Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Tafel
im südlichen Hochschwarzwald und Breisgau
  

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 Blick vom Lachenhäusle nach Nordwesten über Wildgutach zu Kandel (links) und Gütenbach (rechts) am 7.2.2005

 

Tafeln deutschlandweit

In Deutschland unterstützen über 32 000 Ehrenamtliche die Tafeln. In Südbaden gibt es zwölf Tafelvereine mit 17 Verkaufsstellen
www.tafel.de

Breisacher Tafel

Elsässer Allee 3, Breisach

Tafelladen mit Kleiderstube im OG der Obdachlosenunterkunft >Breisach1 (11.4.2007)

Tafel Emmendingen

Tafel, Markgrafenstraße 13, Emmendingen
Leitung: Maria Boch, Peter Dreßen, Schusterstrasse 2, Tel 07641/936 7956
Öffnungszeiten: Montags bis freitags 15 bis 17 Uhr.
Ansprechpartner: Martin Müller, Sozialamt, 07681/477999-41.
www.emmendinger-tafel.de

Spenden:
Konto 12 584 806 bei der Sparkasse Freiburg/Nördlicher Breisgau (BLZ 680 501 01)
Konto 11 650 600 bei der Volksbank Breisgau Nord (BLZ 680 920 00).

Trotz des guten Starts ist die "Tafel" weiterhin auf Unterstützung angewiesen. Zunächst einmal auf ganz praktische Hilfe: Anke Maria Boch, die den Laden leitet, sucht dringend Helfer für den Freitagnachmittag. Gesucht wird auch noch eine Brottheke und ein großer Kühlschrank wäre für die Vorratshaltung sinnvoll. Außerdem benötigt die Tafel Geld. Da kam die Spende der Bürgerstiftung gerade recht. Dennoch: "Wir haben noch eine Deckungslücke von 7000 Euro", erklärt Dreßen. Und die wird nicht kleiner, denn die Kosten des Tafelladens summieren sich pro Monat auf 900 Euro.
BZ vom 18.1.2007

Tafel-Laden öffnet am 3.12. - Aufruf zu Sach- und Geldspenden >Emmenduingen1 (2.11.2007)
Tafel Emmendingen eröffnet am 16. Januar und auf Spenden angewiesen (9.1.2007)


 

Die Tafel e.V., Freiburg

Warteschlange an der Tafel in Freiburg am 20.11.2009 Flohmarkt der Tafel beim Ebneter Schloß am 27.3.2010
Warteschlange an der Tafel in Freiburg Schwarzwaldstrasse am 20.11.2009   Flohmarkt der Tafel beim Ebneter Schloß am 27.3.2010

Bei der Freiburger Tafel können alle Menschen einkaufen, deren Nettoeinkommen unter 750 Euro liegt. Für Haushaltsgemeinschaften erhöht sich die Einkommensgrenze um 250 Euro für jede erwachsene Person und um 150 Euro für jedes Kind. Zum regelmäßigen Einkauf berechtigt ein Kundenausweis, der nach Vorlage von aktuellen Einkommensnachweisen und einer persönlichen Erklärung ausgestellt wird.

Hilfe über Auferstehungsgemeinde, Arbeitskreis Christlicher Kirchen (ACK), KirchNost
Der Freiburger Tafelladen ist einer von bundesweit 720 Läden, einer der größten.
Internet www.freiburger-tafel.de
info@freiburger-tafel.de
Freiburger Tafel e.V., Herr Dr. Klaus Poser, Wasserackerstraße 8, 0761-6966541, Fax 0761/2927245
Fritz Kaiser und Eckart Klien, Vorsitzende

Tafelladen in der Schwarzwaldstraße 58 a, Stadtbahnlinie1 (Richtung Littenweiler), Haltestelle "Zentrum Oberwiehre". Tel 0761 / 29 27 244
Öffnungszeiten: montags bis freitags zwischen 10 und 12 Uhr sowie 15 bis 17 Uhr.

