Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Infos zu Sozialem
im südlichen Hochschwarzwald und Breisgau
  

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Blick vom Sträßchen zum Kapfenmathishof nach Westen über Luxhof nach St.Peter   Blick auf St. Peter am 18.9.2004

 

Sozialstation Hochschwarzwald - Hausbesuche nehmen zu

Der Sozialstation Hochschwarzwald geht die Arbeit nicht aus. Jahr für Jahr meldet Geschäftsführer Georg Scharbatke in der Hauptversammlung eine Zunahme der Hausbesuche. So auch am Dienstag: 1243 Menschen (2003: 1217) wurden bei 132861 Hausbesuchen im vergangenen Jahr gepflegt und betreut. Trotz dieser erneuten Rekordzahl an Aufträgen konnten die Finanzen nur auf Grund einer Erbschaft ausgeglichen werden.

Der Geschäftsbetrieb schloss mit einem Defizit von 99857 Euro ab. Dank des geerbten Geldes (122000 Euro) gab es am Jahresende einen Überschuss von 29894 Euro. 2003 schrieb man rote Zahlen in Höhe von 70143 Euro. Zwar sei es der Sozialstation gelungen, so Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Rudolf Kuri, sich im betrieblichen Bereich zu verbessern, dennoch sei das Betriebsergebnis „nach wie vor unbefriedigend.“

„Es ist nicht einfach einen ambulanten Pflegedienst am Leben zu erhalten“, sagte Scharbatke. Vorstand und Führungskräfte würden auch 2005 ein zeitnahes Controlling machen. „Sie sind die Besitzer dieser Sozialstation, die Träger und Förderer“, sagte Scharbatke zu den Vertretern der kirchlichen und politischen Gemeinden sowie befreundeten Verbänden, „es ist wichtig Ihnen Rechenschaft zu geben“. Von den betreuten Personen waren 588 hoch betagt und über dem 80. Lebensjahr. Mit den 40 eigenen Autos wurden rund 462000 Kilometer zurückgelegt. Täglich waren 38 bis 42 Touren für durchschnittlich 362 Hausbesuche zu planen. „Das ist eine gewaltige Logistik, damit jeder Betreute pünktlich seinen Hausbesuch bekommt und gut versorgt wird“, stellte er heraus. Immens sei der bürokratische und zeitliche Aufwand für Neuaufnahmen. Dieser wurde 2004 für 557 neue Patienten geleistet.

Scharbatke gab auch Einblick in die Sorgen der Sozialstation. Seit der EU-Erweiterung wehe ein scharfer Wind im Wettbewerb bei der häuslichen Pflege, in dessen Rahmen die Schwarzarbeit auf diesem Sektor zunehme. Im Hochschwarzwald sei auf Grund der Topographie und der Witterungsverhältnisse eine flächendeckende Versorgung nicht einfach. Dennoch sei es nach wie vor das Ziel der Sozialstation mit ihrem breit gefächerten Angebot auf der Fläche präsent zu sein. „Das ist eine Vision, die auch in Zukunft Gültigkeit haben wird“, sagte Scharbatke. Zu den Visionen zähle auch, neue Leistungen und Angebote zu entwickeln, die sich an den wechselnden Bedürfnissen der Menschen orientieren. Schwierig sei es, diese mit den gedeckelten Bedingungen der Kranken- und Pflegekassen kostendeckend in Einklang zu bringen. Stolz ist man darauf, mit den vorhandenen Mitarbeitern das klassische Angebot einer Sozialstation von medizinischer Behandlungspflege, Körperpflege bis hin zur hauswirtschaftlichen Versorgung „ganz alleine“ zu erbringen.

Ein weiteres Problem, das die Sozialstation beschäftigt, sei die „granatenmäßige“ Bürokratie in der medizinischen Behandlungspflege. Oftmals müsse hier die Sozialstation als Anwalt der Patienten auftreten. Sorge bereite ein von der Erzdiözese Freiburg herausgegebenes Entwurfspapier zu Einsparungsmöglichkeiten, in dem die Schließung von Sozialstationen genannt wird. „Die 20 Kirchengemeinden des Hochschwarzwaldes müssen sich hier positionieren“, forderte Scharbatke, „wenn sich die Kirche von den alten und kranken Menschen abwendet, dann verabschiedet sie sich von einem christlichen Grunddienst. Das wäre ein herber Schlag.“

Mit den Mitgliedsbeiträgen versuche man nicht die Träger der Sozialstation zu melken. Dies zeigte sich im Haushaltsplan 2005. Die Sozialstation verlangt dort nicht mehr Beiträge wie im Vorjahr. So zahlen die katholischen Gemeinden 75 Cent pro Gemeindemitglied, die evangelischen und politischen Gemeinen 50 Cent. Eingeplant sind wie bisher 50,76 Planstellen fürs Personal. Da die Ausgaben höher sind als die Einnahmen, so Kuri, kann der Haushalt nicht ausgeglichen werden. Das Defizit betrage voraussichtlich 78710 Euro und muss aus den Rücklagen bezahlt werden.
Eva Korinth am 23.6.2005 in der BZ

  

 

Kirchliche Sozialstation Oberes Elztal - Angebot für Demenzkranke

ELZACH. Mit der ambulanten Betreuung Demenzkranker will sich die Kirchliche Sozialstation Oberes Elztal ein neues Tätigkeitsfeld erschließen. Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden sowohl das therapeutische als auch das finanzielle Konzept vorgestellt. Der vom Vorsitzenden Heribert Becherer vorgelegte Geschäftsbericht 2004 wies eine erhebliche Zunahme der Pflegeleistungen gegenüber dem Vorjahr aus.

