichten? Sind kostenlose Arztbesucher, vergünstigte Bahnfahrten und der heiß geliebte Sold die Mühe wirklich wert? Und wer hilft, wenn's mal Ärger gibt? Das Zivi-Tagebuch: ein Querschnitt durchs Staatsdiener-Leben mit allen Höhen
und Tiefen! Spannend. Unterhaltsam. Amüsant. Also nichts wir ran an das Buch, denn wer weiß, wie lange es den Zivildienst noch gibt!

Das Zivi-Tagebuch, 330 S., 5 Ill. s./w.,
ISBN 3-935660-65-0, amicus-Verlag, 15,90 Euro
Mit Illustrationen des Zeitungskarikaturisten Peter Joerdell.
Plus Anhang mit Adressen und Stichwortverzeichnis.

Probekapitel, ausführliches Inhaltsverzeichnis und Fotos zum Buch auf: www.steve-przybilla.de.vu
Der Autor ist heute Student an der Uni Freiburg

Bestellung sind auch direkt online über den Verlag möglich: www.amicus-mdlv.de

Freiwilliges Ökologisches Jahr im Haus der Natur am Feldberg

Elsa Stadelmann und Sebastian Kopp widmen sich am Feldberg einem Jahr lang in Theorie und Praxis dem Naturschutz

Von den 90 Plätzen des freiwilligen ökologischen Jahres in Baden-Württemberg stellt das Haus der Natur auf dem Feldberg zwei zur Verfügung. Seit September blicken zwei junge Menschen hinter die Kulissen im Naturschutzgebiet Südschwarzwald, um für unsere Umwelt praktisch tätig zu sein und gleichzeitig ökologische und umweltpolitische Zusammenhänge in ihrer gesellschaftlichen Bedeutung besser zu verstehen.

Hubertus Knoblauch, stellvertretender Leiter im Haus der Natur, ist bereits das dritte Jahr der Betreuer der Freiwilligen im ökologischen Jahr (FÖJ), die für ihn auch eine echte Entlastung der täglichen Arbeit im Naturschutzgebiet Feldberg bedeuten. Die jungen Erwachsenen arbeiten auf dem höchsten Berg des Landes nicht nur ein ganzes Jahr, sondern wohnen dort auch. Dafür steht den Praktikanten jeweils ein kleines Appartement im Hause zur Verfügung. Für die meisten Neuankömmlinge ist es das erste Mal, dass sie vom Elternhaus getrennt sind. Doch oft fällt diese Trennung den Eltern der jungen Leute viel schwerer, als den Freiwilligen selbst. Elsa Stadelmann, gerade 20 Jahre alt, kommt aus dem Odenwald und kann nicht jedes Wochenende nach Hause fahren. Sie genießt allerdings diese neue Unabhängigkeit. “Es war Zufall, das ich im Haus der Natur gelandet bin, aber ich bin froh hier zu sein. Die Stimmung unter den Kollegen ist super, das Haus wunderschön.”  War das FÖJ bisher eine vorwiegend weibliche Domäne, konnte Hubertus Knoblauch zum ersten Mal einen männlichen Bewerber für die Stelle gewinnen. Sebastian Kopp, ebenfalls 20 Jahre, aus Villingen-Schwenningen, nutzt das Jahr zur persönlichen und beruflichen Orientierung. Der Wehrdienstverweigerer bekommt das FÖJ als Zivildienst anerkannt. Knoblauch rechnet ihm das hoch an: “Man muss das schon loben, denn als FÖJler bekommt man nur halb so viel Taschengeld wie die Zivis, die auch hier arbeiten, und muss zudem drei Monate länger Dienst leisten.” Für Sebastian kein Problem, er wollte unbedingt auf dem Feldberg sein FÖJ machen. Er genießt am Abend, wenn die Besucher gegangen sind, die Stille im Naturschutzgebiet. Das raue Feldbergklima macht ihm ebenso wenig aus wie die Einsamkeit am Abend. “Gerade das ist für mich reizvoll. Es ist eine Art Selbstfindung, eine Herausforderung, mit sich alleine klarzukommen.”
Sebastian ist ein echter Naturbursche: Vor seinem FÖJ nahm er an dem Bergwaldprojekt teil, zum Schutz und Erhalt des Bergwaldes gegründet, mit einwöchigen Arbeitseinsätzen für forstwirtschaftliche Laien, was ihm im Bewerbungsgespräch Pluspunkte bei Knoblauch einbrachte. Zu Kopps Aufgaben gehören neben dem Einsatz an der Kasse oder der Mitgestaltung des Jahresprogramms auch Schneeschuhwanderungen mit Schulklassen. Die Arbeit mit den Kindern macht ihm genauso Spaß, wie die Arbeit bei Wind und Wetter unter freiem Himmel, “immer nur drinnen an einem Computer sitzen, dass könnte ich nicht!” , sagt er bestimmt. Und so ist ihm zwar noch nicht ganz klar, was genau er nach seinem FÖJ machen wird, aber die Richtung sieht er schon: “Ich möchte einen sozial- oder forstwissenschaftlichen Weg gehen.”  Elsa und Sebastian sind sich einig: Das FÖJ bringt nicht nur fachliche Kenntnisse in Umwelt- und Naturschutz, sondern bietet die Möglichkeit, den eigenen Horizont zu erweitern, bevor man sich für lange Zeit beruflich festlegen muss.