Freiburger Tafel: mehr als 160 ehrenamtlich tätige Mitglieder
Die Freiburger Tafel, die bedürftige Menschen mit Lebensmitteln versorgt, bekommt immer mehr Arbeit, aber auch neue Mitglieder. Das berichtete der Vorsitzende Fritz Kaiser in der Hauptversammlung. Einen Wechsel gab es an der Spitze: Eckart Klien löst Marianne Holm, eine der "Gründungsmütter" der seit 1998 arbeitenden Institution, als stellvertretender Vorsitzender ab, bleibt aber im Verein engagiert.
Marianne Holm dankte in ihrem Bericht zum Laden der Freiburger Tafel den engagierten Mitstreitern Margret Stein und Michael Eckert. Die zunehmende Armut in der Stadt zeige sich in der steigenden Zahl neuer Kunden: 2006 wurden 365 neue Kundenkarten ausgestellt und täglich kommen rund 200 Kunden.
29.3.2007, BZ

Kunden: Einkommen der Kunden (Flüchtlinge im Asylverfahren, allein erziehende Mütter, Arbeitslose mit 347 Euro Hartz IV" liegt bei unter 750 Euro netto (Nachweis erforderlich). 2007 neue Kunden: 609 Erwachsene und 335 Kinder. 1999-2007 wurden 3366 Kundenkarten vergeben, also ca 420/Jahr.

Freiburger Tafel neu in der Schwarzwaldstrasse >tafel1 (29.4.2010)
Bürgerstiftung spendet 1000 Euro an die Freiburger Tafel >Tafel1 (12.12.2008)
Tafeln für die Tafel: 130 mal 95 Euro Menü mit Ehrenamtlichen >Spende2 (13.6.2008)

5000 Kinder und ihre Familien in Freiburg sind arm >Armut (12.3.2008)
Freiburger Tafel braucht größere Räume und mehr Helfer mit Führerschein (1.2.2007)


 

Lörracher Tafel

Lörrach-Haagen
Leiterin Irmgard Lehmann

 

Schopfheimer Tafel

In Schönau im Wiesental hat die Schopfheimer Tafel am 1. Juni 2008 eine Filiale eröffnet

 

Staufener Tafel

http://www.tafel.de/tafelsuche.php?land=Baden

Tafel im Kapuzinerhof Staufen,
Vorsitzender Dirk Monath
Tel 07633/9231561 oder 017654540296
Tel 07633/982089

Spenden: Konto 107856627, BLZ 68351865, Sparkasse Markgräflerland

Bad Krozingen - Eine von 285 Tafeln deutschandweit >Tafel1 (11.6.2008)
Tafel-Verkaufsstelle im Kapuzinerhof eröffnet >Staufen1 (19.3.2008)
Staufener Tafel: Verkaufsstelle mittwochs im ehemaligen Milchhäusle >Grunern (26.3.2007)
  

Tafel Titisee-Neustadt

Hochschwarzälder Tafel, Adlerstraße, Neustadt
Öfnung: Dienstag und Freitag von 14 bis 16 Uhr

Großer Ansturm am Öffnungstag in der Hochschwarzwälder Tafel >Neustadt2 (8.10.2008)
Ehrenamtliche aus Titisee zu Besuch beim Tafelladen Müllheim >Tafel1 (23.11.2007)

 


 

Markgräfler Tafel in Müllheim

Markgräfler Tafel e.V.
Vorsitzendende: Ernst Mann, Tel 07631/173695,  Erwin Bornemann, Neuenburg Tel 07631/72274
Ladenleiterin: Silvana Müller
markgraefler-tafel@web.de

Spendenkonten: 761 491 00/ Volksbank Müllheim und 108 0253 13/ Sparkasse Markgräflerland

Helios-Klinik Müllheim spendet der Markgräfler Tafel >Tafel1 (15.11.2008)
Ehrenamtliche aus Titisee zu Besuch beim Tafelladen Müllheim >Tafel1 (23.11.2007)
Es braucht Mut, bei der Markgräfler Tafel einzukaufen - Hilfsangebot >Muellheim1 (9.3.2007)

 

 

Waldkircher Tafel

Tafelladen, Schusterstrasse 26, Waldkirch, Tel 07681/4934871
Leitung: Peter Dreßen, Dr. Herbert Jochum, Martin Müller, Werner Gehrke, Friedhelm Wölker

Öffnung: Montag bis Freitag 10.30 bis 11 Uhr für Verkauf von Brot,
15 bis 17 Uhr für Verkauf aller angebotenen Lebensmittel.

