Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Stadt Staufen
südlich von Freiburg im Breisgau

      

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Staufen - Infos zu dieser schönen Stadt ab 26.4.2005

Blick nach Süden zur Burg Staufen am 18.2.2005            

 

 

Breisgau-Süd-Touristik stellt positiven Geschäftsbericht 2009 vor

Steigerungen bei den Übernachtungszahlen gab es in Münstertal, Ballrechten-Dottingen und Staufen. Diese gute Nachricht verkündete der Geschäftsführer der Breisgau- Süd-Touristik, Thomas Coch, den Staufener Stadträten in der jüngsten Gemeinderatssitzung, nachdem er bereits der Zweckverbandsversammlung in Münstertal seinen Geschäftsbericht für das Jahr 2009 vorgestellt hatte. Insgesamt wurden 2009 in Staufen 130 233 Übernachtungen verzeichnet, in Münstertal waren es 291 790 und in Ballrechten-Dottingen 12 264. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich in den drei Gemeinden der Aufenthalt in Ferienwohnungen, die bei den Übernachtungszahlen am stärksten zulegten. Am längsten bleiben die Feriengäste auf dem Campingplatz Münstertal, wo die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bei 8,9 Tagen liegt. Überhaupt setzt Coch darauf, "Tagesgäste zu Übernachtungsgästen reifen zu lassen". Denn im Schnitt gebe ein Übernachtungsgast zwischen 70 und 80 Euro pro Tag aus – also wesentlich mehr als Tagesgäste.
Alles von Manfred Lange vom 3.7.2010 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/muenstertal/ferienwohnungen-liegen-im-trend--32856838.html

 

Wir-halten-Staufen-zusammen

In Anbetracht der Hebungen innerhalb Staufens historischer Altstadt hat sich die Initiative Wir-halten-Staufen-zusammen gebildet, die dazu beiträgt, den denkmalgeschützten Altstadtkern der Fauststadt Staufen vor dem Zerfall zu retten. Initiator der Aktion ist Wolfgang Schuhmann.

2006/07 wurde das historische Rathaus von Staufen generalsaniert. Für die Heizung sollte mit Geothermie eine innovative Energietechnik genutzt werden. Der Antrag der Gemeinde wurde genehmigt. Eine Spezialfirma führte im September 2007 sieben Bohrungen durch. Ende des Jahres tauchten am Rathaus und an weiteren Gebäuden in der Altstadt Haarrisse auf, die sich ständig vergrößerten. Inzwischen sind 179 Häuser aus der denkmalgeschützten Altstadt betroffen. Ein Gutachten des vom Landgericht Freiburg bestellten Sachverständigen zeigt, dass in eine Gips-Keuperschicht Wasser eingedrungen ist und sich durch die Verbindung mit Anhydrit Gips gebildet hat. Dadurch hebt sich die Erde in Staufen pro Monat etwa um einen Zentimeter und der Quellvorgang hält linear an.

„Wir möchten der Katastrophe in Zeitlupe nicht mehr länger nur zusehen und mit Engagement und Ideenreichtum Impulse setzen und den Zusammenhalt fördern “, so Wolfgang Schuhmann. Regelmäßig treffen sich der Arbeitskreis Staufener Stadtbild e.V., von den Rissen in ihren Häusern betroffene Bürgerinnen und Bürger sowie Ehrenamtliche verschiedener Berufsgruppen, um mitzuarbeiten und Ideen zu sammeln für Spenden-Aktionen. Die Multimedia Service Buchmann GmbH hat Zeit und Know-how zur Verfügung gestellt und kostenlos eine Website für die Initiative erstellt, um mit Hilfe von Interessierten das Kulturdenkmal Staufen zu erhalten. Auf der Internetseite können symbolisch Stücke der Altstadt erworben oder Sammlerstücke eingekauft werden. Einen Informationsstand zu der Aktion gibt es am 18. Juli in der Innenstadt von Staufen.

Wir halten Staufen zusammen
www.wir-halten-staufen-zusammen.de ,c/o Wolfgang Schuhmann, Tel 07633 / 9334848.
Spenden über die Konten des Arbeitskreises Staufener Stadtbild e.V. unter
Stichwort: „Rettet Staufen“ bei der Sparkasse Staufen-Breisach: BLZ 680 52328, Konto 117 8888
owie der Volksbank Staufen: BLZ 680 92300, Konto 298 07

13.7.2009,

 

Risse-Tourismus: Schäden an 144 Häusern seit März 2008

Blick nach Nord zum Staufener Rathaus am 4.2.2009 - Riss im Rathaus Café
Blick nach Nord zum Staufener Rathaus am 4.2.2009 - Riss im Rathaus Café Treppe im Treppenturm am Rathaus Staufen am 4.2.2009 Treppenturm am Rathaus Staufen am 4.2.2009 - Riss
Dokumentation der Risse ab 3/2008 im Staufener Rathaus  
Dokumentation der Risse ab 3/2008 im Staufener Rathaus Dokumentation der Risse ab 3/2008 im Staufener Rathaus  

Leben zwischen den Rissen
15 Monate ist es jetzt her, dass sich in Staufens Altstadt die ersten Risse auftaten. Inzwischen haben 144 Hausbesitzer Schäden gemeldet, die beiden Rathäuser, zwei Schulen und die katholische Kirche haben Risse. Inzwischen berichten Medien in aller Welt über das, was mit der Stadt im Breisgau geschieht. Inzwischen gehen Touristen mit dem Kopf im Nacken durch die Altstadtgassen: "Risse-Tourismus" ist in Staufen zu einem Begriff geworden. Und inzwischen leben die Betroffenen seit mehr als einem Jahr zwischen diesen Rissen.
Alles vom 3.2.2009 von Silke Kohlmann lesen auf www.badische-zeitung.de/leben-zwischen-den-rissen

Der Spiegel schreibt am 15. November 2008: "Die Risse im Rathaus begannen zu wachsen, auf andere Häuser überzugreifen, immer länger und immer tiefer zu werden. Wie ein Monster aus der Tiefe fressen sie sich durch die gesamte Stadt. Nach nur einem Jahr sind mehr als hundert Häuser von Rissen durchzogen. Und sie sind mitunter so tief, dass man schon hineingreifen kann."
www.spiegel.de

Ingo Sass, Ingenieurgeologe an der TU Darmstadt und Experte für Geothermie-Bohrungen: "Man hat am Rathaus losgebohrt, durchstieß die Gips-Keuper-Schicht und stieß darunter auf den Grundwasserleiter, in dem Wasser unter hohem Druck steht." Wasser läßt Keuper zu Gips werden, wobei sich das Gestein sehr stark ausdehnt.

Gespräche am Laisackerhof -Hilfe für Staufens Risse? >Muenstertal5 (30.7.2009)

 

Schwarzwaldverein weiht Schutzhütte Etzenbacher Höhe ein

Es war ein besonderes Ereignis, das der Schwarzwaldverein Ortsgruppe Staufen-Bad Krozingen im Rahmen des 125-jährigen Bestehens feiern konnte. Auf der Etzenbacher Höhe (715 Meter) konnte nach gründlicher Vorbereitung die neue Schutzhütte offiziell eingeweiht werden.

Am Sonntagmorgen versammelte sich eine Gruppe von mehr als 60 Wanderern am Südbahnhof in Staufen, um gemeinsam in eineinhalb Stunden zur Etzenbacher Höhe hinaufzugehen. Dort trafen sie mit anderen Wanderfreunden zusammen, die sich einzeln oder in kleinen Gruppen auf den Weg gemacht hatten. Die Hütte wurde in fachmännischer und engagierter Arbeit von Udo Schulte, der von Dieter Mühlenkamp unterstützt wurde, in der Werkstatt erstellt. Dabei konnte die alte Dachkonstruktion für den Neubau verwendet werden. Den Transport und den Aufbau in schwierigem Gelände übernahmen tatkräftige Vereinsmitglieder mit Unterstützung durch die Forstverwaltung und den Bauhof der Stadt Staufen. Unterhalb der Hütte hatten aktive Mitglieder bereits frühmorgens auf engem Raum einen kleinen Festplatz bestens hergerichtet: eine Stellwand mit Fotos aus den einzelnen Bauphasen, Sitzbänke, und eine Theke mit Getränken und einem kleinen Imbiss. Zu der offiziellen Hütteneinweihung sprach der Bauverantwortliche Udo Schulte den traditionellen Richtspruch der Zimmerleute. Der Vorsitzende Friedel Hunger dankte herzlich für eine Vielzahl von kleineren und größeren Spenden, die den Neubau erst ermöglicht hätten. Friedel Hunger dankte besonders allen engagierten Helfern bei Bau, Aufstellung und Einweihung der Hütte. Er wünschte sich die traditionsreiche Hütte vermehrt als Anlaufstelle für Wanderer. Der stellvertretende Bürgermeister von Staufen, Herbert Rinderle, der den erkrankten Bürgermeister Michael Benitz vertrat, nannte in seinem Grußwort die Hütte ein Aushängeschild für Staufen und Umgebung. Das erfreuliche Ereignis auf der Etzenbacher Höhe wurde musikalisch umrahmt von der Jagdhorn-Bläsergruppe Staufen-Münstertal. Der einsetzende Regen am Mittag ließ die Wanderfreunde leider vorzeitig talwärts gehen und auf der Etzenbacher Höhe kehrte wieder Ruhe ein. Ein Blick zurück in die "Geschichte" der Hütte zeigt, dass sie bereits im Jahre 1893 in einem Schwarzwald-Reiseführer lobend erwähnt wurde. Im Jahre 1956 wurde die baufällige Hütte durch die damalige Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe Staufen ersetzt. Jetzt, 2008, war die Schutzhütte wieder erneuerungsbedürftig und die Ortsgruppe Staufen-Bad Krozingen nahm nach längeren Vorarbeiten den dritten Neubau vor. Für den Schwarzwaldverein und die hiesige Ortsgruppe ist es eine große Freude, auf dem Höhenweg zum Gießhübel wieder eine einladende Schutzhütte anbieten und nutzen zu können.
Kl, 17.7.2008, BZ

Die Schutzhütte Etzenbacher Höhe liegt am Höhenwanderweg Schauinsland - Gießhübel - Sonnhaldenberg - Münstertal - Staufen, auf halbem Weg zwischen Staufen und Kohlerhof.


