Jugend im Freiburger Osten und im Dreisamtal
 

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Mit dem Twike bei Neukirch am 7.2.2005

 

Sprachtraining im Haus 197 mit Studentinnen der PH

Sprachtraining im Jugend- und Bürgerzentrum Haus 197 in der Schwarzwaldstraße hat viel Spielerisches. Derzeit sieben Hauptschüler der Klassen 5 bis 8 kommen - einzeln oder zu zweit - einmal in der Woche dorthin, um mit Studentinnen der nahe gelegenen Pädagogischen Hochschule (PH) ihre Schreib- und Lesefähigkeiten zu verbessern.

Das Sprachtraining ergänzt den Deutschunterricht in der Schule. “Es ist ein etwas anderer Weg” , verdeutlicht Mareike Stein, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der PH. Grundlage ist die so genannte Häuschenmethode, die von Christa Röber, Professorin für Grundschuldidaktik an der PH, entworfen wurde. “ Es geht dabei um einen silbenstrukturierenden Ansatz” , erklärt Stein. Sprechen und Schreiben, Aussprache und Orthographie von Wörtern werden im Zusammenhang gesehen, Erkenntnisse über die Betonung von Wörtern, über lange und kurze, offene und geschlossene Vokale dafür genutzt, Buchstaben richtig aneinander zu reihen und Trennstriche korrekt zu setzen. Beim ersten Treffen zum Sprachtraining im Haus 197 sind in der Anfangserhebung die Stärken und Schwächen jedes einzelnen Schülers ermittelt worden, um die Förderstunden ganz individuell zuzuschneidern.

Die Studierenden werden in einem Seminar unter Steins Leitung auf ihren Job vorbereitet und begleitet. Dort erwerben sie das theoretische Wissen, das sie dann mit den Hauptschülern umsetzen und anwenden können. “ Zum Beispiel merken sie auch, wo Schwierigkeiten auftreten könnten” , weiß Stein. Solche Erfahrungen werden dann wieder im Seminar thematisiert. “ Ein recht aufwändiges Seminar, aber die Studierenden kommen sehr gerne” , so Stein. Auch Aline Loskam ist überzeugt, von den Übungsstunden mit Christopher und zwei anderen Mädchen zu profitieren. “ Auf jeden Fall” , sagt die 21-Jährige, die später als Grundschullehrerin arbeiten will. Neun Euro bekommen sie und ihre Mitstudentinnen (es sind derzeit nur Frauen) pro Sprachtrainings-Stunde. Die Eltern der Schülerinnen und Schüler zahlen 45 Euro pro Semester (13 Stunden), den Rest der Kosten schießt der Förderverein “ Wir helfen Kindern” der Firma Alexander Bürkle zu. “ Das ermöglicht uns auch, zwei bis drei Sozialplätze anzubieten” , ergänzt Einrichtungsleiter Thomas Becker. Er weiß, dass auch die Schüler gerne zur Extra-Deutschstunde ins Haus 197 kommen. “ Manchmal sagen sie: Ich hab keine Lust” , erzählt er. “ Aber immer wenn ich mal kurz beim Sprachtraining vorbeikomme, strahlen sie.” Und lernen viel: “ Die Eltern bestätigen mir, dass ihre Kinder ein ganz anderes Sprachverständnis bekommen.”

Auch Christopher, der schon das zweite Semester mitmacht, ist konzentriert bei der Sache. “Roller” , “rechnen” , “Dorf” : Abwechselnd malen er und seine Lehrerin Häuschen und Garagen, füllen sie mit Buchstaben. Wie trennt man nochmal “Wüste” ? Wie sind lange und kurze Vokale bei “Freunde” verteilt? Wie würde man “ backen” aussprechen, wenn man “baken” schreiben würde? Wer einen Fehler macht, muss zwei Felder auf dem Spielplan zurück marschieren. Wer’ s richtig schreibt, darf drei nach vorne. Am Ende der Stunde hat Christopher den Weihnachtsmann gewonnen. Und eine ganze Reihe neuer Erkenntnisse über die deutsche Sprache.
Alles von
Christiane Krause-Braun vom 23.12.2005 auf www.bzol.de