100 Tage Tafelladen Waldkirch - weitere Ehrenamtler gesucht >Elztal2 (13.3.2008)
Tafelladen startet fürs "Wohl der Schwachen" >Waldkirch2 (13.12.2007)
Lebensmittelgeschäft für Bedürftige in Waldkirch eröffnet >Tafel1 (5.12.2007)

 

Tafelladen freitags 16-17 Uhr in Heitersheim

Einmal wöchentlich für eine Stunde im Gemeindezentrum der evangelischen Kirche / Staufener Tafel betreibt hohen Aufwand

Nach jahrelangen Anstrengungen bekommt nun auch die Stadt Heitersheim einen Tafel-Verkauf. Einmal wöchentlich bietet die Einrichtung der Staufener Tafel für eine Stunde bedürftigen Mitbürgerinnen und Mitbürger preisgünstige Lebensmittel an. Ab Freitag, 16. März, ist ein Raum im Gemeindezentrum der evangelischen Kirche im Unteren Gallenweiler Weg von 16 bis 17 Uhr geöffnet. Als engagiertes Vorstandmitglied der Staufener Tafel hat sich Erika König besonders dafür eingesetzt. Nachdem der Tafelladen am Bahnhof in Bad Krozingen stark frequentiert wird, ist die Staufener Tafel bestrebt, auch das Umland besser zu bedienen. "In Grunern" , kündigte Erika König an, "dürfen wir demnächst das Milchhäusle benutzen. Dann sind wir auch dort wieder präsent." In Heitersheim ging Bürgermeister Jürgen Ehret auf den evangelischen Pfarrer Bertram Zeller zu, ob nicht die Kirche sich dieses Anliegens annehmen könne. Der besprach das mit seinem Pfarrgemeinderat und berichtet: "Es war keine Frage, dem Wunsch zu entsprechen." Jeden Freitag darf die Tafel nun zwischen 16 und 17 Uhr jenen Raum nutzen, der auch die Jungschar und die Pfadfinder beherbergt. Das ist Grund dafür, dass hier die Tafel mit ein paar Einschränkungen leben muss. "Wir dürfen dort nichts lagern und auch keinen Kühlschrank aufstellen" , sagt Erika König. "Aber wir können wenigstens verkaufen." Logistisch soll das gemeistert werden, indem die Waren bis zum letzten Augenblick im Kühlwagen verbleiben und dann erst zum Verkauf eingeräumt werden. Nach einer Stunde muss dann alles wieder zusammengepackt werden. Zum preisgünstigen Einkauf berechtigt sind Menschen, deren Einkommen nachweislich 750 Euro für eine Person nicht übersteigt. Für jedes weitere Familienmitglied im gleichen Haushalt dürfen nochmals 250 Euro zur Verfügung stehen. Angeboten werden Lebensmittel, die von Supermärkten abgegeben werden, weil das Verfallsdatum bald abläuft.

Wie wichtig diese Anlaufstellen sind, zeigt ein Blick auf die bundesdeutsche Situation. Bis vor wenigen Jahren war Armut in Deutschland eher ein Tabu-Thema. Seit 2006 ist es offiziell: Je nach Berechnungsmodell leben hier zwischen acht und zwölf Millionen Menschen in Armut. Das Einkommen dient zum Großteil den elementaren Lebensbedürfnissen. Das eingeschränkte Budget macht den Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel unausweichlich. Vielen Betroffenen stehen pro Tag rund 4,50 Euro für Frühstück, Mittag- und Abendessen zur Verfügung. Was für die Mehrheit der Gesellschaft zur Alltagskost gehört, zählt bei den Armen bereits zum Luxus. Auf Fleisch muss meist ganz verzichtet werden. Frisches Obst ist oft im Sommer noch zu teuer. Milchprodukte sind ebenfalls nicht in ausreichendem Maß erschwinglich. Vor allem im letzten Monatsdrittel ist eine ausgewogene Ernährung kaum noch gesichert. Es kommt zu Hungergefühlen, Fehlernährung und einseitiger Versorgung. Die Verlockung, zu Alkohol, Zigaretten und Drogen zu greifen, ist groß. Der Mangel an geeigneten Lebensmitteln führt jedoch dazu, dass arme Menschen häufiger erkranken und eine geringere Lebenserwartung haben. Bekommen die einen nicht einmal ihr tägliches Brot, gibt es auf der anderen Seite Lebensmittel im Überfluss. So viel, dass sie sogar vernichtet werden. Der Bundesverband der Deutschen Tafeln hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, qualitativ einwandfreie Nahrungsmittel, die im Wirtschaftsprozess nicht mehr verwendet werden, aber nach den gesetzlichen Bestimmungen noch verwertbar sind, mit viel ehrenamtlichem Engagement einzusammeln, um sie an sozial und wirtschaftliche benachteiligte Menschen zu verteilen. So wird jenen geholfen, die eine schwierige Zeit zu überbrücken haben.
Sabine Model, 1.3.2007, BZ

