Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Infos ab 1.1.2005
 zur Gemeinde St. Peter im Hochschwarzwald
 

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Blick nach Westen von St.Märgen über St.Peter und Eschbachtal (links)  zu den Vogesen am 22.12.2007
Blick nach Westen von St.Märgen über St.Peter und Eschbachtal (links)  zu den Vogesen am 22.12.2007

 

Schäppel entsteht auf dem Bauernmarkt in St. Peter

Anita Wehrle ist die Schäppelmacherin von St. Peter
Foto: Wolfgang Grosholz


Seit 1994 ist von Mai bis Oktober jeden Freitagnachmittag Bauernmarkt auf dem Klosterhof in St. Peter. Landfrauen bieten regionale Produkte an und verbessern mit dieser Form von Direktvermarktung die Haushaltskasse auf den Höfen.

Das ist die wirtschaftliche Seite, weshalb die Verkäufergemeinschaft St. Petermer Bauernmarkt gegründet wurde. Es gibt aber noch eine ganz andere Seite, die mit viel Geschick in diesen Markt eingebunden ist. Es sind heimatliche Kultur, Brauchtum und Handwerk, wie sie seit Jahrhunderten in St. Peter zu Hause sind. Jeweils in der zweiten Hälfte der Bauernmarktsaison wird dieser durch Aktionstage ergänzt. Im Klosterhof unter der Linde finden Vorführungen statt, bei denen traditionelle bäuerliche Handwerksberufe wieder lebendig werden. St. Petermer selbst und Gäste von auswärts sind die Vorführenden. Da gibt es natürlich schon einige „Klassiker“, die das besondere Interesse der Marktbesucher finden. Schäppel und Tracht gehören dazu. Noch heute wird der Schäppel, ein kronenartiger Kopfschmuck, bei hohen kirchlichen Festen von Mädchen und jungen Frauen getragen. Dieser gute Brauch ist allerdings seltener geworden. Beim Patrozinium in diesem Jahr sah man gerade noch zwei Mädchen mit Schäppel, ein Grund sich mit Anita Wehrle zu unterhalten, die Schäppelmacherin von St. Peter, die sich in diesem Kunsthandwerk wie keine andere auskennt.

Anita Wehrle glaubt nicht, dass der Schäppel unmodern geworden ist. Es sei auch keine Frage des Preises, dass er weniger getragen wird, eher Zurückhaltung könnte ein Grund sein. Für ganz wichtig hält es Anita Wehrle, dass die Eltern ihre Kinder zum Tragen der Schäppel ermuntern. „In den Kleiderschränken liegen noch genügend Schäppel“, sagt sie und Anita Wehrle muss es ja wissen.

Ein Verlust sieht sie darin, dass es die Kindertrachtengruppe in St. Peter nicht mehr gibt. Von Theresia Respondek geleitet, haben die Mädchen und Buben die Heimatabende im Dorf verschönert und auf großen Reisen nach Amerika und China Schäppel und St. Petermer Tracht weltweit gekannt gemacht.

Von Anita Wehrle erfahren wir auch Einzelheiten über die Herstellung der Schäppel. Wer glaubt, dass mit diesem Handwerk das große Geld zu verdienen ist, irrt. Über 60 Arbeitsstunden werden für eines dieser Kunstwerke benötigt. „An einen gerechten Stundenlohn ist nicht zu denken“, sagt die Schäppelmacherin. Die Freude, zu sehen, wie unter ihren Händen der Kopfschmuck entsteht, ist ihr auch wichtiger. 38 000 bis 40 000 Teilchen braucht man für einen Schäppel. Die Perlen sind in den Farben Blau, Rot, Gelb, Grün, Weiß und Gold gehalten. Auf die richtige Mischung kommt es natürlich an. Bei ihrer Arbeit blickt ihr oft Enkelin Nora über die Schulter. Da kommt bei ihr Hoffnung auf, dass der Schäppel vielleicht doch Zukunft haben könnte.

