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Aktuelles zu Solartechnik
      

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Blick nach Osten zum Schloßberg am 12.1.2009 um 8.30 Uhr - Freiburg im Frost bei -11 Grad
Die Schornsteine rauchen: Blick nach Osten zum Schloßberg am 12.1.2009 um 8.30 Uhr - Freiburg im Frost bei -11 Grad

 

Montage der Solarmodule auf der B31 in Freiburg am 19.5.2006 mehr

 

Pfiffige Ideen, Ingenieursgeschick und clevere Lösungen sind derzeit im Technikunterricht an den Realschulen in Südbaden gefragt. Es geht darum, welche Schule den schnellsten Solarflitzer baut? Denn zum 7. Mal seit 2003 wetteifern die Jahrgangsklassen 9. der Realschulen im Oberschulamtsbezirk Freiburg um den Sieg in der Freiburger Solarrallye. Das Finale findet am 10. Juli im Freiburger Stadtgarten statt.

Nach dem riesigen Erfolg der letzten Jahre, als jeweils 32 fürs Finale qualifizierte Teams an heißen Julinachmittagen vor großem Publikum um die Wette fuhren, ist die Solarrallye inzwischen zu einem jährlich wiederkehrenden Ereignis geworden. Die Rennstrecke, auf der die Fahrzeuge jeweils im direkten Duell mit einem Konkurrenten antreten, ist eine horizontale, glatte Strecke von 10 Metern Länge, die im Stadtgarten am Ende der Fußgängerbrücke aufgebaut wird.

Für die Konstruktion der Fahrzeuge standen den Schülergruppen lediglich drei Solarpaneele und ein kleiner Elektromotor zur Verfügung. Die Veranstaltung wurde ermöglicht durch die starke Unterstützung der Hauptsponsoren badenova und der Solarfabrik AG. Gemeldet sind 33 Teams von 17 verschiedenen Realschulen, von Efringen-Kirchen, dem Titelverteidiger, bis Achern, von Kirchzarten bis Bötzingen und von mehreren Freiburger Schulen, die den Pokal gerne einmal in die Stadt holen möchten.  Bisherige Sieger waren: Efringen-Kirchen (3x), Neuenburg (1x), Lörrach (1x) und Achern.

Über den Erfolg entscheiden Sprinterqualitäten, Stabilität, Geradeauslauf und Leichtgängigkeit der Fahrzeuge. Wie im Vorjahr gibt es neben Sachpreisen und einem Wanderpokal für das schnellste Fahrzeug, auch diesmal wieder einen Designer-Preis für das optisch spektakulärste Fahrzeug, gestiftet von der Stadt Freiburg. Außerdem winken den Mitgliedern des Siegerteams Schnupperpraktika, wahlweise bei badenova oder bei der Solar-Fabrik AG.

Die ersten Rennen werden kurz nach 12 Uhr gestartet, mit den Finalläufen wird gegen 14.30 Uhr gerechnet. Bei schlechtem Wetter wird die Veranstaltung um eine Woche verschoben und findet am Freitag, dem 17. Juli, statt.
sf, 25.6.2009, www.dreisamtaeler.de

 

 

Solarmarkt AG in FR-Haid umsatzstark

Die Freiburger Solarmarkt AG, Großhändler und Projektierer für Photovoltaikanlagen mit Sitz im Gewerbegebiet Haid, blickt nach eigenen Angaben auf das bisher umsatzstärkste Geschäftsjahr ihrer Geschichte zurück. Mit dem konsolidierten Umsatz von 93 Millionen Euro verzeichnet das 1985 gegründete Unternehmen eine Umsatzsteigerung von 112 Prozent im Vergleich zu 2007. Einen großen Anteil an dieser Entwicklung haben laut Solarmarkt AG die Tochtergesellschaften aus Thüringen, Italien, der Schweiz und den USA. Ihr Beitrag am Gesamtumsatz liegt bei 24 Prozent, also 21,9 Millionen Euro, im Jahr 2008. Die Umsätze im Ausland wurden auf 13,1 Millionen Euro gesteigert. Das Geschäftsvolumen im Handel steigerte sich deutlich. Im Projektgeschäft wurden 2008 auch international mehrere gewerbliche Großanlagen errichtet. Zum Beispiel entstanden in Norditalien zwei gewerbliche Großanlagen und in den USA wurde eine Flachdachanlage für Lithografix realisiert. Erstmals wurden auch in Griechenland und Belgien mehrere Freilandanlagen gebaut. Die SolarMarkt AG erwartet nach eigenen Angaben eine Fortsetzung der positiven Geschäftsentwicklung für 2009. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum von 25 Prozent. Das Unternehmen beschäftigt 70 Mitarbeiter.
12.5.2009

 

Helle Köpfe: Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme

"Wir sind das größte Institut unserer Art in Europa und die Nummer zwei im Bereich Solarenergieforschung in der Welt", sagt ein stolzer Stefan Glunz, der einst im ISE als Diplomand anfing und inzwischen als Abteilungsleiter für den Bereich "Siliziumsolarzellen – Entwicklung und Charakterisierung" zuständig ist. Heute geht es am ISE nicht mehr ums Überleben, sondern darum, "die nächste, noch bessere Solarzelle zu machen, damit die anderen Institute weinen", belustigt sich Stefan Glunz.
Alles von Michael Brendler vom 2.5.2009 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/helle-koepfe--14486921.html

1. Freiburger Bildungsforum Erneuerbare Energien 27.-29.4.2009

Das hat die Pisa-Diskussion vergessen: Erneuerbare Energien werden in Zukunft enorm an Bedeutung gewinnen. Doch der Bildungssektor hat bei diesem Thema Nachholbedarf: Steigende Energiepreise, Klimaschutz und knapper werdende Ressourcen sind in aller Munde - trotzdem sind Erneuerbare Energien in Bildungsplänen, Schulbüchern, Lehrerausbildung und Universitätsseminaren oft nur Randerscheinungen. Das will das 1. Freiburger Bildungsforum Erneuerbare Energien ändern. Nur wenn Schule, Ausbildung und Universität auf die klima- und umweltpolitischen Herausforderungen reagieren, werden wir für die Aufgaben der Zukunft gewappnet sein - eine bildungspolitische Zukunftsinvestition, die sich ökologisch wie wirtschaftlich auszahlen wird. Bei dem Bildungsforum beraten Bildungsexperten aus ganz Deutschland darüber, wie Klimaschutz und nachhaltige Energienutzung langfristig in Unterricht und Ausbildung verankert werden können. Parallel zur Konferenz findet eine Bildungsmesse statt, auf der Aussteller (Verlage, Hersteller, Universitäten, Bildungsinitiativen und NGOs) Lehrmittel und Bildungsangebote rund um das Thema Erneuerbare Energien präsentieren. Die – in dieser Form bundesweit bisher einzigartige – Veranstaltung, findet im Rahmen der Konferenz "Local Renewables 2009" auf dem Gelände der Messe Freiburg statt. Partner sind die Stadt Freiburg und das Europabüro von ICLEI (International Council of Local Environmental Initiatives).

www.solarebildung2009.de , 27.-29. April 2009 auf der "Messe Freiburg"

Organisation des Freiburger Bildungsforums für Erneuerbare Energien
Rolf Behringer, Haierweg 27, 79114 Freiburg , Tel 0761-1373680,
ulog@robeh.de
www.solarezukunft.org
www.solarfood.de
www.solarwerkstatt-famos.de
www.solarfood.org

 

Dachflächen in Freiburg auf Eignung für Solarenergie selbst prüfen

Die Stadt Freiburg hat auf ihrer Gemarkung alle Dachflächen anhand von digitalen Hausgrundrissen mit sogenannten Laserscandaten (Aufnahme durch Überfliegung des Gebietes) auf ihre Eignung zur Nutzung von Solarenergie untersuchen lassen. Dies bietet nun die Möglichkeit, sich mit ein paar Mausklicks kostenlos ein Bild über die Eignung des eigenen Daches zu bilden

Das Internetangebot "Solare Effizienz auf Hausdächern": Die Darstellung von "solaren Potenzialflächen" auf Hausdächern ist ein Angebot aus dem Umweltinformationssystem Baden-Württemberg. In einer groben Klassifizierung werden die über ein Rechenmodell ermittelten potenziellen - also theoretisch erreichbaren - Solarerträge auf Hausdächern dargestellt. Daraus wird erkennbar, ob ein Hausdach aufgrund von Lage, Ausrichtung (z.B. nach Süden) und Dachneigung für die solare Nutzung besonders geeignet ist. ... Die dargestellten Informationen sind als eine erste Orientierungsinformation zu betrachten. In jedem Fall muss vor einer konkreten Maßnahme eine genaue Erhebung der Situation vor Ort erfolgen.

