Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Infos ab 23.8.2006
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Blick nach Westen von St.Märgen über St.Peter und Eschbachtal (links)  zu den Vogesen am 22.12.2007
Blick nach Westen von St.Märgen über St.Peter und Eschbachtal (links)  zu den Vogesen am 22.12.2007

 

 

Raimund Schreiber mit der Kamera: 50 Jahre Dorfgeschichte in St. Peter

"Begegnungen mit Menschen aus St. Peter bei der Arbeit und bei kirchlichen und weltlichen Feierlichkeiten" ist die Winter-Ausstellung im Bildungswerk St. Peter betitelt. Es stellen nicht, wie sonst meist üblich, eine ganze Reihe von Kunstschaffenden aus, diese Ausstellung hat nur einen "Star" : den Fotografen Raimund Schreiber.

Der Fotograf Raimund Schreiber steht ausnahmsweise einmal vor der Kamera bei der Eröffnung seiner Ausstellung (Foto Grosholz)

Diese Bezeichnung wird er weit von sich weisen, denn wer Raimund Schreiber über einen längeren Zeitraum hinweg kennt, weiß von seiner bescheidenen und ehrlichen Art. Star hinter der Kamera wollte er sicher nie sein, hatte er auch gar nicht nötig. Schreiber liebt seinen Beruf und nahm ihn immer sehr ernst. Seine Fotos aus 50 Jahren, die er im Pfarrheim in St. Peter ausstellt, dokumentieren es. Sie sind ein geschichtliches Kapitel aus einem halben Jahrhundert, was nur dann als wenig erscheint, wenn man es mit über 900 Jahre Dorfgeschichte vergleicht. Daran erinnerte der Vorsitzende des Bildungswerkes, Thomas Weber, bei der Eröffnung der Ausstellung, für die, wie die Zuhörer erfuhren, noch Klaus Weber den Anstoß gegeben hatte, der diesen Augenblick leider nicht mehr miterleben durfte. In der Ausstellung würden persönliche Erinnerungen an Menschen und Ereignisse geweckt, die zum Nachdenken über die Schnelllebigkeit unserer Zeit anregen, sagte Thomas Weber. "Vieles, was vor Kurzem noch alltäglich war und heute verschwunden ist, lebt in den gezeigten Bildern wieder auf."
Die Ausstellung beginnt in den 50er-Jahren, als in St. Peter die Hirtenbuben durch den Weidezaun ersetzt wurden. Es war aber auch die Zeit, in der St. Peter langsam begann, sein Gesicht zu verändern. Raimund Schreiber hat mit seiner Kamera mit viel Aufmerksamkeit und großem Fleiß diese Entwicklung begleitet und der Nachwelt unschätzbare fotografische Dokumente hinterlassen, wie es in dieser Ausstellung in einer sehr gelungenen Weise zum Ausdruck kommt. Ältere Besucher werden erinnert, jüngere lernen ihr Heimatdorf ganz anders kennen. Dabei sind die Bilder nur ein Ausschnitt, Raimund Schreiber könnte noch viel mehr zeigen, wenn dafür der Platz im Pfarrheim vorhanden wäre. Zu bewundern ist auch seine Vielseitigkeit und das nicht nur in seiner Motivwahl. Lange Zeit fotografierte er für die Badische Zeitung. Er bebilderte nicht nur Artikel, er hat sie noch deutlich aufgewertet. Nicht unerwähnt blieben Zeitaufwand und Geduld, die oft notwendig waren, um zum "richtigen" Bild zu kommen, sei es bei Festen, Ehrungen und besonders in Vereinsversammlung, wenn es dauern konnte, bis der Vorsitzende endlich gewählt war. Anerkennung für seine Arbeit bei der Vernissage bekam Raimund Schreiber in den Grußworten von Bürgermeister Gottfried Rohrer und Pfarrer Pater Martin, die jeder aus seiner Sicht das Wirken und die Arbeit des Fotografen würdigten, wobei Rohrer an das Vermächtnis von Klaus Weber erinnerte, das mit dieser Ausstellung erfüllt werde. Dann war der seltene Augenblick gekommen, in dem Raimund Schreiber ausnahmsweise mal selbst vor der Kamera und im Mittelpunkt des Interesses stand. Sichtlich erfreut dankte er den Besuchern, die seinen Bildern eine so große Aufmerksamkeit schenkten. Viele von ihnen verweilten lange an den Bildwänden, wo sie immer wieder bekannte Gesichter entdeckten und an Ereignisse erinnert wurden, die teilweise schon Vergangenheit sind und nur durch die Fotografie zu neuem Leben erweckt werden. Die Ausstellung im Pfarrheim ist noch bis Sonntag, 6. Januar (Dreikönig) zu sehen. Öffnungszeiten sind werktags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr.

Wolfgang Grosholz , 2.1.2008, BZ

Oskar Schuler, Mathilde Hug, Max Hug und maria Schuler (von links) vor dem Pfarrheim St. Peter am 6.1.2008
95. Geburtstag von Josef Weber auf dem Muckenhof - Foto von Raimund Schreiber
 
Mathilde Hug vom Baldenwegerhof im Wittental (links) und Maria Schuler vom Hulochhof vor dem Foto am Muckenhof Oskar Schuler, Mathilde Hug, Max Hug und maria Schuler (von links) vor dem Pfarrheim St. Peter am 6.1.2008
Blick nach Nordosten zum Pfarrheim St. Peter am 6.1.2008    
Blick nach Nordosten zum Pfarrheim St. Peter am 6.1.2008    

Diese Fotoausstellung im Pfarrheim von St. Peter macht Freude und Sinn - und man kommt gleich ins Gespräch: Als ich das schöne Foto vom 95. Geburtstag von Josef Weber vom Muckenhof anschaue (mit Bürgermeister Rohrer und Pfarrer .?.), höre ich hinter mir "Da in der Stube auf dem Muckenhof, der Bruder unserer Mutter". Uns dann passt eins zum anderen: Agathe Weber, die Schwester von Josef Weber vom Muckenhof, heiratete Franz-Josef Saum vom nahen Eckhof bzw. Eckpeterhof. Sie haben fünf Kinder, darunter Stefan Saum (13 Jahre Seelsorger in St.Märgen, heute Pfarrer in Mahlberg), Maria (geb 1935) und Mathilde (geb 1936). Maria Saum heiratet Oskar Schuler und zieht vom Eckhof weg auf den Hulochhof nach Oberibental. Und Mathilde Saum heiratet Max Hug in Zarten - heute Baldenwegerhof am Eingang zum Wittental. Und nun an Dreikönig 2008 entdeckt man unter den Schwarzweiß-Fotos von Raimund Schreiber so manches - Erinnerungen werden wach.
Ekkehard Kaier, 6.1.2008

 

Spannendes Jahr: Infrastruktur, Trachtenfest, Wahl

Planungen für die kommunale Infrastruktur, der Deutsche Trachtentag im Oktober und ebenfalls im Oktober die Bürgermeisterwahl, das dürften 2008 die Schwerpunkte in St. Peter sein. Das Jahr verspricht spannend zu werden.

SDarüber und über andere Themen sprach die BZ mit Bürgermeister Gottfried Rohrer, der auch gleich das politische Thema anging. Vor wenigen Tagen habe er das 24. Amtsjahr begonnen. Es dauert bis zum 16. Dezember des neuen Jahres. Er plane ein volles Arbeitsjahr, unabhängig davon, was danach sein wird. "Anders geht es gar nicht" , sagt Rohrer. Alles andere wäre in seinen Augen unverantwortlicher Zeitverlust und für St. Peter ein verlorenes Jahr. Genau das soll es nicht werden. Ob er sich noch einmal zur Wahl stelle, werde er zu einem gegebenen Zeitpunkt sagen. Der Trachtentag wird übrigens nach der Bürgermeisterwahl stattfinden.

Ein umfangreiches Planungsvorhaben wird die Schaffung eines Kulturzentrums nahe dem Ortskern sein. Man kann es zwischen Schule, Hallenbad und ehemaliger Klosterscheune eingrenzen, natürlich nicht ohne die Gebäude des früheren Priesterseminars und heutigen Geistlichen Zentrums mit Barockkirche und Rathaus einzubeziehen. Das sei eine Kulturinsel, wie sie kaum vollkommener und ortsbildprägender sein könnte. Die kirchlichen Gebäude und Kulturwerte sind in ihrer Substanz erhalten, doch im Umfeld der Schule, wo die politische Gemeinde in der Verantwortung steht, ist akuter Sanierungsbedarf vorhanden.

Darüber sei lange diskutiert worden, bis man sich jetzt, zumindest in der Planung, auf der Zielgeraden bewege, obwohl noch nicht alle Hindernisse aus dem Weg geräumt seien, sagte Rohrer. Als ersten konkreten Schritt in die richtige Richtung sieht er die in Auftrag gegebene Schaffung eines Nahwärmenetzwerkes auf der Grundlage regenerativer Strom- und Wärmegewinnung mit nachwachsenden Rohstoffen.

Mit diesem Nahwärmenetzwerk wird man nicht nur alle öffentlichen Gebäude zwischen Schule und Rathaus mit Strom und andere Energie versorgen können, es sind auch private Anschlüsse an das System möglich. Das werde Kosten sparen und für Natur und Umwelt von erheblichem Nutzen sein. So gesehen sei dieses jetzt noch in Planung befindliche Vorhaben ein ganz großer Schritt nach vorn. Er eröffne für die weiteren Unternehmungen neue Möglichkeiten. Das kulturelle Zentrum wird fast nahtlos an den dritten Schwerpunkt im Jahr 2008 anschließen. Er betrifft die Umgestaltung des Umfeldes des Badweihers als Naherholungsgebiet, das schon zum Beginn der Sommersaison 2008 realisiert sein könnte. Der eine oder andere frage, warum das nicht schon früher gemacht wurde. Manches brauche eben seine Zeit, meingte Rohrer. Die Bevölkerung, Erholungssuchende und Feriengäste würden sich auch jetzt noch freuen, St. Peter insgesamt werde davon profitieren. Zwischen dem neuen Erholungsgebiet und der "Kulturmeile" werden unterhalb der Soldatenkapelle einige Grundstücke für Wohnbebauung angeboten. Sie sind im Besitz der Gemeinde, die an den Erlösen großes Interesse habe und vor allem Rücklagen in ihrem Haushalt bilden will, auf die sie auch dringend angewiesen sei, wie Rohrer erklärte. Noch offen ist die künftige Nutzung der Klosterscheune. Hier werde gegenwärtig geprüft, was für die Vereine machbar sei. Beschlossen sei noch nichts, wie Rohrer bekräftigt. Was läuft sonst noch in St. Peter? Die Kultur- und Musiktage sind wieder im Programm. Die Musiktage finden eine Woche später als sonst, vom 2. bis 5. Oktober statt. Und Rückenwind erhofft man sich im Tourismus, wo man das Jahr 2007 noch nicht abgeschlossen hat. Die Buchungen für die Festtage zum Jahreswechsel waren jedenfalls gut, wie aus der Tourist-Info zu hören war. Da hängt alles ein bisschen vom Wetter und natürlich von den Gastgebern ab.
Wolfgang Grosholz, 2.1.2008, BZ

 

 

Stubenmusik St.Peter - Weihnachtskonzert in der Pfarrkirche

Es gibt einen Augenblick, da scheint das Leben wie verzaubert zu sein. Das ist der Anblick des Kindes in der Krippe. Zahllose Volksweisen vor allem aus dem Alpenraum besingen in schönster Schlichtheit das Wunder von Christi Geburt. Die Stubenmusik St. Peter bringt sie bei ihrem traditionellen Weihnachtskonzert jedes Jahr aufs Neue in der bis auf den letzten Platz besetzten Pfarrkirche zum Klingen.

Dazu gesellt sich ein Kammerensemble von Sängern oder Sängerinnen — diesmal der von einer Gitarre begleitete, ausgezeichnete, hochdifferenzierte Grödner Frauendreigesang.
Wenn das Trio einen Stern aufgehen lässt mitten im Winterschnee, da Maria übers Gebirge ging "Nachtn spat, so um a neune" , breitet sich in dem barocken Kirchenraum so etwas wie beseelte Stille aus. Sie wird aufgenommen und weitergetragen von den Musikern Katrin Kohout (Diskantzither), Sabine Wehrle (Harfe), Heike Alpermann-Stange (Gitarre / Cello), Christoph Wirz (Klarinette) Johannes Weiermann (Geige) und Benedikt Pitsch (Bass /Bratsche), die der Krippenentourage - sprich: den Hirten - manches zarte und innige, aber auch tänzerisch animierte "Stückl" widmen. Da wird sehr fein und leise, gelegentlich auch strahlend und beschwingt intoniert - eingebettet in die delikate und dezente Vorführung sind Gedanken des Leiters des Geistlichen Zentrums, Arno Zahlauer, zur "St. Petermer Krippentheologie", nach der Bethlehem direkt unter dem Kandel liegt. "S’isch a besondere Zit" : Wohl wahr.

bs, 31.12.2007, www.badische-zeitung.de

Günther Metzger - Familienleben in der Turnhalle

Der Name Günther Metzger steht in St. Peter für 35 Jahre hervorragende Jugendarbeit im Bereich (Leistungs-)Turnen. Inzwischen betreut er bereits Kinder jener damaligen Kinder, denen er ab 1974 als Übungsleiter des TV St. Peter gegenüberstand. "Die Familie spielte immer mit und damit spielte sich das Leben unserer Familie in der Turnhalle ab" , blickt er belustigt zurück. Ehefrau Marianne steht ihm seit dem ersten Sommer-Jugendlager 1972 bis heute treu als Mannschaftsköchin zur Seite. Abwechselnd geht es zehn bis 14 Tage mit 70 bis 100 jungen Turnerinnen und Turnern und etwa 12 bis 14 Betreuern in die Schweiz, nach Österreich oder Bayern.

