Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Aktuelles ab Mai 2005
zur Schwarzwaldmetropole Freiburg im Breisgau

   

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Blick vom Langeck nach Süden über Mondschein ob Eschbach, Kirchzarten zum Schauinsland am 1.5.2005

"Freiburg packt an" - Saubermachaktion von April bis Oktober 2006 Dreisamufercafe am 14.6.2006 um 21.30 Uhr bei Deutschland-Polen
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Fest der Innenhöfe 28./29.Juli 2006 in Freiburg

In der Freiburger Altstadt gibt es viele bezaubernd schöne Innenhöfe. Vielleicht lernen Si sie kennen beim Besuch einer der folgenden Veranstaltungen?

Freitag, 28. Juli 2006 (alternativ bei schlechtem Wetter)

Schwarzes Kloster (Wintererfoyer, Stadttheater)
20.00 Margulis-Trio, 21.30 Tibor Szász, 23.00 Mozart - Lieder & Briefe

Alte Universität (Universitätskirche)
19.30 Age of Passions, 21.00 Die Zauberflöte

Rathaus (Foyer Rathaus)
20.00 A Tickle In The Heart, 21.30 Les Voix Douces, 23.00 Khupe

Sparkasse, Haus zum Walfisch (Altkatholische Kirche St. Ursula)

19.30 Dreimal zwei , 21.00 Mandoline & Akkordeon , 22.30 Hommage à Beckett

Basler Hof (Mensa-Bar, Rempartstr.)
20.00 Freiburger Saxophonensemble , 21.30 A Tickle In The Heart , 23.00 Ensemble FisFüz

Wentzingerhaus (Wentzingerhaus)
19.30 Mandoline & Akkordeon , 21.00 Ensemble l’Art du bois , 22.30 Mozart-Divertimenti

Historisches Kaufhaus (Kaisersaal)
19.30 Russische Schule , 21.00 Russische Schule , 22.30 Così fan tutte

Adelhausermuseum (Adelhauser Kirche)
20.00 Khupe , 21.30 Oro y sangre , 23.00 mallets meet reeds
 

Samstag, 29. Juli 2006 (alternativ bei schlechtem Wetter)

Schwarzes Kloster (Wintererfoyer Stadttheater)
20.00 Nagy & Semmler & Nakamura , 21.30 Mozart - Così fan tutte , 23.00 Ensemble Paraphrase

Alte Universität (Universitätskirche)
19.30 Les haulz et les bas , 21.00 Csókolom

Rathaus (Rathausfoyer)20.00 Jontef
21.30 Tango, 23.00 Flamenco

Sparkasse, Haus zum Walfisch  (Altkatholische Kirche St. Ursula)
19.30 Mozart-Divertimenti , 21.00 Serenade , 22.30 Comic – Opera

Basler Hof, (Mensa-Bar, Rempartstr.)
20.00 Freiburger Schüler-Jazzorchester , 21.30 Chôro Para Carmen , 23.00 Rahmentrommeln

Wentzingerhaus (Wentzingerhaus)
19.30 Gitarren-Rezital, 21.00 Violin-Rezital , 22.30 Flöte & Gitarre

Historisches Kaufhaus (Kaisersaal)
19.30 Mozart - und sein Leierkasten , 21.00 Les haulz et les bas , 22.30 Csókolom

Adelhausermuseum (Adelhauser Kirche)
20.00 Flamenco , 21.30 Jontef , 23.00 Duo Wajlu

Mehr auf www.freiburg.de/muenstersommer

 

 

Strassennetz und Rohrnetz in Freiburg

Straßennetz: 500 Kilometer
Radwege: 180 Kilometer
Verkehrszeichen: 130000
Straßenlaternen: 18000
Signalanlagen: 213
Abwasserkanäle: 830 Kilometer
Trinkwasserrohre: 630 Kilometer
Erdgasleitungen: 690 Kilometer
Stromkabel: 2500 Kilometer
Lichtsignalkabel: 107 Kilometer
Telekomleitungen: 2200 Kilometer


 

Freiburger Weinfest 6 Tage auf dem Münsterplatz

Liberté! Egalité! — Freiheit! Gleichheit! Und das gefälligst auch für die Frau! Die Idee der Emanzipation ist jahrhundertealt. Mittlerweile möchte man meinen, sie hätte auch Erfolg gehabt: Frauen, die Hosen tragen und sie nicht selten anhaben — in Beruf und Partnerschaft. Doch egal, wie eifrig die holde Weiblichkeit sich in Männerdomänen etablieren will, der Erfolg auf der ganzen Linie wird ihr versagt bleiben. Beim Weingenuss sind die Herren der Schöpfung eindeutig im Vorteil. Alkoholdehydrogenase (ADH) heißt das Zauberwort. Das Enzym ist für den Alkoholabbau im Körper zuständig und agiert beim starken Geschlecht aktiver, Alkohol kann schneller abgebaut werden. Schön für den Mann. Weniger für die Frau. Wie sollen da all die guten Tröpfle beim Freiburger Weinfest probiert werden können? Die Natur ist manchmal schon ungerecht. Der badische Wein steht zum 35. Mal im Mittelpunkt des Geschehens beim Freiburger Weinfest. Zum sechsten Mal sind die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe, die Weinwirtschaft und die Gastronomie Freiburgs Veranstaltungspartner, um das hohe Niveau der Veranstaltung aus den vergangenen Jahren zu halten. Sechs Tage verwandelt sich der Münsterplatz ab Donnerstag in ein paradiesisches Weindorf. Sechs Tage, an denen die letzten Standhaften dem Laster zum Opfer fallen könnten. Aber mal ehrlich: Wer will sich badischem Wein und badischen Spezialitäten ernsthaft widersetzen? Besucher des Fests können den Verlockungen gar nicht entwischen. Rund 100 teilnehmende Betriebe und 400 verschiedene Weine kesseln ihn inmitten des Münsterplatzes förmlich ein. Mit von der Partie sind Winzergenossenschaften, Weingüter und Kellereien vom Kaiserstuhl, dem Markgräfler Land, Tuniberg, dem Silberberg, aus Freiburg und dem übrigen Breisgau. Im Mittelpunkt stehen die noch jungen Weine des Jahrgangs 2005. Und damit auch das schwache Geschlecht zu seinem Recht kommt, servieren die Winzer ihre Erzeugnisse in “Zehntelen” . So bleibt Raum für (fast) alle leckeren Weine. Damit der reichliche Weinkonsum aber nicht zu Kopfe steigt, empfiehlt sich der Ausgleich durch nahrhafte Speisen. Je nach Geschmack greift der Gourmet zu Gerichten aus der badischen Küche oder internationalen Spezialitäten.

