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Hauptschulen in Freiburg und Dreisamtal
  

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Blick vom Stadtgarten über die Fußgängerbrücke nach Süden zum Münster am 23.2.2007 um 15.30 Uhr
Blick vom Stadtgarten über die Fußgängerbrücke nach Süden zum Münster am 23.2.2007 um 15.30 Uhr

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Albert-Schweitzer-Hauptschule in Landwasser

Ganztageszug von der 5. bis zur 9. Klasse, Soziales Lernen, Sport/Erlebnispädagogik, Musisch-künstlerischer Schwerpunkt, Französisch, "Wege zum Beruf" , Kooperationsklasse Hauptschule-Berufsschule, Aussiedlerklasse
Schwerpunkte: ein Zweig als gebundene Ganztagsschule, soziales Lernen, Schulsozialarbeit, Sport/Erlebnispädagogik, musisch-künstlerischer Schwerpunkt, Französisch, Kooperationsklasse Hauptschule-Berufsschule, Aussiedlerklasse, Übergang Schule-Beruf

Hauptschule mit Werkrealschule, ca 220 Schüler
Schulleiterin: Evelin Wollny-Ullrich
Habichtweg 46, Tel
0761/201-7507
sekretariat.ashsvn@freiburger-schulen.bwl.de
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Emil-Gött-Schule in Zähringen

Stadtteilschule im Norden Freiburgs, Methodentraining für das Lernen, Stärkung sozialer Kompetenzen, Betreuung bei den Übergängen in den Beruf, unterschiedliche Arbeitsgemeinschaften: Sport, Zirkus, Schulzeitung, Streitschlichtung

Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule, 230 Grundschüler, 100 Hauptschüler
Schulleiterin: Luise Blanken
Kirchhofweg 9, Tel 0761/201-7512
www.egs.fr.schule-bw.de
sekretariat.egsvn@freiburger-schulen.bwl.de.

 

Gerhart-Hauptmann-Schule in Betzenhausen

Ganztagesbetreuung, Schulsozialarbeit/Auszeit/Stockkampf, Neue Medien, Französisch, Projekt Push: Übergang Schule/Beruf, mittlerer Bildungsabschluss an der Werkrealschule nach Klasse 10.

Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule, 100 Grundschüler und 150 Hauptschüler
Schulleiterin: Maxi Wu
Hofackerstraße 75 , Tel
0761/201-7520
sekretariat.ghsvn@freiburger-schulen.bwl.de

Freiburger Schulsportevent vom 7.7. im Seepark.  - Top 10 >Sport2 (13.7.2007)


 


Hebelschule im Stühlinger

Ganztagsschule ab Klasse 5, Sprachförderung, Bildung zur Berufsfähigkeit, Stärkung sozialer Kompetenzen, Multimediale Ausbildung, Berufsunterricht

Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule, 220 Grundschüler und 140 Hauptschüler Schulleiter: Wolfgang Preugschat (bis Juli 2007)
Engelbergstraße 2, Tel 0761/201-7525
www.hebelschule-freiburg.de , schulleitung@hebelschule-freiburg.de
sekretariat.hsvn@freiburger-schulen.bwl.de

Wolfgang Preugschat - 39 Jahre Hebelschule >Bildung4 (25.7.2007)
Von der Wirklichkeit weit entfernt (16.4.2007)


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Karlschule in Herdern

Schulkonzept "Sozialerziehung und Integration" , Methodentraining "Das Lernen lernen" , Intensivförderung bei Lese-Rechtschreibschwäche, Erlebnispädagogik/Streitschlichter/Schulsanitäter, Projekt Push: Übergang Schule/Beruf.

Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule, 140 Grundschüler und 260 Hauptschüler
Schulleiter: Hansjörg Nievergelt
Karlstraße 16, Tel
0761/201-7528,
www.karlschule.fr.bw.schule.de
sekretariat.kasvn@freiburger-schulen.bwl.de.


 

Schönbergschule in St.Georgen

Leitmotiv "Fit fürs Leben" , Soziale Kompetenzen, Streitschlichter/Erlebnispädagogik/Schulsanitäter, Leistungsorientiertes Arbeiten und Lernen, Medienkompetenz, Französisch.

Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule, 180 Grundschüler und 100 Hauptschüler
Schulleiter: Reinhard Rothermel
Schulstraße 8, Tel
0761/201-7554/-55
www.sbs.fr.schule-bw.de
sekretariat.sbgsvn@freiburger-schulen.bwl.de


Tunibergschule in Opfingen

Soziales Lernen, Sicheres Lesen und Schreiben, "Starke Partner: Schüler-Eltern-Lehrer"

Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule, 140 Grundschüler und 100 Hauptschüler
Schulleiterin: Gertrud Nuss
Am Sportplatz 10, FR-Opfingen, Tel
07664/1555
www.Tunibergschule.de
sekretariat.tbsvn@freiburger-schulen.bwl.de


Turnseeschule in der Wiehre

Französisch, Mittlerer Bildungsabschluss nach Klasse 10 an der Werkrealschule, soziale Kompetenzen, Sportprofil.

Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule, 220 Grundschüler und 110 Hauptschüler
Schulleiterin: Charlotte Beringer
Turnseestraße 14, Tel
0761/201-7563
sekretariat.tssvn@freiburger-schulen.bwl.de

www.turnseeschule.freiburg.de

 


Vigeliusschule in Haslach

Ganztagsschule, Vermittlung von Sozialkompetenz, Berufsvorbereitung, Technik, Hauswirtschaft, Sport.

Hauptschule mit Werkrealschule, 280 Schüler
Schulleiterin: Sofie Braun
Feldbergstraße 25a, Tel
0761/201-7572
www.vigeliusschule.de
sekretariat.vhsvn@freiburger-schulen.bwl.de

Unsichtbare Eltern: Wenn Vater und Mutter sich einigeln >Integration1 (23.4.2008)


 

Wir Hauptschüler aus Stegen sind wütend über BZ-Beitrag

Wir sind selber Schüler einer 9. Hauptschulklasse und sind enttäuscht, verletzt, wütend, aufgeregt, gedemütigt und gar nicht begeistert von diesem so einseitigen negativen Artikel über die angeblich so schlechte Hauptschule. Der Artikelschreiber Herr Bauer beschäftigt sich fast nur mit den schlechten Seiten der Hauptschule und ihren Schülern: Letztere seien faul, dumm, schwer zu unterrichten, sie mobbten ihre Lehrer und Mitschüler, sie hätten kein Interesse am Lernen und keinen Plan für die Zukunft. Damit stempelt Herr Bauer uns als Deppen ab. Damit werden Vorurteile geschürt! Das wollen wir uns nicht gefallen lassen! Solche Artikel werden uns ja auch noch schaden! Wir sind keine "Restschule" und wir wollen nicht "abgeschrieben" werden! Wir wissen, dass wir mit unserem Abschluss auch viel erreichen können: Nach drei Betriebspraktika in der 8. Klasse haben wir ziemlich genaue Vorstellungen von unserer beruflichen Zukunft: Einige von uns haben schon jetzt ihren Ausbildungsplatz gefunden. Die anderen wissen genau, dass sie für ihr Berufsziel die Mittlere Reife machen wollen und das auch schaffen werden. Wir empfinden es als überhaupt keinen Nachteil, die Hauptschule zu besuchen. Uns stehen alle Bildungswege offen, wenn die Noten stimmen. Herr Bauer pickt eine sehr schwierige Klasse für seinen Artikel heraus und schreibt: So sind die Hauptschüler! Es gibt an allen Schulen Schüler und Schülerinnen, die keine Lust auf Schule und Arbeit haben und ihre Zeit dazu verwenden, das Lernen schwierig zu machen und die Lehrer zu ärgern. Wir diskutieren gerne einmal mit Herrn Bauer über seinen Artikel und über unseren Alltag in der Hauptschule.
BZ-Leserbrief vom 26.9.2009 von Mario Mondello, Jakob Wehrle, Susanne Kiefer, Tanja Klingele, Elisabeth Turinsky, Fabian Blattmann, Fabian Albrecht, Lisa Volz, Annika Schätzle, Pascal Lorenz an der Hauptschule Stegen

