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Aktuelles in Littenweiler zwischen Dreisam und Kybfelsen
 

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Littenweiler am Fuß des Kybfelsens am 10. Mai 2002 um 10 Uhr
Blick nach Süden über Littenweiler zum Kybfelsen in 2005

 

Berta Spiegelhalter, die letzten Bäuerin des Falkhofs

Sie war ein ganz besonderer Mensch, Berta Spiegelhalter , die letzte Bäuerin vom Falkhof und auch die letzte Bäuerin Littenweilers. Buchstäblich bis zu ihrem letzten Atemzug hat sie die Stellung auf ihrem 300 Jahre alten Hof gehalten.

Der Falkhof, wunderschön gelegen,  zwischen Kirchzartener Straße und Dreisam, ist schon seit 1818  in Familienbesitz. Vor Berta Spiegelhalter  wurde der Hof von ihren Eltern, deren vier Kindern und zwei Knechten bewirtschaftet. Er umfasste damals 36 Hektar. Die zweitgeborene Tochter starb nach der Geburt ihres ersten Kindes, der einzige Sohn  fiel im zweiten Weltkrieg ebenso  wie der Verlobte von  Berta Spiegelhalter. Sehr betroffen von diesem Verlust blieb Berta Spiegelhalter  unverheiratet und betrieb gemeinsam mit ihren Eltern den Hof.  Als junge Frau besuchte sie die Nähschule in Littenweiler und nähte gerade in der Nachkriegszeit mit viel manuellem Geschick  Kleidung und alles, was man damals nicht so ohne weiteres kaufen konnte.

Berta Spiegelhalter mit  Großneffen an ihrem 85. Geburtstag 23.8.200: Frau Spiegelhalter treibt die Kühe auf die Weide zwischen Hof und neuer B31-Ost  
Berta Spiegelhalter mit  Großneffen an ihrem 85. Geburtstag Frau Spiegelhalter treibt die Kühe auf die Weide zwischen Hof und neuer B31-Ost  

Ein Leben lang dem Hof verpflichtet
Als ihre Eltern starben blieb  sie auf dem Hof, dem sie sich verpflichtet fühlte und führte ihn seit 1969 ganz alleine weiter.  Land , das sie nicht  bewirtschaften konnte,  verpachtete sie. Sie hatte zum Schluss noch drei Kühe und  sehr viel Federvieh. Der Hof in dieser einmaligen Lage ist inzwischen  von der Fläche auf ein Minimum der einstigen Größe geschrumpft. Der Geländeverlust entstand durch die Anlage von Rad- und Fußwegen entlang der Dreisam und durch die Verbreiterung der  Kirchzartener Straße. Vergeblicher  Kampf um den Erhalt  des letzten bäuerlichen Anwesens von Littenweiler in seiner ursprünglichen Form. Am schlimmsten aber traf Berta Spiegelhalter , dass mitten durch ihr schönes Gelände, durch ihre Obstwiesen und Felder  eine brutale Schneise für die neue B 31 Ost geschlagen wurde. Die letzten Jahre blickte  sie  nicht mehr auf unberührte Natur und auf die Dreisam, sondern auf ein hässliches  Brückenbauwerk. Nur wenige Meter von ihrem bis dato absolut  abgeschieden und ruhig gelegenen Gehöft entfernt,  brummt nun Tag und Nacht der Auto und Schwerlastverkehr.  Da Berta Spiegelhalter wie eine Löwin  für den Erhalt ihrer Idylle gekämpft hat und niemals  ihr Gelände zum Bau einer Schnellstraße verkauft hätte, wurde sie seitens des Regierungspräsidiums schlichtweg enteignet.

Ein inniges Verhältnis zu Mensch und Tier
Doch Berta Spiegelhalter war eine starke Frau und machte dennoch weiter mit ihrem Bauernhof und ihren Tieren, zu denen sie ein ganz besonderes Verhältnis hatte. Alle erhielten bei ihr das Gnadenbrot. Ihre letzte Gans ist im Sommer 2005  im Alter von 36 Jahren eines natürlichen Todes gestorben. Genauso wie ihrem Hof, fühlte sie sich auch ihrer Familie in großer Zuneigung verbunden. Ihre Mahlzeiten nahm sie stets bei ihrer Schwester Hilda, deren Tochter Petra (ihrem Gottikind) ein. Petra hat bereits eine eigene Familie gegründet und ist Mutter von drei  kleinen Kindern. Sie alle leben nur wenige Meter voneinander entfernt in Sichtweite des Falkhofs.   Und alle hatten ein sehr inniges Verhältnis zueinander, und wenn die Familienmitglieder   Berta Spiegelhalter ab und zu den gut gemeinten Rat gaben, sich etwas mehr zu schonen  und auch einmal etwas länger zu schlafen, so meinte sie nur "ihr wisst ja gar nicht , wie schön er ist, der frühe Morgen draußen in der Natur ". Berta Spiegelhalter war in ihrem ganzen Leben nie ernstlich krank und nicht ein einziges Mal bei einem Arzt gewesen.  Sie hatte sich  auch nie einen Tag Urlaub gegönnt.  Die Arbeit und die Verbundenheit mit Landschaft, Tieren, und Natur waren ihre Leben. Hier hatte sie  ihre Mitte gefunden. Wie  sonst könnte  es sein,  dass sie mit 85 Jahren diesem Arbeitspensum ohne weiteres gewachsen war.