 

Invent a Chip: Hardware-AG des Faust-Gymnasiums entwickelt

Pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum macht die Hardware-AG des Faust-Gymnasiums Staufen wieder von sich reden: Die Hightech-Tüftlerschmiede unter Leitung von Winfried Sturm, die bereits viele Erfindungen vorweisen kann, setzt jetzt neue Akzente bei dem Wettbewerb "Invent a Chip" . Der 16-jährige Gerd Lindner betreut dieses Projekt.

"Wir haben schon mehrfach an diesem Wettbewerb teilgenommen, unter anderem mit einem System gegen den Sekundenschlaf am Steuer" , erklärt Gerd Lindner. Obwohl die beiden Themen nicht direkt miteinander verwandt seien, wurden einige Apnoiker, also Menschen, die während des Schlafs an Atemaussetzern leiden, hellhörig und hätten um um Hilfe gebeten. "So entstand unsere aktuelle Chip-Idee." Der so genannte "breath-guard-x2" soll eine aktive Atmungskontrolle sicherstellen und gegen den plötzlichen Kindstod und die lebensbedrohliche Schlaf-Apnoe mit längeren Atemaussetzern helfen. Für die jungen Tüftler des Faust-Gymnasiums besteht jetzt die Chance, das innovative Mikrochip-Überwachungssystem zu realisieren. Denn die Hardware-AG hat sich unter 200 Chipideen für die Praxisphase von "Invent a Chip" , qualifiziert und erhält jetzt die damit die Möglichkeit, dass der Mikrochip tatsächlich in modernster Siliziumtechnologie produziert wird.
Rund 1800 Schülerinnen und Schüler haben an der gemeinsamen Aktion von VDE und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) teilgenommen. Bereits zum siebten Mal wird der Wettbewerb gemeinsam vom VDE (Verein deutscher Elektrotechnik) und dem BMBF bundesweit veranstaltet. 3000 allgemein und berufsbildende Schulen waren aufgerufen, am Wettbewerb teilzunehmen. "Wir verzeichnen in diesem Jahr einen Zuwachs von 40 Prozent und stellen fest, dass immer mehr Mädchen und Jungen Lust auf Technik haben und sich dafür engagieren" , so die Feststellung von Vorstandsmitglied Hans Heinz Zimmer vom VDE. Die Ideen reichten dabei vom Schalldämpfer-Chip über einen Chip zur Schimmelerkennung bis zum automatischen Türöffner, einem automatischen Wasserwechsler für das Aquarium oder der "Human Body Control Unit" . Zwölf Teams haben die erste Hürde des Schülerwettbewerbs gemeistert und nehmen jetzt an einem dreitägigen Workshop an der Leibniz-Universität Hannover teil. Experten unterweisen sie dort in der Praxisphase im professionellen Chipdesign.
Für Ministerialdirektor Wolf-Dieter Lukas vom Bundesministerium für Bildung und Forschung liegt in diesem Praxisteil der besondere Reiz des Wettbewerbs. Junge Menschen hätten damit die Chance, ihren eigenen Mikrochip zu entwickeln. Mit einer ersten Ideenskizze treten die Workshopteilnehmer an. Bevor die besten Entwürfe schließlich in moderner Siliziumtechnologie produziert und am 3. November auf dem VDE-Kongress "Zukunftstechnologien" in München präsentiert werden können, wartet auf die jungen Chipdesigner allerdings harte Arbeit. Sie erlernen eine neue Programmiersprache und setzen ihre Chipidee am Computer konkret um. Hilfe gibt es dabei für alle über den Workshop hinaus in einem Internetforum, in dem sich die Teams und ihre Betreuer von der Uni bis September regelmäßig austauschen können. Gerd Lindner ist mit seinem Team jetzt auf den praktischen Teil des Wettbewerbs gespannt: "Wir freuen uns am meisten darauf, neue Erfahrungen zu sammeln und neue Technologien kennenzulernen." Ziel sei natürlich, einen funktionstüchtigen Chip zu entwickeln, der auch Verwendung findet.
14.5.2008, www.badische-zeitung.de

Invent a Chip: Staufener Schüler der HAG siegen >Schulen4 (13.10.2009)

 

 

Lindenbaum bei Lederfabrik Bopp nach illegelem Ansägen nun gefällt

Am Montag wurde sie illegal angesägt. Gestern nun fiel die 90 Jahre alte Linde auf dem Areal der früheren Lederfabrik Bopp ganz - und das mit dem Segen der Behörde. Das Landsratsamt hatte die Fällung des Baumes angeordnet. Für Ostern ist ein Sturm vorhergesagt. Man hatte Angst, der angesägte Baum würde ihm nicht standhalten.

Die unter Schutz stehende Linde war am Montagmorgen überfallartig versucht worden zu fällen. Arbeiter waren angerückt und hatten einen Keil in den Stamm gesägt, der in Richtung des denkmalgeschützten Herrenhauses zeigte. Ein von den Bewohnern der Fabrik angefertigter Videofilm zeigt die dramatischen Szenen zwischen 8 Uhr 20 und 8 Uhr 40. Trotz Intervention der Bewohner, die auf den behördlichen Schutz des Baumes wiederholt hinwiesen, machten die Arbeiter weiter und brachten dabei Menschen in Gefahr. Fragen nach ihrer Identität wurden ignoriert, ebenso Aufforderungen, eine entsprechende Vollmacht vorzuzeigen. Die Arbeitsstelle wurde nicht abgesichert. Erst mit dem Eintreffen der Polizei stellten die Arbeiter die Motorsägen ab.

Am Montagnachmittag wurde der Baum von Stadtbaumeister Josef Schweizer und Fachleuten einer Müllheimer Gartenbaufirma begutachtet. Sie kamen zu dem Schluss, dass der Baum nicht überlebensfähig und nicht mehr standsicher genug ist. Die Schäden durch das aus dem Stamm herausgesägte Stück waren in ihren Augen irreparabel. Um die Versorgung der Äste mit Nährstoffen zu sichern, hätte ein großer Teil der Krone entfernt werden müssen. Damit wäre aber der Status als Naturdenkmal weggefallen. Somit hätte der Grundstückseigentümer ihn auch absägen können. Der Baum, der einer Neubebauung des Areals im Wege stand, ist jetzt weg. Fraglich ist, wie die Höhe des Bußgeldes ausfallen wird. Möglich wären 50 000 Euro. Die Fällaktion gestern fand unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt. Die Fabrikbewohner verzichteten ihrerseits auf Protestaktionen. Sie sind aber davon überzeugt, dass der Baum hätte gerettet werden können.
Die Arbeiter gestern und die vom Montag waren übrigens identisch. Sie konnten den anwesenden Vertretern von Stadtverwaltung und Polizei die erforderlichen Qualifikationen zum Fällen von Bäumen dieser Größenordnung vorlegen.
hcw, 20.3.2008, BZ

Tafel-Verkaufsstelle im Kapuzinerhof eröffnet

Lebensmittel für Bedürftige / Der Verein ist jetzt in Bad Krozingen, Breisach, Heitersheim und in Staufen präsent

Es war eine ganz besondere Tafelladen-Einweihung im Westflügel des Kapuzinerhofes. Eine mit Musik und eine, die ein neues Kapitel der Staufener Tafel aufschlägt. Die Tafel geht "back to the roots" — zurück zu den Wurzeln ihrer Gründung. Nun ist sie in Bad Krozingen, Breisach, Heitersheim und in der Fauststadt präsent.
"Sag mir, was sind Brot, Fleisch, Fisch und feine Delikatessen?" , interpretierte Katharina Müther ein jiddisches Lied mit Stimme und Akkordeon zur Einstimmung. Dass die Bedeutung für Reiche und Arme eine völlig andere ist, arbeitete sie lebhaft heraus. "Wir versuchen Spenden zu sammeln, um einen Tisch zu decken für Menschen, die sich das aus eigenen Mitteln nicht leisten können" , umriss der Erste Vorsitzende der Staufener Tafel, Dirk Monath, das Anliegen des Vereins. Besonders artikulierte er Freude darüber, dies nun wieder im Herzen der Stadt Staufen tun zu dürfen. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass dieses Angebot angenommen wird und bat alle Anwesenden, die Botschaft hinauszutragen. "Eine Odyssee ist zu Ende gegangen" , formulierte Bürgermeister Michael Benitz erleichtert. Im Zuge der Umstrukturierung des Kapuzinerhofes können der Tafel städtische Räume zur Mitbenutzung zur Verfügung gestellt werden. Wo jetzt jeden Mittwoch von 15 bis 16 Uhr oder künftig vielleicht auch noch an einem zweiten Tag der Tafel-Verkauf erfolgt, findet zusätzlich Kino statt. Der Raum sei jedoch für diese Zwecke gut geeignet und vor allem zentral. Nachdem die Tafel in Wettelbrunn wegen der Rathaussanierung wieder ausziehen musste und dann Grunern mit dem Milchhäusle vorübergehend aus der Patsche half, hatte die Verwaltung zunächst das Martinsheim oder das Stubenhaus im Blick, so Benitz. Nun sei er froh, im Kapuzinerhof eigene Räume anbieten zu können. Er versprach, für die Anliegen der Tafel jederzeit ein offenes Ohr zu haben, sie aber nicht nur ideell, sondern auch finanziell mit einem Einweihungsscheck zu unterstützen. Er dankte allen Begleitern der Tafel für den Einsatz und das hohe Maß an ehrenamtlichem Engagement. Der anschließende Verkauf ließ keinen Zweifel daran, dass der Platz gut gewählt und die Nachfrage groß ist. Um den "Tafel" -Einrichtungen eine feste Anlaufstelle zu geben, konnte Dirk Monath den neuen Leiter der vier Tafelläden, Klaus Wistup, vorstellen. Er ist für den reibungslosen Ablauf und die Koordination der Mitarbeiter verantwortlich. Für die Arbeit in Bad Krozingen sei man noch auf der Suche nach Ehrenamtlichen, die sich im Geschäft einbringen, warb Vorstandsmitglied Erika König. Dringend würden ferner noch Einkaufskörbe benötigt, um die Abwicklung zu erleichtern.
Sabine Model , 19.3.2008, BZ