„Die Leistungen der Sozialstation werden immer mehr in Anspruch genommen“, stellte Becherer fest. Dies sei zum Einen darauf zurückzuführen, dass die Menschen immer älter, aber auch immer pflegebedürftiger werden. Zum Anderen aber auch darauf, dass die Verweildauer in den Krankenhäusern drastisch gesenkt wurde. Allein in diesem Bereich mussten die 15 Pflegekräfte rund 13000 Einsatzstunden mehr aufbringen, als 2003. Insgesamt beschäftigt die Sozialstation 25 Mitarbeiter - den Großteil davon in Teilzeitarbeitsverhältnissen. Für das schon laufende Geschäftsjahr stellte Heribert Becherer eine nochmalige Erweiterung des Mitarbeiterstabes in Aussicht.

Mehr Arbeit brachte auch mehr Geld. „Zwar ist es nicht das vordringliche Ziel unserer gemeinnützigen Einrichtung, Geld zu verdienen. Das gute wirtschaftliche Ergebnis gibt uns aber die Möglichkeit, Maßnahmen anzubieten, die nicht wirtschaftlich zu führen sind“, so Becherer. Dazu zählt nach wie vor die angegliederte Dorfhelferinnenstation. Über deren Entwicklung berichtete Hildegard Hartmann. Derzeit seien nur zwei der drei vorhandenen Vollzeitstellen besetzt. IEs wurden 30 Familien mit bis zu sechs Kindern betreut. 429 Arbeitstage wurden aufgewandt, das meiste davon im Oberen Elztal. Nach wie vor unbefriedigend ist die Vergütung der Familienpflege durch die Krankenkassen. Eine Arbeitsstunde kostet 27,50 Euro. Die Erstattungen der einzelnen Krankenkassen differieren: Die AOK vergütet 24,93 Euro, die Ersatzkassen 24,40 Euro und die Landwirtschaftskassen zwischen 21,10 und 24,30 Euro je Stunde. Weitere Einnahmen sind Zuschüsse des Erzbischöflichen Ordinariats (1100 Euro) sowie des Landes (6700 Euro). Der Rest des Defizits wird von der Sozialstation aufgefangen. Auch „Essen auf Rädern“ ist ein Zuschussbetrieb, stellte Heribert Becherer klar. I Geschäftsführerin Gertrud Imhof verbuchte Einnahmen in Höhe von 674781 Euro. Dem standen Ausgaben in Höhe von 624767 Euro gegenüber, wovon allein davon rund 500000 Euro Personalkosten.

Heide Störr-Ruh informierte über die im vergangenen Jahr gegründete ambulante Hospizgruppe. 18 Ehrenamtliche stellen sich für die Begleitung Schwerstkranker in ihren letzten Lebenstagen und deren Angehörige zur Verfügung. Es wurden fünf Sterbebegleitungen sowie einige Trauerbegleitungen bewältigt. Um die emotional oftmals sehr schwierigen Eindrücke gut verarbeiten zu können, trifft sich die Hospizgruppe einmal im Monat. Alle sechs Wochen findet zudem eine Supervision statt. Bedauerlich sei es, so Heide Störr-Ruh, dass die Leute sich oftmals erst sehr spät an die Hospizgruppe wenden. Die Hemmschwelle sei eben noch zu hoch, meinte sie und hofft darauf, dass die Scheu der Menschen, diese Hilfe in Anspruch zu nehmen, mit der Zeit abnimmt. Aber auch handwerklich hat sich die Hospizgruppe betätigt. Sie kümmerte sich um die Sanierung der Aufbewahrungskammern in der Leichenhalle Elzach, die in einem desolaten Zustand gewesen seien.
Dem Klientel der Demenzerkrankten will sich die Sozialstation mit einem eigenen, neu konzipierten Betreuungskonzept widmen. Ab 1. Juni wird sie künftig immer Freitag nachmittags von 14 bis 18 Uhr eine ambulante Betreuungsgruppe einrichten. Ins Leben gerufen Initiiert und geleitet wird die Gruppe von der Sozialpädagogin Silke Dittmer. Ihr zur Seite steht die Altenpflegerin Gudrun Brucker. Dazu sucht die Sozialstation noch weitere ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Etwa zwei bis vier Hilfskräfte werden pro Betreuungsnachmittag benötigt. Weshalb man bemüht ist, einen Stamm von Helfern zu finden. Vorbereitet auf ihre neue Aufgabe werden sie in einer internen Schulung. Außerdem wird eine Aufwandsentschädigung erstattet. ....
Informationen bei der Geschäftsstelle der Sozialstation, 07682/ 909040
Alles von Kurt Meier am 19.5.2005 auf www.bzol.de

  
 

Caritasverband Breisgau-Hochschwarzwald - Sozialarbeit im Wandel

Das Kriegsende vor 60 Jahren gibt derzeit Anlass zu vielfältiger Rückschau. Bernhard Scherer, Geschäftsführer beim Caritasverband Breisgau-Hochschwarzwald, zieht parallel dazu Bilanz aus 50 Jahren Entwicklung der sozialen Dienste und Einrichtungen im Landkreis. Die zukünftigen Herausforderungen formuliert er realistisch, aber nicht ohne Optimismus. Immerhin schon 30 Jahre hat er selbst in diversen Funktionen Tuchfühlung mit der Sozialarbeit.

