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Aktuelles zur Bildung
in Freiburg und Dreisamtal
 

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Blick nach Süden zum Historischen Kaufhaus in Freiburg am 14.6.2007 um 21 Uhr mehr

 

Lena Argast wurde Vorlesesiegerin in der Realschule Kirchzarten

Lena Argast siegte im Vorlesewettbewerb der sechsten Klassen der Realschule Kirchzarten, der kurz vor Weihnachten ausgetragen wurde. Im Januar wird sie in Breisach am Kreisentscheid des Wettbewerbs teilnehmen.

Vor großem Publikum und einer aufmerksamen Jury aus vier Deutschlehrerinnen lasen die drei Klassensiegerinnen, Lena Argast (Klasse 6a), Katharina Miller (Klasse 6b) und Franziska Schwär (Klasse 6c), zum von Lehrerin Gabriele Eggers organisierten Wettbewerb jeweils aus einem Buch ihrer Wahl vor. Sie stellten ihr Können durch Vorlesen eines unbekannten Textes unter Beweis, dabei wurden Lesetechnik, Textverständnis und Textgestaltung bewertet. Aus der Buchreihe "Freche Mädchen " Freche Bücher" des Thienemann-Verlages wählte die Schülerin der Klasse 6a die freche Weihnachtsgeschichte "Liebe, Kuss, O Tannenbaum" aus und ließ all ihre Mitstreiterinnen hinter sich. Jedes Jahr im Dezember beteiligt sich die Realschule Kirchzarten an diesem 1959 ins Leben gerufenen Vorlesewettbewerb für die sechsten Klassen. Bundesweit wird er vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels jährlich ausgelobt und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Rund 700 000 Schülerinnen und Schüler beteiligen sich daran. Die Jurymitglieder beglückwünschten alle drei Mädchen zu ihrem Erfolg und überreichten ihnen ihre Urkunden.
Monika Rombach, 9.1.2008, BZ

 

Vorlesewettbewerb Hauptschule Kirchzarten: Anreiz zum Bücherlesen

In den Leitgedanken zum Kompetenzerwerb im Fach Deutsch macht der Bildungsplan wichtige Aussagen zum Lesen und zur Erfahrung mit Büchern. Im Leseunterricht lernen die Schülerinnen und Schüler wichtige Lesetechniken und -strategien kennen. Unter der Überschrift "Bücher als Gesprächspartner" wird im Lehrplan in besonderem Maße darauf eingegangen, wie wichtig es ist, mit Literatur in einen Dialog zu treten.

Ein fester Bestandteil des Lehrplans der 6. Klasse an der Hauptschule Kirchzarten ist die Präsentation eines Buches, verbunden mit dem Vorlesen einer selbst gewählten Passage. Da zu dieser Lehrplaneinheit der Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels sehr gut passt, wird nach Auskunft von Schulleiter Manfred Löffler seit eineinhalb Jahrzehnten an der Schule alljahrlich solch ein Wettbewerb ausgetragen. Beim Vorlesen um den Titel der Schulsiegerin / des Schulsiegers gelte es auch, die Lesesicherheit bei einem unbekannten Text unter Beweis zu stellen.

Mit einem Klassiker der Jugendliteratur gewann Annabel König im Dezember den Wettbewerb. Sie präsentierte "Robinson Crusoe" von Daniel Defoe. Sie wird in einigen Wochen die Einladung zum Kreisentscheid erhalten und hat bis dahin Zeit, sich mit einem neuen Buch zu beschäftigen, das sie dann dort vorstellen kann.
9.1.2008
www.vorlesewettbewerb.de


 

 

 

Schul-Geschichtswettbewerb: Was war 1968 in Freiburg los?

Unter der Frage "1968 in Freiburg - was war da los?" steht ein Schülerwettbewerb, der sich mit Ursachen, Verlauf und Folgen dieses Epochenjahrs auseinandersetzen soll. Initiatoren sind das Freiburger Netzwerk Geschichte - ein Zusammenschluss mit dem Ziel, die Geschichtslehrerinnen und -lehrer der Region besser zu vernetzen - und andere Freiburger Institutionen, die im Bereich der historischen Bildung arbeiten. Die Jugendlichen sollen sich im Rahmen des Wettbewerbs ein eigenes Bild machen, sich mit Originalen, Archivquellen, Zeitungen oder Plakaten der damaligen Zeit beschäftigen, Interviews mit Zeitzeugen führen und so die Zeitgeschichte am Beispiel Freiburgs unter die Lupe nehmen. Die besten Beiträge werden von einer Fachjury prämiert. Im Februar gibt es eine Archivfortbildung für interessierte SchülerInnen.

www.freiburger-netzwerk-geschichte.de, 31.12.2007


 

Hochkonjunktur für Engel - ein Weihnachtsgruß

An der schwelle des XX. jahrhunderts
schien es, die engel wären
von uns
für immer
gegangen und
alle spur
nach ihnen sei
verloren
bisweilen nur
konnte dir
noch einer begegnen ….
jetzt engeln sie wieder
wirklich!

Aber so richtig
HOCHKONJUNKTUR
haben sie erst
seit dem
ersten Adventskerzlein
viele kamen
hätten wir sie
ALLE
(nehmen dürfen)
jede/r
unserer Hauptschüler/innen
hätte seinen
leibeigenen
Assistenzengel

HALLELUJA  !

 Lesepatinnen

Lesepaten

 

Lesemütter

Jugend-begleiter/innen

 

 

B B B

Bertelsmann Bildungsbüro

Bildungsregion

Sponsoren und Förderer:
DRK, Caritas, SOS-Kinderdorf/Freiburger Straßenschule
Lionsclub,
Oberle-Stiftung, Waisenhausstiftung, Aktion Mensch u.v.a.

Lehrbeauftragte Ehrenamtliche

1+2  € - Jobber

BBQ

Erfolgreich in Ausbildung

N.N.
Kennen Sie den schon
Das ist er! Unser Neuer!
Bald! haben wir ihn eingereiht
In unsere Engelsgalerie
Als:
Pädagogische/r Assistent/in!

Engels-Management
Aber schnell – fixluja!

20.12.2007 , Reinhold-Schneider-Schule in Freiburg-Littenweiler

 

Hygienemängel in jeder zweiten Schulcafeteria - Eltern verärgert

An 26 städtischen Schulen gibt es inzwischen einen Mittagstisch. Ausgerechnet die Stadtverwaltung bemängelt jetzt diese Angebote: Bei Hygienekontrollen des Amts für öffentliche Ordnung stellte sich heraus, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Sauberkeitsstandards in jeder zweiten Schulcafeteria nicht eingehalten werden. Ob die Stadt nun für die Beseitigung der Mängel Geld bereit stellt, ist ungewiss.

Die Elternvertreter am Berthold-Gymnasium (BG) sind sauer. 13 000 Euro an Spenden haben sie gesammelt, um eine behelfsmäßige Cafeteria im Untergeschoss der Schule in der Oberau einzurichten. Durch das achtjährige Gymnasium haben ihre Kinder an bis zu drei Nachmittagen Unterricht. Ein ordentliches Mittagessen, befanden die Eltern, müsse deswegen in der Schule geboten werden. Mit dem Koch der nahe gelegenen Kursana-Seniorenresidenz fanden sie einen Caterer, der warme Menüs in die Schule lieferte — bis Ende Oktober. Nach dem Besuch einer Ärztin vom städtischen Ordnungsamt, die unangemeldet zur Hygienekontrolle erschienen war, sprang der Caterer ab. Die Ärztin hatte die Cafeteria zwar nicht geschlossen, aber für unzureichend befunden: Sie bemängelte unter anderem, dass die Temperatur der angelieferten Ware nicht gemessen wurde. Das Ausgabepersonal (Schüler und Eltern) sei nicht geschult, es sei kein Handtuchspender vorhanden und "der Fisch wurde ins Brötchen geklatscht". Die BG-Eltern sehen ihr Engagement nun konterkariert. Von "kleinlichen Kontrollen" schreibt die Elternbeiratsvorsitzende Monika Spicker-Beck in einem Brief an Schulbürgermeisterin Gerda Stuchlik. Geradezu grotesk sei es, dass die klamme Stadtverwaltung von den Eltern, die für sie in die Bresche sprängen, verlange, "abseitige Regeln" zu erfüllen. Das Dilemma vom Berthold-Gymnasium wiederholt sich in verschiedenen Freiburger Schulen: Ein Mittagstisch wurde von engagierten Eltern und Lehrern organisiert, doch es ist nicht genug Geld da, diesen ordentlich zu betreiben. 50 Cafeterien von Schulen und Kindergärten hat das Amt für öffentliche Ordnung in diesem Jahr kontrolliert. Hygienedefizite wurden in etwa 25 Fällen festgestellt, allerdings "keine gravierenden Mängel" , wie der stellvertretende Amtsleiter Markus Geißler betont. Keine Mensa musste geschlossen werden. Die Kontrolleurin sei "auf gutwilliges, aber schlecht informiertes Personal" gestoßen. ...
Kompletten Beitrag vom 1.12.2007 bitte auf www.badische-zeitung.de lesen