Die BZ antwortet: "Die Reportage sollte zur Klärung beitragen"
Liebe Stegener Hauptschülerinnen und Hauptschüler aus Stegen,
vielen Dank für euren Leserbrief zur Magazin-Reportage unseres Kollegen Wolfgang Bauer aus einer Hauptschule in Metzingen. Natürlich bedauern wir, dass ihr euch über den Text ärgert und euch sogar, wie ihr sagt, davon verletzt und gedemütigt fühlt. Andererseits freut uns, dass ihr darauf reagiert habt – und, pardon, auch, dass ihr so reagiert habt. Lassen Sie mich das erklären. Zunächst vorneweg: Nirgendwo und mit keiner Silbe hat der Autor, wie Sie schreiben, Hauptschüler als dumm und faul bezeichnet oder "zu Deppen gestempelt". Er hat überhaupt nicht bewertet, sondern nur beschrieben, was er sah. Wir haben trotzdem lange überlegt, ob wir die Reportage drucken sollten – nicht etwa, weil wir an ihrem Wahrheitsgehalt zweifelten (das ist nicht so, und der Kollege ist uns als gewissenhaft bekannt), sondern weil wir wissen, dass es im Land auch ganz andere Hauptschulen gibt als die, die hier geschildert wird. Aber wie Sie wissen, gibt es seit langem einen politischen Streit im Land um die Institution Hauptschule, der unter anderem dazu geführt hat, dass 100 Hauptschulrektoren – allerdings nur aus Südwürttemberg, nicht aus Südbaden – schriftlich von der Landesregierung die Abschaffung dieser Schulform verlangt haben. Sie hatten ihre Gründe dafür, und einige Gründe, so glauben wir, tauchen in unserer Reportage auf. Wir haben uns für den Abdruck der Reportage deshalb entschieden, weil wir überzeugt sind, dass sie in diesem Streit – der ja irgendwann einmal beigelegt werden muss – zur Klärung beiträgt. Sie gibt nämlich Hinweise darauf, wann die Hauptschule als gute Schule funktioniert und wann nicht. Müssen sich Lehrer allein gelassen fühlen oder bekommen sie Unterstützung? Werden Schüler ausreichend gefördert, auch die, die kein intaktes Zuhause haben? Kooperieren die Firmen der Region mit Praktika und Ausbildungsplätzen oder bevorzugen sie grundsätzlich Abiturienten? Und steht die Regierung nicht nur mit warmen Worten, sondern auch mit Geld und Investitionen hinter der Hauptschule? Davon hängt ab, ob die Hauptschule die Chance hat, eine gute Schule zu sein. Wir sind überzeugt, dass es viele gute Hauptschulen gibt, kennen auch einige persönlich und werden – das stand schon vorher fest – auch über diese wieder berichten, ebenso gründlich. Zur Klärung des Streits trägt übrigens, liebe Stegener Hauptschülerinnen und Hauptschüler, auch ihr Leserbrief aus einem so ganz anderen Hauptschulalltag bei. Deshalb freuen wir uns darüber und bedanken uns herzlich dafür.
Freundliche Grüße, Ihr Stefan Hupka, Ressortleiter Magazin, 26.9.2009, www.badische-zeitung.de

Abgeschrieben
.... So viele Namen gibt es für die Hauptschule. Vom Deppendepot sprechen manche Jugendliche. Im Jargon der Politiker heißt sie mitunter "Aufbewahrungsanstalt" und Pädagogen sehen in ihr auch schon mal die "Restschule". Vor allem aber sind es die Eltern, die die Hauptschule schmähen. Bundesweit hat sie seit den 60er Jahren zwei Drittel ihrer Kinder eingebüßt. Nur noch zehn Prozent aller Schüler besuchen sie, 889 000 im ganzen Land. "Honk" ist als Spottname geprägt. "Hauptschüler ohne nennenswerte Kenntnisse." Der Arbeitsmarkt hat diese Bildungseinrichtung weitgehend abgeschrieben. Immer weniger Berufe stehen ihren Abgängern offen.
....
Kompletten Beitrag von Wolfgang Bauer vom 12.9.2009 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/abgeschrieben--19372332.html

 