Viele Jahre tat Günther Metzger als Vorsitzender des TV St. Peter und heute als stellvertretender Vorsitzender weit mehr als nur seine "Pflicht" . Als Übungsleiter der Jugend und der Männerturngruppe und "tat noch 1000 Sachen nebenher" . Warum? Weil er seit seiner Jugend in Freiburg-Herdern selbst den Leistungssport Geräteturnen mit viel Freude betrieb und bereits dort als Übungsleiter wirkte. In St. Peter kümmert er sich um Wettkämpfe und Lehrgänge; mit den Turn-Mädchen war er zu DM-Qualifikationen im ganzen Bundesgebiet unterwegs. 15 bis 20 Badische und Baden-Württembergische Meistertitel, DM-Qualifikationen und Deutschland-Pokalberufungen in die Ländermannschaften sammelten sich über diese Zeit an. Nebenher organisierte er mit dem Turnverein verschiedenste Veranstaltungen, von der Kinder-Weihnacht bis Fasnet, Dorffeste, Sommerfeste, Turnfeste, und Benefizveranstaltungen zugunsten von Hilfsprojekten. Vor allem aber die berühmten Bergturnfeste in St. Peter zogen Teilnehmer aus der ganzen Bundesrepublik, Fernsehen und Fachpresse an.
Theresia Respondek, 18.12.2007, BZ


 

Klaus Weber wurde als Heimatforscher posthum geehrt

Im September starb Ehrenbürger Klaus Weber, der vier Jahrzehnte Ratsschreiber der Gemeinde St. Peter war, leider zu früh, wie jetzt Bürgermeister Gottfried Rohrer im Gemeinderat sagte, als er die Urkunde einer posthumen Ehrung durch das Kultusministerium Baden-Württemberg an die Angehörigen Verena Hog und Hubert Knöpfle weitergab.

Der Gemeinderat, in dem Klaus Weber viele Jahre das Protokoll führte, legte zuvor eine Gedenkminute ein. Rohrer erinnerte daran, dass die Ehrung leider nicht mehr zu Lebzeiten des verdienten Ehrenbürgers vorgenommen werden konnte. Sie sei der Anerkennungspreis des Kultusministeriums und des Landesausschusses für Heimatpflege Baden-Württemberg für herausragende Leistungen für die Heimatforschung im Land Baden-Württemberg, die Klaus Weber für seine Werke "Höfechronik von St. Peter — Band I und II" erhalten hat. Die Bände wurden an das Haus der Geschichte in Stuttgart übergeben. Bei seiner Ehrung habe Staatssekretär Wacker darauf hingewiesen, dass Klaus Weber auf 770 Seiten die Geschichte von 55 Höfen in St. Peter beschrieben habe. Dabei habe der Heimatforscher die Lage, die Fläche, den Hofnamen und die Generationschronologien der einzelnen Eigentümer und ihrer Familie penibel genau recherchiert. Im Extremfall sei dies vom Jahr 1429 bis heute gegangen. St. Peter würde sich hochgeehrt und erfreut fühlen, wenn das Lebenswerk des Ehrenbürgers Klaus Weber im neuen Gemeindearchiv einen würdigen Platz finden sollte, sagte Bürgermeister Rohrer. Er glaube auch, dass dies ganz im Sinne des Verstorbenen sei, der für seine Heimatgemeinde gelebt und wie kaum ein anderer innig mit ihr verbunden gewesen sei.
11.12.2007, Wolfgang Grosholz

 

 

Maria Löffler vom Klausenhof feiert den 80. Geburtstag

Neunzehn Enkel und drei Urenkel gratulieren der Jubilarin / Ihre Liebe galt immer den Schwarzwälder Pferden

80 Jahre ist es her, dass Maria Löffler das Licht der Welt erblickte. Als Tochter von Klausenhofbauer Wilhelm Schwär und seiner Ehefrau Klara wuchs sie auf der elterlichen Landwirtschaft im Ortsteil Rohr auf. Von der eigenen Milchwirtschaft, Schweinezucht und Viehaufzucht lebte die Familie und schon früh hieß es für das Maidle und ihren (1943 im Krieg gefallenen) Bruder, tüchtig mit anzupacken. Später besuchte sie die Landwirtschaftsschule. Vater Wilhelm galt als geachteter Mann in St. Peter, begleitete mehrere öffentliche Ämter (Gemeinderat, stellvertretender Bürgermeister, Ortsbauernführer) und war als großer Förderer von St. Petermer Vereinen bekannt (Musikverein, Skiclub und Männergesangverein). In der Höfechronik II des unlängst verstorbenen Autors Klaus Webers steht nachzulesen, dass er "in seinen 33 Bauernjahren 26 Arbeitskräfte als Hirte buben, Rosser und Knechte beschäftigt
". Tochter Maria teilte mit ihm die Begeisterung an Pferden, als Ortsobmann des Badischen Pferdestammbuches hielt der Vater natürlich Schwarzwälder Füchse auf seinem Hof. Voll Freude arbeitete sie mit den Pferden auf dem Feld und im Wald mit und interessierte sich für die Zucht. So weiß sie von einer Siegerstute des Vaters auf einer Landwirtschaftsausstellung in Leipzig zu berichten.

1948 führte Franz Josef Löffler vom Kernewieshof am Kapfenberg die heutige Jubilarin vor den Traualtar und heiratete auf den Klausenhof ein. 1957 übernahmen beide Landwirtschaft und Pferdezucht und waren 1954 stolze Besitzer der Siegerstute der damaligen Landwirtschaftsausstellung in München. "D’ Frau het fascht lieber mit de Ross g’rückt als ’`kocht" zieht Franz Josef seine Frau manchmal mit ihrer Pferdeliebe auf. Wohl wissend, dass die inzwischen neunfache Mutter, neunzehnfache Großmutter (das jüngste Enkelchen ist erst wenige Wochen alt) und dreifache Urgroßmutter mit Herd und Haushalt sicher auf Du und Du steht.

Neben Kindererziehung und Hofarbeit schaffte Maria Löffler es, als Gründungsmitglied dem Turnverein St. Peter fast 40 Jahre treu zu bleiben (bis St. Peter eine Turnhalle bekam, fand die Gymnastik in Eschbach statt). Mehr als 50 Jahre gehört die Jubilarin der Frauengemeinschaft St. Peter an.
1985 übergab das Ehepaar die Landwirtschaft an Sohn Franz Josef junior und lebt heute im ehemaligen "Stöckle". Seit Ehemann Franz Josef vor drei Jahren erblindete, hat Ehefrau Maria seine Pflege übernommen.
10.12.2007, Monika Rombach

 

 

Postbote des Jahres: Albert Hug in Berlin ausgezeichnet

Deutschland hat gewählt. Die Wahl zum „Postboten des Jahres“ brachte beeindruckende Zahlen. Mehr als 3,8 Millionen Postkunden haben bei der Wahl zum Postboten des Jahres abgestimmt. In St. Peter fiel das Votum eindeutig für Albert Hug aus, denn die vielen Stimmen aus seinem Zustellbezirk reichten für einen Platz in den Top 1000 der „Postboten des Jahres“.

Gemeinsam mit den 999 weiteren Postboten des Jahres aus ganz Deutschland wurde Albert Hug in Berlin im Hauptstadthotel Estrel vom Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Post, nämlich von Klaus Zumwinkel ausgezeichnet. Rund 400 000 Bürger beteiligten sich allein in Baden-Württemberg an der Aktion, „Ihre Stimme für ihren Postboten“, mit der die Post die 1000 beliebtesten Briefträger des Jahres suchte. „Die Aktion war ein Riesenerfolg“, kommentierte Jürgen Gerdes, Mitglied des Vorstands Deutsche Post AG. „Wir hatten überwältigend viele positive Rückmeldungen.“ Vom 2. Juli bis zum 31. August konnten die Kunden per Antwortkarte oder online ihre Stimme für ihren Postboten des Jahres abgeben. Die große Werbekampagne stellte die Zusteller in den Mittelpunkt. Die hohe Beteiligung zeigte, so die Postverantwortlichen, wie gut die 80 000 Briefträger der Deutschen Post deutschlandweit bei ihren Kunden angesehen sind. Gerade in den dünn besiedelten Gebieten habe man eine besonders hohe Beteiligung ausgemacht. Und so mancher Teilnehmer nutzte die Möglichkeit, um die eine oder andere persönliche Geschichte über „seinen“ Postboten weiterzugeben.

Wer in St.Peter wohnt, kennt den Postboten Albert Hug ganz sicherlich. Jeden Tag fährt er mit dem gelben Postauto vor und händigt Briefe, Pakete und Päckchen aus. Ein kleines Gespräch kommt meistens zustande, denn er kennt seine Kunden, und diese mögen ihn. Sein Erscheinen gehört zum Tagesablauf, man kann sich auf ihn verlassen. Albert Hug gehört zu der aussterbenden Gruppe der „Landboten“, so der altehrwürdige Ausdruck. Heutzutage ist Landbote Albert Hug ein „Mops“, ein Teil des mobilen Postservice (jetzt auch Verbundzusteller genannt), der die Kunden auf dem Land anfährt und betreut. . Meine Kunden haben toll mitgezogen“ kommentier Hug das Lob an seine Kunden. „Da ist eine echte Beziehung da“ – scheint also durchaus richtig zu sein. „Erfolgreich durch Dialog“, heiß seine Devise . In meinen Augen ein Teil der Arbeit eines typischen Landboten. Doch nicht nur als solcher will Albert Hug höchste „Qualität und Spitzenservice“ bieten. „Ich denke, der Kunde hat ein Recht auf eine Topbetreuung“. Inbegriffen ist bei ihm auch der Verkauf von zum Beispiel Briefmarken, Annahme von Pakete und Päckchen und anderen Produkte der Post. Das bedeutet natürlich oft Stress und Zeitdruck, schließlich will jeder die Post so früh wie möglich im Briefkasten. Auch unter Zeitdruck freundlich bleiben- dies hat wohl den Ausschlag gegeben, dass Albert Hug von seinen Kunden die meisten Stimmen erhalten hat.
Ha, 6.12.2007, www.dreisamtaeler.de

 

 

Gewerbeverein HTH stiftet zwei Wartehäuschen

Der Erfolg bei der Leistungsschau hatte den Gewerbeverein zu einer sozialen Aktion beflügelt

Pater Martin weiht das Bushäusle - hinten Franz Gremmelspacher und Therese Respondek - Oktober 2007

Pater Martin weiht das Bushäusle - hinten Franz Gremmelspacher und Therese Respondek - Bild: Monika Rombach

Der Gewerbeverein St. Peter lässt seine (Schul-)Kinder nicht im Regen stehen! Das beweist er mit dem Aufstellen zweier so schützender wie augenfälliger Buswartehäusle an den Haltestellen Scheuerwald und Schmittenbach, "einmal mit Blick auf den Kandel, einmal mit Blick auf den Feldberg". Die kompakten Holzunterstände im Schwarzwälder Holzbaustil bieten Wartenden und Wanderern Schutz vor Wind und Wetter. Ihrer Entstehung geht der Erfolg der ersten gemeinsamen Leistungsschau St. Peter, fast auf den Tag genau vor einem Jahr, mit örtlichem Handwerk, Handel und Gewerbe, voraus. Dieser motivierte die Geschäftsleute, "etwas Soziales für die Allgemeinheit zu tun und die Gemeinde zu integrieren" , erläuterte Clemens Rohrer, Vorsitzender des Gewerbevereins, während der Einweihung des ersten der beiden Unterstände (für den zweiten liegt erst seit einer Woche die Baugenehmigung vor). "Idee und Umsetzung passen gut zum Beitritt zur Aktion "Bündnis Familienfreundlichkeit des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald" , fügte HTH-Schriftführerin Gorica Kürner hinzu. Finanziert werden sollte das Projekt durch Werbeflächen für Sponsoren an den Wartehäuschen, den Antrag lehnte das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald jedoch ab, erläuterte Franz Gremmelspacher vor Ort, Sprecher der Handwerkergemeinschaft HTH. So übernahmen die Handwerker nach dem amtlichen Prozedere des Genehmigungsverfahrens die Fertigung, das Holz spendeten Landwirte des BLHV (Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes), Urban Ketterer sägte es kostenlos zurecht, der Gewerbeverein spendierte den Rest, auch die örtliche CDU "legte noch was dazu" und Felix Weber übernahm das Praktische, den Abbund, das Zusammenbauen und -schrauben, Streichen, Dach mit Schindeln eindecken, Transport und Montage, die Bodenplatten stiftete Gregor Weber.