Mittagstische in Freiburger Schulen: Jede dritte der 75 Freiburger Schulen in städtischer Trägerschaft bietet einen Mittagstisch an. Die Konzepte sind sehr unterschiedlich. Selbst gekocht wird nur in der Staudinger Gesamtschule, wo die Stadt auch Personal stellt. Die anderen Schulcafeterias werden von Caterern mit warmen Menüs beliefert. Unterschiedlich ist vor allem die räumliche Situation. Gut ausgestattet sind die drei Ganztageseinrichtungen (Albert-Schweitzer-, Hebel- und Vigeliusschulen), die vom Bund bezahlte Cafeterias bekommen haben. Neue Cafeterias hat die Stadt auch im Kepler- und im Droste-Hülshoff-Gymnasium gebaut. Bei den anderen Gymnasien ist der Ausbau geplant, die Finanzierung aber noch nicht gesichert. Die Schüler zahlen derzeit zwischen 1,80 und 3,80 Euro fürs Mittagessen. Am Dienstag wird der Gemeinderat voraussichtlich das "Ein-Euro-Mittagessen" für Kinder aus einkommensschwachen Familien beschließen.
1.12.2007

 

Zehn ehrenamtliche Lernbegleiter für benachteiligte Jugendliche

Max (Name von der Redaktion geändert) will das scheinbar Unmögliche schaffen. Der Hauptschüler aus Kirchzarten möchte in vier Wochen den Schulstoff von nahezu vier Jahren nachholen, um so seinen Hauptschulabschluss doch noch zu schaffen. Karin Schnitzer, Sozialpädagogin aus Wasenweiler, fühlt sich in ihrem "nur Achtzig-Prozent-Job" nicht ausgelastet. Sie nimmt die Herausforderung an und büffelt mit Max intensiv Englisch, Mathe und vor allem Deutsch.

Ehrenamtliche Lernbegleiter im November 2007 in Himmelreich Ehrenamtliche Lernbegleiter im November 2007 in Himmelreich - Bild Gerhard Lück

Was sich anhört wie im Märchen, war in diesem Jahr an der Hauptschule Kirchzarten Realität. Möglich machte das der ehrenamtliche Einsatz von Karin Schnitzer und das Programm "Individuelle Lernbegleitung für benachteiligte Jugendliche beim Übergang zwischen Schule und Beruf" der Landesregierung. 34 Stadt- und Landkreise beteiligen sich, die notwendigen Fördermittel kommen von der Landesstiftung Baden-Württemberg. Ziel des Projekts sei es, leistungsschwächeren Jugendlichen in ihrem Bemühen um schulischen Erfolg und den Übergang in den Beruf eine individuelle Lernbegleitung zu ermöglichen, erklärt die zuständige Projektleiterin im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, Judith Scherhorn.
Die Landesregierung setzt dafür auf Ehrenamtliche. Ihre Hilfe ist, da sie im täglichen Leben ganz anderen Herausforderungen gegenüberstehen, gerade für Haupt- und Förderschüler auf dem Weg ins Berufsleben wichtig. Das wurde jetzt auch bei einem Treffen der inzwischen zehn Lernbegleiter im Landkreis im Gasthof Himmelreich deutlich. Alle vier bis sechs Wochen holt Judith Scherhorn die aktiven Frauen und Männer zusammen, um mit ihnen Erfahrungen auszutauschen. Insgesamt 14 Schülerinnen und Schüler von der Hauptschule Kirchzarten und von der Haupt- und Förderschule Titisee-Neustadt werden von den Lernbegleitern betreut. Bei dem Treffen in Himmelreich war auch der neue Kreisjugendreferent Martin Geserich dabei. Er hatte während seiner Zeit als kommunaler Jugendpfleger in Kirchzarten das Projekt mit der dortigen Hauptschule angestoßen.

Karin Schnitzer geht ihre Aufgabe als Lernbegleiterin selbstbewusst an und meint: "Eigentlich sind Ehrenamtliche auch Profis." Für sie war erfreulich, sagt sie, dass ihr Schützling Max tatsächlich motiviert war und sich auf den Lernstress einließ. Der Erfolg blieb nicht aus, Hauptschüler Max schaffte seinen Schulabschluss. Die Erfahrungen der Lernbegleiter sind so unterschiedlich wie die Geschichten der beteiligten Schüler. Für Karin Müller, Lehramtsstudentin an der Pädagogischen Hochschule Freiburg, bringt der Einsatz wertvolle Erfahrungen für ihren späteren Job. "Ich will, dass die Hauptschüler individuelles Lernen lernen" , sagt sie. Diplom-Pädagogin Carolin Schulz half ihrer Schülerin zu neuen Lernstrategien und einer neuen Heimat in einer neuen Schule, erzählt sie. Dem Betriebswirt in Rente Heinz Hackenjos aus Stegen macht der Kontakt zu seinem Schüler sehr viel Spaß. "Mir geht es darum, dass er reden lernt" , sagt er. Hackenjos macht mit dem Jungen vor allem Bewerbungstraining. Markus Dahmen aus Hinterzarten betreut gleich zwei Schüler. Bei ihnen sei professionelle Nachhilfe angesagt, berichtet der Steuerfachgehilfe. Der erfahrene Industrie-Ausbilder Max Steurentaler kümmert sich um einen jungen Mann aus Ghana. Der Neuntklässler will Koch werden. Das kann klappen, ist Steurentaler überzeugt, wenn der Jugendliche sein Interesse an Fußball auf ein realistisches Maß zurückschraubt.
Judith Scherhorn arbeitet gerne mit den Lernbegleitern zusammen. Die ehrenamtlichen Helfer bekommen ein Einführungsseminar und werden laufend fortgebildet. Sie treffen sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch, sind bei ihrer Tätigkeit versichert und bekommen für ihre Arbeit einen Kostenersatz. Das Interesse der Schulen, aber auch der Schüler, sei groß, berichtet Scherhorn. Es gebe schon jetzt, im zweiten Jahr des Projekts, Wartelisten. Deshalb würde sie gerne noch mehr Ehrenamtliche als Lernbegleiter gewinnen, sagt sie. Angesprochen seien sowohl Studenten als auch Berufstätige oder auch Rentner und Pensionäre.
Gerhard Lück, 22.11.2007, www.dreisamtaeler.de


 

 

 

Schülerrat Freiburg: Gipfeltreffen der Klassensprecher

Freiburger Schülergipfel soll der besseren Vernetzung dienen / Planspiel als Verhandlungstraining