Untersuchungsergebnis der Karlsruher Firma Smart Geomatics GbR im Auftrag der Stadt Freiburg:
23 % des Strombedarfs in Freiburg läßt sich von Dach-Solaranlagen decken.
www.smartgeomatics.de

Hausdächer und Solar in Freiburg-Littenweiler

Vorgehensweise:
1. www.freiburg.de/freesun aufrufen
2. Ort bzw. Kartenausschnitt wählen (z.B. Littenweiler") und Karte zeigen lassen
3. Kartenausschnitt vergrößern bzw. zoomen
 

Beispiel: Hausdächer und Solar in Freiburg-Littenweiler
grün = sehr gut geeignet
gelb = gut geeignet
blau = vorort prüfen


SolarRegion
Freiburg
Umweltschutzamt, Talstraße 4, 79102 Freiburg, Tel. 0761 / 201-6147
umweltschutzamt@stadt.freiburg.de
, www.freiburg.de/freesun

 

Concentrix startet neue Fertigung von Solarmodulen auf der Haid

Das Freiburger Solarunternehmen Concentrix hat am 12.12.2008 sein Werk im Industriegebiet auf der Haid offiziell in Betrieb genommen. Schon seit September werden dort Solarmodule gefertigt. Allerdings nutzt Concentrix eine völlig andere Technik als die ebenfalls auf der Haid residierende Solarfabrik AG. Während diese herkömmliche Solarmodule fertigt, die in der Regel 13 bis 14 Prozent des Sonnenlichts in Strom umwandeln, nutzt Concentrix eine Konzentrator-Technik, die ungefähr die doppelte Ausbeute ermöglicht. Sie setzt allerdings intensive Sonneneinstrahlung voraus. "Unser Produkt ist für den Export in südliche Länder und die USA bestimmt", sagt Geschäftsführer Hansjörg Lerchenmüller. Zurzeit arbeiten rund 60 Mitarbeiter bei Concentrix, 2009 soll die Zahl auf 100 steigen. Concentrix wurde 2005 von Mitarbeitern des Fraunhofer ISE gegründet.
12.12.2008, Concentrix


Vatikan: Photovoltaik hat Vorrang vor Denkmalschutz

Da soll sich die Bundesrepublik Deutschland und insbesondere das Land Baden-Württemberg ein Beispiel nehmen / Scheer: "Perfekte Harmonie" / EUROSOLAR-Preis für Solaranlage im Vatikan - Verleihung am 3. Dezember 2008 in Berlin / Kurzfristiges Ziel: Sonnenstrom von allen Kirchen, Klöster, Moscheen und Synagogen

Auf dem Dach der Päpstlichen Audienzhalle "Aula Paolo VI." ist am Mittwoch, 26.11.2008,  eine große eindrucksvolle Photovoltaik-Solarstrom-Anlage in Betrieb genommen worden.
EUROSOLAR-Präsident Hermann Scheer, der vom Vatikan eingeladen worden war, bei dem Festakt eine Rede zu halten, nannte die Architektur "ein gelungenes Beispiel dafür, wie eine neuzeitliche technische Anlage mit historischen Gebäuden in perfekte Harmonie gebracht werden kann".

Der Vatikan erhält in diesem Jahr einen der jährlich von der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien e.V. verliehenen Europäischen Solarpreise. Sie werden am Montag, 3. Dezember 2008, in Berlin vergeben für das von Professor Livio de Santoli (Universität Rom) entworfene, von dem Bonner Unternehmen Solarworld als Schenkung gelieferte Solardach. Den Preis für den Vatikan wird der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Dr. Jean-Claude Périsset, entgegennehmen.
Das Photovoltaikdach auf der Päpstlichen Audienzhalle in der Umgebung des Petersdoms hat die Größe eines Fußballfeldes, besteht aus mehr als 2.000 in Freiberg (Sachsen) gefertigten Modulen und liefert jährlich 300.000 Kilowattstunden Strom. Der Vatikan beabsichtigt, die Förderung Erneuerbarer Energien zu einer Schwerpunktaufgabe zu machen und wertet die Verleihung des Europäischen Solarpreises als weltweites demonstratives Signal. Radio Vatikan meldete:
Der Vatikan will als erster Staat der Welt emissionsfrei werden.
1.12.2008, www.eurosolar.org 

 

Deutscher Solarpreis 2008 an Franz Daschner

Die "Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien" (Eurosolar) vergibt den Deutschen Solarpreis seit 1994 an Menschen und Organisationen, die sich für die Solarenergie einsetzen. In 2008 erhält Franz Daschner, früherer Direktor des Instituts für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene der Freiburger Uniklinik und Gründer der viamedica-Stiftung, den begehrten Preis. Den Preis ging in der Vergangenheit schon mehrere Male nach Freiburg:
Rolf Disch (Deutscher Solarpreis 1994, Projekt: Niedrigenergie-Solarreihenhaus),
Freiburger Solartaxi AG (Deutscher Solarpreis 1995, Projekt: Freiburger Solartaxi AG),
Solar-Fabrik AG (Deutscher Solarpreis 1997, Projekt: Weltweit modernste Solarmodul-Produktion),
Richard-Fehrenbach-Gewerbeschule (Deutscher Solarpreis 1998, Projekt: Solarausbildung),
Rolf Disch (Europäischer Solarpreis 2002, Sonderpreis persönliches Engagement),
Stadt Freiburg (Deutscher Solarpreis 2004, Projekt: Unterstützung Bürgerengagement),
Adolf Goetzberger (Europäischer Solarpreis 2006, Sonderpreis persönliches Engagement).
17.10.2008

 

Deutsch-Französisches Gymnasium sucht Sponsoren für Solaranlage

.... Die neue Anlage wollen die Schüler unbedingt noch in diesem Jahr ans Netz bringen. "Dann bekommen wir nämlich eine staatliche Vergütung von 46,75 Cent pro Kilowattstunde" , erklärt Philipp Huber. Im kommenden Jahr wären es schon vier Cent weniger. Das mache viel aus, bestätigt Tobias Schuster. Momentan suchen die Schüler Sponsoren für die neue Anlage. Immerhin kostet die Finanzierung von einem Kilowatt-Peak rund 5000 Euro. Auf 30 Kilowatt-Peak wollen es die Schüler bringen.
K
ompletten Artikel von Britta Kuck vom 9.7.2008 bitte auf www.badische-zeitung.de lesen

www.scolaire.de

 

Woche der Sonne:  40 Veranstaltungen im Raum Freiburg

Die Solarbranche hat blendend erfolgreiche Jahre hinter sich. Die deutsche Photovoltaik-Industrie steigerte ihren Umsatz von 201 Millionen Euro im Jahr 2000 auf 5,7 Milliarden Euro im vergangenen Jahr - eine Vervielfachung um den Faktor 28. Dennoch erachtet es der Wirtschaftssektor für geboten, sich mittels einer bundesweiten "Woche der Sonne" den Verbrauchern ins Bewusstsein zu rufen. Allein die Solarunternehmen im Raum Freiburg bieten von heute bis 25. Mai rund 40 Infoveranstaltungen zum Thema Sonnenenergie an.


Das Angebot der hiesigen Solarfirmen reicht dabei von Vorträgen und Führungen über Produktpräsentationen und Tage der offenen Tür bis hin zu Treffen rund um solares Kochen. Hinter der Aktionswoche steckt der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) in Berlin, dem deutschlandweit 600 Unternehmen angeschlossen sind. Im Raum Freiburg sind es ein gutes Dutzend. Zu ihnen gehört beispielsweise die Solarmarkt AG im Gewerbegebiet Haid in Freiburg. Der Solar-Großhändler und Anlagenbauer hat seinen Umsatz im Jahr 2007 um 61 Prozent gesteigert und sieht sich auch für 2008 auf gutem Kurs (die BZ berichtete). "Ich denke aber, dass es noch immer viel Aufklärungsbedarf gibt" , sagt Priska Wassmer aus der Solarmarkt-Marketingabteilung, eine von knapp 60 Beschäftigten des Unternehmens. Ähnlich sieht es auch Helmut Godard, Geschäftsführer beim Freiburger Solaranlagen-Installationsbetrieb Energossa im Christaweg 6. Das Unternehmen mit derzeit zehn Beschäftigten besteht seit 1991 und hat sich etwa vor zwölf Jahren auf das Thema Photovoltaik spezialisiert. Godard: "Ich halte es für sehr sinnvoll, dass der BSW diese Aktion veranstaltet. Weil sich 2009 die Einspeisevergütung ändern wird, gibt es gerade jetzt viele Fragen." Dass seit 2007 mit Georg Salvamoser ein Macher aus der Freiburger Solarszene beim BSW den Vorsitz führt, hält Godard für hilfreich. "Man kennt sich und kann leichter vermitteln, was uns kleinen Betrieben wichtig ist" , so Godard.
Holger Schindler, 16.5.2008, BZ, www.woche-der-sonne.de

 

 

Solar-Baupflicht vorteilhaft: E-on zieht Stromgeld aus Regio ab

Zum Bericht über einen Antrag von Junges Freiburg/Die Grünen im Gemeinderat (BZ vom 12. Februar).

Die Solare Baupflicht für Neubauten und im Gebäudebestand, so wie sie auch in Marburg diskutiert wird, hat einiges für sich. Auch für die Familien, denn dort ist der Geldbeutel beileibe nicht das einzige schützenswerte Gut. Das Klima, die Umwelt und damit die Zukunft unserer Kinder ist uns Familien durchaus auch ein Anliegen. Und über die Bezahlbarkeit der Heizkosten in einigen Jahren werden viele Familien ganz akut nachdenken — jetzt, da die Gaspreise zum 1. April um sieben Prozent steigen werden — zur Quersubventionierung der vorübergehenden Preisstabilität beim Strom. Bedauerlich, dass ausgerechnet ein fossil-nuklearer Energiekonzern die Gelder aus der Region abzieht, die zur sozialen Abfederung einer Solaren Baupflicht sinnvoll eingesetzt werden könnten. Der Stromriese E-on holt sich über seine 100-prozentige Tochter Thüga und deren Kapitalbeteiligungen (47 Prozent) an der Badenova jährlich 30 Million Euro, die hier in Südbaden erwirtschaftet werden. Und es ist zu befürchten, dass aus genau dieser Ecke bald heftiger Widerstand gegen solare Bauvorhaben einsetzen wird. "Das ist ein Kreuzzug gegen die Wärmepumpe..." wetterte kürzlich der Chef des österreichischen Stromversorgers, Energie AG, gegen ein Solar-Wärme-Bauprogramm. Wen wundert’s? Der gute Mann will Strom verkaufen, am liebsten ganz viel und gerne teuer. Und das geht bei Besitzern von elektrischen Wärmepumpen wesentlich besser als bei Sonnenwärme-Nutzern. Weil die Sonne auch in 10 Jahren nicht sagen wird: "April-April, jetzt steigen die Preise doch."
BZ-Leserbrief vom 25.3.2008 von
Eva Stegen, Freiburg


 

Jugend forscht: Preise für Andreas Riedinger und Sebastian Wandel  

Solarmodule haben es Andreas Riedinger aus Buchenbach und Sebastian Wandel aus Stegen angetan. Die 15-Jährigen, die das Marie-Curie-Gymnasium in Kirchzarten besuchen, haben festgestellt, dass die Leistung der Module abfällt, je wärmer diese werden. Sie gingen der Sache auf den Grund und optimierten die Module. Beim Wettbewerb "Jugend forscht" stellten sie ihre "Low-Tech"-Optimierung vor und gewannen im Fachgebiet Physik einen Sonderpreis von jeweils 80 Euro.