Institut für Erziehungswissenschaft I der PH Freiburg,
Tel 0761/682-424, dinges@ph-freiburg.de

 

Fusion von Forum Jugend und Beruf sowie Jugendhilfswerk

Der im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald im Bereich der Jugendhilfe aktive gemeinnützige Verein Forum Jugend und Beruf mit fünf Standorten und 25 Mitarbeitern geht zum 1. Januar 2006 im Jugendhilfswerk (JHW) Freiburg auf

Das Jugendhilfswerk und das Forum Jugend und Beruf erhoffen sich durch das Zusammengehen mehr Leistungsfähigkeit und Effizienz im Interesse von Kindern und Jugendlichen sowie Familien in der Region. Ziel der angestrebten Verschmelzung ist es, so heißt es in einer Mitteilung des Jugendhilfswerkes, die verfügbaren Kräfte und Ressourcen der beiden Vereine zu bündeln. Die Vorstände der Vereine erwarten, dass damit die Fähigkeit zur Bewältigung der stetig steigenden Ansprüche an Qualität und Inhalt im Bereich der Bildung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen deutlich verbessert wird.

Das “Forum Jugend und Beruf” ist spezialisiert auf den Bereich der Jugendberufshilfe im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald; dieser Aufgabenbereich soll als eigene Einrichtung mit der Jugendberufshilfe des Jugendhilfswerks zusammengeschlossen werden. Der Name “Forum Jugend und Beruf” soll als Einrichtungsname erhalten bleiben. Das Jugendhilfswerk will mit den neuen Standorten und Mitarbeitern sein Angebot in der Kinder- und Jugendhilfe auch im Landkreis erheblich erweitern. Ziel sei es, für Familien im gesamten Spektrum des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen passgenaue Angebote zu schaffen, die - wie auch die neue Freie Schule des JHW - insbesondere berufstätige Eltern unabhängig von ihrem sozialen Umfeld ansprechen und damit im Sinne neuster OECD-Studien mehr Bildungsgerechtigkeit schaffen sollen. Die Erhöhung der Leistungsfähigkeit auch auf überregionaler Ebene durch die Nutzung gemeinsamer Ressourcen und damit die Erhöhung der Chancen bei öffentlichen Ausschreibungen sei ein weiterer Grund für die Verschmelzung beider Vereine. Die durch die Fusion geschaffenen Synergieeffekte seien offensichtlich.

Beide Vereine waren bereits in der Vergangenheit jeweils für sich in der Jugendhilfe in Freiburg und im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald überaus leistungsfähige Einheiten. Durch die Bündelung zweier gemeinnütziger Träger mit insgesamt 120 Mitarbeitern werde deren Leistungsangebot in der gesamten Region weiter optimiert und vereinheitlicht.
Alles vom 16.12.2005 auf www.bzol.de lesen

 

 

Jugendliche von St.Raphael reinigen Straßenschilder in Littenweiler

„Jetzt sind die Schilder wenigstens wieder sauber“, sagte der 17-jährige David, der im heilpädagogischen Heim, dem Kinderhaus St. Raphael an der Sickingenstraße lebt. Am Wochenanfang hatte er zusammen mit Heimleiter Michael Neumann und Danny (15) die Straßenschilder in seinem Stadtteil ehrenamtlich von Moos und Dreck befreit. „Das war witzig, mal was anderes“, sagte Danny.

Heimleiter Neumann ist bereits vor einigen Jahren aufgefallen, dass die Schilder in Littenweiler teilweise sehr verdreckt und nur noch schlecht lesbar waren waren. So entstand dann die Idee, sie zu säubern. Darüber hinaus, so Michael Neumann, solle die Aktion sowohl den Jugendlichen als auch den Mitmenschen zeigen, dass man etwas für das Zusammenleben tun muss und nicht immer darauf warten darf, dass die Stadt oder sonst irgendjemand tätig wird.

