Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Cuckooclocks from Black Forest
- Kuckucksuhren
 

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View from Höfener Hütte to north to Oberried and Schauinsland
 

 

Frühe Kuckucksuhren - Buch über Eisenbacher Uhrenmacher Beha

Das Wirken des berühmten Eisenbacher Uhrenmachers Johann-Baptist Beha erfuhr eine weitere Würdigung. Wilhelm Schneider veröffentlichte vor kurzem ein Buch zu den Erzeugnissen aus dem Hause Beha. Das im Jahr 2008 erschienene Buch "Frühe Kuckucksuhren" von Schneider war mit großem Interesse aufgenommen worden und die Auflage innerhalb kurzer Zeit vergriffen. Aufgrund dieser positiven Erfahrung entschloss sich der Autor, weiteres in jahrzehntelanger Forschungsarbeit erworbenes Wissen in einem Nachfolgewerk zu veröffentlichen. Auf etwa 400 Seiten beschäftigt sich Wilhelm Schneider intensiv mit der Entwicklung der Schwarzwälder Kuckucksuhren ab dem Jahr 1840. Beha gehörte zu den führenden Uhrenherstellern. Nahezu alle Modelle und Zubehörvarianten dieses Uhrentyps, die sich auch heute noch in modernen Kuckucksuhren finden, stammen aus seiner Werkstatt. Ein weiterer Schwerpunkt des Buches ist die Entstehung und Weiterentwicklung der Bahnhäusle-Kuckucksuhren sowie die geschnitzten Kuckucksuhren, wie diese heute noch produziert werden. Johann Baptist Beha war Pionier auf diesem Gebiet. Schneider zeigt auf, dass viele seiner Konkurrenten erst viele Jahre später Uhren nach Behas Vorbild bauten. Sie kopierten Modelle der kleineren Hersteller und versuchten durch Massenproduktion ihre Marktstellung auszubauen. Allerdings führte das Geschäft mit Kopien nicht zum Ziel, denn alle Firmen endeten in der Insolvenz. Die Firma Beha hingegen wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg aus wirtschaftlichen und privaten Gründen geschlossen. Die stille Beendigung des Unternehmens war auch der Grund dafür, dass die Geschäftsbücher der Firma Beha noch vorhanden sind und für Schneiders Recherchen ein ergiebiger Fundus waren. Imponierend ist das Buch nicht nur aufgrund seiner genauen Aufarbeitung, auch die Fülle von Farbfotos ist eine Fundgrube für Uhrenliebhaber. Zudem leistet das Buch Hilfestellung für Uhrensammler, um bislang nicht identifizierte Uhren anderer Hersteller zuordnen zu können.
3.1.2012

Wilhelm Schneider: Frühe Kuckucksuhren;
Eigenverlag , überarbeitete Neuauflage, ca 400 Seiten
Bezug über: asrsoft@t-online.de, Tel 09402/2302

 

Der Schwarzwald und die Kuckucksuhr: Ausstellung – Uhr des Jahres

Organisiert wurde die Ausstellung in der Sparkasse Freiburg vom 1987 gegründeten "Verein – die Schwarzwalduhr". Der Verein fungiert als Dachorganisation, in der Hersteller, Zulieferer, Händler und Sammler von Schwarzwalduhren vertreten sind. Außerdem hat er ein Originalitätszertifikat entwickelt, mit dem nur Schwarzwalduhren, die wirklich aus dem Schwarzwald kommen, ausgezeichnet werden. Jedes Jahr führt der Verein die Wahl zur "Schwarzwalduhr des Jahres" durch.
Alles vom 12.7.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/kreis-breisgau-hochschwarzwald/die-kuckucksuhr-weniger-eine-uhr-als-ein-stueck-heimat--47342946.html


Verein – die Schwarzwalduhr
http://www.v-ds.org/der-verein

Uhrenwerkstatt für Kinder: Ziffernblatt selbst sägen

Uhrenwerkstatt für Kinder
1.7.-9.9., jeden Donnerstag 14-16.30 Uhr
Deutsches Uhrenmuseum Furtwangen


