Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Cuckooclocks from Black Forest
- Kuckucksuhren
 

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View from Höfener Hütte to north to Oberried and Schauinsland
 

 

Titisee-Ort Seestrasse am 26.8.2011: Kuckucksuhren    
Titisee-Ort Seestrasse am 26.8.2011: Kuckucksuhren    

 

Helga Faller Schildermalerin aus Gütenbach

Seit über 15 Jahren fertige ich als Schildermalerin traditionelle Schwarzwalduhren nach alten Vorlagen aber gerne auch nach Ihren persönlichen Wünschen und Vorstellungen. Für besondere Anlässe wie Taufe, Hochzeit, Geburtstag oder für ein Jubiläum jeder Art, z.B. mit Ihren eigenen Namen, haben wir immer eine individuelle Geschenkidee von bleibendem Wert. Haben Sie schon ein Motiv für Ihre eigene Uhr? "Was Sie im Schilde führen, entscheiden Sie selbst" Hätten Sie zum Beispiel gerne Ihr Haus oder Ihre Hochzeitskirche auf Ihrer Lackschilduhr? Oder lieber Ihr Familienwappen oder Firmenlogo? Ihr Lieblingstier auf Ihrer Schwarzwalduhr ? Dann setzen Sie sich mit uns in Verbindung. Wir unterbreiten Ihnen gerne ein persönliches unverbindliches Angebot. Unsere Uhren sind mit hochwertigen 8-Tage Präzisionswerken ausgestattet. Wir montieren Kettenzugwerk und Seilzugwerk mit einem Langpendel das eine ruhige Gangart gewährt. Weiterhin bieten wir Ihnen einen Restaurierungsservice für alte Uhren an. Wir fertigen Ihren Familienstammbaum und Ahnentafel.

Helga Faller, Uhrenschildermalerin aus Gütenbach
Breiteckweg 15, 78148 Gütenbach, Tel 07723 / 1345
www.Faller-Uhren.de

Uhrenschildmalerei in Furtwangen:
Helga Faller ist jede Woche Dienstags in der Furtwangen-Uhrengalerie, Marktplatz 20, um die Handwerkskunst " Uhrenschildmalerei" den Besuchern vorzuführen.


Sind die Schilder fertig – jedes ein Unikat –, baut Helga Faller das Uhrwerk in ein, montiert die gefrästen Messingzeiger und hängt antike Ketten oder Seile mit den messingummantelten Bleigewichten an. "Für eine Uhr brauche ich drei bis vier Tage", sagt sie. Etwa 400 Euro muss der Kunde dafür hinlegen. Früher wurden diese Arbeiten im Ort arbeitsteilig erledigt. Um 1850 waren von 833 Einwohnern Gütenbachs 96 Uhrmacher, 61 Uhrenhändler, 14 Uhrenschildmaler und zehn Gestellbauer. Darunter waren auch Vorfahren der 50-Jährigen: Schon Helga Fallers Ururgroßmutter legte 1868 die Prüfung als Uhrmachermeisterin ab – sehr ungewöhnlich für eine Frau in damaliger Zeit. Der Opa war Kunstmaler, ein Onkel Uhrenmaler, der Vater Uhrmacher. ....
Alles von Jutta Bissinger vopm 27.7.2009 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/deutschland/wie-in-alten-zeiten

   

 

Münstertal: Uhrensammlerverein, Uhrenstube im Muldental

Der "Uhrensammlerverein" hat ein neues Domizil gefunden. Vom Ortsteil Neuhäuser 10, wo Gerolf Menzel vor zweieinhalb Jahren für sich und seine Uhren ein erstes Standbein gefunden hatte, ist er mit Sack und Pack zwei Kilometer talaufwärts ins Muldental umgezogen.