Die 50er- und 60er-Jahre waren geprägt von den Nöten der Nachkriegszeit. Kirchliche Kindergärten entstanden sowie Stationen für Alte, Kranke und Behinderte in den Familien. Gemeindeschwestern waren dort im Einsatz, die überdies Mädchen das Nähen beibrachten. Ihre finanzielle Absicherung sollte die Gründung von Krankenpflegevereinen richten.

Aber auch das Ehrenamt war gefragt. Im Juni 1946 gründete in Müllheim Rudolf Schilling einen Caritasverband. Sein Wohnzimmer war die Geschäftsstelle, von der aus er sich mit Angehörigen um ausgebombte Familien, Flüchtlinge, elternlose Kinder und Carepakete kümmerte. Erst in den 60er-Jahren wurde eine hauptamtlich besetzte Geschäftsstelle eingerichtet, die im Juli 1971 in einen eingetragenen Verein mündete. Bundesweit war die organisierte karitative Arbeit wesentlich älter. Der Caritasverband Freiburg-Stadt war bereits 1909 zur "Bekämpfung des Professionsbettelns" und zur "Vermittlung von ausreichenden Hilfen für würdige und verschämte Arme" gegründet worden.

Die Großfamilien der Nachkriegszeit waren die sozialen Netzwerke, die nicht nur Kranke und ältere Menschen integrierten, sondern auch hauswirtschaftliche Fähigkeiten an die Folgegenerationen weitergaben. Heute wird das über Angebote wie Haushalts-Organisations-Training (HOT) vermittelt. Doch die Entwicklung der Familien wurde noch viel gravierender zum sozialpolitischen Problem.

Inzwischen haben in Freiburg nur noch 18 Prozent der Haushalte Kinder. 
Die erwachsenen Frauen sind zu 30 Prozent kinderlos. 
Pro Frau gibt es somit im Schnitt 1,37 Kinder. Notwendig wären jedoch 2,3. 
Die Ehen der letzten 30 Jahre wurden zu 40 Prozent geschieden. 
Die Zahl der Alleinerziehenden nimmt zu. 
Die Hälfte der Freiburger Haushalte sind Singles.
 

Aus dieser Tendenz expandierten in der Zeit von 1970 bis 2000 die sozialen Dienste sehr differenziert. Kinder, Jugendliche und Familien erhielten in vielfältigen Programmen von der Schwangerschaft über Hausaufgabenhilfe bis hin zu Ehe-, Familien- und Lebensberatung Hilfestellung. Migrationsdienste wurden eingerichtet, Behinderten- und Altenhilfen massiv ausgebaut. Fachverbände kümmerten sich um Gefährdetenhilfe, Jugendschutz, Nichtsesshafte und Suchtkranke. Gruppen für Gastarbeiterkinder, Kernzeitbetreuung, Pflegschaften, Vormundschaften, Asylbewerberbetreuung und sozialpädagogische Familienhilfe waren im Aufbau. Mädchensozialarbeit, ehrenamtliche Helferkreise und Ausbau von Kranken-Transporten erwiesen sich als nötig.

Der sukzessive Rückgang der Gemeindeschwestern führte in den 70er-Jahren zur Gründung der Sozialstationen. Es entwickelten sich professionelle Pflegedienste, die 1995 durch die Einführung der Pflegeversicherung nochmals einen Schub bekamen. Die Liga der Wohlfahrtsverbände im Landkreis beschäftigte 1999 stationär und ambulant 3658 Hauptberufliche und 4363 Ehrenamtliche. Stationär wurden von ihnen jährlich 10 000 Personen betreut, gepflegt oder beschäftigt. Die ambulanten Dienste erreichten 69 000 Menschen. Dafür wurden 100 Millionen Euro aufgewendet. Die Personalkosten verschlangen 72 Prozent, die Sachkosten 28. Investiert wurde jährlich für sechs Millionen Euro. Fortbildungen und Zusatzqualifikationen orientierten sich an den Anforderungen. Die analytische Arbeit wich systemischen Konzepten. Denn das Gesicht der Not veränderte sich von wirtschaftlichen Sorgen zu psycho-sozialen Krisen. Beziehungskonflikte, Erziehungsprobleme, Fremdbetreuung, Integrationsschwierigkeiten, Perspektivlosigkeit, Überforderung, psychische Krankheiten und neue Arbeitslosigkeit überziehen das Land.

Der Paradigmenwechsel kam mit der Jahrtausendwende. Schwierige Finanzlagen und Europäisierung veränderten die Grundlagen. Soziale Dienste stehen nun im Wettbewerb mit privatgewerblichen. Das Prinzip der Gemeinwohlorientierung ist in europäischen Gesetzen nicht vorgesehen. Solidarität weicht betriebswirtschaftlichen Aspekten. Bei Kinderreichen, Alleinerziehenden und Langzeitarbeitslosen zeichnet sich eine zunehmende Verarmung ab. Mehr Eigenverantwortung und Selbstvorsorge sind gefordert. Dennoch steigt das Anspruchsdenken. Gleichzeitig findet ein Rückbau sozialer Strukturen statt, begründet durch den Rückzug der öffentlichen Hand aus Finanzierung und Freiwilligkeitsleistungen, verbunden mit rigide definierten Pflichtleistungen. Die soziale Schieflage ist offenkundig. Man besinnt sich auf bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement.