Informationen zur Hauptschule

Erstmals sind für Grundschüler mit einer Hauptschulempfehlung neben privaten auch die zehn staatlichen Hauptschulen in Freiburg frei wählbar. Sie schließen ab mit der Hauptschulabschlussprüfung nach der neunten Klasse. Alle Schulen bereiten besonders leistungsfähige Schüler mit Zusatzunterricht in den Kernfächern von der achten Klasse an für die Prüfung zur Mittleren Reife vor (Werkrealschulabschluss), die nach dem freiwilligen Besuch eines 10. Schuljahres an der Gerhart-Hauptmann- oder an der Turnseeschule abgelegt werden kann. So ist auch für Hauptschüler die Durchlässigkeit in andere Schularten gegeben. Seit einigen Jahren arbeiten die Hauptschulen mit einem Reformkonzept, das Teamfähigkeit, selbstverantwortliches Lernen und die Berufsfindung unterstützt. Neu sind Schulassistenten an allen Hauptschulen. Neben den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Religion/Ethik sieht der Bildungsplan vier Fächerverbünde vor wie Materie-Natur-Technik oder Wirtschaft-Arbeit-Gesundheit. Einige Schwerpunktschulen bieten wahlweise Französisch als zweite Fremdsprache an. Neben drei öffentlichen Ganztagsschulen machen ebenso die anderen Hauptschulen erweiterte Bildungsangebote auch für den Nachmittag. Sie arbeiten mit den unterschiedlichsten außerschulischen Partnern zusammen. Über den Bildungsplan hinaus setzt jede Schule eigene Akzente, die sie jeweils im Schulcurriculum verankert hat.

Die öffentlichen Hauptschulen und das Staatliche Schulamt informieren über die Bildungsangebote der Freiburger Hauptschulen am Mittwoch, 12. März, ab 18 Uhr, im Bürgerhaus Zähringen.
Schon um 14 Uhr beginnt dort unter dem Motto "Berufliche Orientierung — stark in die Zukunft" in Zusammenarbeit mit Arbeitsagentur, Firmen und Handwerkskammer eine Fachtagung mit Kurzvorträgen und Workshops, an der auch Eltern teilnehmen können.
Anmeldung per Mail: ursula.gundermann.ssa@freiburger-schulen.bwl.de , Fax 0761/201-2396.

Anita Rüffer, 5.3.2008, BZ



 

Schulabschluss alleine entscheidet nicht über Lebenserfolg

Das elterliche Drängen zum gymnasialen Abschluss der Kinder, zuweilen mit unheilvollem Prestigedenken verknüpft, hat schon manches Kind überfordert oder gar unglücklich gemacht. Jeder Erwachsene weiß, dass über den späteren Lebenserfolg und die dauerhafte Freude im ausgeübten Beruf der formale schulische Bildungsabschluss nicht alleine entscheidet.

Ist denn zum Beispiel der Meister des Handwerks als ehemaliger Absolvent einer Haupt- oder Realschule, der vorbildlich seinen Betrieb führt, seine Kunden berät und versorgt, Lehrlinge ausbildet, ein Verlierer? Ist die mit Leidenschaft in ihrem Beruf tätige Hauswirtschafterin oder Sozialhelferin keine Gewinnerin im Vergleich zu jedem statistisch fünften (!) Studienabbrecher? Salopp formuliert: Bitte lassen Sie in der Gewinnerfrage die Kirche im Dorf. In dem sich weiter verstärkenden Verdrängungswettbewerb hat ohne Zweifel der Hauptschulabsolvent eine geringere Bandbreite beruflicher Auswahl- und Einstiegsmöglichkeiten. Er/sie muss deshalb aber nicht verzagen: sowohl die allgemein bildende Schule wie auch die gut geführte berufliche Schule mit ihren engagierten Lehrkräften und dualen Ausbildungspartnern gibt ihm und seinen Eltern greifbare Hilfen; zum Beispiel in Form betrieblicher Praktika, durch ergänzenden "Fitness" -Unterricht, sichere und direkte Hinführung in den künftigen Beruf vor allem über die einjährigen Berufsfachschulen und nicht zuletzt eine begleitende fundierte Betreuung und Beratung. Aber: Schulen und Ausbildungsbetriebe können nicht alles leisten. Das Fundament personaler Fähigkeiten und Schlüsselqualifikationen prägt wesentlich das Elternhaus. Das kann auch die sogenannte Gesamtschule nicht schaffen. Da hat Petra Kistler völlig recht: Neue
BZ-Leserbrief vom 1.3.2008 von Bernd Mucher, Studiendirektor i.R. aus Freiburg

