Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Infos ab 7.1.2008
 zur Gemeinde St. Peter im Hochschwarzwald
 

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Blick von Lindenberg nach Süden ins Ibental und Dreisamtal (rechts) am 6.1.2008 um 12.05 Uhr

Blick vom Heitzmannsberg nach Süden über St.Peter zu Feldberg (links) und Schauinsland (rechts) am 7.3.2012
Blick vom Heitzmannsberg nach Süden über St.Peter zu Feldberg (links) und Schauinsland (rechts) am 7.3.2012


Hauptschulabschluß 2009: Viel Lob für soziales Engagement

Die Hauptschul-Abschlussklasse der Abt-Steyrer-Schule mit Klassenlehrer Johannes Müller, Preisträgern und Belobigten

Foto: Monika Rombach

15 Hauptschülerinnen und -schüler aus St. Märgen und St. Peter arbeiteten zwei Jahre in der Hauptschule St. Märgen und in den vergangenen drei Jahren ihrer fünfjährigen Hauptschulzeit an der Abt-Steyrer-Schule auf ihren Schulabschluss hin. Willkommen zu sein mit Stärken und Schwächen, gefordert, gefördert und unterstützt, altersentsprechend in ihren Entwicklungsstadien geachtet statt geächtet zu werden – das machte "Schule" für sie aus. Und prägte die offizielle Entlassfeier: "Wer Menschen fischen will, muss sein Herz an die Angel hängen", dieser Leitsatz Don Boscos prägte die gemeinsame Arbeit zwischen Klassenlehrer, Konrektor Johannes Müller, und seinen "Fischlein im bewegten Schülerteich", die nach und nach anbissen und Vertrauen zu Rechten, die er ihnen gab, und Pflichten, die er forderte, fassten. "Vielen Dank euch für drei wunderschöne Jahre!", rief er zum Abschied und lang war die Liste seiner guten, mit Dias bebilderten Wünsche "für den Wechsel in andere Gewässer, euer Weiterwachsen und -lernen". Den Eltern gratulierte er "zu Ihren gut erzogenen Kindern, auf die Sie stolz sein können" und dankte für die fruchtbare Zusammenarbeit. Wissen, Mut, Stärke und Selbstbewusstsein für die Zukunft wünschte Bürgermeister Rudolf Schuler den Schülern und sagte "Ihr lernt für euch!". Er stellte auch fest, dass er auf den Tag genau vor 29 Jahren aus dieser Schule entlassen wurde, damals nicht ahnend, als Bürgermeister wieder zurückzukehren. "Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen", riet Pfarrer Pater Martin mit Augenzwinkern und seinem "Dank für alles, was ihr in den Gottesdienst eingebracht habt". Zitierte Elternvorsitzende Helga Kiefer Eichendorffs "Frohen Wandersmann", so gab St. Märgens Rektor Gottfried Schreiber den Entlassschülern den Wunsch für "eine gelungene Lebensgestaltung als freie Menschen" mit. Bei der Zeugnisausgabe blickte Rektorin Theresia Respondek zurück, "täglich habe ich mich gefreut an Fröhlichkeit, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft und bewunderte euer Sozialengagement. Seht immer das ,Wir‘, dann seid ihr stets auf dem richtigen Weg". Preise für ihren Gesamtnotendurchschnitt erhielten Katharina Dilger (1,4) und Katharina Löffler (1,6) und auch jeweils den Sozialpreis des Elternbeirates. An Stefan Löffler richtete sich das Lob zur Zeugnisdurchschnittsnote 1,8. Jeweils eine Arbeitsanerkennung gab es für die einsatzfreudigen Schüler Philipp Kürner, Winston Schwormstädt und Brendon Gutaj. Schülersprecherin Katharina Dilger dankte "allen Klassen- und Fachlehrern, die uns fünf Jahre unterrichteten und dabei nicht das Handtuch warfen!". Mit dem Klassen-Song verabschiedeten sich die Jugendlichen und Johannes Müller parierte ein letztes Mal humorvoll: "Sie gaben immer 100 Prozent – montags 15, dienstags 20 ".
Ihren Hauptschulabschluss bestanden Katharina Dilger, Cindy Gremmelspacher, Laura Löffler, Sandra Strege, Mathias Braun, Brendon Gutaj, Stefan Hog, Aaron Kiefer, Kilian Krumb, Philipp Kürner, Stefan Löffler, Angelo Scheuermann, Christoph Schuler, Winston Schwormstädt, Ludwig Wehrle.

Ihr weiterer Weg führt die Schülerinnen und Schüler direkt in die Berufsausbildung (Metallbauer, Werkzeugmechaniker, Forstwirt, Bäckerin), in ein- oder zweijährige Berufsfachschulen (Wirtschaft, Hauswirtschaft, Bau, Elektronik, Holz) oder in ein schulisches Berufseignungsjahr mit betrieblicher Praxis in den Bereichen Holz, Farbe, Wirtschaft.
Monika Rombach, 31.7.2009

 


Ausstellung zum Gedenken an Klaus Weber - Dokumente gesucht

Im Hinblick auf die Winterausstellung des Bildungswerkes zusammen mit dem Heimatgeschichtlichen Arbeitskreis, vom 29.12.2009 bis 10.01.2010, zum Gedenken an unser Gründungsmitglied, Ortschronist und Ehrenbürger Klaus Weber, trifft der HGAK erste Vorbereitungen. Wir bitten die Bevölkerung und wären allen dankbar, die uns bestimmtes Material, entstanden aus der Feder von Klaus Weber, zur Verfügung stellen könnten. Gedacht ist hier an Familien-, Vereins-, Höfe-, Betriebschroniken, die er speziell für einzelne, bestimmte Personen erstellt hat. Auch Zeitzeugen, die von Klaus Werber’s Kinder-, Schul-, Jugend-, und Berufszeiten erzählen könnten, oder noch bestimmte Aufzeichnungen von ihm haben, wären wir dankbar wenn sich diese bei uns melden würden. Seine vielen Kontakte zu weltlichen und geistlichen Personen, Archiven und Verwaltungen interessieren uns ebenfalls, auch hier würden wir uns über, Aufzeichnungen Rückmeldungen, Berichte, auch Bilder von Klaus Weber freuen. Wir denken nicht nur an seine chronistische Arbeit in seiner Heimatgemeinde St. Peter, sonder auch an seine Forschungsarbeiten weit über die Gemeindegrenzen hinaus. In der Hoffnung, dass sich sehr viele bei uns melden, bedanken wir uns heute schon recht herzlich, bei allen, die uns mit Rat und Tat zur Seite stehen, damit den Ausstellungsbesuchern vieles aus dem Leben von Klaus Weber und seiner umfangreichen, chronistischen Arbeit präsentiert werden kann. Rückmeldungen richten Sie bitte an
Heimatgeschichtlicher Arbeitskreis St. Peter
c/o Adelbert Schwär Tel. 07660/258, albert.schwaer@t-online.de 
31.7.2009


 

Bürgerstüble erstrahlt in neuem Glanz

Team des Bürgerstüble im Juni 2009

Inhaber und Küchenchef Werner Rombach hat weder Kosten noch Mühen gescheut, das Haus auf den Stand der Zeit zu bringen. Das heutige Bürgerstüble ist eines der ältesten Häuser in St. Peter, es wurde um 1650 erstmals urkundlich erwähnt. Bis 1860 war es als Gasthaus zum Sternen bekannt, ehe es in den folgenden 100 Jahren überwiegend als Metzgerei genutzt wurde. Letzter Metzgermeister war Karl Rombach, der Opa des heutigen Besitzers. Ihm gehörte auch die Sonne, in unmittelbarer Nachbarschaft gelegen. 1965 ging das Anwesen in den Besitz von Karl Rombachs Sohn Josef über, der es mit seiner Frau Rosa als „Bürger­stüble“ wiedereröffnete und fortan bis 1992 führte, ehe es wiederum der Sohn, Werner Rombach, übernahm und bis heute erfolgreich leitet.

1999 wurde als erste größere Baumaßnahme die Küche, die Gästezimmer im 1.Obergeschoss sowie der Gastraum neu gestaltet. Im 2. Bauabschnitt 2008/09 kamen nun das Dach, die Fassade sowie die Gästezimmer im oberen Geschoss dazu. Auch eine thermische Solaranlage wurde installiert, damit wird das benötigte Warmwasser erzeugt. Und das nach neuestem Hygienestandard. Auch in hochwertige Wärmedämmung wurde investiert. Durch eine, wie Rombach sagt, „ungeheure Energieleistung der beteiligten Handwerker“ geschah der Umbau innerhalb Rekordzeit. Am 3. November 2008 wurde mit dem Abdecken des Daches begonnen,. Bereits an Fastnacht 2009 konnte das erste Gästezimmer vermietet werden. Der Nachfrage nach größeren Zimmern kam Werner Rombach beim neuesten Umbau ebenso entgegen. Sein Haus hat nun bei 24 Gästebetten ein Appartement mit 45 qm, zwei Mehrbettzimmer sowie ein neues Doppelzimmer im oberen Stockwerk. Die Zimmer selbst entsprechen dem 3-Sterne-Standard, haben Flachbildschirme und WLan-Anschluss, moderne Bäder mit Fön sowie beheizte Handtuchhalter. Die Verwendung heimischer Hölzer lassen die neu gestalteten Gästezimmer in modernem, aber gemütlichem Schwarzwaldstil erscheinen. Zielgruppe unter den Gästen sind im Bürgerstüble kleinere Reisegruppen sowie anspruchsvolle Erholungssuchende und Wanderer. Sie kommen außer aus Deutschland gerne auch aus den Nachbarländern oder aus Übersee.. Neben saisonalen Angeboten findet der interessierte Gast im Internet auch attrakive Wochenend-Pauschalen. Gebucht wird mehr und mehr per Internet, hier liegt der Anteil schon bei 60%. Ein Drittel sind Stammgäste, die „Walk Inns“, also jene, die unangemeldet vor der Türe stehen, werden immer weniger und liegen aktuell bei unter 10%. Auch das Bürgerstüble-Restaurant lohnt einen Besuch. Werner Rombach, weit gereister Küchenmeister, hat sich neben seiner alljährlich wiederkehrenden Länderküche eben­so einen Namen gemacht wie durch raffinierte Wild- und Lebergerichte, Fischwochen, gutbürgerliche Küche sowie vegetarische und Pilzgerichte.
21.7.2009, rs, www.dreisamtaeler.de

 

Gespräch mit St. Peters Bürgermeister Rudolf Schuler

Dreisamtäler: Herr Schuler, Sie sind jetzt etwa ein halbes Jahr im Amt. Was hat Sie seitdem am meisten beschäftigt?
Schuler: Meine Amtseinführung war am 17. Dezember 2008, das ist tatsächlich genau ein halbes Jahr her. Ein ganz großes Thema für mich ist die Sporthalle, ein Thema, das sich schon seit Jahren hinzieht. Der Gemeinderat fasste im vergangenen Jahr den Grundsatzbeschluss, dass eine neue Halle gebaut werden soll. Ich unterstütze diesen Beschluss – allerdings unter der Prämisse, dass St. Peter sich das auch leisten kann. Ziel des Beschlusses war, konkret an die Planung zu gehen, um sowohl den Kostenrahmen als auch die Zuschussmöglichkeiten abzuklären. Denn die Finanzierung ist für St. Peter ein großes Problem. Wir werden nicht umhin kommen, auch Alternativen zu einem Hallenneubau zu prüfen.

Dreisamtäler: Was wäre da denkbar?
Schuler: Es sollte abgeklärt werden, ob die alte Halle nicht vernünftig saniert werden kann. Oder ob am jetzigen Standort, also über dem Schwimmbad, nicht auch ein Neubau möglich ist.
Dreisamtal: Es ist alles so offen wie bisher auch?
Schuler: Im Prinzip ja. Ich möchte die Sache jedoch voran treiben! Als wichtigster Gesichtspunkt muss die Zuschussfrage geklärt werden und dafür brauchen wir ein Konzept. Denn die Halle muss von der Größe her zu St. Peter passen.
Dreisamtäler: Die Wahlen haben eine deutliche Veränderung im Gemeinderat bewirkt. Die CDU verlor drei Sitze, die FWG gewann drei dazu. Können Sie abschätzen, ob und wie sich das auf die Hallen-Problematik auswirken wird?
Schuler: Ich glaube nicht, dass sich dies auf die Frage der Hallen-Problematik auswirken wird. Es muss ein vernünftiges Konzept erstellt werden, das zu St. Peter passt und das St. Peter sich leisten kann. Ich denke, dass die Mehrheit des Gemeinderats dies genauso sieht.
Dreisamtäler: Sind sie in Sachen Zuschuss denn schon nach Stuttgart gereist?
Schuler: Nein, aber ich bin mit dem Regierungspräsidium in Kontakt. Im Rahmen der derzeitigen Konjunkturprogramme ist es übrigens gar nicht so leicht, einen Termin zu bekommen!

Dreisamtäler: Stichwort Konjukturprogramm – wären da nicht Zuschüsse für einen Hallenneubau drin gewesen?
Schuler: Die Antragsfrist lief Anfang Mai ab und das Problem war das fehlende Konzept. Das Geld, das wir im Rahmen des Konjunkturprogramms bekommen investieren wir in die energetische Sanierung der Straßenbeleuchtung.
Dreisamtäler: Werden in St. Peter die Lichter zukünftig dann auch orange leuchten?
Schuler: Eher gelb. Die alten Lampen müssten über kurz oder lang sowieso ausgetauscht werden, da sie veraltet sind und bestimmte Substanzen enthalten, die ab 2015 nicht mehr zugelassen sind. Unser Hauptziel ist allerdings die Energieeinsparung. Wobei ich anmerken muss, dass St. Peter schon sehr sparsam beleuchtet, denn die Straßenlampen brennen hier nicht die ganze Nacht  hindurch. Die Bildungspauschale aus dem Konjunkturprogramm setzen wir für den Ausbau und die energetische Sanierung der ehemaligen Asylbewerberwohnung in der Abt-Steyrer-Schule ein. Der über  hundert Quadratmeter große Wohnraum, der lange Jahre brach lag, soll zukünftig für die verlässliche Grundschule genutzt werden. Außerdem können Kindergarten und VHS die Räume dann nutzen.