Doch in den nächsten Jahren werde sich die soziale Landschaft weiter erheblich verändern, prognostiziert Scherer. Der Staat überlasse das soziale Geschehen mehr und mehr dem freien Markt. "Eine neue Koalition zwischen Facharbeitern und ehrenamtlich Tätigen auf Augenhöhe ist gefragt", so Scherer. Dafür brauche es ein neues Verständnis der Ehrenamtlichkeit. Etwa dergestalt, dass sie wie in Amerika Voraussetzung für das Erreichen von Führungspositionen wird. Nur so könne die Qualität der Fachdienste erhalten bleiben. Dabei müsse man sich gleichzeitig noch betriebswirtschaftlicher ausrichten. Ganzheitliche Konzepte in langfristigen, nachhaltigen Strukturen werden gebraucht, so der Geschäftsführer. Soziale Sicherungssysteme müssen dauerhaft auf Grundversorgung und Eigenvorsorge setzen. Kirchliche Verbände stehen mit privatrechtlichen in Konkurrenz. Überschüsse sind zu erwirtschaften, weil die Kirchensteuermittel in den nächsten 20 bis 30 Jahren nochmals um ein Drittel zurückgehen werden.

Der kirchliche Bereich habe allerdings die Chance, so Scherer, Dienste und Strukturen abzustimmen, zu vernetzen und gegenseitig zu stärken. Die Verästelung der Kirche bis in die kleinsten Dörfer könnte dabei einen Marktvorteil schaffen. Denn bei fehlenden Kindern werde man den ambulanten Bereich verstärken müssen. Der dreifache Bedarf an Pflegeheimen, der sonst in 30 Jahren auf uns zukäme, sei wirtschaftlich nicht zu stemmen.
Sabine Model vom 14.5.2005 auf www.bzol.de lesen

  

 

Sozialstation Kaiserstuhl-Tuniberg - 60 Mitarbeiter eine neue Struktur

Das Jahr des 25-jährigen Bestehens der Sozialstation Kaiserstuhl-Tuniberg ist nicht nur geprägt von der räumlichen Erweiterung der Einrichtung, sondern auch von einer kompletten Neuausrichtung der Organisationsstrukturen.

In Zusammenarbeit mit dem Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg wurde in den vergangenen 13 Monaten ein so genanntes „Team-Modell“ auf die spezielle Situation der Einrichtung hin ausgearbeitet. Sämtliche 60 in der Sozialstation tätigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen waren daran beteiligt. Auch der Vorstand war einbezogen. In regelmäßigen Arbeitskreisen wurden über 800 Stunden investiert.

Seit einigen Wochen ist nun das „TeamModell“ umgesetzt worden. In Anlehnung an die Stationsleitungen im stationären Bereich, wird es künftig drei Teamleitungen geben. Diese sind jeweils für ein räumlich zugeordnetes Pflegeteam verantwortlich. Jedes Pflegeteam setzt sich aus etwa 6 bis 8 Pflegefachkräften und ebenso vielen Pflegehelfern und -helferinnen zusammen. Die Teamleitungen sind ihrerseits der Pflegedienstleiterin Elisabeth Kaltenhäuser und deren Vertretung Heike Meszaros unterstellt.

Teamleiterin für das Gebiet Breisach/Vogtsburg ist Regina Holzer. Für Ihringen und Wasenweiler wurde Ernst Habermann und in Merdingen, Gündlingen, Ober- und Niederrimsingen, sowie Grezhausen und Hochstetten wurde Pius Thewes mit dieser Aufgabe betraut. Alle drei sind schon seit vielen Jahren in unserer für die Sozialstation tätig und mit den Strukturen bestens vertraut.
Die Einsatzplanung im Bereich der „sozialen Betreuung“ übernimmt Helge Hug. Diese Veränderungen sollen einen effektiveren Einsatz ermöglichen und das Vertrauensverhältnis zu den Kunden fördern. Diese haben künftig nur noch mit einem wesentlich geringeren Wechsel ihrer Pflege- und Bezugspersonen zu rechnen. Die Verständigung zwischen den Pflegebedürftigen und dem Personal der Sozialstation wird dadurch verbessert. Darüber hinaus können zusätzliche Leistungen angeboten werden. Dazu gehören so genannte „OK-Check-Besuche“. Das sind kurze Kontrollbesuche bei Abwesenheit der pflegenden Angehörigen.
BZ vom 13.5.2005

  

Gedächtnistraining, Kurse und Gymnastik vom Deutschen Sozialwerk

Allein zu Hause sitzen muss bei ihnen niemand, und Abwechslung ist garantiert: Auf dem Programm des Deutschen Sozialwerks stehen Englisch- und Literaturkurse, Vorträge und Reisen. Gezielt zum Fitbleiben gibt's nicht nur Gymnastik sondern auch Gedächtnistraining.