Auf dem Bauernmarkt ist Monika Schwär, Bäuerin auf dem Schönbachhof, ihre Standnachbarin. Sie zeigt Trachtenkleidung, die man ein Leben lang tragen kann und immer wieder gern sieht. Zu sehen sind Kleider, Schürzen, Schals, Hüte, Stickereien und andere Näharbeiten. Auch Fotos und Alben können betrachtet werden. Monika Schwär spricht von ihrer Arbeit ganz so, als ob es für die viel beschäftigte Bäuerin ein Hobby oder die schönste Nebensache der Welt sei.
Wolfgang Grosholz am 11.8.2005 in der BZ

 

St. Peter feiert Patrozinium Peter und Paul gemeinsam mit Dorffest

Mit dem Festgottesdienst und der anschließenden Prozession erlebte das Patrozinium in St. Peter schon am Sonntagmorgen seinen eigentlichen Höhepunkt. Den zahlreich auf dem Klosterhof versammelten Menschen bot sich das farbenfrohe Bild einer lebendigen Kirche. Damit war man genau am Ursprung eines Festes, das schon seit fast 900 Jahren gefeiert wird.

Da mögen die 30 Jahre wenig sein, die an diesem 26. Juni 2005 gefeiert werden konnten und auf die Thomas Weber, Mitglied des Pfarrgemeinderats St. Peter, hinwies. Es ist die Zeit, seit man in St. Peter das Patrozinium Peter und Paul gemeinsam mit dem Dorffest feiert. So konnte Pfarrer Reiner Birkenmeier die Prozessionsteilnehmer vor dem Kirchenportal nahtlos in das weltliche Fest entlassen und ihnen einen frohen Tag wünschen.

Traditionell, so war es auch diesmal, wurde das Dorffest mit dem Anstich des ersten Fasses Bier eröffnet, eine Aufgabe, bei der Pfarrer Birkenmeier keine Probleme hatte, und unter Beifall füllten sich die ersten Bierkrüge mit dem edlen Gerstensaft einer Hochschwarzwälder Brauerei. Zuvor hatte Thomas Weber in einer kurzen Ansprach die Festbesucher begrüßt und daran erinnert, dass dieses Fest von den Vereinen in St. Peter getragen wird. Das Dorffest sei im Laufe der Jahre reifer geworden, was man nicht nur an der Ausstattung von Ständen und Buden, sondern auch im erweiterten Angebot, bei Speisen und Getränken, in den musikalischen Beiträgen und der Unterhaltung, allgemein sehe. Gefestigt hätten sich auch die gemeinsamen Ziele des Patroziniums.

Die Sonne brannte an diesem Sonntag auf den Klosterhof, kaum vorstellbar, wie bitter kalt es auf diesem Platz im Winter sein kann. Mit der Hitze kämpften an diesem Tag viele, natürlich auch die Trachtengruppe St. Peter, die schon am Vormittag aufspielte und am Nachmittag die Alphornbläser Heuberg und der Musikverein Ebringen. Dazwischen hatten interessierte Besucher Gelegenheit, über den Künstlermarkt auf dem Bertholdsplatz zu bummeln. Franz Ketterer, Sprecher der St. Petermer Vereine, und Burkhard Kleiser konnten zu diesem Zeitpunkt mit dem Verlauf des Dorffestes längst zufrieden sein. Die Vorbereitungen und die Organisation hatten sich wieder einmal gelohnt. Mit Tanz und froher Stimmung ging das Fest am Abend zu Ende.
Wolfgang Grosholz am 29.6.2005

  

 

musicosophia - Internationalen Schule für das Musikhören in St. Peter

Fein säuberlich stehen die Bücher in den Regalen. Buchrücken an Buchrücken. Wie an einer Perlenschnur aufgereiht, die indische Geschichte, Archäologie, Astronomie. Alles scheint an seinem Platz, alles mit Bedacht seinem Standort zugewiesen. Und doch wollen einige Bücher so gar nicht in die Bibliothek der Schule für bewusstes Zuhören, „musicosophia“, passen. Eine Verbindung zwischen Adolf Hitler und Bach mutet abwegig an. Eine zwischen Chopin und Babylon erst recht – zumindest auf den ersten Blick. Für Gebhard von Gültlingen nicht. „Wir dürfen nicht immer glauben, dass Kultur mit Mozart und Bach beginnt“, entgegnet er energisch und lehnt sich in seinem Stuhl zurück.