Doch das Weinfest bietet mehr als kulinarische Leckereien. An verschiedenen Orten gibt es Live-Musik. Die positiven Erfahrungen der Vorjahre ermutigten die Veranstalter zu diesem Schritt und dem gleichzeitigen Verzicht auf eine zentrale, große Bühne. Zu hören gibt es Jazz, Blasmusik, Blues oder Chansons — also genau wie beim Weinangebot für jeden Geschmack etwas. Um Mitternacht gehen die Festbesucher dann aber ab nach Hause. Wer den Zehntelen ein bisschen zu sehr zugesprochen hat, der sollte hinter dem Chefsessel in einem der Velotaxis Platz nehmen und sich bequem kutschieren lassen. Und die Rückbank bietet sogar Platz für zwei — Fraternité! Der Verbrüderung steht nichts mehr im Wege.

Badische Zeitung Freiburg
Andrea Moser, 30.6.2006, www.badische-zeitung.de

Alte Wache - Viertele schlotzen im Liegestuhl am 26.8.2005

Freiburger Weinfest, Freiburg, Münsterplatz, Alte Wache
Donnerstag bis Dienstag, 6. bis 11. Juli, von 17 (Sa 15, So 12) bis 24 Uhr,
Tel 0761/388101,  www.freiburger-weinfest.de

Freiburgs Bächle und die Straßenbahn der VAG

Das hat die Verkehrs AG jetzt davon, dass sie einst der Kaiser-Joseph-Straße zwischen Bertoldsbrunnen und Siegesdenkmal rechts und links die Bächle bescherte. Wie, die Bächle sind älter als die VAG? Klar! Aber . . . Am besten fangen wir noch mal ganz von vorne an. Also: Es war einmal in einer Stadt namens Freiburg. Mitten durch sie hindurch - es ist gerade mal so 40, 35 Jahre her - fuhren die Autos, wie es ihnen gerade beliebte. Das stank den Stadtvätern eines Tages so sehr, dass sie beschlossen: Die Altstadt wird zur Fußgängerzone. Flugs nutzten die Herren über die Straßenbahnen die Gelegenheit, die Schienen auf der Kaiser-Joseph-Straße zu erneuern. Doch, oh weh! Zuschüsse vom Land Baden-Württemberg gab´ s dafür nur, wenn die Tram auf einem gesonderten “Gleiskörper” fuhr. Was natürlich etwas schwierig war, weil hohe Zäune entlang der Schienen in einer Fußgängerzone nicht so das rechte Fußgängerzonenfeeling aufkommen lassen. Da kam wie die gute Fee im Märchen ein Mitarbeiter des Stadtplanungsamts auf die Idee, die unter dem Autoverkehr längst verschütt gegangenen Bächle neu anzulegen - als Abgrenzung jenes besagten Körpers. Gedacht, getan. Und schon flossen mit dem seit Anfang der 1970er-Jahre fließenden touristischen Blickfang auch die Zuschüsse aus Stuttgart. Und was hat die VAG jetzt davon? Wegen einer neuen Haltestelle muss sie eins der Bächle auf einer Länge von 35 Metern vergittern - Kosten: 12 000 Euro. So kann´ s einem gehen, wenn man rund um den Bertoldsbrunnen was in Bewegung bringt.
Gerhard M. Kirk am 18.1.2006 in der BZ

Freiburgs Namensvettern in Weinstube Alt-Herdern

Gunter Büchner, der quirlige Wirt der kleinen Wein- und Bierstube “Alt-Herdern” ist immer wieder für eine Überraschung gut. In einer halbjährigen Recherche-Arbeit hat er auf der ganzen Welt nach anderen Städten und Orten gesucht, die ebenfalls “Freiburg” oder ähnlich heißen. Nun präsentiert er als weitere Foto-Galerie sein Forschungsergebnis.

In den vergangenen beiden Jahren ist in der Bier- und Weinstube in der Sandstraße eine umfangreiche Fotoschau mit zwölf verschiedenen Themengebieten entstanden. Als aktuellste und vorerst letzte Galerie installierte Gunter Büchner nun zum Jahreswechsel den Themenbereich “Freiburgs Namensvettern” . Darunter versteht er alle Orte weltweit, die den Namen Freiburg in irgendeiner Schreibweise tragen. Das - ebenso wie das badische Freiburg von den Zähringer Herzögen gegründete - Fribourg in der Schweiz ist hinlänglich bekannt. Andere Orte mit Namen wie Freeburg, Fryburg, Freyburg oder Friburgo erweisen sich hingegen als echte Entdeckung. “Es war nicht immer ganz leicht, neben der aufreibenden Tag- und Nachtarbeit als Kneipenwirt die vielen Informationen, Unterlagen und Fotos zusammenzutragen” , erzählt der umtriebige Wirt. Manchmal gab es auch Sprachschwierigkeiten, etwa bei Korrespondenzen in polnischer oder portugiesischer Sprache. Bei seinen Recherchen stieß Büchner auf viele interessante Details. Die US-amerikanischen Orte etwa verdanken ihre Gründung meist Zuwanderern aus dem Breisgau oder dem Kaiserstuhl, aber auch aus der Pfalz und anderen deutschen Regionen. Die 175 000 Einwohner zählende Stadt “Nova Friburgo” (Neues Freiburg) in Brasilien wurde dagegen von Einwanderern aus dem schweizerischen Fribourg im Uechtland gegründet. Als kurios kann man auch die Rückmeldung aus dem amerikanischen Ohio bezeichnen, dass es leider nicht möglich sei, Unterlagen über das dortige Fryburg zu senden, da dieser Ort nur aus einer Straßenkreuzung mit einigen Häusern und Friedhof bestünde. ....
Gesamten Artikel vom 12.1.2006 auf www.bzol.de lesen