D
reisamtäler: Große Wellen schlug im vergangenen Jahr der Plan, einen großen Lebensmitteldiscounter in St. Peter anzusiedeln.
Schuler: Ja, das war ein Thema, das die Bevölkerung gespalten hat. In der Zwischenzeit wurde ein Gutachten erstellt, das in groben Zügen sagt, dass die Größe des geplanten Marktes für St. Peter durchaus vertretbar sei, der Standort aber grundsätzlich in Ortsnähe und fußläufig erreichbar sein müsse.
D
reisamtäler: Das ist ja ein fast salomonisches Urteil.
Schuler: Wenn Sie so wollen, ja. Wir haben nun die Standortfrage zum Hauptthema gemacht. Hierzu sind Lösungen angedacht, und die Ansätze sind durchaus fruchtbar.
Dreisamtäler: Aber mehr können sie dazu noch nicht sagen?
Schuler: Richtig. Aber die Realisierung eines Marktes hat gute Chancen und ist für St. Peter auch von enormer Bedeutung. Denn momentan können nicht alle Artikel des täglichen Bedarfs in St. Peter erworben werden. Auch im Hinblick auf den Tourismus ist ein neuer, größerer Markt wichtig. Nehmen wir nur die Camping-Platz-Gäste. Wenn die in Kirchzarten einkaufen müssen, besteht die Gefahr, dass sie ihren nächsten Camping-Urlaub dann gleich in Kirchzarten machen.
Dreisamtäler: Ein weiteres wichtiges Thema im vergangenen Jahr war das Fernwärme-Konzept, das die „Bürgerenergie e.G.“ als eingetragene Genossenschaft verwirklichen will. Wie ist hier der Stand der Dinge?
Schuler: Die Idee war, die Heizzentrale im Bereich der Ortsmitte zwischen Zähringer Straße und Mühlengraben zu erstellen, die dann alle gemeindeeigenen Gebäude und eventuell auch das geistliche Zentrum mit Wärme beliefern könnte. Dieser Standort stieß auf große Skepsis innerhalb der Bevölkerung. Die Bedenken bezogen sich zum einen auf die Anlieferung der Hackschnitzel mit großen Lkws, in einem Bereich, in dem Kindergarten und Schule angesiedelt sind. Dies ist ein Sicherheitsaspekt, der sicherlich nicht außer Acht gelassen werden darf. Zum anderen wird befürchtet, dass möglicherweise ein Kamin den Blick auf das Kloster verschandelt. Jetzt versucht man einen neuen Standort zu finden. Voranfragen und auch Abstimmungen dazu haben schon stattgefunden. Aber nähere Details kann ich momentan nicht bekannt geben. Klar ist jedoch, dass die Gemeinde dieses Projekt grundsätzlich unterstützt, denn es ist ein Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Und da die Bürgerenergie e.G. das Holz von heimischen Bauern beziehen will, bleibt die Wertschöpfung auch hier im Ort. Und letztlich werden wir dadurch auch unabhängiger von Erdöl oder Erdgas.
Dreisamtäler: Die Schullandschaft ist in den letzten Monaten ein bisschen ins Wanken geraten. Der Kultusminister denkt über die Abschaffung der Hauptschule nach. Tangiert das St. Peter?
Schuler: Der Erhalt der Hauptschule in St. Peter liegt mir sehr am Herzen! St. Peter und St. Märgen sind mit Glottertal ein Gemeindeverwaltungsverband und wir kooperieren auf schulischer Ebene schon seit 1975 mit St. Märgen. Konkret bedeutet das, dass die Schüler der Klassen fünf und sechs in St. Märgen unterrichtet werden und die Klassen sieben bis neun in St. Peter.  Wir, das heißt, die Rektoren der Schulen, mein Bürgermeisterkollege Josef Waldvogel und ich, sind uns einig, dass wir diese beiden Hauptschulen so erhalten wollen. Im Moment garantiert die Landesregierung, dass keine Schule gegen den Willen des Schulträgers geschlossen wird. Aber es ist derzeit völlig unklar, in welche Richtung sich die Hauptschule entwickelt. Allerdings sind die Zahlen in St. Peter so, dass fast alle Schüler den Hauptschulabschluss hier machen und dann entweder eine Ausbildung anschließen oder eine zweijährige Fachschule besuchen, um den mittleren Bildungsabschluss zu erwerben. Kaum ein Schüler wechselt derzeit nach dem achten Schuljahr nach Kirchzarten auf die Werkrealschule. Das belegt die Bedeutung der Hauptschule hier vor Ort.

Dreisamtäler
: Herr Schuler, ein Abschlusswort!
Schuler: Langfristig wollen wir das Gelände am Badweiher zu einem kleinen Naherholungsgebiet aufwerten. Einen ersten Schritt dazu hat es schon gegeben. Im Rahmen des 72-Stunden-Projektes haben rund 60 bis 70 Mitwirkende vom Jugendclub und den „Minis“ einen Grillplatz mit Grillhütte, Brunnentrog, Sitzgelegenheiten erstellt. Es war eine Aktion, die die Bürger St. Peters breit unterstützt haben. Pate des Projektes war der HTH, also der Gewerbeverein mit Handel, Tourismus, Handwerk. Besonders gedankt werden muss auch dem Eigentümer, der das Grundstück zur Verfügung stellte und das die Gemeinde zukünftig pachten wird. Es war eine richtige Gemeinschaftsaktion mit toller Resonanz, was beim Abschlussfest noch einmal sehr deutlich wurde. Für mich zeigte sich hier, dass der Bürgerzusammenhalt doch da ist, obwohl man oft sagt, er würde in St. Peter fehlen. Als nächsten soll ein Kinderspielplatz dort eingerichtet werden.
Dreisamtäler: Herr Schuler, vielen Dank für das Gespräch!

Dagmar Engesser, 18.6.2009, www.dreisamtaeler.de

 

2. Leistungsschau in St.Peter 19./20.9.2009 - Franz Alt kommt

Im Jahr 2006 fand in St.Peter die 1. Leistungsschau im Gewerbegebiet statt - mit überwältigendem Echo und Erfolg. Anknüpfend daran präsentiert der Gewerbeverein St.Peter auch in diesem Jahr eine Leistungsschau: Am 19.09.2009 und 20.09.2009 zeigen in der Halle der Zimmerei Gremmelspacher die Firmen Holzbau Miocic, Zimmerei Gremmelspacher und Elektro Weber alles zu Sanierung und Energieeinsparung beim Hausbau. Franz Alt ist eingeladen, um einen Vortrag zu "Energie und Klima" zu halten.
13.6.2009


 

Theatergruppe St. Peter spielt Krimi "Der unerwartete Gast"

Die Theatergruppe St. Peter spielt dieses Jahr den Krimi "Der unerwartete
Gast" von Agatha Christie und lädt Sie ganz herzlich dazu ein.
Aufführungstermine: Samstag, 21. März (Premiere) und sowie Freitag 27. und
Samstag, 28. März, Beginn jeweils 20.00 Uhr (Einlass 19.30 Uhr) im Pfarrheim
St. Peter. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
9.3.2009. Hans-Peter Zeller,
www.theatergruppe-st.peter.de 

 

Die Milchquote bremst die Bauern

30 Milchkühe und 55 Jungtiere stehen auf dem "Hinterbauernhof", die meisten hat Reichenbach selbst gezüchtet, er kennt alle beim Namen. Im Vergleich zum Schwarzwälder Durchschnitt ist der 40-Jährige ein Großbauer: In der Regel stehen nur jeweils 16 Rinder in den 2000 Betrieben. Die Theorie des Freiburger Regierungspräsidiums: Mindestens 80 Tiere sind nötig, um von der Milchwirtschaft leben zu können. Der Praktiker schüttelt den Kopf: "Wo sollte ich die denn alle halten?"
Alles von Dana Hoffmann vom 2.1.2008 lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/fuer-milchbauern-ist-der-schwarzwald-kein-paradies

 

Gottfried Rohrer nach 24 Jahren im Ruhestand - Ehrenbürger

Die Vorführung der Schulkinder bei der Verabschiedung von Bürgermeister Gottfried Rohrer. Rohrer hat sich in seiner Amtszeit sehr für die Schule und deren Sanierung eingesetzt und in der Würdigung seiner Leistung sangen die Kinder: „Muss i denn, muss i denn zum Rathaus hinaus, Rathaus hinaus und ein anderer zieht hinein! … Lebe wohl, lebe wohl im Ruhestand und vergiss die Kinder nicht!“

Bild: Dagmar Engesser

Standing Ovations und das Badener Lied, schmissig gespielt von der Seniorentrachtenkapelle, und ein sichtlich bewegter Bürgermeister in der vollen Halle in St. Peter. Das ist der krönende Abschluss einer Ära, die in St. Peter zu Ende geht, denn Gottfried Rohrer geht in den Ruhestand.

24 Jahre lang war er Bürgermeister. Eine lange Zeit, in der er viele Veränderungen und viel Wandel miterlebt hat! So arbeitete er mit drei Landräten, drei Regierungspräsidenten, drei Ministerpräsidenten zusammen, hatte persönlichen Kontakt zu drei Bundespräsidenten und Bundeskanzlern. Seine Verabschiedung wurde vergangenen Sonntag in der Halle in St. Peter gefeiert, geladen waren Prominenz aus Politik und Geistlichkeit. Landrätin Störr-Ritter, Staatssekretär Fleischer, Landtagsabgeordneter Schüle, Landrat a.D. Gläser, viele Bürgermeisterkollegen aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, Pater Martin, Dr. Zahlauer als Leiter des Geistlichen Zentrums St. Peter – sie alle erwiesen ihm die Ehre, feierten mit ihm und würdigten sein Wirken. Rohrers Karriere, nämlich vom Handwerksmeister zum Bürgermeister, sei beeindruckend, führte Störr-Ritter aus. Schon mit 20 sei er Zimmermeister gewesen und mit 23 Jahren hätte er den elterlichen Betrieb übernommen. Die Führung eines Handwerksbetriebs sei eine wichtige Basis für Wirken als Bürgermeister gewesen. Dr. Zahlauer vom Geistlichen Zentrum St. Peters grub noch tiefer in Rohrers Vergangenheit. Als Jugendlicher war dieser nämlich Hirtenbub des Priesterseminars und Zahlauers Fazit: „Wer sich mit dem Vieh auskennt, der kennt sich auch mit den Menschen aus!“ Er bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit einem besonderen Geschenk: Rohrer sei 24 Jahre lang Handwerksmeister gewesen, 24 Jahre lang Bürgermeister und er erhalte nun einen Gutschein für alle Veranstaltungen des Geistlichen Zentrums – gültig für einen Zeitraum von 24 Jahren!
Höhepunkt des Abends war die Verleihung der Ehrenbürgerwürde für Rohrer, die der Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen hatte. Der Gemeinderat wolle damit Rohrers Leistungen würdigen. Zwar wäre die Zusammenarbeit nicht immer einfach gewesen, viele Meinungsverschiedenheiten wurden ausgefochten. Aber Rohrer hätte immer das Gemeinwohl im Sinn gehabt und dafür auch Konflikte in Kauf genommen. Viele Jahre seiner Bürgermeisterzeit galten dem Ziel der Stadterneuerung, was mit der Gestaltung des Bertoldsplatzes, der Ursulakapelle, den Parkplätzen an den Ortseingängen, dem Bau des Zähringer Ecks peu á peu erfolgreich realisiert wurde und darin gipfelte, dass St. Peter 1989 Landessieger bei der Gestaltung der Ortseingänge wurde. Bedeutend war für St. Peter sicherlich auch der Bau des Vereinshauses mit Feuerwehr und Vereinsräumen, die Verwirklichung des Gewerbeparks am Jörglesweg und nicht zuletzt auch die Entwicklung neuer Wohngebiete. Besonders bemerkenswert sei sein Engagement im kulturellen Bereich gewesen. An erster Stelle stehe sein Einsatz für Pflege und Erhalt der Schwarzwälder Tracht. Desweiteren habe er die Musiktage und die Schwarzwälder Kulturtage ins Leben gerufen. Dies alles trage zu dem Ruf St. Peters als Ort mit Tradition ohne altmodisch zu sein, bei.
Hauptamtsleiter Bernd Bechthold bedankte sich für die Bediensteten von Verwaltung, Tourist-Info, Hallenbad und Bauhof bei seinem nun ehemaligen Chef. Bürgermeister sei für Rohrer nie ein Beruf gewesen, sondern immer Berufung. Er sei immer der erste im Rathaus gewesen, der letzte, der ging, und auch am Wochenende hätte man ihn im Rathaus antreffen können. Er sei einer gewesen, der zupackt und Dinge angeht. Glühbirnen habe er immer selbst ausgewechselt – welcher Bürgermeister mach das schon? -  aber er habe auch Fußgängerbrücken oder Buswartehäuschen geplant. Und als Bonmot erinnerte er sich daran, dass er den Bürgermeister vor wichtigen Terminen schon auf Baustellen suchen musste. Er fand ihn einmal auf einem Gabelstapler sitzend, einen LKW entladen - selbstverständlich in Anzug und Krawatte!
Unter den Gästen waren auch die Bürgermeister von drei Zähringer-Städten, von denen es sechs in der Schweiz und sechs in Deutschland gibt. Rohrer baute diese Städtepartnerschaften auf und pflegte sie. Hermann Bauer, Bürgermeister von Weilheim/Teck, würdigte Rohrers Einsatz für die Zähringerstädte und überreichte ihm ein Bild der Limburg, der Stammburg der Zähringer. Dem neuen Bürgermeister St. Peters, Rudolf Schuler, überreichte er einen Geschichtsband über die Zähringer, verbunden mit dem Wunsch, dass ihm diese Partnerschaften genauso ans Herz wachsen wie seinem Vorgänger! Eine weitere Partnerschaft pflegt St. Peter mit Schmölln-Putzkau in Sachsen, die 1990 auf Verwaltungsebene als Aufbauhilfe initiiert wurde. Bürgermeister Schmidt, der mit seinem Amtsvorgänger auch zur Verabschiedung anreiste, bedankte sich bei Rohrer dafür und freut sich darüber, dass diese Partnerschaft heute auf vielen Ebenen mit vielen persönlichen Kontakten gelebt wird!