 

 

Tafel-Team in Müllheim sucht Fahrer

Seit einem Jahr fährt der Transporter der Markgräfler Tafel, nun werden weitere Fahrerteams gesucht. Das gebrauchte Kühlfahrzeug wurde im Januar 2006 gekauft und von einem Müllheimer Autohaus kostenlos für die Bedürfnisse der Tafelarbeit hergerichtet. Mit ihm werden die Lebensmittel bei den Geschäften abgeholt und zum Tafelladen transportiert. Der Verkauf im Laden begann am 1. Februar 2006. Von Anfang an war der Transporter von Montag bis Freitag unterwegs, in der letzten Zeit manchmal auch am Samstagvormittag. So kamen innerhalb eines Jahres — trotz der kurzen Strecken von Müllheim nach Neuenburg, Hügelheim oder Badenweiler und innerhalb Müllheims — rund 16 000 Kilometer Fahrleistung zusammen. Für jede Fahrt werden ein Fahrer und ein Beifahrer benötigt. Ein erfahrener Fachmann, der ehrenamtlicher Mitarbeiter der Markgräfler Tafel ist, erstellt für jeden Monat im Voraus einen Dienstplan, auf dem für jeden Tag zwei Personen und für jede Woche zwei Ersatz-Fahrer eingeplant sind. Bei regelmäßigen Fahrertreffen werden die Dienstpläne mit privaten Terminen wie Urlaub abgestimmt.

Infos über die ehrenamtliche Arbeit als Fahrer/in (mit Führerschein) oder Beifahrer/in (auch ohne Führerschein möglich) unter
07631 / 170355 (Kenk) oder 07635 / 9843 (Lang).
14.2.2007

 

 

 

Freiburger Tafel braucht größere Räume und mehr Helfer mit Führerschein

Auch in Freiburg nimmt die Armut unübersehbar zu. Dreh- und Angelpunkt für Bedürftige ist die "Freiburger Tafel" in der Schwarzwaldstraße. Hier werden gegen einen geringen Obolus gespendete Lebensmittel verkauft. Da der provisorische Laden dem ständig wachsenden Ansturm nicht mehr gewachsen ist, werden jetzt größere Räumlichkeiten und zusätzliche Mitarbeiter gesucht.


Seit acht Jahren existiert die Freiburger Tafel im Freiburger Osten. "Die zunehmende Arbeitslosigkeit bringt uns immer mehr Kunden. Allein in den vergangenen beiden Jahren haben wir 800 neue Berechtigungskarten für den günstigen Einkauf bei uns ausgestellt" , berichtet Marianne Holm. Sie gehört zu den Gründerinnen des Vereines und kümmert sich gemeinsam mit ihrem Vorstandskollegen Fritz Kaiser unter anderem um die Bewältigung der ständig anwachsenden Büroarbeiten. "Unser Wunsch ist, den Menschen zu zeigen, dass sie bei uns willkommen sind. Es ist uns wichtig, dass die Würde gewahrt bleibt", betont die rüstige 73-Jährige. Angesichts immer länger werdender Warteschlangen bleibt der persönliche Kontakt zwischen den ehrenamtlichen "Tafel" -Helfern und den Kunden immer häufiger auf der Strecke. Ein größeres Domizil soll helfen, die Situation zu entspannen. Zurzeit schieben und drängeln sich die Menschen auf knapp 130 Quadratmetern zwischen den eng gestellten Regalwänden hindurch. "Täglich können maximal 200 Leute bei uns einkaufen. Mehr geht beim besten Willen nicht" , bedauert Fritz Kaiser, pensionierter Schulleiter und Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins "Freiburger Tafel" mit derzeit 130 Mitgliedern.
Ein mindestens 200 Quadratmeter großer Verkaufsraum, ein Kühlraum sowie Nebenräume für die Verwaltung und das Personal würden die Situation wesentlich verbessern. "Wichtig ist, dass wir durch Bus oder Straßenbahn gut erreichbar sind, die Miete finanzierbar ist und unsere beiden Kühlfahrzeuge problemlos entladen werden können", sagt Fritz Kaiser.
Da eine größere Anzahl ehrenamtliche Helfer "der ersten Stunde" aus Altersgründen ausgeschieden sind, sucht der hauptsächlich durch Sach- und Geldspenden, Mitgliedsbeiträge und Verkaufserlöse finanzierte Verein neue engagierte Mitarbeiter. Im Rahmen von Hartz IV-Fördermaßnahmen werden Arbeitsplätze für einen Stundenlohn von zwei Euro angeboten. Vor allem männliche Mitarbeiter mit Führerschein und der Bereitschaft, am frühen Morgen die bereitstehenden Waren mit dem Kühlfahrzeug in der Region einzusammeln, werden gesucht.

