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Gemeinde Münstertal mit Neuhof, Spielweg und Stohren
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Informationen zu Münstertal ab 7. Juni 2007
Blick zwischen Halde und
Gießhübel nach Süden übers Münstertal zum Blauen (Mitte rechts) am
28.12.2007
Hilfsprojekt El Salvador von Orthopädiemechanikermeister Manfred Wagner
>EineWelt5 (16.11.)
BOS-Funkmast auf dem Helmiseck
>Muenstertal3 (2.11.2009)
Frische Brise für Bürgerwind in Münstertal: Itzenwald/Hörnle >Wind2
(8.10.2009)
Erlebnispfad Süßenbrunn >Muenstertal3 (8.8.2009)
Gespräche am Laisackerhof -Hilfe für Staufens Risse? >Muenstertal5
(30.7.2009)
Ramdam – deutsche Grundschüler am Lesefest in Wittenheim
>Elsass2 (26.3.2009)
Rundbrief November 2008: Vier Hurrikans, Hunger >Muenstertal-Haiti
(8.12.2008)
Kerstin Gutmann wagt den Neuanfang im Gasthaus
Gießhübel >Stohren (30.10.2008)
Geigenbaumeister Ralf Schumann holt drei Preise beim Marschner
Festival >Musik1 (27.10.08)
Bürgersonnenkraftwerk in Spielweg: Regeneratives Energiezentrum
>Muenstertal3 (9.10.08)
Die Einfachheit der Dinge - Franz Gutmann 80 Jahre >Muenstertal3
(6.10.2008)
Die Gams hat keinen Bart - Gamshegering Schwarzwald >Gamswild1
(30.7.2008)
Rundbrief Juni 2008: Unruhen, Reispreis, Solarkocher, Nähschule >Muenstertal-Haiti
(30.7.08)
Schwarzwaldverein weiht Schutzhütte Etzenbacher Höhe ein >Staufen1
(17.7.2008)
Schwarzwald wächst schleichend zu - Landschaftspflege wichtig >Bergbauern1
(10.7.2008)
Sponsorenlauf >der Abt-Columban-Schule für Kinder auf Haiti >Muenstertal-Haiti
(17.6.2008)
Fördermittel anders einsetzen, Milchwuirtschaft, Flächenberechnung
>Bergbauern (7.6.2008)
Münstertal: Uhrensammlerverein, Uhrenstube im Muldental >Cuckooclocks
(5.4.2008)
Markus Herbener von der HiM zur Bergbaugeschichte im Münstertal
>Bergwerk (1.4.2008)
Bienenpapst Karl Pfefferle, Ehrenbürger von Münstertal, ist 90
>Imker2 (31.3.2008)
20 Jahre Freundschaft: Staufen-Münstertal mit "Heimetsproch un
Tradition" >Elsass2 (13.2.08)
Ahlers lobt ehrenamtliches Engagement - zwei Landesehrennadeln
>Muenstertal3 (18.1.2008)
Erfolg für 2.5 Jahre Engagement: Bleiberecht für Schwestern Sönmez
>Muenstertal3 (28.12.07)
Münstertäler halfen wieder mal aus - Ruinenkrippe
>Freiburger-Muenster2 (24.12.2007)
Stohrenstraße ist offiziell noch nicht freigegeben >Stohren
(22.12.2007)
Krippen-Weg in Münstertal: Besinnung in St. Trudpert >Muenstertal3
(20.12.2007)
Haiti Kinderspeisung - Foundation e.V.
humanitäre Hilfe >Muenstertal-Haiti (4.12.2007)
Grünes Klassenzimmer: Abt-Columban-Schule sucht Spender
>Muenstertal3 (29.10.2007)
Krankenverein 120 Jahre - Landkrankenpflegerinnen begannen 1887
>Muenstertal3 (22.10.2007)
Breisgau Süd Touristik BST: Ballrechten-Dottingen, Münstertal, Staufen
>Staufen1 (31.8.2007)
Ehemalige KZ-Häftlinge aus Polen im Kloster St. Trudpert (30.8.2007)
GPS-Daten verkleinern Hangflächen der Höhenlandwirte (9.8.2007)
Bürger-Sonnen-Kraftwerk auf Abt-Columban-Schule - sonnige Bilanz (10.7.07)
Stohrenstraße K4957 vom 25.Juni bis 14.September gesperrt >Stohren
(8.6.2007)
Blumenbilder und Blumenteppiche >Muenstertal-Fronleichnam (8.6.2007)
Aktuelle Infos zur
Münstertal-Seite ab 22.6.2005 >Muenstertal2
mehr
Fusion von Unter-
und Obermünstertal vor 40 Jahren
Am heutigen 1. Dezember jährt sich zum 40. Male
das Eheversprechen, das sich die beiden ehemals selbständigen Gemeinden
Untermünstertal und Obermünstertal gaben. Laut Erlass des Regierungspräsidiums
vom 11. Oktober 1971 und mit Zustimmung des Innenministeriums entstand aus den
beiden Talgemeinden eine neue Kommune mit dem Ortsnamen
"Münstertal/Schwarzwald".
Zwar war im ursprünglichen Entwurf der
Fusionsvereinbarung vom Mai 1971 der 1. Januar 1972 als Termin des
Zusammengehens vereinbart worden, doch beschlossen die beiden
Gemeinderatsgremien kurzfristig, die Fusion bereits am 1. Dezember 1971 zu
vollziehen, um ohne Gefahr in den Genuss der versprochenen staatlichen
Sonderprämie von 2,1 Millionen Mark zu kommen.
Die kommunale Verwaltungsreform in Baden-Württemberg, die Ende der 60er- und
Anfang der 70er-Jahre wie ein kräftiger Wind durch die Lande blies,
durchrüttelte auch die Bevölkerung am Fuße von Belchen und Schauinsland ganz
gehörig. Mangelnde Information und Verunsicherung, Geldverlockungen in Form von
Fusionshonoraren bis hin zu versteckten Drohungen brachten Kommunalverwaltungen
und Gemeinderatsgremien ganz schön ins Schwitzen. Bis im Münstertal die
Fusionsvereinbarung ausgearbeitet, von den beiden Gemeinderatsgremien abgesegnet
und schließlich in Kraft treten konnte, schlugen vor allem in den Jahren 1970
und 1971 die Wogen ziemlich kräftig durchs Tal. Davon zeugen noch heute die
damaligen Berichte der Heimatpresse mit Schlagzeilen wie "Gegen Bad Staufental"
oder "Das Obertal will für sich bleiben" und "Heiß wurde ums böse Wort
Eingemeindung diskutiert". In den Spätherbsttagen des Jahres 1970 war es
zunächst der Initiative des damaligen Verkehrsvereins unter seinem Vorsitzenden
Baron von Landenberg zu verdanken, dass sachliche Informationen über die
Verwaltungsreform ins Tal gelangten. Auf Einladung des Verkehrsvereins
informierte Oberregierungsdirektor Walz vom Regierungspräsidium (RP) Freiburg am
6. November 1970 im Sportheim Obertal und am 4. Dezember 1970 im Matheis-Saal im
Untertal die Bevölkerung über den Landesmodellfall "Münstertal –
Einheitsgemeinde oder Verwaltungsgemeinschaft? Vorteile eines freiwilligen
Zusammenschlusses."
Über zwei Millionen Mark Fusions-Sonderprämie für einen freiwilligen
Zusammenschluss – wenn auch verteilt auf mehrere Jahre – lockten gewaltig, zumal
"von oben" deutlich genug zum Ausdruck kam, dass der zwangsweise Zusammenschluss
in wenigen Jahren ohnehin kommen werde – dann aber ohne jede Mark Zuschuss. Als
nachahmenswerte Vorreiter-Modelle für das Münstertal wurden dargestellt das
schon fusionierte Glottertal (einst vier Gemeinden) und Simonswald (einst drei
Gemeinden). Für einen Zusammenschluss des Münstertales sprachen die einheitliche
Topografie, die einheitliche Kirchengemeinde (seit über 1000 Jahren), die
Existenz mehrerer ortsübergreifender Vereine und die vielfältigen
verwandtschaftlichen Beziehungen. Bereits zwei Wochen nach der ersten
Info-Veranstaltung des Verkehrsvereins im Obertal lud die Gemeindeverwaltung
Untermünstertal auf den 14. November 1970 zu einer Bürgerversammlung in die
Pausenhalle der Columbanschule ein. Hierbei informierte Bürgermeister Eugen Baur
nicht nur über Schulhauserweiterung, Schwimmbadbau und Thermalwasserbohrung,
sondern auch über die mögliche Bildung einer Einheitsgemeinde auf freiwilliger
Basis, um so zumindest die kommunale Selbständigkeit der Taleinheit an der
Neumagen-Achse Belchen-Rhein zu wahren.
Während der Obertäler Gemeinderat dem Landratsamt Müllheim auf dessen "Modellfall"-Mitteilung
einen "einstimmigen ablehnenden Bescheid" zu einer Eingemeindung zukommen ließ,
wehrte sich der Gemeinderat von Untermünstertal Anfang Dezember 1970 vehement in
der Presse, dass "von Eingemeindung keine Rede" sein kann. Das "böse Wort"
machte im Tal seine Runde, doch keiner wollte der Urheber gewesen sein. Das Eis
zum Brechen brachte trotz winterlicher Jahreszeit Mitte Januar 1971 die
Bürgerversammlung im Obertal, in der ein weiteres Mal Oberregierungsdirektor
Walz vom RP und Landrat Allgaier vom Landratsamt Müllheim die Problematik des
Modellfalles Münstertal erläuterten. So kam es bereits am 4. Februar 1971 zum
ersten Mal in der Geschichte der beiden Talgemeinden zu einer gemeinsamen
Sitzung beider Gemeinderatsgremien: zwei mal zehn Gemeinderäte (alle männlich),
zwei Bürgermeister sowie die Vertreter von Landratsamt und RP. Beide Ratsgremien
stimmten dann am 15. Februar 1971 in getrennten Sitzungen über die
Fusionsabsicht ab. Während im Obertäler Ratsgremium eine knappe Mehrheit von 6
zu 4 für die Fusion zustande kam, erfolgte im Untertal der zusagende Beschluss
einstimmig. Die danach erarbeitete schriftlich fixierte Fusionsvereinbarung
wurde von beiden Gemeinderatsgremien in gemeinsamen Sitzungen am 13. und 21. Mai
1971 einstimmig angenommen.
Jetzt war noch die letzte Hürde zu nehmen, die gesetzlich vorgeschriebene
Bürgeranhörung, zu der die Bürgerinnen und Bürger beider Talgemeinden auf den
27. Juni 1971 gerufen wurden. An der Bürgeranhörung beteiligten sich indes im
Untertal gerade mal 62 Prozent, während im Obertal 77 Prozent zur Wahl gingen.
Eine Zustimmung für den freiwilligen Zusammenschluss gab es in beiden Gemeinden.
Erwartungsgemäß fiel diese im Untertal mit fast 86 Prozent höher aus als im
Obertal, wo immerhin 65 Prozent für den Zusammenschluss votierten. Insgesamt
hatte das Volk des Tales sich mit 77,6 Prozent für den Zusammenschluss zur
Gesamtgemeinde Münstertal entschieden. Auf Grund dieses klaren Votums gaben die
Ratsgremien vom Ober- und Untertal am 14. und am 19. Juli 1971 ihr endgültiges
Ja zur Fusion.
Gemäß der Fusionsvereinbarung wurde bereits am 16. Januar 1972 der neue
Gesamtgemeinderat gewählt – auf der Basis der unechten Teilortswahl zehn fürs
Untertal und sechs fürs Obertal. Von den ausscheidenden 20 Ratsmitgliedern
wurden acht wieder ins neue Gesamtgremium gewählt. Als bei den Wahlen 1975 das
rollierende System zugunsten der Fünfjahresperiode aufgegeben wurde, gab es in
Münstertal einmalig 18 Räte, zwölf im Untertal und sechs im Obertal.