Rohrer war überwältigt! Als Bürgermeister hätte er seine Arbeit getan nach bestem Wissen und Gewissen, dass er dafür jetzt die Ehrenbürgerwürde erhalte – sei das nicht ein bisschen zu hoch gegriffen? Aber er akzeptiere sie und fasse sie als Verpflichtung auf! Für ihn beginne nun mit dem Ruhestand ein neuer Lebensabschnitt. Nun müsse er lernen loszulassen. Rechtzeitig zufassen, rechtzeitig loslassen können – eins ist so wichtig wie das andere! Dass dem so ist, das habe er von seinem Vater gelernt, als er ihm mit 23 seinen Betrieb überlassen habe! Musikalisch umrahmt wurde die Feierlichkeit von der Trachtenkapelle, im Übrigen der neue Bürgermeister als Solist! Die Bewirtung haben die Landfrauen übernommen.
Dagmar Engesser, 19.12.2008, www.dreisamtaeler.de

 

Rückblick: zum Ende der  24-jährigen Amtszeit von Bürgermeister Gottfried Rohrer

BZ: Was war Ihre größte Enttäuschung?
Rohrer: Dass wir den Golfplatz nicht verwirklichen konnten, dass der Vorschlag gar nicht richtig diskutiert wurde. Dabei hätte diese Einrichtung den Tourismus in unserer Gemeinde voranbringen können, das war und ist heute noch meine feste Überzeugung. Der zweite Rückschlag war, dass die Abwasserversorgung im Ortsteil Sägendobel nicht gelöst werden konnte.

13.12.2008, Ganzen Text von Wolfgang Grosholz bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/st-peter/golfplatz-haette-st-peter-gut-getan

 

Römisches Martinsfest mit Laternen vom Beckesepp

Rom/Italien (hw.) Es ist kaum zu glauben, jedoch das Martinsfest in Rom gibt es tatsächlich, und es wurde am Samstag vor einer Woche von der Deutschen Schule in Rom organisiert. Obwohl Martin ein römischer Soldat war, ist diese Tradition sehr deutsch und damit für die Römer eine der größten Attraktionen in der Stadt, die man besuchen muss. Der Kindergarten an der Deutschen Schule Rom organisierte das Martinsspiel und den Laternenumzug, an dem bis zu 2000 kleine und große Menschen teilnehmen. Um die Öffentlichkeit mit Laternen auszustatten werden, diese in Mengen gebraucht, denn man bekommt in Rom keine Einzige davon. So ist es für Heidi Weber, die Kindergartenleiterin der Deutschen Schule in Rom, auch eine Aufgabe, für ausreichend Laternen zu sorgen. Leichter gesagt als getan, denn Laternen in Großmengen zu organisieren ist auch in Deutschland keine so leichte Sache. Die Fa. Edeka Ruf in Kirchzarten/St. Peter war sofort bereit, hier zu helfen. Sie hatte nicht nur in Kürze für die Organisation der Ware gesorgt, sondern dem Kindergarten außerdem einen sehr günstigen Preis gemacht. Der Gewinn daraus kam einem sozialen Zweck in Rom zu Gute. Den Familien Johannes und Josef Ruf (genannt auch Beckesepp, der übrigens schon seit vielen Jahren den Bettler beim Martinsspiel in St. Peter spielt) möchte Heidi Weber, ehemals Leiterin des Oberrieder Kindergartens, an dieser Stelle herzlich danken. Durch sie wurde das größte Martinsfest in Rom erst möglich.
20.11.2008, www.dreisamtaeler.de

 

Bürgermeisterwahl - das war knapp

Nur hundert Stimmen lag der Gewinner der Bürgermeisterwahl vorn. Die Wahl war spannend, und niemand wollte sich so recht festlegen, wer wohl siegen würde. Die ursprünglich drei Kandidaten lagen mit ihren Programmen nicht weit auseinander. Jeder hatte das Zeug zum Bürgermeister. Aber da kam etwas sehr Emotionales ins Spiel: Zwei Kandidaten kamen von auswärts, der dritte, in Stegen wohnhaft, ist ein St. Petermer. Und so spitzte sich der Wahlkampf immer wider auf die Frage zu: Soll ein Auswärtiger einen Neuanfang schaffen in der recht verfahrenen Kommunalpolitik und schwierigen Gemengelage in St. Peter? Oder wird man mit dem Einheimischen besser fahren? Im ersten Wahlgang hatte Rudolf Schuler, der Einheimische, zwar die meisten Stimmen, aber die Auswärtigen zusammen mehr als die Hälfte der Wähler hinter sich. Dann wurde es noch einmal spannend, als der zweitplatzierte Christian Göpper eine halbe Stunde vor Bewerbungsende seine Kandidatur zurückzog, weil der Drittplatzierte Thomas Biehler auch noch mal antrat. Bei dieser Konstellation sei kein Wechsel möglich, hatte Göpper seinen Rückzug begründet. Jetzt wurde erneut spekuliert: Wie hoch wird die Wahlbeteiligung sein? Inwieweit wird Thomas Biehler auch jene Wähler auf seine Seite ziehen können, die für Christian Göpper waren? Nun, die Wahlbeteiligung war mit 65 Prozent um fünf Prozent niedriger als beim ersten Wahlgang. Rudolf Schuler konnte dennoch von 619 Stimmen auf 670 zulegen. Aber Thomas Biehler, der beim erstenmal 323 Stimmen erhielt, versammelte jetzt 570 Wähler hinter sich, die wohl für einen Wechsel waren. Rudolf Schuler wird es nicht einfach haben, das hat ihm Gottfried Rohrer gleich bei der Gratulation gesagt. Es liegt jetzt aber auch sehr viel an den Bürgern und Gemeinderäten, etwas dafür zu tun, dass es in St. Peter vorwärtsgeht.

Kommentar von Karlheinz Scherfling, 27.10.2008, BZ

 

St. Peter muss selbst wissen, was es will

Der BZ sei gedankt! In dem Artikel "Wenn am Ort der letzte Laden aufgibt" wird ein wesentlicher, oft verkannter Zusammenhang verdeutlicht. Wenn in einem kleinen Ort die Vollversorgung nicht gewährleistet ist, stirbt zeitlich versetzt auch der gesamte restliche Einzelhandel. Wenn nämlich die Menschen nicht mehr alles am Ort bekommen, dann kaufen sie auswärts ein — und dort dann meist alles. Somit ist es auch mehr als unfair, den kämpfenden Einzelhandel zum Durchhalten aufzufordern. Der Betreiber des einzigen Lebensmittelmarktes in St. Peter will vergrößern und zentrumsnah neu bauen, um diese Vollversorgung anbieten zu können. Er wird damit den Ansprüchen und dem heutigen Verhalten der Verbraucher gerecht. Dieses Vorhaben wird auch in einem Gutachten der Universität Kaiserslautern (Kommunales Entwicklungskonzept) als zwingend notwendig beurteilt. Dieser Plan und diese Absicht haben aber nicht nur Befürworter. Die Sorgen der betroffenen Anlieger sind — soweit berechtigt — ernst zu nehmen. Deren Beeinträchtigungen sind zu minimieren. Aber: Es gibt auch die übergeordneten öffentlichen Belange. Und Gemeinnutz geht vor Eigennutz. St. Peter muss selbst wissen, was es will, wenn die Zuwanderung gefördert, die drohende Überalterung abgewendet und die Überschuldung abgebaut werden sollen. Ein neuer Einkaufsmarkt ist deshalb auch dafür ein wichtiger Baustein. Der Bürgermeister und der Gemeinderat kennen die Gegebenheiten am besten. Sie sollten verantwortungsbewusst sowie vorausschauend endlich die Planung und den Bau des Schwarzwaldmarktes St. Peter ermöglichen. Dann ist der Streit vom Tisch. Und es wird wieder guter Brauch, da wo man wohnt, da kauft man auch.
BZ-Leserbrief vom 23.10.2008 von Dipl.-Ing. H. P. Mey, St. Peter

In St. Peter wird Panikstimmung verbreitet ...
Entweder einen Edeka-Markt auf grüner Wiese oder gar keinen Lebensmittelladen mehr. Wirklich? Beinahe die Hälfte der wählenden Bürgerinnen und Bürger – und nicht nur die wenigen Anlieger des vorgesehenen Bauplatzes – haben für einen Bürgermeisterkandidaten gestimmt, der dafür offen war, mit ihnen über die Möglichkeit eines vergrößerten Lebensmittelgeschäfts im Ortskern nachzudenken. Diese Alternative war für die Edeka-Befürworter bisher nicht verhandelbar. Sie glauben oder wollen glauben machen, ganz St. Peter würde zum neuen Edeka strömen und nicht mehr bei Aldi & Co. einkaufen. Was aber, wenn diese Kunden ausbleiben, auf ihrem täglichen Arbeitsweg in die Stadt – in St. Peter wohnen 900 Auspendler! – weiterhin dort einkaufen, wo es ein noch größeres und preiswerteres Angebot gibt? Denn auf den regelmäßigen Einkauf bei Aldi und Co. werden viele Bürger von St. Peter trotz eines wer weiß wie großen Edekas in St. Peter nicht verzichten. Und wenn der Edeka dann die hochgesteckten und angesichts seiner Größe notwendigen Umsatzerwartungen des Investors nicht erfüllt, wird er vielleicht in einigen Jahren geschlossen und das Gebäude anderweitig genutzt. Und wo kaufen wir dann ein, Herr Mey? St. Peter braucht einen lebendigen Ortskern mit einem Lebensmittelgeschäft, das groß genug ist, den täglichen Bedarf abzudecken und genügend Gewinn für die Betreiber abzuwerfen. Also ein Geschäft, mit dem die Schwächen und Probleme des jetzigen Ladens beseitigt werden, ohne auf seine Stärken zu verzichten. Und zu denen zählt an erster Stelle seine ideale Lage im Ortskern, die von allen Teilen des Dorfes auch zu Fuß gut erreichbar ist und den Laden zu einem Ort der Begegnung macht. Für Mütter, Senioren und Seniorinnen, die ihre vier Wände gerne mal (zu Fuß!) verlassen, innehalten und Grußworte austauschen wollen. Mehr Lebensqualität brauchen wir in dieser krisengeschüttelten Zeit, Nachhaltigkeit im Umgang mit unseren Ressourcen. Danach streben vorausschauende Gemeindeverwaltungen – von denen es auch im Schwarzwald einige gibt – und stellen die Weichen im Sinne ihrer Bürger, anstatt blind dem vermeintlichen Segen von großen Investitionen zu vertrauen. Die gegenwärtige Finanzkrise zeigt wieder einmal deutlich, was allzu häufig dabei herauskommt, wenn man den "Kräften des Marktes" freien Lauf lässt.
BZ-Leserbrief vom 31.10.2008 von
Dr. Theresia Sauter-Bailliet, St. Peter

 

Jetzt wird’s spannend: Bürgermeisterwahl in 2. Wahlgang

Dass gestern kein neuer Bürgermeister für St. Peter gewählt wurde, hat viele nicht überrascht. Vor dem Wahlkampfauftakt schien es klar: Der aus St. Peter stammende Rudolf Schuler wird das Rennen machen, zu dem noch zwei Unbekannte an den Start gingen. Aber spätestens nach der offiziellen gemeinsamen Kandidatenvorstellung wurden viele nachdenklich: Da standen drei Bewerber, die man durchaus alle ernst nehmen und wählen konnte. Zwar sahen viele den Einheimischen vorn, aber die Zahl derer, die sich einen Neuanfang unter einem von auswärts kommenden Bürgermeister wünschen, war nicht zu unterschätzen. Es sind wohl hauptsächlich Neubürger, aber, wie das Wahlergebnis jetzt zeigt, auch ganz viele alteingesessene St. Petermer, die sich eine Gemeindeführung ohne die Vorbelastungen eines Einheimischen, ohne Rücksichtnahme auf diesen und jenes wünschen. Eine Frau sagte gestern Abend, St. Peter sei zerrissen durch die Diskussion über den Einkaufsmarkt. Das ist eine kommunalpolitische Großbaustelle. Aber der Gemeinderat ist auch wegen anderer Themen untereinander und mit der Verwaltung zerstritten, und die Bürger haben wohl genug von dem ewigen Hin und Her. Wer wird das besser richten können, jener, der St. Peter von innen kennt, oder jene, die von auswärts kommen? Jetzt wird’s auf alle Fälle spannend.
Karlheinz Scherflling, 13.10.2008, BZ


Sucht und Suche: Gottesdienst mit Josefshaus in Ursulakapelle

Heile, was zerbrochen ist - ein Gottesdienst zum Thema Sucht und Suche

Den letzten diesjährigen Gottesdienst in der St. Petermer Ursulakapelle (Sonntag, 12. Oktober 2008, 10.00 Uhr) feiert die Evangelische Versöhnungsgemeinde Stegen zu einem besonderen Thema: Sucht und Suche. Pfarrer Jörg Wegner hat diesen Gottesdienst mit einem Team von Mitbewohnern des Josefshauses in St. Peter vorbereitet. In dieser Einrichtung der Evangelischen Stadtmission werden Männer und Frauen auf ihrem Weg durch die Alkoholabhängigkeit begleitet. Der Alkohol hat ihr Leben oft zu einem Scherbenhaufen gemacht. Welche Ansätze bietet der Glaube, dieser biografischen Katastrophe standzuhalten?
Jörg Wegner, Pfr., 10.10.2008

 

Vorstellung der Kandidaten für das Bürgermeisteramt in St. Peter

Mit einem so großen Interesse an der Vorstellung der Bürgermeisterkandidaten hatte die Gemeinde offenbar nicht gerechnet. Die vorhandenen Sitzplätze in der Halle reichten bei weitem nicht aus und zahlreiche interessierte Besucher mussten die zweistündige Versammlung am Montagabend stehend verfolgen. Das Interesse an dieser Bürgermeisterwahl sei ungewöhnlich hoch, stellte der Vorsitzende des Gemeindewahlausschusses, Bürgermeister Gottfried Rohrer, fest. Die Bürger nahmen die drei Kandidaten kritisch unter die Lupe. Diese hielten sich korrekt an die vorgegebenen Zeiten.