Freiburg Nr. 14 entdeckt 
In Brasilien gibt es einen Ort mit dem Namen “Fraiburgo”
Das kann doch nicht alles gewesen sein, dachte sich eine aufmerksame BZ-Leserin. Sie hatte in der BZ vom Donnerstag den Artikel über den “Alt-Herdern” -Wirt gelesen, der in der ganzen Welt nach anderen Orten gesucht hat, die ebenfalls “Freiburg” heißen und der bislang 13 mal fündig geworden ist. Die Leserin, die namentlich nicht genannt werden möchte, hat im Südamerika-Urlaub in Nord-Chile einen roten VW-Käfer mit dem Zusatz “SC Fraiburgo” auf dem Nummernschild entdeckt. “Die Besitzer des Autos erzählten, sie kämen aus dem Süden von Brasilien” , sagt sie. “SC Fraiburgo” bezieht sich nicht auf den Fußballverein, sondern steht für “Fraiburgo - Provinz Santa Catarina” . Der Ort wurde einst von einer Familie Frey aus dem Elsass gegründet. Ganz zufällig, so die Urlauberin, habe sie mit ihrem Mann am “Fraiburgo” -Käfer auch noch eine andere Breisgau-Freiburgerin mit Tochter und Neffen getroffen.
BZ vom 14.1.2006

 

Vor 200 Jahren - Freiburg von kommt von Vorderösterreich zu Baden

Wohin man in Freiburgs Altstadt auch schaut, der österreichisch-habsburgische Doppeladler und das rot-weiße-rote Wappen, der so genannte Bindenschild, finden sich an Häusern, an Toren, in Kirchen und Kapellen. Vor genau 200 Jahren musste das Haus Habsburg Freiburg und den Breisgau mit dem übrigen Vorderösterreich an die Markgrafschaft Baden abgeben, so wie es Napoleon im Frieden von Pressburg verfügt hatte. Mit dem Jahreswechsel 1806 endete für Freiburg - das lange Zeit die vorderösterreichische Hauptstadt war - die mehr als 400 Jahre währende Epoche habsburgischer Herrschaft. Viele der damals rund 9000 Freiburger hofften noch bis zum Wiener Kongress 1815 auf eine Rückkehr unter die “milde österreichische Hand” .

Die vorderösterreichische Zeit hat Freiburg geprägt. Die Spuren der kaiserlichen Jahrhunderte sind noch heute im Stadtbild zu erkennen. Am Alten Rathaus befinden sich das Freiburger Wappen und der habsburgisch-österreichische rot-weiß-rote Bindenschild einträchtig nebeneinander. Auch die Universität haben die Habsburger den Freiburgern geschenkt. Das Historische Kaufhaus ist so etwas wie das Vorderösterreich-Denkmal schlechthin. Und auch Namen wie die “Habsburgerstraße” und natürlich die “Kaiser-Joseph-Straße” erinnern an vergangene Zeiten.
Joachim Röderer am 3.1.2005 in der BZ



 

Freiburg für Schüler - Heimatkundeunterricht für Lehrer

„Freiburg für Schüler“ lautet der Titel der Arbeitsmappe, die Lehrern aus Südbaden die Möglichkeit bieten soll, das Thema Freiburg im Heimatkundeunterricht informativ, spannend und spielerisch zu gestalten. Konzipiert wurde die Mappe von Museumspädagogin Ursula Huber und Barbara Kramer, die schon lange Stadtführungen für Schülergruppen bei Freiburg Kultour anbieten.

58 Seiten umfasst die Mappe, eine schülergerechte Sammlung von allem Wissens- und Erlebenswerten in Freiburg, Stadtgeschichte und Stadtentwicklung. Die Suche und das Entdecken heimatlicher Spuren ist Inhalt des Fächerverbunds „Mensch, Natur und Kultur“, kurz „Menuk“, den es seit 2004 an Baden-Württemberger Grundschulen gibt.

Um diesen Unterricht zu unterstützten, haben Ursula Huber und Barbara Kramer neun für Schüler besonders reizvolle Themen in Freiburg ausgesucht wie beispielsweise „Schlossberg und Stadtgründung“, „Freiburger Bächle“, „Tore und Türme“, das „Freiburger Münster“ oder die berühmten „Pflastermosaiken“ in der Stadt. In der Arbeitsmappe sind diese und andere Themenbereiche mit vielen Informationstexten, Bastelseiten, Kreuzworträtseln und Stadtrallyes spannend aufbereitet – ansprechend auch für Hauptschüler, Realschüler und Gymnasiasten.

Außerdem ist die Mappe mit einem aktuellen Stadtplan, einem Straßenplan der Innenstadt und einem großen Poster von Freiburg aus der Vogelperspektive ausgestattet. Zur Finanzierung trug unter anderem die Volksbank Freiburg bei, der es zu verdanken ist, dass die Sammlung auch ein Gewinnspiel beinhaltet. „Vor allem musste die Mappe kindgerecht aufbereitet sein“, erläutert die Hauptschullehrerin Ursula Huber und weiß, dass die Mappe an Grundschulen und Kindergärten besonders auch für Projekttage und Ausflüge genutzt werden kann. Die Unterlagen können für den Unterricht von den Lehrerinnen und Lehrern für alle Schüler kopiert werden. Bisher sind 1000 Exemplare von „Freiburg für Schüler“ gedruckt. Zu kaufen gibt es das Werk für 29,50 Euro bei Freiburg Kultour, Rotteckring 14. Bestellung und weitere Informationen sind ab sofort unter 0761/2907447 verfügbar.
BZ vom 28.9.2005

 

 

 

Freiburg ist laut Reiseführer „eine der verführerischsten Städte Deutschlands“

Einsam muss Jake Hennery sich nicht fühlen: Als Individual-Tourist in Freiburg findet der 24-jährige Student aus Dublin derzeit reichlich „Kollegen“. Mit Stadtplan und Reiseführer sind die auswärtigen „Pfad-Finder“ zwischen Münster, Martinstor und Mobile unterwegs, um spektakulär Sehenswertes und skurrile Besonderheiten aufzuspüren. Wichtigster Begleiter für Jake Hennery bei seiner Stadterkundung: „Lonely Planet – Germany“. Gerade mal fünf von rund 800 Seiten Deutschland helfen in Freiburg weiter.