Mit den Wahlen 1980 hatte Münstertal wieder 14 Räte, neun aus dem Untertal und
fünf aus dem Obertal – ein Modus, der erst im Jahre 2002 nach einer weiteren
Bürgerbefragung (mit 73 Prozent Ja-Stimmen) aufgehoben wurde. Für das Amt des
ersten Gesamtmünstertäler Bürgermeisters bewarben sich die beiden bisherigen
Amtsinhaber, Eugen Baur vom Untertal und Konrad Ruppert vom Obertal. Die am 6.
Februar 1972 erfolgte Bürgermeisterwahl brachte ein klares Votum für den
bisherigen Untertäler Bürgermeister Eugen Baur. Die vormals hoch schäumenden
Wogen zwischen Scharfenstein und Dietzelbach haben sich längst geglättet, zumal
in 40 Jahren eine neue Generation herangewachsen ist, die sich trotz aller
Weiten- und Höhendifferenzen im Tal als Einheit sieht. Da spielt es auch keine
Rolle mehr, dass im Fusionsjahr 1971 der damalige "Scharfensteiner" dem
Narrenvolk die Antwort schuldig blieb auf die Frage: "Wer isch denn jetzt de
Vadder vu dere Fusion – isch es de Burgemeischder oder de Herr Baron?"
2.12.2011, Manfred Lange
200 Jahre Trachtenkapelle Münstertal: Kreistrachtenfest 1.-3.7 mit Umzug
Im Zeichen der Trachten und der Musik steht das
Münstertal, wenn vom 1. bis 3. Juli 2011 die dortige Trachtenkapelle ihr
200-jähriges Jubiläum, verbunden mit dem diesjährigen Kreistrachtenfest
des Bundes Heimat und Volksleben
feiert. Über 50 Trachten- und Brauchtumsgruppen sowie Musikvereine mit etwa
1200 Trachtenträgern kommen.
Sonntag 3. Juli Festgottesdienst um 9.30 Uhr in der Belchenhalle,
Danach Frühschoppenkonzert der Schwarzwaldkapelle Münstertal
Großer Trachten- und Musikumzug ab 14.30 Uhr bei der Bier- und Kegelstube
"Hofsäge" beginnend über Bahnhof, Rathaus sowie Altem Rathaus zur
Belchenhalle.
30.6.2011
Windkraft im
Münstertal: Abstimmung
am 27.3.2011
Weiter Windkraft-Zoff im Münstertal
Mit Kampagnen gegen die geplanten Standorte am Breitnauer Kopf und am Branden
hat sich die Bürgergemeinschaft für Energie und Landschaftsschutz, die die
Windräder - wie 690 weitere Münstertäler - auf keinen Fall wollte, offenbar
Feinde gemacht. Rüdiger Ruh, einer der Gründer, bekam vergangene Woche einen
anonymen Brief. Das Schreiben bringt die Vermutung einiger Münstertäler auf den
Punkt: Es gehe Ruh und seinen Partnern - hauptsächlich Jäger - vor allem um ihre
Jagdgebiete. Außerdem seien sie Handlanger des Managers Klaus Mangold, der im
Hintergrund die Fäden ziehe. "Absurd", sagt Klaus Mangold, der im Münstertal
wohnt. Ja, sein Jagdgebiet sei betroffen. Aber schon vor der Befragung habe er
Bürgermeister Jürgen Ahlers zugesichert, Teile seines Jagdgebiets für die
Windräder abzugeben, sollte das der Wunsch der Mehrheit sein. ...
3.4.2011,
www.der-sonntag.de
Zweimal hohe Wahl:
Wahlbeteiligung 76% -
Zustimmung zur
Windkraft 80%
Die Wahlbeteiligung lag bei 76 %, das heißt, 22.9 % mehr der Wahlberechtigten
gingen am 27.3.2011 zur Wahlrune. Bei der Abstimmung zur Windkraft gab es eine
klare Zustimmung: 80 % derjenigen, die ihr Votum abgegeben haben, stimmten der
Errichtung von Windkraftanlagen auf Münstertäler Gemarkung zu.
28.3.2011
Bürgerbefragung zur Windenergie - Info der
Gemeinde Münstertal
Die insgesamt über 300 ha umfassende
Suchraumkulisse entspricht einem gesetzten Mindestzubaupotential von ca. 40
Windkraftanlagen in der Dimension der 2006 zu grundgelegten
Referenzanlagen. 6 der 15 identifizierten Suchraumbereiche weisen auf
Grund Großflächigkeit, besonders hohem Windpotential und Fehlen wesentlicher
Restriktionen offensichtlich eine besonders hohe Eignung auf. Die
Verbandsverwaltung schätzt in diesen Suchräumen die Möglichkeiten zur Festlegung
als Vorrangfläche prinzipiell aussichtsreich ein und empfiehlt eine vertiefte
Prüfung im Rahmen der laufenden Fortschreibung des Regionalplans „Südlicher
Oberrhein". Zu diesen sechs so genannten Premiumgebieten gehört der auf
Münstertäler Gemarkung liegende Suchraum „Brandenberg – Breitnauer Kopf":
Windenergie-Suchraum Brandenberg-Breitnauer
Kopf - Quelle: Mitteilungsblatt
... Folgende beide Fragen können von Ihnen am 27. März
2011 beantwortet werden:
Frage 1: Mit der Errichtung von regional
bedeutsamen Windkraftanlagen '
auf der Gemarkung Münstertal bin ich
einverstanden?
Frage 2: Mit der Errichtung von regional bedeutsamen Windkraftanlagen
im diskutierten Suchraum „Branden/Breitnauer Kopf" bin ich einverstanden?
Nun werden Sie sich fragen, warum Ihnen zwei Fragen zu diesem Thema gestellt
werden. Es besteht die Möglichkeit, dass sich Bürger grundsätzlich die
Errichtung von Windkraftanlagen auf der Gemarkung Münstertal vorstellen
können, sich aber mit dem konkreten Standort schwer tun. Diesem Problem trägt
die zweigeteilte Fragestellung Rechnung. Außerdem werden Sie sich die Frage
stellen, was sich hinter dem Begriff „regional bedeutsame Windkraftanlage"
verbirgt. Hierzu ist im Regionalplan folgendes zu lesen: „Die
Regionalbedeutsamkeit (von Windkraftanlagen) ist in der Regel bei Einzelanlagen
mit einer Nabenhöhe von mehr als 50 m oder Windparks ab drei Einzelanlagen,
unabhängig von der Nabenhöhe der Einzelanlagen, anzunehmen." Dies bedeutet, dass
damit Anlagen ab 50 m Nabenhöhe ohne Höhenbegrenzung errichtet werden
können. Der Regionalverband ist bei der letzten Fortschreibung im Jahr 2006 von
Referenzanlagen mit 98 m Nabenhöhe (Gesamthöhe ca. 130 m) ausgegangen. Es muss
aber auch damit gerechnet werden, dass noch deutlich höhere Anlagen errichtet
werden können. Wie hoch die Windräder tatsächlich sein werden, hängt von den
konkreten Standortbedingungen, aber auch von der technischen Entwicklung ab.
.....
Alles vom 11.3.2011 bitte lesen auf:
Mitteilungsblatt Gemeinde
Münstertal vom 11.03.2011: Befragung zur Windenergie:
http://www.muenstertal.suedlichtservice.de/bilder_galerie/galerie/download
Die Abstimmung soll es bringen
Das Fazit nach gut dreistündiger Diskussion zum
Thema Windkraftnutzung in Münstertal fiel recht positiv
aus. In der Zielsetzung sind sich beide Seiten, Befürworter wie Kritiker, im
Grunde einig: Verzicht auf Atomkraft, hin zu einem alternativen und
regenerativen Energie-Mix aus Bio-Masse, Erdwärme, Holz, Sonne, Wasser und Wind.
Meinungsunterschiede gibt es indes bei der Frage, auf welchem Weg und in welcher
Zeitspanne dieses Ziel erreicht werden kann. Als Bürgermeister Ahlers am Montagabend die
Informationsveranstaltung zum Thema "Windkraft in Münstertal" eröffnete, waren
die zur Verfügung stehenden fast 600 Stühle voll besetzt, was Nachzüglern
einiges an Stehvermögen abverlangte. Neben Bürgermeister Rüdiger Ahlers und
Moderator Uli Homann vom SWR-Studio Freiburg war das Podium paritätisch besetzt
mit drei Windkraftbefürwortern (Architekt Lothar Wolf als Sprecher der Lokalen
Agenda, Höhenlandwirt und Windkraftbetreiber
Matthias Weber aus St. Peter und Andreas Markowsky als Geschäftsführender
Gesellschafter der Ökostromgruppe Freiburg) sowie mit drei Windkraftkritikern
von der jüngst gegründeten "Bürgergemeinschaft Energie und Landschaftsschutz"
(BEL) (Eugen Rees als Vorsitzender der Gastgebervereins im
Tourismuszweckverband, Rüdiger Ruh als Sprecher der BEL und Philipp Lüscher als
Holzenergie-Anlagenbauer aus der Schweiz).
Alles von Manfred Lange vom 16.3.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/muenstertal/windkraft-in-muenstertal--42713824.html
Ein leises
Summen
Als Geigenbauer bin ich ganz besonders auf eine ruhige Umgebung angewiesen, was
mich auch bewogen hat, im Münstertal ansässig zu werden. So hat mich die Frage
der Lärmbelästigung durch Windkraftanlagen besonders beschäftigt. Bei einer
Besichtigung vor Ort in zwei Windkraftanlagen in St. Peter und Freiamt war ich
absolut überrascht, dass ich mit meinem geschulten Gehör nur etwas hören konnte,
wenn ich mein Ohr direkt am Turm angelegt habe. Nur dann konnte ich ein leises
Summen vernehmen. Das hat mich absolut von der Windkraft überzeugt. Angesichts
der katastrophalen Vorgänge in japanischen Atomkraftwerken und angesichts
Fessenheim vor unserer Haustür ist es allerhöchste Zeit, sich um alternative
Energieversorgung ohne Emissionen zu kümmern. Das Münstertal liegt genau in der
Hauptwindrichtung von Fessenheim. Sollte ein Störfall in Fessenheim, das auch in
einer Erdbebenzone (Rheingraben) liegt, passieren, dann ist mehr als nur die
Ruhe der Natur im Münstertal für immer zerstört.
19.3.2011, Ralf Schumann, Münstertal
Steht das ästhetische Empfinden Einzelner über
dem Gemeinwohl?
Diese Frage stellten wir uns nach dem Besuch der Bürgerversammlung zum Thema
Windkraft in Münstertal. Die Bürgergemeinschaft "Energie und Landschaftsschutz"
beschreibt sich als Gruppierung umweltbewusste Bürger, die sich um den Erhalt
der Münstertäler Erholungslandschaft und um die Zukunft des Tourismus in unserer
Gemeinde sorgt. Der von der Lokalen Agenda eingeladene Landwirt Matthias Weber
hat eindrucksvoll und glaubwürdig dargestellt, dass die neben seinem vielfach
prämierten Ferienbauernhof in St. Peter stehenden Windräder von seinen Gästen
durchweg positiv aufgenommen wurden. Hat das Engagement der Bürgergemeinschaft
nur damit zu tun, dass ihren Mitgliedern Windräder auf der Breitnau einfach
nicht gefallen? Wir fragen uns angesichts des großen, auch finanziellen
Aufwands, den die Bürgergemeinschaft betreibt, welche Interessen hinter ihrem
vermeintlichen Engagement gegen die "Verschandelung der Natur" stehen? Wir
wenden uns gegen die polemisierende und unnötig emotionalisierende Sprache, die
auf den Plakaten und der Website der Bürgergemeinschaft benutzt wird. Wer sich
so massiv einbringt, um ein ökologisch wichtiges Projekt zu verhindern, soll
bitte auch konkrete und durchdachte Konzepte vorlegen. Da reicht es nicht, nur
grundsätzlich aufzuzeigen, dass Holzenergie und Wasserkraft mehr genutzt werden
sollen.
21.3.2011, Gabriele und Jörg Hennicke, Münstertal
Was gibt es
noch zu diskutieren?