Das Tiefbauamt unterstützte Neumanns Initiative sofort. Es stellte ein Druckaggregat und einen Wasserbehälter zur Verfügung. Den Hochdruckreiniger gab es von der Firma Kärcher, das Auto von dem Gartenbaubetrieb Gernot Wewetzer. „Gernot hat auch mal bei uns gelebt und sich dann selbstständig gemacht“, sagte Neumann. Nun beschäftige er in seinem Betrieb drei ehemalige Kinder aus St. Raphael.

Profimäßig ausgerüstet gingen David, Danny und Michael Neumann die Arbeit leicht von der Hand. So sorgten die drei dafür, dass die Schildaufschriften wieder gut lesbar sind und sich jeder in Littenweiler gut zurecht findet.
BZ vom 1.9.2005

  

 

Histo-Workcamp - Schwitzen statt schwimmen 

Wenn Spaziergänger sich derzeit dem kleinen Kanonenplatz auf dem Schlossberg nähern, hören sie ein lautes Rascheln und Kratzen. Ab und zu schreit jemand „Achtung“ aus dem Wald, dann rollt ein Bündel aus Reisig und Brombeersträuchern den steilen Hang hinter dem Aussichtsplatz hinunter. Es sind keine Waldarbeiter, die diesen Lärm verursachen, sondern 25 Jugendliche zwischen 13 und 22 Jahren, die beim ersten „Histo-Workcamp“ derzeit die alte Treppenrinne zwischen Kanonenplatz und Schlossbergturm freilegen.

Initiiert wurde das Camp von „jes/connection“ und dem Kuratorium Freiburger Schlossberg. Dieter Roser, Geologe und ehemaliger Direktor des Deutsch-Französischen Gymnasiums, campiert seit Mittwoch mit den Jugendlichen am Schlossberg und ist begeistert von der Arbeitsmoral: „Fast alle hatten ja am Mittwoch noch Schule und anstatt ins Schwimmbad zu gehen, haben wir uns um drei Uhr hier getroffen, es ist wirklich toll, wie sich die jungen Leute hier engagieren.“

Unter der Rinne, die vom Gestrüpp befreit werden soll, liegt eine alte Treppe, die Baumeister Vauban 1677 zwischen der damaligen Schanze und dem Geschützturm bauen ließ. Rund einen halben Meter über der alten Treppe will das Kuratorium eine neue Treppe bauen. „Was die Jugendlichen hier machen ist eine vorbereitende Maßnahme – die Treppe wird erst gebaut, wenn wir alle dafür Mittel zusammenhaben“, erklärt der Geschäftsführer des Kuratoriums, Josef Diel. Insgesamt wird der Treppenbau 100 000 Euro kosten, bislang sind durch Spenden 70 000 Euro zusammengekommen. Mit der Treppe soll die historische Situation am Schlossberg deutlich gemacht werden. Gleichzeitig soll auch die direkte Verbindung vom Schlossbergturm zum „Wasserschlössle“ auf der anderen Seite des Dreisamtals hergestellt werden. Einer der Jugendlichen, die ehrenamtlich mithelfen, ist Luis Reichard. „Die Sommerferien sind lang genug, da dachte ich, am Anfang kann man noch etwas machen, danach ist immer noch genug Zeit, um abzuschlaffen“, erklärt der 16-Jährige. Neben der Arbeit haben die Jugendlichen, zum Beispiel bei einem Ausflug ins Augustinermuseum, auch viel über die Stadtgeschichte gelernt. „Eigentlich könnte ich die Schule jetzt abbrechen und gleich Historiker werden“, sagt Luis lachend.