St. Peters neuer Pfarrer, Paulinerpater Martin Greiner, weihte die Unterstände feierlich mit dem Segen für Bergschutzhütten ein, "ein spezifisches für Buswartehäusle gibt es nicht!" sagte er, ,,und beide stehen schließlich auf dem Berg" . Humorvoll übergab Clemens Rohrer sie offiziell an die Gemeinde, anstelle des auswärts weilenden Bürgermeisters Gottfried Rohrer, an Stellvertreter Konrad Schwär, dem erfolgreichen diplomatischen Mittler auf dem offensichtlich nicht einfachen Instanzenweg. Weitere dringende Anliegen an die Gemeindeverwaltung packte Clemens Rohrer gleich dazu: Aus dem Schwung der gelungenen Leistungsschau heraus sollen weitere soziale Projekte in Zusammenarbeit entstehen, etwa ein attraktiver Spielplatz am Badweiher für St. Peters einheimische und Gästekinder. Dringend am Ball bleiben müsse man bei der Fertigstellung des gemeinsamen Internetauftrittes, Homepage St. Peter, ein Leitsystems durch St. Peter mit Hinweise auf Handel, Gewerbe, Ärzte müsse rasch realisiert werden und nicht zuletzt müsse die vom Handel angestoßene Weihnachtsdekoration, die bei etwa 80 Mitgliedern des Gewerbevereines durchaus Sinn mache, vorbereitet werden.
Monika Rombach, 9.10.2007, BZ

 

 

 

Klaus Weber tot - Ratschreiber und Heimatforscher

Wer kannte ihn nicht, den fleißigen und bewanderten Ratschreiber St. Peters, den präzisen Heimat- und Ahnenforscher Klaus Weber, der nichts veröffentlichte, was nicht hieb- und stichfest recherchiert war. Unendlich viel (wieder-)entdecktes Wissen, einschließlich des damit verbundenen In-Bezug-Setzens zu Land und Leuten verdankt ihm seine Heimatgemeinde. Aufgaben, die er so leidenschaftlich wie gewissenhaft auch für umliegende Orte des Hochschwarzwaldes sowie im Dreisamtal mit Schwerpunkt Stegen erledigte.

Auch das ehemalige Priesterseminar bediente sich seines Könnens und seiner Kenntnisse, wovon im Gegenzug  Klaus Webers Talent zum Schreiben profitierte. Mit Gründung der Freiburger Tageszeitung namens „Badische Zeitung“ 1946 begann sein Wirken als Lokalberichterstatter in St. Peter; 52 Jahre informierte er deren Leser zuverlässig, genau und mit Wissen um und Achtung vor der deutschen Sprache. Seinen Gesprächspartnern galt er als aufgeschlossenes und höfliches Gegenüber, das dennoch stets mit Nachdruck um Exaktheit rang.

Selbst sein Hobby, das Wirken im mit Bürgermeister Gottfried Rohrer zusammen gegründeten Heimatgeschichtlichen Arbeitskreis, verband sich eng mit Beruf und Nebenjob. Viele Buchbände machten die Ergebnisse dem einheimischen wie auswärtigen Leser zugänglich, sie trugen nach außen, was Reiz und Ausstrahlung St. Peters, des Hochschwarzwaldes und des Dreisamtales ausmachen, lange bevor Radiosender und Fernsehstudios des Interesses daran gewahr wurden.

Der Sohn des Bäckermeisters Stefan Webers und seiner Ehefrau Stefanie, geborene Rombach, litt bis zu seinem Tod an einer körperlichen Behinderung, die seinen Bewegungsradius sehr einschränkte, umso mehr beanspruchte der stets bescheidene, warmherzige und hilfsbereite Mit-Mensch seinen Geist. Das kulturelle Erbe seiner Heimat und die Achtung vor ihren Generationen von Menschen sind nachzulesen in 15 Buchveröffentlichungen, 12 veröffentlichten und sieben noch unveröffentlichten, teils von ihm nun unvollendet bleibenden, Höfe- und Hauschroniken, 22 Festschriften und ungezählte Berichte und Vorträge, vornehmlich für das Katholische Bildungswerk St. Peter und St. Märgen umfassen sein Lebenswerk.

1998 würdigte seine Heimatgemeinde Klaus Webers Lebenswerk mit der Ernennung zum Ehrenbürger. Das ihm, sicherlich zu Recht zugedachte, Bundesverdienstkreuz, lehnte er dagegen entschieden ab. Warum? - das bleibt sein Geheimnis.
4.10.2007, www.dreisamtaeler.de

 

Gertrud Ries tot - Das Fräulein Ries
 

Man kannte und benannte Gertrud Ries bis zuletzt nur als „das Fräulein Ries“, die gelernte Bibliothekarin, die nach dem Krieg unter schwierigsten Bedingungen nach einmonatigem Schulhelferkurs ihre Tätigkeit in der Volksschule St. Peter aufnahm und gleichzeitig ihre Ausbildung zur Lehrerin begann. 1948 beschloss sie sie mit der ersten Prüfung.
 

In Freiburg-Herdern lebte sie, ihr Lebenspuls aber schlug in St. Peter als Grundschullehrerin für mehr als zwei Generationen Schüler: treu sorgend wie eine Mutter für die Erstklässler, auch lange nach dem Unterricht, und bekannt für die Erstklässlerausflüge zur „Türlekapelle“. Belesen, wie Gertrud Ries schon von Berufs wegen war, sind noch heute ihre Religionsstunden bei den Ehemaligen lebendig: „Heute erzähle ich Euch eine Geschichte, die spannender ist als jeder Krimi … „, begannen die lebendigen Schilderungen ihrer vielen Reisen, vor allem ins Heilige Land.

Auch das Fotografieren zählte zur Passion von Fräulein Ries, wohl jedes Kind fotografierte sie in seinem St. Petermer Schulleben und verschenkte die Aufnahmen an es. Freigiebig lieh sie ihre große eigene Büchersammlung aus, um Lesen, Lernen und Wissensdurst ihrer Schülerinnen und Schüler zu wecken. Ihr Humor bereicherte Klassentreffen wie Lehrerausflüge.

Obendrein dürften es hunderte von Kindern sein, die bei ihr das Flötenspielen lernten; beim jährlichen Adventssingen in der Pfarrkirche St. Peter umringten sie bis zu 70 Flötenkinder.

All ihr liebevolles Engagement würdigte 1999 die Verleihung der Ehrenmedaille der Gemeinde St. Peter, ein halbes Jahr bevor sich Oberlehrerin Getrud Ries in den Ruhestand verabschiedete. „Sie lebt mit Büchern, in Büchern und für die Bücher – dies alles mit Herz und Verstand“ lauteten die Worte Bürgermeister Gottfried Rohres an diesem Tag zu ihrer Aufgabe, eine Bücherei nicht nur aufgebaut, sondern viele Bücher selbst gekauft und zur Verfügung gestellt zu haben, gleiches ließ sie der Pfarrbücherei angedeihen. Wobei Bücherei betreuen bei ihr „mit allen begleitenden Arbeiten bis zum neu Einbinden“ bedeutete. Seit den Tagen von Pfarrer Wick betreute sie zusätzlich den Schriftenstand in der Kirche- und hatte so großen Anteil an der allgemeinen Fortbildung in der Schwarzwaldgemeinde.

4.10.2007, www.dreisamtaeler.de

 

 

Josef Rombach aus St. Peter wird 80 - de Rotschriiner

Seinen 80. Geburtstag begeht heute Josef Rombach aus St. Peter. Vielen ist der Jubilar fast besser bekannt als "de Rotschriiner" vom "Rotschriinerhof" , wie sein Geburtshaus im Dorf genannt wird. Erbaut vom Urgroßvater Matthias, der 1884 vom Rotenhof/Schmittenbach ins Dorfzentrum zog.

Der Jubilar freut sich auf das große Familien-Geburtstagsfest, mit Ehefrau Maria, ihren vier Kindern und deren Ehepartnern und den fünf Enkelkindern, mit denen ein gutes Einvernehmen besteht. In der Libdingwohnung innerhalb des gemeinsamen Hauses fühlen sich Josef und Maria Rombach wohl, die Gästezimmer betreiben nun "die Jungen" . Geblieben ist Josef Rombach das Nutzungsrecht in der Werkstatt. Schon Urgroßvater, Großvater und Vater Josef Rombachs betrieben dort eine Schreinerei, die sich auch auf das Herstellen von Särgen, in St. Peter "Totenbaum" genannt, verstand. So kam es, dass er, das Drittgeborene von zehn Kindern, ebenfalls in diesem Handwerk, in der väterlichen Werkstatt seine Ausbildung erhielt. Schreiner, die Särge herstellten, nahmen auf dem Land früher die Leichenschau vor. So auch Josef Rombach, den die Gemeinde noch am 23. März 1962 nach abgelegter Prüfung im Gesundheitsamt, offiziell als Leichenbeschauer bestellte. "Eigentlich nichts ausgemacht" habe ihm dieser Teil seiner Arbeit, sagt Rombach, Sterben gehöre eben zum Leben. Ins Innerste traf es ihn aber, wenn er an Kindern und jungen Menschen das Sargmaß nehmen musste. Mit fünf Jahren kam Josef Rombach als Hirtebueb auf den Wolfsteigehof zu Tante und Vetter, "guedi Mensche" lobt er sie; der Vetter habe ihm von seinen Fahrten "ins Land" (also Richtung Kaiserstuhl) immer einen Schneckewegge" mitgebracht. 16 Jahre zählte der heutige Jubilar, als der Krieg ihn an die Front holte, 1939 geriet er in Gefangenschaft, er kehrte 1945 kurz vor Weihnachten heim. 1961 traf dann vor dem Altar der Pfarrkirche Rombach auf Rombach, Josef Rombach heiratete seine Maria, geborene Rombach, vom Rumishof aus Stegen-Rechtenbach. Aktiv war Josef Rombach 40 Jahre in der Trachtenkapelle St. Peter, als Waldhornist und einige Zeit als Schriftführer.
Monika Rombach ,13.9.2007

 

 

Abschied von Weisenhofbauer Paul Schuler

Eine große Trauergemeinde nahm auf dem Friedhof in St. Peter Abschied von Weisenhofbauer Paul Schuler, der im Alter von 68 Jahren gestorben war. In allen Nachrufen kamen Dankbarkeit und Anerkennung für einen Mann zum Ausdruck, der sich in hohem Maß und sehr vielseitig für seine Mitbürger eingesetzt hat. In den Traueransprachen wurden die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Verstorbenen erwähnt, der nie Nein sagte, wenn er gebraucht wurde. Für die Gemeinde übernahm Paul Schuler Verantwortung, und das Wohl der Vereine im Dorf war ihm ein besonderes Anliegen.