 

 

Schwarzwaldverein Staufen 125 Jahre - Wegbereiter des Tourismus

Seinen 125. Geburtstag feiert der Schwarzwaldverein, Ortsgruppe Staufen-Bad Krozingen. Der Start ins respektable Jubiläumsjahr fand als Neujahrsempfang im historischen Stubenhaus in Staufen statt und war Auftakt zu etlichen Sonderveranstaltungen. Gefordert sind dabei auch die stellvertretenden Vorsitzenden Hans-Martin Schaller mit dem Jubiläumsausschuss und Hans-Jürgen Bauer, der die Festschrift erarbeitet.

Nachdem der "Badische Schwarzwaldverein" 1864 ins Leben gerufen wurde, entstanden bis 1883 die ersten zwölf "Sektionen" . Damit zählt Staufen-Bad Krozingen zu den ältesten Ortsgruppen. Nach der Gründungsversammlung am 19. Dezember 1883 in der "Kreuz-Post" in Staufen wurde vieles bewegt. Vorsitzender Friedel Hunger unternahm einen Streifzug durch die Historie des im Einzugsbereich von Schallstadt über Ehrenkirchen und Münstertal bis Heitersheim tätigen Vereins. Zusammen mit dem Forstamt rief die Ortsgruppe 1953 zum ersten "Tag des Baumes" auf, eine Tradition, die man wieder aufgenommen habe. Der erste Pavillon auf der Etzenbacher Höhe sei zwar 1889 nicht vom Schwarzwaldverein errichtet, wohl aber von ihm 1956 ersetzt und wieder eingeweiht worden. Nun muss er bis auf das Dach erneuert werden. Ein Vorhaben, das am 6. Juli mit einem Fest abgeschlossen wird.  Erinnern wollte Hunger ebenfalls an die Jubiläumsfeier 1958 in der "Kreuz-Post" zum 75-jährigen Bestehen und an den ersten Heimatabend 1976 im Faust-Gymnasium, dem viele folgten. Als "Kind des Schwarzwaldvereins" bezeichnete er den 1977 aus der Taufe gehobenen "Arbeitskreis Staufener Stadtbild". Den 100. Geburtstag feierte man 1983 mit einem Silvesterball. Darauf folgten 1985 die Ausschilderung des kulturhistorischen Rundweges und die Auflage eines Fremdenführers. Neu beschildert wurden 2002/2003 die Wanderwege in beispielhafter Gemeinschaftsleistung von Stadt, Forstamt und Schwarzwaldverein.
Die vielfältigen Angebote und die Aktionen mit dem BUND nehmen jährlich rund 2500 Mitglieder und Gäste wahr, bilanzierte Hunger stolz. Gleichwohl sind seit 1983 die Mitgliederzahlen von über 1000 auf 800 geschrumpft. Das liege vor allem am Rückzug von Familien und Jugendlichen. Waren einst 200 Jugendliche eingebunden, sind es heute kaum mehr 50. Bereitschaft zu Mitarbeit und Verantwortung seien jedoch gefragt. Hunger dankte allen, die sich in Funktionen oder als Sponsoren einbringen. Mit einem Archiv-Dokument des Staufener Wochenblatts vom 21. Dezember 1883 manifestierte Bürgermeister Michael Benitz die Gründungsmotivation. Die Herren konnten damals gut rechnen, stellte er fest. Sie wollten keine überregionalen Beiträge zahlen, sondern die Mittel vor Ort einsetzen. Die Freude am Wandern, an Geselligkeit, Verbundenheit, Heimat, Landschaft, Natur und Kultur sowie die Pflege des Tourismus lagen ihnen bereits am Herzen.

Heute stehe außerdem der Schutz der Umwelt auf der Agenda, wusste Benitz. Dass nicht die Natur dem Menschen, sondern der Mensch den Gesetzen der Natur folgen müsse, gelte es zu vermitteln. Aber auch die stabilen Werte des Vereins würden zunehmend wieder entdeckt. Um den Nachwuchs in der Ortsgruppe zu gewährleisten, bot Benitz an, eine Verbindung zum Arbeitskreis "Familienfreundliche Stadt" herzustellen. Der Schwarzwaldverein sei für Staufen ein Wegbereiter des modernen Tourismus, lobte er. Er mache das Wandern im Schwarzwald attraktiv und komfortabel. Der Gemeinderat habe deshalb 8000 Euro für die Schutzhütte auf der Etzenbacher Höhe im Haushalt eingeplant und einen Zuschussantrag beim "Naturpark Schwarzwald" gestellt. Wie wichtig der Wirtschaftsfaktor Tourismus sei, belege ein Umsatz pro Jahr von sieben bis acht Millionen Euro allein in Staufen, so Benitz. Durch einen touristischen Zweckverband mit Münstertal und Ballrechten-Dottingen verspreche man sich ein noch besseres regionales Netzwerk. Dennoch sei die Infrastruktur ständig zu optimieren. Friedel Hunger stehe seit 1976 an der Spitze des Schwarzwaldvereins und sei schon vorher im Vorstand tätig gewesen, so der Bürgermeister. Zudem arbeite er ehrenamtlich in der evangelischen Kirchengemeinde. Als Musterbeispiel für bürgerschaftliches Engagement werde ihm und vier weiteren Bürgern am 14. Februar in der Bürgerversammlung erstmals die neue Staufener Bürgermedaille verliehen. Einen Scheck für die Ortsgruppe gab es schon jetzt. Der Schwarzwaldverein werde am 25. Mai bei der zentralen Jubiläumsveranstaltung offiziell gratulieren, kündigte Hauptgeschäftsführer Walter Sittich an. Vorab würdigte er den selbstlosen Einsatz für die Wanderkultur, die Gesundheit und Völkerverständigung fördere. Ein einheitliches Beschilderungssystem, die nachhaltigen Wartungen, die Partnerschaft mit dem Naturschutz und die Pflege der Kleindenkmale prägen die Arbeit, so Sittich. Für die schwieriger gewordene Jugendarbeit offerierte er Unterstützung aus Freiburg.
Sabine Model , 8.1.2008, BZ

 

Staufener Rathaus - Neujahrswunsch 2008 der BZ Lokalredaktion

Aus dem schmuck renovierten Staufener Rathaus: Viel Glück im neuen Jahr wünschen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Badischen Zeitung Bad Krozingen:
Markus Donner, Andrea Bösch, Ute Wehrle, Enrico Schöpperle, Rene Hering, Ursula Meyer, Gabriele Brender, Petra Bay und Lothar Hilfinger (von links).

Foto: Susanne Müller

Aus dem schmuck renovierten Staufener Rathaus: Viel Glück im neuen Jahr wünschen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Badischen Zeitung Bad Krozingen.
31.12.2007, BZ

 

Breisgau Süd Touristik BST: Ballrechten-Dottingen, Münstertal, Staufen

Der Gast - ob in Ballrechten-Dottingen, Münstertal oder Staufen - bekommt von den Veränderungen in der Organisationsstruktur der drei Fremdenverkehrsgemeinden praktisch nichts mit. Doch vor wenigen Tagen wurde von den Gemeinderatsgremien unter dem Namen "Breisgau Süd Touristik" (BST) eine Verbandssatzung verabschiedet, die offiziell am 1. Januar 2008 in Kraft treten wird.