Das Gebäude an der linken Seite der Zufahrtsstraße zum Besuchsbergwerk "Teufelsgrund" und zum "Schwarzwaldhaus-1902" ist nicht zu übersehen. Seine außergewöhnliche Öko-Lehm-Holzständer-Bauweise gibt es in dieser Art in Deutschland nur noch wenige Male, sagen das Eigentümer-Ehepaar Bert und das Mieterpaar Menzel. Der erste Anblick lässt auf etwas Verwunschenes, Geheimnisvolles schließen. Dem ist indes gar nicht so, denn hinter den Holz-, Lehm- und Strohwänden findet ein ganz normales Alltagsleben statt. Während Gerolf und Antje Menzel das Obergeschoss privat bewohnen, ist das Erdgeschoss für die Sammler- und Ausstellungstücke des "Vereins der Uhrenfreunde Münstertal" (VdUFM) vorbehalten. Und da ist heute schon fast jeder Quadratzentimeter der insgesamt 160 Quadratmeter großen Erdgeschossfläche belegt.
Als der Verein vor drei Jahren entstand, hat er sich den historischen Uhren — mit mechanischem Antrieb ohne Batterie — verschrieben. Initiator war die Familie Menzel aus Heidelberg-Sinsheim, die über 30 Jahre lang im Münstertal Urlaub gemacht und dann festgestellt hat: Hier wollen wir unseren Lebensabend verbringen. Heute gehören dem von ihm gegründeten Verein über 50 Mitglieder aus ganz Deutschland an, aber auch aus Frankreich, Holland, Dänemark, Polen und der Schweiz — darunter sind vier gelernte Uhrmacher(meister) im Ruhestand. Mehrere hundert Uhren aus über zwei Jahrhunderten — teils funktionsgerecht, teils reparaturbedürftig — lagern im Erdgeschoss des Baumhauses, das eher einem kleinen Museum ähnelt. Doch davon will Gerolf Menzel (noch) nicht reden. "Wir sind eine private Initiative von Gleichgesinnten, die gewissermaßen im Gleichklang ticken" , sagt der knapp 60-Jährige, der seinen Beruf als Speditionskaufmann aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aufgeben musste und sein Hobby nun zur Altersbeschäftigung gemacht hat. Auf Mitglieds- und Vereinsebene können alte Uhrenmodelle jeder Art gebracht und repariert werden, es kann getauscht und gekauft werden. Mit einem Monatsmitgliedsbeitrag von fünf Euro kann aber auch jeder Passant und Kurgast seinem Hobby frönen oder sein "gutes Stück" zur Uhreninspektion bringen. "Damit das jetzige Domizil so aussieht wie heute, haben wir über 800 Arbeitsstunden investiert" , sagt Gerolf Menzel, der noch weitere kleinere Ausbaupläne hat, damit eines Tages eine Besichtigung des Vereinshauses per Rundgang möglich wird. Zum Kennenlernen lädt der Uhrensammlerverein jetzt schon zu einem "Tag der offenen Tür" am kommenden Samstag, 5. April, zwischen 10 und 18 Uhr ein. Das Haus, Muldenstraße 47, liegt genau zwischen Gasthof "Neumühle" und Besuchsbergwerk - von beiden Standorten jeweils rund ein Kilometer entfernt und bequem zu Fuß erreichbar. Die Gastgeberfamilie Menzel hält für die Besucher kleine Snacks und Getränke bereit. Der Eintritt ist frei.

Manfred Lange , 5.4.2008, BZ

Uhrenstube Münstertal - Verein der Uhrenfreunde Münstertal
Bei
der Zufahrtsstraße Besuchsbergwerk Teufelsgrund sowie Schwarzwaldhaus-1902
Öffnung: Werktäglich von 9 bis 15 Uhr, sonntags von 8 bis 11 Uhr (oder Vereinbarung).
Muldenstrasse 47, Tel 07636/788173 oder 07636/788941
www.Uhrenfreunde-Muenstertal.de oder www.Schwarzwaldhaus-Muenstertal.de

 

 

Anne Claire Fink aus St.Peter bemalt Schwarzwalduhren

Die in St. Peter lebende Schwäbin hat für sich eine berufliche Nische entdeckt / Heute stellt sie das alte Handwerk auf dem Bauernmarkt vor