Paul Schuler sah sich nicht nur als Vertreter seines bäuerlichen Berufsstandes, sondern setzte sich mit hohem Sachverstand für die Belange der gesamten Bevölkerung ein, sagte Bürgermeister Gottfried Rohrer in seiner Trauerrede. Schon mit 33 Jahren sei Paul Schuler 1971 in den Gemeinderat gewählt worden, dem er zunächst bis 1980 angehörte. Nach einer Pause ließ er sich noch einmal wählen und war dann bis 1999 Gemeinderat. Das waren zusammen 19 Jahre. Seine Mitarbeit sei geschätzt und sein Rat stets gefragt gewesen, sagte Rohrer. Seine ruhige, gelassene und ausgleichende Art habe großen Anklang gefunden und Vertrauen geschaffen. Nicht nur als Gemeinderat, sondern ebenso in anderen Ehrenämtern sei Schuler aktiv gewesen. Nicht unerwähnt bleiben dürfe sein Interesse für das kulturelle Leben in St. Peter, das Schuler sehr bereichert habe. Über 20 Jahre habe er als stellvertretender Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft im Flurbereinigungsverfahren St. Peter eine sehr sensible Aufgabe erfüllt. Abschied im Namen des Reitervereins, dessen Gründungsmitglied Paul Schuler 1961 war, nahm Vorsitzender Eugen Kreutz. Schuler war von 1961 bis 1969 selbst Vorsitzender dieses an Jahren noch jungen Vereins. Auf das politische Engagement des Verstorbenen wies der Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbandes, Bernhard Scherer, hin. Paul Schuler habe 18 Jahre dem Vorstand des Gemeindeverbandes angehört und das politische Geschehen stets kritisch verfolgt. Für die Schulkameraden des Jahrgangs 1938/39 verabschiedete sich Peter Saum. Franz-Josef Saum sprach für die Senioren-Trachtenkapelle, wo Schuler im Jahre 2000 zu den Gründungsmitgliedern gehörte, und zuletzt Ehrenmitglied war. Pater Hans Siegmann sprach tröstende Worte an die Trauergemeinde und würdigte das Lebenswerk des Verstorbenen. Die Senioren und die Aktiven der Trachtenkapelle begleiteten mit Trauerweisen Paul Schuler zur Grabstätte.
23.8.2007, Wolfgang Grosholz

 

Kunsthandwerkermarkt

Schwarzwäder Naturseife - 5.8.2007 in St.Peter
(1) Schmuck von Starke
 
(2) Schwarzwäder Naturseife - 5.8.2007 in St.Peter (3) Frau Mezger - Perlen und Stickereien für Schäppel
Brigitte Gueffroy mit Trachten und Accessoirs am 5.8.2007 in St.Peter    
(4) Brigitte Gueffroy mit Teddies und Trachten und Accessoirs am 5.8.2007 in St.Peter    

(1) Schmuck-Werkstatt Starke, Schmuck aus eigener Fertigung
Alte Lindenstrasse 3, 79238 Norsingen, Tel 07633/150928
peterStrk at aol.com

(2) Schwarzwälder Naturseife, Waltraut Müller und Heidi König (rechts)
Berliner Strasse 29, 78112 St.Georgen, Tel 07724/2802
www.schwarzwaelder-naturseife.de

(3) Brigitte Gueffroy, St.Peter, Teddybären, Puppen,
brigitte-lothar at t-online.de

 

Ulrike Niekamp-Faller neue Leiterin der Tourist-Info

"Jeder Gast muss in St. Peter zufrieden sein, gleich, ob er Tagesbesucher ist oder längere Zeit im Ort verweilt" , sagt Ulrike Niekamp-Faller, neue Leiterin der Tourist-Info im Klosterhof in St. Peter. "Es ist nicht immer ganz einfach, aber es macht Spaß" , fügt die gebürtige Westfälin hinzu.


Um das umzusetzen, braucht es gute Partner und Kontakte. Das sind vor allem die Gastgeber, besser gesagt Gastgeberinnen, in Ferienwohnungen, Gastronomie und Bauernhöfen. Sie bringen ebenfalls den Spaß mit, der nötig ist, um zufriedene und treue Gäste oft für lange Zeit zu halten. Ulrike Niekamp-Faller wurde in Minden in Westfalen geboren, hat dort die Schule besucht und das Abitur gemacht. In Freiburg bekam sie einen Studienplatz in Philologie. Später ließ sie sich viersprachig als Europa-Sekretärin ausbilden, bevor ihr Berufsweg sie in die Pharmabranche führte. Der Tourismus war die nächste Station und hier hat sie sich gründlich eingearbeitet. Seit 30 Jahren lebt Ulrike Niekamp-Faller im Schwarzwald und seit 20 Jahren in St. Peter. Durch ihren neuen Beruf kennt sie inzwischen viele Dorfbewohner. Im Gespräch mit der Badischen Zeitung fragten wir sie, was ihr besonders wichtig ist, wie sie das Profil der Gemeinde im Tourismus sieht, und sie ist um klare Antworten nicht verlegen. Die Leute in St. Peter kennen lernen, sagt sie, von den Gastgebern geschätzt werden, die sich gerne von Ulrike Niekamp-Faller beraten lassen. Neue Konzepte möchte die Tourismuschefin gerne an den finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde ausrichten. Mit einer vielseitigen Gastronomie, mit reichlich Kultur und Natur als Schwerpunkte lasse sich schon gut arbeiten. Die jährlichen Kultur- und Musiktage auf hohem Niveau seien für den Tourismus eine ideale Werbung. "Was man sich noch wünschen könnte" , so Niekamp-Faller, "wäre ein Trachtenmuseum. Danach fragen die Leute öfter" . Betrachte man in diesem Sommer gerade wieder mal das Wetter, dann bestätige es sich, wie wichtig witterungsunabhängige Angebote für den Gästebetrieb seien. Täglich erkundigten sich Gäste nach dem Hallenbad, das übrigens auch für den Schulbetrieb und die Einheimischen wichtig sei.

St. Peter und St. Märgen ergänzen sich in vielen touristischen Bereichen. Deshalb fragen Gäste häufig danach, ob sich künftig daran etwas ändere. Man habe davon gehört und sei besorgt. Wohin sich St. Peter im Tourismus neu orientieren möchte, sei eine politische Frage. Natürlich würde man in St. Peter und insbesondere in der Tourist-Info auf eine Lösung hoffen, die dem Tourismus gerecht werde. Unverändert bleiben werde die Gastfreundschaft, sagt Ulrike Niekamp-Faller, die ganz besonders junge Familien mit Kindern und ältere Menschen begeistere, die noch gerne wandern und das Naturerlebnis schätzen. Da habe St. Peter allemal noch Zukunft.
Wolfgang Grosholz, 25.7.2007, www.badische-zeitung.de

 

Buckfast-Bienen: Christoph Graf - Adalbert Schwär - Ludwig Armbruster

Bienen sammeln Nektar und machen daraus Honig. Dass die Honigbiene seit Jahrzehnten Forschungsgegenstand ist, dürfte den wenigsten bekannt sein. Und noch geringer verbreitet dürfte die Kenntnis sein, dass St. Peter im Schwarzwald Ausgangspunkt einer Züchtungslehre war, die mittlerweile in der ganzen Welt angewandt wird.

90 Jahre ist es her, seit der Naturwissenschaftler und katholische Priester Professor Ludwig Armbruster aus Freiburg im Gasthaus "Zum Kreuz" in St. Peter bei der Jahresversammlung des örtlichen Imkervereins einen Vortrag mit der Überschrift "Verbessert die Honigbiene" gehalten hat. Als Erster hatte er die Mendelschen Vererbungsgesetze bei der Biene angewandt. Die Veranstaltung in St. Peter sollte der Ausgangspunkt ausgiebiger Feldforschungen sein. Unterstützt vom damaligen Vorsitzenden des Imkervereins Adalbert Schwär richtete Ludwig Armbruster im Gebiet zwischen St. Peter und St. Märgen Zuchtstationen ein. Seine Erkenntnisse veröffentlichte er 1919 in dem Lehrbuch "Bienenzüchtungskunde" im Berliner Theodor-Fischer-Verlag. Das Gasthaus "Zum Kreuz" gibt es noch heute und den Imkerverein St. Peter ebenfalls. Dessen Vorsitzender Willi Schwär, Christoph Graf (Vorsitzender 1993-1999) und Manfred Hederer, Präsident des Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbundes, haben bewirkt, dass sich Bienenhalter, -züchter und - kundler aus ganz Europa seit einigen Jahren Professor Armbruster zuwenden. Der war von 1923 an Leiter des Bienenkundeinstituts der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin, wurde 1934 jedoch von den nationalsozialistischen Machthabern zwangspensioniert, weil er nicht aufgehört hatte, jüdische Studierende zu lehren und als wissenschaftliche Mitarbeiter zu beschäftigen. 1943 zog er sich nach Lindau am Bodensee zurück. Weil die von den Nazis protegierten Wissenschaftler nach Kriegsende ihre Stellen am Berliner Bienenkundeinstitut behalten konnten, fand Ludwig Armbruster nicht in die staatliche Forschung zurück. Nach Kriegsende baute er in Lindau die weltweit größte und bedeutendste Bibliothek zur Bienenkunde auf. 1973 starb er. In England allerdings wurde seine Lehre über die Bienenzüchtung in die Praxis umgesetzt. Der deutsche Mönch Karl Kehrle oder Bruder Adam aus der Benediktinerabtei Buckfast züchtete eine Bienenrasse, die heute unter Erwerbsimkern am weitesten verbreitet ist. Auch Christoph Graf hält diese so genannten Buckfast-Bienen seit 30 Jahren, seine Bienenstöcke stehen in St. Peter, Eschbach und Stegen sowie im Hegau und an Waldrändern im Rheintal. Auslöser für die züchterische Arbeit Karl Kehrles war ein massives Bienensterben in England zwischen 1914 und 1917. Kehrle hatte überlebende Völker mit italienischen Honigbienen gekreuzt. Auf Armbrusters "Bienenzüchtungskunde" aufmerksam gemacht hatte ihn der St. Petermer Imker und Uhrmacher Adalbert Schwär, der als so genannter Schwarzwaldengländer 30 Jahre lang in London Uhren verkauft hatte. Die beiden waren sich in der katholischen Gemeinde der englischen Hauptstadt begegnet. "Es ist Adalbert Schwär und Bruder Adam zu verdanken, dass die Lehre Armbrusters nicht untergegangen ist. In den vergangenen Jahren hat sich die Methode der Kombinationszüchtung sogar weltweit durchgesetzt", erklärt Christoph Graf. Insbesondere hinsichtlich der Krankheitsresistenz zeigten sich daraus hervorgegangene Völker den Bienenvölkern überlegen, die nur durch Auslese entwickelt werden.
Zusammen mit Manfred Hederer hat Christoph Graf die Rehabilitierung Professor Armbrusters angeregt. "Seine Geschichte hat mich zutiefst berührt" , sagt er. Die Rehabilitierung wurde vor einem Jahr beim dritten Internationalen Buckfast-Bienenkonvent in St. Peter auf nationaler Ebene vorgenommen und jüngst beim vierten Konvent im Kloster Bronnbach durch den Internationalen Verband der Bienenzüchtervereinigungen bestätigt. Das Bemühen Grafs und Hederers hat zudem bewirkt, dass das Schicksal von Professor Armbruster und anderen Wissenschaftlern, die im Dritten Reich ihre Stellen verloren hatten, von der Berliner Landwirtschaftsfakultät erforscht wird.
Silvia Faller, 7.7.2007, www.badische-zeitung.de

 

Dorf aktuell: Interview mit Bürgermeister Rohrer

Dreisamtäler: Herr Rohrer, gibt es in St. Peter Neues in der Kommunalpolitik oder ist alles beim Alten geblieben?
Rohrer: Im Moment sind wir in St. Peter in einer gewissen Umbruch- bzw. Aufbruchphase. Im vergangenen Jahr gaben wir ein Kommunales Entwicklungskonzept in Auftrag, das jetzt abgeschlossen ist und dessen Entwurf uns Ende April vorgestellt wurde. Die Schlussfassung erhalten wir in den nächsten Tagen.

Dreisamtäler: Kommunales Entwicklungskonzept …
Rohrer: … klingt kompliziert. Ist es auch! In St. Peter wurde für dieses Konzept alles auf den Prüfstand gestellt und begutachtet. Es wurde versucht, die Stärken und die Schwächen St. Peters herauszuarbeiten.

Dreisamtäler: Versuchen wir das Ganze für unsere Leser zu strukturieren!
Rohrer: Es ging um vier Bereiche: um die Kommune, die Wirtschaft, den Tourismus und die Kultur.

Dreisamtäler: Lassen Sie uns mit der Wirtschaft beginnen!
Rohrer
: Hier geht es um Handel, Handwerk und Gewerbe. Um die Ergebnisse kurz zusammenzufassen, könnte man sagen, dass der Tourismus für St. Peter ein kräftiges wirtschaftliches Standbein ist. Hier attestierte uns das Institut besondere Stärken, was die Betriebe angeht: sie werden modern und engagiert geleitet und sind zumeist eigentümergeführt. Eine Schwäche St. Peters ist, dass wir im Moment keine Vorratsflächen für Neuansiedlungen haben und insbesondere Nahversorgungsbetriebe nicht ausreichend Fläche haben, um wirtschaftlich geführt zu werden.

Dreisamtäler: Lässt sich Ähnliches auch für den Bereich der Kommune sagen?
Rohrer: Eine unserer Stärken ist die örtliche Lage im Dreiländereck Deutschland, Frankreich, Schweiz. Außerdem liegen wir mitten im Naturpark Südschwarzwald und nahe an Freiburg. Eine Schwäche St. Peters ist die Beschränkung der Gemeinde auf die Eigenentwicklung, was Beschränkungen für Wohn- und Gewerbeflächen bedeutet. Eine Stärke unserer Gemeinde wiederum ist die große Zufriedenheit unserer Bevölkerung mit dem Wohnstandort. Negativ gesehen werden die steigenden Grundstücks- und Mietpreise, die Versorgungssituation, was die Infrastruktur angeht, und zum Teil auch die unzureichende Integration von Neubürgern.