Was gibt es nach den verheerenden Vorfällen in Japan noch zu diskutieren? –
sinngemäß so formuliert von einem Jugendlichen bei der Info-Veranstaltung zu
diesem Thema in Münstertal. Wann dann, wenn nicht jetzt, müssen wir Bürger
handeln, um unsere Schöpfung zu bewahren, auch unseren Nachkommen zuliebe? Dabei
dürfte die Frage nach dem Landschaftsschutz oder Standort in diesem Moment nicht
im Vordergrund stehen. Wenn in Fessenheim ein Störfall passiert, ist es zu spät!
Jeder muss Verantwortung tragen und bei sich anfangen! Man kann nicht einfach
sagen: "Ich bin für Windkraft, aber nicht im Münstertal." Das ist Heuchelei. Und
wie bei bereits bestehenden Bürgerprojekten werden sich genügend Bürger finden,
um auch hier 20 bis 30 Prozent der Finanzierung zu schultern.
24.3.2011, Paul Böhler, Münstertal
Gegenwind im Münstertal
Parallel mit der Landtagswahl stimmen die
Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Münstertal über eine kleine Energiewende ab.
Die 4000 Stimmberechtigten sollen erklären, wie sie zur Nutzung der Windkraft im
Münstertal generell und auf dem Höhenzug Brandenberg/Breitnauer Kopf speziell
stehen. 18 Millionen Kilowattstunden Strom könnten die drei Windräder nach
Angaben von Andreas Markowsky, Geschäftsführer der Ökostromgruppe Freiburg,
eines Tages liefern, mehr, als die gesamte Gemeinde pro Jahr verbraucht.
Münstertal wäre autonom. Gebaut und betrieben werden soll die Anlage von einer
Bürger-Beteiligungsgesellschaft.
Alles von Franz Schmider vom 24.3.2010 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/gegenwind-im-muenstertal--43178373.html
"Wir sind für erneuerbare Energien, aber bitte
nicht hier!"
Jeder könnte das sagen, in ganz Deutschland! Wenn man für den Ausbau erneuerbare
Energien ist, muss man halt auch mal einsehen, dass diese Anlagen ja irgendwo
hin müssen. Am Besten wählen diese Leute dann noch Grün, denn die machen das ja
genau so! Erneuerbare Energien Ja, aber z.B. Pumpspeicherkraftwerke... um
Himmels willen... denken Sie doch mal an die Umwelt... so ein Quatsch!
Ungeachtet der Herkunft dieses Plakates:
http://www.csu.de/dateien/partei/dokumente/wz_gruen_hoch.jpg Es stimmt
einfach!
24.3.2011, Uwe Bühler
Bürgergemeinschaft Energie und
Landschaftsschutz Münstertal
Rüdiger Ruh, Langeck 1b,
Karl-Wilhelm Gutmann, Sägegasse 24
Karl-Josef Fuchs, Spielweg 61, 79244 Münstertal
www.windige-Energie.de
Irreführende
Fotomontage auf Homepage der Windradgegner
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(1)
Breitnauer Weide am 24.3.2011: Blick nach Norden - Windräder rechts am
Waldrand bei Hochsitz - Sonnhalde ganz oben links |
(2) Breitnauer Weide am 24.3.2011: Blick nach
Südosten über die Weide - Windräder links oben geplant
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Breitnauer Weide am 24.3.2011: Blick nach Norden
zum Wegweiser am südwestlichen Ende der Weide
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(4)
Brandenberg am 24.3.2011: Blick nach Norden über die Weide
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(5) Brandenberg am 24.3.2011: Blick nach Süden über den Bohreckweg - Windrad
geplant oben links |
Brandenberg am 24.3.2011: Blick nach Westen, von der Bärkrauthütte kommend
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Tele-Blick von Grunern nach Osten hoch zur Breitnauer Weide am 26.3.2011 |
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Die auf der Homepage der Bürgergemeinschaft
www.windige-energie.de
wiedergegebene Fotomontage zeigt vier Windräder im Wald
direkt oberhalb des Klosters St.Trudpert in bedrohlicher Nähe und Größe. Dieses Foto ist irreführend und nicht
ehrlich, weil - schaut man von Mühlematten nach Osten über St.Trutpert - die
geplanten Windräder zumindest in dieser Dimension nicht zu sehen sind.
Beweis: In Bild (1) würden die Windanlagen rechts am Waldrand angeordnet, also
zur angewandten Seite von St.Trudpert links unten. In
Bild (5) würde ein Windrad links oben gebaut, während St.Trudpert rechts unten
im Tal liegt. Die auf der Gemarkung von
Wiesler-Hof bzw.
Schneider-Hof liegenden Windräder sind weniger von St.Trudpert und Spielweg aus sichtbar
(also von Westen) als vom Wiedener Eck und Itzenwald/Hörnle her.
Ein Trost: Vor dem Bau der Windräder am Roßkopf auf dem Schloßberg in Freiburg
kursierten auch Fotomontagen, die den beängstigenden Eindruck erweckten, unser
schönes Freiburger Münster stünde ab jetzt inmitten von riesigen
Windkraftspargeln. Und diese Fotos sind seit langem allesamt verschwunden.
Kein Trost: Das AKW Fessenheim liegt nur ca
20 km westlich der Breitnau - und wenn der Wind hier oben bläst, dann meistens
von Westen.
24.3.2011, EK
Krippen von Hauser, Bäuerle, Lucht und Gutmann in Trudpert-Kapelle
Die Klosteranlage St. Trudpert in Münstertal mit der barocken Pfarrkirche und
der klösterlichen Kuppelkirche ist zu jeder Jahreszeit ein Besuch wert, doch ins
Innere der Trudpert-Kapelle – der Überlieferung nach der Ort, an dem der Eremit
Trudpert vor 1400 Jahren durch Mörderhand starb – gelangt man in der Regel nicht
hinein – außer, es ist Weihnachtszeit. Dann sind die einheimischen Krippenbauer
in der 300 Jahre alte Kapelle zugange und bauen immer drei oder
vier ausgewählte
Haus- und Kirchenkrippen auf.
Im zentralen Altarraum der Kapelle steht die Pfarrer-Paulin-Wiesler-Krippe.
Der Münstertäler Bürgersohn (1894–1944) war zuletzt Stadtpfarrer in Schönau, wo
die Krippe vormals stand. Nach seinem Tod wurde er auf dem Friedhof St. Trudpert
in seiner Geburtsgemeinde Münstertal beigesetzt. Im Jahre 2002 kam die Krippe
gewissermaßen als Erbstück an die Münstertäler Familie Hauser, welche die Krippe
als Geschenk der Kirchengemeinde St. Trudpert vermachte. Die Krippe wird von
Fachleuten auf ein Alter von zirka 150 Jahren geschätzt.
Im rechten Altarraum
der Kapelle hat der Münstertäler Bürger Bruno Bäuerle vom Prestenberg seine
Hauskrippe aufgebaut. Entstanden ist sie in den 30-er Jahren des vorigen
Jahrhunderts im benachbarten Todtnau. Dort war sie im Besitz der Familie Brendle,
bis sie zu Beginn der 80-er Jahre als Nachlass ins Münstertal zur Familie
Bäuerle am Prestenberg kam. Den ursprünglichen zentralen Krippenblock –
modelliert aus Holz und Pappmaché – hat Bruno Bäuerle im Laufe der Jahre auf
beiden Seiten erweitert. Die Figuren stammen zum Teil noch aus der Gründerzeit
der Krippe in den 30-er Jahren, teils hat sie Bruno Bäuerle nach und nach
ergänzt – ein Krippenbauer ist mit seinem Werk nie am Ende.
Auf der linken Altarseite zeigt der einheimische Krippenbauer Hans Lucht seine
Schwarzwald-Hauskrippe – ein fast dreieinhalb Meter breites und knapp zwei Meter
tiefes Krippenbauwerk, das traditionsgemäß von Heilig Abend bis "Mariä
Lichtmess" am 2. Februar seinen Platz im Wohnzimmer hat. 1986 gilt als das
"Geburtsjahr" der Krippe – zeitgleich mit der Geburt von Tochter Angelika. Bei
der figürlichen Ausgestaltung seiner Hauskrippe setzt Hans Lucht ganz auf die
Kunstfertigkeit des Holzschnitzers Hubert Riesterer von der Schnitzerstube in
der Münsterhalde.
Im Kapellenchor rechts zeigen erstmals die Laura und Mara Gutmann ihre
Kinderkrippe. Krippenbauen ist zwar meist Männer- oder Bubensache, doch auch
Mädchen lassen sich für diesen Weihnachtsbrauch gewinnen. Laura und Mara sind
heute 17 und 15 Jahre alt, doch ihre gemeinsame Krippe gibt es praktisch schon
seit ihrer Geburt. Damals vor rund 15 Jahren waren es ihre Eltern und
Großeltern, die für ihre beiden Töchter beziehungsweise Enkel eine Krippe
aufbauten, doch schon sehr bald wurde es "ihre" ganz persönliche Kinderkrippe.
Öffnungszeiten 2010: werktags jeweils von 14 bis 17 Uhr, samstags,
sonn- und feiertags von 11 bis 17 Uhr. Eröffnung am Sonntag, 19. Dezember 2010, um
11 Uhr. Letzter Ausstellungstag ist der Sonntag nach Dreikönig, 9. Januar
2011. Parkraum gibt es auf dem Parkplatz an der L 123 zu Füßen der
Klosteranlage. Von hier drei Minuten Fußweg bis zur Kapelle. Der Eintritt ist
frei. Sonderführungen können angemeldet werden unter Tel 07636/1201
18.12.2010, Manfred Lange
Josef Muckenhirn als Farrenhalter verabschiedet -
Bullenhaltung rückläufig
Der kürzliche Weideabtrieb bildete auch den äußeren Rahmen zur Verabschiedung
des langjährigen Bullen- oder Farrenhalters Josef Muckenhirn. Seit Oktober 1974
war in seinem landwirtschaftlichen Betrieb auch die Zuchtbullenhaltung für den
Bereich Spielweg untergebracht. Bis zum Frühjahr 2010 stellte er sich damit in
den Dienst der örtlichen Landwirtschaft, dann wurde die weitere Haltung des Gemeindefarrens eingestellt. Vor einem Vierteljahrhundert waren im Bereich
Untermünstertal noch fünf öffentliche Farrenhaltungsbetriebe vorhanden, in deren
Ställen insgesamt acht Bullen gehalten wurden, während es in Obermünstertal 14
Halter mit der gleichen Anzahl von Bullen waren. Jetzt werden im gesamten
Münstertal nur noch vier derartige Zuchtbullen gehalten, die im Eigentum der
Gemeinde stehen und bei Landwirten untergebracht sind. Für den Rückgang der
öffentlichen Bullenhaltung sind insbesondere die rückläufige Zahl der Rinder und
Kühe, die Umstellung zahlreicher Landwirte auf Mutterkuhhaltung sowie die
Aufhebung der Pflicht der Gemeinden, einen öffentlichen Farren vorzuhalten,
verantwortlich. Trotz Wegfalls dieser gesetzlichen Pflicht wurde in Münstertal
die Farrenhaltung über die Gemeinde auf freiwilliger Basis weitergeführt. Da die Bullen in den verschiedenen Ortsteilen untergebracht waren, mussten die
Landwirte im weit verzweigten Münstertal mit ihren weiblichen Tieren oft längere
Wege bis zum Bullenstall zurücklegen, um sie dort decken zu lassen. Mit der
Zunahme des Straßenverkehrs war dies mit Gefahren und einem erheblichen
Zeitaufwand für den Landwirt verbunden.
Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass größere Betriebe dazu übergegangen
sind, einen eigenen Zuchtbullen zu halten, während andere Landwirte für die
Befruchtung ihrer Tiere auf die künstliche Besamung "umgestiegen" sind, da diese
im heimischen Stall vorgenommen werden kann. Lediglich für die übrigen Betriebe
wird noch die gemeindliche öffentliche Bullen- oder Farrenhaltung betrieben,
jedoch wird für die Inanspruchnahme eine Deckgebühr erhoben.