Die alten Sachen, die Kirchen und Museen, sagt Jake, interessieren ihn nicht. Nur die „Bächle“, die in seinem Reiseführer als „lilliputanische Flüsschen“ angepriesen sind. Aber die finden Freiburgbesucher auch ohne Anleitung, stellt Inga Sundvall lachend fest. Die 63-jährige Schwedin bereist mit ihrer Schwester den Schwarzwald. Ohne Reiseführer, „aber mit offenen Augen“. Und mit wachem Blick erkundet auch Familie Verhoeft aus Münster die Stadt. Vater Stefan Verhoeft allerdings hat sich vor Beginn des familiären Stadtbummels die wichtigsten Infos angelesen in „Merian live: Wo Deutschland am schönsten ist“. „Vorsicht Idylle!“ wird da gewarnt – und weiter: „Freiburg ist eine der verführerischsten Städte Deutschlands.“ Auf den sechs Seiten Merian-Freiburg-Tipps sind immerhin neben dem üblichen Freiburg-Inventar auch der Alte Friedhof, das Fasnet-Museum und der Schlossberg verzeichnet. Ganz ohne Tipp gleich bei der Ankunft am Bahnhof selbst entdeckt: Konzerthaus und Mobile. Letzteres hat es dem 15-jährigen Malte Verhoeft, vor allem angetan: „Da wusste ich gleich, dass Freiburg genau so eine Fahrradstadt ist wie Münster.“ Und ein bisschen schwäbisch geht’s hier auch zu, so jedenfalls ist es bei „Let’s go – Travel Guide Germany“ nachzulesen. Gleich neben Münster, Augustinermuseum und „other sights“ werden da Maultaschen und Spätzle als regionale Köstlichkeiten der angeblich hier beheimateten „Swabian cuisine“ angepriesen. Alison Browne aus Melbourne sucht mit „Let’s go“ die Mensa („budget-meal“, sprich: superbillig) später liest sie auf Seite 415 nach, wo das Freiburger Nachtleben stat findet, „near the university“, versteht sich. Und wo die Universität liegt, hat der „Eyewitness Travel Guide Germany“ auf gerade mal zwei minimalistischen Seiten ins Bild gesetzt. Gut zu finden auf der Skizze aus der Vogelperspektive: die schöne Fischerau und der Bertoldsbrunnen.

„Da wusste ich gleich, dass Freiburg genau so eine Fahrradstadt ist wie Münster.“ Malte Verhoeft, 15 Jahre Gar nicht zu finden im echten Stadtbild: „statue of the pensive Aristotle“. Der nachdenkliche Philosoph soll, so die vogelperspektivische Zeichnung, am Uni-Eingang in der Bertoldstraße sinnieren, sitzt aber am Uni-Eingang in der Rempartstraße. „Kein Problem“, findet die Amerikanerin Miri Shawn, „wenn man den Stadtplan nicht entziffern kann oder mal was nicht findet, muss man eben fragen.“ Und fraglos die meisten Infos auf wenigen Buchseiten bekommt, wer in Polyglotts „Die schönsten Reiseziele Süddeutschlands“ auf neun Seiten nachliest, was er in Freiburg nicht verpassen sollte. „Freigeist mit Charme“ heißt das informative Kapitel, das es Bert und Bille Hortig angetan hat. Das Oberösterreicher Lehrer-Ehepaar interessiert sich allerdings weniger für die vorderösterreichischen Phasen in Freiburgs Stadtgeschichte als für den „Kult-Fußballverein Sportclub“ und die coole „Kagan-Lounge“. Und nur wer dieser Tage mit Polyglotts Hilfe die Händler bunter Ware am Kartoffelmarkt sucht, mit „Lonely Planet“ die Salatstuben ansteuert oder dank „Let’s go“ auf die abendliche Beachparty im Exit hofft, wird in die Röhre gucken. Zwar ist keiner der dicken Reisewälzer älter als vom Vorjahr, die Infos aber sind eben doch zum Teil schon wieder von gestern. Das weiß auch Jake Hennery, der bei seiner Abfahrt aus Freiburg die fünf Freiburg-Seiten aus dem „Lonely Planet“ im Bahnhofspapierkorb versenkt: „Wozu soll ich die noch mit mir rumtragen? Freiburg ist over.“ – Eyewitness Travel Guide Germany, London, neueste Auflage 2005, ca. 25,90 Euro Alles von Julia Littmann vom 7.9.2005 auf www.bzol.de lesen

– Let’s go – Travelguide Germany, New York, neueste Auflage 2005, ca. 20,25 Euro
– Lonely Planet Germany, Footscray, neueste Auflage 2004), ca. 24,90 Euro
– Merian „Wo Deutschland am schönsten ist“, München, neueste Auflage 2004, ca. 9,95 Euro
– Polyglott „Die schönsten Reiseziele Süddeutschlands, München, neueste Auflage 2004, ca. 10 Euro
  

 

Herdemer, Wiehremer, Littenweilermer - Alemannisch wird stolz verteidigt 

Wir befinden uns im Jahre 2005. Und in allen Freiburger Stadtteilen hat die hochdeutsche Sprache Einzug gehalten. In allen? Nein! Zwei von selbstbewussten Freiburgern bewohnte Stadtteile leisten dem modernen Sprachgebrauch erbitterten Widerstand und bezeichnen sich in alter alemannischer Tradition noch immer als Wiehremer und Herdermer. Doch woher kommt diese eigentümlich anmutende Bezeichnung, und wie hat sie sich bis heute behaupten können?

„Die Endsilbe ,-mer‘ oder ,-emer‘ kommt aus der alemannischen Mundart und ist wahrscheinlich auf die Ortsendung ,-heim‘ zurückzuführen“, vermutet der Freiburger Sprachwissenschaftler Konrad Kunze. Und tatsächlich: Bereits 1929 hat Ernst Beck in seiner „Lautlehre der oberen Markgräfler Mundart“ eine enge Verwandtschaft zwischen den Suffixen „-emer“ und „-heimer“ festgestellt. Als Beispiel dafür seien die Schopfheimer genannt, die durch das in der alemannischen Mundart häufig vorkommende Verschlucken von Lauten bald zu Schopfemern wurden. Mit der Zeit habe sich die Endsilbe mehr und mehr verselbständigt und wurde schließlich auch für Orte und Stadtteile, die nicht auf „-heim“ endeten, übernommen – wie von den Pfaffewilemern, Ehrestettemern und auch von den Wiehremern und Herdermern. „Das Dorf Herdern gibt es seit fast 1000 Jahren, und so geben wir Herdermer unseren alten Namen immer weiter. Das gibt uns ein Gefühl des Zusammengehörens“, sagt Odwin Hoffrichter vom Herdermer Bürgerverein.