Ein bisschen ist es wie in der Schule. Doris Manns teilt unzählige Arbeitsblätter aus und gibt sogar Hausaufgaben. Die 16 Frauen, die beim Gedächtnistraining in der Cafeteria des Evangelischen Stifts sitzen, lösen eine Aufgabe nach der anderen. Fügen Wortteile zusammen, ergänzen ein lückenhaftes Gedicht. Addieren und substrahieren lange Reihen von Zahlen. Sind meistens konzentriert, fangen manchmal aber auch plötzlich an, mit der Nachbarin zu reden. Und manchmal ist es doch ganz anders als in der Schule. Zwischendrin machen alle Gymnastik. Strecken die Schultern nach hinten und kreisen mit den Armen. Und dann mahnt Doris Manns immer wieder: "Bitte das Trinken nicht vergessen." Auf dem Tisch stehen Wasserflaschen und Schälchen mit Traubenzucker. Eineinhalb Stunden lang hält Doris Manns ihre "Schülerinnen", von denen die meisten zwischen 70 und 80 Jahren alt sind, auf Trab. Und macht ihnen klar: "Hier ist nicht wichtig, ob Sie alles können. Wir sind nicht im Wettstreit. Wir trainieren unser Gehirn." Doris Manns spricht mit Begeisterung. Sie ist überzeugt davon, dass sich geistige Fitness bis ins hohe Alter erhalten lässt - wenn nur das Training stimmt. Die Erfolge spürt sie an sich selbst. Sie ist 76 Jahre alt. Jede Aufgabe, die sie den anderen vorlegt, hat sie selbst getestet. Vor 23 Jahren stieg sie beim Deutschen Sozialwerk ein. Ehrenamtlich - wie alle 28 Mitarbeiterinnen, die Englisch-, Literatur- oder Gymnastikkurse, Vorträge und Reisen anbieten. .....
BZ vom 4.5.2005

  

 


 

startsocial 2005 - Wettbewerb zur Lösung sozialer Probleme

Gesucht: Projekte, die die Lösung sozialer Probleme zum Ziel haben

Mit dem Ziel, gemeinsam mehr zu bewegen, richtet sich startsocial an alle engagierten und interessierten Menschen, die sich mit der Lösung sozialer Probleme beschäftigen. Am Wettbewerb teilnehmen können:
Einzelpersonen und Teams
Institutionen, Verbände und Unternehmen
Auch Projekte, die bereits in den Vorjahren teilgenommen haben, dürfen sich bewerben. Die Teilnahme ist unabhängig vom Realisierungsgrad der Idee oder des Projekts.
startsocial richtet sich an:
Völlig neue, innovative Ideen
Projekte, die sich kurz vor der Umsetzung befinden
Bereits laufende Projekte (keine zeitliche Begrenzung) mit gezieltem Beratungsbedarf

Einsendeschluss für die Bewerbung um eins der 100 Beratungsstipendien ist der 15. Juni 2005.
Näheres mit allen Bewerbungsunterlagen finden Sie auf www.startsocial.de
26.4.2005

  

 

 

 

Arbeitslosengeld online selbst berechnen

Die Bundesagentur für Arbeit bietet nun die Möglichkeit, das Arbeitslosengeld
in einer Überschlagsrechnung online selbst zu ermitteln.
www.pub.arbeitsamt.de/selbst.php, 15.1.2005

  

 

 

Freiwilliges Soziales Jahr - 96 FSJ-ler im Erzbistum Freiburg

96 junge Menschen absolvieren zurzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Erzbistum Freiburg. Und werden dort hervorragend betreut. Dies ergab eine bundesweite Umfrage der Beratungsgesellschaft Silverage unter 30 katholischen FSJ-Trägern. In vielen Bereichen liegt Freiburg weit über dem Bundesdurchschnitt.

uch Katharina Schmer ist mehr als zufrieden. Seit September absolviert die 18-Jährige ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Behindertenwerkstatt der Caritas in Umkirch. "Keinen Plan" habe sie gehabt, erzählt Katharina, was sie nach dem Realschulabschluss machen sollte. Einen Bürojob habe sie sich genauso gut vorstellen können wie eine Arbeit im sozialen Bereich. Nach zwei Monaten in der Behindertenwerkstatt sieht sie nun schon klarer: "Ich weiß jetzt, dass ich etwas Soziales machen möchte." Und noch etwas hat sie gelernt: "In den Seminaren hat man mir gesagt, dass ich gut koordinieren und organisieren kann", sagt die Russlanddeutsche, die seit 1996 in Freiburg lebt: "Das wusste ich vorher gar nicht."

Damit gehört Katharina zu den 80 Prozent der Freiburger FSJ-Absolventen, die sagen, dass sie in den Seminaren ihre Stärken kennen gelernt haben - und dass sie diese auch besser einsetzen können (Bundesdurchschnitt 71,2 Prozent). Fünf Mal pro Jahr treffen sich die FSJ-ler, um sich eine Woche lang auszutauschen und um über ihre persönlichen Ziele und Werte zu diskutieren.

"Die Seminare sind interessant", meint Katharina. Aber für ihre Arbeit mit den Behinderten haben sie ihr wenig geholfen. Das war eher der Sprung ins kalte Wasser. Schließlich hat sie vorher noch nie etwas mit behinderten Menschen zu tun gehabt. Trotzdem durfte sie von Anfang an richtig mitarbeiten und "nicht nur Pimperjobs machen". Meistens arbeitet Katharina in der Korbflechterei und bezieht Lehnen und Sitzflächen von Stühlen. Sie hilft den Behinderten, wenn diese nicht weiter wissen, geht mit ihnen zur Toilette und teilt das Essen aus. Obwohl ihr Dienst freiwillig ist, arbeitet Katharina nicht umsonst: 185 Euro bekommt sie pro Monat als Taschengeld, hinzu kommen Wohn- und Verpflegungsgeld. So kommen im Monat knapp 600 Euro zusammen. Gibt es Probleme, kann sie sich jederzeit an die zuständige Fachstelle Freiwilligendienste/ Friedensdienste wenden, die zusammen mit dem Diözesancaritasverband die katholischen Träger des FSJ im Erzbistum Freiburg betreut. 85,2 Prozent der Freiburger FSJ-ler sagten in der Umfrage, dass die Fachstelle sie auch außerhalb der Seminarzeiten gut betreut (Bundesdurchschnitt 75,6 Prozent).