FÖJ - Freiwilliges Ökologisches Jahr:
Das freiwillige ökologische Jahr ist ein Angebot für Jugendliche und Erwachsene, die ein Jahr freiwillig in einer Einrichtung des Natur- und Umweltschutzes oder der Umweltbildung arbeiten und lernen wollen. Anerkannte Wehrdienstverweigerer können anstelle des Zivildienstes ein FÖJ ableisten. Die Vollzeitschulpflicht muss erfüllt, das 27. Lebensjahr allerdings noch nicht erreicht sein.
Die Wochenarbeitszeit beträgt 38,5 Stunden, die Teilnahme an 5 einwöchigen Seminaren ist Pflicht, der Urlaubsanspruch beträgt 26 Tage. Das monatliche Taschengeld beträgt 180 Euro.
Unterkunft und Verpflegung sind frei. Die Beiträge der Sozialversicherungen werden vom Land übernommen.
Das FÖJ beginnt am 1. September und dauert bis 31. August.
Bewerbungen können abgegeben werden online unter www.lpb.bwue.de/foej
oder per Post (kein Lichtbild, keine Zeugnisse) unter:
Lpb Freiwilliges Ökologisches Jahr Paulinerstr. 44-46, 70178 Stuttgart

Badische Zeitung Freiburg
Marion Pfordt am 17.3.2006 auf www.badische-zeitung.de


 

 

Zivildienst - Begegnungen mit älteren Menschen in einer Freiburger Klinik

Eine neunmonatige Reise in ein ganz anderes Leben / Begegnungen mit älteren Menschen in einer Freiburger Klinik — ein Zivildienstleistender möchte diese Erfahrung nicht missen