Als erster der drei Bewerber stellte sich Rudolf Schuler vor. Er habe sich nach langer Überlegung für das verantwortungsvolle Amt beworben. In St. Peter geboren und aufgewachsen habe er eine enge Beziehung zu seinem Heimatort, auch wenn er zeitweise nicht hier gewohnt habe, erklärte er. Besorgt sei er über die sinkenden Geburtenzahlen, die auch die Wirtschaftskraft des Dorfes berührten. Da möchte er für eine Wende etwas tun. Das Schwarzwalddorf soll attraktiv bleiben. Dafür müsse die Infrastruktur stimmen und hier wolle er auch mit seiner Arbeit im Rathaus ansetzen. Im Einzelnen stellte Schuler fest: Das Dorf müsse für Familien noch bezahlbares Bauland bieten. Ein besonderes Anliegen sind ihm Jugend und Vereine. Der Abwanderung junger Menschen müsse vorgebeugt werden. Im Falle seiner Wahl will er eine bürgernahe Verwaltung. Bei der Aufzählung lokaler Projekte, die er anpacken will, bereite ihm der hohe Schuldenstand der Gemeinde Sorgen. Es sei nicht seine Art, unerfüllbare Versprechungen zu machen. Das noch ungelöste Hallenproblem habe Priorität. Er gehöre keiner Partei an, erklärte er. In der Fragerunde sagte Schuler, dass er sich für einen neuen Lebensmittelmarkt einsetzt, er möchte aber die Standortfrage noch prüfen. An die Bürger appellierte Schuler, das Angebot im öffentlichen Nahverkehr noch besser zu nützen. Das Projekt "Bürger Energie" findet seine Unterstützung. Im Hallenbad könnte er sich eine Erhöhung der Eintrittspreise vorstellen, um das Bad attraktiver zu machen. Schuler möchte Bewährtes im Ort bewahren und Neues schaffen, wo es möglich und sinnvoll ist. Der Kandidat wird im Falle seiner Wahl nach St. Peter ziehen.

Auch der Kandidat Christian Göpper aus Freiburg schilderte zunächst seinen beruflichen Werdegang, verwies auf seine Verwaltungserfahrung und sieht sich den Aufgaben eines Bürgermeisters gewachsen. Zur Zeit ist er als Jurist bei Bertelsmann beschäftigt. Er sei Mitglied der SPD, aber nicht Parteikandidat. Göpper möchte ebenfalls in St. Peter leben, wenn er gewählt wird. Bürgernähe ist ihm wichtig. Er plädiert für eine Gesprächskultur. Die Bürgerfrageviertelstunde sollte im Gemeinderat zu Beginn der Sitzung stattfinden. Der Wunsch in der Bevölkerung nach einem neuen Lebensmittelmarkt ist Göpper verständlich. Er möchte die Gespräche nicht abreißen lassen. Das Zähringer Eck bezeichnete er als Herz von St. Peter. Die Dorfmitte soll in jedem Fall gestärkt werden. Die Abwasserbeseitigung im Sägendobel will er nochmals prüfen. Er befürworte das Projekt "Bürger Energie" . Den Bereich Badweiher möchte er besser nutzen. Göpper bedauert , dass sich St. Peter im Tourismus nicht in Richtung Hochschwarzwald orientiert hat. St. Peter sei eine Marke für sich. Das mache selbstbewusst. Er kenne die Bedeutung der Landwirtschaft, auch oder gerade für den Tourismus. Die Abt-Steyrer-Schule habe einen guten Ruf, gerne wolle er mit Ihr zusammenarbeiten. Die Vereine sind für Göpper das Rückgrat der Gemeinde. Gerne würde Göpper nach St. Peter ziehen. In der Fragerunde stellte er fest, dass ihm eine gutes Miteinander mit Kirche und Geistlichem Zentrum sehr wichtig sei. Im Tourismus will er auf die Zielgruppen zugehen, nach Fördermöglichkeiten suchen. Göpper bekannte sich vorbehaltlos zu Tradition und Brauchtum, wie sie in St. Peter vorhanden seien. Vieles im Dorf beeindrucke ihn und habe ihn in seinem Wunsch, Bürgermeister zu werden, bestärkt.

Der Kandidat aus Furtwangen, Thomas Biehler, verwies auf seine zahlreichen beruflichen Kontakte als Mitarbeiter eines Flurbereinigungsamtes mit den Gemeinden. St. Peter sei ein Ort, der genau seinen Vorstellungen entspreche. Ein Grundsatz von ihm laute: Gespräche führen dauere nicht länger als Konflikte lösen. Holz als Energieträger soll noch mehr genutzt werden. Für St. Peter sei das ohnehin naheliegend. Bei der Klosterscheune schwebt ihm eine Lösung mit den Zähringer Städten vor. Der Feriengast soll in St. Peter sein Geld ausgeben. Deshalb müsse ihm im Ort auch einiges geboten werden. Eine gute Zusammenarbeit mit Kirche und Vereinen ist ihm ein Anliegen. Das Hallenbad will er erhalten aber sanieren. Es müsse für Gäste und Bevölkerung attraktiver werden. Ein Bürgermeister, so seine Vorstellung vom Amt, müsse nicht nur reden, sondern auch zuhören können. Das mit dem "Frauenfrühstück" sei so eine spontane Idee gewesen, es müsse sich nicht auf dem Wahlkampf beschränken, man könne die Idee auch fortführen. Dafür sei er durchaus beweglich. Auf eine Frage teilte Biehler mit, dass er sich in Schönwald schon einmal um einen Bürgermeisterposten beworben habe. Würde er in St. Peter gewählt, so würde er mit seiner Familie auch nach St. Peter ziehen.
Abschließend diskutierten die Versammlungsbesucher mit allen drei Kandidaten zusammen. Viele der schon zuvor behandelten Themen kamen noch einmal zur Sprache und wurden teilweise ergänzt, so dass die Zuhörer auch viel Neues erfuhren.
Wolfgang Grosholz, 1.10.2008, BZ

 

10. Kulturtage St. Peter 23.9.-26.10.2008: Vielseitiges Programm

Zum 10. Mal lädt die Gemeinde St. Peter zu den Schwarzwälder Kulturtagen ein. Wieder wurde ein sehr vielseitiges und unterhaltsames Programm vorbereitet, zu dem auch die Musiktage St. Peter gehören.

Eröffnet werden die Kulturtage am heutigen Dienstag, 23. September, um 20 Uhr im Fürstensaal des Geistlichen Zentrums von Kultusminister Helmut Rau mit dem Vortrag "Bildung schafft Kultur" . Die Eröffnungsfeier wird von der Bläsergruppe der Jugendmusikschule Dreisamtal musikalisch umrahmt. Das Programm wird am Freitag, 26. September, 19.30 Uhr, im Pfarrheim mit dem Schauspiel "Der Rattenfänger von Hameln" fortgesetzt. Unter der Leitung von Petra Gack und Johannes Götz wirkt der Kinderchor St. Peter bei der Aufführung mit. Zwei Tage später, am 28. September, ist von 11 bis 18 Uhr, Kunsthandwerkermarkt in der Festhalle, eine Veranstaltung, die schon in den Vorjahren viele Besucher anlockte.
Im Mittelpunkt des festlichen Geschehens stehen vom 2. bis 5. Oktober die Musiktage St. Peter. Die Konzerte finden abwechselnd im Fürstensaal des Geistlichen Zentrums und der Barockkirche statt. Auf dem Programm, das die Badische Zeitung schon veröffentlichte, stehen Werke berühmter Meister. Sicher einer der Höhepunkte dürfte die "Missa Dei Patris" mit dem Freiburger Kammerchor und dem Kammerorchester sein.
Nach einer kurzen Pause werden die Kulturtage am 11. Oktober, mit einem musikalischen Abend "Kriz un Quer" in Krizwirts Schiere fortgesetzt. Es wird alemannisch zugehen, wofür schon Stefan Pflaum, Träger des Regio-Kulturpreises, sorgen dürfte. Auf 14. Oktober lädt Direktor Arno Zahlauer Kinder und Jugendliche zu einer Klosterführung ein. Thema "Kegel — Bücher — Garten" . Am 18. Oktober, wird die Ausstellung "Trachtenvielfalt aus Baden-Württemberg" eröffnet, die an zwei Tagen in der Festhalle zu sehen ist. Am 18. Oktober, um 17 Uhr wird die Gemeinde St. Peter Ministerpräsident Günther Oettinger im Klosterhof begrüßen, der aus Anlass des Deutschen Trachtentages nach St. Peter kommt.
Oettinger hält um 17.15 Uhr im Fürstensaal eine Ansprache. Um 19 Uhr findet in der Barockkirche ein gemeinsamer Gottesdienst statt. Um 20.15 Uhr stehen in der Festhalle Volksmusik, Volkstanz, Volkslieder und Brauchtums-Darbietungen auf dem Programm. Der Abend steht unter dem Motto "Baden-Württemberg stellt sich vor" . Am 23. Oktober um 15 Uhr bringt sich die Abt-Steyrer-Schule in das festliche Geschehen ein. Die Goldmedaillengewinnerin beim Schwarzwälder Kirschtortenfestival 2008 in Todtnauberg, Silvia Linder, erklärt, wie eine Schwarzwälder Kirschtorte entsteht. Manchmal hebt man sich das Besondere für den Schluss einer Veranstaltungsreihe auf. So ist es bei den Kulturtagen in St. Peter am 26. Oktober um 17 Uhr im Fürstensaal des Geistlichen Zentrums ein "Concert Spirituel" zu Erinnerung an den 100. Geburtstag von Olivier Messiaen. Das Quartett gilt als Schlüsselwerk der Kammermusik des 20. Jahrhunderts, verbindet Spiritualität der Musik zu einer höchst individuellen Sprache des Glaubens.
Wolfgang Grosholz , 23.9.2008, BZ

Das ausführliche Programm für die Schwarzwälder Kulturtage ist in der Tourist-Information St. Peter, Klosterhof, erhältlich, wo auch nähere Auskünfte zu den Musiktagen zu bekommen sind.

 

St. Peter und St. Märgen trennen sich in Sachen Tourismus

Die Wege von St. Peter und St. Märgen im Tourismus trennen sich. Das war schon länger vorhersehbar. Jetzt ist der nahe Zeitpunkt dafür aber absehbar. Dies war Grund für eine weitere Aussprache im Gemeinderat St. Peter, in der diese Trennung erneut und allgemein bedauert wurde.
Auslöser der Debatte war eine Erklärung von Bürgermeister Gottfried Rohrer, in der er daran erinnerte, dass nach dem touristischen Zusammenschluss von St. Märgen mit zehn Hochschwarzwaldgemeinden Änderungen eintreten, die St. Peter unmittelbar betreffen. Gemeinsame Werbeaktionen, die von St. Märgen und St. Peter bisher durchaus erfolgreich getragen wurden, werde es ab 2009 nicht mehr geben.
Ob das gemeinsame Gastgeberverzeichnis beibehalten werden kann, stehe heute, obwohl die Zeit dränge, noch nicht fest. Doch selbst wenn eine kurze Übergangslösung möglich werde, dann nur noch für 2009, so Rohrer im Gemeinderat. Das scheine man in beiden Tourismusgemeinden zu bedauern. Doch die inzwischen geschaffenen Fakten sprächen eine andere Sprache. St. Peter muss sich im Tourismus neu ausrichten, auch das ist schon lange bekannt, wird diskutiert. St. Peter will sich mit sieben weiteren Gemeinden dem Werbeverbund "Schwarzwaldregion Freiburg" anschließen. Über Auftritt und die neuen Werbemaßnahmen werde noch verhandelt. Verständlich sei in dieser Situation, dass die Tourismusbetreiber allmählich ungeduldig auf Entscheidungen warten. Mit der in der jüngsten Gemeinderatssitzung geführten Debatte werde man die Entwicklung kaum noch zurückführen können. Eine grundsätzliche Mehrheitsentscheidung, sich nicht in den Hochschwarzwald auszurichten und lieber eine Werbegemeinschaft mit dem Dreisamtal und Freiburg einzugehen, hatte der St. Petermer Gemeinderat vor einiger Zeit getroffen und dies wohl in Kenntnis der Auswirkungen. Theresia Respondek (CDU) bedauerte erneut die Aufgabe einer gemeinsamen Werbung mit St. Märgen und meinte, St. Peter sollte den Hochschwarzwald nicht aus dem Auge verlieren. Das Hallenbad im eigenen Ort und das Erlebnisbad in Titisee seien für sie zwei verschiedene Dinge. Rolf Martin (CDU) konnte nicht verstehen, warum gar keine Zusammenarbeit mit St. Märgen mehr möglich sei. Gleicher Meinung war Konrad Schwär (CDU), der gewisse Formen einer Zusammenarbeit mit St. Märgen aufrecht erhalten möchte, schränkte allerdings ein, dass man nicht gleichzeitig auf zwei Rössern reiten könne. "Wir haben uns nun mal für das Hallenbad entschieden" , so Schwär. Bernhard Scherer (CDU) votierte dafür, "gewisse Verbindungen" nach St. Märgen beizubehalten, vor allen Dingen, wenn sie sich in der Vergangenheit bewährt haben. Bürgermeister Rohrer stellte als Fazit aus der Debatte fest, dass St. Märgen aufgrund der Vereinbarungen mit den Hochschwarzwaldgemeinden mit St. Peter keine gemeinsame Werbung mehr machen dürfe. Daran führe kein Weg vorbei. Am Erlebnisbad in Titisee sei St. Peter als Partner immer noch willkommen, "doch dann müssen wir auch unseren Beitrag dafür bezahlen" . Anders gehe es nun mal nicht. Dazu gab es in dieser Gemeinderatssitzung keinen weiteren Diskussionsbedarf.
Wolfgang Grosholz, 8.8.2008, BZ


 

St. Peter - aus Geschichte und Leben: Neues Heimatbuch

St. Peter gehört zu den Gemeinden, die ihre Ortsgeschichte in hervorragender Weise aufgearbeitet haben. Die Vorstellung des Buches "St. Peter — aus Geschichte und Leben" ist eine gelungene Fortsetzung heimatgeschichtlicher Forschungsarbeit, die sich eng mit dem Namen des Ehrenbürgers Klaus Weber verbindet.