 

Schulabschlüsse in Jugendhilfe der Waisenhausstiftung Freiburg

Durchaus der Rede wert finden wir die bestandenen Schulabschlüsse in der Jugendhilfe der Waisenhausstiftung Freiburg i.Br. Wenn ein Jugendlicher vor drei Jahren noch als "unbeschulbar" galt und jetzt den Hauptschulabschluss inklusive Ausbildungsvertrag (!) in der Tasche hat, dann ist das eine große und erfolgreiche Leistung aller Beteiligten. Sowohl der betroffenen Jugendlichen, als auch der Mitarbeiter/innen der Waisenhausstiftung

Wenn Schulverweigerer ihren eigenen Weg entdecken: 2007 verlassen drei Jugendliche „Schubs" mit Hauptschulabschluss / Acht weitere Jugendliche aus Einrichtungen der Waisenhausstiftung schließen ebenfalls Schule oder Ausbildung ab / Feier mit Jugendhilfe-Mitarbeitern und dem Leiter Helmut Roemer: „ein wichtiger Schritt in die Selbständigkeit"

Sie haben einen langen, oft steinigen Weg hinter sich, aber sie haben es geschafft: Elf Jugendliche aus Einrichtungen von der Jugendhilfe der kommunalen Waisenhausstiftung ließen sich am ersten Ferientag ein bisschen feiern. Zehn haben trotz schwieriger Bedingungen in ihrem Leben – ihren Haupt- oder Realschulabschluss gemacht, ein junger Mann hat seine Lehre abgeschlossen. Was auf den ersten Blick selbstverständlich erscheint, haben sich die elf 16- bis 18-Jährigen hart erarbeitet – vor allem gegen die Abwärtsspirale von Misserfolg, fehlender Unterstützung, Weglaufen und wieder Scheitern. Drei von ihnen, zwei Mädchen und ein Junge, waren vor mehr als drei Jahren im normalen Schulsystem gescheitert und haben nun in „Schubs" ihren Hauptschulabschluss geschafft. „Schule zur Erziehungshilfe mit Tagesgruppe" ist der offizielle Titel der ganz besonderen Schule in Günterstal, die mittlerweile 16 Plätze für Schulverweigerer und  Jugendliche anbietet, die aufgrund ihres Verhaltens in anderen Schulen nicht mehr aufgenommen werden. Erst im vergangenen Jahr wurde Schubs erweitert. Vier Lehrerinnen und Lehrer sowie vier Sozialpädagoginnen und –pädagogen unterstützen die Kinder und Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren dabei, ihre Lust am Lernen und den Spaß daran, für sich etwas zu erreichen, wieder zu entdecken. Die meisten Jugendlichen kämen mit einem sehr negativen Selbstbild, es gelte erst einmal, ihnen zu neuem Selbstvertrauen zu verhelfen, ist die Erfahrung von Schubs-Leiter und Sozialpädagoge Matthias Hug, der von Beginn an dabei ist. Janine*, Ramona und Viktor ist es gelungen, aus der Negativspirale von Misserfolg und Weglaufen herauszufinden. Der 16jährige Junge, der vor fast vier Jahren in Landwasser als „unbeschulbar" galt, freut sich jetzt auf eine Lehre als Buchbinder. Der Vater seiner Freundin habe ihm ein Praktikum in dem Betrieb vermittelt, in dem er im September anfangen wird, erzählt er. Eine Ausbildungsförderung der Waisenhausstiftung, die einen Teil seiner Personalkosten übernimmt, hat dem Betrieb zusätzlich geholfen, sich für ihn zu entscheiden. Die beiden 17jährigen Mona und Sarah kommen aus einer der sozialpädagogischen Wohngruppen der Waisenhausstiftung. Hier finden Jugendliche ein Zuhause, die nicht in ihrer Herkunftsfamilie leben können und für die das Jugendamt eine so genannte stationäre Unterbringung anordnet. Beide werden im September eine Ausbildung beginnen. Mona geht nach ihrem Realschulabschluss in die so genannte Systemgastronomie, eine spezielle Ausbildung im Fast-Food-Sektor, und hat den Traum, sich irgendwann einmal selbständig zu machen. Sarah wird Bäckereifachverkäuferin und freut sich, dass sie im ersten Lehrjahr noch nicht morgens um 6 Uhr den Laden aufmachen kann und deshalb länger schlafen darf. Sarah bleibt noch ein Jahr in der Wohngruppe, Mona dagegen ist gerade auf Wohnungssuche. Im „Betreuten Wohnen" werden ihre Ansprechpartner aus der Wohngruppe sie eine Weile lang weiterhin Presseinformation – Jugendhilfe der kommunalen Waisenhausstiftung unterstützen bei diesem nächsten Schritt in ihr eigenes unabhängiges Leben. Andere der Jugendliche werden mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr auf eine Ausbildung als Krankenschwester zusteuern, mit einem Praktikum den Einstieg in die Schreinerlehre vorbereiten oder nach dem Hauptschulabschluss nun den Realschulabschluss angehen. In der kleinen Feier am Donnerstag bei Pizza und Spezi betonte der Leiter der Jugendhilfe der Waisenhausstiftung, Helmut Roemer, dass alle einen wichtigen Schritt in die Selbständigkeit gemacht hätten: „Das habt ihr für euch gemacht, und trotzdem wollen wir das würdigen mit einer kleinen Aufmerksamkeit"; sagte er und überreichte allen einen Kinogutschein. Die kommunale Waisenhausstiftung unterstützt seit dem 16. Jahrhundert Kinder und Jugendliche – zunächst Waisen und Halbwaisen. Heute ist der Stiftungszweck erweitert: Rund 45 benachteiligte Kinder und Jugendliche unterstützt die Waisenhausstiftung unter anderem in Wohngruppen, in Schubs, in der Zuflucht für Mädchen, mit betreuten Wohnungen und in finanzieller Form bei einer Ausbildung auf ihrem Weg in ein selbständiges Leben. Weitere 45 Kinder im Grundschulalter werden in einem Heilpädagogischen Hort gefördert.
27.7.2007, Stiftungsverwaltung Freiburg,