In der Erinnerung wird sie weiter leben...
Berta Spiegelhalter verunglückte wenige Tage vor Weihnachten tödlich , als sie dabei war, ihren  Kühen Futter zu holen.  Seither ist er verwaist, der Falkhof,  und es berührt einem sehr, wenn man auf dieses jetzt  unbewohnte Anwesen blickt. Ihre Schwester Hilda  und deren Tochter Petra bemühen sich nach Kräften zumindest einen Teil dessen, was Berta Spiegelhalter  so wertvoll war, zu erhalten. Die Kühe allerdings mussten sie abgeben und schenkten sie einem befreundeten Landwirt und auch die 30 Enten. Die jungen Hühner aber , die Berta Spiegelhalter kurz vor ihrem Tode noch gekauft hatte,  spazieren wie eh und je ums Haus herum,  und auch ihre geliebten Katzen blieben auf dem Hof  und werden weiterhin liebevoll versorgt.  In der Erinnerung ihrer Familie und auch vieler Menschen von  Littenweiler wird sie weiter leben, die letzte Bäuerin vom Falkhof.  
Anita Hohler im
Littenweiler Dorfblatt Februar 2006

  

 

Runder Tisch „Sozialer Brennpunkt Littenweiler“

Der „Runde Tisch“ – Sozialer Brennpunkt Littenweiler, ist eine Interessengruppe aus Lehrern, Elternbeiräten, verschiedenen Privatpersonen, Institutionen und Mandatsträgern, die sich regelmäßig in der Reinhold Schneider Schule treffen, um gemeinsam soziale Probleme an der Schule zu erörtern und anzugehen. Beim letzten Treffen des „Runden Tisches“ ergaben sich folgende Themen:

  • „Sprungbrett“, eine Maßnahme zur Hilfestellung für die Schüler/innen der oberen Klasse der Hauptschule, quasi ein „Sprungbrett“ für die Arbeitswelt mit Bewerbungstraining, weiteren Praktika und soziale Hilfestellung gibt es nicht mehr. Die Gelder für eine betreffende Stelle sind komplett gestrichen worden. In der Abwicklungsphase leistet die Schule noch für ein letztes Jahr Hilfestellung in der 8. Klasse. Danach ist jedoch Schluss.

  • Rektorin Gerda Liebner berichtet, dass die Gewalt gegen Sachen an der Schule im letzten Schuljahr kräftig zugenommen hat.

  • Die Reinhold Schneider Schule darf sich nicht offiziell als soziale Brennpunktschule bezeichnen. Über die Probleme der Schulabgänger wurde bereits des Öfteren berichtet. Zur Erinnerung: Es hatten z.B. von 19 Schulabgängern nur zwei einen Platz an einer weiterführenden Schule, einer hatte eine Lehrstelle, der Rest stand vor dem Nichts (Stand September 2005). Das Kultusministerium begründet die Ablehnung damit, dass keine andere Schule bereit sei, diesen Status abzugeben, die Anzahl der Brennpunktschule sei vor 10 Jahren beschlossen worden und eine Aufstockung sei nicht notwendig.

Bernd Obrecht, 2. Vorsitzender des Bürgervereins Littenweiler und Teilnehmer am „Runden Tisch“ hierzu: „Wenn mehr Verkehr fließt, werden die Autobahnen ausgebaut, wie jüngst beschlossen. Für das Wichtigste, was wir überhaupt haben, unserer Kinder, ist kein Geld da. Wird sich unsere Landesregierung auch so verhalten, wenn mehr Gefängnisplätze gebaut werden müssen?“
Gisela Heizler-Ries, Littenweiler Dorfblatt 12/2005

Petitionsausschuss lehnt Bleiberecht für Familie Denaj ab >Denaj (26.1.2006)

  

 

Kleidertausch-Aktion bei Mode Rainer Wilden

Noch bis zum 30. Dezember bietet Rainer Wilden eine Kleidertausch-Aktion zugunsten des Fördervereins Wohnsitzloser Frauen e.V. und anderen Hilfsorganisationen an. Wer aussortierte Damen- oder Herrenkleidung (tragbar und sauber) zu „Mode für Sie und Ihn“, Alemannenstraße 9,  bringt, erhält beim Kauf von Neuware für jedes Teil 5 % vergütet (maximal fünf Teile) oder einen Gutschein in entsprechender Höhe. Auf diese Art kann man seinen Kleiderschrank räumen, Platz für die neue Mode schaffen und damit sich und Anderen etwas Gutes tun.
Littenweiler Dorfblatt 12/2005

  
 

Wollen die Littenweilermer Bürger ein Einkaufszentrum auf dem PH Parkplatz?