Redakteur Bernhard Wolk hatte im Pfarrheim aufmerksame Zuhörer, als er das soeben neu erschienene Buch vorstellte. Nach der Erkrankung von Klaus Weber war Wolk in besonderer Weise mit der Zusammenstellung des Buches beschäftigt. Geplant waren in der Neukonzeption zwei Bände unterschiedlichen Inhalts in einem Buch. Dafür sprachen schon Kostengründe. Der erste Teil beinhaltet jetzt das Kriegsende und die Nachkriegszeit in St. Peter mit ausführlichen Beiträgen von Klaus Weber, Otto Braun und Gertrud Wolk. Sie werden von kürzeren Erlebnisberichten von St. Petermer Zeitzeugen ergänzt. Der zweite Teil des Buches gibt vielfältige Einblicke in das Leben der Menschen in St. Peter. Die soziale Lage der Bevölkerung wird erwähnt und die Flur- und Hofnamen erklärt. Der Leser erfährt die Bedeutung der Hirtenkinder und sein besonderes Interesse dürften die St. Petermer Anekdoten finden. Es ist der Teil des Buches, wo man schmunzeln darf. Bernhard Wolk sprach davon, wie schwierig es war, einen Titel für das Buch zu finden, der zu beiden Teilen passt und den Beiträgen aller Autoren gerecht wird. So finden sich in dem Buch Beiträge von Rosina Metzger, Heiner Ramminger, Cäcilie Schwär, Hansjörg Waldvogel, Lothar Wehrle, Gertrud Wolk und Georg Kulik. Rosina Metzger, Leopold Rombach, Raimund Schreiber und Adalbert Schwär stellten Bilder zur Verfügung, wobei Letzterer auf das Fotoarchiv des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises zurückgreifen konnte. Finanziert wurde das Buch von der Gemeinde St. Peter, die auch Herausgeber ist. Die Gesamtherstellung lag, wie bei allen früheren Büchern dieser Reihe, beim Druck- und Verlagshaus Rombach, wobei sich Annette Weiß für das Vertrauen zum Verlag bedankte. Eine Buchpräsentation mache spannend und neugierig, sagte Bürgermeister Gottfried Rohrer. So sei es auch bei diesem Buch, das Klaus Weber gewidmet ist. Er bescheinigte dem Ehrenbürger, langjährigen Ratsschreiber, Heimatforscher, Ortschronisten und Mitbegründer des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises eine sorgfältige und gründliche Archivarbeit. Mit erstaunlichem Geschick und Fingerspitzengefühl habe Weber auch sensible Themen bearbeitet und das mit erheblichem Zeitaufwand. Die Gemeinde St. Peter sei ihrem Ehrenbürger zu hohem Dank verpflichtet, sagte Rohrer. Pater Martin, Pfarrer für St. Peter, würdigte das Vermächtnis, das Klaus Weber künftigen Generationen hinterlassen habe. Erfreulich sei, wenn trotz digitalem Zeitalter ein Buch in guter alter Form noch eine so große Beachtung finde. Adalbert Schwär brachte für den Heimatgeschichtlichen Arbeitskreis die Freude über das Erscheinen des Buches zum Ausdruck. Carola Schwär begleitete musikalisch und gesanglich mit ihrer Gitarre die Präsentation. Sie in das Programm einzufügen, war eine sehr gute Idee. Anschließend bot die Buchpremiere in kleinen Runden noch viel Gesprächsstoff. Natürlich wünscht der Herausgeber dem Buch viele aufmerksame Leser.
Wolfgang Grosholz, 24.7.2008, BZ


"St. Peter — aus Geschichte und Leben" ist für 19,50 Euro in der Touristik-Info in St. Peter erhältlich.

 

Lebensmittelmarkt - zwei Leserbriefe

Gemeinderäte waren total überfordert
St. Peter, umgeben von Wald und Wiesen, ist mit über 2500 Bewohnern eine aufstrebende Gemeinde. Neue Gebiete sind erschlossen und bebaut worden, weitere stehen zur Bebauung an. Einzelhandelsgeschäfte, die sich ständig erweitern, gehören zum Ortsbild, wobei die berühmte Barockkirche mit ihren markanten Doppeltürmen unübersehbar dieses bestimmt. Die kirchliche Gemeinde hat den Wandel der Zeit erkannt und ein geistiges Zentrum geschaffen, das für alle offen steht. So hat auch die politische Gemeinde Aufgaben zu sehen, zu entwickeln und zu meistern. Bis jetzt hat sie diese erfolgreich gelöst. Das Gemeinwohl der Bürger und Bürgerinnen stand und wird immer an erster Stelle stehen müssen entgegen den Interessen, wie sie die IG Doldenmatte vertritt. Allerdings scheint in der jüngsten Gemeinderatssitzung die politische Gemeinde — vertreten durch Bürgermeister Gottfried Rohrer und die Gemeinderäte — von der jetzigen Situation total überfordert. Weshalb, fragt man sich. Haben die vielen Gegner des in Erwägung gezogenen neuen Einkaufsmarktes es fertig gebracht, so viel Unruhe und Unsicherheit unter der Bevölkerung zu stiften, dass das allgemein zukunftsweisende Gebot "Gemeinnutz steht vor Eigennutz" plötzlich seine Gültigkeit verloren haben soll? Die Gemeinderäte, die in der oben genannten Sitzung sich dem Beschluss des Bürgermeisters, den Tagesordnungspunkt zu streichen, beugten, ohne das Wort zu ergreifen, würde ich mehr Mut zur Diskussion, zur Auseinandersetzung wünschen, nicht zuletzt die Meinung der Bevölkerung offen zu vertreten. Sollten auch sie deren Recht auf Zusicherung eines ortsnahen, entsprechend der steigenden Nachfrage an Versorgungsgütern notwendig werdenden vergrößerten Verkaufsmarktes absprechen, wäre dies sehr bedauerlich, kaum entschuldbar. Die Firma Ruf, zurzeit Inhaber der Firma Nah und Gut, sieht sich aufgrund der erwähnten Situation zum Wohle der Bürger und Bürgerinnen von St. Peter in die Pflicht genommen. Leider hat die Gemeinderatssitzung vom 7. Juli nicht die von allen erwartete Klärung in dieser Angelegenheit gebracht, so dass nun die Bürger von St. Peter gefragt wären, ihr Ja oder Nein für einen erweiterten Einkaufsmarkt zu geben. Die Zukunft der Bürger und Bürgerinnen von St. Peter, einer erfreulich aufstrebenden Gemeinde, kann nicht an Abmachungen festgenagelt werden, die vor 20 Jahren unter den betroffenen Anbietern vom Zähringer Eck unter dem Siegel der Verschwiegenheit und des Datenschutzes getroffen worden sind. Auch sie können die Zeit nicht zurückdrehen und müssen zugunsten der Bürger von St. Peter eine Lösung finden, denn wer zu spät kommt & Ihre Probleme interessiert die Bevölkerung herzlich wenig. Schließlich geht es darum, den wachsenden Bedarf an Versorgungsgütern durch einen entsprechenden Einkaufsmarkt vor Ort, für die Bevölkerung von St. Peter abzudecken .
BZ-Leserbrief vom 19.7.2008 von H. Berner, St. Peter, Wolfweg

Ein Zeichen für Weiterentwicklung oder das immer Gestrige
Auch ich durfte am Montagabend Zeuge einer wohl besonderen Gemeinderatssitzung werden. Das große Interesse der zahlreichen Bürger war der Tagungsordnungspunkt Neubau Ruf, ein Projekt, von dessen Wichtigkeit nicht nur ich, sondern viele Bürger überzeugt sind. Denn nur all zu oft sehen wir gerade im ländlichen Raum Gemeinden, die ohne jegliche Einkaufsmöglichkeiten, an Attraktivität und natürlich auch an finanziellen Mitteln verlieren. Die Hoffnung, dass an diesem Abend der Gemeinderat in seinem Beschluss ein Zeichen für diesen Markt und damit auch für eine zukunftsträchtige Weiterentwicklung unseres Dorfes setzt, wurde von Bürgermeister Rohrer zerschlagen. Zwar formal-juristisch vielleicht korrekt, jedoch für mich inhaltlich nicht ausreichend beziehungsweise fadenscheinig begründet, wurde dieser Tagungspunkt gestrichen. Fassungslos mussten der Gemeinderat und die Zuhörer dies zur Kenntnis nehmen. In der anschließenden heftigen Diskussion ließ es Bürgermeister Rohrer leider an der nötigen Distanz und Objektivität fehlen. Die Gemeinderäte, die sich in den letzten Wochen und Monaten intensiv mit diesem Thema beschäftigt haben und gerne eine Entscheidung gefällt hätten, wurden von ihm zur Tatenlosigkeit verdammt. So werden wir uns weitere Wochen und Monate mit diesem Thema beschäftigen müssen, und der Unfriede wird weiter zunehmen. Was jetzt wichtig wäre, ist ein Bürgermeister, der mit Ruhe und Besonnenheit zielgerichtet und zukunftsorientiert und vor allem objektiv die Krise entschärft. Eine Abstimmung im von uns Bürgern gewählten Gemeinderat wäre ein Anfang. Ein Zeichen für Weiterentwicklung — oder aber für das immer Gestrige.
BZ-Leserbrief vom 19.7.2008 von Mona Pitsch, St. Peter


 

Gottfried Richter ist tot - 14 Jahre Organisator des Bauernmarkts

St. Peter war für Gottfried Richter, der im Alter von 77 Jahren gestorben ist, zur zweiten Heimat geworden. Der gebürtige Norddeutsche mit rauer Schale, aber viel Herz empfand Zuneigung für das Schwarzwalddorf, seine Menschen, besonders für diejenigen, die hier geboren und aufgewachsen sind. Den Feriengästen zeigte er gerne St. Peter und seine Umgebung. Als Wanderführer "diente" Richter der Tourismusgemeinde. Mit den Gästen durch Wald und Flur und zu Bauernhöfen zu wandern, machte ihm viel Freude. Nur wer selbst mal mitwanderte, wird das mit so großer Sicherheit sagen können. Für die Gäste wurde es zum besonderen Ferienerlebnis. 14 Jahre lang organisierte und begleitete Gottfried Richter den St. Petermer Bauernmarkt, den man sich bald ohne ihn nicht mehr vorstellen konnte. Er war stets besorgt, dass dieses einzigartige Angebot bei Gästen und Einheimischen nicht die verdiente Aufmerksamkeit finden würde. Die Landfrauen, die mit ihren regionalen Produkten den Markt versorgen, hatten in Richter einen zuverlässigen und tatkräftigen Begleiter. Sie werden ihn am meisten vermissen. Gottfried Richter war tief überzeugter evangelischer Christ, arbeitete aktiv in seiner Kirche mit. Im weitgehend katholischen Umfeld von St. Peter fand er sich gut zurecht. Auch hier suchte er die Begegnung und wurde nicht enttäuscht.
Wolfgang Grosholz, 12.7.2008, BZ

 

Wasser vom Kreuzhofweiher für Erdbeerfelder

Noch Informationsbedarf besteht im Gemeinderat zu einem Wasserrechtsverfahren. Ein privater Unternehmer beantragt die Erlaubnis zur Entnahme von Wasser aus dem Kreuzhofweiher zur Beregnung seiner Erdbeer- und Himbeerfelder. Dass der Antrag berechtigt ist, wurde nicht bezweifelt. Für Konrad Schwär (CDU) war er aber Grund zur Anregung, die Wasserkapazität im Kreuzhofweiher zu erweitern, aus dem auch die Feuerwehr im Bedarfsfall Wasser entnimmt. Bei länger anhaltenden Trockenperioden steige bekanntlich der Wasserbedarf. Auf die Frage von Alfred Grunwald (CDU) nach der gewerblichen Bedeutung des Betriebes konnte Bürgermeister Rohrer keine Auskunft geben. Bei einer Enthaltung stimmte der Gemeinderat dem Antrag zu.
Wolfgang Grosholz, Ratsnotizen, 11.7.2008

Gespräch mit Bürgermeister Rohrer: Bürger Energie e.G., Turnhalle, Edeka

Dreisamtäler: Herr Rohrer, im vergangenen Jahr sprachen Sie von einer Umbruch- und Neuorientierungsphase in St. Peter. Wo stehen Sie heute?
Rohrer: Inzwischen sind wir einen Schritt weiter, wir befinden uns nämlich derzeit in der Planungsphase eines der wichtigsten und umfangreichsten Projekte, dem Bebauungsplan Kulturzentrum rund um Schule, Hallenbad und Halle. Zentral ist der Bau einer neuen Turnhalle mit einer neuen Heizzentrale, die Nahwärme liefern soll.
Dreisamtäler: Ich staune! Über all diese Ideen sprachen wir ja auch schon in früheren Jahren, aber bisher fehlte immer das Geld.
Rohrer: Für dieses Nahwärmeprojekt hat sich eine Bürgerinitiative zusammengetan, die „Bürger Energie e.G. St. Peter“ als eingetragene Genossenschaft. Geplant ist ein Blockheizkraftwerk, das mit Hackschnitzeln betrieben werden soll. Der Holzbedarf soll möglichst aus St. Peter und dem Umland gedeckt werden.
Dreisamtäler: Diese „Bürger Energie e.G.“ möchte das Blockheizkraftwerk finanzieren?
Rohrer: Richtig, sie erwartet natürlich auch öffentlich Zuschüsse, aber im Wesentlichen finanziert und betreibt sie es dann auch, das heißt, sie verkaufen Strom und Wärme an die oben genannten Abnehmer. St. Peter tut hier etwas für den Klimaschutz!
Dreisamtäler: Für die Gemeinde ist dieses Projekt also kein finanzielles Risiko.
Rohrer: Genau, wir haben keine Investitionskosten und sind nicht in der Verantwortung; allerdings hat die Gemeinde dann auch nicht die eventuellen Einnahmemöglichkeiten durch Wärmeverkauf.
Dreisamtäler: Andere Gemeinden haben einen Contractor …
Rohrer: Diese eingetragene Genossenschaft wäre im Prinzip der Contractor, neuartig ist, dass sie aus Bürgern besteht. Die Gewinne, die erwirtschaftet werden, sollen der Öffentlichkeit wieder zur Verfügung gestellt werden – dies soll entsprechend festgeschrieben werden.
Dreisamtäler: Wer soll konkret mit Nahwärme beliefert werden?
Rohrer: Da soll neben der neuen auch die alte Halle und das Hallenbad, das Pfarrheim und der Kindergarten mit Nahwärme versorgt werden. Und dann ist da der riesige Gebäudekomplex des ehemaligen Kloster und heutigen geistlichen Zentrums mit Kirche, Bibliothek, Fürstensaal und seinen zahlreichen Seminar- und Tagungsräumen mit Beherbergungsbetrieb. Auch viele Private Gebäude könnten mit einbezogen werden.