Landwirte wie Josef Muckenhirn, die die öffentliche Farrenhaltung im Namen der
Gemeinde übernommen haben, erhalten von der Gemeinde für die Betreuung, Pflege
und Futtergestellung eine Aufwandsentschädigung, wobei der Zuchtbulle selbst im
Eigentum der Gemeinde steht und in der Regel bei Zuchtviehversteigerungen
erworben wird. Mit der insbesondere altersbedingten Aufgabe der Bullenhaltung im
Betrieb von Josef Muckenhirn wurde ein weiterer öffentlicher Farrenstall
geschlossen. Bürgermeister Rüdiger Ahlers würdigte bei der Verabschiedung von
Josef Muckenhirn im Beisein zahlreicher Landwirte seinen nicht immer
ungefährlichen Dienst im Interesse der Tierhalter.
Der Bürgermeister verwies darauf, dass Muckenhirn während seiner Zeit als
Bullenhalter zahlreiche Auszeichnungen erhalten hat. Insbesondere der Landkreis
habe ihn mehrfach für vorbildliche Vatertierhaltung geehrt und mit Prämien
belohnt. Von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter erhielt Muckenhirn
1984 die bronzene, 1989 die silberne und 1999 die goldene Ehrennadel mit Urkunde
verliehen. Auch bei den früheren Bullenschauen habe die zuständige Fachbehörde
immer wieder den hervorragenden Zustand der ihm anvertrauten Tiere bestätigt.
Bürgermeister Ahlers dankte dem langjährigen und geschätzten Farrenhalter für
seine 36-jährige Tätigkeit im Interesse der Gemeinde und ihrer Landwirte und
überreichte Josef Muckenhirn als Dank und Anerkennung ein geschnitztes
Holzrelief und ein weiteres Präsent.
Farrenhaltung:
Bullen oder Farren dienen der Befruchtung weiblicher Rinder und Kühe. Die
Zuchtbullen, umgangssprachlich auch "Muhni" genannt, werden von der Gemeinde
erworben und einem Landwirt zur Pflege überlassen, wofür die Kommune eine
Aufwandsentschädigung oder Futtergeld bezahlt. In der heutigen Zeit lassen
größere Betriebe ihre Tiere von einem eigenen Bullen decken; andere wiederum
nutzen die Möglichkeit der künstlichen Besamung, so dass der Bedarf an einer
öffentlichen Farrenhaltung zurückgegangen ist.
5.11.2010, Eberhard Gross, Münstertal
Vom
Hinteren Elend zu
Stampfbachwasserfall und Scharfenstein
Gepflegte und gut ausgeschilderte Wanderwege sind eine gute Sache,
doch eine glatte Note höher angesiedelt ist eine Wanderung auf alten,
schmalen "Hutpfaden" durch eine geschichtsträchtige Landschaft – und
das alles in Begleitung eines sachkundigen Natur- und
Landschaftsführers. So wie Wolfgang Eckerle aus Münstertal, der im
Dienste des Naturparks Südschwarzwald vielfältige Erfahrung in diesen
Tourismusbereich einbringt. Sein erstes Angebot im Mai dieses Jahres
war von 20 Wanderfreunden und Geschichtsinteressierten mit
Begeisterung aufgenommen worden, so dass in diesem Sommer drei weitere
Touren zum selben Thema angeboten werden und zwar jeweils am Mittwoch,
21. Juli, 4. August und 22. September, von 13 bis 17 Uhr.
Unter dem
Motto "Im Tal der Wasserfälle, Glasmacher und Ritter" beginnt die
vierstündige Wandertour auf dem Großparkplatz St. Trudpert am Fuße des
Klosters. Von dort geht es zunächst per PKW-Fahrgemeinschaft etwa vier
Kilometer ans "Ende der Welt" (im Volksmund auch "Hinteres Elend"
genannt). Hier führte bis zum Bau der L 123 in der Mitte des 19.
Jahrhunderts der Aufstieg für die Pferdegespanne zum Wiedener Eck
durch. Vom kleinen Parkplatz beim Wasserhaus geht’s jetzt zu Fuß ganz
nah am Stampfbach entlang stramm bergan auf einer Treppe aus
Naturstein. Schon bald kommt droben der neue Brückensteg in Sicht, den
der Verein der Bergfreunde Münstertal vor einigen Jahren komplett
erneuert hat. Ein tolles Fotomotiv angesichts der über viele Stufen
herabstürzenden Wildwassermassen. Gleich nach der Brücke führt
Wolfgang Eckerle seine Gäste links ab auf einem schmalen Hutpfad
(abgeleitet vom früheren Wald-Hüter) durch einen Hochwald bis zur
kreuzenden Passstraße L 123 und darüber hinaus in den hier beginnenden
Glashofwald. Hier war einst das Zentrum einer alten Kulturlandschaft,
wo eine regelrechte Industrie zur Herstellung von Holzkohle,
Quarzsand, Pottasche und letztlich Glas bestand. Nach einer Umrundung
des heute verlandeten Glashofsees folgen wir rechts abbiegend der
blauen Raute und gelangen auf einem fast ebenen schmalen Hutpfad zum
Scharfenstein. Der Anstieg der letzten 200 Metern erfordert nochmals
alle Muskelkraft, bevor man sich gewissermaßen auf dem Boden oder im
Innern der alten Raubritterburg wähnt. Nur noch wenige Reste sind von
der einst imposanten Burganlage übrig geblieben. Die Aussicht tief
hinab ins "Elend", deren Bewohner der Sage nach unter der Knute des
Burgherrn "elendiglich" litten, wie auch die Aus- und Fernsicht bis
hinüber zum Belchen entschädigt für alle körperliche Mühsal. Der
Abstieg von 914 Metern ins 300 Meter tiefer gelegene Tal führt über
die kunstvolle Steinbogenbrücke der L 123 aus dem Jahr 1847, vorbei an
der Scharfensteinhütte zum Ausgangspunkt der Rundwanderung. Der wird
ohne Stress und mit mehreren kleineren Erholungspausen nach rund vier
Stunden erreicht – Zeit genug, um noch in einer der Rast- und
Gaststätten, im Spielweg, in der Sonne, im Kreuz oder im
Schwarzwaldcafe beim Bahnhof einzukehren.
17.7.2010, Manfred Lange, Alles auf
http://www.badische-zeitung.de/kreis-breisgau-hochschwarzwald/bz-ausflugstipp-stampfbachwasserfall-und-scharfenstein
BOS-Funkmast auf dem Helmiseck
Digital-Funkstation "BOS" (Behörden und
Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) auf dem Gewann
Helmiseck im oberen Münstertal. Annähernd 100 Bürgerinnen und Bürger –
nicht nur aus dem "betroffenen" Wohngebiet sondern auch Vertreter örtlicher
Rettungseinrichtungen sowie ein halbes Dutzend Gemeinderäte – waren in den
Saal im Gasthaus "Kreuz" gekommen, wohin Initiativ-Sprecher Frank Ternes
auch einige Fachleute als Referenten eingeladen hatte: den Freiburger
Allgemeinmediziner Wolf Bergmann, den Funktechniker und Strahlenexperten
Ulrich Weiner sowie vom Regierungspräsidium (RP) Freiburg Polizeioberrat (POR)
Uwe Oldenburg und den Ersten Polizeihauptkommissar (EPHK) Hilmar Reith.
Podium wie Auditorium waren sich darin einig, dass heute ohne Funk fast
nichts mehr geht, dass mit dem Aufbau weiterer Funknetze auch
Gesundheitsgefährdungen nicht auszuschließen sind, dass aber ohne das jetzt
auf Münstertäler Boden geplante BOS-Tetra-Netz vielleicht eine verunglückte
Person nicht geortet und damit nicht gerettet werden kann. .... Alles
vom 2.11.2009 lesen auf
www.badische-zeitung.de/muenstertal/die-suche-nach-echter-alternative--21864779.html
8:7- Mehrheit für BOS-Funkmast, aber
4:11-Ablehnung für Mobilfunkmast
Aus der von vielen Mitbürgern erhofften "echten Alternative" wurde zwar
nichts, doch umsonst war das Engagement der Funkmastgegner dennoch nicht.
Das 8 : 7-Votum bezog sich speziell nur auf den Grundstücknutzungsvertrag
zwischen der Gemeinde Münstertal und dem Land Baden-Württemberg sowie auf
den inzwischen vorliegenden Bauantrag zur Errichtung einer
BOS-Digitalfunkstation. Getrennt abgestimmt wurde deshalb über den weiteren
Verwaltungsvorschlag, auch Dritten (zum Beispiel Mobilfunkunternehmen) die
Mitbenutzung des Sendestandortes zur Installation von Basisstationen zu
gestatten. Dieser Antrag fand nur vier Befürworter bei elf Ablehnungen –
ebenfalls aus allen Fraktionslagern einschließlich Bürgermeister.
Alles vom 6.11.2009 von Manfred Lange bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/muenstertal/knappe-mehrheit-fuer-den-funkmast--22059877.html
Erlebnispfad Süßenbrunn
Einen Urlaubstag sollte man schon
mitbringen, um den neu angelegten "Erlebnispfad" in
Münstertal-Süßenbrunn zu erkunden – besser: zu "erleben". Dabei sind
es weniger die Länge (rund vier Kilometer) und auch nicht die
Höhenunterschiede (rund 150 Meter), die eine gewisse Zeit in Anspruch
nehmen. Vielmehr wollen die am Wegrand installierten Einrichtungen
("Attraktionen" wäre leicht übertrieben) ausprobiert, benutzt,
beobachtet, studiert werden – und das kostet Zeit.
Es sind noch keine zehn Jahre her, seit die Gemeinde Münstertal mit
viel Aufwand und Kosten einen "Landwirtschaftlichen Lehrpfad" und
einen "Waldlehrpfad" mit zahlreichen gut gestalteten
Informationstafeln anlegen ließ. Gemeindeförster Wolfgang Gutmann, in
dessen Revier der neue Erlebnispfad liegt, steht jedoch nicht allein
da, wenn er behauptet: "Die Leute wollen heute weniger belehrt werden;
sie wollen erleben". Als Folge dieser Erkenntnis hat selbst der
Naturpark Südschwarzwald einige tausend Euro lockergemacht, womit der
kommunale Forsthaushalt über rund 14 000 Euro für Installation und Bau
von Gerätschaften und Beschilderung verfügte. Und diese wurden mit
viel handwerklicher Eigenarbeit von Förster Wolfgang Gutmann und den
beiden Forstwirten Christoph Muckenhirn und Josef Steck in den
vergangenen Monaten umgesetzt.
Ausgangs- und Endpunkt für den
Erlebnispfad ist etwa zwei Kilometer von Bahnhof / Rathaus Münstertal
entfernt der Waldparkplatz "Süßenbrunn". Hier empfiehlt es sich,
zunächst einmal die schön gestalteten und informativen Hinweistafeln
neben der Sitzgruppe zu studieren. Dann heißt es auf dem geradeaus
führenden breiten Waldweg bergauf zu gehen und dem Schild
"Waldlehrpfad" (künftig als "Erlebnispfad" tituliert) zu folgen.
Nach etwa 250 Metern verlassen wir vorübergehend diesen Hauptweg und
biegen links ab auf den "Pirschpfad", wo nach weiteren 150 Metern die
erste der insgesamt vier Stationen erscheint: ein Hochsitz. Wohl dem,
der sein Fern- oder Opernglas eingesteckt hat, um die im Wald
versteckten Tierreliefs von sechs Säugetieren und vier Vögeln zu
finden. Unser Pirschpfad mündet wenig später wieder auf den
Hauptwaldweg, auf dem uns die nächste Station erwartet zum Thema
"Tierweitsprung": Welches heimische Tier macht die größten Sprünge?
Ganz ohne Lernen und Lehren geht es auch auf dem neuen Erlebnispfad
nicht. Aber in pädagogisch geschickter und interessanter Weise werden
die vielfältigen Funktionen des Waldes und des Holzes so dargestellt,
dass für die ganze Familie ein lustiges Zählen, Schätzen und Raten
beginnt.