 
Bei Regen drinnen, bei Sonne im Freien können Kinder zwischen 6 und 12 Jahren in der Uhrenwerkstatt eine eigene Uhr bauen. Neben der klassischen Lackschilduhr mit selbst gestaltetem Zifferblatt stehen auch Sonnenuhren mit Kompass zur Auswahl, die genau auf die Heimatregion der jungen Uhrmacher eingestellt werden. Wie die Uhren funktionieren, erfahren die Teilnehmer zuvor in der Ausstellung. Wie die Werke aussehen sollen, entscheiden die Kinder natürlich selbst.
Info:: 07723/9202-800 oder email@deutsches-uhrenmuseum.de

7.7.2010

 

Zum Kuckuck!

Die Verkaufszahlen von Kuckucksuhren sind nicht gesunken, sie sind gestürzt: von 350 000 Stück auf 150 000 innerhalb der vergangenen neun Jahre. Als die Kuckucksuhrenwelt noch in Ordnung war, wanderten zwei von drei Exemplaren in amerikanische Wohn- und Schlafzimmer. Der Amerikaner liebt die Kuckucksuhr, und damals, vor neun Jahren, war sie ihm auch noch das Geld wert. Doch der Kaufrausch ist passé. Der schwache Dollarkurs hat die Situation weiter verschärft. Weil die Uhren für die Liebhaber aus Übersee plötzlich immer teurer wurden, blieben viele Bestellungen aus. Einige Kuckucksuhrfabriken haben den Rückzug der Amerikaner nicht überlebt. Die Firma Dold aus St. Georgen – einst mit 120 Mitarbeitern der größte Hersteller überhaupt – machte vor drei Jahren die Tore dicht. Geblieben sind zehn Hersteller. Alle kämpfen irgendwie ums Überleben und teilen sich den geschrumpften Markt.
Alles von Arne Bensiek vom 11.4.2009 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/wirtschaft/zum-kuckuck--13718999.html

 

Uhrenmacherei und Uhrenhandel in Schollach

Während der Zeit von ca. 1715 bis zum ersten Weltkrieg spielte die Uhrmacherei und der Uhrenhandel für Schollach eine wichtige Rolle. Zum einen wurden in Schollach die ersten Schwarzwalduhren gewerbsmäßig hergestellt, zum anderen stammen viele Uhrenhändler, welche in ganz Europa unterwegs waren, aus dieser Gemeinde. Besonders nachhaltig auf Schollach wirkte sich das Entstehen und Aufblühen der Uhrenherstellung im 18. Jahrhundert aus. Wendig und findig wie die Bewohner schon immer waren, stellten sie sich, um der Not zu entgehen, schnell auf wirtschaftliche und technische Entwicklungen ein. Die langen Winterabende waren dazu angetan, etwas zu basteln oder auszutüfteln. Manch gute Idee entstand, die mit handwerklichem Können verwirklicht wurde. So kam es, daß Schollach zur "Heimat der mechanischen Uhr" wurde. Angefangen hatte es mit einem Glswarenhausierer, der von einem böhmischen Glashändler in den achtziger Jahren des 17. Jahrhunderts eine hölzerne Uhr gekauft und mit nach Hause genommen hatte. Tüftler aus mehreren Schwarzwaldorten versuchten mit Erfolg, diese Uhr nachzuahmen. Besonders beschäftigte sich mit der Anfertigung und Weiterentwicklung hölzerner Uhren Simon Dilger aus Schollach (geboren 1672). Er gab seine Erfahrungen weiter an Söhne und Lehrlinge. Diesen Umstand machten sich vor allern junge Schollacher zunutz die dem Erbrecht zufolge nicht mehr - oder nur als Knecht beim Bruder - in der Landwirtschaft arbeiten konnten. Schon l740 zählte man an den verschiedensten Orten des Schwarzwaldes 31 selbständige Uhrmacher. Auch in Schollach gab es bereits im 18. Jahr hundert kaum ein Haus, indem nicht irgendeine mit der Uhrenherstellung verbundene Tätigkeit ausgeübt wurde. Berufe wie Schildbrettmacher, Schildermaler und Gesteilmacher waren gang und gäbe. Die größten Uhrmacherwerkstätten befanden sich auf dem Kuhbauernhof und dem Ölerhof, für die die übrigen kleineren Betriebe und viele Familien Uhrenbestandteile und fertige Produkte herstellten. Auf dem Olerhof wurden auch die ersten massiven Uhrentriebe und Uhren angefertigt. Außerdem wurden dort Uhrenglocken gegossen und Werkzeuge sowie Maschinen für die Uhrmacherei hergestellt, die auch in kleinen Heimwerkstätten benutzt werden konnten. Ein besonderer Meister seines Fachs war Johann Tritschier, Olerhannesle genannt. In eigener Konstruktion stellte er eine Bohrmaschine her, mit der alle zur Verzahnung benötigten Teile gefertigt werden konnten. Familiäre Verhältnisse auf dem Öhlerhof führten zum Stillstand der Triebmacherei. Sie ging später an Johann Morat über, den Gründer der Firma Johann Morat und Söhne in Eisenbach und bildete damals eine wertvolle Grundlage für den Betreibsaufbau.