Zivildienst? Das jagt vielen jungen Männern bloß noch ein müdes Lächeln ins Gesicht. Neun Monate lang für wenig Geld viel arbeiten? Dann doch besser gleich mit Studium oder Berufsausbildung beginnen, dachten sich viele meiner ehemaligen Klassenkameraden. Doch muss die Zeit bei weitem nicht vergebens sein, wenn man sich rechtzeitig eine interessante Stelle aussucht. Denn der Dienst wird nicht ausschließlich mit dem Sold bezahlt, sondern schenkt viele interessante Begegnungen und Erfahrungen. Wer schon zehn oder noch mehr Jahre in seinem Leben die Schulbank gedrückt hat, für den kommt der Zivildienst oft genau richtig. Endlich etwas Praktisches nach all den Jahren der blanken Theorie, dachte ich mir. Und verbringt man das knappe Jahr als “Zivi” nicht gerade hinter einem großen Schreibtisch, der den Zivildienst ungefähr mit so viel Leben erfüllt, wie das Mozart-Requiem eine Geburtstagsfeier, können die neun Monate auch wirklich voller spannender Momente stecken. Häufig stellt der Zivildienst ja die erste wirkliche Berührung junger Leute mit meist älteren Menschen dar, die in irgendeiner Weise der Hilfe bedürfen. So war es auch bei mir in einer Freiburger Klinik.
Mögen es noch so alltägliche Dinge sein — wie das Anziehen der Kleidung — oder auch größere Probleme — wie Sorgen und Nöte vor einer Operation — , gibt es doch immer wieder ein gutes Gefühl ein bisschen helfen zu können. Dankesworte sind dann auch nicht nötig gewesen. Ist das Dankeschön ein Lächeln, hat sich die Mühe schon gelohnt. Besonders schön war es, im Umgang mit Hilfsbedürftigen gewisse Fähigkeiten entwickeln zu lernen. Gespräche zwischen zwei oder drei Generationen sind spannend für alle Seiten. Aufmerksamkeit, Einfühlungsvermögen und Interesse für die Probleme anderer sind dann gefragt. Und in Zeiten dramatisch sinkender Personalausgaben in deutschen Kliniken wird auch die Zeit zu einem zunehmend kostbareren Gut. Häufig bekommen dann bloß die jungen “Zivis” (neben den Angehörigen) noch die Möglichkeit, sich ein paar Minuten Zeit für die Patienten zu nehmen, in denen es nicht bloß um die medizinischen Daten des Patienten, sondern vielmehr um Gefühle, also meist Ängste, geht. Das sind die wertvollen Momente, welche noch lange im Gedächtnis eines jungen Menschen haften bleiben, und auch mir halfen, mich persönlich weiterzuentwickeln.
Doch diese Momente sind gefährdet. Denn die Wehrgerechtigkeit gerät immer stärker ins Ungleichgewicht. Nach Angaben der Zentralstelle für Recht und Schutz der Kriegsdienstverweigerer wird bald jeder zweite Mann eines Jahrgangs weder Wehr- noch Zivildienst ableisten. Grund für die Schieflage ist der Umbau der Bundeswehr, die mit deutlich weniger Personal als früher auskommen muss. Und das wirkt sich dann wiederum besonders auf die pflegerische Tätigkeit der Zivildienstleistenden aus. Je mehr junge Männer ihren Dienst nicht mehr antreten (müssen), desto mehr Stellen werden unbesetzt bleiben. Eigentlich schade, denn eins scheint sicher zu sein: Der Zivildienst bringt uns junge Menschen ungemein weiter. Wir lernen das Leben kennen, wie es uns bis dahin häufig unbekannt war. Es gilt eine neunmonatige Reise in ein grundlegend verändertes Leben anzutreten, nach der ich einiges aus einem veränderten Blickwinkel betrachte.
Martin Wohlrabe am 28.2.2006 in der BZ
Der Autor ist 21 Jahre alt und studiert in Freiburg Jura.


 


Ersatzdienst im Ausland: Freiwilliger Ökumenischer Friedensdienst in Italien

Dienst ohne Waffe bei den Waldensern / Yannic Federer leistet seinen Freiwilligen Ökumenischen Friedensdienst in Italien



Die Cottischen Alpen. Vor uns Berge. Hinter uns Berge. Links Berge. Rechts Berge. Auf den Gipfeln liegt Schnee. Mein Redefluss versiegt für einen kleinen Moment, ich linse auf mein Konzeptblatt, dann erkläre ich weiter. Vor mir steht eine Gruppe Schweizer Konfirmanden. Ich versuche, ihnen verständlich zu machen, wie sich die Waldenser der Reformation angeschlossen haben. Wir befinden uns am historischen Waldenser-Ort Chanforan.

Wie komme ich - ein Freiburger - in solch eine Situation? Was mache ich in den Cottischen Alpen? Warum erzähle ich Schweizer Konfirmanden die wichtigsten Stationen der Waldenser-Geschichte? Und wer sind die Waldenser überhaupt? Reisen wir nur einige Monate in die Vergangenheit: Ich befand mich auf der Straße Richtung Abitur, sah die Masse von Ausfahrten hinter jener Grenzlinie namens Reifeprüfung und begeisterte mich für die italienische Sprache und Kultur. Nicht zuletzt der Entdeckung wegen, dass Italien nicht nur ein Gemisch aus Pizza, Spaghetti und Mafia ist. Ich wusste, ich würde keine Waffe anfassen und weder Uniform noch Stahlhelm tragen. Und ich dachte, wenn ich schon einen Dienst ableisten muss, dann wenigstens so, dass ich möglichst viel dabei mitnehme und dabei auch noch Spaß habe. Ich hörte mich um, erfuhr, dass man anstelle eines Zivildienstes einen Ersatzdienst im Ausland ableisten konnte und stieß schließlich auf die „ Arbeitsstelle Frieden“ der Evangelischen Kirche in Baden, die den Freiwilligen Ökumenischen Friedensdienst anbietet.