Doch nicht überall in Freiburg haben sich die alten Bezeichnungen bis heute erhalten und durchsetzen können. Was auch daran liegen mag, dass das Anhängsel „-mer“ in den 60er- und 70er-Jahren immer mehr aus der Mode kam. „Als der Stadtteil Landwasser in den 1970er Jahren entstand, sind wir dem modernen Sprachgebrauch gefolgt und haben uns Landwasseraner genannt. Die alte Endung war damals einfach nicht mehr zeitgemäß“, sagt Ralf Fütterer vom Bürgerverein Landwasser. Und als das Rieselfeld in den 90er-Jahren gebaut wurde, war das „-mer“ längst out. „Höchstens eingefleischte Mundartler würden heutzutage die Bewohner des Rieselfelds als Rieselfeldermer bezeichnen“, sagt der  Leiter des Museums für Stadtgeschichte Peter Kalchthlaer ein wenig traurig und glaubt, dass die alemannischen Bezeichnungen wahrscheinlich nur noch in den älteren Stadtgebieten zu finden sein werden. Allerdings hat sich dort das „-mer“ nicht überall behaupten können. So bezeichnen sich die alten Urgesteine aus Haslach zwar noch immer als „Haslemer“, die Jüngeren hingegen nennen sich einfach nur noch Haslacher. „Das liegt vor allem am Zuwachs in den 60ern, aber auch am Hochdeutschen in den Schulen. Dadurch fehlt den Jüngeren der Bezug zum Dialekt“, sagt Andreas Huck vom Lokalverein Haslach. Nur bei wenigen Ausnahmen wie dem „Haslemer Hock“ hat sich dort das Alemannische erhalten.
Ein ganz anderes Selbstbewusstsein legen dagegen die Herdermer und Wiehremer an den Tag. Für sie ist der alemannische Name nicht nur Teil ihrer Geschichte, sondern auch macht auch einen großen Teil ihrer Identität aus. „Die Zugezogenen sagen zwar anfangs Herderner, übernehmen dann aber schnell das Herdermer von den Alteingesessenen“, sagt Odwin Hoffrichter. Und so verteidigen die beiden Stadtteile weiterhin stolz ihre Namen gegen jede Mode.
Alles von Sandra Grüning
vom 9.8.2005 lesen Sie bitte auf www.bzol.de 

Selbstbewusste Littenweilermer
Auch bei uns in Littenweiler hat sich die ENdsilbe "mer" bewahrt, und alteingesessene Einwohner bezeichnen sich heute noch selbstrbewußt als "Littenweilermer", in alemannischer Mundart "Littewiilemer". Aber das wird im fernen Freiburg anscheinend nicht wahrgenommen, oder es ist bis dorthin noch nicht durchgedrungen, dass unser Stadtteil im Jahr 1914 eingemeindet wurde. Nicht von ungefähr haben sich die Littenweilermer bemüht, ein gewisses dörfliches Eigenleben zu bewahren, sagte doch vor Jahren der inzwischen verstorbene Alfred Wehrle: "Littenweielr ist ein Ort, in dem man sich noch grüßt" (sol bedeuten: kennt). ...
Leserbrief von Theo Loskant am 22.8.2005 

  

 

Stühlinger - Stadtteilspaziergang durch das ehemalige Arbeiterviertel

Daniela Ullrich lebt ganz im Hier und Jetzt. Natürlich erinnert die Bürgervereinsvorsitzende an die Ursprünge des Stühlinger als Arbeiterviertel. Aber beim Stadtteilspaziergang durch das 16500-Einwohner-Viertel hinter dem Bahnhof stoppt sie nicht an Wegekreuzen und geschichtsträchtigen Gebäuden. Stattdessen bezieht sie klar Stellung zu aktuellen Fragen.

Was sie am Stühlinger so schätzt? „Hier gibt es wirklich alle möglichen Sorten Leute – und sie kommen ganz gut miteinander aus“, sagt Daniela Ullrich. Wenn sich zum Beispiel im „Eschholz-Stüble“ Menschen jeder Nationalität und jeden Alters zum Fußballschauen treffen – das sei Stühlinger pur. Die 42-Jährige, die aus dem Schwäbischen stammt und seit sieben Jahren im Stadtteil wohnt, hat auch schnell mitbekommen, wo es klemmt – weil sie sich schon lange für Stadtentwicklung interessiert. So war sie bereits in der „Lokalen Agenda“ aktiv, bevor sie vor zweieinhalb Jahren zum Bürgerverein kam, der sie nun im Frühjahr zur Vorsitzenden wählte. Sie engagiert sich bei den Freiburger STEP-Frauen (STEP steht für „Stadtentwicklungsplanung“) und hat Workshops zum Thema „städtebauliche Zukunft des Stühlingers“ moderiert. Im Zivilberuf ist die gelernte Werbekauffrau und Betriebswirtin beim Energieversorger Badenova zuständig für die Kommunikationswege Intranet und Internet. Auch die Kommunikation im Stadtteil liegt ihr am Herzen: „Es ist schade, dass wir eigentlich überhaupt keine Kneipe mit Hinterzimmer haben, wo man sich gut mit einer Gruppe treffen kann.“ So tagt denn auch der Bürgerverein mal in seinem Bürochen, mal im Quartiersladen. „Ansonsten haben wir hier so ziemlich alles, was man braucht“, sagt sie und zählt auf – vom Lebensmittelladen über den Elektronikhändler und das Orienthaus bis zur Schreinerei. Die Pläne, die Infrastruktur dahingehend zu erweitern, dass große Teile der Stadtverwaltung am jetzigen Technischen Rathaus angesiedelt werden, sieht sie jedoch kritisch: „Das ist besser dort aufgehoben, wo eh die Leute sind, also am Fahnenbergplatz in der Innenstadt.“ Wenn doch die Aufstockung im Stühlinger komme, müsse man auf jeden Fall sorgfältig schauen, wie sich die dadurch verschärften Verkehrsprobleme lösen ließen.