Herr Peter Kallenberger-Meyer wehrt sich in seinem Leserbrief gegen die Bebauung des PH Parkplatzes und spricht sich für eine  Bürgerbefragung aus. Hierzulande werden Bürger eher zu wenig als zu oft um ihre Meinung, sprich Sachkompetenz befragt. Und wenn, werden die Ergebnisse zu häufig hintenan gestellt. Deswegen stimme ich Herrn Kallenberger-Meyer  vollkommen zu, wenn er eine Diskussion über die Nutzung dieses Areals einfordert. Zum anderen muss die Frage gestellt werden, was Littenweiler braucht. Und darüber bin ich mir selber noch nicht im Klaren. Aber: Der Edeka Markt in der Alemannenstraße hätte weiter existieren können., wenn nicht Dinge dagegen gestanden hätten wie z.B. die Planungen des Hausbesitzers, das Edeka Märktekonzept, Einwendungen eines Nachbarn und nicht zuletzt die Vernachlässigung des Ladens angesichts weiterer Pachtmöglichkeiten. Fakt ist aber auch, dass sich in Littenweiler als Autofahrer bequem einkaufen lässt. Radfahrer, Fußgänger, Mütter, Kinder und Alte, haben es hingegen inzwischen wesentlich schwerer ihren täglichen Bedarf zu besorgen. Sollen wir den fußnahen Einkauf vernachlässigen? Und hier könnte das betreffende Grundstück sehr wohl ins Spiel kommen. Oder wollen wir diesen Teil Littenweilers für nächste Generationen weiter lediglich als Blechlawinenwüste von PH Studenten und in der warmen Jahreszeit für den Flohmarkt nutzen. Darauf hätte ich gerne Antworten der Littenweilermer.
Bernd Obrecht , Littenweiler Dorfblatt 12/2005

  

 

Agnes Dorwarth, Musikprofessorin und vierfache Mutter

Agnes Dorwarth stammt aus einer Künstlerfamilie. Und sie selbst, die in Freiburg geboren und aufgewachsen ist, fällt nicht aus der Reihe: Die 52-Jährige ist Professorin für Blockflöte und Leiterin des neu gegründeten Instituts für Historische Aufführungspraxis an der Freiburger Musikhochschule. Sie lebt mit ihrem Mann (ebenfalls ein Musiker) und ihren vier Kindern in Littenweiler.

Karriere und Kinder sind ein Widerspruch, heißt es oft. Wie haben Sie’ s geschafft?
Mit einem Netzwerk aus Großfamilie, famoser Kinderfrau und vor allem dem richtigen Mann!

Hören Sie nach Feierabend auch noch klassische Musik, oder dürfen’ s da auch Pop und Schnulzen sein?
In Quadrophonie aus den vier Türen unserer Kinder, (meistens) gleichzeitig: Salsa & Mambo tunes, Green Day, Jack Johnson und Filmmusik von John Williams. Aber solange es keine „ Volksmusik“ ist...

Was ist das Faszinierende an alter Musik?
Alte Musik lässt dem Interpreten einen großzügigen Gestaltungsspielraum, den er mit Improvisation, Diminution und Verzierungen ausfüllen kann.

Gehen Ihnen Ihre Studenten auch manchmal auf die Nerven?
Im Gegenteil, von ihnen bekomme ich eher Nahrung für meine Nerven.

Was wollten Sie als Kind werden?
Ballerina (bis 7 Jahre), Ärztin (bis 12 Jahre) und ab dann immer öfter Musikerin.

Warum sind Sie Musikerin geworden?
Meine Eltern erkannten und förderten meine Begabung. Viele meiner sozialen Kontakte liefen über die Musik. Dazu das Glücksgefühl, auf der Bühne beklatscht zu werden und Spaß am Unterrichten.

Was ist Ihr Lieblingsplatz in Freiburg?
Die Südseite des Münsterplatzes.

Ihr Lieblingsessen?
Frische Steinpilze mit breiten Nudeln (Kindheitsferienerinnerungen!).

Wann waren Sie zuletzt in der Kirche?
Gestern in Bergheim/Elsass in einem sehr schönen Konzert.

Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit? Wie entspannen Sie?
Für den Kopf: Komponieren und Lesen. Regelmäßig für den Körper: einmal Krafttraining, einmal Fitnessgymnastik. Aber zur schnellen Entspannung: Fünf Minuten aufs Sofa, Füße hoch, mit „ Shape of my heart“ von Sting (eigentlich ist das ja auch „ Alte Musik“ !)

Welche Musik hören Sie gerne?
Natürlich eher Klassik, dort besonders gerne ganz Alte Musik und ganz Neue Musik (zum Beispiel meinen Hochschulkollegen Widmann). Aber auch Jazz und Musik anderer Kulturen.

Wovor haben Sie Angst?
Dass meinem Mann und unserem ältesten Sohn auf einer Motorradtour etwas passieren könnte.