In ganz wörtlichem Sinne kann Natur erlebt werden auf dem Barfußpfad,
wo sieben verschiedene Bodenbeläge natürlich bei verschlossenen Augen
erfühlt und ertastet werden sollen. Auf breitem Waldweg unter
schattenspendenden Bäumen erreichen wir am Rande des Hochwaldes die
letzte Station. Hier bietet sich ein herrlicher Blick über die
Süßenbrunn-Jungviehweide bis zum Kloster St. Trudpert und zu den
Höhenzügen des Schauinslandes. Eine stabile Tisch-Sitz-Gruppe lädt zum
Verweilen und zum Vespern ein. Und selbst ans Mittagsschläfchen für
die Wanderer haben Förster Wolfgang Riesterer und seine beiden
Gehilfen gedacht und eine massive Doppel-Liegeschaukel aus Douglasie
und Eichenholz gezimmert.
Der bequeme Abgang über die Süßenbrunnweide bis zum Waldparkplatz
dauert keine halbe Stunde, und dort besteht nach Bedarf nochmals
Vespermöglichkeit.
Anfahrt mit dem Pkw auf der L 123 von Staufen bis zum Rathaus, dort
rechts ab auf die L 130, nach 300 Metern scharf rechts ab auf die sehr
schmale, steile, aber asphaltierte Süßenbrunnstraße (etwa 1,2 km) bis
zum dortigen Parkplatz. Bahnfahrer benutzen vom Bahnhof Münstertal aus
denselben Weg Richtung Rathaus, dort rechts ab auf der L 130 und nach
300 Metern nochmals rechts ab auf die bergauf führende
Süßenbrunnstraße.
Manfred Lange, 8.8.2009
Bürgersonnenkraftwerk in Spielweg:
Regeneratives Energiezentrum
Gleich zweimal befasste sich der Gemeinderat in den
vergangenen Sitzungen mit dem Thema regenerativer Energie - diesmal nicht im Untertal, sondern speziell im Ortsteil Spielweg. Initiatoren sind sowohl die
Gemeindeverwaltung Münstertal als auch der Agenda-Arbeitskreis "Bebauung-Energie-Verkehr". Im Blickpunkt stehen dabei die regenerativen Energien Holz und
Sonnenwärme.
Die seit zwei Jahren gut arbeitende Nahwärmeversorgung in der Ortsmitte
Untermünstertal gab zweifellos den Denkanstoß, eine analoge Heizungsanlage im
zentralen Obertäler Ortsteil Spielweg zu installieren. Die Hackschnitzelanlage
im Keller der Abt-Columban-Schule versorgt inzwischen mehrere öffentliche und
private Gebäude in der Ortsmitte - warum also nicht ein ähnliches Projekt im
Spielweg, fragten sich Verwaltung und Gemeinderat, zumal zwischenzeitlich auch
für die Stohrenschule eine Pellet-Heizung installiert wurde.
Mehrere kommunale Gebäude im Bereich Spielweg (Schule, Feuerwehrgerätehaus,
Bienenkundemuseum, Kindergarten) wären für eine solche zentrale Heizungsanlage
geeignet, die auch private Kunden bedienen könnte wie beispielsweise die
benachbarte Hotelanlage "Spielweg" , deren Eigentümer großes Interesse für das
Projekt gezeigt habe. Im Gemeinderat bestand rasch Einigkeit darin, das
Ingenieurbüro Schuler aus Bietigheim-Bissingen, welches bereits die
Hackschnitzelanlage im Untertal geplant hat, mit einem Gutachten zur
Realisierung einer vergleichbaren Anlage im Obertal zu beauftragen.
Ins selbe umweltfreundliche Horn stieß schon eine Sitzung später die Lokale
Agenda mit der Absicht, eben im Bereich Spielweg ein weiteres
Bürgersonnenkraftwerk (BSK) wie bereits auf der Abt-Columban-Schule im Untertal
zu installieren. Auch hier war wohl der erfolgreiche dreijährige Verlauf der 52
KW-Anlage auf den Schuldächern (mit einer derzeitigen Gewinnausschüttung von
fünf bis sechs Prozent) der entscheidende Auslöser, ein ähnliches Projekt im
Obertal zu verwirklichen.
Wie der Sprecher des Agenda-Arbeitskreises, Architekt Lothar Wolf, vor dem
Gemeinderat darlegte, sei dazu die südwärts gerichtete Dachfläche auf dem
Spielweg-Kindergarten sehr gut geeignet. Hier könnte — ebenso wie auf dem Dach
des Wasserhochbehälters "Bühl" — jeweils eine 10 KW-Anlage installiert werden.
Anfragen von einheimischen Bürgern für eine Zeichnung von Anteilsscheinen an dem
geplanten BSK-II seien schon jetzt mehr vorhanden als Dachflächen zur Verfügung
stünden, sagte Architekt Wolf. Bewährt habe sich im Untertal das Modell einer
"GbR" (Gesellschaft bürgerlichen Rechts), da hierbei die geringsten Verwaltungs-
und Nebenkosten - auch durch das ehrenamtliche Engagement des
Agenda-Personals -
entständen und sich somit die größte Gewinnausschüttung ergebe. Nicht ins
Sonnendachkonzept einbezogen werden denkmalgeschützte Gebäude wie das
Bienenkundemuseum oder die Spielwegschule, waren sich Agenda-Sprecher und
Gemeinderat einig, jedoch sollte das Feuerwehrgerätehaus mit in die Planungen
einbezogen werden, meinten einige Ratsmitglieder. Nachdem der Rat einstimmig den
Antrag der Agenda zur pachtfreien Überlassung von Kindergarten- und
Hochbehälterdach befürwortet hatte und der Gestattungsvertrag schon bald
vorgelegt und abgeschlossen werden kann, sieht Architekt Wolf gute Chancen für
eine Inbetriebnahme der Fotovoltaikanlage im Frühjahr 2009.
Manfred Lange, 9.10.2008, BZ
www.bsk-muenstertal.de
Im Kreise seiner Familie und zahlreicher
Kunstfreunde feierte der Künstler
Franz Gutmann am 3. Oktober im Kunstpalais Badenweiler seinen 80.
Geburtstag. Gleichzeitig wurde mit einer Ausstellung eine Retrospektive mit
seinen facettenreichen Arbeiten eröffnet. Der Künstler, der einige Jahre in
Afrika gelebt und sich auch an Albert Schweizers Klinik in Lambarene engagiert
hat, lebt in seiner Heimat im Münstertal.
Im Namen der Betreiber und Freunde des Kunstpalais gratulierte der Verleger
Peter Martens dem Jubilar. Für die Gemeinde Münstertal überbrachte
Bürgermeisterstellvertreter Wiesler Glückwünsche. Die Exponate sind in sechs
geschlossenen Räumen thematisch präsentiert: Bronzen, Kreuze, Leuchter, Frauen,
Phalli, Afrikanisches. In das Werk Franz Gutmanns führte der Literat und
Aphoristiker Nikolaus Cybinski ein. Man begegne in allen Arbeiten Gutmanns, so
vielfältig sie sich auch präsentierten, dem Bestreben des Künstlers, die
Einfachheit der Dinge "aus ihrer Verborgenheit zu lösen und sichtbar zu machen".
Diesen Blickwinkel, im Reichtum der Facetten das Wesentliche zu sehen und "die
Wahrheit" zum Vorschein kommen zu lassen, habe Gutmann mit anderen Größen der
Region gemeinsam, dem Dichter Johann Peter Hebel und dem Philosophen Martin
Heidegger etwa. Gutmanns Arbeiten seien darüber hinaus geprägt vom Gestaltwandel
des Lebens, dem "Heraustreten aus der Erscheinung" , in welchem das Wesen der
Existenz offenbar werde. Cybinski wies auf den gewaltigen Christus in der
Freiburger Universitätskirche und auf Altar und Ambo
im Freiburger Münster hin und auf die große Holzskulptur "Die Geworfene" ,
die den Hauptraum der Ausstellung beherrscht. Sie sei ein Exempel für das "In-die-Welt-Geworfensein"
des Menschen. Die Mittel und Wege, deren Gutmann sich bediene, um all dies
sichtbar zu machen, gehorchten der strengen Formenschule, wie er sie bei seinem
Düsseldorfer Lehrer Ewald Materé kennen gelernt habe. Das beharrliche Verfolgen
eines langen und folgerichtigen Gedankenganges führe bei Gutmanns Arbeiten dazu,
den Ordnungsprozess sichtbar zu machen, der den Dingen zugrunde liege. So gelte
für Gutmanns Lebenswerk auch, was Paul Klee über die Kunst gesagt habe: Sie sei
"eine Reise ins Land der besseren Erkenntnis" . Zum Schluss seiner Worte
gratulierte Cybinski mit Hebels Worten aus dem "Wächterruf" , in den alle
Anwesenden einfielen: "Halt die guet!" Mit herzlichen und verschmitzten Worten
bedankte sich der Künstler bei allen Gratulanten sowie bei den Organisatoren der
Ausstellung. Die Vernissage erhielt durch die Einbindung seiner Familie einen
besonderen Akzent: Seine Ehefrau Karin Heinrich-Gutmann rezitierte eigene
Gedichte zu verschiedenen Werken ihres Gatten. Gutmanns Sohn Stefan umrahmte die
Veranstaltung mit seinem beeindruckenden Können auf der afrikanischen Trommel.
Bei der anschließenden Besichtigung der hervorragend gestalteten
Ausstellungsräume herrschte infolge des großen Andrangs eine gemütliche "Druckete".
Ausstellung bis 3. November im Kunstpalais Badenweiler: Dienstag bis Samstag:
14 bis 18 Uhr, Sonntag: 10 bis 18 Uhr
Bianca Flier , 6.10.2008, BZ
Helmut Sayer von der Bergwacht und Gerhard
Köhler vom Schützenverein bekommen beim Neujahrsempfang die Landesehrennadel
überreicht
Die Tradition der Neujahrsempfänge wird unter dem neuen
Bürgermeister Rüdiger Ahlers fortgeführt. Dabei nahm die Würdigung der
ehrenamtlichen Tätigkeit einen breiten Raum ein. Ganz oben stand die Verleihung
der Landesehrennadel an zwei altgediente Vereinsmitglieder, an Helmut Sayer von
der Bergwacht Schwarzwald und an Gerhard Köhler vom Schützenverein Münstertal.
In der Bergwacht Schwarzwald gilt Helmut Sayer als ein "Mann der ersten Stunde"
, der 1965 als Anwärter in die Bergwacht Schwarzwald (BWS) aufgenommen wurde.
Bereits ein Jahr später gehörte er 1966 zu den Gründungsvätern der Bergwacht
Ortsgruppe Münstertal. In mehr als vier Jahrzehnten arbeitete er stets aktiv im
Verein mit und engagierte sich über viele Jahre auch in der Vorstandschaft. 23
Jahre lang (von 1966 bis 1989) war er Sanitäts- und Sachwart und von 1993 bis
2005 weitere 12 Jahre stellvertretender Naturschutzwart innerhalb der
Bergwacht-Ortsgruppe Münstertal.
Im Jahr 2005 wurde
ihm anlässlich
seiner 40-jährigen Zugehörigkeit zur BWS die goldene Landesehrennadel verliehen
und die Bergwacht-Ortsgruppe ernannte ihn zum Ehrenmitglied. Seinen
außergewöhnlichen Einsatz im Dienste und zum Wohle der Mitmenschen würdigte
jetzt die Landesregierung mit der Verleihung der Landesehrennadel mit Urkunde,
überreicht von Bürgermeister Rüdiger Ahlers.
Ebenfalls mit der Landesehrennadel ausgezeichnet wurde Gerhard Köhler. Seit 1962
ist er aktives Mitglied im Schützenverein Münstertal, dem er elf Jahres als
stellvertretender Vorsitzender und über 30 Jahre als Jugendleiter diente und
heute als 76-jähriges Ehrenmitglied immer noch aktiv ist. Für acht Jahre war
Gerhard Köhler zum ehrenamtlichen Richter am Arbeitsgericht Freiburg bestellt.