Schüler an die Macht — zumindest teilweise ist das laut Schulgesetz in Baden-Württemberg schon möglich. Dank Schülermitverwaltung (SMV) haben sie in Freiburg ein begrenztes Mitspracherecht, was schulische Angelegenheiten betrifft. Um Anliegen gegenüber Lehrern und Eltern besser vertreten zu können, kommen Klassensprecher heute zum vierten Mal beim Freiburger Schülergipfel zusammen. "Wir wollen uns fortbilden und uns stärker vernetzen" , fasst Tobias Maier das Ziel des Treffens zusammen. Der 16-Jährige ist Schülersprecher am Marie-Curie-Gymnasium in Kirchzarten. Als stellvertretender Vorsitzender des Freiburger Schülerrats hat er den Gipfel mit organisiert. "Es geht nicht nur darum, Klassensprecher einzuladen, sondern auch ganz normale Schüler, die sich für eine Sache engagieren wollen", sagt der Elftklässler, der sich auf die Workshops beim Gipfel freut. "Wir haben gute Referenten gewinnen können, die uns zum Beispiel über Rhetorik eine Menge beibringen." Das Interesse ist groß: Im Internet haben sich schon mehr als 50 Teilnehmer angemeldet. "Wer mitmachen möchte, kann heute gerne kommen und wird dafür von der Schule freigestellt" , so Tobias Maier" . Besonders interessant: ein Planspiel in Gruppen. "Wir geben grob die Themen vor, aber das entwickelt immer eine sehr starke Eigendynamik" , sagt der Organisator. So werde etwa eine Situation simuliert, in denen Eltern ein Literaturcafé an der Schule einrichten wollen. Die Schüler können nun ihre Position formulieren — entweder zustimmen oder ablehnen. "Man lernt seine Meinung zu vertreten, sich aber gleichzeitig nicht mit dem Diskussionspartner zu verkrachen." Nur kritisch soll es beim Gipfel aber nicht zugehen. "Dadurch, dass wir Leute aus verschiedenen Stadtteilen und dem Umland zusammenbringen, bekommen wir auch viele Anregungen" , sagt Tobias Maier. An seiner Schule wolle man einen "Weltinformationstag" veranstalten. "Solche Projekte" , sagt der 16-Jährige, "können andere auch gerne für sich übernehmen. Der Gipfel gibt immer viele Anstöße." Ganz umsonst ist die Veranstaltung, die heute von 8 Uhr bis 16 Uhr im Haus der Jugend (Uhlandstraße 2) stattfindet, nicht: Vier Euro werden fällig. "Man lernt was fürs Leben" , ist Tobis Maier überzeugt. "Jeder zwischen der achten und dreizehnten Klasse ist willkommen."
Steve Przybila , 24.10.2007, BZ

 

Freudensprünge für Eco-Watt aan Staudinger-Gesamtschule

Alle 1300 Schüler der Staudinger-Gesamtschule in Haslach versammelten sich gestern auf dem Schulhof, um zu zeigen, dass sie in den vergangenen acht Jahren insgesamt 1,27 Millionen Kilowattstunden Strom, 4,7 Millionen Kilowattstunden Wärme und 67 Millionen Liter Wasser eingespart haben. Grund für das Fest war der Abschluss des Eco-Watt-Projekts, das die Einsparungen möglich gemacht hat. Die Idee: Energie und Wasser an der Staudinger Gesamtschule kosten die Stadtverwaltung jedes Jahr rund 250 000 Euro. Durch den Einbau neuer Technologien wurden die Ausgaben gesenkt. Diese Differenz floss an die Firma Eco-Watt, die dadurch die Investitionen refinanzieren konnte. Das Kapital stammte von Freiburger Bürgerinnen und Bürgern.
13.10.2007

www.schulePlusEssen.de

 

Schülerhaus Kirchzarten: Endlich haben die Schüler ein Haus

Für Kirchzartens weiterführende Schulen beginnt mit dem "Schülerhaus" ein lang ersehntes Kapitel pädagogischer Zukunft

Die Fast-Food-Zeiten gehören der Vergangenheit an. Ab heute steht den weiterführenden Schulen in Kirchzarten eine Mensa mit einem abwechslungsreichen Speiseplan zur Verfügung. Bei spätsommerlichem Bilderbuchwetter wurde das Schülerhaus am Samstagnachmittag im Rahmen eines Schulfestes seiner Bestimmung übergeben. Vor mehreren Hundert Gästen begrüßte Ute Schneider-Ritter vom Verein "Schülerhaus Dreisamtal" neben zahlreichen Eltern, Schülern, Lehrern und Kommunalpolitikern aus dem Dreisamtal auch Schuldirektorin Gisela Dieterle vom Regierungspräsidium, den Freiburger Landtagsabgeordneten Klaus Schüle, Landrat Jochen Glaeser und Franz Kromer als offizieller Vertreter der Gemeinde Kirchzarten. Dabei betonte sie die wachsende Bedeutung von Ganztagseinrichtungen wie dem jetzt geschaffenen Schülerhaus in der sich rasch wandelnden Gesellschaft: "Für junge Familien mit schulpflichtigen Kindern sind solche Angebote mittlerweile ein wichtiger Standortvorteil". Nach der Inbetriebnahme habe sich der Verein als nächsten Schritt die Organisation einer qualifizierten Ganztagsbetreuung für Hauptschule, Realschule und das Gymnasium zur Aufgabe gemacht. "Bis die Zuschüsse von den staatlichen Stellen bei uns ankommen, werden wir jährlich 20 000 Euro vorfinanzieren müssen" , erklärte Schneider-Ritter.

"Wir müssen uns in der Politik der gesellschaftlichen Umorientierung stellen", sagte Landrat Jochen Glaeser. So sei der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald dabei, die acht staatlichen Gymnasien mit dort dringend benötigten Ganztagseinrichtungen auszustatten. Glaeser: "Schule von acht bis zwölf gibt es nicht mehr. Die Gesellschaft hat sich gewandelt. Jetzt ist auch schulische und außerschulische Nachmittagsbetreuung notwendig".  Dank und Anerkennung für das "nicht zu toppende" ehrenamtliche Engagement des gemeinnützigen Vereins übermittelte Franz Kromer im Namen der Gemeinde Kirchzarten. "Wir haben vom Schülerhausverein 200 000 Euro geschenkt bekommen. Ohne den Verein gäbe es kein Schülerhaus. Es wären noch Jahre ins Land gegangen" , stellte er fest. Glückwünsche und Anerkennung von Firmen und Gewerbetreibenden aus dem Dreisamtal übermittelte Jochen Brachs, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hochschwarzwald. "Bildung ist die einzigste und zugleich zukunftssicherndste Ressource" , sagte Brachs. Zur Bereicherung der Freizeitmöglichkeiten rund ums Schülerhaus spendete er eine Tischtennisplatte samt Netz und Schlägern. Im Namen der beteiligten Schulen erinnerte Franz-Jürgen Zeiser, der vor einigen Wochen ernannte Schulleiter des Marie-Curie-Gymnasiums, dass die Notwendigkeit einer Cafeteria schon vor 30 Jahren erkannt wurde, aber bedauerlicherweise nie bis zur Realisierung kam. Während der zurückliegenden Planungs- und Bauphase sei zu beobachten gewesen, dass durch das ehrenamtliche Engagement die positive Identifikation von Schülern und Eltern mit "ihrer" Schule erfreulicherweise gewachsen sei. Mit kulturellen Beiträgen, Flohmarktständen, einem Kettcar-Parcours auf der Buswendeschleife und von der Zaradunaschule organisierten Kindermitmachaktionen war am von rund 1000 Interessierten besuchten "Tag der offenen Tür" für alle Altersschichten was geboten. "Bisher mussten wir zum Mittagessen immer ins Dorf. Das Schülerhaus war dringend notwendig" , meinte Tamara Kurz (15) aus Oberried, die gemeinsam mit ihren Freundinnen an einer Saftbar in Hawaii-Outfit coole Drinks mixte. Kurios, symbolträchtig und fernab jeglicher Regularien ging die offizielle Übergabe des Gebäudes an die Schulträger über die Bühne. Zur allgemeinen Belustigung nahmen Kromer und Glaeser die Vorsitzende des Schülerhausvereines spontan in die Mitte und ließen sie auf dem Schoss sitzen.

Schülerhaus In Kürze
Das mit Holzfassade versehene "Schülerhaus Dreisamtal" hat einen Wert von annähernd 900 000 Euro, bei einer Nutzfläche von 446 Quadratmetern. In der Cafeteria mit komplett eingerichteter Küche können zeitgleich 80 Gäste sitzen. Sie ist zwischen 7.30 Uhr und 17.30 Uhr geöffnet und bietet Frühstück und Mittagessen zwischen 2,90 Euro und 3,50 Euro sowie günstige Snacks an. Das Niedrigenergiehaus wird videoüberwacht und verfügt über barrierefreie Toiletten im Erdgeschoss. Während zwei große Räume im Untergeschoss als Bewegungs- und Spielfläche konzipiert sind, sieht das Nutzungskonzept für die fünf Räume im Obergeschoss hauptsächlich Ruhen, Lesen und Lernen vor. Die tägliche Hausaufgabenbetreuung wird durch den Verein "Schülerhaus Dreisamtal" organisiert, von 13.30 Uhr bis 15.30 Uhr und kostet 25 Euro monatlich. Zusätzlich wird ab Oktober ein Schülerhort als Ganztagsbetreuung für 135 Euro angeboten.
Andreas Peikert, 24.9.2007, www.badische-zeitung.de

 

Ungezwungen am 22.9.2007 bei Schülerhaus-Eröffnung in Kirchzarten: Franz Kromer (links) von der Gemeinde Kirchzarten und Landrat Jochen Glaeser nehmen bei der offiziellen Übergabe des Gebäudes an den Schulträger die Vorsitzende des Schülerhausvereines Ute Schneider-Ritter spontan auf den Schoss.