Haben Sie ein Vorbild?
Ich bewundere Clara Schumann, die für ihre Zeit eine ganz besondere Musikerin war; Joan Baez, die ihren sängerischen Erfolg für ihr gewaltfreies politisches Engagement nutzte.....
Komplettes BZ-Interview vom 8.12.2005 auf www.bzol.de lesen

  

 

 

Tier-Werk-Haus im Kunzenhof Littenweiler - Richtfest

Die Helfer beim Richtfest des Tier-Werk-Raums am 19.11.2005 (von links):
?, Alexander Aegerter
n, Förster Bernhard Friedmann, Herr Plappert,
Herr Martin, ...

Seit einigen Jahren bietet Familie Plappert auf dem Kunzenhof in Littenweiler das „Jugendprojekt am Kunzenhof“ an. Kindergruppen treffen sich regelmäßig auf dem idyllisch gelegenen Hof, erweitern ihr Wissen über natürliche und ökologische Zusammenhänge, schulen ihre handwerklichen Fähigkeiten bei land- und forstwirtschaftlichen Arbeiten und üben zugleich Eigenschaften wie Verantwortungsbewusstsein, Respekt und ein konstruktives Miteinander mit Mensch und Natur. Seit langem hatte sich Familie Plappert einen überdachte Raum für ihr Kinderprojekt gewünscht, in dem einerseits die Kinder werkeln und auch die Tiere sich in direkter Nachbarschaft aufhalten können, denn bisher spielte sich bei schlechtem Wetter alles in den Wohnräumen der Familie ab. Doch die Idee schien unbezahlbar. Dank einer Stiftung, die 20.000.- Euro zur Verfügung stellte, und dank einiger Handwerker und Firmen, die zum Selbstkostenpreis arbeiteten, konnte dieser Traum verwirklicht werden.

Am vergangenen Samstag war nun Richtfest für den „Tier-Werk-Raum“ auf dem Kunzenhof und alle Helfer, Freunde und Unterstützer waren eingeladen. Ein besonderer Dank ging dabei an die Zimmerei Vinko Miocic und die Blechnerei Alfred Martin, beide aus St. Peter, an die Firma Gartengestaltung Gernot Wewetzer aus Hartheim und an die Stiftungsverwaltung, welche das Holz von Douglasien aus dem Barbarawald (Förster Bernhard Friedmann) zur Verfügung stellte. Besondere Anerkennung hatte sich Alexander Aegerter, Zimmermann der Fa. Miocic verdient, denn er hatte sich der Herausforderung gestellt, das Bauwerk in klassischer Zimmermannskunst, d.h. ohne Metall nur mit Rund- und Kantholz zu errichten.

„Als Geschenk des Himmels“ bezeichneten Dieter und Gabriele Plappert alle Menschen, die sich so für dieses Projekt eingesetzt und durch ihre Arbeit und Unterstützung das Ganze überhaupt ermöglicht haben. „Wir danken allen für dieses wunderschöne Gebäude, das sich ideal in die Landschaft einfügt und in dem sich die Kinder des Jugendprojektes und sicherlich auch unserer Ziegen, Hühner, Enten, Katzen und natürlich auch Esel Rosalie wohl fühlen werden.".
Gisela Heizler-Ries am 24.11.2005 im Dreisamtäler, www.dreisamtaeler.de 

Musik von David Plappert (Tenorsaxophon), Severin Burr (Piano) und Jonathan Plappert (Trompete) - Kunzenhof Littenweiler 11/2005 Richtspruch beim Kunzenhof Littenweiler 11/2005
Musik von David Plappert (Tenorsaxophon), Severin Burr (Piano) und Jonathan Plappert (Trompete)
 
Richtspruch von Alexander Aegertern
von Fa. Miocic
 
 
Essen und Trinken im Tier-Werk-Raum
 
 
  
Richtfest am Kunzenhof Littenweiler: Die Helfer und Freunde am 19.11.2005
Gabriele und Dieter Plappert erzählten die Baugeschichte Richtfest am Kunzenhof Littenweiler: Die Helfer und Freunde am 19.11.2005
  
 

Pünktlich zum Wintereinbruch konnten die Ziegen und der Esel Rosali den neuen Außenstall beziehen und die Kinder des Jugendprojekts hatten nun endlich  genügend Raum mit den Tiere zu schmussen und sie zu versorgen.

Zwei Fotos: Plappert

  Im neuen Aussenstall  

26.11.2005, www.plappert-freiburg.de/kunzenhof

  

 

