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OmaOpa
Selbsthilfegruppen im Schwarzwald

  

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Oma und Opa

Blick von Stelli (Fritz Glaser Platz) am 17.4.2008 nach Nordwesten auf Niedereggenen
Blick von Stelli (Fritz Glaser Platz) am 17.4.2008 nach Nordwesten auf Niedereggenen

 

Oma und Opa am 31.1.2010
Oma und Opa am 31.1.2010
 
Opa am 18.7.2011: Mittagsschlag mit Mietzi  
Bächle Herrenstrasse 15.8.2011: Boot fahren lassen mit Opa und Oma    
Bächle Herrenstrasse 15.8.2011: Boot fahren lassen mit Opa und Oma    

 

Leihoma - Wahlenkel: Netzwerk der Generationen, Wahlverwandtschaften

Bündnis "Familienfreundlich im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald" arbeitet am Netzwerk der Generationen / Gute Erfahrungen in Friedrichshafen und Staufen.

In Zeiten großer gesellschaftlicher und geografischer Mobilität leben Familien mit Kindern häufig weit entfernt von den leiblichen Großeltern. Da können eine Leihoma oder ein Leihopa als zusätzliche Wunschgroßeltern helfen, herkömmliche Familienstrukturen zu erleben. Die Vermittlung solcher "Wahlverwandtschaften", um mit Goethe zu sprechen, erfordert aber viel Fingerspitzengefühl. Im Rahmen einer vom Landratsamt organisierten Informationsveranstaltung hat nun das Bündnis "Familienfreundlich im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald" im Freiburger Gesundheitsamt zwei vorbildhafte Initiativen vorgestellt. Ariane Wenig ist die Initiatorin eines Leihoma-Projektes in Friedrichshafen, das seit acht Jahren besteht und 2008 von der Deutschen Familienstiftung mit dem 1. Preis ausgezeichnet wurde. Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft des ehemaligen Oberbürgermeisters Josef Büchelmeier und hat schon einer Vielzahl von Senioren und Familien zu glücklichen Beziehungen verholfen. Rund fünfzig Omas und Opas sind derzeit in der 58 000 Einwohner zählenden Stadt als Wunschgroßeltern aktiv, darunter auch Büchelmeier selbst. Das Fazit der Initiatorin: Es profitieren die Familien und die Leihgroßeltern gleichermaßen. Die Kinder freuen sich auf ihre "Oma", die Eltern gehen "ihrer" Oma schon mal bei Reparaturen oder schweren Einkäufen zur Hand und die Seniorinnen genießen den Kontakt bei regelmäßigen Treffen zum Austausch untereinander.

Ähnliches berichtete auch Hete Hopp aus Staufen, die im Rahmen der Familienfreundlichen Stadt Staufen das Kontaktbüro "Familienbande" betreut. Hier engagieren sich mittlerweile zwölf Seniorinnen für ihre "Wahlenkel". Beide Referentinnen betonten immer wieder, dass es bei diesen Beziehungen zwischen den Generationen nicht um herkömmliche Kinderbetreuung geht, also nicht um eine Konkurrenz zu den Tageselternvereinen. Es geht vielmehr um die Vermittlung von Großeltern-Enkel-Beziehungen und es geht um Dinge, die Großeltern mit ihren Enkeln tun: vorlesen, zusammen spielen, in den Tierpark gehen, spazieren gehen und einfach Zeit und Muße zum Reden und Lachen haben. Die Teilnehmerinnen der Veranstaltung waren beeindruckt und sahen klare Schritte vor sich, um auch in ihrem Umfeld ein solches Projekt zu verwirklichen. Die Veranstalter von Bündnis "Familienfreundlich im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald" erhoffen sich, dass die Inspiration und Aufbruchsstimmung dieser Veranstaltung Früchte tragen wird. Auf jeden Fall wird das Thema "Netzwerke der Generationen" weiter auf der Agenda des Bündnisses bleiben.
21.12.2010, Breisgau-Hochschwarzwald
Weitere Informationen: Renate Pfumpfei, Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald,
Tel 0761/2187-3128; E-Mail: renate.pfumpfei@lkbh.de

 