Eine der Problemzonen des Viertels hat Daniela Ullrich immer im Blick: Unter dem Balkon ihrer Wohnung an der Eschholzstraße, in der sie mit ihrem Partner lebt, fließt und stockt der Verkehr. Bis die Vorschläge zur Verkehrsberuhigung der breiten Straßen, zu denen sie selbst einiges beigetragen hat, mal umgesetzt werden, „da werden noch viele Jahre vergehen“, sagt sie. Immerhin habe das Eschholzstraßenfest vergangenes Jahr gezeigt, welchen Erlebniswert die Straße haben könnte. Beim Stadtteilrundgang zeigt Daniela Ullrich natür-lich die Hinterhof-Idyllen im Alt-Stühlinger rund um Guntram- und Egonstraße. Erzählt von den Alt-Linken, denen die Kneipen unten im Haus, derentwegen sie einst herzogen, inzwischen zu laut sind. Aber sie führt ebenso das Neue vor: die so genannten „Spiegelhäuser“ an der Klarastraße („das erste Baugruppen-Projekt im Stadtteil. Finde ich toll.“) und die kreisrunden „Zwei Zylinder“-Gebäude auf dem Gelände der früheren Gaskessel („sieht zumindest interessant aus“). Und manchmal gehen Alt und Neu eine Symbiose ein – wie die Handwerks- und Handelsbetriebe im „Gewerbehof“ der früheren Badenova-Hallen an der oberen Ferdinand-Weiß-Straße: „Wir hoffen, dass hier eine Solaranlage aufs Dach kommt, dann ist der Bestand schon mal für 20 Jahre gesichert.“ An der unteren Ferdinand-Weiß-Straße lobt sie die Arbeit des „Quartiersladens“, den der Verein Nachbarschaftswerk betreibt und der zum Beispiel Deutsch- und Orientierungskurse für ausländische Frauen organisiert. Ein Stück weiter – im Metzergrün – gibt es ein Stück Haslach mitten im Stühlinger: lange, zweigeschossige Häuserreihen mit Holzklappläden und Gärtchen. Aus einiger Distanz schön anzuschauen, aber mit kleinen Wohnungen, schlechten Heizungen und undichten Fenstern. „Hier bräuchten wir auch so etwas wie das Programm ,soziale Stadt’ in Haslach – um das wieder herzurichten, ohne es zu zerstören.“ Die jetzigen Bewohner, oft finanziell schlecht gestellte Familien, sollten dabei nicht vertrieben werden: „Natürlich sind da einige schwierige Leute dabei“, sagt Ullrich, „aber die müssen ja auch irgendwo wohnen.“ Dass im Stühlinger alles dicht an dicht bebaut sei, hält sie für übertrieben. Und führt zum Beleg nicht nur durch den Eschholzpark, sondern auch durch die weitläufigen, oft parkähnlichen Anlagen des Uni-Klinikums, das fast ein Viertel der gesamten Stadtteil-Fläche ausmacht.
Alles von
Thomas Jäger vom 20.8.05 auf www.bzol.de

  

 

So viel Sauerstoff! - Freiburg aus Sicht einer jungen Moskauerin

Als ich gestern, an einem am sonnigen Dienstag durch Freiburg flaniert bin, da wurde mir als verstockter Industriestadt-Bewohnerin wegen so viel frischem Sauerstoff beinahe schwindlig. Freiburg verfügt offensichtlich über alle Voraussetzungen, die man für eine gesunde Lebensweise braucht: Reine Luft und ein Heilklima begünstigen die Gesundheit. Und die Landschaft drum herum lädt zum Wandern und Radeln ein.
Überrascht bin ich allerdings dann doch über die Fülle diverser medizinischer Einrichtungen in diesem „natürlichen Kurort“. Apotheken an allen Ecken, so gut wie kein Gebäude ohne Arztpraxis-Schild, in jedem Stadtteil eine Klinik – in Freiburg lässt man sich wohl mit Vergnügen krank schreiben. Und dann gibt es auch noch die „Shopping-macht-gesund-Bewegung“. Der Einzelhandel hält die Freiburger und die Besucher der Stadt auf Trab. Man rennt zwischen den verschiedenen Läden und den verschiedenen Angeboten hin und her: Verheißungen wie „1 Paar Schuhe gratis: Nimm drei Paar reduzierte, bezahl’ nur zwei“ leisten einen weiteren Beitrag zur gesunden Lebensweise – und einem voll gestopften Kleiderschrank.

Freiburg ist eine Großstadt, besitzt aber keine U-Bahn. Das hat mich überrascht. In Moskau geht ohne Metro nichts. In Freiburg schwingen sich Jung und Alt stattdessen aufs Rad. Auf den Moskauer Straßen sind bei dem starken Verkehr nur Kamikaze-Radfahrer anzutreffen. Denn Radwege kennt man bei uns nicht. In Freiburg werden Fußgänger selbst von Lkw vorgelassen, was in meiner Heimstadt das strikte Gegenteil ist. In Moskau wird man bestenfalls angehupt, schlimmstenfalls regelrecht angefahren. Deswegen: Wenn in Freiburg ein Fußgänger sich auf der Straße nach allen Seiten mehrmals umsieht und vor einem Auto zögert, das ihm rücksichtsvoll den Weg freigibt, dann muss dieser Fußgänger wohl aus Moskau kommen.
Julja Levitina in der BZ vom 10.8.2005

  

Eschholzpark in Freiburg - Im Schlaf des Dornröschens 

Bürger, schont eure Anlagen! Früher klang so die obrigkeitliche Auflage, heute ertönt der Ruf, weil sich Nachbarn durch Lärm und lautes Feiern genervt fühlen. Das Kino um die Ecke und das abgeschiedene Schwarzwaldtal hinterm Haus, so hätten sie’s in Abwandlung eines Tucholsky-Zitats über den Großstädter gerne. Rund um den Stühlinger Kirchplatz gibt es bei Veranstaltungen regelmäßig Protest, nun auch aus dem Mooswald wegen des Open-Air-Kinos am Rande des Flugplatzes. Was, wenn ein anderes, innenstadtnahes Terrain sondiert würde, das an diesem Wochenende nach langem Dornröschenschlaf wieder als „Event-Location“ entdeckt wurde? Im Eschholzpark klangen die Schläge von mehr als 150 Steinmetzen wider, zur Abendzeit rockte und jazzte es auf einer Bühne neben der Claes-Oldenburg-Skulptur des Gartenschlauches. Und all das blieb ohne große Beschwerden. Nur zwei davon gab es. Eigentlich klar: Umschlossen ist das Areal von Gewerbeschulen, einem Erdwall, dem Technischen Rathaus und der Güterbahnstrecke. Die Erschließung ist perfekt. Vier Straßenbahnlinien halten direkt davor, und wer sein Auto braucht, findet ausreichend Parkplätze. Atmosphäre hat der Park schon, Schonung braucht er nicht. Bürger, nehmt ihn in Besitz!
Hans-Henning Kiefer in der BZ vom 20.6.2005