"Seit Juni 2007 sind wir an den Solarmodulen dran, wir haben hauptsächlich in unserer Schule gearbeitet" , sagen die beiden Schüler. Die letzten Tage vor der Ausstellung nahmen sie ihre Module mit nach Hause und haben kaum ein Auge mehr zugemacht. "Die letzten beiden Nächte haben wir quasi durchgearbeitet." "Unser Bio- und Chemielehrer Christoph Poppe hat uns sehr geholfen." In der Endphase des Schaffens zeigten dann die Eltern viel guten Willen und das Familienleben wurde ganz auf das Forschungsprojekt des Nachwuchses abgestimmt.

In ihrer Untersuchung beschäftigen sich die beiden Schüler mit dem Wirkungsgrad von Solarzellen in Abhängigkeit unterschiedlicher Bedingungen. "In unseren Voruntersuchungen haben wir festgestellt, dass der Leistungsabfall proportional zur Temperaturerhöhung ist" , berichten Andreas und Sebastian. Um die Temperatur möglichst niedrig zu halten haben die Schüler die Auswirkung von Kühlmechanismen an der Rückseite des Solarmoduls genauestens untersucht und konnten somit eine Optimierung erzielen. "Weil das Thema Umweltschutz und regenerative Energien in den Medien immer wieder auftaucht, sind wir darauf gestoßen." Die Solarzellen haben es den beiden Jungforschern sofort angetan: "Wir wollten versuchen, einen Weg zu finden, das Preis-Leistungs-Verhältnis zu optimieren."

Die Besucher der Messe "Jugend forscht" zeigten sich sehr interessiert an Andreas’ und Sebastians Solarmodulen-Experiment. "Wir haben unsere Untersuchung sicher 20 bis 30 Leuten detailliert geschildert" , berichten die beiden. Vor allem Hauseigentümer, die selbst Solarmodule auf dem Dach haben, stellten den Jugendlichen eine Menge Fragen. "Sie blieben lange an unserem Stand, schauten sich alles an und wollten viel wissen." Auch von den Science Days, die dieses Jahr erneut in Rust veranstaltet werden, sei eine Anfrage gekommen, so die zwei Jungen. Bei so viel Wissenschaftsliebe bleibt zwar kaum Zeit zum Abschalten, aber die Veranstalter des Regionalwettbewerbs Jugend forscht haten sich für die Jungforscher ein Kontrastprogramm ausgedacht: "Zwischendurch waren wir alle zusammen beim Bowling, insgesamt 48 Jugendliche, das hat echt Spaß gemacht" , freuen sich Andreas und Sebastian. Wenn sie auch nicht weiterziehen in den Landeswettbewerb nach Stuttgart, so hatten sie doch eine Menge Spaß am Forschen und werden es auch weiterhin haben.
Irina Strohecker , 29.2.2008, www.badische-zeitung.de

 

 

Emirat Schardscha holt solares Knowhow bei Fraunhofer ISE

Es war wie bei einem Staatsbesuch: Eine Kolonne aus dunklen Limousinen mit Polizeieskorte vorneweg fuhr gestern Morgen vor dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in der Heidenhofstraße vor. Mit rund 20 Begleitern in dunklen Anzügen hat Seine Hoheit Scheich Sultan Bin Mohammed Al Quasimi, der Herrscher von Schardscha, das ISE besucht. Das Emirat am Persischen Golf will sich in großem Stil der Solarenergie widmen.

Heute wird der Emir in München einen Kooperationsvertrag mit der Fraunhofer-Gesellschaft unterzeichnen. Es geht um Forschung, Ausbildung, Produktion und Anwendung. Schardscha ist mit 700 000 Einwohnern der drittgrößte und zugleich konservativste Teilstaat der sieben Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Der 68-jährige Sultan Muhammed Al-Quasimi regiert in Schardscha seit 1972. Er ist auch Mitglied des "Obersten Rates der Herrscher" der VAE. "Wir wollen mit Sonnenenergie auch unsere Klimaanlagen betreiben" , sagt Al-Quasimi. Und fügt schmunzelnd hinzu: "Die Sonne scheint bei uns ja 24 quasiStunden am Tag" . Bisher wird in dem Emirat überhaupt noch keine Sonnenenergie genutzt. Der Emir ließ keine Zweifel, dass er eine umfassende Kooperation mit der Fraunhofer-Gesellschaft anstrebt. Derzeit entstehen an der Sharjah University City neue Forschungslabore. Diese werden das schon bestehende Spektrum vor allem in den Energie- und Umwelttechnologien erweitern. Erste Projekte zwischen Ingenieuren und Wissenschaftlern der Fraunhofer-Gesellschaft und dem Forschungszentrum in Schardscha sind bereits vereinbart. Dazu zählen nachhaltiges Bauen, innovative Abwasserbehandlung und eben Solarenergie. Es sollen auch Versuchshäuser gebaut werden, um unter den extremen klimatischen Bedingungen am Persischen Golf die Energieeffizienz zu messen und zu optimieren. Auch bei der Förderung von Nachwuchswissenschaftlern wollen der Scheich und das Fraunhofer-Institut zusammenarbeiten. Das erworbene Knowhow soll dann auch auf die anderen Emirate ausgedehnt werden, sagte er gestern. ISE-Direktor Eicke Weber stellte dem Gast das weltweit führende Solarinstitut bei einem Rundgang vor, bei dem er auch die neuesten Hochleistungs-Solarzellen präsentierte. Wenig später brauste Seine Hoheit samt Eskorte Richtung Nordbaden davon, wo er am Nachmittag die Art Karlsruhe eröffnet hat.
28.2.2008, BZ

 

 

550 Kilowattpeak pro Jahr auf Universitätsdach

Für Franz Daschner, den früheren deutschen Umweltpreisträger und Leiter des Uni-Jubiläumskomitees, war es das Lieblingsprojekt des Jubeljahres: Auf den Dächern der Universitätsgebäude sind auf Daschners Initiative Photovoltaikanlagen installiert worden, die nun eine Leistung von 550 Kilowattpeak pro Jahr bringen. Damit können rund 200 Haushalte versorgt werden. Die Solar-Uni hilft mit, rund 300 Tonnen Kohlendioxid per anno zu sparen. "Das ist eines der größten Solarprogramme auf öffentlichen Dächern in Baden-Württemberg", so Daschner. All diese Zahlen finden sich auf einer Hinweistafel, die am Rektorat jetzt von Uni-Rektor Wolfgang Jäger gemeinsam mit Badenova-Chef Thorsten Radensleben und SC-Präsident Achim Stocker enthüllt worden ist. Badenova ist über die Tochtergesellschaft Regiosonne ebenso an dem Uni-Projekt beteiligt wie der SC Freiburg und die Ökostrom GmbH. Rund drei Millionen Euro wurden investiert. "Der Aufwand war wegen der besonderen dezentralen Situation der Dächer beträchtlich" , berichtete Badenova-Chef Radensleben. Auch die Akquise der Anteilseigner sei beileibe kein Selbstläufer gewesen: "Aber wir haben’s geschafft." Die Solar-Uni mit ihren 550 kW ist nun eines von drei sonnigen Großprojekten, die insgesamt zwei Megawatt Leistung bringen. 500 kW bringen 14 Breisgau-Gemeinden, ein Megawatt liefern ein Dutzend Großflächen inklusive Badenova-Stadion. Die Gesamtinvestition liegt bei rund zehn Millionen Euro. Die Solarfläche entspricht der Größe von zwei Fußballfeldern. Mehr als die 550 kW geht bei der Uni nicht: Alle Solar-Standorte auf den Dächern sind ausgereizt, so Uni-Baumeister Karl-Heinz Bühler. Er hat durch Verhandlungen erreicht, dass das Land dem Solarprojekt die Dachflächen mietfrei zur Verfügung stellt.
1.2.2008, BZ

 

Concentrix Solar GmbH erhält Innovationspreis der Deutschen Wirtschaft

Die Concentrix Solar GmbH, Freiburg, wurde mit dem diesjährigen Innovationspreis der Deutschen Wirtschaft, gestiftet und repräsentiert von der Firma Juragent AG aus Berlin ausgezeichnet, und zwar in der Kategorie Start-up.
Concentrix wurde für seine innovative Konzentrator-Photovoltaik-Technologie nominiert, welche im Vergleich zur herkömmlichen PV-Technologie fast doppelt so hohe Wirkungsgrade und abhängig vom Standort Kostenvorteile von 10-20 % erzielt. Die Concentrix Solar GmbH wurde im Februar 2005 als Spin-off des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE gegründet. Concentrix stellt Konzentrator-Kraftwerke für sonnenreiche Standorte her. Mittels Fresnel-Linsen wird das Sonnenlicht auf eine kleine Hochleistungssolarzelle gebündelt. Diese Solarzellen wandeln das fast 500-fach konzentrierte Licht direkt in elektrische Energie um. Zur Herstellung der Konzentrator-Module hat die Concentrix Solar GmbH eine Pilot-Produktionslinie am Standort Freiburg mit einer nominalen Produktionskapazität von 1 MW aufgebaut. Mitte 2008 nimmt Concentrix eine 25 MW-Linie in Betrieb, sodass die leistungsstarke Photovoltaik-Technologie in Kürze kommerziell verfügbar sein wird.
www.innovationspreis.com , 20.1.2008