Besser ha

Besser ha sote si s emol, hän d Eltre de Kinder als allewil gsait. Drum hän Muetter un Vater, wu im Zweite Weltkrie nit emol d Voliksschuel reecht fertig hän kinne mache, ihri Kinder uf d Realschuel oder gar d Owerrealschuel gih gloßt – wil ihri Kinder s emol besser hän solle ha. Desch schiin un guet gsi, awer die Eltre hän nit demit grechent, was ruskunnt dodebi. Einersits – so hän si denkt – solle die Kinder s besser ha, wie si s gha hän, andrersits het awer alles doch solle eso bliiwe, wie d Eltre s vun klein uf gwehnt gsi sin. Des het natierlig nie im Läwe kinne guet gih. D Kinder hän uf de Schuel glehrt, aß eso z läwe wie ihri Eltre natierlig lang schu iwerholt isch. S große Schlagwort isch Fortschritt gsi un – nej. Alles, was nej gsi isch un mit Fortschritt z tue gha het, isch automatisch guet gsi. Die Kinder hän ihr Abitur gmacht – mittlerwil het d Realschuel Progymnasium un d Owerrealschuel Gymnasium gheiße – un studiert. Si hän e ordentliger Beruef glehrt, sich vehiirat un keins isch deheim bliiwe. In alli vier Himmelsrichtunge sin si vum Läwe vestrout worre. Numme noch an Wihnaachte sin si heimkumme – am Afang au noch an Allerheilige un Oschtere – un hän ihri Kinder vorgstellt, wie si wider gwachse sin siter letschtmol un hän sich jedsmol gheerig driwer ufgregt, wie d Eltre hän bloß kinne eso ruckständig sii. Un au der, wu deheim emol s Huus het solle bekumme, het nimm heim welle in so e alti Bruchbudi vun eme Huus. Liewer het er sich e eiges bout, mit allene Schikane. Un so sin zletscht d Eltre ellei deheim ghuckt, un d Kinder hän s besser gha.
Wendelinus Wurth, 30.1.2010, Lueginsland

 

Familienfreundliche Stadt Staufen: Arbeitskreis sucht Ersatzgroßeltern

In Afrika sagt man: "Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen" . In Deutschland existieren kaum noch Großfamilien, um das zu leisten. Berufsbedingte Wohnortwechsel lassen enge Familienbeziehungen verloren gehen. Den Senioren fehlen ihre Enkel und den Kindern die Großeltern. Deshalb wird die Stadt Staufen aktiv. Für ein "Netzwerk der Generationen" hat man sich auf die Fahne geschrieben: "Wir knüpfen Familienbande".

Im Arbeitskreis "Familienfreundliche Stadt Staufen" , der im Mai 2006 gegründet wurde, ist dieses Projekt 2008 zum Schwerpunkt erklärt worden. Dazu soll eine Datenbank aufgebaut werden, in der interessierte Familien, Ersatzomas und Ersatzopas für eine Vermittlung eingetragen werden. Das Kontaktbüro ist bereits eingerichtet. Margarete Hopp, Jahrgang 1947, verheiratet und Mutter von zwei erwachsenen Kindern, hat die Aufgabe der "Familienzusammenführung" übernommen. In Abstimmung mit der Leiterin des Arbeitskreises, Isabella Schuhmann, sucht sie aus dem Angebot die passenden Kombinationen. Wenn sie die Auswahl hat. Im Moment liegen ihr zwar ein Dutzend Anfragen von Familien vor, die sich eine Oma oder einen Opa vor Ort wünschen. Was noch fehlt, sind jedoch genügend Seniorinnen und Senioren, die keine Enkel in der Nähe haben, aber gerne Ersatz hätten. Im Kleinen war man bereits erfolgreich. Ein Kontakt ist bereits geknüpft, einer ist in der Entstehung und einer in der Planungsphase. Obwohl die Stadt Staufen sich sehr um ein gutes Betreuungsangebot mit Krippenplätzen, Kindergarten und Schule inklusive Mittagessen bemüht, haben Großeltern doch noch einmal eine andere Qualität. Sie vermitteln mit Zeit, Gelassenheit, Ruhe und Lebenserfahrung, einen Mehrwert an sozialer Kompetenz, der über die reine Betreuung hinausgeht.
Es geht dabei um Dinge, die in der Hektik des Alltags oft auf der Strecke bleiben: Märchen vorlesen, auf den Spielplatz gehen, Spaß haben bei Gesellschaftsspielen, basteln, backen, einfach nur zuhören oder mal bei den Hausaufgaben helfen. Manchmal ist es auch nur das rechtzeitig Abholen aus einer Einrichtung. Einige Familien sind bereit, dafür einen kleinen Obolus zu zahlen. Aber eigentlich soll es nach Meinung der Initiatoren mehr eine Familienbeziehung werden, die längerfristig gegenseitig gibt und nimmt. Damit zusammenfindet, was zusammenpasst, ist Margarete Hopp Ansprechpartnerin für alle. Sie ermittelt im Gespräch und mit einem Fragebogen, ob "die Chemie stimmt" . Da werden zum Beispiel Vorlieben, Abneigungen, Allergien, Haustiere, Behinderungen und bevorzugte Einsatzzeiten aufeinander abgestimmt. Und nicht nur in Staufen ist die Nachfrage nach "Ersatzgroßeltern" groß. Aus umliegenden Gemeinden haben sich ebenfalls junge Familien gemeldet. Deshalb ist es auch erwünscht, Seniorinnen und Senioren aus dem Umland zu aktivieren. Für sie könnte sich aus dieser Beziehungsaufgabe eine Ersatzfamilie entwickeln, die ihr Leben enorm bereichert.