Auch die sozialen Einrichtungen, bei denen die FSJ-ler arbeiten, sind laut Umfrage mit der Arbeit der Fachstelle sehr zufrieden. "Dies liegt sicherlich auch daran, dass wir viel Arbeit investieren, um den Einrichtungen einen passenden Bewerber zu vermitteln", sagt Fachstellenleiterin Karin Buchholz. Die Jugendlichen bewerben sich bei der Fachstelle, die dann die Bewerber - je nach Interessen - auf die einzelnen Einrichtungen verteilt. .....
Ganzen Text vom 5.1.2005 bitte auf www.bzol.de lesen

  

 

Für Humandays in Titisee sucht Stephan Sulzberger Spender

TITISEE-NEUSTADT. Am 21. Dezember ab 20.30 Uhr wird zum zweiten Mal der Humanday in der Diskothek Seebach gefeiert. Humanday? Was steckt dahinter? "Humanday heißt Menschentag. Das erklärt eigentlich alles", sagt Initiator Stephan Sulzberger, "der Humanday ist eine Feier für und mit allen Menschen."

Auch wenn zum Fest alle eingeladen sind, sind's nicht die ganz "normalen" Bürger des Hochschwarzwalds, die sich zum vorgezogenen Weihnachtsfest treffen. Das weiß Sulzberger von 2003. "Angesprochen fühlen sich vor allem die Menschen, die nichts oder die verdammt wenig haben, die alleine sind, vielleicht nicht einmal ein Dach über dem Kopf haben." Doch das Konzept sei offen, wandlungs- und ausbaufähig. "Im Idealfall feiern Muslime mit Christen, Sportler mit Kettenrauchern, einsame Handelsvertreter mit Obdachlosen. Man könnte auch sagen, der Humanday ist ein Volksfest", sagt Sulzberger.

Dass der Humanday 2003 eine überzeugendes und nachhaltiges Ereignis war, das bekomme er immer wieder zu hören: "Wer dabei war, sei's in der Vorbereitung oder beim Feiern, der konnte das ganze Jahr über von diesem Fest zehren." Auch wenn Sulzberger ein bisschen auf die Eigendynamik baut, bleibt die aufwändige Organisation: Einzel- und Lebensmittelhändler sowie die Verkehrsbetriebe müssen um Spenden gebeten werden - "da kam im vergangenen Jahr umwerfend viel!". Einladungen versenden, fürs Fest werben, Fahrdienste einrichten, ein festliches Programm auf die Füße stellen sind weitere Aufgaben. In Sachen Spenden abholen ist sich Sulzberger sicher, dass das Organisationsteam vom Abi-Ball - "ich freue mich schon mal auf ihre Mitarbeit!" - wieder mit anpackt. Nicht zu vergessen der Koch, der das Büffet richtet. Sulzberger ist zuversichtlich: "Ich organisiere den Humanday schließlich nicht alleine. Raoul Keiser und Melanie Hettich und am Festtag wieder unsere Seebach-Crew sind mit dabei." Eigentlich hatte Sulzberger gehofft, der Humanday könnte schon ein Jahr nach seiner "Erfindung" Schule machen. "Ich habe zum Beispiel Xavier Naidoo angeschrieben, ob er vielleicht als Schirmherr fungieren würde", erzählt er. "Doch bisher habe ich noch keine Antwort." Sulzberger nimmt's gelassen und lässt seinem "Baby" Humanday - wie er sagt - einfach die Zeit, zu wachsen.

Ideen, Spenden und Hilfe sind erbeten unter Tel 07651/ 8387.
Gabi Thiele in der BZ am 20.11.2004

  

 