Ungezwungen am 22.9.2007 bei Schülerhaus-Eröffnung in Kirchzarten: Franz Kromer (links) von der Gemeinde Kirchzarten und Landrat Jochen Glaeser nehmen bei der offiziellen Übergabe des Gebäudes an den Schulträger die Vorsitzende des Schülerhausvereines Ute Schneider-Ritter spontan auf den Schoss.

Bild: Dagmar Engesser

 

Abi ohne Schule - Schüler gründen den Verein Methodos
 

 

Sieht so die Schule der Zukunft aus? Alwin, Lenya und Lena machen ihren Stundenplan jetzt selbst
Bild: Kickert

 

Acht Schüler gründen einen Verein Methodos und bereiten sich außerhalb der Schule auf ihr Abitur vor.

Wer hat nicht schon einmal davon geträumt – man ist Schüler und muss nicht zur Schule gehen. Alwin Franke, Lena Schindler und Lenya Bock von der Freiburger Waldorfschule gehören zu einer kleinen Gruppe von Schülern aus Freiburg, die ihren Traum wahr machen. Weil sie mit dem Schulsystem unzufrieden sind und nicht glauben, dort eine wirkliche Reife zu erlangen, haben sie sich vom Schulbesuch abgemeldet und bereiten sich nun selbstständig auf ihre Abiturprüfung im nächsten Jahr vor. Viele Schüler haben Vorstellungen und Ideen, wie sie Schule selber gestalten würden wenn sie könnten. Auch Alwin, Lena und Lenya. Da sie ihre Vorstellungen im bisherigen Schulsystem nicht umsetzen können und die Schule sich nicht von selbst reformiert, haben sie einfach beim Regierungspräsidium. Dadurch erfuhren sie von der „Schulfremdenprüfung zur allgemeinen Hochschulreife des Landes Baden-Württemberg“, dass auch schon eine Tochter ihrer Mathelehrerin genutzt hat. Nach einigen Überlegungen und der Abmeldung von der Schule gründeten sie zu Beginn der Ferien den „Gemeinnützen Verein zur Unterstützung externer Abiturienten“. Seitdem haben sie sich einen Stundenplan erstellt und sich selber um Lehrer und Sponsoren für ihr Projekt gekümmert. In kleinen Gruppen von maximal fünf Schülern soll eine Art Blockunterricht stattfinden, der nicht durch den üblichen 45-Minuten Rhythmus unterbrochen wird. Die Lehrer nehmen dabei die Funktion von Experten ein, die beratend zur Verfügung stehen und das Niveau des Erlernten kontrollieren. Ihre Prüfungen werden sie dann Faust-Gymnasium in Staufen ablegen. Das werden zwar ein paar mehr sein als beim normalen Abitur, aber „die Motivation ist trotzdem größer, weil es von uns selbst so gewollt ist.“ Acht Mitglieder hat der Verein schon, ein neuntes prüft den Beitritt. Mehr als 15 können vorerst nicht aufgenommen werden, da sonst die Lerngruppen zu groß werden würden. Auch Eltern und Lehrer können dem Verein beitreten, haben aber kein Stimmrecht. Durchgenommen wird alles, was die Prüfungsordnung vorsieht. Zusätzlich soll noch etwas künstlerisches und musikalisches angeboten werden. Vorgesehen ist eine Arbeitszeit von 9 bis 17 Uhr. „Fertig ist man aber erst, wenn das Thema zu Ende ist.“ Ob das funktioniert, wird sich im September in der einwöchigen Testphase zeigen. Von den veranschlagten Kosten in Höhe von 50.000 Euro für die Gehälter der Lehrer, Unterrichtsmaterialien und die Raummiete stehen 15.000 Euro durch Eigenmittel wie dem bisherigen Schulgeld der Eltern zur Verfügung. Für den Rest werden noch Sponsoren gesucht. Größtes Problem ist derzeit der fehlende Raum und eine Lehrkraft für Französisch fehlt auch noch. Und was ist wenn jemand die Prüfung nicht besteht? „Das passiert nicht. Wir tragen uns gegenseitig.“ ist man sich einig. Was aber passieren sollte wenn jemand den Unterricht schwänzt, weiß keiner – einen Rektor gibt es ja nicht und die Lehrer sind ihre Angestellten. Wer aber die eigenen Eltern von der Idee überzeugt hat, sei motiviert genug um den Rest auch zu schaffen, so Lena und Lenya. „Ferien wird es aber bei uns auch geben, vielleicht verkürzt.“ Denn auf die Trennung von Abiturvorbereitung und Freizeit legen sie großen Wert. Bezeichnend ist der Name Methodos, den sich die jungen Leute als Namen ausgewählt haben. Der Begriff kommt aus dem griechischen und bedeutet „Weg des Nachgehens“. Der Weg ist also das Ziel, und in einem hat sich der Aufwand schon jetzt gelohnt: die Erfahrungen mit der Organisation des Projektes hätten sie in der Schule nicht gemacht. Und die Verantwortung für Erfolg und Misserfolg liegt wie im richtigen Leben bei den Schülern selbst. Und jüngere Schüler haben bereits ebenfalls Interesse an dieser Art des Lernens. Wer den Verein Methodos unterstützen möchte oder einen Raum anbieten kann, darf sich gerne an methodos@web.de oder Tel. 0761-4299880 wenden.
Nils Kickert, 21.9.2007, www.stadtkurier.de

Die Idee ist nicht neu
Die Aufmerksamkeit, die dieses Thema in den Medien hervorruft, wirft Fragen auf: Was macht das Engagement dieser Schüler so bemerkenswert? Was genau hat sie dazu gebracht, den Schritt aus der Schule hinaus zu tun und das Umfeld ihres Lernens selbst zu organisieren? Warum konnten sie ihr Ziel in ihren Schulen, fast ausschließlich Waldorfschulen, nicht verwirklichen? Denn tatsächlich haben sie einen steinigen Weg gewählt; das externe Abitur erhält man, nach vier schriftlichen und acht mündlichen Prüfungen bei Prüfern, denen man weitgehend unbekannt ist. Allerdings — die Idee ist nicht neu, was beinahe wie eine Revolution aussieht, ist in Freiburg in einer kleinen "Schule" seit fast 30 Jahren Alltag. Die Geschichte begann ähnlich: 1981 taten sich Lehr- und Lernwillige zusammen, um das externe Abitur vorzubereiten. Geblieben ist bis heute ein knappes Dutzend Lehrer, die Schülern auf eben diesem steinigen Weg zum "schulfremden" Abitur und zur Mittleren Reife mit konventionellen und oft mit innovativen Methoden helfen.
BZ-Leserbrief vom 25.9.2007 von Petra Schink, Freie Schule Freiburg e.V.

 

Am Sprachenkolleg Deutsch lernen in familiärer Atmosphäre

Sich plötzlich mühelos in allen Sprachen verständigen zu können - das bleibt wohl ein Pfingstwunder. Deshalb kommen etwa ausländische Studenten auch nicht darum herum, sich mühsam mit der deutschen Sprache vertraut zu machen. Am Sprachenkolleg in Freiburg büffeln derzeit wieder über 150 Studenten aus 50 Ländern die Tücken der Grammatik und versuchen, sich die Vokabeln ins Gedächtnis einzuprägen. Ziel: Die Aufnahmeprüfung an Studienkollegs oder die Sprachprüfung als Zugangsvoraussetzung für die Universität.