Als Pater Steyrer von St. Peter 1796 die erste Geschichte der Schwarzwälder Uhrmacherei verfasste, lagen die Anfänge der Schollacher Uhrmacherei und des Uhrenhandels schon eine Generation zurück. Bereits zum damaligen Zeitpunkt klagte der Pater über Schwierigkeiten, vollständige Auskünfte von manchen Stellen zu bekommen, sodass seine Darstellung nicht seinem Anspruch auf Vollständigkeit gerecht werden konnte. Die Geschichte der Uhrmacherei als kommerzielle Tätigkeit beginnt für Schollach und für den Schwarzwald im Allgemeinen, mit ihrer Wiederentdeckung. Nach der Beendigung des spanischen Erbfolgekrieges im Jahre 1714 war es notwendig, wieder einen örtlichen Lebensunterhalt aufzubauen. Steyrer und Jäck erzählen uns im Besonderen von zwei herausragenden Uhrmachern. Dies waren, der um 1672 in Schollach geborene Simon Dilger und Franz Ketterer von Schönwald, in deren Werkstätten ab 1720 die nächste Uhrmachergeneration geschult wurde. Trotz der räumlichen Entfernung von Schönwald, sind beide Männer für die Frühzeit der Schollacher Uhrmacherei relevant. Mehrere ihrer Schüler etablierten sich innerhalb eines kleinen Umkreises um das Gasthaus Kalte Herberge, das an der damaligen Hauptstraße Freiburg-Villingen, als Treffpunkt für die frühen Uhrmacher von Neukirch, Urach, Schollach, Waldau, Hinterstraß und darüber hinaus, günstig lag. Um 1720 zog Simon Dilger mit seiner Familie vom Schollacher Steigdeibisenhäusle ins Langhüsle des Unterroturacherhofes um, das auf der Uracher Seite der Gemeindegrenze vom Oberengenbacherhof lag. Dort richtete er seine Werkstatt ein. Sein Sohn Friedrich Dilger machte um 1730 eine Reise nach Paris. Nach einem Jahr kehrte er, mit neuen Kenntnissen und vielen technischen Verbesserungen aus den Werkstätten der Uhrmachermeister der französischen Hauptstadt, zurück. Während der 1740er und -50er Jahre unternahmen weitere Schwarzwälder Erkundungsreisen ins Ausland. Dabei entdeckten sie schnell das Gewinnpotenzial im Auslandsgeschäft. Danach wollten pfiffige Bauernsöhne in immer größerer Zahl ein Vermögen in der Fremde verdienen, entsprechend nahm die Uhrenproduktion rasch zu. Um 1750, wie von Jäck erzählt, fuhren Martin Winterhalder und Andreas Bärmann von Urach nach London und kamen mit nützlichen Werkzeugen und stählernen Feilen zurück. Ob die beiden Männer aus Schollach waren, können wir nicht mehr feststellen, da die Uracher Kirchenbücher von 1706 bis 1743 fehlen (diese hätten auch die Schollacher Einträge enthalten).

Quelle: Ortschronik "Schala - Schola - Schollach"
Autor dieses Kapitels: Richard Constable, London.

 

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