Auch der 22-jährige Sven Dempwolf ist begeistert bei der Sache: „Ich warte auf einen Studienplatz in Forstwissenschaft und wollte die Zeit so lange nutzen, um etwas Gemeinnütziges zu machen.“ Bauingenieur Bernhard Sänger hat die Jugendlichen eingearbeitet. „Die Schneise ist sehr steil und da viele zum ersten Mal mit einer Astschere oder einem Buschmesser arbeiten, habe ich ihnen zuerst gezeigt, wie man damit umgeht“, erzählt er. Sänger gefällt besonders, mit welcher Lust die Freiwilligen an die Arbeit gehen: „Sie stellen sich geschickt an und da geht was, man könnte sich nur wünschen, dass es auf jeder Baustelle so zugeht.“

Dass kein Unternehmen Auszubildende zur tatkräftigen Unterstützung geschickt hat, ist das Einzige, womit Claudia Herbstritt, Leiterin der „jes/connection“, der Agentur für gesellschaftliches Engagement von Jugendlichen und Unternehmen, nicht ganz zufrieden ist: „Wir haben über 100 Unternehmen angeschrieben und das Interesse war auch da, aber ich denke, dass erst etwas Greifbares passiert sein muss, bevor die wirklich mitmachen.“ Auch wenn keine Azubis zur tatkräftigen Unterstützung geschickt wurden, haben sich zumindest einige Unternehmen bereit erklärt, die Werkzeuge und die Verpflegung während des einwöchigen Camps bereitzustellen.

Spendenkonto des Kuratoriums Freiburger Schlossberg
Kontonummer 100 855 96, Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, BLZ 680 501 01
www.jes-connection.de

BZ vom 30.7.2005

  

 

Histo-Workcamp - Jugendliche stellen Treppe am Schlossberg her 

Beim ersten Freiburger "Histo-Workcamp" sollen Jugendliche und Unternehmen mit Spaß für Gegenwart und Zukunft lernen. Stadtgeschichte lebendig machen, aus ihr für Gegenwart und Zukunft lernen, auf den Resten einer Festungsanlage für ein friedliches Miteinander werben und dabei auch noch Spaß haben: All das soll eine Treppe erreichen. Das Kuratorium Freiburger Schlossberg und "jes/connection" wollen nämlich mit 300 Stufen die alte Verbindung zwischen dem "Salzbüchsle" und dem Kleinen Kanonenplatz am Burghaldenweg wiederherstellen.

Den Weg dazu freimachen soll das erste Freiburger "Histo-Workcamp" vom 27. Juli bis zum 2. August 2005: 30 Jugendliche, so die Idee, werden zusammen mit Unternehmen aus der Region eine Schneise ins Gestrüpp schlagen und so den Boden bereiten für die Treppe zwischen Schlossbergturm (wo einst der 15 Meter hohe Geschützturm stand, im Volksmund "Salzbüchsle" genannt) und der Redoute (einer befestigten Schanze) am Kleinen Kanonenplatz. "Der Schlossberg ist deutsch-französische Geschichte pur", erklärt Dieter Roser vom Kuratorium, "und wir spannen einen Bogen von König Ludwig XIV. bis heute." Der Schlossberg ist freilich noch mehr, erzählt Josef Diel, Geschäftsführer des Kuratoriums: Hier stand die Stammburg der Zähringer Herzöge, um die sie im Mittelalter die Stadt Freiburg ansiedelten. Die wiederum galt später im Konflikt zwischen Bourbonen (Paris) und Habsburgern (Wien) als eine Art Torwächter zum Dreisamtal: Wer diesen Zugang zum Aufmarschgebiet am Bodensee kontrollierte, war im Vorteil. Also eroberten die Franzosen Freiburg 1677 zum ersten Mal und ließen sogleich Baumeister Vauban den Schlossberg zur Barockfestung ausbauen (die sie selbst dann 1744 samt der alten Stammburg der Zähringer wieder zerstörten). "Mit der Treppe wollen wir den alten Verbindungsweg von 1680 nachbauen, und damit wird auch der Kleine Kanonenplatz an Bedeutung gewinnen."
......
"Mit dem Histo-Workcamp haben sie eine Gelegenheit, neue Leute kennen zu lernen, sie brauchen keine lange Reise zu einem der heute beliebten Workcamps zu machen, und so ein Einsatz macht sich auch in einer Bewerbung gut", zählt Claudia Herbstritt die Vorteile auf. Sie leitet "jes/connection", die Agentur für gesellschaftliches Engagement von Jugendlichen und Unternehmen. Dieses Projekt der Landesstiftung Baden-Württemberg will nicht nur junge Leute dazu bewegen, sich fürs Gemeinwohl einzusetzen, sondern bietet mit dem "Histo-Workcamp" zum ersten Mal auch Betrieben ein "Tandem" an: Ausbilder und Auszubildende können mitmachen und sich bei dieser Zusammenarbeit ganz anders kennen lernen. Und je nach dem, wie sich dieses erste Freiburger "Histo-Workcamp" bewährt, hält Claudia Herbstritt auch andere Einsätze für möglich. Schließlich ist zum Beispiel die Hochburg bei Emmendingen nicht weit. Ähnlich sieht Josef Diel die Treppe am Schlossberg als Ausgangspunkt für weitere Wege: durch den Garten der Familie Mez zur Kartäuserstraße - und später vielleicht sogar zum "Wasserschlössle" am Bromberg.
Alles vom 6.6.2005 auf www.bzol.de