70 Jahre Fensterbau Held in Littenweiler

1935, vor nun­mehr 70 Jahren, eröffnete ein tatkräftiger junger Mann namens Joseph Held in der Littenweilerstraße 32 im Erdgeschoss seines neu erbauten Hauses eine Glaser- und Schreinerei mit zunächst sechs Mitarbeitern. Der Jungunternehmer musste sich und seine bis dahin völlig unbekannte Firma bei Architekten und potenziellen Kunden erst vorstellen, für Aufträge sorgen, alle Arbeitsvorbereitungen erledigen und die Baustellen betreuen – und dies alles per Fahrrad. Doch die Mühen lohnten sich, die ersten Jahre ließen sich gut an. Mit der Währungsreform 1947 begann in Deutschland, in Freiburg und auch bei der Firma Held ein wirtschaftlicher Sturmlauf von heute unvorstellbaren Ausmaßen. Das „Wirtschaftswunder“ nahm seinen Lauf und so konnte der Betrieb innerhalb kürzester Zeit durch mehrere Anbauten erweitert werden. Bereits 1952 war jedoch wieder alles zu klein und zu eng geworden, denn die Firma beschäftigte mittlerweile 35 Mitarbeiter. Im Vertrauen auf die Zukunft erwarb Joseph Held daraufhin einen großen, ehemaligen Bauhof am Kunzenweg, den heutigen Firmensitz. Dort wurde 1954 eine neue, großzügige Werkstatt errichtet und die Firma Held zog um. Bald traten auch die Söhne Rudolf und Manfred in die Firma ein und unterstützten den Firmenchef. Diese zweite Generation der Mitarbeiter, die heutigen Senioren der Firma Held, waren eine junge, lebenslustige und schlagkräftige Truppe mit Tatendrang und Energie. Gemeinsam stellten sie sich den Herausforderung der Zeit, die da hießen Wiederaufbau und Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum, wozu natürlich ganz entscheidend das Fenster gehört. Das Produkt „Fenster“ erfuhr bald darauf seinen ersten Technikschub, zunächst vom Einfach- über das Verbundglas- zum bisher unbekannten Isolierglas-Fenster. Dann die erstaunliche Entwicklung neuer Materialien und Material-Kombinationen für Rahmen und Glas. Die Firma Held verschlief diese Entwicklung nicht, sie war nicht nur dabei, sondern mittendrin. Um diese und künftige Chancen zu nutzen, beschlossen Joseph, Rudolf und Manfred Held im vollen Bewusstsein der großen Risiken, die Errichtung eines modernen Fensterwerkes mit heute 3 400 qm Produktions- und Bürofläche. In den 70er und 80er Jahren zeigten sich die großen Möglichkeiten der neuen Betriebsanlagen. Die Firma Held bildet auch aus und stellte sogar zwei Bundessieger im Leistungswettbewerb der Handwerksjugend. Zwei zuerkannte RAL-Gütezeichen machen das stetige Qualitätsmanagement sichtbar.

Bei aller Liebe und Leidenschaft zur Firma, die Jahre vergingen und mittlerweile klopfte bereits die dritte Generation an. Der Enkel des Firmengründers, Markus Held, machte nach dem Abitur eine Hand­werkslehre als Glaser- und Fensterbauer und studierte anschließend Betriebswirtschaft. Nach einem einjährigen fachlichen Crash-Kurs in Unternehmen der Fensterindustrie folgte dann 1992 der Einstieg in die Firma Held. In den Folgejahren formierte sich eine junge Mannschaft sehr gut qualifizierter Facharbeiter, Meister und Diplom-Ingenieure, die zusammen mit der Geschäftsleitung, die Herausforderung des veränderten Marktes annahm. Wegen der Baukrise halbierte sich in den ver­gan­genen zehn Jahren in Deutschland das Marktvolumen im Fensterbau, der ruinöse Preiskampf führte zu zahlreichen Insolvenzen und Firm­en­stilllegungen. In dieser Situation ist jedes Unternehmen gefordert, für sich die Erfolgsstraße zu definieren. Bei der Fa. Held wurden ehrgeizige kurz- und mittelfristige Unternehmensziele formuliert, die in kontinuierlichen, kleinen und großen Schritten verfolgt wurden und bis heute umgesetzt werden. Neue Aufgaben- und Marktfelder wurden bearbeitet und erschlossen und die motivierten Mitarbeiter werden fortlaufend in ihren Spe­zial­gebieten geschult und gefördert. „Unsere große Stärke sehen wir in der Qualität unserer Fachkräfte“ so der Firmeninhaber Markus Held „Wir sind auch nach 70 Jahren ein junges, modernes Unternehmen und ein attraktiver und verlässlicher Arbeitgeber in der Region. Es ist unser Wille, mit überzeugenden Produkten und erstklassigen Beratungs- und Serviceleistungen unsere Kunden zu begeistern“.

Durch große Investitionen in neue Fertigungsmaschinen und Arbeitsmethoden (CNC-Beratungszen­tren) werden mit hoher Produktivität, Flexibilität und großer Ar­beits­freude Produkte höchster Qua­­lität hergestellt. Mit einer ganzen Reihe anspruchsvoller Objekte setzt sich die Fa. Joseph Held von Standardprodukten und –leistungen ab. Dies ist gerade in der heutigen Zeit ein bedeutendes Argument, um nicht nur am Preis gemessen zu werden. Zufriedene Kunden, die die Leistungen des Teams der Fa. Held weiter empfehlen und eine große Anzahl von Referenzobjekten in Nah und Fern, belegen dies eindrucksvoll. „Der Erhalt und die Weitergabe des über viele Jahrzehnte erarbeiteten Know-hows, die hohe Bereitschaft zur Veränderung und Marktanpassung, verbunden mit Investitionen in den Standort, sind der Garant auch nach 70 Jahren volle Auftragsbücher zu haben“ und so kann Markus Held, zusammen mit seinen Mitarbeitern durchaus optimistisch in die Zukunft blicken.
Gisela Heizler-Ries am 13.10.2005 im Dreisamtäler