Wie gestaltet eine Frau ihr Leben, deren Mann den ganzen Tag beruflich abwesend ist, deren Kinder im schulpflichtigen Alter noch im Haus sind und die Mutter brauchen? Die BZ bekam darauf eine Antwort bei der Grafik-Designerin Anne Claire Fink, die neben dem Haushalt weiterhin kreativ tätig sein möchte.
Die Badische Zeitung besuchte Anne Claire Fink in der Scheuergasse in St. Peter und es wurde ein überaus interessanter Vormittag. Anne Claire Fink, gebürtige Tübingerin und als Schwäbin unverkennbar, hat ihre Liebe zur Schwarzwälder Lackschilduhr entdeckt. Schon bald wurde das Hobby zum Beruf. Zuvor hatte sie sich in die Geschichte dieser Schwarzwalduhr eingelesen, Leute besucht, die das alte Handwerk noch ausüben, und öfter feststellen müssen, dass diese gar nicht so auskunftsfreudig waren. Dabei will Anne Claire Fink eigentlich nur , dass dieses schöne Handwerk, das Bemalen von Uhren, nicht ausstirbt.

Es musste doch, so dachte sich die Uhrenmalerin, etwas Besonderes sein, wenn in früheren Zeiten Uhrenträger aus dem Schwarzwald nach England wanderten, eine beschwerliche und lange Reise auf sich nahmen. Auf der Insel waren die manuell angefertigten Uhren aus dem Schwarzwald sehr gefragt und ihr Weg zum Exportschlager war nur eine Frage der Zeit. Die "Industrialisierung" des Exportartikels war zunächst ein Problem, mit dem man dann gut fertig geworden ist. Warum dies so war, scheint die Uhrenmalerin aus St. Peter sehr bald erkannt zu haben. "Jede echte Schwarzwalduhr" , erzählt Anne Claire Fink, "hat ihr persönliches Eigenleben, ihre eigene, bewundernswerte Mechanik." Diese Uhren haben eine erstaunliche Lebensdauer, oft über Jahrhunderte hinweg und sie gehen genau, wenn sie nur richtig eingestellt sind. Über jeden Modetrend sind sie erhaben. Das ist solide Handwerksarbeit, die leider im Aussterben begriffen ist. Alles, was man dagegen tun kann, ist Anne Claire Fink willkommen.

Gottfried Richter, der Organisator des St. Petermer Bauernmarktes, immer auf der Suche nach alten und traditionsreichen Handwerksberufen, entdeckte Anne Claire Fink und ihre künstlerische Arbeit, die sie noch etwas im Verborgenen ausübte. Das sollte nicht so bleiben, sagte sich Richter. Heute, Freitag, 29. Juni, wird Frau Fink die Aktionstage 2007 auf dem Klosterhof eröffnen. Anne Claire Fink ist gespannt, aufgeregt eher nicht, denn der Beruf, den sie ausübt, braucht Ruhe. Immerhin vor so viel Publikum, wie auf dem Bauernmarkt zu erwarten ist, hat sie es noch nie getan. Sie wird den Werdegang einer Schwarzwalduhr erklären, vor allem jene Teile, die durch ihre Hände gehen.

Dazu braucht die Uhrenmalerin Zulieferer. Aus Trossingen kommen die Uhrwerke, vom Drechsler Gerhard Ketterer in St. Peter die schmalen Holzzifferblätter, ebenfalls eine bewundernswerte Handarbeit, die Anne Claire Fink schleift und mit Acrylfarbe bemalt. Das ist ausgesprochene Feinarbeit, die nur von Hand ausgeführt werden kann. In einem weiteren Arbeitsgang werden Gehäuse, Uhrwerk und Zifferblatt zusammengebaut. Jetzt können die Uhren ticken, die es in verschiedenen Größen gibt. Kleine und große, immer kommt es darauf an, welchen Platz der Besitzer ihnen geben möchte. Jede echte Handwerksuhr hat ihren Preis, den der Kenner aber meist ausgewogen findet, wenn er berücksichtigt, dass eine solche Uhr häufig von Generation zu Generation wandert und beliebtes Erbstück ist.