Dreisamtäler: Sie haben jetzt eine Menge sicherlich interessanter Daten Was machen Sie nun damit? Schlägt das Gutachten auch Konsequenzen vor?
Rohrer: Die Diskussionen sind jetzt natürlich in vollem Gange. Erste Ergebnisse wurden in den Ausschusssitzungen schon beraten, in naher Zukunft sollen auch Beschlussfassungen im Gemeinderat erfolgen. Aber all dies wird auch Zeit in Anspruch nehmen.

Dreisamtäler: Gibt es denn Themen, die die Bevölkerung besonders beschäftigen?
Rohrer: Ja, die Nutzung der ehemaligen Klosterscheune  wird stark diskutiert. Das ist der bis jetzt noch nicht sanierte Teil der Klosteranlage. Das kommunale Entwicklungskonzept hat die Notwendigkeit unterstrichen, dieses Gebäude einer sinnvollen Nutzung zuzuführen. Wir führten dazu schon eine Ideenwerkstatt durch. Vorstellbar ist die Nutzung der Räume als Museum, Ausstellungsräume, Räume für die örtlichen Vereine. Auch die Bereitschaft innerhalb der Bevölkerung ist sehr groß bei der Sanierung aktiv mitzuhelfen. Der hier ansässige Architekt und Bauhistoriker Dr. Blum hat für uns eine Bestandserhebung durchgeführt und ein Gutachten erstellt, was Gebäudesubstanz und Gebäudeschäden angeht. Er hat damit die Grundlage geliefert, die für zukünftige Planungen nötig ist.  Die Sanierung würde sich in Richtung einer Million bewegen und unsere gesamtwirtschaftliche Situation muss das natürlich zulassen. Wir werden für die Sanierung natürlich Fördermittel beantragen. Das Kommunale Entwicklungskonzept ist hierfür auch sehr hilfreich. Für europäische Fördermittel sind Gutachten inzwischen erforderlich, damit auch wissenschaftlich abgesichert ist, dass das Projekt für die Gemeinde auch etwas bringt. Hierfür haben wir also schon unsere Hausaufgaben gemacht. Und in diesem Zusammenhang eine noch kleine Randbemerkung: in allen anderen Gemeinden sprudeln die Gewerbesteuer als Einnahmequelle für die Kommune, nur in St. Peter nicht. Wir befinden uns in einer Sondersituation.

Dreisamtäler: Können Sie sich das erklären?
Rohrer: Ein Erklärungsversuch ist, dass die Gewerbetreibenden in den letzten Jahren sehr viel investiert haben, was sich momentan steuermindernd auswirkt. Hoffen wir, dass wir als Gemeinde in den folgenden Jahren dann vom Wirtschaftswachstum profitieren.

Dreisamtäler: Heftig diskutiert wird natürlich auch die Sporthalle St. Peters.
Rohrer: Der Turnverein in St. Peter hat 800 Mitglieder. Die Halle ist veraltet und entspricht nicht mehr den heutigen Erfordernissen, von daher ist der Wunsch nach einer neuen Halle berechtigt! Der Wille hier etwas zu tun ist auf Seiten der Kommune vorhanden, allerdings ist die Sache auch recht kompliziert. Denn mit zu diesem Themenkomplex gehört auch das Hallenbad, das im selben Gebäude untergebracht ist. Und hier ergeben sich momentan ganze neue Entwicklungen.

Dreisamtäler: Inwiefern?
Rohrer: Diese Neuentwicklung hat zu tun mit der Erlebnistherme in Titisee-Neustadt, die jetzt ja gebaut werden soll. St. Märgen hat kürzlich nun beschlossen, sich finanziell an der Erlebnistherme zu beteiligen. Die Gäste werden aufgrund dieser Beteiligung dann eine Eintrittsermäßigung in die Therme bekommen. Bisher haben St. Peter und St. Märgen touristisch eng zusammengearbeitet.  Wir hatten gemeinsame Prospekte, Kurkarten und Kurtaxe. Mit der Kurkarte bekamen die St. Märgener Gäste freien Eintritt in das Hallenbad St. Peter. Umgekehrt erhalten St. Peterner Gäste freien Eintritt in den Badesee St. Märgens. Gleiches gilt für Ausstellungen und Museen. Wenn sich St. Märgen nun nach Titisee-Neustadt orientiert, ist fraglich, ob die touristische Zusammenarbeit überhaupt weitergeht und wir müssen uns fragen, ob unser Hallenbad, das ohnehin sanierungsbedürftig ist, überhaupt noch überlebensfähig ist. Wobei es so ist, dass alle das Hallenbad möglichst erhalten möchten, zumal mehrere Schulen und Vereine hier aktiven und guten Schwimmunterricht und Jugendarbeit leisten.

Dreisamtäler: Wird St. Peter sich denn am Erlebnisbad in Titisee-Neustadt beteiligen?
Rohrer: Wir wurden gar nicht angefragt. Titisee-Neustadt fragte nur Kommunen des alten Landkreises Neustadt an. St. Peter hatte bei der ersten Anfrage eine Beteiligung abgelehnt, weil wir ein eigenes Hallenbad haben.

Dreisamtäler: Bisher sprachen wir vor allem über Zukunftspläne, die auch von ihrer Finanzierbarkeit abhängen. Momentan wird aber auch tatsächlich gebaut in St. Peter.

Rohrer: Sie meinen die Außensanierung der Grund- und Hauptschule. Die Maßnahme, bei der die Außenwände und das Dach isoliert und neue Fenster eingebaut werden, hat ein Gesamtvolumen von knapp 500.000,- Euro. Dies ist ein wichtiger und wertvoller Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Die Wände, die in der 70er Jahren gebaut wurden und einen sehr bescheidenen Wärmeschutz haben, lassen die Wärme förmlich in die Natur entweichen. Nach Meinung unseres Fachingenieurs werden wir eine jährliche Energiekosteneinsparung von rund 10.000,- Euro haben. Und da wären wir beim nächsten Thema: der Gemeinderat gab ein Energie- und Wärmeversorgungsgutachten in Auftrag, das uns in Kürze vorgestellt wird. Wir denken hier über den Einsatz regenerativer Energien und eine Nahwärmeversorgung im Bereich Kloster, Pfarrheim Kindergarten und Schule und den Einsatz regenerativer Energien nach. Sie sehen also: überall Baustellen in St. Peter!

Dreisamtäler: Ich danke Ihnen für das Gespräch!
Dagmar Engesser, 28.6.2007, www.dreisamtaeler.de

 

Goldene Hochzeit: Maria und August Heilbock vom Hummelhof

Seit einem halben Jahrhundert sind Maria und August Heilbock vom "Hummelhof " verheiratet. In Tracht traten sie nun vor den Altar der Barockkirche St. Peter, um ihren einst in Beuron geschlossenen Bund der Ehe erneut zu bekräftigen und die goldene Hochzeit zu feiern.

Goldene Hochzeit: Maria und August Heilbock vom Hummelhof >StPeter6 (24.5.2007)   Maria und August Heilbock - Goldene Hochzeit St. Peter 2007

Seit fünf Jahrzehnten leben die beiden gebürtigen St. Petermer auf dem "Hummelhof" im Talgrund am Ibenbach. August Heilbock ist nachweislich der 24. Bauer dieses Hofes, der um 1456 als Schutzhof galt und zwischen etwa 1500 bis 1750 als Dinghof den Mittelpunkt einer Vogtei bildete. Schwungvoll begann die Begegnung der beiden, denn August Heilbock wurde auf Maria Schwär vom Elmehof anlässlich einer Bauernhochzeit beim Tanz aufmerksam. Vier Jahre nach der eigenen Hochzeit übernahm August Heilbock den alten "Hummelhof" mit dem mächtigen Strohdach und noch niedriger Stockhöhe. Sparsam lebte das Ehepaar mit seinen drei Kindern, den Töchtern Barbara und Christa und Sohn Peter. Heute hat das Jubelpaar fünf Enkelkinder. Im Lauf der Jahre wurde das Gehöft Stück für Stück modernisiert, das Ehepaar Heilbock richtete Fremdenzimmer und Ferienwohnung ein. 40 Jahre ist es her, dass die ersten Gäste bei ihnen Einzug hielten und sich seither an Landschaft und Landleben erfreuen. 1952 wurde zwar der erste Traktor für den "Hummelhof " gekauft, dennoch wurde "bis in die 70er Johr mit Rösser g’schafft" , erzählt August Heilbock. Drei Schwarzwälder Kaltblüter als Zugpferde, dazu ein Jungpferd und immer wieder auch ein Fohlen standen im Stall. Die Zugpferde wurden für den Ackerbau, Heilbocks bauten damals Kartoffeln und Getreide an, gebraucht und sie wurden vor das Bernerwägele gespannt. Noch fuhr auch kein Schulbus den Hohackerweg hinauf und hinunter, bei jedem Wetter galt es für die drei Kinder den lang gezogenen Weg aus der Senke hoch ins Dorf und später bergab zurück zu laufen. Wer hart arbeitet, braucht einen Ausgleich und den fand der "Hummelbur" in der Trachtenkapelle St. Peter. Dort spielte er einst den Bass, später das Tenorhorn. In der Seniorenkapelle spielt Ehrenmitglied August Heilbock bis heute aktiv mit. Die Arbeit in Familie, Stall, Garten und mit den Gästen füllte das Leben Maria Heilbocks aus, die in der katholischen Frauengemeinschaft St. Peter ehrenamtlich mitarbeitete. Heute schließen sich die gestandenen Eheleute gerne den Aktivitäten des Altenwerkes St. Peter an und unterstützen daheim die "junge Litt" .
Monika Rombach ,24.5.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

Restaurant Panorama öffnet unter neuer Leitung

Tiana Zinner und Walter Gutzwar wollen Touristen, Wanderer und Biker mit einer gut bürgerlichen Küche überzeugen - Terrasse mit traumhafter Aussicht

St. Peter (glü.) Wer sich bei dem derzeit frühsommerlichen Wetter in den neuen bequemen Terrassenstühlen des „Restaurant Panorama“ in St. Peter niederlässt, kann nicht nur eine traumhafte Aussicht über die Berge des Südschwarzwaldes genießen. Nein, sie oder er können ab 1. Mai den Augenschmaus auch noch mit einem lukullischen Genuss verbinden. Denn just an diesem Feiertag öffnet das „Panorama“, an der Straße zur „Platte“ gelegen, nach einjähriger Schließungszeit unter neuer Leitung wieder seine Gaststube und Terrasse. Tiana Zinner und Walter Gutzwar haben das Lokal gepachtet und wollen hier mit ihrer sechs Monate alten Jule für neue Gastlichkeit sorgen. Beide kommen aus der Steiermark und haben in den letzten elf Jahren in guten Häusern in der Schweiz gearbeitet. Gutzwar ist Servicefachmann und Zinner gelernte Hotelfachfrau, die bis 1989 ihren Job im Freiburger „Rappen“ gelernt hat. Beide lernten das „Panorama“ vor zwei Jahren bei einer Wanderung rund um St. Peter kennen. Als ihnen jetzt der Besitzer das Angebot der Übernahme machte, sagten sie zu. Ihre kleine Jule sollte in gesunder Landschaft auswachsen. Das Lokal bietet im großen Gastraum Platz für 70 Gäste und hat auf der schönen Freiterrasse nochmals 70 Plätze. Im Zuge der Renovierung erhielt das Restaurant jetzt eine komplett neue Küche. Ein neuer Stammtisch will die „Kundenbindung“ verstärken. Neu ist auch der Tresen. Überhaupt wurde der Gastraum wunderbar „frisch hergerichtet“ - lediglich Tische und Stühle blieben erhalten. Ihr Angebot an Speisen umschreiben Tiana Zinner und Walter Gutzwar mit „gut bürgerlicher Küche zu normalen Preisen“. Als Restaurantfachleute haben sie einen Koch angestellt. Die Frischwaren möchten sie sowohl von den Bauern in der Nachbarschaft des Schwarzwaldes als auch aus der österreichischen Heimat Steiermark beziehen. Das macht sich dann auf der Speisekarte durch Steirisches Backhendl mit Salat, der mit Kürbisöl angemacht wurde, oder durch „Elefantenohren“, das sind dünne Riesenschnitzel, bemerkbar. Klar, dass es auch eine umfangreiche Vesperkarte und ein reichhaltiges Kuchenbüfett gibt. Mit speziellen Events wie Grillabende oder Weinspezialitäten sollen die Gäste zusätzlich gelockt werden. Aus dem Zapfhahn fließt frisches Ganter und die Weine kommen aus dem Kaiserstuhl, Markgräfler Land und vielen anderen Orten der Welt.
Am 1. Mai, einem hoffentlich schönen Wandertag, öffnet das „Restaurant Panorama“ erstmals unter der Leitung von Tiana Zinner und Walter Gutzwar ab 10 Uhr seine Pforten. Täglich ist von 10 bis 24 Uhr geöffnet. Warme Küche gibt es durchgängig. Ihren Ruhetag haben die beiden Österreicher am Montag, dienstags geht es dann erst um 17 Uhr wieder los. Wanderer, Urlauber, Motorradfahrer, Mountainbiker und alle anderen fröhlichen Gäste sind herzlich willkommen.
Gerhard Lück, 20.4.2007, www.dreisamtaeler.de

 

 

Grabplatte am Friedhof weist auf Geschichte vor 200 Jahren

Seit Entfernen der Begrünung an der südlichen Friedhofsmauer zieht eine imposante dreiteilige Grabplatte den Blick des Besuchers besonders an. Nach ihrer fachgerechten Restaurierung dank der Arbeit des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises im Allgemeinen und Klaus Webers Unterstützung im Besonderen schützt sie eine Kupferbedachung vor Witterungseinflüssen, und auch die lesenswerten Inschriften können wieder entziffert werden.