René Venohr's Projekt Sommer-Sprosse - Penner als Bergbauern

BZ: Sie ein Penner, Herr Venohr? So wirken Sie gar nicht. Ein Penner mit Handy und Laptop?
Venohr (lacht): Ich bin der einzige Penner in Baden-Württemberg mit PC. Laptop und Drucker trage ich in meinem Rucksack mit. Ich wohne auf der Straße, mal da, mal dort.
....
Venohr: Ich war Architekt. Und dann kam die Scheidung. Die Banken haben Wind davon gekriegt und mir sofort sämtliche Kredite gestrichen. Ich musste mein Büro aufgeben. Es war die Lebenskrise hoch drei. Mein Lebensziel ging mir flöten. Ich habe gesoffen, um mich umzubringen. Mit Alkohol, dachte ich, geht das am besten. Nach einem Jahr war der Ekel vor mir selbst riesengroß. Mit einer Therapie kam ich vom Alkohol weg. Zuerst war es schwierig, es gab Rückfälle. Aber es entstand auch ein winziges Flämmchen in mir, das mir half, ein neues Lebensziel zu finden.
BZ: Worin besteht das?
Venohr: Einfach darin, den Leuten zu helfen, die in der Scheiße hängen. Den Pennern oder Berbern, wie auch immer man sie nennen mag.
BZ: Wie kann das gelingen aus Ihrer eigenen Situation heraus?
Venohr: Ich setze mich sehr mit unserer Lage auseinander und bin auf vielen Tagungen und Kongressen von Obdachlosenorganisationen, egal ob katholisch oder evangelisch. Außerdem bin ich noch immer kreativ und spiele beim Impro-Theater mit, einer Gruppe von Sozialarbeitern und Obdachlosen aus ganz Baden-Württemberg, die sich "Platten-Spieler" nennt und der Bevölkerung die Lage der Obdachlosen vor Augen führen will. Das Echo aus dem Publikum hat mir so viel Mut gemacht, dass ich ein Riesenkonzept entwickeln konnte. Ich will Bergbauern und Obdachlose zusammenbringen.
BZ: Was haben die einen mit den anderen zu tun?
Venohr: Für Alkoholiker ist es gut, wenn sie ganz weit weg vom Alkohol kommen. Das sind sie auf 2000 Meter Höhe. In der Bergwelt kann man zu sich finden. Und die Bergbauern in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben Schwierigkeiten, Mitarbeiter zu finden.
BZ: Wie kamen Sie auf diese Idee?
Venohr: Im vergangenen Winter, der sehr kalt war, ging ich oft nach Neuenburg ins Rathaus, um zu surfen. Dabei stieß ich auf das Stichwort "Bergbauern". Ich habe das weiterverfolgt. Da gibt es viele Organisationen, die Helfer suchen. So kam ich über die Caritas Zürich zu einem Schweizer Bergbauern, bei dem ich acht Wochen gearbeitet habe. Diese Sache habe ich gedanklich weitersponnen. Ich will eine Organisation gründen, die Langzeitarbeitslose, Obdachlose und Behinderte, die physisch und psychisch dazu in der Lage sind, auf Bergbauernhöfe vermittelt. Angefangen von einer Woche bis für immer. Inzwischen zeichnet sich prominente Hilfe und für mich auch eine Unterkunft ab. Der Name für das Projekt fiel mir ein, als ich in der Schweiz mit der Mistkarre über die Schwelle des Stalles geholpert bin und mein Gesicht Spritzer abgekriegt hat. Es heißt "Sommer-Sprosse".

Kompleten Text von Gabriele Babeck-Reinsch vom 13.11.2004 auf www.bzol.de lesen

ZALP - Internetseite der Älplerinnen und Älpler >Landwirt

  
 

Wohnungslosigkeit von Frauen ein Problem - AGJ Titisee

TITISEE-NEUSTADT. Wohnungslosigkeit ist ein Problem von Männern? Die Statistik der Arbeitsgemeinschaft für Gefährdetenhilfe und Jugendschutz (AGJ) an der Schützenstraße in Neustadt belegt, dass das nicht stimmt. Um so wichtiger sind 370 Euro, die als Spende von der katholischen Frauengemeinschaft im Dekanat Neustadt übergeben wurden. Die beiden Sozialarbeiter Claudia Heuer und Wolfgang Lipp wollen das Geld einsetzen, um die Wohnmöglichkeiten für Frauen zu verbessern.

Das Haus mit der Nummer 6 ist Anlaufstelle für Menschen, die, aus welchen Gründen auch immer, kein Dach über dem Kopf haben. In der Tagesstätte können sie sich aufhalten, etwas essen und trinken. Ein so genanntes Aufnahmehaus bietet vier Plätze für Durchwanderer zum vorübergehenden Wohnen. Hier wird betreutes Wohnen vermittelt und Beratung geleistet. Eine Hauswirtschafterin hilft den Männern, Alltagsdinge wie Kochen nicht aus dem Blick zu verlieren. Ein Sekretär kümmert sich um die Auszahlung der Unterstützung.
Wer die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung bezweifelt, mag sich die Zahlen vor Augen führen: Bis Oktober nutzten 386 Männer und 73 Frauen die Tagesstätte, bezogen 44 Männer und neun Frauen das Aufnahmehaus, wurden 87 Männer und vier Frauen in betreutes Wohnen vermittelt und nahmen 299 Männer und 69 Frauen die Gelegenheit zur Beratung wahr. Die Schwierigkeit für Frauen in Not ist die, dass sie auf so viele Männer treffen - eine Situation, in der sich manche unwohl fühlen. In Fällen, in denen Frauen diese Gemeinschaft nicht annehmen wollen, müsste die AGJ sie wegschicken, bestenfalls könnte sie eine andere Bleibe vermitteln. Also braucht die AGJ mehr Wohnungen, die sie Frauen anbieten kann.

Die Zusammenarbeit mit Vermietern ist gut, sagt Wolfgang Lipp. Das liegt daran, dass sich die Einrichtung an der Schützenstraße im Lauf der Jahre einen Ruf erarbeitet hat, soll heißen: Sie ist sozusagen eine verlässliche Größe und bietet eine Garantie, sei es, was die Mietzahlung betrifft, sei es, was das Aufräumen angeht, wenn ein Bewohner von heute auf morgen alles stehen und liegen lässt und wieder Platte macht. Die AGJ arbeitet eng mit der Firma Domizil zusammen; hier finden Wohnungslose auch Beschäftigung, indem sie ihre eigenen künftigen Wohnungen renovieren. Kontakte gibt es zu ehemaligen Tourismus-Betrieben, deren Geschäft nicht mehr läuft, und die ihre Zimmer einer neuen Nutzung zuführen. Wer eine Wohnung zu vermieten hat, kann sich unter [TEL] 918170 melden.