Umfangreiche Vorarbeiten sind inzwischen angelaufen. Die zuständigen Hauptamtsleiter und die Kuramtsleiter haben ihr Engagement, Wissen und Können eingebracht, um eine Verbandssatzung zu erarbeiten, die inzwischen den Segen der Gemeinderatsgremien hat und auch von der Kommunalaufsicht abgesegnet ist. Laut Satzung hat der Verband BST seinen Sitz in Münstertal, der Gemeinde mit dem absolut stärksten Gästeaufkommen. Verantwortlich hierfür zeichnet Thilo Kühnle als Leiter der Tourist-Information Münstertal. "Gemeinsam sind wir stark" , sagt er, "wir treten als Region am Markt auf und werden in erheblichem Maß voneinander profitieren, da wir attraktiver sind als bisher, weil wir weitere Themen abdecken". Zusammen mit den Kooperationspartnern der drei Gemeinden werden derzeit in einem 15-köpfigen Marketingarbeitskreis die technischen und organisatorischen Vorarbeiten getroffen, damit zum Jahresbeginn 2008 der neue gemeinsame Prospekt für die "Ferienregion Münstertal-Staufen", das gemeinsame Gastgeberverzeichnis (GGV) und möglichst auch schon die neu gestaltete aktualisierte Homepage für die Kundenwerbung präsent sind. "Wir rechnen fest damit, dass alle Gastgeber, die konzessionierten wie privaten Zimmervermieter in den drei Gemeinden mit ziehen" , sagte Thilo Kühnle auch im Sinne seiner beiden Kollegen Reinhard Freudig aus Staufen und Heike Schopferer von Ballrechten-Dottingen. Aus diesem Grund wurden in den vergangenen Tagen an alle Vermieter Erhebungsbogen versandt, damit für das neue GGV rechtzeitig aktuelle Daten zur Verfügung stehen. Alle angeschriebenen Vermieter werden um rasche Rückgabe der Erhebungsbogen gebeten. Thilo Kühnle versichert, dass die Werbekosten der Vermieter im neuen Verzeichnis auf keinen Fall höher sein werden als bisher. Das neue gemeinsame GGV wird eine erheblich höhere Auflage haben (in Münstertal bisher 15 000, künftig 25 000 Exemplare im Jahr) sowie eine englische und französische Textübersetzung erhalten. Laut Verbandssatzung werden dem beschlussfähigen Gremium der noch zu gründenden Verbandsversammlung nicht nur zwei bis fünf Vertreter der drei Mitgliedsgemeinden angehören, sondern auch Vertreter eines (ebenfalls noch zu gründenden) Vermieter-Vereins namens "Breisgau Süd Gastlichkeit e.V." Diesem Verein können und sollen alle interessierten Vermieterbetriebe als Mitglied beitreten. Deshalb werden die Gastgeberbetriebe in Kürze zu einer gesonderten Informationsveranstaltung eingeladen. Laut Kühnle ist es feste Absicht der drei Gemeinden, die Gründung der genannten Gremien bis spätestens Jahresende 2007 unter Dach und Fach zu haben.
ml, 30.8.2007.

Breisgau Süd Touristik (BST)
Thilo Kühnle, Münstertal

 

Geführter Rundgang auf dem Weisheitsbaumpfad

Am Samstag, den 6. Januar 2007 wird der Initiator des Staufener Weisheitsbaumpfades, Yesche Udo Regel, eine Führung über diesen Baumpfad anbieten. Treffpunkt ist um 14.00 Uhr am Brunnen auf dem Marktplatz. Der Baumpfad, schön gelegen über der Staufener Altstadt zwischen Weinbergen und Wald, wurde auf Anregung von Yesche Udo Regel im Juni 1998 durch das Kulturreferat Staufen realisiert. Seither erfreuten sich schon viele Spaziergänger an den „Texten, in die Bäume geschrieben“. Die in den letzten Monaten mit Unterstützung des Naturparks Südschwarzwald e.V. gänzlich erneuerten Texttafelnan den Bäumen geben Zitate der Literatur und aus Schriften der Religionen wider. Sie laden ein zu einem achtsamen, meditativen Spaziergang. Wenn Sie Muße haben, können Sie vor den Bäumen innehalten und sich etwas von ihnen erzählen lassen.Yesche Udo Regel, der die Texte für die Baumtafeln auswählte und den Rundgang leiten wird, sagt dazu: „Bäume sind nicht nur Bäume. Sie sind auch lebendige Wesen. Sie gehören genau wie wir zur großen Ökologie des Planeten und wir verdanken ihnen sehr viel. Wir leben durch die Bäume, aber die Bäume können durch uns sterben. Im Schwarzwald gibt es viele erschöpfte und kranke Bäume. Hier wird ihnen eine Stimme verliehen und es liegt an uns, auf sie zu hören.“ 
Neben dem Baumpfad hat die Stadt Staufen in den letzten Jahren auch das Staufener Labyrinth, das größte Naturlabyrinth in Südbaden, und den Keltischen Baumkalender als Hommage an die Ureinwohner Badens angelegt. Bei einem Besuch in der romantischen Fauststadt lohnt sich also auch eine Erkundung der näheren Umgebung. Das Labyrinth befindet sich am Stadtsee (Nähe Bahnhof), der Keltische Baumkalender am Waldparkplatz Staufen-Grunern.            
17.11.2006, www.staufen.de


 

Staufener Wochenblatt wird derzeit digitalisiert

Nachrichten aus Kaisers Zeiten / Von ausgegrabenen Frauenzimmern und raubgierigen gallischen Hähnen

Kommt Zeit, kommt Rat. Oder nicht? Bei der Lektüre des "Staufener Wochenblatts" jedenfalls kommen dem heutigen Leser so manche Debatten ganz schön modern vor. So beklagte das Blatt in seiner Ausgabe vom 6. Januar 1883 die "immer mehr um sich greifende Verfälschung des Weines mit verbotenen Zusätzen wie Zucker, Salicylsäure oder Glycerin". Nachlesen kann man das alles im Internet, auf einer Webseite der Freiburger Unibibliothek (UB). Dort wird das von 1875 bis 1968 erschienene Organ für den früheren Amtsbezirk Staufen nach und nach digitalisiert. Die Idee geboren wurde 2001. Im Stadtarchiv, im Privatarchiv der Familie Villinger, wo das Blatt gedruckt wurde, und im Magazin der UB waren Bestände erhalten geblieben. Doch Wasserschäden und Papierzerfall setzen den alten Schwarten gehörig zu. So entstand die Idee, sie durch Digitalisierung vor dem gänzlichen Zerfall zu retten und sie einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

Hans-Adolf Ruppert, Stadtrat und Leiter des EDV-Dezernats der UB, verfügte über die nötigen Kontakte. Doch für das Staufener Projekt waren weder Geld noch Personal vorhanden. Also rief man die Bürger zum Spenden auf. 7350 Euro kamen zusammen. Von dem Geld wurden Aushilfen eingestellt. Sie scannten die Originale, fotografierten sie und stellten sie online. Inzwischen ist das Geld aufgebraucht und das Gros der Bände steht im Netz. Einzelausgaben aus den 1920er und 1930er Jahren sind noch nicht erfasst, was laut Ruppert aber in den kommenden Monaten nachgeholt wird. "Derzeit gehen die Arbeiten nur voran, wenn die Mitarbeiter anderswo gerade eine Lücke haben. Aber das ist sehr selten der Fall" . Es dauert auch länger, weil die Ausgaben aus dieser Zeit größer als DIN A 3 sind und somit nicht auf die in der UB üblichen Scanner passen. Die Seiten müssen einzeln abfotografiert werden. Das Gros der digitalisierten Ausgaben des "Staufener Wochenblatts" stammt aus der Zeit des Kaiserreichs. Die Jahrgänge von 1880 bis 1913 sind komplett. Die Jahre des Ersten Weltkriegs sind vollständig verloren gegangen. Und auch die Zwischenkriegszeit, in der die Zeitung "Staufener Tagblatt" hieß, ist nur punktuell noch vorhanden. Besser sieht es wieder für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg aus — die Ausgaben 1950 bis 1967 sind lückenlos. Das Staufener Wochenblatt war seit Erscheinungsbeginn 1875 das offizielle Verkündigungsblatt des Amtsbezirks Staufen. Sein Verbreitungsgebiet reichte vom Rhein bis in den Hochschwarzwald und vom nördlichen Markgräflerland bis ins Schneckental. Es erschien drei bis vier Mal wöchentlich. Bilder gab es noch keine. Überschriften auch noch nicht. Die damalige Optik würde man heute als "Bleiwüste" bezeichnen. Man muss sich schon durchbeißen, auch weil die Buchstaben stellenweise kaum noch zu entziffern sind. Aber die Lektüre lohnt. Schließlich spiegelt sich darin das gesamte öffentliche Leben wider, zu einer Zeit, in der das Medium Zeitung noch konkurrenzlos war. Das Wochenblatt kann man nicht mit heutigen Rathaus- und Gemeindeblättle vergleichen. Hier sind Lokalnachrichten bunt gemischt mit der Weltpolitik, stehen pointierte Kommentare neben Klatsch und Tratsch, wechseln sich Fortsetzungsromane ab mit Annoncen hiesiger Geschäftsleute.