  

 

40 Jahre Schreinerei Kleinhans in Littenweiler

Die Geschichte der Schreinerei Kleinhans reicht bis in das Jahr 1965 zurück. Erich Hug gründete damals die Schreinerei zusammen mit seiner Frau und baute sie zu einem angesehenen Handwerksbetrieb aus. Seit September 1970 gehörte auch Alfred Hug zum Team der Schreinerei, der als 14-jähriger seine Ausbildung zum Schreiner begann. Zusammen mit Manfred Schelb und Martin Hug gehört er auch heute noch zu dem Kern der Werkstattmannschaft. Ergänzt wird diese durch Schreinermeister Oliver Krebs und den Lehrlingen Martin von Ruckenschnell und Theo Voss. 

Vor elf Jahren übergab Herr Hug die Schreinerei dann altersbedingt an den Schreinermeister Dominik Kleinhans, der den Betrieb nun mit Erfolg weiterführt. Ein Garant dafür ist sicherlich, dass sich am Konzept der Schreinerei Hug auch nach der Übernahme durch Herrn Kleinhans nicht viel geändert hat. „Mehr bieten als üblich, damit die vielseitigen Vorstellungen und Anforderungen der Kunden auch erfüllt werden“, heißt das Motto der Schreinerei Kleinhans. Dienstleistung wird hier ganz groß geschrieben, denn durch die enge Zusammenarbeit mit anderen Meisterbetrieben wie Maler und Raumausstattern kann dem Kunden ein nahezu „rundum-sorglos“ Paket angeboten werden. Damit sich der Kunde auch vorstellen kann, wie seine neuen Möbel aussehen werden, fertig die Schreinerei sogar extra kleine Vorabmodelle an. Natürlich gehört auch die Vorortberatung mit zum Servicepaket, auch wenn sie schon mal in die Abendstunden fällt.

Das vielseitige Angebot der Schreinerei Kleinhans kann in den großen Ausstellungsräumen in Littenweiler betrachtete werden. Dazu gehören unter anderem: Küchen- und Schlafzimmereinrichtungen, komplette Ausstattungen von Wohnräumen, Arbeits- Badezimmern. Wer mehr über das Angebot der Schreinerei erfahren möchte, kann die direkt vor Ort tun. Familie Kleinhans freut sich auf ihren Besuch.
ilo am 29.9.2005 in www.dreisamtaeler.de 

  


Pferde an der Sonenbergstrasse Littenweiler - Sponsor gesucht

Mona, Ofsi, Lucky und Cerillio, so heißen die schönen Pferde, die seit einiger Zeit am Waldrand am Ende der Sonnenbergstraße friedlich grasen. Ihre Besitzerin, Judith Lemens hat dieses Grundstück von der Stadt gepachtet und die zwei Isländer, das Shetland-Pony und der Criollo fühlen sich hier ausgesprochen wohl. Das liegt einerseits an dem weitläufigen Gelände, wo sie viel Platz zum Grasen haben, andererseits aber auch an dem besonderen Umgang, den Judith Lemens mit ihren Pferden pflegt. Sie legt Wert auf ein natürliches, harmonisches Verhältnis mit den Tieren, auf schmerzfreies Reiten ohne Metall im Pferdemaul. Reiten, zum Wohl von Mensch und Tier, ohne Gerte und Sporen, aus der Körpermitte am langen Zügel, mit feinen Hilfen wie Gewichtsverlagerung und Stimme.

Foto: Heizler-Ries

Auch den Kindern, die hier immer wieder zum Reiten vorbeischauen, möchte Judith Lemens einen vertrauensvollen und artgerechten Umgang mit Pferden in Achtung und Respekt vor diesen feinfühligen Geschöpfen vermitteln. Alles in angstfreier Atmosphäre sowohl für das Pferd als auch für das Kind. Harmonie und gegenseitiges Vertrauen ist die Grundlage eines guten Verständnisses zwischen Reiter und Pferd, so ihre Philosophie und dass sich die Tiere und auch die zahlreichen Besucherkinder hier wohl fühlen, kann jeder interessierte Spaziergänger beobachten. Gerne würde Judith Lemens einen Teil des Geländes befestigen lassen, um einen Reitplatz zu erhalten. Sie sucht daher einen Sponsor, der diese Maßnahme unterstützen möchte. Wer sich mit ihr in Verbindung setzten möchte: Judith Lemens, Tel.: 6 56 25.

hr, Littenweiler Dorfblatt 8/2005

  

 

Abschiebung von Roma und Askali aus Littenweiler befürchtet

Sie machen sich Sorgen um die Roma- und Askali-Familien in ihrer Nachbarschaft: Darum haben Vertreterinnen und Vertreter des Runden Tischs „Sozialer Brennpunkt Littenweiler“ vor kurzem einen Brief an den baden-württembergischen Innenminister Heribert Rech (CDU) geschrieben.