Badische Zeitung Freiburg
Sabine Model, 26.4.2008, www.badische-zeitung.de

Arbeitskreis "Familienfreundliche Stadt Staufen"
Margarete Hopp, Auf dem Graben 3, 79219 Staufen, Tel. 07633/982720, Fax 07633/982721, Mobil: 0171/3160049, Mail: hete.hopp@t-online.de 

 

Das Alter ist ein rauher Geselle

Immer wegfahren, immer auf der Flucht
2005: Unsere Nachbarn fahren mit ihren Kindern in allen Schulferien weg, häufig schon am letzten oder vorletzten Schultag. Entweder mit dem Jeep ins eigene Chalet im Wallis bzw. in ein Hotel, mit dem Wohnmobil in den Süden oder mit dem Flugzeug weit weg, z.B. auf Bali. Neulich fragte mich der Vater besorgt "Sie fahren ja nie in Urlaub, nie weg, fehlt Ihnen etwas?" Ich musste verneinen: Uns fehlt gesundheitlich nichts, wie machen Urlaub zuhause oder ganz in der Nähe im Schwarzwald, in den Vogesen oder am Bodensee. Meine Gegenfrage: "Immer auf der Flucht, die Frage ist nur Flucht vor etwas oder Flucht zu etwas?"
2011: Nach der Scheidung wohnen nur noch Mutter und Tochter zusammen. Der Sohn in Leipzig und der Vater mit einer neuen jungen Frau im neuen Haus.

AUS (Apotheke, Urlaub und Sucht) oder SAU?
Bei viel zu vielen Senioren in unserem Bekanntenkreis dreht sich alles Tun wie Nichtstun um die drei Begriffe Apotheke, Urlaub und Sucht, kurz AUS: Bekomme ich in der A)potheke auch die beste Medizin? Wohin geht der nächste U)rlaub mit Auto, Flugzeug oder Schiff? Sind Kaffee, Zigaretten, Alkohol und Tabletten für die Befriedigung der S)üchte im Hause?
AUS macht träge. Der Gang zur Apotheke behindert den gesunden Menschenverstand, Beispiel: Diabetiker greifen zu Pille und Spritze, anstatt auf Diät und Bewegung zu achten. AUS ruiniert die Volkswirtschaft, Urlaubsfahrten ins Ausland bewirken Kapitalexporte, die den zunächst erwirtschafteten Exportüberschuß vollständig abbauen. AUS verkürzt die Lebenserwartung, der Alkoholmißbrauch nimmt gerade bei Senioren ständig zu - "Ich trinke aber nur Rotwein, nur ganz trockenen" hilft da auch nicht.

 

© by freiburg-schwarzwald.de, Kontakt, Update 07.01.12