Dreisamtäler: Wie wird die neue Turnhalle finanziert?
Rohrer: Durch den Verkauf von Bauplätzen aus dem zukünftigen Baugebiet Soldatenkapelle.
Dreisamtäler: Warum ist der Bau einer neuen Turnhalle nötig?
Rohrer: Da kann ich Ihnen eine ganze Reihe von Gründen aufzählen: die bisherige Turnhalle hat Sicherheitsmängel und Kapazitätsprobleme. Die Hallengröße entspricht nicht der Norm für Wettkämpfe. Die Klimaanlage funktioniert nur noch sehr eingeschränkt und natürliche Lüftung ist keine vorhanden. Außerdem müssen immer wieder Übungsstunden des Turnvereins gestrichen werden, weil es zu Überschneidungen mit kulturellen oder gemeindlichen Veranstaltungen kommt. Und der Bedarf andere Vereine wie Skiclub oder Sportverein kann auch nicht gedeckt werden.
Dreisamtäler: Die Lösung besteht also darin, eine neue Turnhalle zu bauen, was geschieht mit der alten?
Rohrer: Richtig, dieser Grundsatzbeschluss des Gemeinderats wurde vergangene Woche gefasst. Jetzt geht es darum, so schnell wie möglich Pläne zu erstellen, damit dann auch Zuschussanträge gestellt werden können. Später sind dann die Sanierung und der Umbau der alten Halle und des Hallenbades vorgesehen.
Dreisamtäler: Welche Funktion soll die bestehende Halle denn dann haben?
Rohrer: Hier sollten touristische Bedürfnisse im Vordergrund stehen, denn in diesem Bereich hat St. Peter eindeutig Defizite. Im Moment stellen wir uns flexible Lösungen vor, so dass die Halle je nach Bedarf als Festhalle benutzt werden kann, mit Hilfe von Trennwänden aber auch in kleinere Seminar- und Tagungsräume umgewandelt werden kann. Auch das Foyer muss dringend umgestaltet werden.
Dreisamtäler: Bliebe noch das Hallenbad.
Rohrer: Auch hier ist eine Sanierung, vor allem was die sehr veraltete Technik angeht, dringend nötig. Ein weiteres Ziel der Sanierung ist auch, den Eingang zu verlegen. Zum einen kann der Eingang dann ansprechender gestaltet werden als er es heute ist, zum anderen könnte das Bad dann von Süden her angefahren werden und der Mühlengrabens entlastet werden.
Dreisamtäler: Und für diese Bauaktivitäten ist ein Bebauungsplan nötig?
Rohrer: Ja, weil das gesamte Gebiet mitsamt der verkehrlichen Anbindung überplant wird. Für die neue Halle sind Parkplätze vorgesehen, die dann über eine neue Erschließungsstraße am Ortseingang von der Zähringer Straße aus angefahren werden könnten. Nachgedacht wird hier auch über einen Kreisel, der den Verkehr bremsen würde. Dies würde eine sehr notwendige und erhebliche Verkehrsentlastung beim Nadelöhr Zähringer Eck mit sich bringen. In diesem Zusammenhang könnte auch der längst beabsichtigte Zebrastreifen und die Fußgängerverbindung vom  Zähringer Eck bis zur Schule verwirklicht werden.
Dreisamtäler: Wann soll der erste Spatenstich sein?
Rohrer: Baubeginn für die Halle wird dann sein, wenn die Finanzierung sich als tragfähig erweist. Hierzu müssen insbesondere die Gesamtkosten ermittelt und damit verbundene Zuschussfragen geklärt werden. Angedacht bisher ist das Jahr 2009. Nach dem Hallenbau wird dann die Sanierung der alten Halle angegangen. Für St. Peter ist es ein sehr ehrgeiziges Investitionsprogramm ist, das auf viele Jahre ausgelegt ist.

Dreisamtäler: Vor kurzem fand ein kommunaler Info-Abend statt. Thema war die Ansiedlung eines Edeka-Marktes am Ortsrand.
Rohrer: Ja, dieses Thema treibt viele Mitbürger um. Der bisherige Lebensmittel-Markt ist im Wohn- und Geschäftshaus Zähringer Eck mit einer Verkaufsfläche von ca. 400 qm untergebracht. Der Betreiber möchte sich vergrößern und deshalb an die Glottertalstraße am Ortsrand umsiedeln. Er plant dort einen Lebensmittelmarkt mit 1200 qm, davon 800qm Markt und 400 qm Lager- und Sanitär-/Aufenthaltsräume. Der Antragssteller, Fa. Edeka Ruf Lebensmittelmarkt, begründet das damit, dass seine wirtschaftliche Existenz nur dann gesichert ist, wenn er sich so vergrößern kann, dass nach heutigen Maßstäben und Kundenwünschen eine Sicherung und Beibehaltung der Kaufkraft in St. Peter gewährleistet werden kann. Er nimmt dabei Bezug auf das kommunale Entwicklungskonzept, das von der Gemeinde im letzten Jahr bei der Technischen Universität – Lehrstuhl Raumplanung – in Auftrag gegeben worden war. Dreisamtäler: Was gibt es da an Problemen?
Rohrer: Es ist die Befürchtung da, dass die Ortsmitte ausblutet. Zum einen besteht die Gefahr, dass die bisherige Geschäftsfläche möglicherweise dann leer steht, zum anderen dass das Umfeld durch den Wegzug des Marktes leidet, weil dann nur noch Edeka am Ortsrand angefahren würde und die übrigen Geschäfte im Bereich des bisherigen Standorts nicht mehr frequentiert würden. Bedenken gibt es auch wegen der aufgrund der erforderlichen Fläche verhältnismäßig großen Bausubstanz am Ortseingang.
Dreisamtäler: Kann die Gemeinde die Ansiedlung eines Marktes verhindern? Wenn Märkte schließen, wie das in vielen kleinen Schwarzwaldgemeinden der Fall ist, können die Kommunen oftmals nur hilflos zuschauen.
Rohrer: Wir haben insofern Einfluss auf die Entwicklung, als dass ein Bebauungsplan dafür aufgestellt werden müsste, denn im Moment befindet sich der geplante Standort laut Flächennutzungsplan im baurechtlichen Außenbereich. Der Gemeinderat hat zunächst jedoch ein deutliches Interesse daran gezeigt, die Einkaufsmöglichkeiten im Ort zu erhalten, um nicht einmal zu den Gemeinden zu zählen, die keinen Markt mehr haben.
Dreisamtäler: Ein ganz anderes Thema: wie lange sind Sie denn noch im Amt?
Rohrer: Meine Amtszeit endet am 16. Dezember 2008, also in einem knappen halben Jahr. Die Stelle des Bürgermeisters wird im Juli ausgeschrieben und der Wahltermin ist auf den 12. Oktober festgesetzt.
Dreisamtäler: Gibt es etwas, was Sie noch abschließen möchten während Ihrer Amtszeit?
Rohrer: Das ist mein Problem: ich kann nichts abschließen, da die Projekte jetzt erst ins Rollen gebracht werden. Vieles wird auf den Weg gebracht, wobei auch mein Nachfolger oder meine Nachfolgerin Nachfolger/in mit dem ab Mitte 2009 ebenfalls unter Umständen neu gebildetem Gemeinderat noch Korrekturen anbringen oder neue Prioritäten und Akzente setzen kann.
Dreisamtäler: Herr Rohrer, vielen Dank für das Gespräch!

Dagmar Engesser, 27.6.2008, www.dreisamtaeler.de

 

 

 

Einkaufsmarktneubau: wirtschaftliche Zukunft des Gemeinwesens nicht gefährden

Die Gemeinden buhlen in der heutigen Zeit um jeden Arbeitgeber. Sie wissen dabei um den Stellenwert der Arbeitsplätze, um die Notwendigkeit der Steuereinnahmen und u. a. auch um ihre Ver­antwortung für die gesicherte Versorgung der Bevölkerung. Oft erhält ein Investor das Grundstück für sein Bauvorhaben anderswo auch noch kostenlos.
St. Peter besitzt glücklicherweise einen solchen Investor, der die Vergrößerung seines bisherigen Le­bensmittelmarktes an anderer Stelle im Ort plant. Ein Markt, der nicht nur die Grundversorgung mit Lebensmitteln, sondern die Kom­plettversorgung für alle Einwohner dauerhaft gewährleisten wird. Und dieser Investor kommt sogar aus der eigenen Bürgerschaft. Und trotz­dem gibt es Widerstand gegen diesen Neubau. Wenn jedoch alle Einzelhandelsgeschäfte in St. Peter überleben sollen, muss umgehend der Kauf­kraftabfluss in die Täler gestoppt und zusätzliche Kaufkraft nach St. Peter geholt werden. Das kann aber nur dann gelingen, wenn auch der einzige Lebensmittelmarkt am Ort dem heutigen Kaufverhalten und den Ansprüchen der Verbraucher genügt. Nur ein moderner, größerer Markt kann günstig einkaufen und preiswert anbieten. Nur so kann der Markt auf Dauer rentabel geführt werden. Der Gemeinderat von St. Peter wird in Kürze ganzheitlich und zukunftsorientiert über das Vorhaben zu entscheiden haben. Das Kommunale Entwicklungskonzept - von der Technischen Universität Kaiserslautern erst kürzlich fachkompetent und seriös erstellt - liefert dafür die sachlichen Grundlagen. Die Kosten für weitere, zeitfressende Gutachten können eingespart werden. St. Peter selbst muss wissen, was es will und wohin es will. Und die lautstarke Minderheit der Neubaugegner sollte nochmals ganz genau nachdenken. Denn die so gesicherte wirtschaftliche Zukunft des Gemeinwesens darf nicht gefährdet oder gar verspielt werden. Übrigens: Ein neuer Lebensmittelmarkt kann auch gefällig im Schwarzwälder Stil erbaut werden, winklig, mit Satteldach, eventuell auch in Holzbauweise.
Dipl.Ing. H.P. Mey, St. Peter, 20.6.2008, www.dreisamtaeler.de

 

 

Sasbacher Kreuzweg mit 15 Stationen neu angelegt

Wie lange man für die kurze Wegstrecke des neuen "Sasbacher Kreuzwegs" und die Überwindung von rund 70 Metern Höhenunterschied braucht, ist nicht so wichtig. Wer sich bei der Bäckerei Kreutz an der Unteren Mühle auf den Anstieg macht, um später bei der St.-Ursula-Kapelle anzukommen, sollte ein bisschen Zeit mitbringen.

Mit dem "Sasbacher Kreuzweg" hat St. Peter für seine Gäste ein neues Angebot geschaffen, das schon von der Eschbacher Straße aus zu sehen ist. Seinen Namen hat er daher, weil die geschnitzten Stationen einst in Sasbach im Ortenaukreis standen. Bustouristen gehen von der Haltestelle unterhalb des Gasthauses "Zum Kreuz" auf einem entlang der Straße angelegten Fußweg talabwärts, eben bis zur Bäckerei, und gelangen so zum Beginn des Kreuzweges. Von da hat man zunächst einen schönen Panoramablick auf die beiden Kirchtürme und jetzt im Sommer auf eine grüne Wiesenlandschaft. St. Peter zeigt seine Visitenkarte, wie sie Fotografen und Filmleute begeistern kann. Wer mit dem Auto kommt, kann es auf dem Parkplatz Weiherloch abstellen und den schon genannten Fußweg entlang der Straße benützen. Mitarbeiter des Gemeindehofes haben den Kreuzweg auch für ungünstiges Wetter mit festem Untergrund gut begehbar gemacht. Der Anstieg ist so, dass er auch älteren Menschen, sofern sie sich die Zeit nehmen, zumutbar ist. Dazu laden 15 Holzkreuze am Wegesrand zu Verschnaufpausen, Besinnung und Andacht ein. Wer sich den Anstieg noch leichter machen will, für den wurden Sitzbänke angelegt. Die Umgebung lädt zum Rundblick ein. Der Kreuzweg führt in Schlangenlinien bis zu seinem höchsten Punkt unterhalb der St.-Ursula-Kapelle, wo sich auch das 15. Wegkreuz befindet. Auch hier laden Sitzbänke zum Verweilen ein und der Blick geht nun talwärts, was ebenso reizvoll wie in der Bergrichtung ist. Bei der St.-Ursula-Kapelle, die der Wanderer besuchen sollte, ist zwar der Kreuzweg zu Ende, doch jetzt ist das Entdecken des Ortskerns fast selbstverständlich. Man geht durch einen kleinen Torbogen und schon ist man auf dem Bertholdsplatz, der, so wie er heute ist, angenehm offen und übersichtlich erscheint, ein Platz, der erahnen lässt, dass man sich dem Herzstück des Dorfes nähert. Ein weiterer Torbogen, nichts könnte romantischer sein, führt den Besucher auf den Klosterhof, zur Barockkirche, dem Geistlichen Zentrum, dem früheren Priesterseminar.
Wolfgang Grosholz , 15.6.2008, www.badische-zeitung.de

Sasbacher Kreuzweg in St.Peter - Blick nach Osten Sasbacher Kreuzweg in St.Peter - Bild: Gerhard Lück

 

Edeka Ruf plant Neubau in St. Peter - zwei IGs dagegen

IG Doldenmatte und IG Einzelhandel sind dagegen . Kontroverse Diskussion im Schwarzwalddorf

Saftig grün erstreckt sich die Doldenmatte am Nordrand von St. Peter, zwischen Ortsmitte und neuem Gewerbegebiet. Direkt vor der Abzweigung nach St. Märgen stellt sie eine der letzten Möglichkeiten dar, in Ortsmittennähe sich baulich zu entfalten. Johannes Ruf, der in Kirchzarten und Freiburg Edeka-Aktiv-Märkte sowie in St. Peter und Oberried kleinere Verkaufsstellen betreibt, ist derzeit dabei, im Wege eines Grundstückstausches die Möglichkeit zu schaffen, auf der Doldenmatte einen Lebensmittelmarkt mit 800 qm Verkaufsfläche zu erstellen. Gründe für dieses Vorhaben seien, so Ruf, die geringe Wirtschaftlichkeit seines Marktes im Geschäftshaus Zähringer Eck in der Ortsmitte. Hinzu kommt, dass Edeka beabsichtigt, nur noch größere Märkte zu beliefern, was dazu führt, dass Ruf sein Sortiment für den Markt in St. Peter bei einem anderen Anbieter beziehen müsste. Wodurch die Produkte im Verkauf teurer würden. Und angeblich begrenzt der etwa 400 qm große Laden, in dem sich auch die Metzgerei Rombach als Inhaber des Ladenlokales befindet, jegliche Erweiterungsgedanken. Am Montag dieser Woche fand nun im Haus der Gemeinschaft ein Kommunaler Infoabend, der 9. in der Geschichte St. Peters, statt. Einziges Thema: Die geplante Umsiedlung des Lebensmittelgeschäftes. Deutlich über 200 Interessierte sprengten die räumlichen Kapazitäten. Auf dem Podium fanden sich neben Johannes Ruf als Antragsteller für die „Aufstellung eines vorhabensbezogenen Bebauungsplanes“ Horst Storkebaum als Vertreter der IG Doldenmatte, Clemens Rohrer vom HTH-Gewerbeverein St. Peter, Gottfried Rohrer und Bernd Bechtold von der Gemeinde St. Peter sowie Raimund Rombach, der Vertreter der IG Einzelhandel und von der geplanten Umsiedlung betroffener Metzgermeister. Die Gesprächsleitung hatte Dr. Ing. Kerstin Mangels vom Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung an der TU Kaiserslautern.