„Was hat Ihnen an diesem Stück gefallen?“, ist die Lieblingsfrage des „Berufshörers“, wie Gültlingen sich selbst bezeichnet. Er weiß schon vorher, was ihm sein Gegenüber entgegnet: „Entweder es hat ihm gefallen oder eben nicht, die meisten können mir aber keine Gründe für ihre Empfindungen nennen“. Schade, wie er findet. Dabei sei es doch gar nicht schwer, in das Innere der Musik vorzudringen und hinter deren Fassade zu blicken. „Das Einzige, was die Menschen brauchen, ist richtiges Werkzeug und das Verständnis, dieses dann auch anwenden zu können.“ Zwei oder drei Stunden Seminar genügen und der Weg zum tiefen Verständnis der Musik wäre bereitet. Was danach kommt, ist harte Arbeit und die Bereitschaft durch stetig neu angeeignetes Wissen immer tiefer in die „Musik hineinzufühlen“. ...
Gebhard von Gültlingen legt Tschaikowsky ein. Er hebt seinen Arm und zeichnet die Musik an der Tafel nach. Auf und abführende Linien entstehen. Sie sehen aus wie komplizierte mathematische Funktionen -– nur etwas einfacher sind sie. „Auf diese Weise erarbeite ich mir mit meinen Seminarteilnehmern die Themen eines Musikstückes, ohne auch nur ein einziges Mal auf Noten einzugehen“, erklärt Gültlingen. Die rationale Gedankenebene werde aufgehoben und die ersten Eindrücke der Musik erstmals bewusst reflektiert. Der Hauptsitz der „Musicosophia“-Musikschule ist versteckt. Idyllisch liegt er zwischen viel Grün und bunten Blumen am Rande von St. Peter. „Dieser Ort ist einfach perfekt“, meint Gebhard von Gültlingen. Im Dreiländereck gelegen sind es nur wenigen Stunden nach Paris, oder in die Schweiz oder nach Italien – ein Vorteil für die Internationale Schule für das bewusste Hören eben, „wo wir doch nahezu jeden Monat in einem anderen Land ein Seminar halten“, sagt der Berufshörer.

Alles von
Tina Lindemann vom 24.6.2005 auf www.bzol.de

  

 

Hans Ruf ist Ehrenvorsitzender des Schwarzwaldvereins St.Peter

Ehrenvorsitzender Hans Ruf
und die neue Vorsitzende der Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe St. Peter, Margarethe Ketterer.

Foto: Privat

Mehr als ein halbes Jahrhundert war er im Vorstand der Ortsgruppe St. Peter aktiv / Die Arbeit mit Kindern in der Natur lag ihm besonders am Herzen

52 Jahre Vorstandsarbeit, weit mehr als ein halbes Leben, stand Hans Ruf im Dienste des Schwarzwaldvereines St. Peter. Über die Stationen Wegewart, Wanderwart und Zweiter Vorsitzender wuchs er in die Belange des naturverbundenen Vereines hinein. 27 Jahre ist es her, seit er seinen Vorgänger Paul Gremmelspacher als Vorsitzenden ablöste. Doch nicht nur sein Eifer, auch seine bescheidene, zurückhaltende Wesensart und seine schöne Tenorstimme brachten ihm Anerkennung ein.

Ebenso profitierte die Vereinsarbeit von seiner Heimatkenntnis mit geschichtlichem und kunsthistorischem Wissen. Ganz besonders am Herzen liegt Hans Ruf seit mehr als zwei Jahrzehnten die Betreuung der Baumpflanzaktion des Vereines in Zusammenarbeit mit der Abt-Steyrer-Schule. Obstbäume und Bienenweide in freier Feldflur zu pflanzen, dient einerseits Singvögeln als Nistgelegenheit und belebt andrerseits das Landschaftsbild. Tatkräftige Unterstützung leistet dem Schwarzwaldverein dabei auch der örtliche Imkerverein. Die bislang gepflanzten Obstbäume lohnten die Mühe früherer Aktionen gerade im vergangenen Jahr mit einer herrlichen Kirschblüte. Seit mehr als 20 Jahren gehört die alljährliche Waldputzete zur Aufgabe des Ortsvereines St. Peter, ebenfalls mit tatkräftiger Unterstützung der Schule.