Schauinslandkönige werden Solarkönige - Concentrix aus Freiburg

Hitze, Gedränge und überlaut dröhnende Musik beim Ziel des Schauinslandkönig an der Bergstation der Seilbahn am 23.9.2007: Gespannt warten viele Schaulustige an der Zielankunft - wer kommt wohl als nächster an? MTB, Rennrad, Tandem, Gespann mit Fahrradanhänger? Individualist, Verein oder Firma? Eine Firma fällt besonders auf - die Firma Concentrix Solar GmbH aus Freiburg. Zum einen, weil Mitarbeiter ihr Firmenlogo, an einem Holzständer befestigt, mühsam die Rennstrecke hoch transportieren. Echte Teamarbeit, denn der Ständer wird abwechselnd von verschiedenen Bikern weiter gefahren - eine Hand an der Stange, eine Hand am Lenkrad. Zum anderen, weil sich das Firmenteam vor der lauten Musikbeschallung an der Zielankunft flüchtet - hin zum Anfang des Skulpturenwegs, wo in ruhiger Umgebung die Strapazen des Rennens besprochen werden konnten und das Siegerfoto entstand. Jetzt wurde dieses Firmenteam mit dem Innovationspreis 2008 der Deutschen Wirtschaft in der Kategorie Start-Up ausgezeichnet - sensationell, die Schauinslandkönige wurden zu Solarkönigen. Es stimmt also: Die frische Schwarzwaldluft, schwitzend auf dem Fahrrad genossen, macht Kopf und Geist frei für klare Gedanken und innovative Ideen - sogar solche, die den Wirkungsgrad von Solarzellen um über 20 % erhöhen. Herzlichen Glückwunsch an die Concentrix Solar GmbH aus Freiburg. Gut, wenn sie den Versuchungen von Subventionsmilliarden der neuen Bundesländer, Billiglohn in Fernost und Solarstandortnähe in Südspanien widersteht und in Freiburg bleibt - der hiesig städtisch-kargen Wirtschaftsförderung zum Trotz. Schließlich lockt im nächsten Sommer wieder ein neuer Schauinslandkönig.
Ekke, 20.1.2008

Biker-Team der Concentrix Solar GmbH am 23.9.2007 am Ziel des Schauinslandkönig-Bergrennens

Bildunterschrift: Biker-Team der Concentrix Solar GmbH am 23.9.2007 am Ziel des Schauinslandkönig-Bergrennens

Zukunftsweisendes Energiekonzept an ANGELL-Schulen vorgestellt
 

Mit der neuen Solaranlage und den Blockheizkraftwerken können 600 Menschen umweltfreundlich mit Strom versorgt werden / Spenden für Solar- und Windkraftanlage an der Partnerschule in Afghanistan
 

Mit den Grundschülern Noah Klingenberg, Niklas Knirsch und Valentin Heinen enthüllten Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon und Schulleiterin Antoinette Klute-Wetterauer die Anzeigentafel der Angell-Solaranlage.

Zusammen mit Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon konnte Antoinette Klute-Wetterauer, Leiterin des Montessori Zentrums Angell und der ANGELL Akademie, am vergangenen Freitag die neue Solaranlage der Schulen einweihen. Die Anlage produziert jährlich etwa 34.000 Kilowattstunden Strom. Das reicht zusammen mit der Produktion der schon vorhandenen Blockheizkraftwerke für die umweltfreundliche Stromversorgung von 600 Schülern und Mitarbeitern im Gebäude an der Mattenstraße.

"Die Solaranlage ist ein weiterer großer Baustein in unserem zukunftsweisenden Energiekonzept“, betonte Klute-Wetterauer in ihrer Rede vor etwa 170 interessierten Zuhörern. Oberbürgermeister Dieter Salomon lobte die Konsequenz, mit der das große Bildungszentrum mit insgesamt 1400 Schülern und Studierenden sein umweltfreundliches Energieprogramm verfolgt. „Der Gemeinderat hat ein ehrgeiziges Klimaschutzziel für die Stadt Freiburg formuliert. Die Angell-Schulen gehen mit ihrem Energiekonzept hierfür einen vorbildlichen Weg“, so der Oberbürgermeister. Allein durch die Solaranlage kann das Klima um 22 Tonnen Kohlendioxid jährlich entlastet werden.
Die Einweihung der Solaranlage war eingebettet in den Tag der offenen Tür. Die Hälfte der von den Schülern über Adventsverkäufe erwirtschafteten Einnahmen wird von den Angell-Schulen an ihre langjährige Partnerschule in Afghanistan für eine Solar- und Windkraftanlage gespendet. „Das ist in Afghanistan nicht nur ein Beitrag zum Umweltschutz sondern vor allem ein Beitrag zur Bildung der jungen Menschen, die sonst im Winter aufgrund der Kälte und Dunkelheit nicht unterrichtet werden könnten“, so Klute-Wetterauer.

Wer die Schule in Afghanistan unterstützen möchte: Stichwort: „Spende Afghanistan“ an Montessori Zentrum Angell, Konto-Nr. 2030236, BLZ: 26050101, Sparkasse Freiburg.  Mehr unter: www.angell.de.

10.12.2007, I.Woltemate@angell.de

 

Eicke Weber, Leiter des ISE, spricht über Solarthermie

Wer sich mit Eicke Weber, dem Leiter des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) auf eine Tasse Kaffee trifft, kann was erleben. Eine halbe Stunde hat der Materialforscher Zeit, nach einer Stunde ist sein Kaffee kalt und das Gespräch immer noch nicht zu Ende. Smalltalk in den USA, der Weltmarkt für Photovoltaik, Arnold Schwarzeneggers Zigarren, nebenher ein wenig Werbung fürs ISE — der Mann kann über viele Dinge reden, engagiert, witzig und schnell — vor allem schnell. Am Samstag wird er in der Samstags-Uni über eines seiner Lieblingsthemen sprechen: Solarthermie.


Schnell reden hat Eicke Weber in Köln gelernt, wo er aufgewachsen ist ("Köln ist das Kalifornien Deutschlands" ), schnell denken konnte er wohl schon immer. Der Opa mütterlicherseits hatte bei dem berühmten Physiker Wilhelm Conrad Roentgen gearbeitet, der Vater bei dem berühmten Physiker Werner Heisenberg, und Eicke Weber — nun, der grübelte nach dem Abitur kurz, ob er Jura studieren und Politiker werden wollte oder doch lieber Wissenschaftler. Wie das ausging, weiß man inzwischen: Weber studierte Physik in Köln, habilitierte sich 1983 mit einer grundlegenden Arbeit zu Übergangsmetallen in Silizium, ging im selben Jahr als Professor für Materialwissenschaften an die University of Berkeley in Kalifornien und kehrte im Juli vergangenen Jahres nach Deutschland zurück als Leiter des Freiburger Fraunhofer ISE.

Warum zieht ein Top-Wissenschaftler wieder nach Deutschland? "Ich sehe weltweit kein Institut, das einen solchen Effekt auf erneuerbare Energien hat wie das ISE" , so Weber. Das ist natürlich Werbung, aber auch Überzeugung. Das größte Solarforschungsinstitut Europas ist wie für Weber gemacht und umgekehrt: Das Institut finanziert sein 33 Millionen Euro-Budget zum allergrößten Teil selbst mit Mitteln aus der Wirtschaft und öffentlichen Projekten, und Weber hat in den USA gelernt, Wissenschaftler und Geschäftsmann gleichzeitig zu sein. Und gleichzeitig mit dem ISE hat Weber den Lehrstuhl für Angewandte Physik, Solarenergie an der Uni übernommen. Seit über einem Jahr leben seine Frau Monika und er nun in Freiburg, nach 23 Jahren in Kalifornien, "und wir fühlen uns wohl" . In den USA könne man zwar leicht Kontakte herstellen, bei Freundschaften werde es aber schon schwieriger. "In Berkeley hatten wir vor allem europäische Freunde, hier haben wir bereits einen größeren Freundeskreis aufgebaut" , sagt Weber. Aber sonst war’s natürlich toll: schönes Wetter, lässige Leute, "und das Gefühl, dass man mehr aus sich machen kann, hat jeder". Der Kaffee ist schon fast kalt, deshalb jetzt noch im schnellen Vorlauf die restlichen Themen des Gesprächs: das deutsche Sozialsystem ("Schafft das Rentenalter ab!" ), glamouröse Terminkonflikte ("Mit der Kanzlerin in Tokio oder mit dem Außenminister in Kalifornien? Kalifornien!" ), die von Weber gegründete German Scholar Organization ("Holt Wissenschaftler aus den USA wieder nach Deutschland!" ), das Foto von ihm und Arnold Schwarzenegger vor einer Art Knüpfteppich ("Das ist das kalifornische Wappen! Schauen Sie sich seine lustigen Schnürschuhe an!" ) und die Samstags-Uni. So etwas gibt es auch in Berkeley, nur viel größer, wie eine gigantische Volkshochschule, und Weber bot einen Kurs an, wie man Halbleiter herstellt. Der wurde so erfolgreich, dass Firmen ihre Mitarbeiter hinschickten. Und am Samstag gilt für Eicke Weber: Global denken, lokal Präsenz zeigen.
6.12.2007

Samstags-Uni: "Solarthermie — Stand und Ausblick" , Samstag, 8. Dezember, 11.15 Uhr, Audimax, Kollegiengebäude II


 

 

Photovoltaikanlagen: Die Sonne liefert wenig Gewinn 

Private Photovoltaikanlagen erwirtschaften eine geringere Rendite als festverzinsliche Wertpapiere