Sehr vielfältig sind die Motive, mit denen man die Zifferblätter bemalen kann. Es kann weniger oder mehr sein, das ist Geschmackssache. Ein Klassiker ist das Motiv mit den dunkelroten oder auch hellroten Röschen. Bemalen kann man die Uhren mit Porträts von Menschen und Tieren, die den Besitzern nahe standen, ebenso mit Kirchen, Kapellen und Bauernhöfen. Beliebte Motive in St. Peter sind die Türme der Barockkirche und die St. Ursula-Kapelle. Die Malerin berät und sagt, was geht und machbar ist. Echte Werbung hat die Uhrenmalerin bisher noch nicht gemacht, die ganz nebenbei bemerkt auch noch eine fleißige Imkerin ist, was ihre Nähe zur Natur belegt. Einen persönlichen Erfolg hat Anne Claire Fink schon erzielt. Sie hat eine Aufgabe gefunden, die sich harmonisch mit Familie, Kindererziehung und Haushalt in Einklang bringen lässt. Darüber ist sie sehr glücklich, zumal der Verzicht auf die Ausübung des erlernten Berufes leichter wird.
Wolfgang Grosholz, 29.6.2007, www.badische-zeitung.de

Kunsthandwerk Oberried 25.7.2010: Anne-Claire Fink bemalt ein Uhrenschild

Anne Claire Fink, Schwarzwälder Lackschilduhren
Scheuergasse 10, 79271 St.Peter, Tel 07660/1773, anne-claire.fink at t-online.de

Zweiter Kunsthandwerkertag am 25.7.2010 am ehemaligen Wilhelmitenkloster >Oberried6 (26.7)

 

Uhrenträger Rudolf Schwär aus St. Märgen

 
Blick nach Nordwesten am 29.6.2007 zum Uhrenträger Rudolf Schwär und dem Denkmal in St.Peter Blick nach Nordwesten zum St.Petermer Bauernmarkt am 29.6.2007
 
 

rudolf.schwaer at t-online.de

 

Otmar Fehrenbach tüftelt in Hinterzarten an Schwarzwälder Holzuhren

Direkt am kleinen Alpersbach liegt die alte Säge des bereits 1446 urkundlich erwähnten Urbanshofs. Von der Straße aus ist sie nur schwer zu entdecken. Dabei verbirgt sich in dem beschaulichen Holzhäuschen ein kostbarer Schatz: Seit 20 Jahren widmet sich Otmar Fehrenbach hier der Uhrmacherei und pflegt damit eine Schwarzwälder Tradition. Nicht der modernen Funk- oder Quarzuhr gilt sein Interesse, sondern der ältesten Bauform der Schwarzwälder Uhr - der Holzräder-Uhr.

Eigentlich scheut Otmar Fehrenbach die Öffentlichkeit, genießt eher die Abgeschiedenheit und die Ruhe in dem Hochtal westlich von Hinterzarten. Doch zum dritten Kilbimarkt am Sonntag kommt der 42-jährige Tüftler mit seiner rollenden "Historischen Uhrenwerkstatt" in den Kurort. Vor dem Kurhaus erhalten Besucher einen Einblick in fast vergessene Handwerkskünste. Im Schwarzwald werden seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts Uhren hergestellt. Zwischen Titisee-Neustadt und Triberg entwickelte sich diese Produktion zu einem dominierenden Industriezweig. Der Name der "Jockele-Uhr" geht auf Jacob (Jockele) Herbstreith aus Hinterzarten zurück, der um 1790 diese kleinen Wanduhren (8 Zentimeter hoch, sechs breit und fünf bis sechs Zentimeter tief) fertigte. All dies hat Otmar Fehrenbach nachgelesen. Der Feinmechaniker arbeitete in seinem Beruf hauptsächlich mit Metallen und PC-gesteuerten Maschinen: "Ich suchte einen Ausgleich. Es sollte etwas Ruhiges sein und ein anderes Material." Ein Arbeitskollege zeigte ihm einmal seine Uhrensammlung: "Das hat mich sofort inspiriert und zum Nachmachen animiert."