Informationen zum ersten Freiburger Histo-Workcamp gibt's bei "jes/connection, Bugginger Straße 38, 79114 Freiburg, [TEL] 0761/478 1267 oder E-Mail info@jes-connection.de
Kontakt zum Kuratorium Freiburger Schlossberg: Josef Diel, [TEL] 0761/25 303; Kontonummer des Kuratoriums 100 855 96 bei der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, BLZ 680 501 01
 www.jes-connection.de  

  

 

Aktionstag des Jugendrotkreuzes (JRK) - Kinderarmut: Schau nicht weg

Die Uhr zeigt fünf vor zwölf, als am Samstagmittag auf dem Augustinerplatz ein minutenlang gellendes Pfeifkonzert anhebt. Vorbeilaufende Passanten halten sich die Ohren zu und schauen verdutzt auf den Kreis von etwa 70 Jugendlichen, die mit ihren Trillerpfeifen gegen Kinder- und Jugendlichenarmut lautstark Alarm schlagen. Anlass ist der Aktionstag des Deutschen Jugendrotkreuzes (JRK) zur Kampagne "Armut: Schau nicht weg!"

"In unserer Gesellschaft ist Armut keine Randerscheinung", sagt Michael Lützelschwab. Der 27-jährige ist Leiter des Badischen Jugendrotkreuzes. Er belegt diese Ansicht mit Zahlen aus dem Armutsbericht der Bundesregierung, der im März veröffentlicht wurde: Mehr als eine Million Kinder und Jugendliche in Deutschland leben auf Sozialhilfeniveau - Tendenz steigend. Dieser Entwicklung will das JRK offensiv entgegensteuern.
Sofia Gerhart, Bildungsreferentin des Badischen Roten Kreuzes erklärt: "Wir haben verschiedene Aktionen geplant, um die Leute für das Thema Kinder- und Jugendarmut zu sensibilisieren." So werden auf dem Augustinerplatz Flugblätter verteilt; eine große Bodenzeitung ist aufgeschlagen und auf einem Transparent werden die Handumrisse von Passanten gesammelt, die so ein Zeichen gegen Kinderarmut setzen können. "Find' ich toll, was die machen. Nur sind leider zu wenige Zuschauer da", meint eine 34-jährige Freiburger Erzieherin, die gerade den Erbseneintopf des Roten Kreuzes vertilgt. Ihrer Meinung nach seien vor allem in Deutschland lebende Flüchtlingskinder von Armut betroffen.

Auch Martin Theobald äußert sich positiv: "Ich finde die Aktion sehr gut". Bislang hatte er vom Thema Kinderarmut noch keine Notiz genommen. Zusätzlich zum Augustinerplatz haben die engagierten badischen JRKler auch in der Münstergasse einen Infostand aufgebaut. Hier, inmitten des Freiburger "Mega-Samstag"-Trubels koordiniert Wolfgang Panter Aktionen zum Thema "Geld & Konsum". So kann zum Beispiel in einem "Finanztest" der eigene Umgang mit Geld kritisch hinterfragt werden. Oder man kann sich selbst davon überzeugen, dass billigere No-Name-Lebensmittel und teure Markenprodukte geschmacklich gleichwertig sind. "Es bleiben besonders Familien mit Kindern stehen und kommen mit uns ins Gespräch", so der Panters Eindruck, der auch Landesleiter des Badischen JRKs ist. Offenbar scheinen Familien am ehesten vom Problem "Armut" betroffen zu sein.