Eine private Photovoltaikanlage ist als Kapitalanlage derzeit nur mäßig attraktiv. Das hängt an zwei Faktoren: Einerseits werden die Einspeisevergütungen für Solarstrom jährlich für Neuanlagen um fünf Prozent gesenkt, andererseits aber haben die Modulpreise bislang nicht in entsprechendem Maße mitgezogen. Zwar kann eine Solarstromanlage auf dem heimischen Dach aktuell noch immer eine bescheidene Rendite erwirtschaften, doch rein ökonomisch ist die Geldanlage in festverzinslichen Wertpapieren zumeist lukrativer. Dazu eine Beispielrechnung: Derzeit muss man für eine komplette Solaranlage inklusiv Wechselrichter und Montage nach Auskunft des Bundesverbandes Solarwirtschaft zwischen 4500 und 5500 Euro pro Kilowatt investieren. Das ist der Nettopreis ohne Mehrwertsteuer, doch da man als Anlagenbetreiber als Unternehmer agiert, und damit die Mehrwertsteuer vom Finanzamt erstattet bekommt, kann man die gesamten Kalkulationen auf Grundlage der Nettopreise machen. Nimmt man nun in der genannten Preisspanne den mittleren Wert an, so sind für eine durchschnittliche Hausdachanlage von drei Kilowatt rund 15 000 Euro an Investitionskosten zu veranschlagen. In Südbaden kann man pro installiertem Kilowatt mit einem jährlichen Ertrag von etwa 950 Kilowattstunden rechnen. Das wären bei einer Drei-Kilowatt-Anlage 2850 Kilowattstunden im Jahr. Die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) beläuft sich für Kleinanlagen, die im Jahr 2007 ans Netz gehen, auf 49,21 Cent je Kilowattstunde. Damit ergibt sich eine jährliche Vergütung von rund 1400 Euro.
Die Betriebskosten einer Photovoltaikanlage sind zwar üblicherweise gering, doch so ganz unter den Tisch fallen lassen sollte man sie trotzdem nicht. Für den Stromzähler wird eine Miete fällig. Mitunter müssen Versicherungsprämien bezahlt werden, und wer über einen Zeitraum von 20 Jahren kalkuliert, sollte auch berücksichtigen, das möglicherweise mal ein defekter Wechselrichter ersetzt werden muss. Veranschlagt man also rund 200 Euro pro Jahr an Betriebskosten, so bringt die Anlage einen Ertrag von 1200 Euro jährlich. Das EEG garantiert die Vergütung für 20 Jahre ab Inbetriebnahme, und deswegen stellt man Wirtschaftlichkeitsberechnungen üblicherweise auch über diesen Zeitraum an. So sind im genannten Fall Einnahmen von 24 000 Euro zu erzielen. Bei der Investitionssumme von 15 000 Euro entspricht das einer jährlichen Rendite von rund 2,4 Prozent. Als Vergleichsmaßstab kann man nun Bundeswertpapiere heranziehen: Wer 15 000 Euro in Staatspapiere investiert, hat bei einer Verzinsung von vier Prozent nach 20 Jahren fast 33 000 Euro auf dem Konto.
Auch Förderkredite der KfW verbessern die Bilanz nicht — eher im Gegenteil. Im Rahmen des KfW-Programms "Solarstrom Erzeugen" werden derzeit Kredite mit einer Laufzeit von zehn Jahren für 5,19 bis 5,26 Prozent Effektivzins angeboten (je nach Dauer der Zinsbindung), bei einer Laufzeit von 20 Jahren liegen die Zinsen bei 5,22 bis 5,27 Prozent. Damit liegt der Zins höher als die zumeist erzielbare Rendite der Anlage. Wer seine Anlage komplett über Kredit finanziert, dürfte daher in der Regel ein Zuschussgeschäft machen. Das zeigt der Tilgungsplan, den die KfW auf ihrer Internetseite anbietet. Wer eine Solaranlage zum Preis von 15 000 Euro mit einem Kredit mit 20 Jahren Laufzeit finanziert, zahlt im Quartal 320 Euro für Zins und Tilgung. Das sind im Jahr 1280 Euro. Somit reichen die Einspeisevergütungen bestenfalls gerade aus, um die Rückzahlung des Kredites über 20 Jahre hinweg zu gewährleisten.
Diese Berechnungen setzen allerdings stets voraus, dass die Solaranlage nur 20 Jahre läuft, und dann keinen Restwert mehr besitzt. Geht man jedoch von einer längeren Laufzeit der Anlage von vielleicht 25 Jahren aus (wogegen aus technischer Sicht nichts einzuwenden ist), lassen sich doch noch ganz passable Renditen erzielen. Vorausgesetzt freilich, man bekommt dann noch gute Einspeisevergütungen, denn die EEG-Förderung läuft nach 20 Jahren aus. Zu beachten ist ferner, dass all diese Kalkulationen nur eine Momentaufnahme des Marktes sind. Denn spätestens mit dem Jahreswechsel werden sich die Verhältnisse deutlich verschieben, da für alle Anlagen, die nach dem 1. Januar ans Netz gehen, die Vergütung um fünf Prozent reduziert wird. Eventuell könnte die Rentabilität der Anlagen dann sogar besser werden, weil die Hersteller der Solarmodule unter Druck geraten könnten, den Preis ihrer Produkte überproportional zu senken. Alternativ zur eigenen Solarstromanlage bietet sich natürlich auch die Investition in einen Solarfonds an. Diese Investments haben den Vorteil, dass Großanlagen pro Kilowatt billiger installiert werden können. Im Gegenzug erhalten Großanlagen aber eine geringere Einspeisevergütung, und es fallen zusätzliche Kosten an: zum Beispiel für die Verwaltung, Flächenpacht und Anlegerwerbung. Häufig werden die Fondsanteile auch noch mit einem Ausgabeaufschlag (Agio) von fünf Prozent verkauft, was die Rentabilität entsprechend verschlechtert, so dass die Renditen von Solarfonds am Ende oft nur wenig besser sind als jene einer eigenen Anlage.
Bernward Janzing , 3.11.2007, www.badische-zeitung.de

Die Zinsen fehlen
Die Zahlen zur Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage in unserer Samstagsausgabe müssen in einem Punkt konkretisiert werden. Im Artikel "Die Sonne liefert wenig Gewinn" auf Seite 9 haben wir in einer Beispielrechnung gezeigt, dass die Erträge aus einer Solaranlage auf dem Dach sehr bescheiden sind. Das stimmt auch. Aber die Beispielrechnung summiert lediglich die Stromerträge - berücksichtigt jedoch nicht, dass der Anlagenbetreiber diese Erträge erneut zinsbringend investieren kann. Da man in der Praxis aber davon ausgehen muss, dass der Betreiber dies tut, dürfte sich der in der Laufzeit der Anlage erzielte Betrag entsprechend erhöhen.
5.11.2007, BZ

Eine Photovoltaikanlage lohnt sich immer noch
Warum rechnet ihr wirklich kompetenter Mitarbeiter mit diesem Artikel eine gute Sache schlecht? Die gewählte Größe von drei Kilowatt (kw) ist nun tatsächlich die Untergrenze, bei der eine Rentabilität ohne Zuschuss von Eigenkapital möglich erscheint. Bei einer Beispielrechnung mit sechs Kilowatt sieht das dann schon wesentlich freundlicher aus. Die angenommenen 5000 Euro pro kw reduzieren sich bei einer Sechs-kw-Anlage schon auf zirka 4750 Euro. Der angesetzte Ertrag von 950 Kilowatt pro Jahr und Kilowatt ist sehr niedrig angesetzt. Die Kosten für Reparaturen dagegen sehr hoch. Es bleibt festzuhalten: Durch die stetig sinkende Einspeisevergütung ist die Photovoltaik nicht mehr so attraktiv wie vor zwei oder drei Jahren. Aber — eine nach Süden ausgerichtete freie Dachfläche von wenigstens 30 Quadratmetern ohne Schatten vorausgesetzt — lohnt sich die Anschaffung einer Photovoltaikanlage in unserer Region für den eigenen Geldbeutel immer noch und für die Umwelt sowieso!
BZ-Leserbrief vom 14.11.2007 von Roland Degen, Reute

Auf den Klimawandel gibt es nur eine Antwort 
Die Sonne liefert wenig Gewinn? Konventionelle Wertpapiere sind eher zu empfehlen? Vorab: Da bei Solaranlagen kein Zinseszins anfällt, wird hier verglichen, was nicht vergleichbar ist. Aber hier geht es um viel mehr: Die Energiepreise steigen rasant. Die Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten verwickelt uns volkswirtschaftlich und politisch in immer misslichere Zwangslagen bis hin zu Kriegen ums Öl. Und schon allein weil die fossilen Energiereserven bald aufgebraucht sein werden, investiert jeder, der auf Erneuerbare Energien setzt, nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch vernünftig. Auf den Klimawandel gibt es nur eine mögliche Antwort: Wir müssen zu 100 Prozent auf Erneuerbare Energien umsteigen. Nicht zwanzig Prozent in zwanzig Jahren, vielleicht, sondern hundert Prozent, und zwar schnell. Dafür müssen wir sehr viel Kapital umleiten aus klimafeindlichen Wirtschaftskreisläufen in nachhaltige Projekte. Es muss klar gesagt werden: Wer sein Geld in umweltzerstörerische Segmente der Wirtschaft pumpt, trägt zur Zerstörung der Zivilisation und auch der Wirtschaft selbst bei. Kaum ein privater Anleger tut das willentlich und bewusst, wenn er die von seiner Hausbank empfohlenen Wertpapiere ohne Nachhaltigkeitskriterien zeichnet. Doch heute muss bei jeder Anlageentscheidung Folgendes mitbedacht werden:  Bei einer Erderwärmung von fünf Grad, was ökonomisch dem Effekt der großen Weltwirtschaftskrise vergleichbar wäre, bleibt am Ende nicht mehr viel Rendite.
BZ-Leserbrief vom 17.11.2007 von Rolf Disch, Solararchitekt, Freiburg

 

Solarforum Hochschwarzwald: Ziel 100 Prozent erneuerbare Energie

Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah, mag sich wohl das Solarforum Hochschwarzwald gedacht haben, als es sich zur traditionellen Solarfahrt aufmachte und einige Vorzeigeobjekte im Bereich erneuerbarer Energie fast "vor der Haustür" besichtigte.