* Die Namen aller genannten Jugendlichen haben wir zu deren Schutz geändert.

 

Von der Wirklichkeit weit entfernt - Hochglanzbroschüren

Zum wiederholten Male hat die UN das deutsche Bildungssystem scharf kritisiert. Das mehrgliedrige Schulsystem benachteiligt arme, ausländische und behinderte Kinder. Diese Feststellung muss auch den Schulämtern und dem Kultusministerium bekannt sein. Am 21. März veranstaltete das Freiburger Schulamt einen Informationsabend zu den Freiburger Hauptschulen. Hier wurden die unterschiedlichen Schulprofile betont, die zwar in der Theorie bestehen, aber von der Wirklichkeit weit entfernt sind.

Beispiel Hebelschulprofil: Ganztagsschule ab Klasse 5, Sprachförderung, Bildung zur Berufsfähigkeit, Stärkung sozialer Kompetenzen, Multimediale Ausbildung, Berufsunterricht. Abgesehen von zahlreichen Unterrichtsausfällen ist mir eine gezielte Sprachförderung nicht bekannt. Die Klassen 9a und 9b haben seit zwei Jahren keinen Technik- und Wirtschaftslehre-Informationsunterricht. In anderen Klassen sieht es nicht viel besser aus. Die Ganztagsschule ist personell unterbesetzt. Hinzu kommt, dass die Schülerinnen und Schüler unserer Schule größtenteils aus sozial benachteiligten Familien kommen. Darunter befinden sich Schüler, die im normalen Unterrichtsalltag nicht zu unterrichten sind. Sie bräuchten dringend Hilfe durch spezialisierte Fachleute in einer Förderschule. Die wenigen Fachschulen sind hoffnungslos überbelegt. Also fallen diese Kinder durch das Raster.