Da erscheint am 12. August 1875 die Anzeige, dass für eine offene Lehrlingsstelle ein "gut erzogener und tüchtig geschulter junger Mann" gesucht werde. In der gleichen Ausgabe berichtet man, dass in Freiburg die Leiche eines "hiesigen Frauenzimmers" ausgegraben und obduziert wurde und dass ein Herr verhaftet worden sei, was mit erwähnter Leichenöffnung zu tun habe. Am 8. November 1883 erklärt ein Artikel Goethe zum Antisemiten. Am 12. März 1890 erfährt der geneigte Leser, dass der spanische König über einer Erkältung unpässlich geworden ist und das Bett hüten muss. Um in der gleichen Ausgabe von der brutalen Behandlung von nach Sibirien Verbannten durch russische Behörden zu lesen. Unter den Annoncen wird Kunstdünger angepriesen. Es war kein Partei- oder Gesinnungsblatt. Doch nationalistische Töne gehörten dazu. Am 5. Mai 1894 wird unter der Überschrift "Einst und jetzt" einhundert Jahre zurück geblendet. Wie Deutschland gegen Ende des 18. Jahrhunderts in "Schmach und Schande" lag. Wie es dem "gallischen Hahn einfiel, sein raubgieriges Gekrächze" anzuheben. Wie mitten im Frieden "die kriegslustigen Rothosen" den vaterländischen Strom überschritten, um in Wettelbrunn eine Prozession zu überfallen. Und 1894? Da seien "die Flügel des gallischen Hahn so beschnitten, dass ihm die Lust vergangen, nach alter Weise auf Germaniens Boden Kriegstänze aufzuführen" . Davon, dass es "übel um den Besuch des Deutschen Reichstags bestellt ist" , wo nur noch zwischen 40 und 50 Abgeordnete pro Sitzung säßen, kann man an Weihnachten 1900 lesen. Fünf Jahre später, am 18. Oktober 1905 "räumen die Hottentotten das Gefechtsfeld in völliger Panik" . Deutsche Truppen sind gerade dabei, einen Aufstand in der Kolonie Deutsch-Südwestafrika niederzuschlagen. Bei den Landtagswahlen in Baden kandidiert Andreas Neymeyer aus Wettelbrunn für die Zentrums-Partei. Nach 1945 entspricht das Blatt mehr der heutigen Lebenswelt. Doch wer weiß schon noch, dass es damals in Staufen Kino gab, die "Stern-Lichtspiele" . Dass die im Juni 1954 "Das Korsarenschiff" mit Bob Hope zeigten und dass der Film dem Blatt nach "voll zwerchfellerschütternder Komik" war. Und ebenso schon Zeitgeschichte: Im Fernsehprogramm des Staufener Wochenblatts sind nur zwei Programme abgedruckt. Am 21. Oktober 1967 liefen "Bonanza" und "Mit Schirm, Charme und Melone" .

Wer noch alte Ausgaben des Staufener Wochenblatts besitzt, soll sich bei Stadtarchivar Andreas Lauble unter Telefon 07633/805-30 melden. Die bereits erfassten Ausgaben und Hintergründe zum Projekt unter www.ub.uni-freiburg.de/dipro/staufen.html

Alles von Hans Christof Wagner vom 29.8.2006 auf www.badische-zeitung.de lesen

 

Staufener Tafel - Lebensmittel und  Kleiderkammer

Es ist Dienstag, 16 Uhr. Vor dem “Tafel”-Laden in Bad Krozingen stehen 25 bis 30 Männer und Frauen mit Einkaufstüten Schlange. Plötzlich öffnen sich die Türen. Sie drängen in die enge Verkaufsfläche und fallen über Brot, Fleisch, Wurst, Obst, Gemüse und Kühlregale her. Hier gibt es Lebensmittel, die sie sich sonst nicht leisten können, für 10 bis 50 Cent pro Gebinde.

Die “Staufener Tafel e.V. Markgräflerland” gibt es seit dem Sommer 2002. Etliche Hürden waren zu überwinden, bis man Ende 2005 in Bad Krozingen im Bahnhof eine Bleibe fand. Die Bahn kam dem Verein entgegen. Die Stadt unterstützte nach Kräften. Die Miete gestaltet sich moderat. Von Montag bis Mittwoch herrscht zwischen 16 und 17.30 Uhr großer Andrang. Donnerstag und Samstag ist vormittags von 9.30 bis 11 Uhr geöffnet. Länger braucht es nicht, bis alles abgeräumt ist.

Seit Herbst 2005 gibt es im Keller neben dem Tafelladen auch eine Kleiderkammer. Von Winterjacke bis Sommertop ist dort alles zu haben. Dazu Schuhe für jede Größe und Jahreszeit. Besonders gefragt ist Bettwäsche. Sogar Haushaltsaus stattungen von der Teigrolle bis zum Wandbehang können erworben werden. Vor allem ausländische Mitbürger nutzen das Angebot. Auch wenn eher symbolische Preise verlangt werden, trägt es doch in der Summe zur Aufbesserung des knappen Tafeletats bei. Denn die geringfügig Beschäftigten, die für das Einsammeln, die Sortierung und den Verkauf zuständig sind, und auch der Kühlwagen wollen bezahlt sein. “Die Prüfungen vom Wirtschaftskontrolldienst sind bei uns genauso wie in jedem Lebensmittelgeschäft” , bekräftigt Dirk Monath, seit Januar 2006 neuer Vorsitzender der Staufener Tafel. Sie versorgt mit einer zweiten Ausgabestelle bei der Arbeiterwohlfahrt in Staufen rund 250 Familien in einem Einzugsbereich von rund 40 000 Einwohnern zwischen Müllheim und Schallstadt, Münstertal und Breisach. Obergrenze des monatlichen Einkommens für eine Berechtigung zum Einkauf sind 750 Euro pro Erwachsenem. Für den Lebenspartner werden 250 Euro angesetzt und für jedes Kind 150 Euro. Und trotzdem, sagt er, hat manch einer nicht einmal die vielleicht zu zahlenden 3,80 Euro und muss von den Waren wieder etwas zurücklegen.
Bei der Vorstandsarbeit wird Dirk Monath von seinem Stellvertreter Jochen Nägelin und der Beirätin Elisabeth König unterstützt. Wichtig ist ihm, dass Roland Hinderle, Fachbereichsleiter für Ordnung und Soziales bei der Stadt Bad Krozingen, als Vertreter des öffentlichen Lebens im Verein mitarbeitet. Die Schriftführerin Elisabeth Battke und Schatzmeister Klaus Hoppe erledigen ihre Aufgaben ebenfalls zuverlässig. Insgesamt zählt der Verein derzeit 27 Mitglieder, von denen die meisten ihren Jahresbeitrag von zehn Euro zahlen und nur einige aktiv mitarbeiten. Dennoch hat der Tafel-Laden ein Organisationstalent. Es heißt Walter Lindemer und ist 24 Stunden in Bereitschaft. Denn Ware zu bekommen, ist ein Geschäft, das viel Flexibilität erfordert. Durch die Eröffnung einer neuen Tafel in Müllheim sind rund 60 Prozent der Bezugsquellen weg gebrochen. Die Staufener Tafel musste neue Lieferanten akquirieren. Das Auslieferungslager von Lidl im Gewerbepark ist seit kurzem eine wichtige Ressource. Walter Lindemer ist ständig über Handy erreichbar, um zügig vor Ort sein zu können, wenn etwas anfällt. Der Bedarf ist meist größer, als das, was man haben kann. Was dennoch immer rar ist, sind Fleisch- und Wurstangebote. Davon könnte die Tafel mehr gebrauchen. Mit Brot, Gemüse und Salat ist sie in der Regel ordentlich ausgestattet. Bleibt davon etwas übrig, geht es an die Landwirte mit Mastvieh. “Viele Menschen haben immer noch nicht realisiert, was wir tun” , bedauert der Vorsitzende. “Aber wir sind auf jede Hilfe finanzieller und aktiver Art angewiesen.” Im letzten Jahr gab es 5000 Euro Spenden. “Ohne die, hätten wir nicht alles abdecken können” , räumt Dirk Monath ein. Die geringen Einkünfte im Laden fangen die Unkosten nicht vollständig auf.

Am kommenden Samstag, 1. Juli, ist am Tafelladen von 13 bis 18 Uhr ein Flohmarkt geplant. Eine Woche später richten Heitersheimer Realschüler einen Bücher-Markt aus mit dem Bestand, der in der Tafel zusammengetragen wurde. Die Schüler dürfen 40 Prozent der Einnahmen für ihre Klassenfahrt verwenden. Die restlichen 60 Prozent gehen an die Tafel. Damit ist beiden geholfen.

Doch Geld ist bei der Tafel nicht alles. Die Tatsache, dass hier einigen Menschen beruflich oder ehrenamtlich eine neue Heimat, ein dankbares Betätigungsfeld gegeben wird, hält der Vorsitzende für einen zunehmend wichtigen Aspekt. “Tafeln in Deutschland” hat also nicht unbedingt nur mit Essen zu tun, sondern vor allem mit sozialem Ausgleich und — bei aller Not — mit einer neuen Form der Zufriedenheit.

Badische Zeitung Freiburg
Sabine Model, 29.6.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

Staufen im Frühjahrsband 2006 des Geschichtsvereins Markgräflerland

Die Faust-Stadt Staufen steht mit verschiedenen Beiträgen im Mittelpunkt der jüngsten Ausgabe der vereinseigenen Publikation “Das Markgräflerland” , die wiederum unter der Regie von Schriftleiter Erhard Richter entstanden ist. Der Leser begegnet im wahrsten Sinne des Wortes dem Markgräflerland und fühlt sich doch gleich in eine andere Welt versetzt. Lothar Böhnert und Siegfried Pfadt berichten aus der Geschichte der Faust-Stadt, unter anderem mit Beiträgen der Bergleute und der Zünfte im Mittelalter.