Bleibende Verdienste außerhalb des unmittelbaren Vereinslebens erwarb sich
Gerhard Köhler als Beschrifter und Zeichner von Hunderten von Urkunden,
Ehrenscheiben, Bühnenkulissen und Plakaten. Seit 1994 beteiligt sich der
gelernte Maler — vor allem während der Sommerferien — ehrenamtlich an
Renovierungsarbeiten in der Abt-Columban-Schule.
Anerkennung zuteil wurde
Rigobert Dießlin, der 1993 zu den Hauptinitiatoren der
Krippenbauergruppe gehörte. Die erste große Krippenausstellung 1994 in der
Schulaula sowie 1996 der Bildstöckle-Bau auf dem Eichboden wurden maßgebend von
ihm beeinflusst. 2005 baute er eine private Hauskrippe nach den Wünschen des
Erzbischofs, und 2006 und 2007 schmückte eine von ihm geschaffene Kirchenkrippe
den Chor im Freiburger Münster. Seine Tenorstimme stellte Rigobert Dießlin über
viele Jahre in den Dienst des Kirchenchores, des Männergesangvereins und der
Belchengeister-Fanetzunft.
Vom Bürgermeister gewürdigt wurde das hohe Engagement der beiden auf den Tag
gleichaltrigen Bürger Karl Riesterer vom "Fabihof" und Josef Pfefferle vom
"Bergmännlehof"
(beide geboren am 26. August 1926), welche sich beruflich nicht nur der
Holzhauerei, sondern ein ganzes Leben lang intensiv der Imkerei gewidmet haben.
Mit Jahresbeginn 1957 traten beide dem Imkerverein Münstertal bei, der sie 2007
für 50-jährige aktive Treue — auch für Verdienste beim Aufbau des
Bienenkundemuseums — zu Ehrenmitgliedern ernannte. Inzwischen haben beide die
hohe Kunst der Bienenzucht erfolgreich an ihre Kinder und Enkel weitergegeben.
Ein Mann für alle Fälle — so Bürgermeister Ahlers — war und ist für den
Männergesangverein Untermünstertal Meinrad Wiesler vom Rainle, der vor 60 Jahren
dem MGV beitrat, dort mehr als 2000 Proben besucht hat, als Fahnenträger wie als
Folklorekraft dem Verein jederzeit zur Verfügung stand und nebenher noch viele
Jahre beim SVU die Funktion eines Platzwartes ausübte. Glückwünsche des
Bürgermeisters durfte Felix Wörner von der Unteren Gasse für seinen Siegerplatz
beim praktischen Leistungswettbewerb der Handwerkerjugend auf Landesebene
entgegennehmen. Alexandra Riesterer vom Gipf war erfolgreich beim
"Floristen-Jugendpokalwettbewerb" des Fachverbandes deutscher Floristen in
Offenburg, wo sie unter anderem mit der Aufgabe "Brautautoschmuck" einen ersten
Platz belegte — auch dank ihrer Ausbildung im Blumenfachgeschäft Kaltenbach in
Heitersheim.
Hohe Anerkennung erfuhr auch Werner Wolf, der 20 Jahre lang im Ehrenamt in
Münstertal "Essen auf Rädern" ausfuhr und dabei mehr als 40 000 Kilometer
zurücklegte. Der heute 82-Jährige hat inzwischen sein Fahreramt in jüngere (Rentner-)Hände
gelegt. Zahlreichen Blutspendern überreichte Bürgermeister Ahlers die goldene
Ehrennadel der Blutspendezentrale. Absolute "Spitze" war Werner Süß mit 75
Spende-Aktionen, gefolgt von Anton Brender mit 50-maligem Spenden. Urkunden und
Ehrennadeln für 25 Blutspenden erhielten Bruno Glockner, Johannes Gutmann, Erika
Hamann, Peter Muckenhirn, Barbara Neymeyer und Karlheinz Wiesler.
Lob, Anerkennung und je ein Präsent gab es für nicht weniger als 20 Blumenfrauen
(und zwei Blumenmänner), welche das Jahr über den Blumenschmuck an zahlreichen
Brückengeländern und an öffentlichen Brunnen und Plätzen pflegen. Analog dazu
gibt es im Tal rund drei Dutzend Wegepaten, die ganz bestimmte Wander- und
Mountainbikewege in ihre Obhut nehmen, regelmäßig inspizieren und gelegentlich
auch zu Schaufel, Heckenschere, Hammer und Nagel greifen, wenn beispielsweise
eine Sitzbank wieder in einen einladenden Zustand versetzt werden soll. Im
Verein mit den beiden einheimischen Förstern Gerd Pfefferle und Wolfgang Gutmann
überwachen die ehrenamtlichen Wegepaten rund 70 Kilometer Wanderwege auf der
Gemarkung, sagte Bürgermeister Ahlers anerkennend.
Ein dickes Kompliment gab es schließlich für das Elternteam, das dem
Kindergarten St. Antonius einen neuen und freundlicheren Anstrich verpasste.
Bürgermeister Ahlers zollte allen Genannten Anerkennung für ihr ehrenamtliches
Engagement zum Wohle der Gemeinde.
Manfred Lange, 17.1.2008,
www.badische-zeitung.de
Erfolg für
2.5 Jahre Engagement: Bleiberecht für
kurdische Schwestern Sönmez
Dass den kurdischen Schwestern
Hülya, Ayfer und Sibel Sönmez am 4. Dezember vom Innenministerium
Baden-Württemberg aus humanitären Gründen die Aufenthaltserlaubnis erteilt wurde
(die BZ berichtete), war für die Sönmez-Initiative der schönste Lohn für
zweieinhalb Jahre beharrliches, ehrenamtliches Engagement. Und die drei jungen
Frauen konnten kaum glauben, dass die Zeit des Bangens nun vorbei ist.
Nachdem der Asylantrag der Schwestern abgelehnt worden war, brachte im April
2005 ein Artikel in der BZ den Stein ins Rollen. Inge-Lore Andres aus
Münstertal, wo die Familie Sönmez damals noch wohnte, war vom Schicksal der von
der Abschiebung bedrohten Kurdinnen so berührt, dass sie beschloss, eine
Initiative zu gründen — trotz des fast aussichtslos erscheinenden Unterfangens,
das Bleibe recht zu erwirken. Sachverständige hatten dem Anliegen keinerlei
Chancen eingeräumt, da zwei der Schwestern bei der Einreise bereits volljährig
waren. Dennoch fand sich ein großer Kreis von Mitstreitern, auch solche aus dem
Münstertäler Tauschring. Die Hauptarbeit teilte sich Inge-Lore Andres mit
Barbara Hirth. Überall, wo beide sich Hilfestellung erhofften, sprachen sie vor,
knüpften Kontakte, schrieben unzählige Briefe, organisierten
Unterschriftenaktionen. Mehrere Zeitungen und auch das Fernsehen griffen den
Fall auf. "Es kann doch nicht sein, dass drei junge Frauen von der Familie
getrennt und in die Türkei abgeschoben werden sollen, wo sie als Angehörige
einer Minderheit ohne Chancen und etlichen Gefahren ausgesetzt wären" , so oder
ähnlich klangen die Argumente der entschlossen auftretenden Initiative und
vieler Menschen aus der ganzen Region, die sich meldeten, um Hilfe zuzusagen.
Eine betagte Rentnerin etwa, die anbot, die Schwestern zu verstecken.
In einer Presseerklärung würdigte die Initiative die große Unterstützung, die
sie in der Bevölkerung gefunden hatte, auch bei Bürgermeister a. D. Peter Jehle
(Münstertal) und Bürgermeister Ekkehart Meroth (Bad Krozingen), den Pfarrern der
evangelischen Gemeinden beider Orte, Hartmut Friebolin und Gerhard Jost, bei
Mitgliedern des Landtages und Christian Möller vom Südbadischen Aktionsbündnis
gegen Abschiebungen (Saga). Ferner durch Einrichtungen der beiden Kirchen und
die Berichterstatter im Petitionsausschuss Walter Witzel und Bärbel Mielich,
durch Staatssekretär Gundolf Fleischer, den Landtagsabgeordneten Christoph Bayer
und vielen anderen. Hülya Sönmez (26), die Älteste der jungen Frauen, die die
ganze Familie managt, sprach von dem großen Dank, den sie und ihre Schwestern
all denen gegenüber empfinden, die das Bleiberecht mit erstritten haben. Und die
beiden Vorsitzenden der Initiative, Andres und Hirth, stellten fest: "Uns hat
diese Entscheidung der Härtefallkommission Mut gemacht. Bürgerschaftliches
Engagement kann Gutes bewirken. Doch man braucht einen langen Atem." Andres
nannte den Aufwand, der schließlich zum Erfolg führte, "gigantisch" .
Sieben Jahre lang hatten die Kurdinnen auf diesen Erfolg gehofft, nachdem sie
Anfang 2001 mit der Familie nach Deutschland gekommen waren (Eltern und ein
Bruder hatten 2004 Bleiberecht erhalten). Ohne die breite Unterstützerfront
hätte die Härtefallkommission, an deren Votum sich das Innenministerium
orientierte, vermutlich anders über die Eingabe der Sönmez-Initiative
entschieden. Positiv dürfte sich ausgewirkt haben, dass die Schwestern eine
Ausbildung begonnen beziehungsweise eine Arbeit aufgenommen hatten. Ihre
Aufenthaltserlaubnis gilt zunächst für zwei Jahre. Was wäre im Fall einer
Ablehnung passiert? "Wir hätten mit allen Mitteln weitergekämpft." Die Antwort
von Inge-Lore Andres überrascht nicht. Nun aber kann sich die Initiative nach
einem Fest, das natürlich noch ansteht, auflösen.
Dorothee Möller-Barbian
, 28.12.2007, BZ
Die barocke Kirchen- und Klosteranlage
St. Trudpert in Münstertal mit ihren Türmen, Kuppeln
und Zwiebeln ist zwar zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert, doch ins Innere der
Trudpert-Kapelle — der Überlieferung nach der Ort, an dem der Eremit Trudpert
vor 1400 Jahren durch Mörderhand ums Leben kam — gelangt man so ohne weiteres
nicht. Dies ist über die bevorstehenden Feiertage anders. Dank der Münstertäler
Krippenbauer — eine lose Interessengemeinschaft mehrerer Dutzend Gleichgesinnter
— ist die Kapelle täglich geöffnet zur Besichtigung von drei Weihnachtskrippen.
Auf dem "Krippen-Weg" durch und um die Klosteranlage lohnt sich außerdem ein
Besuch der großen barocken Pfarr- und ehemaligen Klosterkirche sowie der
Kuppelkirche des heutigen Schwesternordens. In beiden Gotteshäusern sind über
die Weihnachts- und Neujahrstage sehenswerte Krippen zu besichtigen — eine
Neapolitanische Barockkrippe in der Pfarrkirche (ab Heiligabend) und eine recht
"moderne" Krippe im Kuppel-Rundbau des heutigen Klosters aus der Mitte des 20.
Jahrhunderts.
Der kleine oktogone Bau der Trudpert-Kapelle am Nord-Ost-Ende der Klosteranlage
wird von den Krippenbauern alljährlich über die Advents- und Weihnachtstage
genutzt für eine bescheidene, aber nicht minder eindrucksvolle Ausstellung von
jeweils einer (alten) Kirchenkrippe und zwei (öffentlich noch nie zu sehenden)
Haus- und Familienkrippen). Dank der Initiative der
Krippenbauer wurden ehemalige "Pfarrer" - oder Kirchenkrippen vor dem
Verfall gerettet, fachkundig saniert und zu wahren Prachtstücken "herausgeputzt"
.