In dem Brief schildern Gerda Liebner, die Schulleiterin der Reinhold-Schneider-Schule, Günter Lanz und Bettina Tschuwana vom Elternbeirat der Schule und Rudolf Atsma, der Pfarrer der Auferstehungsgemeinde, ihre Besorgnis – und fordern den Innenminister auf, zu erklären, warum die Innenministerkonferenz die Lage im Kosovo als „sicher“ einschätzt. Diese Einschätzung war die Grundlage für die Entscheidung der Innenministerkonferenz vom Mai, den Abschiebeschutz für Ashkali und Roma aufzuheben. Seitdem wurden bereits Ashkali-Familien abgeschoben, für Roma-Flüchtlinge gilt eine Übergangsfrist bis Januar. Die Angehörigen des Runden Tischs stellen fest, dass die Roma- und Ashkali-Flüchtlinge, die in der Unterkunft in der Hammerschmiedstraße leben, „in großer Angst und Sorge“ sind. In Telefongesprächen mit bereits abgeschobenen Verwandten würden sie immer wieder von erneuten Bedrohungen erfahren. Der Runde Tisch will vom Innenminister wissen, wer Roma und Ashkali im Kosovo schützt, welche Papiere sie erhalten und wohin sie gebracht werden, wenn ihre Wohnungen zerstört wurden.
Seit 1999 besuchen stets rund 50 Roma-Kinder die Reinhold-Schneider-Schule. Dort und im gesamten Stadtteil bemühe man sich, den verfolgten und vertriebenen Flüchtlingen zu helfen, ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten und sich zugehörig zu fühlen, um wieder einen sicheren Alltag erleben zu können.
Beim Runden Tisch haben sich zu Beginn des Schuljahrs 2004/05 Vertreter von Schulen, Kindertagesstätten, Jugendhilfe, Vereinen, Kirchen, der Politik, dem Bürgerverein, des Lionsclubs und der Polizei zusammen geschlossen.
BZ vom 15.8.2005

  

 

100 Jahre altes Jugendstilgebäude in der Littenweilerstraße 18.

Die Geschichte von Littenweiler ist nur in groben Zügen bekannt. Viele Jahrhunderte war  der Ort ein kleines, verschlafenes  Bauerndorf und vieles von dem, was man heute weiß,  ist  mündlich überliefert worden. Mit den ersten Stadthäusern begann eine neue Epoche in Littenweiler

Erst im vorigen Jahrhundert begann der Ort zu wachsen,  und mit den ersten größeren Wohnhäusern in städtischem  Stil ist eine neue Epoche angebrochen  in Littenweiler.  Solche Häuser stehen beispielsweise  in der Littenweilerstraße. Eines davon, das Haus Nr. 18, wurde vor genau 100 Jahren errichtet.  Wir freuen uns sehr,  dass uns  die jetzigen Besitzer Jörg und Helga  Pfister  auf dieses Jubiläum aufmerksam gemacht haben.

Ein Mirabellenbaum- seit 50 Jahren ein Traum aller Kinder....
Im Jahre  1968 haben die Eltern von Helga Pfister, Lydia und Alfred Fräulin, das in die in die Jahre gekommene  Haus erworben und sukzessive instand gesetzt. Nach einer neuerlichen Renovierung, die erst vor kurzem abgeschlossen wurde, präsentiert  sich heute  das Jugendstilgebäude  als schmuckes Wohnhaus und steht als Beispiel dafür, dass es sich lohnt,  historische Bausubstanz zu erhalten und nicht, wie in Littenweiler viel zu oft geschehen, der  Abbruchbirne preis zu geben. Besonders stolz sind die heutigen Besitzer, dass es ihnen gelungen ist, den Mirabellenbaum, der schon in den fünfziger Jahren der "Traum aller Kinder" war, zu  erhalten. Auch das Treppenhaus, die Außenfassade und die  verglasten Wohnungsabschlüsse blieben so,  wie sie einst waren. Innen und   außen wurde das Haus ohne große Veränderungen mit viel Eigenarbeit und Liebe zum Detail renoviert. 

Wenn Mauern sprechen könnten....
Zur  Erinnerung:  als dieses Haus erbaut wurde, war Baden noch Großherzogtum und Littenweiler noch immer  ein sehr   kleines Dorf, das noch nicht einmal einen eigenen Friedhof besaß,  und dessen Bewohner zum Kirchgang nach Kappel mussten. Dies alles änderte sich erst, als Littenweiler 1914 zu Freiburg eingemeindet wurde. Allerdings war Littenweiler seit Mai 1887 bereits Bahnstation der Höllentalbahn und überdies im  Bäderverzeichnis  als Luftkurort mit eisenhaltiger Quelle eingetragen.  Bis zum Beginn des ersten Weltkriegs herrschte im heutigen  Altenheim Stahlbad reger  Kurbetrieb. Gäste aus nah und fern logierten im komfortablen Badhotel und erhofften sich von den üppig  sprudelnden  Mineralquellen Heilung und Erholung. Das Badhotel war außerdem  ein beliebtes Ausflugsziel der Freiburger Bevölkerung.
Der Bauherr des Hauses  Littenweilerstraße 18, Alois Benitz und dessen Familie,  haben die hier geschilderte Situation noch  hautnah miterlebt . Eine der  Töchter, Martha Benitz, hat  bis in  die sechziger  Jahre eine Schneiderei im  Erdgeschoss des elterlichen Hauses betrieben. Das Dorfblatt-Team gratuliert den  jetzigen Bewohnern  Helga und Jörg Pfister , die ihr Haus im Jubiläumsjahr mit besonders schönem Blumenschmuck dekoriert haben, ganz herzlich, und wünscht Ihnen, dass auch künftig “der Haussegen niemals  schief hängen möge”.