  

 

Freiburg wird zur Wissensstadt 

Die Ökologie wird Freiburgs Markenzeichen bleiben, sagt Wirtschaftsförderer Bernd Dallmann im BZ-Interview. Weil andere Städte auf dem Gebiet aufholen, wird sich Freiburg mehr dem Thema Wissen zuwenden: "Das ist Freiburg auf den Leib geschneidert". Das Uni-Jubiläum 2007 sei da ein Signal.

Freiburg ist die dynamischste Großstadt, sagt die "Wirtschaftwoche". Das Image der Öko-Hauptstadt bekommt neue Konturen. Das freut natürlich auch Bernd Dallmann, Geschäftsführer der Freiburg Wirtschaft, Touristik und Messe GmbH, mit dem sich Joachim Röderer unterhalten hat.
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BZ: Der neue Slogan hieße dann also: Freiburg, Stadt des Wissens.
Dallmann: Bis in die 70er-Jahre stand auf den Ortsschildern: "Universitätsstadt Freiburg" - ich weiß gar nicht, warum das heute nicht mehr so ist. Freiburg ist die Stadt, die von der Wissenschaft lebt. Wir haben mit weitem Abstand den höchsten Anteil an Wissenschaftlern. Wir haben eine sehr erfolgreiche Universität und fünf Fraunhofer-Institute - mehr hat keine andere Stadt in Deutschland. Das Thema Wissen ist dieser Stadt auf den Leib geschneidert. Freiburg ohne Universität wäre wie Wanne-Eickel.

BZ: Beim Wissenschaftler-Anteil liegt Freiburg beim Wirtschaftswochen-Ranking vor ne. Und als "dynamischste Großstadt" auch bei der Zunahme an Arbeitsplätzen.
Dallmann: Von 1987 bis 2004 hat die Zahl der Beschäftigten um 14,8 Prozent zugenommen. Das sind netto jedes Jahr rund 1200 neue Jobs. Das Plus an Stellen kommt zustande, weil im Zuge der Deindustrialisierung kaum "Altes" weggebrochen ist. Das bedeutet: Die Schwäche der Vergangenheit ist die Stärke der Zukunft. Wo gibt es heute Wachstum? Im Bereich der Wissensvermittlung, in Forschung und Lehre. Es kommt nicht mehr so sehr auf das Produzieren von Waren an - das hat sich in andere Länder verlagert. Das Produkt zu erdenken, die Methode, wie ich produziere - darum geht es: Wissen schafft Arbeitsplätze. Das Thema Wissen ist der Motor überhaupt. Daher können wir die Universität, aber auch die anderen Hochschulen, die Forschungsinstitute nicht hoch genug ein schätzen. Das Uni-Jubiläum 2007 sollte ein Aufbruch, ein Signal werden für die Wissensregion Freiburg.

BZ: Sie glauben, dass das Thema eine noch größere Rolle als bisher spielen wird?
Dallmann: Ja. Unser Problem war, dass niemand Freiburg mit Arbeiten und Geld verdienen in Verbindung gebracht hat. Hier ist es warm, Freiburg wurde mit Urlaub in Verbindung gebracht. Aber die Frage lautete: Wie bringen wir rüber, dass man hier auch arbeiten kann. Das ist jetzt über das Thema Wissen möglich. Wissensstadt, Wissensregion - das bedeutet auch eine große Identifikationsmöglichkeit. Das ist unser Vorschlag, wie wir in den nächsten 10, 15 Jahren Freiburg positionieren wollen.

BZ: Die Universität ist ja in den Rankings genauso erfolgreich wie die Stadt.
Dallmann: Wir spielen uns da wunderbar die Bälle zu. Es ist eine Qualitätsfrage: Wir können uns nur im Premium-Bereich positionieren - und nicht im Massenbereich bei Aldi und Lidl. Dafür sind wir zu klein. Wenn man eine Nische besetzen will, geht das nur über die Qualität. Dazu muss man sich bekennen.

BZ: Sie reden von der Wissensregion. Wie wichtig ist Zusammenarbeit über Grenzen?
Dallmann: Die Globalisierung ist für uns ein Segen - frühen waren wir eine Grenzregion und abgeschnitten. Heute ist das anders: Europäisierung ist auch Globalisierung. Wir müssen die Trinationalität weiterführen -ich würde mir wünschen, dass Studenten und Dozenten hin und her springen können, damit wir eine europäische Forschungs- und Ausbildungsregion werden.....
Alles vom 11.6.2005 bitte auf www.bzol.de lesen

  

 

 

Bundespräsident Horst Köhler - Freiburger Bürgerengagement 

Freiburger Bürgerengagement und Freiburger Bürgerstolz: Von beidem hat Bundespräsident Horst Köhler gestern bei einem fünfstündigen Besuch in der Stadt einen Eindruck bekommen: im Münster und im Stadttheater, bei ungeplanten Gesprächen mit Bürgern und Studenten. Anlass für den ersten Freiburgbesuch Köhlers als Bundespräsident war die Jahrestagung Deutscher Stiftungen.