Anlässlich der Neuwahlen gab er die Vereinsverantwortung in jüngere Hände ab. Sein Ausscheiden aus dem Vorstand nahm der Schwarzwaldverein zum Anlass, Rufs Verdienste mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden des Schwarzwaldvereines St. Peter zu würdigen. "Er hat es verdient, denn er ist eine ganz besondere Persönlichkeit", befand seine Nachfolgerin, Margarete Ketterer.

Die neue Vorsitzende stellt mit Klaus Ruf als ihrem Stellvertreter, Kassier Jürgen Schirm und Schriftführer Meno Kotowski den geschäftsführenden Vorstand. Als Wanderwart zeichnet Helmut Götz verantwortlich, Josef Weber beteiligt sich als Wegewart und Professor Siegfried Fink als Naturschutzwart. Unterstützung erhalten sie von den Beisitzern Bernd Vogtmann, Rudolf Schwörer, Gerhard Ketterer und Marco Weber.

Der Schwerpunkte der Vereinsarbeit liegt naturgemäß beim Wandern. Vom gut beschilderten Wegenetz profitierten nicht nur die Mitglieder, sondern auch die Gäste. Mit neuer Präsentation den Stellenwert des Ortsvereines zu unterstreichen liegt Margarete Ketterer ebenso am Herzen wie der Zugewinn neuer Mitglieder.
Monika Rombach am 12.5.2005

  

 

1. Mai-Hock mit dem Imkerverein am Langeck

Blick nach Südwesten über den Langeckhof ins Dreisamtal am 1.Mai 2005 um 12 Uhr

Viele Besucher fanden den Weg am 1.Mai 2005 zum Langeckhof, wo der Imkerverein St. Peter auch in diesem Jahr zu seinem Frühlingshock einlud - und sie wurden reichlich belohnt:
Gemütlich-familiärer Hock beim Langeckhof, traumhafter Ausblick über Mondschein ins Dreisamtal, äußerst moderate Preise (wo sonst gibts ein Riesensteak für 3.50 Euro incl Bedienung), schöne Akkordeon-Musi  von ? vom Kasparshäusle, Probesitzen auf den vom Gastgeber "Langecker" Schuler sen. selbst gefertigten Massivholzbänken, leckere Kuchen in Großauswahl, nette Leute ohne Stress, viel Sonne und auch Schatten nach Belieben, Bienen-Lehrstand am Waldrand. Und danach einen schönen Spaziergang hoch zur Lindlehöh.
Vielen Dank.

Blick nach Westen zum Langeckhof
   um 10 Uhr
  
Willi Schwär vom Amandenhof - 1. Vorsitzender des Imkervereins
  
Musik - live und echt ohne Verstärker von Leo Schwär vom Kasperhäusle
 
1.Mai-Hock 2005 des Imkervereins St.Peter am Langeckhof
Hier gabs den besten Kuchen von St. Peter und Umgebung - und Kaffee auch Blick nach Osten - um 12 Uhr gabs kaum noch Platz  Der Langecker persönlich bringt Nachschub fürs Kuchen-Buffet
Prost - auf Eure Gesundheit!
  
Blick nach Norden über den Langeckhof
in Richtung Lindlehöh
  
Blick nach Osten zum Langeckhof
  

  

Bürgerinitiative "anders leben: teilen lernen" St.Peter 25 Jahre alt

In St. Peter wurden bisher mehr als 65 000 Euro für soziale Aufgaben aufgebracht / Seit 25 Jahren gibt es Einfach-Essen 

Zum Jubiläums-"Einfach-Essen" lädt die vor 25 Jahren gegründete Bürgerinitiative "anders leben: teilen lernen" auf Sonntag, 1. Mai, 11.30 Uhr ins Pfarrheim St. Peter ein.