Anita Hohler, Littenweiler Dorfblatt vom 6.8.2005

  

 

Littenweilermer Straßenbahn 80 Jahre: Fest am 2.7 2005 ab 10.30 Uhr

80 Jahre ist es her, dass die erste Straßenbahn nach Littenweiler ratterte: Am 7. März 1925 gab es die Premiere auf dem Abschnitt zwischen dem Gasthaus Schiff (am Knoten Schwarzwald-/Hansjakobstraße) und Lindenmattenstraße in Littenweiler. Die Tramschienen liefen damals bis kurz vor die Eisenbahngleise – also noch etwas über die heutige Endhaltestelle hinaus. Der runde Geburtstag wird an diesem Wochenende gefeiert.

Diskussionen um eine Stadtbahnverlängerung, Verzögerungen und verworfene Pläne hatte es auch damals schon gegeben: Nachdem am 14. Oktober 1901 zwischen Rennweg und Günterstal die erste elektrische Straßenbahn auf der Schiene rollte, war die Strecke nach Littenweiler laut Auskunft des Vereins „Freunde der Freiburger Straßenbahn“ (FdFS) 1912 das erste Mal im Gespräch: Bis 1914 sollte sie in Betrieb sein. „Neben anderen Schwierigkeiten kam der Erste Weltkrieg dazwischen“, sagt Wolfgang Wehrle, stellvertretender Vorsitzender der FdFS. Zwei Streckenführungen seien als Alternativen gehandelt worden: Außer der dann verwirklichten Variante über die Hansjakobstraße zog man auch eine Route über die Waldseestraße in Erwägung.

Die Nummer 1 (der Linien) war Littenweiler nicht immer. Als Linie 4 pendelte die Bahn anfangs zwischen Littenweiler und Komturplatz (später Hornusstraße) in Zähringen, weitere Fahrzeuge zwischen Hauptfriedhof (Brühl) und Römerhof (Waldsee) trugen die Nummer 3. „1983 wurde mit Inbetriebnahme der Stadtbahn in den Freiburger Westen das Liniennetz geändert“, erzählt Wehrle. Seitdem durchquert die Littenweiler-Bahn – jetzt als Linie 1 – die Stadt von Ost nach West und zurück. Zuerst nur bis Paduaallee, seit 1985 bis Landwasser.

Die ersten Fahrzeuge, die 1925 fuhren, hatten bis zu 20 Sitz- und 24 Stehplätze. „Die Haltestellen waren fast dieselben“, weiß Wehrle, „und der Takt war schon immer ziemlich gut.“ Steuern konnte man den Wagen an beiden Enden, Umkehren war somit kein Problem. Das änderte sich erst mit Einführung der so genannten Einrichtungswagen. So bekam Littenweiler 1959, zusammen mit dem „Sputnik“-Wagen (dem ersten Freiburger Gelenkwagen), ein Gleisdreieck zum Wenden. Diese Wendeschleife wurde 1996 auf den neuesten Stand gebracht. Vorausblickend baute man ihr ein Diagonalgleis für die Verlängerung Richtung Kappler Knoten ein. „Eine Verlängerung der Linie in Richtung Osten war oft in der Diskussion“, erklärt Wehrle. Immer wieder wurde sie aber verschoben. In jüngster Vergangenheit erlebte die Linie 1 vor allem zwei Veränderungen: die Einführung der Combinos im Jahr 2000 und die Sanierung der Strecke in der Hansjakobstraße im Sommer 2003.

Der 80. „Geburtstag“ der Straßenbahn nach Littenweiler wird am Samstag, 2. Juli 2005, gefeiert. Das Fest mit Bewirtung und Musik beginnt um 10.30 Uhr am Bürgerhaus. Veranstalter sind Bürgerverein Littenweiler, Freiburger Verkehrs-AG (VAG) und die „Freunde der Freiburger Straßenbahn“ (FdFS). Von etwa 11.20 bis 18 Uhr gibt es kostenlose Fahrten der Oldtimerlinie 3 der FdFS zwischen Lassbergstraße und Paduaallee (Spenden erbeten), ein Buspendeldienst transportiert die Besucher zwischen Lassbergstraße und Dorfplatz Littenweiler. Der Bauernmarkt wird ausnahmsweise bis 16.30 Uhr stattfinden.
BZ vom 30.6.2005

80 Jahre Strassenbahn Littenweiler >freiburg-dreisamtal.de/Bauernmarkt1 (4.7.2005)

  

© by www.littenweiler.dewww.freiburg-ost.de  Update 22.05.11