Die Zahl der Wohnungslosen hat in den vergangenen Jahren zugenommen, bestätigen Claudia Heuer und Wolfgang Lipp. Zwei Drittel, die in Neustadt eintreffen, kommen aus dem Hochschwarzwald sowie aus Freiburg und seinem Umland, der Rest aus ganz Deutschland, zu einem Gutteil aus den neuen Ländern. Die Gruppe dieser Menschen wird auch immer jünger, haben sie beobachtet, die Spanne bewegt sich grob zwischen 20 bis 50 Jahre. Claudia Heuer fürchtet, dass es im Zusammenhang mit der neuen Sozialgesetzgebung, bei der gerade Jüngeren Unterstützung entzogen werden kann, zu einer weiteren Häufung der Fälle kommen wird.
Ganzen Text vom 12.11.2004 auf www.bzol.de

  

 

Arbeit und Ehrenamt teilen - Pilotprojekt der EFH Freiburg in Waldkirch

WALDKIRCH. Hauptthema der jüngsten Pfarrgemeinderatssitzung von St. Margarethen war die Vorstellung eines Projekts gegen Arbeitslosigkeit, entwickelt von der Evangelischen Fachhochschule Freiburg unter dem Motto "Partiell aussteigen - einsteigen lassen - bürgerschaftlich denken". Pilotgebiet soll das Elztal sein.

Die Idee ist einfach: Arbeitnehmer haben die Möglichkeit, partiell aus dem Erwerbsleben auszusteigen, etwa die wöchentliche Arbeitszeit auf 50 oder 70 Prozent zu reduzieren und dafür bürgerschaftlich - sozial, kulturell oder künstlerisch - tätig zu werden. Mit dem Ausstieg soll Erwerbslosen die Möglichkeit gegeben werden, ins Erwerbsleben mindestens in Teilzeit einzusteigen. Wie das im Detail aussehen könnte, erläuterte Josef Kaiser, einer der Mitinitiatoren aus Freiburg, beschäftigt bei der Diakonie.
Der Arbeitsvertrag des aussteigenden Arbeitnehmers soll weiter laufen, die Rentenbeiträge in bisheriger Höhe weiterbezahlt und der durch das bürgerschaftliche Engagement entstehende Gehaltsausfall teilweise ersetzt werden.

Für die partiell Aussteigenden stellen die Arbeitgeber Arbeitslose ein. Arbeitsverwaltung und Kommunen als Träger der Sozialhilfe fördern die Eingliederung von Arbeitslosen durch das Eingliederungsgeld oder aus Mitteln der "Hilfe zur Arbeit". Die Träger sozialer und kultureller Einrichtungen und Initiativen gewährleisten attraktive Einsatzmöglichkeiten für bürgerschaftliches Engagement, gewährleisten fachliche Begleitung und erbringen einen finanziellen Beitrag für die "ehrenamtlichen" Mitarbeiter.

Alle Beteiligten hätten davon Vorteile, stellte Josef Kaiser fest: Die Arbeitnehmer erhalten Gelegenheit, neue Fähigkeiten zu entwickeln bei gleichzeitiger beruflicher Absicherung. Es bestehe die Chance, Sinngebung auch außerhalb des betrieblichen Alltags zu erfahren, und ebenso die Möglichkeit, sich in einer neuen Aufgabe zu erproben, die auch über das Ende der Erwerbstätigkeit hinaus ein erfülltes Dasein ermöglicht. Die beteiligten Betriebe profitieren von einer Steigerung der Motivation ihrer Mitarbeiter, da sie auch außerhalb des Berufs persönliche Anerkennung erfahren. Durch die neuen Mitarbeiter im Unternehmen seien zusätzliche Impulse und Energie zu erwarten und bei den bisherigen werde dem "Burn-out-Syndrom" vorgebeugt. Arbeitslose bekommen die Chance, den Wiedereinstieg ins Erwerbsleben zu finden, einen Betrieb kennen zu lernen und sich zu bewähren.
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Susanne Krank, Mitarbeiterin von Professor Konrad Maier an der Evangelischen Fachhochschule Freiburg, berichtete von Gesprächen mit Firmen und Einrichtungen im Elztal. Schon jetzt habe sich eine namhafte Gruppe von Koalitionspartnern ergeben, darunter auch die Stadt Waldkirch.
So ergab sich auch für den Pfarrgemeinderat die Frage: Steigen wir mit ein? Die Abstimmung ergab Bereitschaft dazu. Eine Kontaktperson speziell für diese Aufgabe soll noch gefunden, die Möglichkeiten in einem weiteren Gespräch erkundet werden. Warum sollte, was als Timesharing oder Carsharing im Bereich von Wohnraum und Kraftfahrzeugen bekannt und bewährt ist, nicht auch bei Arbeitsplätzen möglich sein? So die optimistische Frage eines Zuhörers. Warum gerade Waldkirch für den Projektversuch ausgewählt wurde? Das reichhaltige und vielfältige Vereinsleben lasse auf entsprechende Solidaritätsgefühle schließen und hoffen
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Wolfgang Meyer am 22.9.04 auf www.bzol.de

   

 

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