In dem von der Erzdiözese Freiburg getragenen Institut erhalten Studenten aus der ganzen Welt seit über 40 Jahren einen soliden Grundstock der deutschen Sprache. Laut Kolleg-Direktor Raimund Sesterhenn ist es die einzige Einrichtung dieser Art der katholischen Kirche in Deutschland. "Die Lehrer sind so geduldig" , schwärmt Huan (24) aus China. Zu Hause hat sie bereits das Geschichtsstudium erfolgreich absolviert. Nun wagt sie sich an die europäische Vergangenheit. Doch bevor sie sich an einer deutschen Universität einschreiben kann, muss sie erst einmal die Sprache lernen. Auch Marlene (25) aus Brasilien ist ganz ihrer Meinung. "Ich könnte mir gar keine andere Schule leisten als das Sprachenkolleg." Zimmermiete, Studiengebühren und das Leben in Deutschland lassen keine hohen Sprünge zu. "Da ist es ein Glücksfall, wenn man eine so gute Sprachschule findet, die weit weniger als der Durchschnitt kostet" , erklärt die Brasilianerin. "Ich habe viel fürs Leben gelernt" , sagt ein Ehemaliger. "Wir legen Wert auf eine offene und freundschaftliche Atmosphäre" , verdeutlicht Direktor Sesterhenn das Konzept. Schließlich gehe es ihm und den Lehrern um mehr als nur darum, die Sprache zu vermitteln. "Wir müssen uns nicht nur kommerziell ausrichten" , erklärt der Direktor. Der kirchliche Träger ermöglicht vergleichsweise niedrige Kurskosten: 720 Euro für drei Monate erlauben es auch finanziell schwächeren Studenten, zum Beispiel aus Lateinamerika, mehrere Kurse hintereinander zu belegen. Die Lehrer der Sprachschule haben laut Sesterhenn immer Zeit für die Schüler — sei es für ein Gespräch, Hilfestellung bei sprachlichen Problemen, Tipps für die Freizeitgestaltung, Anregungen für einen Ausflug oder einem gemeinsamen Kneipenbesuch. "Unser monatlicher Stammtisch platzt aus allen Nähten." Aber auch eine aktuell anstehende palästinensisch-koreanische Hochzeitseinladung an den Lehrer weist auf die gute zwischenmenschliche Atmosphäre im Sprachenkolleg hin. Durch das intensive Lernen der Sprache sollen den Studenten zugleich Land und Leute näher gebracht werden. Gemeinsame Projekte mit Studenten der Pädagogischen Hochschule stehen immer auf dem Programm. Zusätzlich arbeitet das Sprachenkolleg seit Jahrzehnten eng mit der Freiburger Universität zusammen, auch weil die Sprachkurse auf ein Hochschulstudium vorbereiten. Damit der Deutschunterricht spannend bleibt, werden neben dem "normalen" Pauken auch Projekte angeboten, bei denen die jungen Ausländer etwa gemeinsam Kochen, internationale Folklore vorstellen, Konzerte geben oder ein Sommersportfest veranstalten. Die hauseigene Cafeteria ist bei den jungen Erwachsenen sehr beliebt. Aus gutem Grund: Die ausländischen Studenten erhalten dafür vom Direktor ein Startkapital, um in den Pausen auf eigene Rechnung kleine kulinarische Köstlichkeiten aus ihrer Heimat anbieten zu können. Ein Erdbeerkuchen-Fest, das zwei südamerikanische Studentinnen organisierten, wurde ein voller Erfolg. "Manche managen und planen so geschickt, dass sie sich ihren nächsten Kurs damit finanzieren können" , freut sich der Direktor.
Andrea Steinhardt , 27.8.2007, BZ

 

Online-Quiz der VHS über Freiburg

Die Volkshochschule Freiburg lädt zum Wissensquiz ein: Start des Online-Quiz, abrufbar im Internet unter www.vhs-wissen.de/Freiburg, ist am 31. August. Jeder und jede kann mitmachen. Vier Wochen lang dauert das Spiel rund ums Wissen. Hauptgewinn ist eine neuntägige Wanderreise an die Amalfi-Küste mit Avanti-Busreisen; für die Sieger oder Siegerinnen der einzelnen Wochen gibt es Sachlexika, gestiftet von den Buchhandlungen Rombach und Walthari.

Ziel des online-Quiz ist es, den Bürger oder die Bürgerin mit dem besten Allgemeinwissen in Freiburg und Umgebung zu finden. Gespielt wird in den Kategorien "Naturwissenschaft und Technik" , "Literatur und Kultur" , "Gesundheit und Ernährung" sowie "Geschichte und Politik". Jede Kategorie läuft eine Woche, täglich werden 15 neue Fragen freigeschaltet, die per Mausklick beantwortet werden müssen — es gibt aber jeweils nur eine Chance. Dabei kann man Punkte gewinnen, aber auch wieder verlieren. Auch wer erst später einsteigt, hat noch die Chance, alle Fragen zu beantworten. Gewonnen hat, wer am Ende die meisten Punkte gesammelt hat.
Die richtigen Antworten auf die schwierigsten Fragen werden wöchentlich in der Badischen Zeitung stehen, auch die Wochensieger werden dort veröffentlicht. Die Preisverleihung für die Sieger findet im Rahmen der Jubiläumsfeier "25 Jahre Volkshochschule im Schwarzen Kloster" am Freitag, 28. September, 20 Uhr, statt.
25.8.2007, VHS

 

Zeitzeugen gesucht: Nazi-Terror gegen Jugendliche

Die neunte Klasse der Reinhold Schneider Schule nimmt an einem Ausstellungsprojekt „Nazi-Terror gegen Jugendliche“ teil. Dieses Projekt wurde ins Leben gerufen, um Jugendlichen einen lebendigen Eindruck zu vermitteln, wie eine Ideologie Kinder und Jugendliche ausgrenzt. Die Initiatoren wollen mit Interessierten die Schicksale von Kindern und Jugendlichen aus der Region, die während der NS-Zeit verfolgt wurden, erforschen und öffentlich zugänglich machen. Dabei geht es vor allem darum, selber etwas herauszufinden, durch die Recherche in Archiven, vor allem aber in Gesprächen mit Zeitzeugen. Im Januar 2008 werden die Ergebnisse des Projektes in einer Ausstellung in der Kath. Akademie in Freiburg präsentiert. Näheres auch unter www.nazi-terror-gegen-jugendliche.de

Dazu möchte Harald Bollin, Klassenlehrer der Klasse 9 an der Reinhold Schneider Schule, mit seinen Schülern Erinnerungen von Menschen sammeln, die in der Nazizeit die heutige Reinhold Schneider Schule besucht haben. Außerdem soll dem Schicksal von Sinti- und Roma-Jugendlichen aus Freiburg, wenn möglich sogar aus Littenweiler, nachgegangen werden. Zusätzlich ist eine Meinungsumfrage unter Anwohnern zu ihrer Sicht der Bewohner des Asylangenheims (Roma aus dem Kosovo) geplant. Gesucht werden nun Menschen, die in der Zeit (oder auch vorher) in Littenweiler in die Schule gingen und bereit sind, über ihre Erinnerungen mit den Schülerinnen und Schülern zu sprechen. Gleichermaßen werden Menschen gesucht, die damals Sinti oder Roma gekannt haben und darüber erzählen möchten. Nähere Infos bei :
Harald Bollin, Tel 0761/70 23 41, eMail: naegelebollin@t-online.de oder beim
Sekretariat der Reinhold-Schneider-Schule, Tel 0761/201–75 48,
eMail:
sekretariat.rhsvn@freiburger-schulen.bwl.de

 


SchülerInnen Klasse 13 nehmen Abiturvorbereitung in die Hand - Unterstützung gesucht

Etliches hat die Freiburger Schullandschaft zu bieten, aber das hat es in Freiburg noch nicht gegeben: Ein gutes Dutzend Schülerinnen und Schüler der 13. Klasse beschließen, ihr Abitursvorbereitungsjahr selbstbestimmt zu verbringen. Als Volljährige unterstehen sie nicht mehr der Schulpflicht, folglich gibt auch das Schulamt grünes Licht für ein Projekt, das nach dem Willen der beteiligten Schüler im kommenden Juni mit dem Externenabitur abgeschlossen werden soll.