Was Andreas Schwengler aus Breisach bestätigt. Der Vater dreier Kinder hat mit seiner Familie aus Geldmangel seit fünf Jahren keinen Urlaub mehr gemacht. Er beklagt, dass viele Eltern ihre Kinder für materielle Ziele und Karriere vernachlässigen. "Das ist so gesehen auch eine Form der Armut - geistige Armut", bemerkt Schwengler.
Matthias Schneider vom 10.5.2005 auf www.bzol.de

www.SchauNichtWeg.de

  

 

 

Sternsinger im Dreisamtal spenden über 35000 Euro

In der Kirchzartener St. Galluskirche wurden die Kirchzartener Sternsinger nach ihrer Rückkehr vor dem Altar empfangen.

Foto: Rombach
 

Unter dem Leitspruch "Kinder haben eine Stimme" machten sich zwischen 2. und 6. Januar 2005 auch in den Dreisamtäler Gemeinden die Sternsinger der katholischen Pfarreien unter dem Zeichen des Sterns auf den Weg. Kleine und große "Heilige Drei Könige" waren mit viel Eifer und Begeisterung in ihrer anerkennenswerten Mission unterwegs. Feierlich sandte man die Friedensbotschafter aus Gottesdiensten und Andachten aus und empfing sie ebenso bei ihrer Rückkehr. Besuchten die einen Haus für Haus ihrer Gemeinde, um den Segensspruch zu überbringen und das dazugehörige Signé "20*C+M+B*05" an der Haustüre für das Jahr festzuhalten, so kehrten andere lediglich bei jenen ein, die sich zuvor telefonisch angemeldet hatten.

Die Spenden, die sie bei diesen Besuchen erhielten, übertrafen die Erwartungen. Das Geld geht an das Kindermissionswerk Aktion Dreikönigssingen, wobei nach der die Welt erschütternden Erdbeben- und Flutkatastrophe am zweiten Weihnachtstag 2004 ein Großteil des Erlöses für deren Opfer bestimmt ist. Dass diese Soforthilfe ihre Richtigkeit hat, darüber vergewisserten sich die Spender eingehend bei den Kindern und Jugendlichen.
Mit je einer persönlichen Urkunde bedachte Pfarrer Mangold aus Kirchzarten die zurückgekehrten Sternsinger. Darin stand zu lesen: "Der Westfälische Friedenspreis wurde am 9. Oktober 2004 in Münster an "Die Sternsinger" verliehen. Die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe vergab ihren Preis in der Überzeugung: "Unsere Welt wäre noch ein ganzes Stück dunkler, wenn es die für eine friedvollere Welt gesammelten Hilfen der Sternsinger nicht gäbe."

Als vorläufiges Ergebnis gaben die Dreisamtäler Pfarrgemeinden bekannt:
St. Gallus-Pfarrei Kirchzarten 11 630 Euro,
St. Blasius-Pfarrei Buchenbach 7670 Euro,
Herz-Jesu-Pfarrei Stegen 6000 Euro,
St. Jakobus-Pfarrei Eschbach 3100 Euro,
Mariä Krönung Oberried 6200 Euro.
Es ist deshalb erst ein vorläufiges Ergebnis, da erfahrungsgemäß einige aus dem Weihnachtsurlaub Zurückgekehrte noch ihre Scherflein dazu beitragen werden. Mit Stärkung für Leib und Seele bedankten sich die Pfarreien bei den Sternsingern, ihren Begleitern und Betreuern für ihr mitmenschliches Engagement.

Monika Rombach am 11.1.2005

© Freiburg-Dreisamtal.de  Kontakt, Update 11.05.07