Der damalige ständige Diakon, Werner Maier-Diesch, rief die Initiative im Advent 1980 ins Leben, der Erlös sozialen Einrichtungen zugute kommen sollte. "Er verstand es, die Menschen für die gute Sache zu interessieren", erzählt Alfred Schwär, bei dem die Organisationsfäden seit 1997 zusammenlaufen. Nach Diakon Maier-Disch hatten sich seine Vorgänger, der unvergessene Franz Metzger senior und Josef Hoferer koordinierend engagiert.

Mehrere Gruppen und Vereine pflegen das Anbieten eines einfachen Essens gegen Entgelt bis heute. Dabei wechseln sich die Diakone von St. Peter, DRK, katholische Frauengemeinschaft, evangelische Versöhnungsgemeinde, Jugendclub, Kindergarten, Landfrauen, Pfarrgemeinderat der Kirche und die Theatergruppe mit dem Kochen und Anbieten einer einfachen Mahlzeit für alle, die darauf Appetit haben, ab. Den Erlös erhalten wechselnd soziale Projekte.

"Das Geld fließt dorthin, wo es gerade am nötigsten gebraucht wird", erklärt Alfred Schwär die Verteilung der Spendengelder, die sich bis heute auf runde 65 000 Euro belaufen. Die Caritas Soforthilfe profitierte davon ebenso wie Missio, die Spenden halfen in Ecuador, Somalia, Polen, Russland (Aktion Apfelbäumchen) wie in der Partnergemeinde der Pfarrei, Andahuaylas. "Wichtig ist, dass die Aktion bestehen bleibt und sich immer Menschen finden, die kontinuierlich mitarbeiten", betont Schwär und dankt allen, die sich in diesem Sinne einsetzen, Jugendlichen und Erwachsenen. Dass am kommenden Sonntag die Evangelische Versöhnungsgemeinde "an der Reihe" ist, sei auch Sinnbild der praktizierten Ökumene in St. Peter.

"Anders leben: teilen lernen" verschaffte sich schnell nach der Gründung einen guten Namen. Bereits 1981 zeichnete sie der damalige Bundespräsident Roman Herzog mit einer Medaille für vorbildliche kommunale Bürgeraktion aus. Als Gewinner der "Aktion Missio" gewann das Projekt eine Reise, die die Jugend antreten durfte. Das "Konradsblatt" titelte damals mit drei der Beteiligten auf einem Segelboot, Brigitte Saar, Ursula Saum und Agnes Walter.
Monika Rombach am 28.4.2005

BZ vom 22.4.2005

  

 

Staatsbrauerei Rothaus unterstützt St. Peter kulturell

Wenige Wochen vor dem offiziellen Chefwechsel in der Badischen Staatsbrauerei Rothaus besuchten der Ende April aus dem Unternehmen ausscheidende Brauereivorstand, Norbert Nothhelfer, und sein Nachfolger Thomas Schäuble, früherer Innenminister des Landes Baden-Württemberg, auf Einladung von Bürgermeister Gottfried Rohrer die Gemeinde St. Peter.
Wie der Bürgermeister sagte, gebe es zwischen St. Peter und der Brauerei langjährige und vielfältige Verbindungen. Beide seien aus Klöstern hervorgegangen. Die Brauerei Rothaus wurde vor über 200 Jahren von St. Blasier Mönchen gegründet. In St. Peter habe das ehemalige Kloster bis heute weit über den Schwarzwald hinaus tiefe Spuren hinerlassen. Rothaus und St. Peter kamen später zum badischen Staat und damit auch ihre Besitztümer.
Im Rathaus gab Bürgermeister Rohrer einen Einblick über die heutige Situation der Gemeinde und die daraus resultierenden Probleme. Die Gesprächspartner besprachen ihre künftige partnerschaftliche Zusammenarbeit. Bürgermeister Gottfried Rohrer dankte für die vielfältige kulturelle Unterstützung durch die Staatsbrauerei und verwies insbesondere auf die Bibliothek im Priesterseminar. Dort wurden die Gäste von Regens Philipp Müller empfangen. Der Regens führte sie durch die geschichtsreichen Räume des Seminars.
BZ vom 22.4.2005

  

 