Lenya Bock, Lena Schindler und Alwin Franke haben keine Sommerferien. Ausgerechnet in den Wochen vor ihrem letzten Schuljahr müssen diese drei zusammen mit einer Handvoll Mitschüler viel und konzentriert arbeiten. Freiwillig. Sie haben beschlossen, ihrer jeweiligen Schule den Rücken zu kehren und sich selbstbestimmt auf die externe Abi-Prüfung im kommenden Jahr vorzubereiten. Damit das stattfinden kann, ist noch einiges zu tun — vom Fundraising über die Raumsuche bis hin zu den Stoffverteilungsplänen. "Wir nehmen unsere Bildung selber in die Hand" , erklärt der 19-jährige Alwin Funke den Sinn ihres gemeinsamen und durchaus kühnen Unterfangens. Es habe eine vage Unzufriedenheit mit dem gegeben, was in der Schule stattfand, sagt Lena Schindler, "und anstatt jetzt an der Schule rumzukritisieren, haben wir gefunden, wir machen es einfach so, wie wir es für sinnvoll halten" . Ein Dutzend Schülerinnen und Schüler, alle aus dem Jahrgang, der im kommenden Schuljahr ins Abi geht, hat sich innerhalb weniger Wochen zusammengetan, quer durch Waldorfschule und staatliche Gymnasialklassen. Schon bald wurde den Jugendlichen klar, was für ein umfangreiches Projekt sie da gestartet hatten. Sie ließen sich jedoch nicht entmutigen, "wurschtelten sich so durch" und fragten, wenn’s nicht weiterging, Eltern oder Lehrer um Unterstüzung. "Wir wollten nur Beratung" , betont Lenya Bock, "nicht, dass jemand was für uns erledigt." So entstand bereits, gegründet von den Jugendlichen, der Verein Methodos, ein gemeinnütziger Verein zur Unterstützung externer Abiturienten
Die Schülergruppe tüftelt noch an einer Unternehmensform, die ihre Eltern von der Haftung entlastet, für den Fall, dass das Projekt mit einer Verschuldung endet. "Wir wollen selbst haftbar sein" , erläutert Alwin Franke, der sich — wie seine Mitstreiter — inzwischen kundig machen musste, wie viel Sozialabgaben man als Arbeitgeber zu zahlen hat. Die zwölf Selbstlerner werden in ihrem 13. Schuljahr nämlich regelmäßig von Lehrerinnen und Lehrern unterstützt, die an diesem Lernprojekt mitwirken wollen.

Die geschätzten Kosten für das Schuljahr belaufen sich auf etwa 50 000 Euro. Die Eltern sollen mit 200 bis 300 Euro "nicht mehr als den Beitrag an der Waldorfschule" zahlen, der Rest soll zunächst über Kleinkredite geliehen — und dann möglichst mit Spenden ausgelöst werden. Eine Finanzplanung in eigener Regie, das Austüfteln eines Stundenplans — das Ganze sei ein sehr eigenes Erlebnis, stellen die drei Jugendlichen zufrieden fest. "In der Schule lernt man in so einem geschützten Rahmen" , meint Lena Schindler, "dass man sich nie mit Notwendigkeiten befassen muss — und genau auf die treffen wir jetzt." Nicht nur der äußere Rahmen für das selbstbestimmte Lernprojekt wird derzeit festgelegt, auch die Abläufe für den zukünftigen Schulalltag werden jetzt bedacht. Eines war da allen von vornherein sonnenklar: Es wird keinen 45-Minuten-Takt geben. "Wir werden in größeren Blöcken arbeiten. Es ist längst wissenschaftlich anerkannt, dass das sinnvoller ist" , erläutert Lehrer Gregor Wittkop den Verzicht auf die kleinteilige Portionierung in Dreiviertelstunden-Häppchen.  Die Lernenden werden sich ganztags treffen, an 25 Wochenstunden sind von ihnen dafür ausgewählte Lehrer anwesend. Bleibt noch die Frage nach dem "wo" : Für nur ein Jahr zwei Räume anzumieten, möglichst noch mit Küche, scheint bislang ein Problem, dem die pfiffigen Jugendlichen noch nicht beigekommen sind. Viele andere Hürden wurden längst gemeistert. Zum Beispiel der Antrittsbesuch beim Oberschulamt. Dort sei man dem Projekt ausgesprochen wohlwollend begegnet, so die Initiatoren. Auch in den bisherigen Schulen sei die Stimmung ihrem Vorhaben gegenüber freundlich gewesen. Kein Wunder. Man sehe sich nicht als "Selbsterfahrungsgruppe", betonen die drei, aber durchaus als Mut machende Vorreiter - etwa für ein selbst organisiertes Oberstufenkolleg, das aus diesem Projekt hervorgehen könnte. Einstweilen müssen die Pioniere kräftig drauflegen: Um nicht bei einem noch etwas holprigen Auftakt wertvolle Zeit zu verlieren, fängt das Methodos-Dutzend schon am 27. August mit Lernen an.
Julia Littmann, 8.8.2007, www.badische-zeitung.de

Sie werden erfolgreich sein:
Zwölf junge Erwachsene organisieren ihr Lernen selber. Wenigstens im letzten von dreizehn Schuljahren wollen sie erleben, dass Lernen etwas ist, was sie selber tun, was bei ihnen selber stattfindet und was sie miteinander tun. Das wird ihnen erschwert. Sie müssen sich selber um Räume kümmern, um Fachleute, die sie unterstützen und begleiten, um all das Lernmaterial. Das nehmen sie in Kauf. Und sie werden erleben, dass so ein Umgang mit dem Lernen erfolgreich ist. Wenn die übliche Schule sich darauf einlassen würde, hätten sie es von Anfang an viel leichter haben können. Kindern die Räume, das Lernmaterial, die Lerngelegenheiten einfach zur Verfügung zu stellen, sie nicht im Dreiviertelstundentakt zu "belehren" , anzuweisen, zu beauftragen, ständig zu kontrollieren, sie zu ermahnen und zu bewerten. Sie bei ihrem Lernen, selbstständig und miteinander, einfach zu begleiten, das ist möglich und es funktioniert. Meine Erfahrungen damit, misstrauisch bewacht von Schulbehörden, sind dokumentiert über Jahre www.robischon.eu und werden höchstens in freien Schulen, aufgenommen. Die zwölf jungen Leute können sich vorstellen wie sehr mich ihr Vorhaben freut. Sie werden erfolgreich sein.
BZ-Leserbrief vom 20.8.2007 von Rolf Robischon, Freiburg


 


Integration Behinderter: Projekt ISEP von Projekt Willkür abgelöst

Zum Bericht "In Betzenhausen endet Integration" (BZ vom 21. Juli).
An der Anne-Frank-Grundschule wird ein Schulentwicklungsprojekt zu Fall gebracht, weil das Land dafür keine Ressourcen mehr zur Verfügung stellen will. Schlimm ist nicht nur der Tatbestand selbst, sondern die Argumentation der Schulbehörde. Da wird ein Projekt durch ein anderes ersetzt und ein paar Kinder bleiben dabei auf der Strecke. Dass dies zum Wohl der anderen Kinder geschehen soll, erzeugt bei mir eine altbekannte Gänsehaut: Was zählt schon ein Kind, das nicht kompatibel ist? Welche Bedeutung hat die Erfahrung derjenigen, die mit diesen Kindern arbeiten können, für einen Dienstherrn, der lieber nicht so genau hinschaut und auf einfachere Lösungen setzt?
Das Isep ist ein kompliziertes Projekt. Es beruht auf Erfahrungen, die in über 20-jähriger Auseinandersetzung mit integrativen Konzepten in Zusammenarbeit mit Sonderschullehrern und Grundschullehrern gewonnen worden sind. Es ist der Überzeugung gewidmet, dass jedes Kind in der "Schule für alle" willkommen ist und dass alle voneinander lernen können. Und dass eben nicht das einzelne Kind seine Anpassungsfähigkeit nachweisen muss, sondern umgekehrt die Schule ihre Qualität dadurch bestätigt, dass sie ohne Einschränkungen jedem Kind gerecht zu werden versucht.