Diese Missstände sind dem Schulamt hinlänglich bekannt. Sie werden sich laut Schulrat Meier nicht verbessern, sondern eher noch verschlechtern. Gewiss kann das Schulamt auch nur verwalten, was zur Verfügung steht. Aber einen schlechten Ist-Zustand mit Hochglanzbroschüren schönreden zu wollen, das geht auf gar keinen Falle mehr. Wann endlich hat auch einmal eine vorgesetzte Behörde den Mut und die Zivilcourage, ein rückschrittlich Schulsystem zu kritisierten und die Alternative, ein gemeinsames Lernen bis zur 10. Klasse mit späterer Differenzierung, öffentlich anzudenken?
BZ-Leserbrief vom 16.4.2007 von Hanjo Glatting, Klassenlehrer 9a, Hebelschule Freiburg


 

Kein Wort über Hauptschüler

Der eigentliche Skandal liegt bei einem ganz anderen Schülerpotential: Die Hauptschüler unserer Region werden — trotz vierjährigem Grundschulfranzösisch — als erste Fremdsprache Englisch haben. Hauptschüler — rund 30 Prozent aller Schüler — sind offensichtlich nicht wert, dass man ein Wort über sie verliert. Für diese Schüler bedeutet dies, dass sie zwei Monate nach Verlassen der Grundschule keinerlei Übung in der vier Jahre lang erlernten Sprache haben werden und sie deshalb auch sofort wieder vergessen. Für diese ehemaligen Grundschüler ist Englisch auch das einzig Richtige, denn für sehr viele von ihnen ist Englisch ja schon die zweite, manchmal sogar die dritte Fremdsprache. Aus diesem Grund ist das Argument, das teilweise von den Schulämtern angeführt wird, es würden künftig AG’s für Französisch in der Hauptschule angeboten, absoluter Unsinn.

Aus meiner Sicht stellt der folgende Umstand die Krönung im Sprachchaos dar. Die neuen Unterrichtswerke der Verlage gehen von vier Jahren Grundschulenglisch aus. Die Hauptschullehrer für Englisch entlang des Rheins haben nun die nette Aufgabe, diese fehlenden vier Jahre Grundschulenglisch in ein paar Wochen (Tenor der Verlage) nachzuholen. Ich hoffe auf ein Einschreiten der Wirtschaft, vornehmlich des Handwerks, das einen Großteil der Hauptschüler ausbildet, denn dort weiß man, dass für einen Handwerker ein ordentliches Englisch unverzichtbar ist.

BZ-Leserbrief von Gerlinde Schrempp, Hauptschullehrerin, Freiburg vom 21.3.2007



Hauptschule - Synonym für abgehängten Teil der Gesellschaft

"Es stößt manchem sauer auf, wenn ein Bildungsexperte aus Costa Rica das hiesige Schulsystem .... verurteilt und die Abschaffung der Dreigliedrigkeit fordert. Die (. . .) Ablehnung der Diagnose des Vernor Muñoz zeigt aber, dass er ein Reizthema getroffen hat. In Deutschland findet zu einem (. . .) frühen Zeitpunkt eine soziale Auslese (. . .) statt. Wer das leugnet, verschließt die Augen vor der Realität. Die Hauptschule ist zu einem Synonym für den abgehängten (. . .) Teil der Gesellschaft geworden.
20.3.2007, www.suedkurier.de

Info: Bindung an Schulbezirk entfällt

Über das Bildungsangebot und die Profile der Hauptschulen in Freiburg informieren das Staatliche Schulamt und die Stadt Freiburg gemeinsam am Mittwoch, 21. März. Beginn ist um 19 Uhr in der Aula der Lortzing-Grundschule, Lortzingstraße 1. Die Hauptschülerinnen und Hauptschüler haben, wie bereits die Realschüler und Gymnasiasten, vom Schuljahr 2007/08 an die Möglichkeit, ihre Schule zu wählen. Eine Bindung an den Schulbezirk besteht künftig nicht mehr. Die Anmeldetermine für die jeweiligen Hauptschulen sind am Donnerstag, 22. März, zwischen 8 bis 12 sowie 14 bis 18 Uhr und am Freitag, 23. März von 8 bis 12 Uhr. Die Bildungsempfehlung der Grundschule muss mitgebracht werden.
20.3.2007


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