Einen gewichtigen Platz mit 18 Seiten nimmt der Aufsatz von Andreas Lauble über das Rathausgebäude in Staufen ein. Kunstgeschichtlich äußerst bedeutungsvoll sind die von Johann Baptist Haas im Jahre 1772 angefertigten Fresken an der Rathausfassade. Über die St. Johanneskapelle in Staufen berichten Andreas Lauble, Konstantin Technau und Helmut Bühler. Silke Guckes hat sich mit der Geschichte des malerischen historischen Friedhofs in Staufen auseinander gesetzt. Bereits im Jahre 1513 bestimmte Maximilian I., die Friedhöfe außerhalb der Wohngebiete anzulegen. Wer war jener Doktor Faust wirklich, der uns — seit Goethe — als Inbegriff des nach letzter Erkenntnis strebenden Menschen gilt: ein Universalgenie oder ein Scharlatan, nur eine Sagengestalt oder eine geschichtliche Persönlichkeit? Dieser Frage ist Günther Mahal nachgegangen. Über die Sicherung des historischen Weinbergs auf dem Staufener Schlossberg informiert Erik Roth. Ein weiterer Beitrag widmet sich den historischen Rebterrassen am Dottinger Kastelberg. Ursula Huggle hat sich mit dem Schiffsunglück auf dem Rhein bei Neuenburg im Jahre 1637 auseinander gesetzt. Aus diesem Beitrag geht hervor, wie wichtig und wertvoll ältere, handkolorierte und detailgetreue Karten für die Aufarbeitung verschiedener Themen der Geschichte sind.
Was ist das Markgräflerland? In einem Kurzbericht gibt Markus Kutter den Lesern darüber Auskunft. Renate Reimann nimmt die Leser mit zu einem Ausflug in das Markgräfler Museum nach Müllheim, und Rüdiger Hoffmann widmet sich der Loretto-Kapelle in Schliengen. Über den Fund von römischen Reiterhelm-Fragmenten berichtet Erhard Richter. Ein größerer Aufsatz widmet sich der Landvermessung in der früheren Landvogtei Rötteln in Verbindung mit dem französischen Geometer Fresson, der in zahlreichen Gemeinden im heutigen Landkreis Lörrach Gemarkungspläne angefertigt hat. Fred Wehrle gibt einen Einblick in den einst wichtigen Erwerbszweig der Köhlerei und berichtet über das Verbot, Häuser und Gebäude mit Stroh zu decken. Vereinsinterna und Buchbesprechungen runden die informative und wiederum ansprechend gestaltete Publikation ab.

Erhältlich ist der 180 Seiten umfassende Frühjahrsband (ISBN 393273832-2) beim Geschichtsverein, Telefon/Telefax 07622/9517 (Horst Oettle) oder im örtlichen Buchhandel zum Preis von 14,80 Euro. Infos im Internet unter www.geschichtsverein-markgraeflerland.de

1.6.2006 in www.badische-zeitung.de

 

Arbeitskreis Staufener Stadtbild - Johannes-Kapelle für ein Euro

An der Schwelle von der Fasnet zur Fastenzeit treffen sich alljährlich Mitglieder und Freunde der Europa-Union im Gasthof “Linde” im oberen Münstertal, um beim traditionellen Fischessen Rückblick und Vorschau zu halten. Wieder einmal mehr wurde auch in diesem Jahre der Beweis erbracht, dass nicht nur das große Weltgeschehen, sondern auch die “Politik vor Ort” das Interesse der EU-Mitglieder findet.

Der Staufener Diplom-Ingenieur i. R. Peter Klaus - seit fast zehn Jahren Mitglied im EU-Stadtverband - berichtete über den Arbeitskreis Staufener Stadtbild, dem er als aktives und engagiertes Mitglied ebenfalls seit vielen Jahren angehört. Grundanliegen des 1977 gegründeten Arbeitskreises (AK) sei - laut Satzung - “das Erhalten von spezifischen Ortsbildern und von schätzenswerten Bauwerken” , gemäß dem Grundsatz: “Altes bewahren, Neues harmonisch einfügen” . Der Vorstand des AK verfügt über eine herausragende Sachkompetenz. Zum engeren Vorstand gehören ein Architekt und ein Vermessungsingenieur, eine Kunsthistorikerin und eine Lehrerin, ein Notar und ein Archivar, eine Unternehmerin und ein Offizier. Bei der Restaurierung von Projekten könne somit auf ein fundiertes Fachwissen zurück gegriffen werden, sagte Peter Klaus. Dies reiche indes nicht aus, denn jede Sanierungsmaßnahme koste eine Unmenge Geld. Deshalb sei der Arbeitskreis, der heute 150 Mitglieder in seinen Reihen zählt, auf Sammlungen und Spenden angewiesen. Umso mehr erfreut zeigte sich Peter Klaus, der einige Jahre auch als stellvertretender Vorsitzender fungierte, über das bisher vom Arbeitskreis Initiierte und Erreichte. Mehrere hunderttausend Euro seien inzwischen gespendet, gesammelt und investiert worden, und einige Objekte befänden sich heute sogar im Besitz des Arbeitskreises. Gewissermaßen als Vorzeigeobjekte, denen sich der Arbeitskreis Staufener Stadtbild in den vergangenen 28 Jahren gewidmet hat, nannte Peter Klaus das Stubenhausmuseum in der Stadtmitte. Als stadtgeschichtliches Museum zeige es heute restaurierte Exponate, die bei den Bauarbeiten gefunden wurden. Durch eine Schenkung kam der AK in den Besitz der Magdalenen-Kapelle am westlichen Stadtrand, ein bau- und kunstgeschichtliches Kleinod, das mit großzügigen Bürgerspenden und Zuschüssen des Denkmalamtes und des Erzbischöflichen Ordinariates komplett restauriert wurde.
Der Kultur- und Kunstgeschichte am Wegrand widmete sich der AK, als er Dank einer großzügigen Spende von Monsignore Schmutz zur Renovierung der nicht weniger als 24 Wegkreuze auf Gemarkung Staufen angeregt wurde. Bei der Restaurierung wurden teilweise auch die Inschriften durch Steinmetzmeister erneuert. Für die meisten Wegkreuze wurden inzwischen Patenschaften zur Dauerpflege gewonnen. Um künstlerische Grabsteine kümmert sich das aktive AK-Mitglied Silke Guckes, die unter anderem Infos sammelt über die auf dem Staufener Friedhof ruhenden bekannten Verstorbenen Erhart Kästner, Peter Huchel, Hoimar von Ditfurth oder Martha Dufner geborene Sommerlath. Das jüngste und mit rund 100 000 Euro auch das kostspieligste Großprojekt des AK war die Gesamtrenovierung der Johannes-Kapelle, nachdem diese vom AK für den symbolischen Wert von einem Euro erworben wurde. Nur als Gemeinschaftswerk mit der Stadt Staufen, dem Ordinariat, dem Denkmalamt sowie mit Bürgerspenden und Toto-Lotto-Mitteln war das Kapellen-Projekt zu stemmen, so Peter Klaus, welches jeweils an Sonntagnachmittagen geöffnet ist. Dem galt der aufrichtige Dank der EU-Vorsitzenden Sieglinde Lange für den interessanten Einblick in die aktuelle Kultur- und Heimatgeschichte vor Ort.
Alles vom 7.3.2006 auf www.bzol.de lesen

 

Fotoausstellung Tschernobyl: Verseuchtes und verlassenes Land

Die ukrainische Journalistin Elena Filatova war mehrfach mit dem Motorrad in der evakuierten Zone um Tschernobyl und hat dort eindrucksvolle Aufnahmen gemacht. Die Geisterstadt Pripjat direkt neben dem Reaktor - vor der Katastrophe von rund 50 000 Menschen bewohnt - ist menschenleer, Wohnungen, Kindergärten, Vergnügungsparks sind verlassen; in den Dörfern verfallen die Holzhäuser, das Land liegt brach; verstrahlte Feuerwehrfahrzeuge und Hubschrauber stehen zu Dutzenden auf einem Sammelplatz und verrotten. Riesige Gebiete sind geräumt und aufgrund der Strahlenbelastung nicht mehr bewohnbar.
Elena Filatova hat der Bürgerinitiative Umweltschutz Staufen Aufnahmen zur Verfügung gestellt, die zu einer Ausstellung mit großformatigen Bildern und erläuternden Texten zusammengestellt wurden. Die eindrucksvolle Ausstellung wird am Freitag, 31. März, 20 Uhr, im Staufener Stubenhaus eröffnet. Dr. Jörg Pflieger, IPPNW, und Dr. Walter Witzel, MdL, werden zu den Folgen von Tschernobyl bzw. zur Gefährdung durch Fessenheim sprechen.
Die Tschernobyl-Reportagen "Ghost Town" und "Land of the Wolves" von Elena Filatova, denen die Fotos entnommen sind, findet man unter www.elenafilatova.com

Die Ausstellung wird bis zum 9. 4. 2006 im Staufener Stubenhaus gezeigt.
(Sa. + So. 15 - 18 Uhr, werktags 17 - 19 Uhr)
Ab 10. 4. 2006 kann die Ausstellung ausgeliehen werden.
Sie umfasst 15 Tafeln im Format 70 x 100 cm (Breite x Höhe) mit Aufhängern.
Verleihgebühr: 25.- Euro pro Woche

Kontakt: Bürgerinitiative Umweltschutz Staufen


 

Dirk Monath neuer Vorsitzenden der “Staufener Tafel”

Dirk Monath ist Mitte Januar zum Vorsitzenden der “Staufener Tafel” gewählt worden. Die Tafel ist ein heute 27 Mitglieder zählender Verein, der in seinem Laden im Bahnhof Bad Krozingen gespendete Lebensmittel zu symbolischen Preisen an Bedürftige verteilt. Mit dem 45-Jährigen sprach Hans Christof Wagner.

BZ: Herr Monath, am 2. Februar hat die “Markgräfler Tafel” in Müllheim ihren Betrieb eröffnet. Da gab es im Vorfeld Streit über die Bezugsquellen. Die Müllheimer wollten dort Lebensmittel sammeln, wo auch die Staufener Tafel sammelt. Hat man sich geeinigt?
Monath: Ja, wir haben inzwischen ein gutes Einvernehmen. Die Müllheimer sammeln jetzt in Müllheim, seinen Ortsteilen, Neuenburg und Buggingen. Mit dem Verzicht auf diese Gemeinden haben wir allerdings über die Hälfte unserer Waren verloren.