15.2.2007, www.dreisamtaeler.de

 

   

Wo die Armut sichtbar wird: Tafel-Läden

In immer mehr Städten können Bedürftige in Tafel-Läden sehr günstig Lebensmittel einkaufen

Immer habe sie gearbeitet und davon gelebt, erzählt die frühere Verkäuferin Martina L. Bis sie krank wurde. Könnte sie nicht im Tafel-Laden im Lörracher Stadtteil Haagen einkaufen, würde ihr Geld für den Monat nicht reichen. Tafel-Läden, die günstig Lebensmittel an Bedürftige abgeben, gibt es nicht nur in Lörrach. Fachleute beobachten gar einen regelrechten Gründungsboom. In ganz Baden-Württemberg gibt es 86 Tafeln — auch ein Landesverband wurde jetzt gegründet.

Eigentlich wirkt der Raum wie ein übliches Geschäft, säße da nicht die Frau am Eingang. Jeder, der dort einkaufen will, muss seinen Berechtigungsausweis vorzeigen, erzählt die frühere Verkäuferin. Und dann geht es los: Brot und Brötchen vom Vortag legt sie in ihren Wagen, auch Gemüse, Obst und Lebkuchen wird sie heute mitnehmen und vielleicht eine Dose Cappuccino-Pulver. Dabei muss sie auf die Auszeichnung achten, denn ein Punktesystem zeigt an, wie viel die Kunden von den einzelnen Produkten nehmen können - das vorhandene Angebot soll möglichst gerecht verteilt werden. Sie müsse eben flexibel sein, denn nicht alle Produkte sind immer und vor allem nicht in gleicher Menge vorhanden. Die Waren, allesamt mit einem kurz bevorstehenden Mindesthaltbarkeitsdatum, werden vom Lebensmittelhandel gespendet. Damit auch alle die Regeln einhalten, wird der Einkauf kontrolliert, bevor er mit wenigen Euro bezahlt wird. Ohne Hemmungen habe sie das Angebot der Lörracher Tafel angenommen, sagt Martina L., denn ohne die günstigen, aber einwandfreien Lebensmittel, die jeweils nur wenige Cent kosten, würde sie wohl verzweifeln. Auch ein junger Mann, der gerade im Büro seine Bedürftigkeit nachgewiesen hat, sagt, er habe kein Problem, das Angebot zu nutzen. Schließlich wolle er verhindern, dass er und seine Lebensgefährtin Schulden aufbauen. Sein Verdienst sei klein und die Wohnung, der Strom, das Auto und überhaupt der Lebensunterhalt sind zu bezahlen. Aber viele Menschen schämen sich, ihre Armut zu zeigen, sind sich Tafel-Betreiber sicher. Die kleine Rente, Arbeitslosigkeit, das niedrige Einkommen: Die Gründe, weshalb Menschen das Angebot von Tafel-Läden beispielsweise in Lörrach, Herbolzheim oder Offenburg nutzen, sind vielfältig und ähneln sich, genauso wie die Gründe, einen Tafelverein zu gründen. Die Idee, die aus den Vereinigten Staaten stammt, wurde in Deutschland 1993 zum ersten Mal umgesetzt. Danach folgten Tafeln in vielen Städten — in Südbaden waren die Organisatoren der Freiburger Tafel die Pioniere. Lebensmittel, die weggeworfen würden, sollten an Arme verteilt werden. Doch längst haben die Tafeln vielfältige Funktionen: Menschen kommen miteinander ins Gespräch, sagt die Lörracher Laden-Leiterin Irmgard Lehmann. Man helfe bei anderen Problemen aus und Arbeitslose können ihre Arbeitskraft sinnvoll einsetzen.