Das Projekt "Willkür" dagegen ist eine einfache Sache. Es besagt, dass in einem hierarchischen System derjenige Recht hat, der mehr Befugnisse besitzt. Eine These kann da leicht als Argument durchgehen. Wenn zum Beispiel gesagt wird, dass die Kooperationsklassen die Konsequenz der Isep-Klassen sei, dann ist das eine Ohrfeige ins Gesicht der betroffenen Eltern und Lehrer. Da braucht gar nicht weitergeredet zu werden. Bums! Das war’s.
BZ-Leserbrief vom 3.8.2007 von Jutta Rempt, St. Georgen

Elementarbildung - Blick nach und Vergleich mit Europa

Wer im Bereich der Frühförderung und der Erzieherausbildung einen Blick über den eigenen nationalen Tellerrand hinaus wagen will, erhält mit diesem Informationsangebot des Deutschen Bildungsservers Gelegenheit dazu.
Das Modul befasst sich u.a. mit der Elementarbildung und der Erzieherausbildung in den Ländern der EU und auch außerhalb. Die OECD-Länderberichte zu Early Childhood Education and Care sind ebenso aufgeführt wie internationale frühpädagogische Curricula, Konferenzberichte, länderübergreifende Projekte oder auch Diskussionsbeiträge zur Weiterentwicklung der Elementarbildung.
http://www.bildungsserver.de/link/fruehe_foerderung_international

 



Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE) - neues Internetportal

Seit dem 24. Mai 2007 gibt es das neue Portal "Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE)", mit dem die öffentliche Wahrnehmung für BNE und die Vernetzung der Akteure gefördert werden soll.
Der Auftritt bietet einen systematischen Überblick über Themen und Akteure, Wettbewerbe, Newsletter, Veranstaltungen und die Umsetzung der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" in Deutschland. Gestartet ist das Portal mit einem deutsch- und englischsprachigen Portal-Magazin mit Beiträgen internationaler Bildungsexperten zum Thema "Bildung für nachhaltige Entwicklung international". Über Suchfunktionen und externe Links gelangt der Nutzer vom Portal direkt zu den Webseiten der im Portal erfassten Akteure. Schwerpunkte für den Ausbau der aktuellen Pilotversion sind neben der Erfassung weiterer Akteure eine Zusammenstellung aktueller Lehr- und Lernmaterialien sowie eine Sektion über die internationale Umsetzung der UN-Dekade.
Der bisherige Dekade-Auftritt www.dekade.org wurde in das Portal integriert und ist darüber auch weiterhin zu erreichen.
http://www.bildungsserver.de/link/unesco_nachhaltigkeit

 

Freie Schule Kapriole: Keine Zeugnisse, sondern randvolle Jahresmappen

Zu einer Zeugnisverbrennung am letzten Schultag riefen die Berliner "Jungen Linken" auf — wohlgemerkt sollten nur Kopien von Zeugnissen entflammt werden. Und es wurden einige. Das Ganze war eine Aktion gegen Noten und Zeugnisse. Tenor des Protests: Noten und Zeugnisse werden dem, was Schüler sind und tun nicht gerecht, sie demütigen, anstatt zu ermutigen. So sieht man das auch an der Freiburger Freien Schule Kapriole. Und vergibt weder Noten noch Zeugnisse. Als Resümee zum Schuljahresende gibt es individuelle Mappen, die sehnlichst erwartet sind.

"Alles, was wir in einem Jahr gemacht haben, ist da drin" , erklärt der 15-jährige Miguel Haube, "Aufgaben, die uns wichtig waren, Geschichten, Fotos." Auch in der dicken Mappe enthalten: ein Brief des Vertrauenslehrers. Den wählt sich an der Kapriole jedes Kind selbst und ist mit ihm das ganze Schuljahr lang im Gespräch. Der Brief an das Kind ist lang, auch schon mal drei Seiten, und wird nach Rücksprache mit dem Kind und mit allen Lehrerinnen und Lehrern geschrieben, die in dem Jahr mit dem Kind gearbeitet haben.

Jakob Ott, 14, liest diesen Brief als erstes, wenn er heute die Mappe überreicht bekommt: "Das ist einfach spannend, weil da die Lehrerin schreibt, wie sie dich empfunden hat." Und Ray Hoffmann ergänzt: "Da kriegst du auch Sachen an dir gesagt, die gut waren und die du selbst gar nicht gemerkt hast." Für den 14-Jährigen ist das eine erfreuliche Rückmeldung, Zeugnisse mit Noten drauf hingegen nicht. Die kennt er aus eigener Erfahrung, denn in den ersten sechs Schuljahren war Ray an einer Regelschule. "Zeugnisse sind nur gut, wenn man tolle Noten hat" , sagt er, "und meine waren immer so in der Mitte." Anders bei Lehrer Till Meinrenken: Er ist in der 8. Klasse mit zwei Fünfen sitzen geblieben. Das Benoten sieht der Biologe skeptisch: "Ich kann doch Kinder nicht in eine von sechs vorgegebenen Einstufungen einsortieren." Für Lehrerin Friederike Schulin bietet das Notengeben nicht mehr als eine "Schein sicherheit" : "Mit einer Ziffer im Zeugnis festhalten, was jemand in einem Schuljahr alles getan hat — das ist zu wenig." Selbst die Briefe, von denen hier jeder Lehrer etwa fünf bis zehn zum Schuljahresende zu schreiben hat, können nicht alles benennen, was wichtig oder einfach nur schön war. Aber auch wenn das sorgfältige Recherchieren für diese Briefe viel Aufmerksamkeit und etliche Stunden in Anspruch nimmt, ist es das allemal wert, erklärt Lehrerin Ute Sieß: "Mit den Briefen wenden wir uns ganz ausführlich und konzentriert diesem Kind zu, an das wir schreiben — da hat es ganz viel von." Nämlich Ansprache, Ansporn und Bestätigung, auch Kritik, keine Worthülsen. Die dicken Jahresmappen der Kapriole sind nicht nur bunt. Sie belegen auch die unterschiedlichsten Betätigungen und Arbeiten, die jedes Kind bewältigt hat. Für die ältesten drei der derzeit 115 Kapriole-Schüler war das in diesem Jahr übrigens unter anderem der externe Hauptschulabschluss. Um zur Prüfung zugelassen zu werden, mussten die drei Schüler zum Halbjahr mit Notenzeugnissen ausgestattet werden. Dafür wurde in einer Arbeitsgruppe gelernt — und es gab richtige Klausuren. Mit Noten. Den Hauptschulabschluss legten kürzlich alle drei mit Einser-Durchschnitt hin. Die anderen 112 bekommen heute Mappen und Briefe, in denen Sachen stehen wie: "Du wirktest immer so, als ob du gar nicht glauben kannst, dass du etwas in Mathe kapierst. Ich finde, du kannst ruhig auf dein Können vertrauen!" Ihre Freunde an anderen Schulen finden die Mappen cool, sagt Miguel. An Verbrennen ist nicht zu denken.
Julia Littmann, 25.7.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

 

Wolfgang Preugschat - 39 Jahre Hebelschule

39 Jahre Schuldienst liegen hinter Wolfgang Preugschat, die letzten neun davon als Schulleiter der Hebelschule. Jetzt geht der 62-Jährige in Pension. Er ist durch und durch Freiburger — hier geboren, aufgewachsen, hat hier studiert, geheiratet und hier sind seine vier Kinder aufgewachsen. Als er 1971 seine erste Dienststelle nach dem Examen antrat, war das in der Hebelschule. "Den Täter zieht es immer wieder an den Tatort zurück" , witzelt Wolfgang Preugschat. Julia Littmann sprach mit ihm über Defizite und Möglichkeiten der Hauptschule.