Amtmann Alois Leo stiftete die Grabplatte im Jahre 1816 seiner Ehefrau, einer Schwägerin und einem Sohn. Der Erhalt des geschichtlich und kunsthistorisch interessanten Werkes ist der Arbeit des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises St. Peter zu verdanken. Weit über das private Totengedenken hinaus kommt diesem Grabmal Bedeutung als einzigartigem Hinweis auf die Existenz des ehemaligen Bezirksamtes St. Peter zu. Die Person des Amtmannes Leo selbst und seine Zeit verbindet sich mit geschichtlich einschneidenden Änderungen im Zuge der Klosteraufhebung, als das Großherzogtum Baden den gesamten Grundbesitz samt Inventar beschlagnahmte und die Verwaltung der bisherigen Klosterherrschaft übernahm. In seiner Tätigkeit als Bezirksamtmann vereinte Franz Alois Leo Landrat, Amtsrichter und Notar in einer Person. Das Bezirksamt umfasste die Gemeinden der früheren Klosterherrschaft St. Peter, erweitert um die Gemeinden St. Märgen, Wagensteig, Buchenbach und Stegen.
Kunsthistorisch betrachtet, wird die dreiteilige Grabplatte Steinhauer Mathias Weber, 1790 in St. Peter geboren, zugeordnet. Von ihm stammen auch das große Sandsteinkreuz an der nördlichen unteren Friedhofsmauer, das 1815 im Auftrag des letzten Abts von St. Peter zur Erinnerung an die Auflösung des Klosters geschaffen wurde und umgeben ist von den ältesten Grabmalen des Friedhofes. Außerdem schuf er die Grabsteine für die beiden 1814 an der Thyphusseuche verstorbenen Seelsorger an der Südfront des Friedhofes St. Peter und zwei Grabsteine in und an der Kirche Waldau, einer davon für Pfarrer Ulrich Rombach von 1820. Bekannt ist Mathias Weber als Maurermeister, Werkmeister und "Baumeister" , und als Mitbegründer der Musikkapelle St. Peter. Von 1842 bis 1848 dauerte seine Amtszeit als Bürgermeister von St. Peter. Ein Blick in das Buch "St. Peter im Wandel der Zeit" von Klaus Weber verrät: In den Beginn der Amtszeit Mathias Webers fiel 1842 die Eröffnung des Priesterseminars und die Fertigstellung einer "standesgemäßen Arztwohnung" , dem "Doktorhaus am Kirchplatz" . Im selben Jahr bestellte er Josef Willmann zum Brotwäger und 1845 Josef Bensel zum Fleischbeschauer. In Webers Amtszeit fiel die Erweiterung des Dorffriedhofes, Ausbauarbeiten an der Eschbachstraße und Beratungen über die Straßenanlage von Oberibental nach St. Märgen. Mit den Gemeinden Zarten, Stegen und Eschbach teilte sich St. Peter damals einen Amtsboten für den Kurierdienst von und nach Freiburg. Es gab alljährliche Pferdemusterungen bezüglich Kriegsdiensttauglichkeit. Als eine seiner letzten Amtshandlungen ist bekannt, dass Weber mit Blick auf die herannahenden französischen Truppen im Zuge der Revolution vorschlug, "das Geld der Bürger unter dem Feuerherd der Klosterküche zu verstecken". Als Neu-St. Petriner an einem Kunstwerk eines Alt-St.Petriners wirken zu dürfen, erfreute und forderte Steinmetz Karlheinz Freikowski. Seiner Kunstfertigkeit ist es zu verdanken, dass der über 200 Jahre alte Gedenkstein aus gelbgrauem Pfaffenweiler Kalksandstein entzifferbar, erhalten und geschützt bleibt. Steinbildhauer der Region verwendeten Pfaffenweiler Kalksandstein gerne für besondere Arbeiten. Daraus bestehen beispielsweise der 1733 als Jugendwerk Christian Wenzingers entstandene Taufstein für die Barockkirche St. Peter und der 1768 ebenfalls von ihm gearbeitete Taufstein des Freiburger Münsters. Heute sind die Steinbrüche stillgelegt. Nach gründlicher Reinigung des Gedenksteines zeigten sich ältere Schalenabplatzungen und es fehlten Teile der Inschriften, was auch so belassen blieb. Weitere Schadensmerkmale wurden überarbeitet. Durch Sicherungsarbeiten beim Anbringen an der Friedhofsmauer vor Jahren stellte Freikowski fest, dass die linke Seite des Korbbogens am Epithaph und des Gesimses mit Zementmörtel eingebaut worden waren und man damit auch Witterungsrisse geschlossen hatte. Neue Risse und den Beginn einer Ablösung schloss und sicherte der Bildhauer jetzt. Nach farbiger Fassung der Inschrift ist sie wieder besser leserlich. Um weitere Verwitterung des Steines durch die Abdachung der Friedhofsmauer, die genau mit der Vorderkante der Grabplatte abschloss, zu verhindern, fertigte Firma Clemens Rohrer eine Dachkonstruktion zum Schutz vor witterungsbedingten Schäden. Der Bitte des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises, um die steinerne Gedenktafel herum einige Sträucher entfernen zu lassen, kam auch Bürgermeister Gottfried Rohrer gerne nach. "So ist jetzt eine schöne Sicht durch die Grabreihen zum Epitaph geschaffen worden" , freut sich der Künstler sehr.
Monika Rombach, 14.4.2007

 

Ehrung für Klaus Weber: Ratschreiber von St. Peter und Heimatforscher

Seit 60 Jahren ist Klaus Weber Mitglied der CDU. Dafür wurde der Ehrenbürger der Gemeinde St. Peter und frühere Ratschreiber in der Mitgliederversammlung des CDU-Gemeindeverbandes geehrt. Im Namen von Angela Merkel, der CDU-Bundesvorsitzenden, und des CDU-Landesvorsitzenden Günther Oettinger nahm Kreisvorsitzender Gundolf Fleischer die Ehrung vor.

"Ich bin überrascht über so viele vertraute Gesichter" , sagte Fleischer und in Anspielung, dass er im April sein Amt als Kreisvorsitzender abgibt: "Los werdet ihr mich damit nicht!" Die Versammlung quittierte dies mit viel Beifall. Er werde immer da sein, "wenn ihr mich braucht." Der Generationswechsel zu einem neuen Kreisvorsitzenden erfolge in großer Harmonie. Der Kandidat für den Kreisvorsitz, Markus Riesterer, stellte sich daraufhin der Versammlung vor.
Dann würdigte Fleischer die Persönlichkeit von Klaus Weber. Bescheidenheit und Kompetenz hätten ihn stets ausgezeichnet. Als Weber 1947 zur Union kam, sei dies noch die Badisch-Christlich-soziale Volkspartei gewesen, zwei Jahre lag das Ende der Naziherrschaft zurück. Weber sei noch keine 18 Jahre alt gewesen. In guten und schlechten Zeiten habe er treu zur CDU gehalten. In St. Peter habe Klaus Weber die CDU auf einen guten Weg gebracht. Die Bürger und Bürgerinnen hätten an Weber Maß genommen. Die CDU sei zur politisch führenden Kraft in der Gemeinde aufgestiegen und habe in all den Jahrzehnten immer den Bürgermeister gestellt. Seiner Gemeinde habe Klaus Weber nicht nur als Ratschreiber gedient, sondern in vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten, so als Heimatforscher, Mitglied im Heimatgeschichtlichen Arbeitskreis, Autor zahlreicher Bücher und als Journalist, der die Bürger zuverlässig und verantwortungsbewusst in der Badischen Zeitung über das Tagesgeschehen im Dorf informierte. Seine Zeitungsartikel, sorgfältig archiviert, füllen einen ganzen Schrank mit Leitzordnern. Die Geschichte seiner Heimatgemeinde habe Klaus Weber in bewundernswerter Weise aufgearbeitet. Nichts sei ihm entgangen. Die CDU ehre mit ihm eines ihrer besten Mitglieder wie dies auch in der Ehrenurkunde zum Ausdruck gebracht werde.
Wolfgang Grosholz , 13.3.2007, BZ

 

 

Der letzte Schuhmacher im Dorf - Traditionshandwerk  

Bei einer Besichtigung der früheren Klosterscheune begegneten wir Helmut Kürner, dem letzten Schuhmacher von St. Peter. Er hat seine Werkstatt im Knechtehaus der Scheune. Es riecht nach Leder und der Blick fällt auf die in die Jahre gekommenen Maschinen und altes Werkzeug, das heute noch gute Dienste leistet. Es ist eine Werkstatt, in der noch gearbeitet wird, kein Museum. Es ist solide Handwerksarbeit.

Jeden Dienstag nimmt Helmut Kürner Schuhe zur Reparatur an. Eine Woche später, wieder an einem Dienstag, sind sie abholbereit. Wie das so genau funktioniert, wollten wir von dem Schuhmacher wissen. Es habe sich eben so eingespielt, meint Kürner. "Ich nehme nur so viele Schuhe an, wie ich in einer Woche bearbeiten kann!" Sicher gibt es mal eine Ausnahme. Arbeit ja, aber nicht Stress, ist des Schusters Devise. Helmut Kürner, der sympathische St. Petermer, kennt sich gut aus in seinem Handwerk. Er weiß, was von den Schuhen im Schwarzwald verlangt
wird, das ganze Jahr hindurch, besonders aber in strengen Wintern, die es hier oben immer mal wieder gibt. Da ist solide Handwerksarbeit gefragt, die sich in Jahrhunderten bewährt hat. Die Materialien müssen stimmen. Vieles wird von Kürner noch mit der Hand genäht. Das braucht seine Zeit, aber es ist unersetzlich. Die Sohle nur aufkleben, ist nicht so seine Sache, weshalb er manchen gut aussehenden Schuh skeptisch betrachtet. Das Leder bezieht Kürner aus Tschechien. Regelmäßig kommt der Vertreter zu ihm in die Werkstatt. Man kennt sich, das schafft Vertrauen. In diesem Fall gilt es einer Schuhsohle, die aus einem großen Lederstück bedarfsgercht geschnitten wird. Selbst der Laie kann die Qualität des Leders erkennen. Eigentlich sprechen wir nicht über Geld, ist auch nicht nötig, denn der kritische Kunde erkennt schnell, dass die Arbeit aus dieser Werkstatt ihren Preis wert ist. Es ist kein Problem, sie weiter zu empfehlen. Das kann Kürner guten Gewissens auf dem Bauernmarkt auch den Touristen erzählen, die an seinen Stand kommen. Jeden Sommer ist er mit Kollegen, die sich ebenfalls einem alten Handwerk verschrieben haben, bei Aktionstagen auf dem Klosterhof anzutreffen. Gottfried Richter, der seit Jahren diesen Markt organisiert, freut sich über diese Bereitschaft. Schade nur, dass so manches gute Handwerk so schnell alt geworden ist. Dabei könnte man gerade den Schuhmacher noch sehr gut gebrauchen. Doch es gibt eben eine Kehrseite: Schuhe werden heute maschinell in großen Fabriken hergestellt. Später lohnt sich eine Reparatur oft gar nicht mehr. Kürner weiß das, er weiß auch, dass er wohl der letzte Schuhmacher von St. Peter ist. "Das kann man nicht mehr ändern" , sagt der betagte Mann, der noch viel Bürgersinn entwickelt und am dörflichen Vereinsleben interessiert ist.
Wolfgang Grosholz , 5.3.2007, www.badische-zeitung.de

 

In St. Peter fliegen die Fetzen: Rohrer gegen Respondek

Heftige Kontroverse zwischen Bürgermeister Gottfried Rohrer und Gemeinderätin Theresia Respondek im Gemeinderat. In der Gemeindepolitik in St. Peter hängt der Haussegen schon länger schief. In der Gemeinderatssitzung am Montagabend, die sehr gut von Zuhörern besucht war, erlebte der Konflikt zwischen Bürgermeister Gottfried Rohrer und Gemeinderätin Theresia Respondek seinen vorläufigen Höhepunkt.