Kurz vor 9 Uhr rollt ein Konvoi von Limousinen vors Hauptportal des Münsters, wo zu morgenstiller Stunde kaum jemand Notiz vom Bundespräsidenten nimmt. Bei einem Gottesdienst erinnert Erzbischof Robert Zollitsch an die Leistung der Freiburger beim Bau des Gotteshauses. Beispiele bürgerschaftlichen Engagements stellt sein evangelischer Amtsbruder, Landesbischof Ulrich Fischer, in den Mittelpunkt seiner Predigt. Durch den Südausgang lotst Oberbürgermeister Dieter Salomon den Bundespräsidenten dann auf den Münsterplatz. "Wir würden uns freuen, wenn Sie uns mitteilen ob's geschmeckt hat". Mit einem Korb voll Frischem von Feld und Garten begrüßen die Denzlinger Landwirte Walter Schwaab und Ringold Wagner den Präsidenten. Lothar Böhler von der Stiftungsverwaltung und Stadthistoriker Peter Kalchthaler erklären vor dem Wentzingerhaus einem beeindruckten Köhler die reiche Freiburger Stiftungslandschaft. Schulklassen aus Schutterwald und Gottenheim nähern sich vorsichtig dem Präsidenten-Tross. Ein "Guten Morgen" Köhlers bricht das Eis, er bekommt Blumen von Unbekannten - "weil Sie so menschlich sind".

Nach eine halben Stunde geht's im Auto zum Theater - nur die Limousine von Baden-Württembergs Innenminister Rech bleibt in einem Bächle zunächst stecken. Viel Beifall bekommt der Bundespräsident für seine Rede vor den Vertretern der Stiftungen im Stadttheater, das Dieter Salomon als Beispiel für Freiburger Bürgerengagement und Bürgerstolz preist. Als Köhler bei der Verleihung einer Goldmedaille das kostbare Stück aus der Hand rutscht, hebt er sie vom Boden auf und beißt darauf: "Mal sehen, ob sie auch echt ist". Beifall für die clevere Reaktion ist ihm sicher.

Anschließend, vor dem Theater, ignoriert Köhler den Protest von rund 150 Studierenden. Zunächst. Der Bundespräsident und die Stifter marschieren zu Fuß - die Studenten hintendrein - zum Konzerthaus, zum Empfang der Stadt. Eine Kette von Polizeibeamten schirmt die Studenten ab. Sprechchöre: "Wir wollen Köhler sehen." Der kommt nach dem Empfang, von Bodyguards umringt, steigt nicht in die Dienstlimousine, sondern mischt sich unter die Studenten, diskutiert mit ihnen. "Bildungsgerechtigkeit ist die wichtigste Form der Gerechtigkeit." Applaus
BZ vom 14.5.2005

  

 

 

Kiefer-Hof in St.Georgen - letzter Milchkuhhalter

Auf den landwirtschaftlichen Betrieben im Stadtteil St. Georgen ist der Generationswechsel abgeschlossen. Otmar Kiefer ist der letzte Milcherzeuger. Der 40-jährige Landwirtschaftsmeister produziert ökologisch nach den Kriterien des Bioland-Verbandes. Außer der Milchkuhhaltung betreibt er zusammen mit seiner Familie Ackerbau und Legehennenhaltung.

Im Jahr 2003 zählte das Statistische Landesamt in Freiburg zwölf Milcherzeuger, zusammen hielten sie 129 Kühe. 1999 waren es noch 42 Betriebe mit 246 Tieren gewesen. In diesen Zahlen drückt sich der Strukturwandel aus: Mit Milch, Getreide und Rindfleisch lassen sich schon lange keine kostendeckenden Erlöse mehr erzielen, und die Ausgleichszahlungen aus der EU- und Landeskasse sind konstant. Rentabel ist Otmar Kiefers Betrieb mit einer Fläche von 45 Hektar nur durch den Verkauf von Teilen seiner Produktion im Hofladen - und weil die Nachfrage nach ökologisch erzeugten Nahrungsmitteln überdurchschnittliche Erlöse ermöglicht.

Auf dieser Basis sieht Otmar Kiefer Perspektiven. Sonst hätte er seinen Beruf auch nicht erlernt und 1996 den Hof übernommen. Im gleichen Jahr hatte er angefangen, die Flächen auf die ökologische Wirtschaftsweise umzustellen. Nur so hat er es sich vorstellen können, ein richtiger "Haupterwerbslandwirt" zu bleiben - und nicht Anbieter von Fremdenzimmern oder Pferdeboxen mit ein bisschen Landwirtschaft nebenher.

Im ökologischen Landbau, bei dem chemische Pflanzenschutzmittel und leicht lösliche Mineraldünger verboten sind, gelingt die Pflanzenernährung nur, wenn ein Landwirt eine vielfältige Fruchtfolge einhält. "Im Grunde ist es die Art von Landwirtschaft, die überall in Mitteleuropa bis nach dem Zweiten Weltkrieg üblich war", sagt Kiefer. Weitgehend auf der Höhe der Zeit - die Dünge- und Pflanzenschutzkriterien wirken mindernd - sind jedoch Getreideerträge und Milchleistung sowie die Legeleistung der Hennen. 1200 davon hält Otmar Kiefer außerhalb St. Georgens in einem Stall mit Auslauf. Trotz dieser vergleichsweise stabilen Grundlage ist es ungewiss, ob die Kiefers auf Dauer Kühe halten können. 110 000 Kilogramm Milch erbringen die 20 Tiere im Jahr, davon erreichen 10 000 über den Hofladen die Verbraucher, 100 000 über die Breisgau Milch. "Noch weiter darf der Auszahlungspreis nicht sinken, sonst können auch wir die Kosten nicht mehr decken", sagt Kiefer. Gefährden könnte den Betriebszweig auch die fortschreitende Bebauung. Otmar Kiefer arbeitet aber gern mit den Tieren, auch wenn er sieben Tage in der Woche für sie da sein muss und keinen Urlaub mit seiner Familie machen kann. "Landwirtsein ist mehr als ein Beruf, es ist eine Lebensweise", sagt er.

Sein Arbeitstag beginnt morgens um viertel nach sechs. Zusammen mit seiner Frau Ulrike füttert er die Tiere, dann räumt er den Mist aus dem Laufstall. Um sieben Uhr legt die Melkmaschine los. Normalerweise ist ein Laufstall mit einem Melkstand ausgerüstet, in dem der Melker auf Augenhöhe am Euter arbeiten kann. Diese Investition aber hatte Otmar Kiefer vermieden, als er den Stall vor einem Jahr umgebaut hat. Davor waren die Kühe angebunden, was die Bioland-Kriterien auf Dauer nicht erlauben. Silvia Faller vom 13.5.2005

  

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