"Mit der diesjährigen Solarfahrt wollen wir beweisen, dass die Idee, eine Region mit 100 Prozent erneuerbarer Energie zu versorgen, keine Utopie ist" begrüßte der Vorsitzende des Solarforums, Klaus Kreß, die 35 Solarfreunde aus dem Hochschwarzwald, der Ortenau, dem Schwarzwald-Baar-Kreis und Bonndorf. Zusammen mit den anderen Solarinitiativen im Arbeitskreis Energie des Naturparks Südschwarzwald vertritt das Solarforum schon einige Jahre die Idee, den Naturpark zu 100 Prozent mit der eigenen solaren Naturpark-Energie zu versorgen.

Als erstes Modellprojekt stieß die Biogasanlage der Familie Wiggert in Löffingen, die Auslöser für die derzeit im Aufbau befindliche Nahwärmeversorgung in Löffingen ist, auf großes Interesse. Über die Geschichte des ökologischen Agrarbetriebs, der von Herbert Wiggert 1975 aufgebaut wurde und sich im Laufe der Zeit den Erfordernissen des Marktes anpasste, informierte Sohn Wolfram, der zusammen mit seinem Vater 200 Hektar Ackerland und 70 Hektar Grünfläche bewirtschaftet und Mutterkuhhaltung betreibt. Neben fünf bis sechs Tonnen Mist wandern 20 Tonnen Silage, die aus 30 Prozent Kleegras besteht, täglich in die Biogasanlage. Die ökologische Bewirtschaftung in Verbindung mit der Viehhaltung lässt nach Aussagen von Wolfram Wiggert eine sinnvolle Kreislaufwirtschaft zu. Eine gute Basis für die derzeit im Aufbau befindliche Nahwärmeversorgung bietet die Biogasanlage (500 Kilowatt), die nach Aussagen von Bürgermeister Norbert Brugger bei einer Jahreslaufzeit von 8000 Stunden zehn bis zwölf Prozent des Stromverbrauchs der Stadtwerke oder von 1000 bis 1100 Haushalten abdeckt. Die nutzbare Abwärme entspricht etwa 300 000 Liter Heizöl. Brugger zeigte sich stolz, dass Löffingen heute schon 50 Prozent des benötigten Stroms durch 100 Photovoltaik-Anlagen, drei Biogasanlagen und ein Wasserkraftwerk produziere und somit dem Namen "Sonnenwinkelgemeinde" alle Ehre mache. Klaus Dieter Müller vom Planungsbüro "Enersys" aus Donaueschingen stellte das Nahwärmekonzept vor. Ein 500-kW-Holzhackschnitzelkessel, der demnächst auf dem Grundstück der Familie Wiggert installiert wird, soll die Wärmeversorgung allzeit sicherstellen.

Als Land- und Energiewirt gilt auch Adolf Frank aus Hüfingen, der 2002 beim Aufbau seiner ersten liegenden Photovoltaik-Dachanlage (Leistung 64 Kilowatt) von seinen Berufskollegen eher noch als "Spinner" abgetan wurde. Im April rüstete der Schäfer solartechnisch noch einmal auf und installierte eine zweite, aufgeständerte Dachanlage (37 kWp). Durch den direkten Vergleich unterlagen die flach verlegten Module durch 18 Prozent weniger Stromausbeute, so dass er zwischenzeitlich sämtliche Module auf 34 Grad aufständerte. Ebenfalls 2005 installierte er auf seinem Grundstück neben der Stallung zehn Sonnensegel mit einer Gesamtleistung von 21 kWp, die sich unabhängig voneinander nach der Sonne drehen und einen 40 Prozent höheren Ertrag gegenüber den feststehenden Dachanlagen liefern.

"Die Landwirtschaft hat dafür gesorgt, dass die Erneuerbare Energie erst in Schwung kam" bestätigte Klaus Kreß auch den Landwirten des Bioenergiedorfs Mauenheim Pionierleistung und Mut. Der 400 Einwohner große Ort gilt als erstes Bioenergiedorf von Baden-Württemberg, das Biogasanlage, Blockheizkraftwerk (BHKW) und Hackschnitzelheizung samt Photovoltaikanlage vorweisen kann und sich strom- und wärmeseitig vollständig aus heimischen erneuerbaren Energien versorgt. Die Biogasanlage erzeugt jährlich rund drei Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom, was dem sechsfachen Strombedarf von Mauenheim entspricht. Die nutzbare Abwärme von weiteren rund drei Millionen kWh entspricht 300.000 Liter Heizöl, etwa dem Wärmebedarf des ganzen Ortes. Mit jährlich rund 6000 Tonnen Energiepflanzen, wie Mais, Ganzpflanzen, Kleegras und Luzerne, die auf den Flächen rund um den Ort angebaut werden, sowie mit Mist von 150 Tieren wird die Anlage "gefüttert" . Nach Berechnungen der Betreiber sollen durch das Projekt etwa 2000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.
Dann wurde die erste Passivhaus-Siedlung des Hegau-Gebietes in Engen besichtigt. Die Aufteilung und Ausrichtung der Grundstücke begünstigen die solare Bauweise, die den Energiebedarf pro Haus auf jährlich 200 Liter reduziert.
Christa Maier , 19.10.2006, BZ

 

 

Solarfabrik, ISE, Ost-Förderung, Standort Freiburg

In Südbaden startete die Solarenergie ihren Siegeszug, heute aber gibt längst Ostdeutschland den Ton in der Branche an

Herr Salvamoser, warum haben Sie die Solarfabrik vor elf Jahren in Freiburg gegründet?
Salvamoser: Angefangen hat es nicht mit der Solarfabrik, sondern mit der Firma Solare Energiesysteme. Die habe ich 1991 gegründet und zwar in Freiburg, weil es hier schon 40 Firmen und Institute gab, die sich mit Solartechnik befasst haben. Einen besseren Standort konnte es für mich nicht geben. Als es 1996 um die Gründung der Solarfabrik ging, war Freiburg unverändert die Nummer eins. Es gab keinen Grund, sich anderswo niederzulassen.
BZ: Herr Weber, wie sieht das mit dem Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme aus?
Weber: Das Institut wurde vor 25 Jahren von Professor Goetzberger gegründet. Er hat damals gespürt, welche Perspektiven die erneuerbaren Energien generell und speziell die Sonnenenergie haben. Und er fand, Freiburg sei ein idealer Platz für dieses Institut. Die Entwicklung hat ihm Recht gegeben. Das Institut ist aus kleinen Anfängen gewaltig gewachsen.
BZ: Und Sie, Herr Gutekunst?
Gutekunst: Bei mir ist das eher Zufall. Ich habe an der Fachhochschule in Furtwangen studiert und mich 1993 selbstständig gemacht. Gütenbach liegt nahe bei Furtwangen, deswegen sitzt Rena in Gütenbach. Bisher ist uns das nicht schlecht bekommen.

BZ: Wo steht die Solarbranche denn heute in Südbaden?
Salvamoser: Wir haben in den vergangenen zehn Jahren den Vorsprung verspielt.
BZ: Tatsächlich?
Dallmann: Ich kann Herrn Salvamoser nur zustimmen.
BZ: Woran machen Sie das fest?
Salvamoser: Als wir in die Fertigung von Solarzellen einsteigen wollten, haben wir viele Standorte unter die Lupe genommen. Wir haben uns dann in ein bestehendes Unternehmen in Singapur eingekauft. Aber wenn wir ein Werk neu gebaut hätten, wäre es in den neuen Ländern gewesen.
BZ: Warum?
Salvamoser: Die Förderung ist unschlagbar. Wenn Sie zum Beispiel 100 Millionen Euro investieren wollen und bekommen die Hälfte davon als Zuschuss vom Staat — wie wollen Sie Ihren Aktionären verständlich machen, dass Sie lieber in Freiburg bleiben, weil es da hübscher ist?

BZ: Die Förderung für die neuen Bundesländer kann man doch niemandem zum Vorwurf machen.
Dallmann: Dass man Ostdeutschland auf die Beine helfen muss, steht außer Frage. Aber dass Dresden und Leipzig genauso gefördert werden wie die entlegensten Teile der neuen Bundesländer, kann man schon sonderbar finden. Wir haben gerade ein Beispiel, wohin das führt. Ein Freiburger Unternehmen will erweitern. Dresden stellt sechs Millionen Euro Förderung in Aussicht. Wir bekommen von der Landesregierung nicht einmal 250 000 Euro, um das Unternehmen hier zu halten.
BZ: Warum?
Dallmann: Das sei mit EU-Recht nicht vereinbar, heißt es.
Gutekunst: Uns geht es genauso. Wir wollen erweitern. Wir haben in der Vergangenheit Geld aus einem Topf des Landes bekommen. Jetzt wird das abgelehnt. Das Argument ist das gleiche: Nicht mit EU-Recht vereinbar.
BZ: Was bedeutet das für Sie?
Gutekunst: Wir können zurzeit einen Erweiterungsbau nicht bauen, weil wir keine Bank finden, die das finanziert. Mit Förderung wäre das sicher einfacher.