„Miteinander statt Gegeneinander“, mit dieser Hoffnung eröffnete Dr. Mangels die Podiumsdiskussion und gab die Spielregeln des Abends zur Kenntnis. Bürgermeister Rohrer erklärte kurz die Geschichte dieses Vorhabens, die im Februar 2007 mit einer ersten Voranfrage Rufs begann und im März 2008 vom Landratsamt mit „mehr Bedenken als Zustimmung“ ihre Fortsetzung fand. Dazwischen wurde Rufs Bauvorhaben vom Gemeinderat St. Peter allerdings „begrüßt“. Johannes Ruf hatte, wie alle anderen auf dem Podium, fünf Minuten Zeit zur seiner Stellungnahme. Er informierte die Zuhörer, dass er bereits in vierter Generation als Kaufmann tätig sei und seine Familie seit 109 Jahren in St. Peter ein Geschäft führe. Er betonte, dass er für St. Peter und den Tourismus etwas Gutes tun will und ließ nicht unerwähnt, dass in den letzten Jahren in Deutschland etwa 25.000 kleinere Lebensmittelgeschäfte schließen mussten. Horst Storkebaum nannte die geplante Gebäudegröße „völlig indiskutabel“ und befürchtete „gravierende Auswirkungen fürs Zentrum“. Raimund Rombach sah „die Einzelhändler gefährdet, wenn Rufs Laden im Zähringer Eck wegfiele“, und Clemens Rohrer vom HTH Gewerbeverein gab seiner Hoffnung Ausdruck, „dass sich die Diskussion versachlichen möge“, will sich aber ansonsten raushalten und verließ daraufhin das Podium – sehr zum Unbill des Bürgermeisters. Ruf wiederum verwies auf ein bestehendes Einzelhandelskonzept, wonach die Ist-Situation aufgrund der geringen Fläche erhebliche Defizite aufwiese. Ferner wünschte er sich für die Zukunft einen besseren Umgang miteinander.

Unvorhergesehen kam Matthias Huber vom Leistungsverbund Titisee-Neustadt zu Wort. Er warnte St, Peter vor den Fehlern, die Neustadt machte. Dort sind – auf Empfehlung eines im Jahre 2000 in Auftrag gegebenen Einzelhandelskonzeptes – alle großen Geschäfte an den Stadtrand gezogen, wodurch die verbliebenen kleinen Einzelhändler in der Innenstadt teils gravierende Umsatzeinbußen hätten. Er richtete den dringenden Appell an die Gemeinde, alles dafür zu tun, dass Ruf im Innerort bliebe. Dazwischen kam immer mal wieder das Publikum zu Wort. Die Bevölkerung scheint mit der bestehenden Infrastruktur im Ort durchaus zufrieden zu sein. Eine kürzlich durchgeführte Unterschriftensammlung untermauerte dies. Unterdessen wurde erwähnt, dass Rufs bestehender Laden im Zähringer Eck durchaus Erweiterungsmöglichkeiten hätte, und zwar im Bereich von ca. 200 qm. Dies war dem Edeka-Kaufmann aber zu wenig. Auch schlug er ein Kaufangebot des Ladengeschäftes aus. Raimund Rombach wiederum erwähnte, dass es auch andere Interessenten gäbe. Im Laufe des Abends wurden Bedenken der Bevölkerung, St. Peter stünde irgendwann mal ohne Lebensmittelgeschäft da, zerstreut Rohrer kam in seinem Schlusswort zur Erkenntnis, dass eine Struktur- bzw. Standortanalyse für St. Peter unumgänglich sei, und empfahl, sämtliche Alternativmöglichkeiten zu prüfen. Johannes Ruf beendete seinen Auftritt mit dem Versprechen, ein Mal wöchentlich einen kostenlosen Fahrservice für die ältere Bevölkerung anzubieten, und dem Hinweis, dass die geplante Erweiterung „die letzte und einzige Möglichkeit“ sei, eine qualifizierte Lebensmittelversorgung für St. Peter zu erhalten. Am Ende signalisierte er aber auch ein offenes Ohr, sollte es „eine machbare Alternative“ geben. Nach fast drei Stunden beendete Moderatorin Dr. Mangels die Diskussionsrunde. Greifbare Erkenntnisse oder gar realisierbare Möglichkeiten wurden keine ermittelt. Der Abend diente dem Zwecke des a jour seins. Was Gemeinde und Bauherr daraus machen, wird man denn sehen.
hs, 14.6.2008, www.dreiamtaeler.de

Bürger Energie e.G gegründet: Blockheizkraftwerk geplant

In den vergangenen Wochen hat sich eine Bürger Energie e.G. St. Peter gegründet mit dem Ziel, eine Nahwärmeversorgung für St. Peter zu errichten. Die mit Bürgerbeteiligung geplante, genossenschaftlich betriebene Anlage, wird Nahwärme für Gemeinde, Schule, kirchliche Gebäude und möglichst viele Haushalte in St. Peter bereitstellen. Das Blockheizkraftwerk, das mit Holzhackschnitzel betrieben wird, entlastet die Umwelt, arbeitet CO2-neutral und sorgt durch modernste Filtertechnik für einen unbedenklichen Emissionsausstoss. Die Nutzung der Nahwärme ist eine kostengünstige Alternative zur Erneuerung von "in die Jahre gekommene Heizanlagen" . Wärmeabnehmer profitieren bei steigenden Heizölpreisen von den günstigen Tarifen des mit in ausreichenden Mengen nachwachsenden Rohstoffes Holz betriebenen Heizkraftwerkes. Im Juli 2008 wird ein Informationsabend stattfinden, der parallel durch eine Bürgerbefragung und Bedarfsermittlung begleitet wird. Die Belieferung der ersten Wärmekunden ist auf Oktober 2009 geplant.
9.6.2008, BZ

 

 

Bürger sind aufgebracht: Doldenmatte-Pläne stoßen auf Widerstand

Die Pläne für einen Neubau eines Edeka-Marktes im Gewann Doldenmatte haben in St. Peter eine lebhafte Diskussion ausgelöst und werden am Montag, 9. Juni, Thema eines Kommunalen Informationsabends sein, zu dem die Gemeinde einlädt.

Das geschieht zu einem Zeitpunkt, zu dem noch keine Beschlüsse getroffen wurden und noch alles offen ist. Die Meinungen zu demVorhaben sind sehr unterschiedlich.Da ist zunächst der private Unternehmer, der an einen neuen Standort umsiedeln möchte, weil es in seinem Geschäft am Zähringer Eck schon lange zu eng wurde. Er benötigt eine größere Lager- und Verkaufsfläche, wenn er ein zeitgerechteres Sortiment an Waren anbieten möchte. Erweiterungsmöglichkeiten am derzeitigen Standort gibt es nicht, womit das Geschäft keine Zukunft hat.Würde der Markt an seinem inzwischen vertrauten Standort schließen, so würde das gesamte Geschäftszentrum Zähringer Eck in Frage gestellt, befürchten die dort ansässigen Geschäftsleute. Betroffen wären ebenfalls die Geschäfte in der Zähringer Straße, die unmittelbar vom Zähringer Eck profitieren. Gegen das Projeket haben sich inzwischen zwei Bürgerinitiativen formiert. Die Mitglieder der IG Doldenmatte St. Peter, die sich auch schon in öffentlicher Sitzung im Gemeinderat gräußert hatten, befürchten, dass das Bauvorhaben vor allem die wirtschaftlichen Interessen einer einzelnen Firma widerspiegelt, "unserem Dorf und vielen Bewohnern von St. Peter jedoch nicht zum Vorteil, sondern sogar eher zum Nachteil gereichen könnte" . Diese IG ruft die Bürger zur Stimmabgabe gegen das Projekt auf. Schon jetzt kann sie zahlreiche Unterschriften, auch von einigen Gewerbetreibenden, vorweisen, die argumentieren, dass ein neuer Edeka ihre Geschäftsgrundlage gefährden würde. Außerdem wollen die Bewohner an der Doldenmatte keinen großen Markt vor ihren Grundstücken.
Die IG Einzelhandel erweitert die Gründe noch, die nach ihrer Ansicht gegen einen Edeka-Markt auf der Doldenmatte sprechen. Sie fordert, dass das mit hohem Einsatz geschaffene Ortszentrum Zähringer Eck, abgesehen von baulichen Veränderungen, erhalten bleiben muss, wenn man nicht schwerwiegende Folgen für die Einzelhandelsstruktur im Dorf in Kauf nehmen will. Sie verweist auf die sehr negativen Erfahrungen, die man in vielen anderen Orten schon gemacht hat. Die IG Einzelhandel sieht die Existenz kleinerer Einzelhandelsgeschäfte gefährdet, was auch Auswirkungen auf den Dienstleistungsstandort und seine Funktion als Tourismusgemeinde hätte. Verbunden damit sieht man den Verlust von Arbeitsplätzen im Ort. Dem Argument, dass der jetzige Markt schließen würde, wenn die Neuansiedlung nicht genehmigt würde und dass dann St. Peter ohne Lebensmittelmarkt dastehen würde, hält die Doldenmatten-Initiative entgegen, dass es sehr wohl schon Interessenten für die Fortführung des bestehenden Marktes gebe.
Wolfgang Grosholz , 7.6.2008, BZ

 

Neubau Lebensmittelgeschäft Doldenmatte - Info-Abend

Am Montag, 09.06.2008, findet um 19.30 Uhr im Haus der Gemeinschaft, Jörgleweg 1, in St. Peter der 9. Kommunale Info-Abend der Gemeinde statt. Der Eigentümer des Lebensmittelgeschäftes im Zähringer Eck hat zur Umsiedlung und Vergrößerung seines Betriebes für eine Teilfläche im Bereich Doldenmatten (im Anschluss an das Anwesen Glottertalstr. 14) einen Antrag auf Aufstellung eines  vorhabensbezogenen Bebauungsplanes gestellt. Der Gemeinderat wird in Kürze beraten und entscheiden, ob ein entsprechender Bebauungsplan aufgestellt wird und das Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplanes begonnen wird. Zuvor soll im Rahmen dieses Info-Abends Gelegenheit gegeben werden, die seit einiger Zeit im Ort entstandene Diskussion zu versachlichen und miteinander zu diskutieren. Zur Diskussion im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Bürgermeister Rohrer werden folgende Personen eingeladen: Betriebseigentümer Johannes Ruf mit Planer oder Unternehmensberater, ein/e Vertreter/in der IG Doldenmatten, ein/e Vertreter/in der IG Einzelhandel sowie HTH-Gewerbeverein. Die Moderation wird Frau Dr. Mangels vom Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung an der Technischen Universität Kaiserslautern übernehmen.
5.6.2008 Miteilungsblatt www.st-peter-schwarzwald.de

www.ig-doldenmatte.de
www.hth-st-peter.de

 

Schönbachhof - Milchbauern geht langsam die Luft aus

Im oberen Ibental in St. Peter, inmitten von grünen Schwarzwaldwiesen und dunklen Fichtenwäldern steht der Schönbachhof der Familie Schwär. Das Leben ist nicht einfach hier oben, neben dem widrigen Klima sind es besonders die stetig steigenden Betriebskosten und der fallende Milchpreis, die der Familie zu schaffen machen.