BZ: Haben sich Ihnen Erlebnisse eingeprägt, die Sie als Schüler hatten?
Wolfgang Preugschat: Wirklich bemerkenswert war für mich am Keplergymnasium unser Rektor Krumm. Der stand jeden Morgen am Eingang und begrüßte jeden Schüler mit Namen. Das war eine Geste, die zeigte, dass er uns als Personen wahrnahm und auch ernst nahm.
BZ: Denken Sie gerne an Ereignisse, die Sie als Lehrer an der Schule hatten?
Preugschat: Ja! Wenn man längst erwachsene ehemalige Schüler wiedertrifft — und die kommen auf der Straße auf einen zu und erzählen, dass sie dankbar dafür sind, dass man sich für sie eingesetzt hat. Na, und überhaupt alle diese Momente, in denen man erkennt, dass sich die Arbeit mit den Kindern gelohnt hat.
BZ: Sind Sie froh, nicht Schulleiter an der Rütlischule in Berlin gewesen zu sein, die mit einem "Aufschrei" der Lehrer bundesweit für Furore gesorgt hat?
Preugschat: Also natürlich weiß ich zu schätzen, dass wir an unserer Schule das dort geschilderte Aggressionspotenzial nicht haben. Dennoch nennt man die Hebelschule im Stühlinger ja auch gerne "Brennpunktschule" — ich spreche lieber von einer "Schule mit besonderen pädagogischen Anforderungen" . Und das beschreibt sehr genau, was wir hier leisten: Wir passen unsere Arbeit den gegebenen Bedingungen an — häufig sind das schwierige Familiensituationen. Die Frage nach Mängeln an der Hauptschule würde ich aber nie darauf lenken, wie "schwierig" da Kinder sind. Die wirklichen Defizite liegen da, wo strukturelle Fehler gemacht wurden.
BZ: Stimmen Sie also den 100 Hauptschulleitern vom Bodenseekreis zu, die kürzlich Bildungsminister Rau in einem offenen Brief kritisierten — und das Ende der Hauptschule forderten?
Preugschat: Zunächst mal halte ich den Vorstoß der Kollegen für gut und für legitim. "Mutig" würde ich ihn nicht nennen, immerhin leben wir in einer Demokratie — auch als Beamte. Allerdings bin ich nicht mit allem einverstanden, was da gefordert wird. Beispielsweise bin ich für die Beibehaltung der Hauptschule — die allerdings bedarf dringend einer Aufwertung, etwa durch ausbildungsorientierte Angebote mit Partnern aus der Berufswelt. Der Ruf der Hauptschule ist ja deshalb schlecht, weil sie ständig öffentlich heruntergemacht wird. Auf jeden Fall favorisiere ich auch den gemeinsamen Verbleib der Kinder in ihren Schulen und Klassen bis Klasse 8.
BZ: Garantiert eine "aufgewertete Hauptschule" allen Schülerinnen und Schülern eine erfolgreiche Schulkarriere?
Preugschat: Das wäre eine Illusion, denn egal, was wir machen, wir werden nie alle Kinder irgendwo Sinnvolles hinbringen können. Aber wir könnten viel mehr für alle Kinder tun. Es fehlen breit gefächerte Angebote, die die Kinder in ihren jeweiligen Defiziten auffangen — innerhalb ihres schulischen Umfelds, nicht abgeschoben in eine Förderschule. Alle Kinder können Erstaunliches, das zeigt sich oft erst bei Projekten, die von außen in die Schule kommen.
BZ: Was ist Ihr Rezept gegen Lehrerfrust — was hilft gegen das gefürchtete Burn-out?
Preugschat: Ich selbst habe das große Glück — vielleicht ist es wirklich eine Art Begabung — , dass ich Arbeit und Privatleben komplett trennen kann. Aber das ist nicht jedem gegeben — und es ist auch nicht der einzige Faktor, der über Ausgebranntsein oder nicht entscheidet. Die Problemlagen in unserem Beruf sind ja da — und wir müssen uns untereinander gut unterstützen, um sie zu mildern.
BZ: Welche Probleme machen Hauptschullehrern am meisten zu schaffen?
Preugschat: Wir haben tatsächlich schwierige Klassen — vor allem aber haben wir kaum Unterstützung von außen. Meine Erfahrung: Nicht alles, was in dieser Situation von oben kommt, muss auch haargenau so gemacht werden. Beispielsweise kann man durch Umverteilungen innerhalb des Kollegiums für kleinere Klassenteiler sorgen.
BZ: Was möchten Sie weitergeben?
Preugschat: Den Schülern, dass sie die Chance wertschätzen und nutzen sollen, hier auf so viele andere Kulturen zu treffen. Den Eltern, dass es ihre Kinder wert sind, sich intensiv mit ihnen zu
25.7.2007, BZ

 

Lernorte auf einen Klick: ScienceNet-Region-Freiburg.de

Einen Überblick über das Angebot außerschulischer Lernorte in Stadt und Land verspricht sich die Stadtverwaltung von der Internetplattform www.sciencenet-region-freiburg.de auf der seit gestern 60 Institutionen aus Freiburg und Umgebung ihre insgesamt 250 Angebote vorstellen.

Die Plattform soll nach dem Willen der Stadtverwaltung ein Defizit beheben, das bisher Lehrerinnen und Lehrer davon abhielt, mit ihren Klassen die Vielfalt dieses Angebots zu nutzen: Es fehlte eine aktuelle Übersicht. Derzeit beteiligen sich rund 60 Institutionen an der Plattform und geben einen Überblick über ihre Exkursionen, Kurse, Workshops, Vorführungen oder Projekttage. Die Schwerpunkte des dargestellten Angebots liegen zunächst — entsprechende der von den Vereinten Nationen für die Jahre 2005 bis 2014 ausgerufenen Weltdekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" — auf Naturwissenschaften, Technik, Umweltwissenschaften und "Eine-Welt" . "Schulen und Unterricht öffnen sich immer stärker in die Gesellschaft und den Berufsalltag hinein" , so Schulbürgermeisterin Gerda Stuchlik. Ziel sei es, diese Entwicklung mit dem Internetangebot zu erfassen und den Lehrkräften zugänglich zu machen. "Auf diese Weise wollen wir vorhandene Ressourcen im Dienste des Zukunftsthemas Bildung bündeln und die Bildungsinfrastruktur als regionalen Standortfaktor stärken."
Der Innovationsfonds Klima- und Wasserschutz Energieversorgers Badenova fördert das Projekt mit 47 000 Euro. "Bildung für nachhaltige Entwicklung soll stärker bei Kindern und Jugendlichen verankert werden" , so Badenova-Vorstand Mathias Nikolay. Trägerin von "ScienceNet" ist das Dezernat für Umwelt, Schule, Bildung und
Gebäudemangement der Stadt Freiburg, die Pflege des Internet-Angebots übernimmt der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.
11.7.2007,
www.sciencenet-region-freiburg.de

www.sciencenet-freiburg.de

 

Kinderlernhaus Ebnet: Spaltung der Gesellschaft

Bezeichnend für die Diskussion um das Kinderlernhaus sind folgende Sichtweisen. Hier: Unverträglich, weil Schullärm und Lärm durch zusätzlichen Autoverkehr entsteht und weil der Kindergarten und die Grundschule durch eine konkurrierende Einrichtung gefährdet sind. Dort: Ein neues Konzept ist erforderlich, weil das bestehende System mögliche Lernziele nicht erreichen läßt. Ein frühes gemeinsames Lernen, das die natürliche Neugierde des Kindes einschließt, ist anzustreben. (Ein Unterfangen, das sogar die Unterstützung von Schulbehörden findet, jedoch nur mit einem hohen Schulbeitrag der Eltern zu haben ist.) Beiden Seiten ist gemeinsam, dass sie nicht die sozialen Folgen ansprechen. Wir leben in einer Zeit, in der eine Spaltung der Gesellschaft erkennbar ist. Unterpriviligierte werden nicht ausreichend mitgenommen. Eine echte Bereitschaft hierzu fehlt, mit schlimmen Folgen für die Zukunft unserer Kinder. Schon spüren wir eine berechtigte Gegenwehr. Kriminalpsychologen schlagen vor, den Kontakt aller sozialen Schichten im frühen Kindesalter zu fördern. Auf diese Weise ist man sich einmal auf gleicher Ebene begegnet und kann so den Lebensweg des anderen leichter und mitfühlend begleiten. "Suleika und Peter müssen gemeinsam gespielt haben." Um dieses Ziel anzugehen, sollten unsere jetzigen Kindergärten und Grundschulen verändert und gestärkt werden, um wieder an Vertrauen zu gewinnen und nicht die Flucht in Sondereinrichtungen angetreten werden. Wie dringend erforderlich ist da der Einsatz gerade dieser fähigen, fortschrittlichen Pädagogen. Ebnet könnte ein sichtbares Aushängeschild für einen Fehlschritt werden — hier die "alte" Grundschule, dort das Kinderlernhaus für die "Anderen" , und das in direkter Nähe zueinander, mitten in einer noch intakten gewachsenen Gemeinschaft.
BZ-Leserbief vom 29.5.2007 von Edgar Göwert, Freiburg

   

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