BZ: Haben Sie schon Alternativen?
Monath: Viele Ausweichmöglichkeiten gibt es leider nicht. Im Norden grenzt die   an. Auch der Rhein bildet eine Grenze. Versuche, elsässische Supermärkte einzubeziehen, sind bislang erfolglos gewesen. Die haben dort keine Entscheidungsgewalt, müssen erst Paris fragen. Wir beziehen jetzt auch Breisach mit ein. Wir sind ja mobil. Und auch in Staufen und Bad Krozingen gibt es noch Potenzial. Wir benötigen dringend jedes Geschäft als Spender. Insbesondere Fleisch, Wurst und Milchprodukte, die Proteinquellen, sind knapp.

BZ: Die Müllheimer Tafel zu gründen, war die Initiative von Bürgermeister René Lohs. Der hat auch eine Anschubfinanzierung in den Haushalt gestellt. Es gibt sogar eine hauptamtliche Kraft im Rathaus, die sich auch um die Tafel kümmert. Wollen Sie die Staufener Tafel auch “offizieller” machen?
Monath: Ich glaube, ohne die stärkere Einbeziehung einer aktiven Bürgerschaft wird es künftig nicht mehr funktionieren. Wir leisten mit unserer Arbeit auch den Kommunen einen wertvollen Dienst. Ich habe bereits Gespräche mit den Stadtverwaltungen Bad Krozingens und Staufens geführt. Es wäre gut, wenn die Bürgermeister oder andere Vertreter des Rathauses in den Beirat des Vorstandes kommen.

BZ: Die Müllheimer wollen den Tafelbetrieb nur mit Ehrenamtlichen managen. Sie haben so genannte “Zwei-Euro-Jobber (Pendant zu den “Ein-Euro-Jobbern” bei den Kommunen). Geht das nicht im Ehrenamt?
Monath: Ich finde es toll, dass sich in Müllheim über einhundert Leute engagieren. Wir sind mit 27 Mitgliedern wesentlich kleiner. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es schwierig ist, den laufenden Betrieb nur mit Ehrenamtlichen zu bestreiten, die ja auch ihre Berufe haben. Deshalb machen das bei uns fünf “Zwei-Euro-Jobber” und “Mini-Jobber” . Unserer Hauptaufgabe ist es, Lebensmittel an Bedürftige abzugeben. Wir geben aber auch Beschäftigung und den Beschäftigten damit Orientierung, Perspektiven und neue Chancen. Wer sich bei uns engagieren will, muss auch nicht im Laden stehen. Es gibt viele Möglichkeiten: Kontakte knüpfen, Öffentlichkeitsarbeit, Spendenwerbung. Interessierte können sich gern an mich wenden.

BZ: Tafeln in den Zeiten von Hartz IV. Wer kauft bei Ihnen ein?
Monath: Bei uns kaufen an jedem Öffnungstag im Schnitt fast 200 Menschen ein: Arbeitslose, Familien mit Kindern, Alleinerziehende, Ausländer. Der Bedarf steigt. Das zeigt sich auch an der wachsenden Zahl von Tafeln in Deutschland. Die Schere geht weiter auf. Vielen unserer Kunden sieht man es nicht an, dass sie arm sind. Viele, denen man es ansieht, kommen nicht zu uns, aus Scham. Die meisten, die bei uns einkaufen, zeigen sich sehr dankbar über dieses Angebot.
BZ vom 9.2.2006

 

Christof Kern in Staufen baut Cembali und Hammerflügel

Christoph Kern nennt seinen Beruf “exotisch” . In der Tat ist er in Deutschland einer von höchstens drei Instrumentenbauern, die sich mit hohem Anspruch der Herstellung von Hammerflügeln widmen, und in Südbaden der Einzige, der Cembali baut.

Nicht allein deutsche Kunden - zumeist professionelle Musiker, Kirchengemeinden oder Hochschulen - kaufen bei ihm die an Vorbildern aus dem 17. bis 19. Jahrhundert orientierten Modelle, Bestellungen gehen auch aus Italien, Frankreich oder Österreich und sogar aus Mexiko bei ihm ein. Die Kunden werden dann stets um Geduld gebeten, denn ein historisches Tasteninstrument zu bauen, bei dem jedes einzelne Teil, ob aus Holz oder Metall, handgefertigt ist, erfordert einen hohen Zeitaufwand. Etwa ein Jahr veranschlagt Kern für einen Hammerflügel, ein halbes Jahr für ein Cembalo. Geradezu pedantisch geht er vor, ist nicht eher zufrieden, als bis jeder Hammerstiel, jeder Hammerkopf bis auf ein Zehntel Millimeter genau heraus gearbeitet ist, bis sich eine Taste anfühlt wie die andere und höchste Klangqualität erzeugt ist. Zur Musik hatte sich der in Ansbach geborene 42-Jährige schon in der Jugend hingezogen gefühlt, spielte Klavier und sang im Kirchenchor. Nach dem Abitur lag ihm dann etwas Handwerkliches näher, als weiter über Büchern zu sitzen. Schließlich gab ein Besuch des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg, wo ihn die bedeutendste Sammlung historischer Instrumente faszinierte, den Ausschlag für seinen künftigen Beruf.
Drei Jahre lernte er im Bergischen Land bei der renommierten Firma Sassmann, wie man Hammerflügel und Cembali baut und schloss drei Wanderjahre in den USA und Frankreich an, um sich dort bei namhaften Meistern ihres Faches zusätzliches Know-how zu holen. Als es dann um die Gründung einer eigenen Werkstatt ging, zog es den jungen Instrumentenbauer gleich aus mehreren Gründen nach Freiburg: Dort gab es eine Musikhochschule und ein Barockorchester. Die Sammlung historischer Tasteninstrumente im Bad Krozinger Schloss, die er inzwischen betreut, befand sich in der Nähe, ebenso Basel als eines der Zentren alter Musik.
Inzwischen aber vermerken die weißen Porzellanschildchen auf jedem seiner Unikate Staufen als Herstellungsort. Der Liebe wegen hatte er 1999 seine Wirkungsstätte in die Fauststadt verlegt. Dort hat sich Kern mittlerweile auch in der kulturellen Szene etabliert. “In meinem Beruf muss man aufpassen, dass man nicht zum Sonderling wird, der sich abschottet” , erklärt er. So organisiert er Konzerte in seiner Werkstatt, ist in der Schelmenzunft aktiv und Ensemblemitglied bei Auerbachs Kellertheater. Die Schauspielerei wurde ihm sogar zur zweiten Leidenschaft. In der Werkstatt am Schlachthof arbeitet er derzeit allein, findet nur schwer jemand, der mit dem speziellen Metier vertraut ist, einschließlich der alten Handwerkstechniken, die Christoph Kern konsequent anwendet. Für ihn kommt beispielsweise nur Knochenleim in Frage, der ist zwar schwieriger zu verarbeiten als moderner Leim, wird dafür aber härter. Die weißen Tasten fertigt er aus Rinderknochen, die schwarzen aus Ebenholz. Überhaupt die Hölzer, da muss er differenzieren. Für die Resonanzböden verwendet er Bergfichte, für die Innenkonstruktion je nach Instrumententyp Zypressenholz (italienische Cembali), für ein französisches Cembalo muss er Pappelholz besorgen, für ein flämisches Lindenholz. Zur Veredelung der Oberflächen sägt Kern dicke Furniere aus Kirsch- oder Nussbaum und ordnet die Maserung so, dass sie den ästhetischen Gesamteindruck des Möbels noch steigert. Solche Instrumente sind unter 45 000 Euro nicht zu haben. Die Pläne besorgt sich der Staufener bei Museen, nimmt sich jedoch auch die Freiheit, zugunsten eigener Kreationen oder auf Kundenwunsch davon abzuweichen. Aus fünf Oktaven werden dann vielleicht fünfeinhalb. Zusätzlich verleiht er Hammerflügel und Cembali, etwa an das Barockorchester oder das Festspielhaus Baden-Baden. Und immer wieder hat Kern im Bad Krozinger Schloss Reparaturen oder Restaurierungen an den historischen Instrumenten vorzunehmen oder sie vor Konzerten zu stimmen. Und weil sich mit den 50 klingenden Kostbarkeiten kaum jemand so gut auskennt wie er, führt er häufig auch durch die Sammlung.
Alles von
Dorothee Möller-Barbian vom 4.1.2005 auf www.bzol.de lesen

Foltermuseum in Staufen - Grausamkeiten aus dem Mittelalter 

Draußen Eis schlecken, drinnen eisiges Erschauern – ein Besuch im Mittelalterlichen Foltermuseum am Münsterplatz lässt das Blut in den Adern gefrieren. Die meisten Besucher genießen es jedoch mit einer Mischung aus Faszination und Ekel, Folterinstrumente wie die Judaswiege oder den Brustknacker mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Noch mehr dürften sie es aber genießen, danach wieder freien Fußes aus dem Museum herauszukommen.

Auf dem Münsterplatz scheint gerade die Sonne. Tritt man über die Schwelle des Museums, müssen sich die Augen erst an das dunkle Ambiente gewöhnen – und an die Hackebeile, Peitschen und Lanzen, die im Eingangsbereich sicher hinter Gitter ausgestellt sind. Einige Touristen stehen an der Kasse. „Aber da drinnen passiert uns doch nichts, oder?“, fragt eine junge Frau mit banger Stimme, bevor sie ein Ticket löst. Sie tut es schließlich doch und geht hinein in das abgedunkelte Gemäuer, in dem der holländische Geschäftsführer Lenny Vries 100 Exponate zur Schau stellt, die an „eine böse Zeit und Grausamkeiten erinnern, zu denen Menschen fähig sind.“ Seit 1999 gibt es das Museum am südlichen Münsterplatz im „Haus zum Lichtstock“ neben dem Erzbischöflichen Palais.