In der Mitte vor dem Altarraum der Kapelle dominiert die so genannte
"Pfarrer-Meier" -Krippe. Es handelt sich um eine großformatige Kirchenkrippe,
welche der vormalige Pfarrherr von St. Trudpert zehn Jahre nach seinem
Amtsantritt (1950-1975) in Auftrag gab. Der über zwei Meter breite, mit
Schindelbrettern gedeckte Stall beherbergt das zentrale Geschehen der
Christnacht mit der Heiligen Familie, den Hirten mit den Schafen und den drei
Königen. Ein Freiburger Künstler hat in der Mitte des vorigen Jahrhunderts die
Krippenfiguren mittels gelenkigen Drahtgestellen hergestellt, auf denen Köpfe,
Hände und Füße mit flüssigem Wachs aufmodelliert wurden. Dieses äußerst
kunstvolle und zeitaufwendige Wachstropfverfahren ist heute eine absolute
Rarität. Die prachtvollen Kleider für die Figuren haben Ende der 50er Jahre die
damaligen Landfrauen aus Obermünstertal genäht. Die von Krippenbauer Rigobert
Dießlin hergestellten Schafe haben einen geschnitzten Holzkorpus, auf den echte
Schafwolle aufgeklebt wurde. Zur Rechten dieser Kirchenkrippe ist auf einem zwei
mal ein Meter fassenden Podest erstmals öffentlich zu sehen die Hauskrippe der
einheimischen Familie Merz. Anfang der 90er Jahre hat sich auch Bernhard Merz
von der damaligen "Krippen-Welle" in Münstertal anstecken lassen und eine eigene
Hauskrippe aufgebaut. Die Grundelemente für die Krippenlandschaft lagen und
liegen gewissermaßen vor der Haustür beziehungsweise im Gemeindewald. Alte
Baumwurzeln aller Art verwertet der Krippenbauer in seinem alljährlich neu und
stets etwas anders gestalteten Werk. Zur Linken durfte erstmals der einheimische
Schüler Patrick Riesterer"seine" eigene Weihnachtskrippe ausstellen, die er seit
etwa sieben Jahren alljährlich zu Hause in seinem Zimmer aufbaut. An Anregungen
aus dem Eltern- und dem Großelternhaus fehlte es — angesichts fester, gelebter
Traditionen — nicht.Auf einer stabilen Holzplatte von etwa zwei Metern Breite
entsteht die Krippenlandschaft — eine dem heimischen Schwarzwald nachempfundene
Umgebung — alljährlich neu und jedes Jahr etwas größer. Unentbehrliche "Bau"
-Teile sind dabei vor allem Elemente aus Holz — Wurzeln, Haselnussruten,
Holzschindeln, Tannenzweige und Moos. Die Figuren hat der junge Krippenbauer
gesammelt, getauscht, geerbt oder auf dem Flohmarkt gekauft.
Manfred Lange, 20.12.2007,
www.badische-zeitung.de
Die Besichtigung der Krippen ist möglich
werktags jeweils von 14 bis 17 Uhr sowie sonn- und feiertags von 11 bis 17 Uhr.
Letzter Ausstellungs- und Besuchstag ist der "Dreikönig" -Sonntag, 6. Januar
2008. Der Eintritt ist frei. Sonder-Öffnungstermine für Gruppen können
vereinbart werden unter Telefon 07636-1201.
Grünes Klassenzimmer: Abt-Columban-Schule
sucht Spender
Im Juni dieses Jahres wurde mit dem Bau des grünen
Klassenzimmers an der Abt-Columban-Schule begonnen. Inzwischen ist die
"Lesearena" eingeweiht und wird von allen Klassen der Schule gerne genutzt: in
erster Linie zum Lesen. Doch "Form und Größe bieten es auch an, sie als
"Theaterbühne" mit Plätzen für Zuschauer und -hörer" zu nutzen, erklärt die
stellvertretende Schulrektorin Lucia Böhler.
Dass die Grund- und Hauptschule zu diesem besonderen und in der Region noch
selten vorhandenen "Leseraum" gekommen ist, hat sie, laut Lucia Böhler, dem
guten Zusammenspiel von Gemeinde (insbesondere Bauhof), Schule und Schülern und
nicht zuletzt einer ortsansässigen Baufirma zu verdanken, die Arbeitskräfte und
Material kostenfrei zur Verfügung gestellt hat. Inspiriert von dem grünen
Lesezimmer der Staufener Lilienhof-Schule, bewegte Böhler immer wieder die Idee
von einem Platz, der "richtig Lust aufs Lesen" macht und zum "Hinlümmeln unter
freiem Himmel" einlädt. "Das passt auch zu unserem Schulprofil "Mensch — Kultur
— Umwelt" , "bei welchem dem Lesen eine ganz entscheidende Rolle zukommt" , sagt
die Rektorin. Da sich die Arena auf Gemeindegelände befindet, musste zunächst
die Verwaltung dem Projekt zustimmen. Das Startzeichen kam unverzüglich und auch
die Zusage, Drainagesystem und Bodenaushub nicht in Rechnung zu stellen.
Mit ihrer damaligen zweiten Klasse hatte Lucia Böhler eine Skizze mit selbst
vermessenen Centimeter- und Meterangaben für das Bauvorhaben angefertigt. Der
Bau der Sitzmauern wurde im Rahmen der Schul-Projekttage im vergangenen Juni
realisiert. Schüler der 7. und 8. Klasse setzten unter Anleitung der Firma
Wörner, die drei Mitarbeiter für alle drei Tage abstellte, Stein auf Stein. Denn
Böhler hat die Erfahrung gemacht, dass "vor allem das Selbstgebaute von den
Kindern und Jugendlichen besonders wertgeschätzt wird". Der regelmäßige Gang in
die Schulbibliothek ist spätestens dann fester Bestandteil des Unterrichts, wenn
das "Sch" an der Reihe ist, meist kurz vor Weihnachten im ersten Schuljahr. Dazu
gehört auch das Angebot, sich dort Bücher auszuwählen und im Rahmen des
Unterrichts oder zu Hause darin zu lesen. Denn nur wer stetig das Lesen übt,
macht Fortschritte, erkennt, wie lesend eigenständig die "Welt erobert werden
kann" , erzählt Lucia Böhler begeistert. Manchmal geht die Lesefähigkeit bei
einigen Kindern in der dritten Klasse verloren. Im Unterricht nimmt die
Bedeutung der übrigen Fächer zu und das Lesen muss verstärkt zu Hause trainiert
werden. Umso wichtiger ist es, die Lesekompetenz der Schüler überprüfbar zu
machen. Damit geht einher, auch den Unterricht und konkrete Klassenziele zu
evaluieren. Die Lehrer der Abt-Columban-Schule haben sich dies auf ihre Fahnen
geschrieben und ein entsprechendes Evaluierungs-Konzept entwickelt. Dies umfasst
auch Gespräche mit Eltern über die Leseentwicklung ihrer Kinder. Aber damit das
grüne Klassenzimmer möglichst oft und lange im Jahr genutzt werden kann, soll es
2008 ein Dach bekommen. Diskutiert wird eine Art begrünte Pergola, die mit den
Jahren wächst, im Sommer zunehmend Schatten spendet, um im Herbst wieder den
Blick in Richtung Köpfle freizugeben.
Für die Finanzierung des Daches will der Schul-Freundeskreis aufkommen; darüber
hinaus ist jede andere finanzielle Unterstützung willkommen. Weitere
Informationen: Tel. 07636/78 88 48-0/2.
Barbara Hirth ,
29.10.2007, BZ
Krankenverein 120 Jahre - Landkrankenpflegerinnen begannen 1887
Seine Wurzeln liegen im Jahre 1887, als
erstmals von einem "Frauenverein" die Rede war, der durch "milde Beiträge" zwei
Krankenschwestern unterhalten konnte. Auch 120 Jahre danach hat es sich der
heutige Krankenverein zur Aufgabe gemacht, alten, kranken und sozial
benachteiligten Menschen in der Gemeinde zu helfen. Bei einem Festakt zum
120-jährigen Bestehen des Vereins wurden dessen Aufgaben und Leistungen
gewürdigt.
Mit einem Dankgottesdienst in der
Pfarrkirche, den Pfarrer Johann Schäfer in Konzelebration mit seinem Vorgänger
Hansjörg Neuhöfer zelebrierte, wurden die Feierlichkeiten zum 120-jährigen
Bestehen des Krankenvereins St. Trudpert eingeläutet. Dabei dankte Pfarrer
Schäfer allen, die sich in der Gemeinde um kranke Mitmenschen kümmern, sie
pflegen und ihnen helfen. Beim anschließenden Festakt war das Pfarrzentrum
"Kreuz" voll belegt, so dass der Vorsitzende des Jubiläumsvereins, Eduard
Mutterer, neben vielen Vereinsmitgliedern auch zahlreiche Ehrengäste begrüßen
konnte. Mutterer verwies darauf, dass
ein Dokument vom 2. Januar 1887 als "Geburtsstunde" des heutigen Krankenvereins
angesehen werde, wonach sich zwei Bürgerinnen bereit erklärten, "milde Beiträge
für den Unterhalt zweier barmherziger Krankenschwestern" zu sammeln und hierfür
einen "Frauenverein" zu gründen. Im Laufe der Jahre sei hieraus der heutige
Krankenverein geworden, der als "Verein zur Förderung caritativer und sozialer
Dienste" immer noch seine Daseinsberechtigung habe. Sein Leitmotiv sei "helfen,
unterstützen und solidarisieren".
Die über 500 Mitglieder des Vereins sorgten dafür, dass kranke und sozial
benachteiligte Mitmenschen in verschiedener Weise Hilfe erfahren und auch
Hilfsdienste unterstützt werden können. Eine wesentliche Aufgabe des Vereins
sei, die Beiträge für die Sozialstation Südlicher Breisgau aufzubringen, um
diese Einrichtung zu unterhalten. In seiner Festansprache ging der frühere
Ortspfarrer Hansjörg Neuhöfer auf die Geschichte der Krankenpflege ein und gab
dabei einen interessanten geschichtlichen Überblick auf das "Armenwesen" und die
"Landkrankenpflege" in früherer Zeit.
Erst mit der Gründung des "Frauenvereins" im Jahre 1887 wurde die Krankenpflege
auf eine neue Basis gestellt, die später vom "Mütterverein" und heute vom
Krankenverein weitergeführt wurde und wird. Mit seiner Zielsetzung "helfen,
pflegen, teilen" werde der Verein seiner vielfältigen Aufgabe auch heute noch
gerecht.
Grußworte zum Jubiläum übermittelte auch Kreisgeschäftsführer Bernhard Scherer
für den Caritasverband Breisgau-Hochschwarzwald, der die Entwicklung und
Bedeutung der Krankenvereine in der Region beleuchtete. Auch er verwies darauf,
dass die Krankenvereine vorwiegend die Umlagebeiträge der Kirchengemeinden für
die Sozialstationen aufbringen und damit ein wichtiger Faktor zu deren Bestand
darstellten. Die Grüße der Gemeinde übermittelte Bürgermeister-Stellvertreter
Michael Steinebrunner, der den Krankenverein ebenfalls als unverzichtbar
wertete. Geschäftsführer Gerd Joost von der Sozialstation Südlicher Breisgau
bezeichnete das 120-jährige Bestehen des Vereins als "außergewöhnliches
Jubiläum" auf das man stolz sein könne. Er lobte ebenfalls das segensreiche
Wirken des Jubiläumsvereins zum Wohle alter und kranker Mitmenschen.
Komtur Karl Walz würdigte im Namen des Lazarus-Hilfsdienstes und der Aktion
Essen auf Rädern die Hilfe durch den Verein, während der Vorsitzende des
Pfarrgemeinderates, Karl-Heinz Riesterer, darauf verwies, dass der Verein durch
die Unterstützung der Sozialstation dazu beitrage, dass kranke Menschen in ihrer
vertrauten Umgebung gepflegt werden können. Für das Vorstandsteam des Vereins
übermittelte Schriftführerin Ursula Ruh mit einem Präsent den Dank an den
Vorsitzenden Eduard Mutterer für seine engagierte Arbeit. Der Festakt wurde
musikalisch umrahmt vom Klarinettenduo "CantoLegno" . Stellwände gaben in
Schrift und Bild einen Überblick über die Geschichte des Vereins, für den der
damalige Pfarrer Alois Baur Initiator und Ideengeber "für das schöne Werk" war.