Gästeehrung am Schönbachhof

Gästeehrung (von links): Bürgermeister Rohrer, Wilfried, Heinz-Peter und Uschi Hans, Therese, Monika und Konrad Schwär. Foto: Wolfgang Grosholz

Im Schönbachhof fühlen sich die Feriengäste ganz offensichtlich wohl. Immer wieder werden hier von der Gemeinde Gäste geehrt, die ihr und dem Gastgeber oft jahrzehntelang die Treue halten, was für Bürgermeister Gottfried Rohrer alles andere als selbstverständlich ist.
Diesmal galt die Ehrung Wilfried, Heinz-Peter und Uschi Hans aus Korschenbroich in Nordrhein-Westfalen, die 40- beziehungsweise 60-mal ihren Urlaub in St. Peter verbrachten. Dabei ist es für die Gastgeberfamilie Schwär eine besondere Freude, dass auch Kinder und Enkel der Gäste gerne auf den Schönbachhof kommen und sozusagen eine Tradition fortführen.
BZ vom 7.4.2005

  

 

Gästeehrung: 25 und 50 mal am Rotenhof in St. Peter

Gästeehrung (von links): Bürgermeister Rohrer, die Gäste Margrit und Manfred Scheder und Gastgeber Rudolf und Barbara Rombach, sitzend die Gäste Johan und Francien Hooghuis.

Foto: Grosholz

Ohne gute Gastgeber geht so etwas nicht", sagte Rohrer, der kleine Geschenke und Aufmerksamkeiten mitgebracht hatte. Der Besuch galt Johan und Francien Hooghuis aus Holland, die zum 50. Mal ihren Urlaub in St. Peter verbringen und immer bei Barbara und Rudolf Rombach wohnen. Im Laufe von 30 Jahren ist eine Freundschaft zwischen Gastgebern und Gästen entstanden, wobei die Rombachs schon zum Gegenbesuch in Holland waren. Im Gespräch mit der Badischen Zeitung in der guten Stube des tief verschneiten Rotenhofes, drückte Johan Hooghuis die Erwartung aus, dass es noch möglichst viele Besuche in St. Peter werden. "Auf den Gedanken, mal irgendwo anders Ferien zu machen, sind wir noch nie gekommen", sagte die Familie Hooghuis, die ihrerseits originelle Geschenke an ihre Gastgeber überreichte. Überrascht war Johan Hooghuis, dass der Bürgermeister persönlich zur Ehrung kam. "So etwas sind wir in Holland nicht gewöhnt".

Nicht weniger herzlich war die Ehrung von Manfred und Margrit Scheder aus Kleinrinderfeld bei Würzburg, wenn sie es auch erst auf 25 Ferienaufenthalte in St. Peter gebracht haben. "Das ist steigerungsfähig", sagte Rohrer und auch diesen Gästen fiel es nicht schwer, die Zusage zu geben, dass sie ihre Urlaubsserie in St. Peter fortsetzen. Schon für dieses Jahr sind zwei weitere Besuche bei Familie Rombach gebucht, "und da wollen wir nach Möglichkeit auch unsere Tochter mitbringen", sagt Margrit Scheder.

Da sprach sie etwas an, was natürlich ihren Ferienort interessieren muss. Es geht darum, dass jüngere Gäste nachwachsen, wenn die Ferienbetten auch in Zukunft gut belegt sein sollen. Da helfe die Gemeinde mit, aber die Hauptaufgabe werde bei den Gastgebern liegen, sagte Rohrer. "Fühlen sich die Gäste wohl, dann kommen sie wieder" und in Anspielung auf die Ehrungen: "Wir haben heute das beste Beispiel dafür".

Bei einem zünftigen Schwarzwälder Abendessen wurden noch viele interessante Gespräche geführt, in denen zu erfahren war, dass Rudolf und Barbara Rombach den Rotenhof schon in der neunten Generation bewirtschaften und das Erbe ihren Kindern einmal weitergeben wollen

Wolfgang Grosholz am 1.3.2005

  

 

Närrische Wiiber verpassten dem entmachteten Bürgermeister einen Golferhut 

Die "närrische Wiiber" übernahmen in St. Peter das Regiment und tanzten mit Bürgermeister Gottfried Rohrer fröhlich um den Ratstisch

Er hat gut lachen: Bürgermeister Gottfried Rohrer hat die Hausmacht an die "Närrischi Wiiber" von St. Peter abgetreten, die ihm bei der Polonäse jedoch artig folgen.