BZ: Rena wächst doch rasant, warum zieren sich die Banken?
Gutekunst: Wir wachsen und schaffen jedes Jahr 100 Arbeitsplätze. Aber die lokalen Banken sind an ihre Grenzen gekommen und die Großbanken wollen keine Immobilienfinanzierung am Standort Gütenbach.
BZ: Denken Sie über Abwanderung nach?
Gutekunst: Nein. Wir wollen in Gütenbach produzieren, so lange es geht. Aber ich wünsche mir schon mehr Rückhalt vom Land.
Weber: Mir scheint, die Landesregierung in Stuttgart erkennt nicht, was in der Solarbranche steckt. zurzeit werden weltweit pro Jahr etwa zwei Gigawatt Leistung an Solarzellen zusätzlich hergestellt. Das sind 2000 Megawatt oder zwei Millionen Kilowatt. Ein Kohlekraftwerk hat heute meist eine Leistung von 600 oder 800 Megawatt. In zehn bis 15 Jahren wird die Produktionsleistung der Solarbranche auf 100 bis 200 Gigawatt steigen. Das bringt Arbeitsplätze. Die Solarindustrie wird die Autoindustrie als wichtigste Industriebranche ablösen.

BZ: Warum hält sich das Land Baden-Württemberg dann so zurück?
Salvamoser: Die Landesregierung redet traditionell der Atomindustrie und der Energie Baden-Württemberg das Wort. Da stören die erneuerbaren Energien nur.
Dallmann: Da gibt es auch die Haltung: Unsere Mittelständler sind so tüchtig, die schaffen das allein.
BZ: Die Haltung ist ja auch nicht falsch. Immer nur nach staatlicher Förderung zu schielen, ist nicht gesund.
Dallmann: Das ist vielleicht im Prinzip richtig. In der Praxis läuft es aber anders. Europa hat mit Airbus einen starken Flugzeugbauer, weil man auf der politischen Ebene beschlossen hatte, ein Gegengewicht zur US-Firma Boeing aufzubauen. Das ist Industriepolitik. Und zu sagen: Die Solarindustrie ist eine Zukunftsbranche, da wollen wir dabei sein, ist auch eine politische Entscheidung, das ist Industriepolitik.

BZ: Für Deutschland insgesamt hat die rot-grüne Bundesregierung mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz ja den Weg gewiesen.
Dallmann: Ja, und zwar sehr erfolgreich. Jetzt reden wir aber davon, wie unsere Region davon profitieren kann. Und da gerät das Land ins Hintertreffen.

BZ: Die Förderung für Ostdeutschland kann und darf das Land doch nicht ausgleichen!
Dallmann: Stimmt. Aber im Vergleich zu Bayern und Nordrhein-Westfalen stehen wir schlecht da. Dem Land fehlt für die Solarenergie ein wirtschaftspolitisches Konzept.
Weber: Die Landesbank Baden-Württemberg hat kürzlich eine Studie über die Solarstrombranche veröffentlicht. Darin werden bis 2012 Jahr für Jahr Wachstumsraten von 70 Prozent vorhersagt. Das Land ist an der Bank beteiligt, warum ergreift es nicht die Initiative? Es geht da um viele tausend Arbeitsplätze. Bayern ist da viel weiter: Wenn Sie durchs Land fahren, sehen Sie viel mehr Solaranlagen auf den Dächern als hier.
Salvamoser: Bayern ist längst das Solarland Nummer eins vor Baden-Württemberg.
Dallmann: Bayern betreibt eben eine konsequente Wirtschaftsförderpolitik.
Salvamoser: Stimmt. Die sagen nicht: Das ist nicht mit EU-Recht vereinbar. Die suchen einen Weg, eine Ansiedlung, eine Erweiterung möglich zu machen. Und Bayern hat die Solarindustrie als Zukunftsbranche ausgemacht.
Weber: Nordrhein-Westfalen ebenfalls. Das reiche Baden-Württemberg hat im Umweltministerium einen Forschungsetat von zwei Millionen Euro für alle erneuerbaren Energien. Das arme Nordrhein-Westfalen hat einen Topf von 50 Millionen Euro jährlich allein für die Solarenergie.

BZ: Das klingt ja alles für Südbaden wenig verheißungsvoll. Wenn schon der Zug für die produzierenden Betriebe abgefahren ist. Bleibt denn wenigstens das Fraunhofer-Institut hier?
Weber: Ja, das Fraunhofer ISE wird ganz sicher in Freiburg bleiben und weiter daran arbeiten, dieser Region eine Zukunft als Solarregion zu erhalten. So beteiligen wir uns auch an einer neuen Verkaufsausstellung "Freiburg Solar" , die Herr Dallmann mit der Handwerkskammer organisiert und die Impulse zur Einführung von erneuerbaren Energien und zur Erhöhung von Energieeffizienz geben wird. Auf der anderen Seite müssen wir allerdings auch dahin gehen, wo unsere Kunden sind. Und das sind die Firmen der Solarbranche. Wir haben vor Jahren schon eine Außenstelle in Gelsenkirchen eröffnet. Jetzt sind wir auch in Thalheim in Sachsen-Anhalt sowie in Freiberg in Sachsen vertreten.
6.10.2007, www.badische-zeitung.de

Prof. Eicke Weber, Leiter des Fraunhofer-Instituts für solare Energiesysteme ISE. Es ist mit 500 Mitarbeitern das europaweit größte Institut für Solarforschung. Weber ist gleichzeitig Professor für Physik und angewandte Wissenschaften an der Universität Freiburg.
Dr. Bernd Dallmann, Wirtschaftsförderer der Stadt Freiburg
Jürgen Gutekunst, geschäftsführender Gesellschafter der Rena GmbH. Der Maschinenbauer mit Sitz in Gütenbach liefert Nassprozessanlagen für die Solarindustrie. Rena beschäftigt weltweit 700 Mitarbeiter.
Georg Salvamoser, Gründer und Hauptaktionär Solarfabrik AG. Sie produziert alles von der Solarzelle bis zum montagefertigen Modul. Die Solarfabrik beschäftigt 200 Mitarbeiter.

 

 

Energietag am Samstag 22.9.2007 in Freiburg - Programm

Das Freiburger Programm zum Energietag Baden-Württemberg am Samstag, 22. September:
8.30 bis 13 Uhr: Energietouren des Umweltschutzamtes mit freiburg futour zu Solarthermie, Stadtteil Vauban, Biomasse
10 bis 17 Uhr: Solare Kühlung im Laborgebäude der Uniklinik
10.30 bis 17 Uhr: Bustour der fesa zu regenerative Energien, Karten unter Telefon: 0761/407361
11 bis 16 Uhr: Infotag beim Infopunkt Klimaschutz, Wilhelmstraße 20
14 bis 16 Uhr: 30 Jahre Solararchitektur mit Rolf Disch, Solarsiedlung am Schlierberg, "Sonnendeck" Merzhauser Straße 177.
14 bis 16 Uhr: Führung im Solar Info Center, gegenüber Neue Messe
16 bis 17.30 Uhr: Besichtigung zeroHaus im Stadtteil Vauban, Paul-Klee-Straße.
19 bis 21 Uhr: Energiespar-Show Bauen und Modernisieren mit Dieter Salomon, Stefan Siebert (Sparkasse) und den Energieexperten Rainer Schüle, Meinhard Hansen, Norbert Ritzenthaler. Moderation und Showeinlagen: Ronny Meyer Einlass zur Fachausstellung ab 16.30 Uhr, Karten unter Telefon: 0761/497428, Messe Freiburg

Weitere Informationen zum Programm auf www.energieagentur-freiburg.de oder Tel 0761/791770
20.9.2007

 

Wentz-Solar im Mooswald: 300000 Euro, Pädagogik und Energie

Vor zehn Jahren ist die erste Photovoltaikanlage auf dem Dach der Wentzinger-Schulen installiert worden. Seitdem ist das Projekt "Wentz-Solar" ständig gewachsen. Heute beträgt die maximale Gesamtleistung 46 Kilowatt, was etwa 13 Prozent des Schulstrombedarfs entspricht. Die Initiatoren des Projektes wollen sich in Zukunft auf die pädagogischen Aspekte und die Zusammenarbeit mit der Ökostation konzentrieren.

Das Wentzinger-Gymnasium und die Wentzinger-Realschule sind die Vorreiter für Solarenergie und Stromsparen unter den Freiburger Schulen, das merkte Wolfgang Gillen, Schulleiter des Gymnasiums, mit Stolz an. Zum zehnjährigen Bestehen des Projektes "Wentz-Solar" , das 1997 von Emil Günnel und Ulli Hoffmann gegründet wurde, gab es einen Überblick über die bisherigen Errungenschaften. Angefangen hat alles mit der Installation einer etwa acht Quadratmeter großen Photovoltaikanlage, die durch einen Sport-Solar-Tag von Schülern, Lehrern und Eltern finanziert worden ist — und die heute noch Strom produziert. Inzwischen umfasst die Solaranlage auf den Schuldächern des Gebäudekomplexes rund 370 Quadratmeter. Insgesamt wurden vom Verein "Wenz-Solar e.V." rund 300 000 Euro investiert. Diese Summe wurde finanziert durch Spendenaktionen, Einnahmen aus dem Stromverkauf an den Energieversorger Badenova und Kredite. Die Schulden sollen in drei bis vier Jahren abbezahlt sein. "Ein bisschen was geht noch" , meint Ernst Nolle, Leiter der Solar-AG und Lehrer für Physik, Mathematik und Technik. Man könne es bei der vorhandenen Dachfläche schaffen, 20 Prozent des Schulstroms durch Solarstrom abzudecken. In der Solar-AG können Schüler beim Montieren und Warten der Solarmodule mit anpacken. Claudio Testa (7 c, Realschule) und Harald Streicher (7 c, Gymnasium) sind zwei von derzeit fünf Mitgliedern, die die bislang letzten 22 Module montiert haben. Beim laufenden Betrieb, so Bernd Rudolph von der Solar-AG, gibt es durch den Stromverkauf einen Überschuss, "der es uns ermöglicht, das Projekt in Zukunft weiterzuführen" . Die Modulfläche soll künftig nur noch um rund zwölf Quadratmeter pro Jahr wachsen, der Schwerpunkt vor allem in der pädagogischen Arbeit mit der Ökostation liegen. Das Projekt "Energiesprecher" soll schon Schüler der 5. und 6. Klassen den vernünftigen Umgang mit erneuerbaren Energien beibringen. Die Verantwortlichen der "Wentz-Solar" sind sehr zufrieden mit der bisherigen Arbeit und blicken in eine sonnige Zukunft.