Ich bestand das Auswahlverfahren und arbeite jetzt im Centro Culturale Valdese in Torre Pellice in Italien. Und weiß mittlerweile auch, wer diese Valdese, die Waldenser, sind. Ich habe es inzwischen oft genug erklärt. Die Waldenserkirche ist eine protestantische Kirche, deren Wurzeln weit ins Mittelalter reichen, also vorreformatorisch sind. Valdo, ein reicher Kaufmann aus Lyon, beschloss im späten 12. Jahrhundert, all seinen Besitz zu verschenken, um wie die Apostel in Armut das Evangelium zu predigen. Seine Ideen kamen an, fanden Anhänger und wurden schließlich zu einer Bewegung, die sich über ganz Europa ausbreitete. Nach einer qualvollen Zeit der Verfolgung durch die Inquisition schlossen sich die Valdo-Anhänger 1532 der Reformation an, in Chanforan. Sie wurden von den Massakern und Verfolgungen der Gegenreformation überrollt und übrig blieben am Ende die Waldenser der Cottischen Alpen, eingepfercht wie in ein „ Getto“ , diskriminiert und ausgegrenzt. Mit der Unterstützung des protestantischen Auslandes überlebten sie, bis sie schließlich 1848 die bürgerlichen Rechte und damit die Freiheit bekamen - wenn sie auch die religiöse Freiheit erst 1948 erreichte. Heute gibt es 45 000 Waldenser, davon leben 30 000 in Italien. Sie sind Teil der italienischen Protestanten-Minderheit. 15 000 Waldenser leben noch immer in den Tälern der Cottischen Alpen und auch wenn die Waldenserkirche heute eine protestantische Kirche ist, die in ganz Italien präsent ist, bleibt das historische und kulturelle Zentrum in jenen Tälern. Deshalb wurde genau dort 1989 das Centro Culturale Valdese gegründet. Die Einrichtung also, in der ich meinen „ Anderen Dienst im Ausland“ leiste. Mit diesem Zentrum wollte man das Erbe der Waldenser besser sammeln und der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Heute beherbergt das Centro Culturale Valdese neben seinen Büros und den Büros der Società di Studi Valdesi ein historisches und ein ethnographisches Museum, eine Bibliothek mit immerhin 85 000 Bänden, ein fotografisches und ein geschichtliches Archiv, ein Dokumentationszentrum für audiovisuelle und anderweitige Dokumentationen, Kunstausstellungsräume und ein Touristenbüro, das Führungen in den Museen und in den Tälern organisiert. Mein „ Dienstplan“ kann sehr unterschiedlich aussehen: Morgens die Büros öffnen, die Briefe frankieren und zur Post bringen, die eingehenden Briefe protokollieren, dann auch mal putzen oder fegen, kleinere Reparaturen erledigen oder Dinge von A nach B tragen, Botengänge zu Fuß oder mit dem Auto machen, das Museum öffnen, dort Eintritt kassieren, Bücher oder Postkarten verkaufen, Texte übersetzen oder Übersetzungen korrigieren, mir die Waldensergeschichte aneignen und Führungen angucken, um dann schließlich selbst Touristen zu den historischen Orten dieser Täler führen zu können - das Aufgabenfeld, das mir eigentlich am meisten Spaß macht.

Dieser Freiwillige Ökumenische Friedensdienst unterscheidet sich deutlich vom „ normalen“ Zivildienst. Grundsätzlich kann man nämlich den Zivildienst gar nicht im Ausland machen, sondern lediglich den „ Anderen Dienst im Ausland“ . In diesem Rahmen bietet zum Beispiel die „ Arbeitsstelle Frieden“ der Evangelischen Kirche in Baden den so genannten „ Freiwilligen Ökumenischen Friedensdienst“ an - in Italien, Argentinien, Nicaragua, Rumänien, Israel, Polen und Portugal. Der größte Teil der Freiwilligen wird jedoch nach Italien in waldensische Institutionen entsandt, ins Pellice-Tal im Piemont, in die Nähe von Florenz oder nach Palermo und Riesi in Sizilien. Dieser Dienst dauert nicht wie der Zivildienst neun Monate, sondern ein ganzes Jahr.