Die Wut steht ihm ins Gesicht geschrieben. "Uns geht es jetzt wirklich um die Existenz" , sagt Milchbauer Konrad Schwär. Der Schönbachhof in St. Peter durchlebte in seiner dreihundertjährigen Geschichte schon manche Krise. Im 19. Jahrhundert ist er fast komplett abgebrannt, dann kamen zwei Weltkriege. Aber die vielen Generationen der Familie Schwär, die den Hof im Besitz hatten, manövrierten den Betrieb durch alle Schwierigkeiten. Aber jetzt ist die Lage ernst. Seit einigen Wochen sind die Milchpreise rapide im Fall begriffen, die wirtschaftliche Lage des uralten Familienbetriebs wird immer schlechter. Denn die Kosten für Futtermittel und Diesel sind im vergangenen Jahr um 30 Prozent gestiegen. Der Milchpreis hingegen ist seit über 25 Jahren praktisch unverändert — 1983 gab es für den Liter umgerechnet knapp 32 Cent, heute sind es 37, im Norden der Bundesrepublik sind es sogar noch deutlich weniger. Aber ein Aufgeben kommt für Konrad Schwär nicht in Betracht. Sein Herz hängt an dem Hof, an den Kühen, der bergigen Landschaft und dem rauen Klima da oben im Hochschwarzwald. Der Winter dauert hier fast bis in den Mai, solange müssen auch die 28 Kühe im Stall bleiben. Doch nun dürfen sie nach dem morgendlichen Melken wieder auf die saftigen Weiden. Zweimal am Tag legt Schwär ihnen die Melkanlage an, um die 500 Liter Milch fließen tagtäglich in die Kühlanlagen. Kein Wunder also, dass der Milchpreis unmittelbar mit der Wirtschaftlichkeit des Betriebs zusammenhängt. Aber ein Umsatteln auf andere Bereiche der Landwirtschaft ist fast unmöglich. "Wir haben praktisch keine andere Möglichkeit als die Milchviehhaltung", sagt Alexander Schwär, der Sohn des Landwirts. Für den Getreideanbau ist die Landschaft zu bergig, für den Obstanbau sind die Temperaturen zu kalt. Der 25-Jährige möchte den Hof in ferner Zukunft einmal übernehmen, auch wenn er weiß, dass das Überleben auf der Höhe nicht leicht ist. Seine drei Geschwister haben deshalb auch allesamt landwirtschaftsferne Beruf erlernt. Alexander hält aber am Leben auf dem Hof fest. Der junge Mann ist nicht verheiratet, es ist schwer eine Frau zu finden, die das arbeits- und entbehrungsreiche Leben hier oben mit ihm teilen möchte. Auch auf den anderen Höfen in der Umgebung steigt die Zahl der alleinstehenden Landwirte. Vater Konrad hatte Glück. Seine Frau Monika kam auch von der Landwirtschaft, ihr Vater betrieb einen Hof in St. Märgen."Ich war das Leben auf dem Land gewohnt, ich wusste, was auf mich zukam" , erklärt die 49-Jährige, die neben dem Haushalt auch auf dem Hof mit anpackt. Angestellte können sich die Schwärs nicht leisten, die Arbeit wird von der Familie erledigt — an sieben Tagen in der Woche. Urlaub gibt es nicht. "Die Tiere müssen ja versorgt werden" , sagt Konrad Schwär. Im vergangenen Jahr war er drei Tage in Sachsen-Anhalt, um sich über die landwirtschaftliche Produktionsweise dort zu erkundigen — im ganzen Jahr die einzige Auszeit vom 13-Stundentag zu Hause. Aber trotz aller Schwierigkeiten liebt er seinen Beruf, die Tiere, die Natur. "Die Landschaft hier oben, der Plattensee oberhalb von St. Peter, das ist echt phänomenal. Ebbes Schöneres git’s eifach nit." Auch seine Frau pflichtet ihm bei: "Hier ist es so schön, da braucht man gar keinen Urlaub."
Seine Feriengäste werden ihm da sicherlich zustimmen. An 200 Tagen im Jahr ist die kleine Ferienwohnung ausgebucht, die der Familie ein kleines Zubrot beschert. Eine Familie aus Mönchengladbach ist kürzlich schon zum 70. Mal auf dem Schönbachhof eingetroffen. Sogar der Bürgermeister war da und hat gratuliert, worüber wir an anderer Stelle berichteten. Die meisten der Gäste kommen aus Nordrhein-Westfalen. "Die wollen die frische Luft genießen und den Kindern einmal echte Kühe zeigen" , sagt Schwär lachend. So exotisch der Schwarzwald für seine Feriengäste ist, so fremd wäre ein Leben in der Stadt für den Landwirt und seine Frau. Für beide ist klar, sie werden hier oben im Schwarzwald bleiben. "Es ist mein Traum, hier auf dem Hof alt werden zu können", sagt Monika Schwär. Doch ob es sich in der Zukunft noch lohnen wird, den Betrieb im Vollerwerb zu betreiben, hängt mit der Milchpreisentwicklung in den kommenden Jahren zusammen. Mindestens 40 Cent pro Liter, also das Niveau vom Vorjahr, fordern die Landwirte. "Da drunter kann man den Hof einfach nicht wirtschaftlich betreiben" , sagt auch Schwär. Klaus Ehret, Geschäftsführer der Breisgaumilch, sieht nach Anfrage der Badischen Zeitung den Milchpreis in den kommenden Monaten zwischen 31 und 33 Cent.
Michael Sauerer, 26.5.2008, www.badische-zeitung.de

 

 

 

Nach 24 Jahren gibt Rohrer sein Bürgermeisteramt ab

Jetzt ist es raus, worauf manche St. Petermer lange gewartet haben: Gottfried Rohrer hat sich zur im Herbst anstehenden Bürgermeisterwahl geäußert. Am gestrigen Freitag erfuhren die Gemeinderäte und die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Gemeinde, von denen nicht wenige die ganzen drei Wahlperioden dabei waren, dass Rohrer im Herbst nicht mehr für das Amt des Bürgermeisters kandidieren wird, das er dann 24 Jahre ausgeübt hat.

Gottfried Rohrer, der Journalisten nie "ins Handwerk" redete, beginnt seine Presseerklärung mit einem Sprichwort: "Wer einen neuen Lebensabschnitt anfangen will, muss zuerst irgendwo anders aufhören!" Deshalb habe er sich entschlossen, nach 24 Jahren im Amt des Bürgermeisters von St. Peter nicht mehr erneut zu kandidieren. In St. Peter hat sich Rohrer insgesamt zehnmal einer Volkswahl gestellt beziehungsweise sich aufstellen lassen. Davon kandidierte er siebenmal für ein ehrenamtliches und dreimal für ein hauptamtliches Amt, einmal für den Pfarrgemeinderat, zweimal für den Gemeinderat, viermal für den Kreisrat und dreimal für den Bürgermeister. Jedes Mal habe er Mitbewerber, Gegenkandidaten gehabt beziehungsweise es seien welche besorgt worden, schreibt Rohrer in seiner Presseerklärung. Jedes Mal habe er in und für St. Peter das beste Ergebnis erzielt. Somit habe er bis auf weiteres seine Bürgerpflicht erfüllt. Bis zu seinem Ausscheiden aus dem Amt des Bürgermeisters von St. Peter Mitte Dezember 2008 war Rohrer somit insgesamt 48 Jahre im Berufsleben, davon 24 Jahre in der Kommune tätig gewesen. Somit sei er dann 40 Jahre in verantwortlicher leitender Stellung tätig gewesen, schreibt Roher, davon 16 Jahre als selbstständiger Zimmermeister mit zuletzt 25 Mitarbeitern und 24 Jahre als Bürgermeister der Gemeinde St. Peter. Auf die Frage, ob er zu lange mit seiner Erklärung gewartet habe, sagte Gottfried Rohrer zur Badischen Zeitung , dass er die ihm gesetzlich zustehende Frist lange nicht ausgereizt habe. Für neue Bewerber, die jetzt kommen, bleibe genügend Zeit. Er habe seine Entscheidung, die ihm gewiss nicht leicht gefallen sei, "reifen" lassen.
Wolfgang Grosholz, 26.4.2008, BZ

 

 

FIT - Frauen im Tourismus als zertifizierte Gästebetreuerinnen

"Nehmen Sie keine frischen Zutaten, nur getrocknete schimmeln bei der Seifenlagerung nicht" , empfahl Kräuterpädagogin Walburga Schillinger und setzte noch schnell nach, "übrigens, beigemischter gemahlener Kaffee und Weizenkleie ergeben eine tolle Reinigungsseife!" Dann hatten sie die Qual der Wahl eigener Rezepturen, jene Frauen, die sich zur FIT-Schulung der Landesarbeitsgemeinschaft Urlaub auf dem Bauernhof in Baden-Württemberg zur zertifizierten Gästebetreuerin angemeldet hatten.

"Kräuter" , lautete das aktuelle Thema im Haus der Gemeinschaft in St. Peter. Dazu weihte Walburga Schillinger die Frauenrunde in allerlei Sparten, von "Rosen anpflanzen in Höhenlagen" , über "Gartengestaltung mit Kräutern" bis "selbst gefertigte Seifen als Gastgeschenk" ein, teils theoretisch, teils praktisch. FIT — diese drei Buchstaben stehen für "Frauen im Tourismus" , die Schulungen vermitteln ein großes Repertoire an Fähigkeiten für die moderne Gastgeberin auf dem Land. Verwöhnt werden will der Gast, ob im Fünf-Sterne-Hotel oder auf dem Bergbauernhof heute mehr denn je. Und wer verwöhnen will, muss wissen, wie. Zehn Tagesschulungen investierten die lernwilligen Frauen in ihre Ausbildung und viele zusätzliche Stunden in Planungen und Experimentieren aufgrund des Erlernten.

Ausgesuchte Referentinnen und Referenten vermittelten ihr Können und Wissen zu den Themen "Destinations-Management" (Michael Steinbach), "Erlebnispädagogik" (Reinhard Zwerger), "Rhetorik" (Anita Endres), "Zahlen, Daten, Fakten" (Matthias Schulze), "Farben, Formen, Licht und Naturmaterialien" (Karin Reinwarth, Wencke Schneider), "Richtig und gut formulieren" (Eva Schmidt-Steinbach) , "Print-Medien, Grafikdesign" (Irina Hafner) , "Kräuter" (Walburga Schillinger), "Recht" (Matthias Mayer) und "Internetmarketing" (Thomas Bruttel). "Auch nach 20 Jahren Vermietung von Ferienwohnungen gibt es immer wieder neue Impulse" , staunte Roswitha Schlegel aus Buchenbach. Martha Kleiser aus St. Märgen favorisierte bei den lehrreichen Informationen gutes Formulieren und Dekorationen. Praktisch erprobten sich die Frauen in vier Gruppen an Duftöl- und Seifenherstellung, notierten Rezepte zu Lippenbalsam, Badesalzen und Körperölen. In der Pause verwöhnten die Vorsitzende Elisabeth Ketterer und Mitglieder der TAG (Touristische Arbeitsgemeinschaft) Roswitha Dold, Silvia Hummel und Maria Weber, die Kursteilnehmerinnen mit allerlei Stärkungen. Alle Teilnehmerinnen bestanden wenig später ihre Projektprüfung um Wortschatz und Kalkulation, Prospektgestaltung und Homepage und vieles mehr bis zur Umgestaltung von Ferienwohnungen und -zimmern, Gartenneuanlage und Umsetzung erlebnispädagogischer Themen.
Monika Rombach , 28.2.2008, BZ

 

 

Der Gewerbeverein St. Peter erarbeitet neues Leitsystem fürs Dorf

Die Beschilderung in St. Peter, die den Weg zu öffentlichen Einrichtungen, zu Dienstleistern und zu touristisch interessanten Punkten zeigen, ist recht spärlich und außerdem uneinheitlich. Hier will der Gewerbeverein, Handel, Tourismus, Handwerk (HTH) in diesem Jahr ein Konzept erarbeiten und gemeinsam mit der Gemeinde umsetzen. Neu herausgekommen ist schon eine Broschüre, die zeigt, wo’s in St. Peter langgeht.

"St. Peter, unser Dorf im Überblick" ist das erste gemeinsame Werbemittel der Gemeinde und des Gewerbevereins. Das 60 Seiten starke Booklet ist zum Jahreswechsel herausgekommen. Es ist eine Info-Broschüre für Einheimische und Gäste, die die Vielfalt der Angebote im Handel und Handwerk, in der Gastronomie und im Vereinsleben aufzeigt. Kleine Tabellen geben Auskunft, wer wo für was zuständig ist und wie man ihn/sie erreicht. Außerdem sind in einem Kalender alle wichtigen Ereignisse des Jahres 2008 aufgeführt. Und für den Gast gibt es historische und kunstgeschichtliche Erläuterungen über das Klosterdorf. Ein Ortsplan erleichtert die Orientierung. Von der Broschüre wurden 10 000 Exemplare gedruckt. Sie kann kostenlos in der Tourist-Info sowie in zahlreichen Geschäften abgeholt werden.

Die neue Broschüre sei aber nur ein erster Schritt gewesen, gemeinsam mit der Gemeinde etwas für die bessere Orientierung im Dorf zu tun, sagte die Pressesprecherin des Gewerbevereins, Gorica Kürner, im Gespräch mit der BZ. Bereits im vergangenen Jahr habe sich eine Gruppe der Nahversorger mit dem Thema einer besseren Beschilderung befasst. Man habe erkannt, dass eine einheitliche, ansprechend gestaltete Lenkung des fahrenden und fußläufigen Verkehrs erforderlich sei. Auch wurde ein Gespräch mit einem Fachmann geführt, der schon andernorts einschlägige Erfahrungen gemacht hat.
Für das Jahr 2008 hat sich der Gewerbeverein vorgenommen, das Projekt Leitsystem umzusetzen. Dieses Projekt müsse in allen Gruppen des Gewerbevereins verankert sein, wurde den Mitgliedern in der Hauptversammlung Ende 2007 vom Vorsitzenden Clemens erläutert. Auch sei eine frühe Zusammenarbeit mit der Verwaltung und den übergeordneten Behörden unabdingbar. Eine Projektgruppe wird sich mit dem Thema jetzt intensiv befassen, sie wird angeleitet von Stefan Blum (Architekt), Franz Gremmelspacher (Beirat für Handwerk) und Bernd Bechthold (Hauptamtsleiter in der Gemeindeverwaltung). Als Arbeitsschwerpunkte wurden zunächst festgelegt die Ortseingänge, das Gewerbegebiet, zentrale Punkte an den Parkplätzen, sowie ein Weg um die Abtei, der in Zusammenarbeit mit dem Geistlichen Zentrum angelegt werden soll. Die Kosten werden zunächst auf etwa 10 000 Euro geschätzt, sie sollen mit der Gemeinde geteilt werden. Eine weitere "Baustelle" für den Gewerbeverein ist das Erscheinungsbild des Dorfes. Dieses soll durch gemeinsame Dekorationen im Innerort verbessert werden. Die nächste Möglichkeit dazu bietet Ostern, dann soll vor allem im Bereich des Bertholdsplatzes Osterschmuck angebracht werden. Dem Gewerbeverein liege sehr daran, so Gorica Kürner, dass sich an solchen Aktionen möglichst viele Bürger beteiligen. Ein nächster großer Anlass könnte dann die Weihnachtsdekoration sein. Eine weitere Projektgruppe befasst sich mit der Neukonzeption der Homepage von St. Peter in Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Ziel für die Realisierung ist der Frühsommer 2008.
Karlheinz Scherfling , 24.1.2008, BZ


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