Zwei Vollzeitarbeitsplätze und mehrere Teilzeitstellen wurden zum Beispiel in Freiburg geschaffen. Sicher, verhungern müsse dank des Sozialsystems niemand in Deutschland, sagt Marianne Holm, eine der Initiatorinnen der Freiburger Einrichtung. Eines der wichtigsten Ziele sei aber, Armen die Teilnahme an der Gesellschaft zu ermöglichen: Wer im Tafel-Laden spart, könne sich vielleicht etwas Besonderes gönnen, in Urlaub fahren oder ein Konzert besuchen. Lange bildeten Aussiedler und Ausländer die größten Nutzergruppen, doch "seit Hartz IV ist die Zahl der Kunden explodiert", weiß Holm. Die Armut, die schon lange existiere und ansteige, werde an jedem Öffnungstag sichtbar, sagt Holger Luft vom Diakonischen Werk der Evangelischen Landeskirche in Baden.
Die Zahl der Tafeln nähere sich dem Bedarf an: Die Emmendinger Tafel eröffnet am kommenden Dienstag, und in Titisee-Neustadt gibt es mit einer Brot-Ausgabe seit einigen Monaten eine Vorstufe. "Mit Schnäppchenjagd hat der Einkauf dort nichts zu tun", sagt Hans-Peter Burget vom Caritasverband der Erzdiözese Freiburg. Grund für den Erfolg der Tafeln sei die Notwendigkeit, "Gefährdetengruppen eine Basisversorgung zu ermöglichen".
Sebastian Barthmes , 13.1.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

Tafel eröffnet am 16. Januar und auf Spenden angewiesen

Die Kühltheke wird heute geliefert, das Telefon morgen angeschlossen und am Dienstag, 16. Januar, wird eröffnet: Die Emmendinger Tafel steht dann montags bis freitags jeweils von 15 bis 17 Uhr Menschen mit geringem Einkommen offen. Angeboten werden die Waren zu Preisen, die etwa zehn bis 15 Prozent des regulären Ladenpreises betragen. Was im Geschäft einen Euro kostet, ist im Tafelladen also für zehn bis 15 Cent zu haben.

Dafür gibt es nicht alles, sondern nur das, was von den Geschäften gespendet wurde. "Wir sind kein Vollsortimenter" , macht Vorsitzender Peter Dreßen deutlich. Von Geschäften wie Neukauf, Aldi und dem Handelshof erhält die Tafel Lebensmittel, deren Haltbarkeit in den nächsten Tagen ablaufen würde, erklärt Beisitzer Dieter Reinke. Das heißt, es wird viel Gemüse, Brot, Süßwaren und Milchprodukte geben. Auch nicht verkaufte Saisonware — Weihnachtsartikel etwa, die oft noch wochenlang halten — könnte in den Regalen stehen. Von Bäckereien (Ritter, Haberstroh) erhält der Tafelladen Brot und anderes Gebäck. Alkohol wird es nicht geben. Ursprünglich sollte das Geschäft in der Markgrafenstraße 13 am Montag eröffnet werden, erklärt Dreßen. Aber dann würden die Lebensmittel über das Wochenende herumstehen. Deswegen wurde der Start um einen Tag verschoben. Morgens wird die Ware geholt. Dann wird im Laden einsortiert: Manches muss neu verpackt, Gemüse vielleicht geputzt werden. Deswegen ist die Tafel froh um die fast 40 Interessenten, die sich als Helfer gemeldet haben. Etwa einen halben Tag pro Woche sollten sie Zeit mitbringen. Unterstützung findet die Tafel bei den "Nachbarn", Tafelläden in Freiburg oder Offenburg. Wenn eine Tafel mehr Lebensmittel angeboten erhält, als sie abgeben kann, bietet sie es den anderen an, erklärt Dreßen. Das kann nach einem Unfall auf der Autobahn passieren, wenn eine Lastwagenladung gespendet wird. Die Emmendinger Tafel wird Anke Maria Boch leiten, die in Freiburger bereits aktiv war.

Die Kundenkarten werden ab heute von 15 bis 17 Uhr ausgestellt (gegen Einkommensnachweis; maximal 900 Euro für Alleinstehende). Um Missbrauch zu verhindern, wird die Karte beim Einkauf abgestempelt und die Helfer achten darauf, dass niemand übermäßige Mengen nimmt. Außerdem darf man nur in einem Tafelladen einkaufen; der Emmendinger ist für den südlichen Landkreis gedacht.
Komplett ist der Laden freilich noch nicht; es fehlen noch eine Bäckereiverkaufstheke, Körbe — und Geld. 25 000 Euro seien an Spenden eingegangen, berichtet Dreßen, die Ausgaben summieren sich jedoch auf 30 000 Euro. Froh ist er, dass die Tafel keine Miete zahlen muss, doch bleiben Nebenkosten (geschätzte 300 Euro/Monat allein für Strom), Benzin und Versicherungen.
9.1.2007, www.badische-zeitung.de

 

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