"Angefangen habe ich mit dem einfachsten Modell, der Waagbalkenuhr mit Spindelhemmung, drei Zahnrädern, einem Steingewicht und nur einem Stundenzeiger. Je nach Wetterlage lief die Uhr mehr oder weniger genau. Bei feuchter Witterung haben die Zahnräder schon mal geklemmt." Doch bis es soweit war, vergingen Jahre. Die "Vorlaufzeit" beginnt mit dem Baum fällen. "Du musst das Buchenholz im Winter bei abnehmendem Mond und zwischen den Jahren hauen," erzählt der Mann mit dem rötlichen Haar und Vollbart. Dieses Holz wird eineinhalb Jahre an der Luft getrocknet, beispielsweise unter dem Vordach, wo weder Regen noch Sonnenstrahlen hinkommen. Anschließend wird das Holz in handliche Scheiben gesägt. Diese werden vier Wochen in einer Güllegrube "präpariert" , um sie dann weitere eineinhalb Jahre an der Luft zu trocknen. Danach hängen sie zwei Winter in der Rauchkammer: "Erst dann kannst du dieses Holz drechseln und mit dem Verzahnen beginnen." Die unterschiedlich großen Zahnräder werden mit Leim auf Achsen befestigt, wobei der Abstand exakt stimmen muss. Der mit einer Schnur befestigte vermooste Feldstein dient als "Antrieb" und wiegt exakt 250 Gramm. Er "läuft" zwölf Stunden: Zur Feinabstimmung können an der Waage kleine Reguliergewichte angebracht werden. Fehrenbach: "Aber früher kam es nicht so auf die Minute an wie in unserer heutigen stressigen Zeit."

Otmar Fehrenbach hat noch einige Pläne. Zum seinem 60. Geburtstag am 2. Mai 2008 will er eine historische Uhrenwerkstatt eröffnen: "Dort gibt es keinen Strom. Der Antrieb der Maschinen erfolgt mit einem Fußpedal an einem Schwungrad." Das kleine Gebäude unweit der Säge, die ihm auch als Quartier dient, steht bereits und ist teilweise eingerichtet. "Wenn ich dann nur noch Teilzeit arbeite, habe ich mehr Freiraum," freut er sich auf die Zukunft. Denn schon jetzt ist die Nachfrage nach seinen Uhren oder auch nach Reparaturen groß. Einmal erhielt der Schwarzwälder sogar einen Auftrag des Uhrenmuseums in Bozen: "Das Pendel musste im Drei-Sekunden-Takt exakt 1,5 Meter ausschlagen."

Zuweilen packt Otmar Fehrenbach das Fernweh. Der begeisterte Tourengänger bewältigte zu Fuß oder auf den Skiern schon viele Gipfel dieser Erde. Zweimal verschlug es ihn für jeweils vier Wochen nach Nepal: "Zuerst besichtigten wir die Hauptstadt Katmandu, dann flogen wir auf 2 800 Meter Höhe." Beim Hüttentrecking begleiteten ihn Sherpas und Yaks. Zwei Jahre durchquerte er mit dem vor Jahren verstorbenen Hinterzartener Stefan Zähringer Australien. Sechs Wochen lang marschierte er einst durch die Sahara in Nordafrika von Tunesien nach Algerien. Oft weilte er im südostasiatischen Raum und in Neuseeland: "Aber dann zieht es mich immer wieder nach Hause." Nach der Premiere beim Kilbifest 2005 und Ausstellungen in Eisenbach und Furtwangen, ist es am Sonntag der vierte öffentliche Auftritt von Otmar Fehrenbach. Wenn er seine Pläne realisieren kann, dürfte es nicht der letzte gewesen sein — seinen inneren ruhigen Pendelschlag kann das nicht aus dem Takt bringen.
Dieter Maurer , 19.10.2007, www.badische-zeitung.de