 

 

Solarbuch der Energieagentur Regio Freiburg in 3. Auflage erschienen

Die Energieagentur Regio Freiburg bringt nun schon zum dritten Mal "Das Solarbuch - Fakten und Strategien für den Klimaschutz" heraus. Die beiden Autoren Walter Witzel und Dieter Seifried haben das 268 Seiten starke Nachschlagewerk komplett überarbeitet, aktualisiert und stark erweitert. Das neue Solarbuch vermittelt dem Leser ein breites Wissen zu allen aktuellen Fragen rund um den Klimaschutz. Es bietet einen aktuellen Überblick über den Stand der Technik, Potenziale und Nutzungsmöglichkeiten aller erneuerbaren Energien.

Das Solarbuch löst seit sieben Jahren bei Lesern große Begeisterung aus. Bei Amazon rezensiert ein Kunde das Buch mit den Worten: „..., wer ohne ein wissenschaftliches Studium unsere zukünftige Energieversorgung verstehen und sich argumentativ auf die Höhe bringen möchte, sollte sich das Solarbuch von Dieter Seifried und Dr. Walter Witzel besorgen." Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS) urteilte: „Selten wurde Wissen über und Argumente für Erneuerbare Energien anschaulicher und einleuchtender dargestellt als in diesem Buch." Dieter Seifried und Walter Witzel zeigen überzeugend die großen technischen und wirtschaftlichen Perspektiven der solaren Energien, worunter sie alle erneuerbare Energiequellen von Wind über Wasser bis Biomasse verstehen sowie der Einspar- und Effizienztechnologien, die die Grundvoraussetzung für eine Solarwirtschaft sind. Aber noch mehr: Sie zeigen, dass die Fixierung auf technische Potenziale zu kurz greift. Die gewaltige Strukturveränderung der Energiewirtschaft und der Gesellschaft wird es nur über einen gesellschaftlichen Innovations-Prozess geben. Und der erfordert neben den Technologien den Willen zum Aufbruch in sonnigere Zeiten, erfordert förderliche institutionelle und marktliche Rahmensetzungen und Änderungen im Kauf- und Nutzungsverhalten der Konsumenten. Da stellen sich Fragen über Fragen, die Antworten stehen im aktualisierten und stark erweiterten Solarbuch und beim Lesen erhellt sich der Blick. Denn die dritte Auflage des Solarbuch ist das Handbuch für die vierte industrielle Revolution: Die weltweite Einführung der Solarwirtschaft.

Das Buch ist für 24,80 Euro zu beziehen unter
www.solarbuch.de oder direkt bei der Energieagentur Regio Freiburg, Tel. 0761/79177-10.
20.6.2007

 

Solarfabrik - der Pionier startet an der Börse durch

Die Freiburger Solarfabrik hat es geschafft: Der Hersteller von Solarmodulen hat sich von den Niederungen kaum beachteter Börsenwerte verabschiedet und stößt mittlerweile auf das Interesse von Börsenexperten rund um den Globus. Davon hat die Aktie des Unternehmens profitiert: Sie hat seit Anfang des Jahres gewaltig zugelegt. Allerdings befürchten Kritiker, dass das Unternehmen dem bevorstehenden Verdrängungswettbewerb in der Solarbranche nicht gewachsen ist.

In den beiden Freiburger Werken der Solarfabrik werden die dünnen Solarzellen mit Glas und Folien umhüllt, um dann als Solarmodule auf den Dächern und an den Wänden von Gebäuden für Strom zu sorgen. Ursprünglich hatte der aus der Fertighausbranche stammende Georg Salvamoser fertige Solarmodule installiert. Bis der Gründer der Solarfabrik auf die Idee kam, die Module selbst herzustellen. Lange Zeit schien es, als würde die Solarfabrik das gleiche Schicksal wie andere börsennotierte Unternehmen aus Freiburg ereilen: Statt wie erhofft zu Aushängeschildern der südbadischen Wirtschaft mit Weltrang zu werden, verschwanden sie in der Bedeutungslosigkeit, wurden übernommen oder mussten gar Insolvenzantrag stellen. Dabei hatte die Solarfabrik keine schlechten Ausgangsbedingungen. Schon 1996 wurde das Unternehmen gegründet — eine Pioniertat, denn zu dieser Zeit sahen nur wenige das langfristige Potenzial der Solarbranche. Hinzu kam die technologische Rückendeckung: In Freiburg sitzt das Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme — eine der besten Adressen für Solartechnik weltweit. Ganz zu schweigen vom Image: Freiburg war der Inbegriff für eine Solarstadt. Seit den erfolgreichen Protesten gegen das geplante Atomkraftwerk in Wyhl hatte man sich für die Förderung alternativer Energien stark gemacht. Trotzdem dümpelte der Aktienkurs der Solarfabrik lange vor sich hin. Stattdessen zogen andere das Interesse der Aktionäre auf sich: Die 1998 gegründete Bonner Solarworld zum Beispiel. Der Kurs ihrer Aktien explodierte geradezu. Heute zählt das Unternehmen nach eigenen Angaben zu den drei größten Solarkonzernen weltweit. Dass die Solarfabrik an Boden gegenüber anderen Solarunternehmen verlor hat, ist für Solarfabrik-Sprecher Martin Schlenk leicht erklärbar: Als nach der Novellierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes 2004 (EEG) die Nachfrage in die Höhe schoss, fehlten der Solarfabrik die Solarzellen. Der Lieferant RWE-Schott blockte bei den Lieferungen.

Aus den bitteren Erfahrungen hat die Solarfabrik nach Einschätzung von Martin Schlenk gelernt: Mittlerweile deckt das Unternehmen die gesamte Produktionskette ab. So ist die Solarfabrik unter anderem an den Poseidon Solar Services in Indien beteiligt. Ihre Spezialität: Das Unternehmen recycelt Wafer, die in der Chipindustrie keine Verwendung mehr finden. Wafer sind so etwas wie der Grundbaustein einer Solarzelle. Für Martin Schlenk eine echte Perle: "Das hat sonst keiner." Ein zusätzliches Plus: Die Wafer werden auch an Konkurrenten verkauft. Ein ziemlich lukratives Geschäft: Es mangelt an Wafern — weshalb die Preise kräftig gestiegen sind. Die Solar Energy Power in Singapur, an der die Solarfabrik ebenfalls beteiligt ist, nutzt die Wafer aus Indien, um Solarzellen herzustellen. Diese Zellen sind wiederum Bestandteil der in Freiburg gebauten Solarmodule. Mit diesen Beteiligungen im Rücken will die 170-köpfige Freiburger Mannschaft der Solarfabrik nun kräftig aufholen. Erste Erfolge haben sich bereits eingestellt: Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz von 51 Millionen Euro auf 73 Millionen Euro und es wurden schwarze Zahlen geschrieben. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich um 3,8 Millionen Euro auf 3,5 Millionen Euro. Im ersten Quartal 2007 hat sich diese Entwicklung fortgesetzt: Der Umsatz legte um 63 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf rund 18 Millionen Euro zu — davon entfielen 14,3 Millionen Euro allein auf das Geschäftsfeld Wafer. Das EBIT wuchs um 440 000 Euro auf rund eine Million Euro. Für das gesamte Jahr peilt die Solarfabrik einen Umsatz von 130 Millionen Euro an, der Anteil des EBIT am Umsatz (EBIT-Marge) soll rund zehn Prozent betragen. Angesichts dieser Zahlen geraten manche Experten geradezu ins Schwärmen. Die Platow Börse hat die Solarfabrik in den Kreis ihrer Top Ten-Holdings aufgenommen. Die Investmentbank Equinet empfiehlt, Solarfabrik-Aktien zu kaufen. Auch die Beobachter der großen globalen Finanzinstitute wie Goldman Sachs oder die Citigroup verfolgen mittlerweile die Entwicklung in Freiburg aufmerksam. Die Aktionäre der Solarfabrik zeigten sich auf der gestrigen Hauptversammlung geradezu begeistert von der Entwicklung und dem gestiegenen Börsenkurs. Einziger Wermutstropfen: Eine Dividende will Vorstandschef Christoph Paradeis so schnell nicht ausschütten. "Mir ist es lieber, wenn der Kurs der Aktie stabil bei 30 Euro liegt." Allerdings ist nicht jeder Börsenkenner von dem Unternehmen aus dem Breisgau überzeugt. Stephan Droxner von der Landesbank Baden-Württemberg zweifelt daran, dass die positive Entwicklung anhält. Nach seiner Ansicht wird die ganze Branche angesichts der stark wachsenden Kapazitäten unter Preisdruck geraten. Die Solarbranche blickt hingegen auf den rasant wachsenden Markt. "Wir werden bis 2020 jedes Jahr um 20 Prozent wachsen" , glaubt Carsten König vom Bundesverband Solarwirtschaft. Entsprechend entspannt nimmt Martin Schlenk die Kritik aus der Landesbank auf. "Die Solarfabrik wird groß genug sein, um im Wettbewerb bestehen zu können" , sagt er.

Badische Zeitung Freiburg
15.6.2007

 

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