Die erste Gänsehaut läuft Eleonore Rossinelli aus Bühl im Elsass über den Rücken, als sie vor dem „Beichtstuhl“ aus dem Jahre 1432 steht: „C’est pas possible!“ flüstert die 48-Jährige entsetzt. Auf dem Stuhl, der mit Eisenstacheln bestückt ist, wurden Verurteilte zum Geständnis gezwungen. Ihr Mann Patrick Merkel, der sich als „Mittelalterfan“ bezeichnet, meint zur Stippvisite ins Museum: „Man muss das Ganze einer Zeit sehen, das Gute und das Schlechte.“ Zur Eröffnung des Museums erklärte Wim Vries (der damals noch Mitbetreiber des Museums war): „Wir wollen die Besucher auch darauf aufmerksam machen, dass noch heute in vielen Ländern gefoltert wird.“ Diese „Mission“ der Abschreckung scheint zu gelingen: Immer wieder hört man aus einer dunklen Ecke des Museums raunen: „Oh, Gott, schau dir das an!“ Zum Beispiel den Brustknacker, den Sabine Dworatzek aus Thüringen „richtig schlimm“ findet: „Das Ding wurde heiß gemacht und dann wurde damit den Frauen die Brust abgerissen“, erläutert sie mit verzerrter Miene. Sie findet gut, dass gezeigt wird, was „Menschen so alles den Menschen zufügen können.“ Minuspunkte gibt sie dem Museum allerdings, weil es „zu dunkel“ sei. Darauf entgegnet ihr Ehemann: „Es ist ja schließlich eine Folterkammer, Schatz!“ Und niemand würde in dieser Folterkammer wohl gerne mit den damaligen Delinquenten tauschen. Claudia Bucher aus Wolfwihl in der Schweiz ist sich angesichts Guillotine, Folterleiter und Garotte sicher: Die Schandgeige, mit der Menschen öffentlich zur Schau gestellt wurden, „ist dagegen ja noch harmlos.“ Wer nach dem Rundgang durch das Museum noch nicht genug davon hat, kann sich am Ausgang Postkarten besorgen: Wahlweise mit Abbildungen von Beichtstuhl, Hackebeil oder den drei Ratten, die „Grüße aus Freiburg“ senden. Wer aber Ablenkung und Erholung braucht, kann danach ja noch mal bei einem Eis entspannen.
Ulrike Derndinger am 5.9.2005 auf www.bzol.de 

Foltermuseum Staufen am Münsterplatz:
1. Mai bis zum 31. Oktober wochentags 10 -18 Uhr, Samstag und Sonntag 10 - 19 Uhr geöffnet
1. November bis 30. April: wochentags 11 - 17 Uhr, Samstag und Sonntag 10 - 19 Uhr

Erzählcafé Staufen - Zeitzeugen zum Kriegsende vor 60 Jahren

Kampfgeist brechen mit Kirschwasser - Zeitzeugen erinnern sich: Erzählcafé mit Ingeborg Hecht, Guido Mayer und Walter Maier

Man war dabei. Und doch sind 60 Jahre eine lange Zeit. Wie war das genau? Hast du das auch so erlebt? Was ist dir im Gedächtnis geblieben? Zeitzeugen des Kriegsendes in Staufen trafen sich im „Kornhaus“. Um sich gemeinsam zu erinnern und um den Nachgeborenen zu schildern, wie das damals war, an jenem 23. April 1945 als Staufen kampflos an die Franzosen fiel und damit die NS-Diktatur im Städtle ein Ende hatte.

Für Ingeborg Hecht, im Nazijargon „Halbjüdin“ war es eine Rückkehr in „ihr“ Staufen von vor 60 Jahren, in das „Kornhaus“, wo sie damals mit Mutter und Tochter lebte. Den 23. April 1945 hat sie als Tag der Befreiung empfunden. Die französischen Kolonialtruppen – für die damals 24-Jährige Vorboten einer neuen demokratischen und friedlichen Ordnung. Doch bevor es soweit war, wurde sie zum letzten Male Zeuge der Dummheit der alten Macht. Sie erzählte, wie ihr, nur Stunden vor dem Einzug der Franzosen, die Frau des Ortsgruppenleiters noch verkündete, die „Wunderwaffe“ käme am selben Tag zum Einsatz und reiße das Steuer herum. Von Bürgermeister Albert Ilch erzählte Walter Maier. Wie der, trotz seiner Zugehörigkeit zur SS, Staufen nicht in einen sinnlosen Endkampf mehr gezwungen hat und „die Hosen voll hatte“, als er in der Nacht zum 23. April die Franzosen bei Offnadingen aufsuchte, um ihnen die Stadt zu übergeben. Da hingen noch zwei 22-Zentner-Bomben an der Neumagenbrücke, scharf gemacht, um beim Einzug der Feinde hochgejagt zu werden.

Wie war das jetzt mit dem Schnaps vom Schladerer in den letzten Kriegstagen? Maiers Erleben nach habe die Firma ihn nicht an die gesamte Bevölkerung verteilt, sondern vor allem an die Soldaten der Brückenwache beim damaligen Café Stöckle, heute Decker. Den Kampfgeist brechen mit Kirschwasser. Schließlich sei es Bürgern dann gelungen, die Zünddrähte durchzutrennen – dank der benebelnden Wirkung der Spirituosen war das den Landsern verborgen geblieben.

Heute sind sie Rentner. Damals waren sie Halbwüchsige. Vor allem für die Buben war das Geschehen von vor 60 Jahren ein großes Abenteuer. Maier, Jahrgang 1931, erzählte davon, wie er noch am 23. April in die Wehrmachtsbaracke beim Schwimmbad einbrach, um sich dort mit Mehl und Brot einzudecken. Maier: „Ich war auch mit Begeisterung Hitlerjunge“. „Geil“ würde man heute dazu sagen, wie man das als „Pimpf“ empfunden habe. „Man hat uns ja nicht erzählt, was wirklich passiert“.

Falsch informiert, so erzählte es Guido Mayer, sei man damals auch über die Nationalität der Feinde gewesen. Dass „die Amis“ kämen, habe man bis zuletzt geglaubt. Dass es am 23.April dann nicht die, sondern die Franzosen waren, habe man spätestens an den ersten Verordnungen der neuen Herren im Städtle erfahren. Mayer berichtet von dem Brauch, Neuigkeiten und Anweisungen von einem Ausscheller kundgeben zu lassen. Wie der drohend Erschießungen derjenigen ankündigte, die dem Aufruf, Waffen und Radiogeräte abzuliefern, nicht nachkommen sollten.

In einer Kleinstadt vor 60 Jahren gingen Krieg und Diktatur zu Ende. Kurioses konnte man aus den Erzählungen der Zeitzeugen heraushören. Von Zivilcourage, aber auch von Mitläufertum war die Rede. Vom Alltag unter einer Diktatur wie unter einem Besatzungsregime, das vor 60 Jahren in Staufen seinen Anfang nahm. Dass es nur vier Jahre dauern sollte, 1949 die Bundesrepublik wieder eine souveräner Staat war und kurz darauf das einsetzte, was bereits die Zeitgenossen als „Wirtschaftswunder“ empfanden, wer, so Walter Maier, habe das 1945 ahnen können. Erzählen, wie das damals gewesen ist: Hier, vor Ort, an den authentischen Schauplätzen, das leistete das Erzählcafé im „Kornhaus“. Bedauerlich nur, dass so gut wie keine Jugendlichen den Zeitzeugen ein Stück ihrer Zeit schenkten.
Hans Christof Wagner am 26.4.2005 in der BZ


Johanneskapelle in Staufen - Denkmal des Monats November 2004

Hoch über der denkmalträchtigen Stadt Staufen auf dem sog. Waldbruderköpfle des „Dürren Buck“ steht die St. Johannes Kapelle mit Bruderhaus und Kreuzweg. Nach der Zerstörung seiner alten Einsiedelei hatte sich der Eremit Johannes Willi auf dem „Dürren Buck“ unter Mithilfe der Staufener Bürgerschaft 1685 eine Kapelle errichtet, die dem Hl. Johannes d. T. geweiht wurde. Als der Einsiedler 1701 starb, wurde er vor dem Altar seiner Kapelle beigesetzt. So beschreibt Johannes Helm in „Kirchen- und Kapellen im Markgräflerland“ die Errichtung und Nutzung der St.Johanneskapelle durch ihren ersten Einsiedler. Kaiser Joseph II., Sohn der Kaiserin Maria-Theresia, hat dann im Jahre 1783 alle Einsiedeleien in den österreichischen Gebieten aufgelöst. Obwohl die Kapelle im Jahr 1965 gründlich renoviert wurde, bedarf sie nunmehr aufgrund der zwischenzeitlich eingetretenen Schäden einer umfangreichen Instandsetzung. Wie schon vor 320 Jahren bei der Errichtung hat sich die Staufener Bürgerschaft in einem Arbeitskreis Staufener Stadtbild e.V. wiederum für die Johanneskapelle engagiert. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg hat zur Unterstützung dieses bürgerschaftlichen Engagements eine Spende bei der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg in Höhe von 30.000,- Euro eingeworben, die sie dem Arbeitskreis zuwendet. Vor kurzem erfolgte der feierliche Beginn der Sanierungsarbeiten im Kreise der Bürgerschaft, was Anlass ist, die St.Johanneskapelle in Staufen zum „Denkmal des Monats“ November 2004 zu erklären.

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