Entwicklungsgeschichte der Schwarzwälder Kuckucksuhr 1750-1850

Im Jahr 1629 reist der Augsburger Philipp Hainhofer nach Dresden, sich schöne und seltsame Dinge anschauen. Die kurfürstliche Kunstkammer ist berühmt, bekanntermaßen voll davon. Und hier unter all den Preziosen entdeckt Hainhofer denn auch einen kunstreich gefertigten Automaten, der uns bekannt vorkommt. Hainhofer schreibt: "Ain schönes weis- und schlag uhrwerck, darin der guguk, mit seinem schnabel und geschrey die viertelstunden andeutet..." Wahrhaftig, eine Kuckucksuhr! Dies ist die früheste Nachricht. Die Idee des Kuckuck, der die Zeit ansagt, ist also jahrhundertealt. Doch ist die Kuckucksuhr denn auch eine Schwarzwälderin? Natürlich will der Schwarzwald sein tickendes Symbol als sein Patent ansehen. Der Autor Wilhelm Schneider zieht da nun aber einen anderen Schluss. Es stelle sich nach den neueren Erkenntnissen die Frage gar nicht mehr, ob die Kuckucksuhr im Schwarzwald erfunden sei. Im Schwarzwald: nein. "Vermutlich" sagt Schneider, seien böhmische Kuckucksuhren schon älter. Womöglich die Schwarzwälder "Imitationen von böhmischen Vorläufern" .
Und dann allerdings stellen sich anschließende Fragen. Wann die ersten Kuckucksuhren im Schwarzwald gebaut wurden, wie diese ausgesehen haben, wer sie gefertigt hat. Und hier im Schwarzwald und nirgendwo anders — daran besteht ja wohl kein Zweifel — wurde die Uhr erst zum Erfolgsmodell, zum Welterfolg, zum Schlager, zum Evergreen. Über den Uhrenbau von der Mitte des 19. Jahrhunderts an weiß man viel, die entscheidende Zeit davor liegt eher im Dunkel. Dieses Anfangsdunkel ist Schneiders Forschungsgebiet. Die Liste der Publikationen weist ihn als Fachmann aus. Jetzt hat er sein Wissen in einem Buch gebündelt: "Frühe Kuckucksuhren. Entwicklungsgeschichte der Schwarzwälder Kucksucksuhr von 1750 bis 1850." Schneider lokalisiert darin die Zentren der Uhrmacher in Gütenbach, im Raum Eisenbach-Oberbränd. Er schreibt Lokalgeschichte. Identifiziert Uhrmacher, geht familiengeschichtlich dem Handwerk nach. Er beschreibt die Uhrentypen, die mechanischen und ästhetischen Details. Ausgesehen haben die Holzräderuhren, die alten Lackschilduhren sehr anders als die "typische" Kuckucksuhr. Schneiders Forschung endet exakt da, wo auf den Plan tritt, was wir heute als Kuckucksuhr ansehen: Schnitzgehäuse, Bahnhäusle-Typ. Dies vermeintliche Urbild der Uhr hat, wie wir hier sehen, mit ihrem ursprünglichen Aussehen rein gar nichts zu tun. Das Gehäuse mit Kuckuck unterm Dachfirst ist der siegreiche Entwurf eines von der Großherzoglich Badischen Uhrmacherschule in Furtwangen ausgeschriebenen Wettbewerbs. Schneider aber beschreibt uns die Frühgeschichte der Kuckucksuhr, die Zeit, als das Schwarzwaldwahrzeichen noch nicht designt war.
Volker Bauermeister, 2.9.2008, BZ

Wilhelm Schneider, Frühe Kuckucksuhren. Eine Entwicklungsgeschichte der Schwarzwälder Kuckucksuhr von 1750 bis 1850, DRW-Verlag Weinbrenner, Leinfelden-Echterdingen 2008, 240 Seiten mit vielen Abbildungen, 39,90 Euro.


 