Dem Mittagessen folgte ein Familiennachmittag bei Kaffee und Kuchen, wozu "Hugo
und Rudi" die begleitende musikalische Unterhaltung boten. Außerdem bestand
Gelegenheit, sich über die Aufgaben und Dienste verschiedener Hilfswerke und
Rettungsorganisationen zu informieren, wozu auch Feuerwehr, Bergwacht und MHD
zählten. Pfarrer Schäfer blieb es schließlich vorbehalten, sich am Schluss des
gelungenen Jubiläumsfestes bei allen Verantwortlichen, Mitwirkenden und Helfern
zu bedanken.
Eberhard Groß ,
22.10.2007, BZ
Krankenverein Münstertal
Vorsitzender Eduard Mutterer, Telefon 07636/576.
Die Jüngsten der zehn polnischen Frauen, die
derzeit einen zweiwöchigen Erholungsaufenthalt im Kloster
St. Trudpert verbringen, sind noch keine 70, die ältesten Mitte 80. Sie
gehören den Geburtsjahrgängen 1923 bis 1939 an — waren also im Kindes- und
Jugendalter, als die NS-Staatsgewalt ihr Leben total aus den Bahnen warf.
Manche können heute nach Jahrzehnten "endlich" über ihre Qualen, Nöte und Ängste
sprechen — gewissermaßen Zeitzeugen sein für einen nahezu unvorstellbaren
unmenschlichen Staats- und Machtapparat. Andere können auch nach so langer Zeit
"nur" schweigen und zuhören, weil sie den Tränen nahe sind. Zu letzterem sollte
und wollte die zwanglose Zusammenkunft im Bürgersaal des Rathauses Münstertal
jedoch keineswegs beitragen, wie Bürgermeister Peter Jehle ebenso klar machte
wie die Sprecherinnen des initiierenden Maximilian-Kolbe-Werkes, Antje Hugle aus
Tettnang und Helga Gläser aus Münstertal. Die Hauptaufgabe der Institution
beruhe in der Kontaktaufnahme und in der Unterstützung von KZ-Überlebenden.
Dabei werde die (ehrenamtlich geleistete) Arbeit allein durch Spenden von
Privatpersonen und Kollekten von Kirchengemeinden getragen. Wiederholt gewähre
das Kloster St. Trudpert kostenfreie Unterkunft und Verpflegung für eine Gruppe
leidgeprüfter Frauen aus dem ehemaligen KZ-Auschwitz. Damit die sprachliche
Verständigung klappte, war den zehn polnischen Frauen aus Breslau, Danzig, Radom,
Warschau und Wejherowo der Germanistik-Student Lukasz Juszko aus Lodz als
ständiger Begleiter und Dolmetscher an die Seite gestellt worden. In immer noch
gegenwärtiger Erinnerung vieler KZ-Häftlinge seien der
ewige Hunger, der Mangel an (Trink-)Wasser und die ständige Angst und
Unsicherheit vor dem nächsten Tag, so übersetzte Lukasz die Aussage einer
77-Jährigen, auf deren linkem Unterarm die fünfstellige Häftlingsnummer "auf
ewig" eintätowiert ist. Als 13-jähriges Mädchen war eine heute 80-Jährige zur
Bedienung einer Maschine in einer Großwäscherei abgeordnet worden. Als die
Maschine ihren Dienst versagte, wurde das Mädchen wegen "Sabotage" ins
KZ-Auschwitz eingewiesen. Heute blicken alle zehn Omas und Uromas mit großer
Dankbarkeit auf ein zwar entbehrungsreiches aber dennoch erfülltes Leben zurück.
Alle haben eine Familie gegründet, haben Kinder, Enkel und sogar Urenkel. Für
die zehn polnischen Frauen dürfte ihr derzeitiger zweiwöchiger Aufenthalt in St.
Trudpert ein wichtiger Baustein sein für ihren Glauben an ein friedliches
Europa.
Maximilian-Kolbe-Werk
Das Maximilian-Kolbe-Werk wurde 1973 durch gemeinsamen Beschluss des
Zentralkomitees der deutschen Katholiken und 13 katholischer Verbände gegründet
— mit der klaren Zielsetzung und Aufgabendefinition, zur Verständigung und
Versöhnung zwischen dem polnischen und dem deutschen Volk beizutragen und
ehemalige KZ- und Ghetto-Häftlinge zu unterstützen. Namenspatron für das
Hilfswerk wurde der polnische Franziskaner-Minorit Maximilian Kolbe. Im Februar
1941 wurde er verhaftet und nach Auschwitz gebracht. Dort bot er seinen eigenen
Tod gegen das Leben des Familienvaters Franciszek Gajawniczek an. Nach zwei
Wochen Hunger-Bunker wurde der Häftling 16670 am 14. August 1941 durch eine
Giftspritze getötet und im Krematorium Auschwitz verbrannt.
ml, 30.8.2007,
www.badische-zeitung.de
Marion Caspers-Merk hört sich
in Münstertal die Sorgen der Höhenlandwirte an
Die
Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Lörrach-Müllheim, Marion Caspers-Merk,
gilt als rechte Hand von Ulla Schmid. Als deren Parlamentarische
Staatssekretärin beherrscht die Politikerin das breite Spektrum der
Gesundheitspolitik, die auch in die Sozial- und Landwirtschaftspolitik
hineingreift. Das erfuhren Mitglieder und Gemeinderäte der SPD-Fraktion, welche
zunächst auf dem Hof der Familie Zimmermann im Gufenbach und anschließend auf
dem Glockenerhof im hinteren Kaltwasser mit der Politikerin ins Gespräch kamen.
Hohes Lob zollte sie dem "kleinen, aber zuverlässigsten SPD-Ortsverein
Münstertal" für dessen vielfältige Initiativen in Sachen Umweltpolitik und
Ernährung. Dem Glocknerhof gratulierte sie für den erfolgreichen Einstieg in die
eigene Käseproduktion auf ökologischer Bioland-Basis und der ebenso gelungenen
Vermarktung ab Hof und Chäslädele. Hier werde mit Erfolg einer Esskultur aus
Fertigprodukten entgegengewirkt. Dabei seien die Verbraucher gefordert, für
regionale Produkte einen fairen Preis zu zahlen, meinte Caspers-Merk.
Da die Landwirtschaft in Münstertal seit jeher einen sehr hohen Stellenwert
einnimmt, werden die ortsansässigen Landwirte naturgemäß von gesetzlichen
Änderungen direkt betroffen. Das schafft vielfältige Probleme, vor allem, seit
sich die EU-Gesetzgebung bis in den kleinsten Höhenlandwirtschaftsbetrieb
auswirkt. Auch diese bekommen die Folgen des neuen Geo-Informationssystems
bitter zu spüren, welche seit 2005 die Daten der bisherigen Katasterangaben
ablöst. Wie BLHV-Geschäftsführer Albert Zimmermann darlegte, führen die
senkrecht aus dem All aufgenommenen Satellitenbilder bei steilen Hangflächen im
Vergleich zu den bisherigen realen Kataster-Flächen zu geringeren Messdaten.
Dies führt bei den zuständigen Behörden zu der Annahme, dass die Landwirte über
Jahre hinweg Fördermittel für zu "hoch" angegebene Flächen erhalten haben und
Zuschussgelder aus mehreren Jahren nun rückwirkend zurückzahlen sollen. Das wäre
das "Aus" für viele Höhenlandwirtschaftsbetriebe im Land, so Albert Zimmermann,
der im Sinne aller anwesenden Landwirte sprach. Hier jenen Landwirten "Vorsatz"
zur Unehrlichkeit zu unterstellen, die sich auf amtliche Katasterdaten verlassen
haben, das widerspreche jeder Logik und Realität, weshalb die Politik dringend
den Vertrauensschutz sichern müsse, bestätigte die Abgeordnete, die an gegebener
höherer Stelle in dieser Sache intervenieren wird. Der BLHV-Geschäftsführer
sprach von rund 300 vorliegenden Einsprüchen gegen die Rückforderungen des
Landes, welche in Kürze die Gerichte beschäftigen werden. Gemeinderätin und
Landwirtin Hilda Riesterer-Talens forderte in der jüngsten Gemeinderatsitzung
die Verwaltung um dringende "Amtshilfe" auf unter Einschaltung der
Landtagsabgeordneten und des baden-württembergsichen Landwirtschaftsministers.
Bürgermeister Peter Jehle appellierte an alle betroffenen Landwirte des Tales,
beim zuständigen kommunalen Sachbearbeiter für Landwirtschaft, Axel Gutmann, in
dieser Sache vorzusprechen.
Manfred Lange ,
9.8.2007, BZ
Bürger-Sonnen-Kraftwerk auf
Abt-Columban-Schule - sonnige Bilanz
Die zahlreichen Sonnenstunden im
vergangenen Jahr bescherten auch dem Bürger-Sonnen-Kraftwerk auf den Dächern der
Abt-Columban-Schule eine "sonnige Bilanz" , wie bei der jüngsten
Gesellschafterversammlung deutlich wurde. Die ursprünglich veranschlagte
Leistung wurde übertroffen, so dass die Jahresbilanz 2006 positiv ausfiel.
Seit Mai 2005 wandelt die auf den drei Dächern der Abt-Columban-Schule
installierte Photovoltaikanlage Sonnenenergie in umweltfreundlichen Strom um und
hat inzwischen ihre Bewährungsprobe bestanden. Initiiert wurde das Projekt
seinerzeit durch die Lokale Agenda, jedoch wurde die Anlage selbst
ausschließlich durch Bürger finanziert, die sich zu einer Gesellschaft
bürgerlichen Rechts zusammengeschlossen haben und die Investitionskosten von
etwa 280 000 Euro aufbrachten.
In der jüngsten Gesellschafterversammlung des "Bürger-Sonnen-Kraftwerks"
stellten die ehrenamtlichen Geschäftsführer das Ergebnis für das Jahr 2006 vor,
das, wie bereits schon für 2005, die Erwartungen der 113 Gesellschafter in
vollem Umfange erfüllte. Die "Macher" , Thomas Wiesler und Lothar Wolf, sowie
Steuerberater Christian Sander erläuterten den Anteilseignern die Einzelheiten
des Jahresabschlusses 2006 und erklärten, dass im vergangenen Jahr über sechs
Prozent mehr Strom erzeugt werden konnte als prognostiziert. Die Gesamtleistung
von Januar bis Dezember betrug rund 50 000 Kilowattstunden (kWh), die gegen
Vergütung in das öffentliche Netz eingespeist wurden. Dabei erwies sich der
Monat Juli als "bester Stromlieferant" , während der März "Schlusslicht" war.
Auch im Jahr 2007 liege man bisher über dem kalkulierten Soll.
Christian Sander stellte die Gewinn- und Verlustrechnung für das vergangene
Geschäftsjahr vor, die entsprechend der guten Strombilanz ebenfalls positiv
ausfiel und mit einem Gewinn abschloss. Der Jahresabschluss wurde einstimmig
genehmigt, so dass die Gesellschafter in absehbarer Zeit mit der
Gewinnausschüttung rechnen können. Sie beinhaltet neben dem Gewinnanteil auch
eine Kapitalrückzahlung für die Einlage.
Maßgebend für das gute Geschäftsergebnis war neben viel Sonnenschein auch die
Tatsache, dass die Solaranlage ausschließlich durch die Beteiligung der Bürger
finanziert werden konnte und Kredite nicht in Anspruch genommen werden mussten.
Mit diesem modellhaften "Bürger-Sonnen-Kraftwerk" ist es möglich, Strom ohne
Klimabelastung schadstofffrei zu produzieren und damit einen Beitrag zum
Umweltschutz zu leisten, der darüber hinaus auch noch einen Ertrag abwirft.
Sowohl den ehrenamtlichen Geschäftsführern Wiesler und Wolf als auch dem für die
Finanzen verantwortlichen Steuerberater Christian Sander wurde für ihre
Tätigkeit Dank und Anerkennung ausgesprochen und der Hoffnung auf weitere
"sonnige Aussichten" Ausdruck gegeben.
Eberhard Gross ,
10.7.2007, www.badische-zeitung.de
www.bsk-muenstertal.de
© by freiburg-schwarzwald.de, Update
16.02.12
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