Foto: Monika Rombach

ST. PETER (ro). Welch ein Schreien, Kreischen, Schättern, Rätschen, Lachen, als 23 "Närrischi Wiiber" die sonst so friedliche Residenz von Bürgermeister Gottfried Rohrer stürmten. Im Nu standen die Zeichen beim Rathaussturm auf fröhliche Narretei unter all den sangesfreudigen Hemdglunkis, Rathausbediensteten und Gemeinderäten sowie bei Lothar Wehrle, der die Finger über sein Knöpfle-Akkordeon sausen ließ.

Witzig gereimt forderte Heidi Hummel den Rathausschlüssel ein, den ihr der mächtig gut gelaunte Oberglunki mit dem roten Samtbarett auf dem Kopf geradezu bereitwillig überließ - ganz offensichtlich froh darüber, sich der Amtsgeschäfte ledig in eine glückselige Fasnet verabschieden zu dürfen.


Doch zuvor sang er kräftig mit, führte die Polonäse Runde für Runde um den ehrwürdigen Ratstisch herum an und beriet eingangs einen etwas unsicheren Neu-Gemeinderat auf dessen schüchterne Frage "Was muss ich jetzt mache, wenn die Wiiber kumme?" mit "Wie deheim, nix. Alles andre wird eim dann schu gsagt!".

"Närrischi Wiiber" sind eine St. Petermer Institution: Ihre friedlich-fröhliche Emanzipation begann in den 60er-Jahren. Damals schwangen sie noch kess die gestiefelten Beine unter kurzem Röckchen im Takt der Rote-Husaren-Musik. "Un wie`n de Rock nimmi basst her, hemmer en gege selli Hemder duuschd", verriet Burgel Kürner, eine der fünf, die diese Gruppe ins Leben riefen (Olga Kreuz, Elli Ruf, Bärbel Weber, Vroni Heilbock). "Mir sinn schu unterem Burgermeischder Theo Martin do gsii, dert isches abgange", schwärmte sie.

Dieses Jahr schlich eine Wildkatze durch die Abenddämmerung und zog einen neuen Hut inmitten der fröhlichen Wiiber im Ratssaal aus ihrem mitgeschleiften Sack, einen Schwarzwälder Golferhut für den sportlich ambitionierten Rathauschef, geschmückt mit Golfbällen und roten Bollen.
Monika Rombach am 5.2.2005

  

 

Landschaftspflegegeld - in St. Peter für 85 Betriebe

Auch für 2004 zahlt der Landkreis zusammen mit den Gemeinden den landwirtschaftlichen Betrieben in von der Natur benachteiligten Gebieten jährlich ein Landschaftsgeld. Daneben besteht ein Steillagenförderprogramm. Die Förderung des Landkreises wird aber nur dann gewährt, wenn die jeweilige Gemeinde den gleichen Betrag ebenfalls bezahlt.

In St. Peter ist das schon eine jahrelang geübte Praxis, die auch 2004 so beibehalten wurde. In der Gemeinde sind 85 Betriebe Empfänger von Landschaftspflegegeld und 76 Betriebe kommen in den Genuss der Steillagenförderung. Für beide Positionen zusammen zahlt der Landkreis 20.713,21 Euro. Der Anteil der Gemeinde im Haushaltsplan beträgt 20 568 Euro.



Der Beschluss ging eine kurze Debatte voraus, in der sich mehrere Gemeinderäte für die Gewährung von Landschaftgeld und Steillagenförderung aussprachen. "Eine Ablehnung können wir uns in der heutigen Zeit nicht leisten," erklärte Theresia Respondek (CDU).

Für den Bereich Freiwilligkeitsleistungen allgemein, wünscht sich Alfred Grunwald (parteilos) mehr Planungssicherheit für Vereine und andere Begünstigte
BZ vom 8.1.2005

  

 

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