Letzter Anlass für eine ungewöhnlich scharfe Stellungnahme von Rohrer war ein Brief von Theresia Respondek an den Elternbeirat der Abt-Steyrer-Schule, in dem die Rektorin ihre Vorwürfe am Gemeinderat und an der Verwaltung wiederholt, dass nicht genügend für die Sicherheit der Schule getan werde, obwohl man die Probleme seit Jahren kenne. Der Bürgermeister hielt der Gemeinderätin, die zwei Wahlperioden lang stellvertretende Bürgermeisterin war, vor, dass sie kein Gefühl mehr für die Trennung ihrer Ämter als Schulrektorin und Gemeinderätin habe. Diese notwendige Distanz werde völlig vermischt und einer verantwortlichen Zusammenarbeit würden alle Grundlagen entzogen. Respondek missachte Beschlüsse von Gemeinderat und Verwaltung und sorge so für ein unerträgliches Klima im Dorf. Zudem mische sie sich in Angelegenheiten der Schulbehörde ein, welche die Vorgänge in St. Peter aufmerksam und sehr kritisch verfolge. Lange habe er geduldig, so Rohrer, diesem Tun zugesehen, jetzt sei ein Punkt erreicht, wo es so nicht mehr weitergehen könne. Er kündigte weitere Schritte in dieser Sache an. Gleichzeitig wies er auf eine "St. Petermer Spezialität" hin, Bürgermeisterwahlkämpfe eineinhalb Jahre vor dem Wahltermin zu beginnen. Genau so sei es vor der letzten Bürgermeisterwahl gewesen. Rohrer: "Diese Manöver kenne ich!" Die nächste Wahl finde im Herbst 2008 statt. Ob man so lange Wahlkampf machen kann, bezweifelt Rohrer, der auch schon Kandidaten in den Startlöchern sieht und in jedem Fall mit einem spannenden Wahlkampf rechnet. Ob der Gemeinderat erfolgreicher Vermittler zwischen den beiden Hauptbeteiligten des Streits sein kann, wird von gemeindepolitisch interessierten Bürgerinnen und Bürgern bezweifelt.

In ihrer Entgegnung auf die Stellungnahme Rohrers bestritt Theresia Respondek entschieden die Behauptung des Bürgermeisters, dass sie ihre berufliche Funktion und ihr politisches Mandat nicht auseinanderhalten könne. Auch die Behauptung Rohrers, dass sie "Halbwahrheiten" verkünde und damit die Bürger verunsichere, wies die Gemeinderätin zurück. Schließlich habe jeder Gemeinderat Einblick in den Haushaltsplan und kenne die genauen Zahlen der Gemeinde. Sie arbeite nicht mit falschen Zahlen und mit ihrem Brief an die Eltern sei sie nur ihrer Informationspflicht als Schulleiterin nachgekommen. Dieses Recht lasse sie sich nicht nehmen. Sie habe ihr Amt als Rektorin nicht für politische Zwecke missbraucht, wie der Bürgermeister gesagt habe.

Der Gemeinderat diskutierte anschließend nicht über diesen heftigen Schlagabtausch zwischen Bürgermeister und Gemeinderätin. Rolf Martin (CDU) und Peter Martschuk (FWG) wiesen lediglich darauf hin, dass sie diese Art von Diskussion nicht mehr führen wollen. Im übrigen sei in der Sache schon genug gesagt worden
Wolfgang Grosholz , 7.2.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

Josef Hättich, Altbauer des Reinerhofs, feiert 80. Geburtstag

"All Dag schaffe." Das sei es, sagt Josef Hättich, Altbauer des Reinerhofes, augenzwinkernd, was ihn rüstig erhalten habe bis ins hohe Alter. Geschafft hat der Zweitjüngste der Familie und einzige Bruder seiner sieben Schwestern von klein auf. Gestern feierte er seinen 80. Geburtstag.

Josef Hättich am Reinerhof in St. Peter Josef Hättich am Reinerhof in St. Peter - Foto: Monika Rombach

Strom gab es in seiner Jugendzeit auf dem zwischen Schönbachhof und Bushof an der Panoramastraße nach St. Märgen gelegenen Reinerhof noch nicht, erinnert er sich. Die Sturmlaterne spendete das Licht zur Stallarbeit in der dunklen Jahreszeit, im Haus brannte die Petroleumlampe. Zur Schule in St. Peter und zurück führte täglich ein langer Weg. Vor allem wenn winters der Ostwind durch die Kleidung pfiff und die Schneeflocken wie Nadelstiche ins Gesicht peitschten. Mühsam wurde auch der Weg zur Hof-Mühle, den die Kinder mit Getreide auf dem Rücken antraten. In der "Bichi" , dem hölzernen Behältnis an rauen, fest gewebten Gurten, holten sie Schrot und Mehl zurück in Stall und Haus. Krumm froren Finger samt Handschuhen auch dabei, Mutters "Gegenmittel" , das Eintauchen der Hände ins eiskalte Brunnenwasser, half zwar, tat aber auch sehr weh.

Vater Leopold Hättich, er stammte vom Gerngroßhof und hatte auf den Reinerhof eingeheiratet, führte Sohn Josef in die landwirtschaftliche Arbeit ein. Beide teilten die Liebe zu "den Fuchsen" , den Kaltblutpferden der Rasse Schwarzwälder Fuchs, mit denen (bis 1961) auf dem Hof gearbeitet wurde und die sie züchteten. Als Gründungsmitglied des Badischen Pferdestammbuches 1946 und Bezirksobmann bis 1962 setzte sich Leopold Hättich damals ebenso für die Schwarzwälderzucht ein, wie er sich als Vorsitzender des Bauernvereins für die Gründung der landwirtschaftlichen Ein- und Verkaufsgenossenschaft 1920 stark machte, deren Vorsitz er bis 1948 innehatte. Immer lebhafter funkeln Josef Hättichs Augen, wenn er von Landwirtschaftsausstellungen und seinen Staatspreisen erzählt, die er in Frankfurt, München und Stuttgart an der Seite des Vaters für die Hengste und Stuten samt Fohlen erhielt; Wenn er berichtet vom Festzugfahren bei den Rossfesten in St. Märgen, von Schlittenfahrten und jenem Sohn des Hengstes "Deuto" Mitte der 50er-Jahre, mit dem er über Hindernisse von 1,20 Meter mit Leichtigkeit sprang.
1961 übernahm der inzwischen landwirtschaftlich ausgebildete Sohn, der bereits in jungen Jahren bittere Kriegserfahrungen sammeln musste, den elterlichen Betrieb und bewirtschaftete ihn mit seiner 1960 angetrauten Ehefrau Maria, geborene Weber vom örtlichen Muckenhof. Der Schlepper hielt Einzug in die bäuerliche Arbeit, verdrängte nach und nach die lebendigen PS, Fruchtanbau wich der Grünlandwirtschaft. Die eigenen vier Kinder wuchsen heran und vergrößerten die Familie bislang um fünf Enkelkinder. 1992 übernahm Sohn Martin den elterlichen Hof, den der ausgebildete Landwirtschaftsmeister nun in 25. Generation führt.
Monika Rombach, 6.2.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

3000-Euro-Spender gesucht für Zeichnungen von Dominik Weber

Dominik Weber, 1819 in St. Peter geboren, war ein bedeutender Kunstmaler im 19. Jahrhundert. Sein künstlerisches Schaffen umfasst Porträts, Landschaften, Heiligenbilder, Altargemälde und weitere kirchliche Arbeiten. Der Künstler war auch als Restaurator von Gemälden tätig. In der Kapelle auf dem Lindenberg gibt es einen Kreuzweg von ihm. Vor einigen Jahren hat die Gemeinde St. Peter dank einer großzügigen Spende eine Mappe mit Zeichnungen von Dominik Weber erworben. Neuerdings wurde ihr der Rest der ursprünglich umfangreichen Skizzensammlung angeboten. Der Kaufpreis würde für die Gemeinde etwa 3000 Euro betragen. Es ist ein Preis, der auch von Fachleuten des Freiburger Augustinermuseums für angemessen erklärt wird. Das Thema hat auch schon den Gemeinderat beschäftigt, der einem Kauf nur näher treten könnte, so die damalige Beratung, wenn der Kaufpreis durch Spenden aufgebracht werden würde. Durch einen Spendenaufruf hofft die Gemeinde nun, dass sich Spender finden, um die Arbeiten zu erhalten, die nach Terminabsprache auch von Interessierten im Rathaus angesehen werden können.
wg, 31.1.2007, www.badische-zeitung.de

 

HTH Gewerbeverein und Gemeinde: Wunsch zur Verständigung

Zweites Treffen der Vorstände des HTH Gewerbeverein St. Peter e.V. mit Bürgermeister Gottfried Rohrer und dem Gemeinderat St. Peter

Gewerbeverein HTH mit Bügermeister Rohrer.
Foto: privat

Kurz nach Dreikönig trafen sich die Vorstandsmitglieder des HTH, Bürgermeister Gottfried Rohrer und zwölf Gemeinderäte zum gemeinsamen Gesprächen über Vergangenes und Kommendes. Der erst 14 Monate junge Verein ist von 39 Gründungsmitgliedern innerhalb von nur zwölf Monaten auf 70 Mitgliedsbetriebe angewachsen. Bürgermeister Gottfried Rohrer und alle Gemeinderäte nahmen den Wunsch nach guter Verständigung und Zusammenarbeit sehr positiv auf. Clemens Rohrer (1. Vorstand HTH) eröffnete den Abend mit einem herzlichen Dankeschön an Bürgermeister Rohrer für seine Unterstützung im vergangenen Jahr bei der Leistungsschau 2006 und dem Flyer. Von Seiten der Gemeindeverwaltung erntete der HTH großes Lob. Die Stimmung war sehr positiv und auch kritische Themen wurden offen und ehrlich angesprochen. Durch die diskutierten Themenkreise zog sich der Wunsch, aber auch die Notwendigkeit, in der Zukunft Projekte gemeinsam anzupacken und zukunftsfähige Lösungen für St. Peter zu suchen. Das Ziel des Gewerbevereins, die weitere Zusammenarbeit und Verständigung zwischen Gemeindeverwaltung und dem HTH zu fördern, ist an diesem Abend sicherlich ein gutes Stück näher gerückt.
Gorica Kürner, 25.1.2007, www.dreisamtaeler.de

 

Gertrud Fluck: Ehrennadel des Landes für Engagement

Als zweite Frau in St. Peter erhielt Gertrud Fluck die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg "für besondere Verdienste bei Ausübung ehrenamtlicher Tätigkeit" , wie es das Amtsdeutsch der Urkunde formuliert.

Bürgermeister Gottfried Rohrer überreichte ihr Nadel und Dokument mit sehr persönlichen Worten im Beisein von Günter Metzger, dem langjährigen ehemaligen Vorsitzenden des Turnvereines St. Peter. Beinahe peinlich ist Gertrud Fluck "das Aufheben um ihre Person" , dessen Grund sie mit einem ganz bescheidenen "Ich hab´ s doch gern g´ macht" in kleinster Runde kommentiert. Als "multikulturelles Talent im ehrenamtlichen Engagement mit viel Gespür über 43 Jahre dafür, wo ist meine Hilfe notwendig" , bezeichnet der Bürgermeister sie, die sich um Turnverein, Altenwerk und allerlei mehr verdient machte. "Unendlich in deiner Schuld steht der Turnverein, dessen Gruppe du jahrelang betreut hast" , fügt Günter Metzger bei.
Bereits vor der Entstehung des Turnvereines St. Peter aus dem Sportverein heraus war sie dortige Übungsleiterin im Bereich Turnen und zwölf Jahre Beisitzerin. Weit über 35 Jahre lang leitete Gertrud Fluck die Frauen- und Seniorengymnastik des TV. "Fasnet ohne Gertrud" ist für den Gemeindechef gar nicht denkbar: In den 80er-Jahren begann sie sich in der Jugendarbeit zu engagieren und rief die Kinderfasnet am Freitagnachmittag (Umzug, Hallenveranstaltung) mit ins Leben. Die Kultur der 5. Jahreszeit initiierte und bereicherte sie durch Entstehen der samstäglichen Hallenfasnet des TV, Büttenreden sowie Choreographie und Regie vieler Beiträge. "Aber nicht nur als Rambazamba-Zauber, sondern mit Qualität" , unterstreicht Jürgen Metzger. Und er erinnert an Gertrud Flucks maßgebliche Beteiligung an den Spielfesten des TV in Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg. "Durch wechselweise Theaterabende von Turnverein und Skiclub leistete sie einen wesentlichen kulturellen Beitrag für Einwohner und Gäste" , fährt der Bürgermeister fort.
Ehrenamtlich unterstützte sie darüber hinaus Männergesangverein, SV, Feuerwehr und gelegentlich auch die Trachtenkapelle St. Peter in dieser Weise bei Theaterprojekten. Vieles verdankt die Gemeinde St. Peter Gertrud Fluck anlässlich der Vorbereitungen zum Jubiläumsjahr 1993, der 900-Jahr-Feier der Gemeinde, bei der sie für die Beschaffung und/oder Herstellung der meisten historischen Kostüme verantwortlich zeichnete.