Hightech aus dem Schwarzwald: Uhrenmuseum in Furtwangen

Wo soll der Schwarzwaldausflug am Wochenende hingehen? Auf die Frage folgt meist die gleiche Antwort: Wanderung um den Titisee, ein Besuch der Wasserfälle in Triberg, Mountainbiking oder ausgedehnte Besichtigungen typischer Schwarzwaldhöfe. Dass der Schwarzwald neben Wäldern, Seen und Kuckucksuhren eine ganze Menge anderer Sehenswürdigkeiten bietet, weiß nicht jeder. Die weniger touristische Seite des Schwarzwaldes hat nicht viel mit romantischen Klischees zu tun. Hier geht es um handfeste Handwerkskunst. Im Hochschulort Furtwangen können Technikfreunde den Schwarzwald von seiner erfinderischen Seite kennenlernen. Dort gibt es seit mehr als 150 Jahren das Deutsche Uhrenmuseum. Direktor Eduard Saluz will mit Hilfe des Museums mit dem Irrglauben aufräumen, der Schwarzwald habe außer Kuckucksuhren nicht viel zu bieten. Hier werden seit mehr als 150 Jahren Zeitmesser aus verschiedenen Epochen und Regionen, vor allem aber Uhren aus Schwarzwälder Herstellung, ausgestellt — und aus den wenigsten glotzt der Kuckuck raus. In den modernen Museumsräumen finden Liebhaber und Interessierte fast alles, was sich um die Zeitmessung dreht. Neben beeindruckenden astronomischen Uhren wie der so genannten Rinderle-Uhr, die um 1780 in St. Peter gefertigt wurde, gibt es Quarzuhren, Armbanduhren, Spieluhren und sogar Atomuhren zu bestaunen.
Die Schwarzwälder Uhrenhersteller waren Garanten für Innovation, moderne Technik und neues Design. Museumschef Saluz ist gar sicher, dass "die Uhrenmacherei die eigentliche industrielle Geschichte des Schwarzwaldes" wiederspiegele und die gesamte Region geprägt habe. Auch aus diesen Gründen möchte er mit den gängigen Schwarzwaldklischees aufräumen. "Wir haben das Museum deshalb nicht in eines der typischen alten Bauernhäuser gesteckt, die mit dem Schwarzwald in Verbindung gebracht werden" , erklärt Saluz. Das Museum soll vielmehr die Hightech-Seite des Schwarzwaldes zeigen, eine Enzyklopädie der Zeitmessung sein und gleichzeitig klarstellen, dass die Zeit im Schwarzwald schon lange nicht mehr wie in einem romantischen Märchen tickt. So ist es auch wenig verwunderlich, dass das Deutsche Uhrenmuseum als erste Einrichtung in Süddeutschland in das Netzwerk Erih (European Route of Industrial Heritage) aufgenommen wurde. Dies hat sich zur Aufgabe gemacht, europäische Industriekulturen miteinander zu verbinden. Die 300-jährige Geschichte Schwarzwälder Uhrmacherkunst spielt dabei eine wichtige Rolle. Schon 150 Jahre bevor alle halbe Stunde der erste Kuckuck aus einer Uhr rief, hatte der Schwarzwald eine breite Uhrenproduktion, die industriell gefertigte Zeitmesser in die ganze Welt exportierte. Im 19. Jahrhundert wurden jährlich rund 500 000 Uhren produziert. Die Kuckucksuhr kam erst mit dem Tourismus so richtig in Mode. Im Deutschen Uhrenmuseum wird neben der für den Schwarzwald so wichtigen Uhrenindustrie auch die Geschichte der Zeitmessung dokumentiert. Die Besucher können ein breites Spektrum von den technischen Wunderwerken bestaunen, mit denen der Mensch versucht hat und immer noch versucht, die Zeit möglichst genau in den Griff zu bekommen. Dazu gehören aufwendige kosmische Uhren, die den Lauf der Planeten originalgetreu wiedergeben, ebenso wie goldene Luxusuhren oder Massenprodukte wie Wecker für den allmorgendlichen Terror. Auch Armbanduhren, die zuerst für Frauen, im Ersten Weltkrieg dann in gepanzerter Form für Männer hergestellt wurden, fehlen nicht. Kinder und Orgelfreunde können an mehreren Exemplaren teilweise selbst herausfinden, wie die Musik aus aufwendigen Kunstuhren klingt. Besonders beeindruckend aufgrund ihrer Größe und der Details der Verzierungen ist die Noll-Uhr von 1880. Moderner Meilenstein der Zeitmessung war die Quarzuhr. Die brachte einerseits ganz ungeahnte Genauigkeit mit sich, verursachte allerdings auch in den 70er Jahren die Verlagerung der Uhrenproduktion nach Fernost und war damit zum Teil verantwortlich für den Niedergang der Schwarzwälder Manufakturen. Neben der Textilindustrie war die Uhrenindustrie somit ein erstes Opfer der Globalisierung. Der Niedergang der Schwarzwälder Uhrmacherkunst — nur noch wenige Firmen betreiben ihr eigentliches Geschäft — lässt aber nicht vergessen, dass viele neue Industriezweige ihren Ursprung in der Zeitmessung haben: Orgelbauer, Fräsmaschinenhersteller oder Navigationssysteme für Flugzeuge oder Halbleiterherstellung. Selbst die Gründer des Europa-Parks in Rust haben ihre Wurzel in der Schwarzwälder Uhrentradition — ein Grund mehr, sich diese Wurzeln mal genauer anzusehen.
Karl Kovacs, 20.3.2008, BZ

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