Außerdem wird dieser Dienst nicht staatlich finanziert. Die Kosten werden vielmehr zwischen der Landeskirche, der Institution, in die man entsandt wird, und dem Freiwilligen gedrittelt. Die Landeskirche übernimmt Versicherungs- und Organisationskosten, die Institution bezahlt Unterkunft und Verpflegung und das letzte Drittel (Fahrtkosten, Taschengeld) übernimmt der Freiwillige. Der soll das aber nicht aus eigener Tasche berappen, er muss vielmehr einen Spenderkreis anwerben, den er während dem Dienst mit Berichten auf dem Laufenden hält. Natürlich hat alles seinen Preis. Irgendwann vermisst man die zurückgelassenen Freunde, die Familie oder ganz einfach Freiburg, das im Vergleich zu einer wirklich kleinen alpinen Kleinstadt natürlich vor allem auch abends viel mehr zu bieten hat. Trotzdem: Verantwortung übernehmen, sich selbstständig in der Arbeitswelt zurechtfinden, hautnah und praktisch (also nicht blutleer und theoretisch wie in der Schule) eine fremde Kultur, eine fremde Sprache kennen und verstehen lernen, unter fremden Menschen Freunde finden, fern von seiner Heimat auf eigenen Beinen stehen und das Gefühl haben, etwas Sinnvolles zu tun, etwas Sinnvolles zu unterstützen - das sind alles Erfahrungen, die ich nicht missen wollte. Und das wichtigste von allem: Es macht tatsächlich sehr viel Spaß. Nach einem langen Rundgang habe ich auch den letzten Punkt auf meinem Konzeptblatt erklärt. Ein paar Konfirmanden zücken ihre Digitalkameras und fotografieren das Denkmal von Chanforan, die aufgeschlagene Bibel, die Kerze mit den sieben Sternen darüber. Einige stellen Fragen, wollen mehr über dies wissen oder haben das nicht ganz verstanden. Ein oder zwei ziehen gelangweilt drein blickend wieder ihre Kopfhörer über die Ohren und drehen ihren Discman lauter. Jetzt noch ein kleiner Spaziergang zurück zum Bus, eine Viertelstunde Busfahrt - und dann habe ich Feierabend. Feierabend in den Cottischen Alpen
.

Badische Zeitung Freiburg
Kompletten Beitrag von Yannic Federer am 15.12.2005 auf www.badische-zeitung.de



 

Freiwilliger Ökumenischer Friedensdienst

Der Freiwillige Ökumenische Friedensdienst wird nicht staatlich finanziert und ist auf Unterstützung und auf Spenden angewiesen. Wer Yannic Federer bei seinem Dienst und so das Centro Culturale Valdese bei seiner Arbeit unterstützen will oder mehr Informationen wünscht:
Yannic Federer, Fondazione Centro Culturale Valdese, Via Beckwith 3, 10066 Torre Pellice (To) Italia
freaky-mind@gmx.de , Tel
0039/ 3337422842



 

 

 

Links

www.hilfe-hd.de/zivi.htm

Freiwilliger Ökumenischer Friedensdienst
http://www.frieden-schaffen.de/kdv.friedensd/

Arbeitsstelle Frieden der Evangelischen Landeskirche in Baden
http://www.friederle.de/5092.htm , www.friederle.de (interessante Berichte von Freiwilligen)
Infos: Jürgen Stude, Landesjugendreferent
Evangelischer Oberkirchenrat, - Abteilung/Bereich -, Blumenstr. 1-7, 76133 Karlsruhe
Telefon: 0721-9175470

http://www.ekiba.de/pr_aktuell_7313.htm

www.FSJ-ADiA.de
FJS-ADiA.de - Zivildienst im Ausland
FSJ-ADiA.de ist ein Informationsportal für den Zivildienst im Ausland. In enger Zusammenarbeit mit vielen Freiwilligenvereinen ist uns möglich, neben einer Umfangreichen Sammlung von Erfahrungsberichten auch eine regelmäßig aktualisierte Stellenbörse für Freiwilligenstellen im Ausland zu pflegen.


 

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©  by  www.freiburg-schwarzwald.de, Kontakt, Last Update 04.01.12