Seit 1994 kümmert sich die Geehrte allwöchentlich um eine spezielle Seniorengymnastik. Gemeinsam mit Stefanie Kürner leitet sie die Senioren des Altenwerkes St. Peter seit 2002 und zeichnet mitverantwortlich für Ausflüge, Vorträge, Treffen und Kurse, teils sogar mit Fahrdienst. Seit einem Jahr bietet sie, unentgeltlich anstelle des früher zuständigen Sozialpädagogen, zusätzlich Gedächtnistraining zur geistigen Beweglichkeit ihrer Mitbürgerinnen und -bürger an. "Und nicht zuletzt kümmert sie sich mit grünem Daumen um gemeindliche Grünflächen" , beschließt Gottfried Rohrer seine Laudatio, der eine herzliche Einladung zum stärkenden Mahl auf Gemeindekosten folgt.
Monika Rombach, 17.10.2006, Badische Zeitung

 

Zähringerstädte rücken zusammen - gemeinsame Werbung

Gemeinsame Werbung geplant / St. Peter sieht Chancen für seinen eigenen Tourismus / Es geht nur noch um das Geld

Bei den Zähringerstädten, einer Gemeinschaft mit deutschen und Schweizer Partnerstädten, ist der Wunsch nach mehr Öffentlichkeitsarbeit vorhanden. "Wir können da noch etwas mehr tun" , war beim kürzlichen Treffen in St. Peter zu hören.

Weil man gute Vorsätze nie lange ruhen lassen sollte, kam jetzt folgerichtig aus der Schweizer Zähringerstadt Thun ein Vorstoß zu einer gemeinsamen Werbebroschüre aller Zähringerstädte. Für eine vierfarbige Broschüre mit 24 Seiten errechnete der Thuner Tourismusdirektor Beat Anneler bei einer Auflage von 50 000 Exemplaren Kosten von 2100 Euro pro Stadt. Für die Großen, zu denen die Schweizer Bundeshauptstadt Bern gehört, mag das vielleicht noch aus der "Portokasse" zu bezahlen sein, doch den kleinen Partnern macht es in heutiger Zeit finanzielle Probleme. Zu Letzteren zählt natürlich St. Peter, wo man den Grundgedanken einer gemeinsamen Werbung zwar als gut empfindet, doch für das Vorhaben mit einem bescheideneren Beitrag rechnet. Bürgermeister Gottfried Rohrer brachte das Thema in den Gemeinderat und löste damit eine eher vorsichtig zustimmende Reaktion aus.
In genauer Kenntnis der finanziellen Hürde holte sich Rohrer im Gemeinderat die Zustimmung ein, mit den Initiatoren der Broschüre über ein Konzept zu beraten, das St. Peter den Einstieg "preiswerter" macht. In diesem Zusammenhang erfuhren die Gemeinderäte auch, wie eng der Werberahmen für St. Peter ist. Würde man sich mit einer Beteiligung von 2100 Euro einverstanden erklären, würde dies den Einsatz von 42 Prozent des gesamten Werbeetats in diesem Haushaltsjahr bedeuten. Das geht nicht, zumal man schon andere Verpflichtungen eingegangen ist. So befindet sich ein neuer gemeinsamer Ortsprospekt der Gemeinden St. Peter und St. Märgen in Planung, dessen Umsetzung sich allerdings anscheinend noch verzögert. Gemeinderätin Theresia Respondek (CDU) sieht den Werbeeffekt eines gemeinsamen Zähringerprospektes, von dem auch der Tourismus in St. Peter profitieren könne. "Gästeaustausch" ist sicher noch möglich, so die Gemeinderätin. Für Peter Martschuk (FWG) ist die Idee gut, doch müsse sie in die finanzielle Situation der Gemeinde passen. "Wenn im Haushalt 2007 noch Geld da ist, warum nicht?" , sagte er. In die gleiche Richtung ging Bernhard Scherer (CDU). Ja zur Broschüre, wenn man einen begehbaren Weg findet. Wenn alle Zähringerstädte mitmachen, was offensichtlich der Fall ist, dann könne St. Peter nicht außen vor bleiben, zog Rohrer das Fazit der Diskussion. Für ihn seien die Printmedien wichtiger denn je und der herkömmliche Prospekt habe sich längst noch nicht überlebt.'
Wolfgang Grosholz , 15.9.2006, Badische Zeitung

 

 

Wanderung zum Plattensee - regenerative Energiegewinnung

Den Ort St. Peter verbindet man spontan immer mit der Barockkirche und dem ehemaligen Benediktinerkloster. Diese waren aber bereits Thema eines unserer Ferienrätsel. Heute wollen wir auf einer etwas längeren Wanderung verschiedene Formen alternativer Energiegewinnung erleben, und dazu gehen wir zum Plattensee (Ferienrätsel-Bild Nummer 13).

Ausgangspunkt unserer rund 14 Kilometer langen Wanderung ist der große Parkplatz (Roßweiher) südlich des Klosters (712 Meter). Dort, am Zähringer Eck halten auch die Busse, die aus dem Dreisamtal, dem Glottertal oder von St. Märgen her kommen. Wir folgen der Beschilderung des Schwarzwaldvereins in Richtung Schmittenbach, Plattenhof und Zweribachwasserfälle, markiert mit der gelben Raute. Am "Vorderwillmen" folgen wir der Teerstraße — Richtung Kandel — bis zur zweiten Abzweigung nach rechts, dem Jockenweg, vorerst ohne Markierung. Geradeaus würde es auch zum Plattenhof gehen, aber weiter auf der Teerstraße. Wir gehen jedoch lieber durch den Wald in Richtung Zweribach, erreichen bald wieder die bekannte gelbe Raute, kommen ihr folgend am Jockenhof vorbei und sehen "oberhalb Plattensee" alsbald auf den Plattensee. Kurz vor dem Stockhof erreichen wir ein Sträßchen, das unterhalb der Staumauer des Plattensees verläuft und über das wir - links abzweigend - nach insgesamt anderthalb Stunden zum Plattenhof gelangen.
Der Plattensee ist ein Beispiel dafür, wie man schon seit mehr als hundert Jahren im Schwarzwald Strom aus Wasserkraft gewinnt. Aus dem Stausee wird ein Kraftwerk betrieben, das Strom für das Simonswäldertal liefert. Leider ist das Wasser im See nicht unbedingt in Badequalität. Aber das Ufer des Sees wird gerne zum Sonnenbaden genutzt. Unweit des Stausees liegt der Plattenhof (900 Meter), der zum Vesper einlädt (Montag und Dienstag Ruhetag). Auf dem Dach der neuen Scheune fallen die großen Sonnenkollektoren auf, mit denen das ganze Brauchwasser erwärmt wird. Lohnenswert ist auch ein Besuch der Kapelle des Hofes, die laut Inschrift auf dem Sandstein-Torbogen 1738 erstellt wurde. Die Glocke wurde 1882 in Freiburg gegossen. Gleich hinter dem Plattenhof sehen wir die Flügel mehrerer Windräder sich fleißig drehen, um Strom zu produzieren. Auf kleinstem Raum kann man hier oben also drei unterschiedliche regenerative Energiearten erleben. Nachdem auch wir neue Energie getankt haben, folgen wir auf dem Teersträßchen der Markierung in Richtung Potsdamer Platz. Zu diesem Waldparkplatz zieht es besonders an heißen Sommertagen viele Besucher, die dort im Schatten die kühle Waldluft genießen und kleine Rundwanderungen unternehmen. Wir nehmen von hier den "Schafteckweg" in Richtung St. Peter, durch den "Unteren Willmendobel" und über den "Heizmannsberg" und Haldenweg zurück ins Dorf.

Der Rückweg nach St. Peter ist rund acht Kilometer lang, und wir brauchen dafür etwa zwei Stunden. Kürzer, aber weitgehend auf einem Teersträßchen, geht es vom Potsdamer Platz direkt hinab nach St. Peter.

Karlheinz Scherfling, 10.9.2006, www.badische-zeitung.de

 

 

Leistungsschau des Gewerbevereins am 23./24. September

Statt Mähdrescher Marktstände: Die Organisatoren der Leistungsschau bei einem Vor-Ort-Termin im Gewerbegebiet St. Peter.

Franz Gremmelspacher (2.v.links)

Foto: Privat

St. Peters Handel und Gewerbe zeigen ihre Leistungsfähigkeit / Als erste große Aktion startet der neu gegründete Gewerbeverein eine Leistungsschau, an der sich mehr als 50 Betriebe und Organisationen beteiligen

Modenschau und Moto-Cross, Handwerk und Handel, Basteln und Backen — "Darf's e bissle me si?" . Die Frage, das Motto der ersten Leistungsschau des Gewerbevereins St. Peter beantwortet sich von allein, wenn man die lange Liste der Attraktionen betrachtet, die am 23. und 24. September geboten werden. Es wird nicht nur ein bisschen, sondern ganz schön viel mehr sein, denn mehr als 50 einheimische Betriebe und Organisationen haben ihre Beteiligung zugesagt.

Für den Vorstand des vor wenigen Monaten gegründeten Gewerbevereins St. Peter ist diese Veranstaltung mehr als nur eine Leistungsschau. Es ist gewissermaßen die Nagelprobe für die Leistungsfähigkeit der neuen Organisation selbst. Und deshalb schreibt der Vorsitzende Clemens Rohrer in seiner Einladung: "Unter dem Motto ,Unterstütze Deine Region wollen wir an diesen Tagen einen gemeinsamen Grundstein für eine gute Zusammenarbeit legen". Zusammen mit seinem Stellvertreter Werner Rombach und dem Hauptorganisator Hauptorganisator Franz Gremmelspacher hat er seit Monaten bereits Vorarbeit geleistet für diesen ersten gemeinsamen Auftritt. "Wir wollen an diesem Wochenende zeigen, was St. Peter alles leisten kann" , erklärte Rohrer in einem Gespräch mit der BZ. Bei den Vorbereitungen sei das Organisationsteam selbst überrascht gewesen, welche Vielfalt es in Handel und Gewerbe gibt. "Wir bekommen unheimlich viel hier oben" , stellte er fest. Und dabei machen die etwas mehr als 50 Teilnehmer an der Leistungsschau nicht einmal ein Drittel der 180 Gewerbeanmeldungen in St. Peter aus. Für den Gewerbeverein gibt es also noch ein weites Feld zu beackern. "Bei der Veranstaltung soll auch ein Wir-Gefühl entstehen" , stellte er fest. Das bekamen die Organisatoren schon in den vergangenen Wochen zu spüren, als es um die Vorbereitung der Schau im Gewerbegebiet ging und um die Plätze für die mehr als 50 Aussteller. Zu ihnen zählen 21 Handwerksbetriebe, 18 Handels- und Dienstleistungsfirmen und sieben Gastronomiebetriebe sowie drei Vereine, die Forst- und die Gemeindeverwaltung. Die Firmen im Gewerbegebiet werden an den beiden Tagen ihre Tore zu Hof und Werkstätten öffnen, und - darauf ist Organisator Franz Gremmelspacher besonders stolz - nicht in Konkurrenz zu anderen Mitbewerben auftreten, sondern ihnen zur Schau Gastrecht gewähren, was auch ein neuer Ansatz zum "Wir-Gefühl" sei. Eine große Halle, in der das Jahr über Mähdrescher untergestellt sind, wird umfunktioniert zu einer Markthalle, in der vielfältige regionale Produkte von Gastronomen, den Landfrauen und dem BLHV angeboten werden. Für die Kinder gibt es Betreuung und Unterhaltung, ein Streichelzoo wartet auf die kleinen Besucher. Wer St. Peter aus der Luft sehen möchte, kann mit einem Hubschrauber fliegen. Informationen über verschiedenste Themen gibt es bei Fachvorträgen. (Das ausführliche Programm wird kurz vor der Veranstaltung vorgestellt werden.)

Die Leistungsschau wird am Samstag, 23. September, um 12 Uhr und am Sonntag, 24. September, um 11 Uhr geöffnet. Am Samstag gibt es um 15 Uhr eine offizielle Eröffnungsfeier, bei der die Handwerkskammer einheimische Ausbildungsbetriebe ehren wird.

23.8.2006, www.dreisamtaeler.de

 

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