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Gender Meanstreaming-Debatte: Gendern oder Frauen fördern?
Frauenförderung und Gender Mainstreaming sollen ab April 2002
neu strukturiert werden / Erster Tätigkeitsbericht liegt vor
Frauen aus Türkei - Emmendinger Freundeskreises Asyl Hannans Paradies liegt in Emmendingen / Die 29-jährige Turkmenin aus der irakischen Stadt Kirkuk hat mit ihren drei Töchtern in Deutschland um Asyl nachgesucht Für Hannan liegt das Paradies in Emmendingen. "Hier kann ich spazieren gehen, wann ich will. Hier brauche ich keine Angst zu haben." Das Glück, von keinem Mann mehr herumkommandiert zu werden, strahlt aus den dunklen Augen der attraktiven jungen Frau. Alles, wovor sie sich fürchtet, ist, aus diesem Paradies wieder vertrieben zu werden. Im Februar 2001 hat die 29-jährige Turkmenin aus der irakischen Stadt Kirkuk in Deutschland einen Asylantrag gestellt. Es war nicht nur Saddams Polizei, die ihr zusetzte mit nächtlichen Hausdurchsuchungen, Drohungen und sexuellen Übergriffen, weil sie ihren Mann illegaler Geschäfte verdächtigten. Die Hölle war es nach ihren Erzählungen schon gewesen, als sie mit 13 Jahren an einen 20 Jahre älteren Mann zwangsverheiratet wurde. Es sei "wie ein Gefängnis" gewesen. Mit 14 gebar sie ihr erstes Kind, ihre Tochter Sara. Lesen und Schreiben zu lernen hatte sie nie die Gelegenheit. Schließlich war sie ein Mädchen und für die Arbeit im Haus bestimmt. Vor zweieinhalb Jahren floh Hannan aus dem Irak mit ihren mittlerweile drei Töchtern. Und kam zunächst einmal aus dem Regen in die Traufe: Alle Männer im Flüchtlingswohnheim meinten, die allein stehende Frau und ihre Töchter kontrollieren zu müssen. Jeder Mann fühlte sich dazu berufen und den Ehefrauen passte das nicht. Hannan, von den Erlebnissen im Irak nach Aussagen ihres Anwalts Stephan Althaus schwer traumatisiert, reagierte panisch und unternahm einen Suizidversuch. Es gelang, für sie und die Töchter ein Haus zu finden, eine ehemalige
Obdachlosenunterkunft der Stadt Emmendingen. Für Hannan scheint es die
reinste Nobelvilla zu sein. Mit geschenkten Möbeln und Teppichen hat sie eine
gemütliche Behausung daraus gemacht. Vor allem: Hier haben ihre Töchter die
nötige Ruhe zum Lernen. Sara besucht sogar eine Realschule in Freiburg. Im
Irak hatte der Vater ihr verboten, in die Schule zu gehen. Mireille Caselli hält es kaum auf ihrem Sitz, wenn sie so was hört. "Ich möchte am liebsten was tun, damit Pejman eine Chance in Deutschland hat." Hochmotiviert und dennoch hilflos müssen sie und die anderen etwa 15 Mitglieder des Emmendinger Freundeskreises Asyl mit ansehen, wie Menschen, vor allem Frauen, die Bedingungen für ein gelingendes Leben verweigert werden. Und wie die Herkunftskultur sie auch im fernen Deutschland noch fest im Griff hat. Fatma, zum Beispiel, die 35-jährige Kurdin, die mit ihrer alten Mutter aus Syrien geflohen und in Deutschland "geduldet" ist. Die ehemalige Lehrerin bliebe, ginge es nach ihr, gerne in der Gegend von Emmendingen und suchte Arbeit. Doch es geht nicht nach ihr. Die Mutter will, dass sie mit ihr zum kranken Bruder und Sohn nach Frankfurt zieht und sich um beide kümmert. "Fatma wird sich entscheiden müssen zwischen zwei Lebensweisen", sagt Mireille Caselli. "Sonst wird sie nie aus der weiblichen Opferrolle herausfinden." Die frauenbewegte Psychotherapeutin weiß, dass der Syrerin dabei niemand helfen kann. Wohl aber würden die Asylhelferinnen und -helfer gern für menschenwürdige Wohn- und Arbeitsbedingungen der Flüchtlinge sorgen. Doch über Einzelfallhilfen kommen sie kaum hinaus. Weil die zu sehr von persönlichen Kontakten und Sympathien abhängen, richten sie manchmal mehr Schaden als Nutzen an. Denn "nicht alle sind damit zu erfassen. Viele fallen durchs Netz". Wenn jemand einem Flüchtling aus Sympathie eine kleine Beschäftigung anbietet, dann spricht sich das schnell herum. Dann häufen sich bei ihm die Anrufe von Flüchtlingen, die Geld brauchen. "Sobald man sich Einzelnen zuwendet, werden andere eifersüchtig, und es kommt zu Spannungen im Heim", bestätigt Susanne Schwarz-Mazarweh vom Freundeskreis. Und es werden Erwartungen geweckt, die sie nicht halten können. "Ihr schwätzt viel, aber helft nicht", lauten manchmal die Vorwürfe. "Die Flüchtlinge verwechseln unsere Lebensverhältnisse mit politischer Macht", hat Mireille Caselli erkannt. "Die denken, wir müssten nur mit einem Schaf unterm Arm zum Landrat gehen, und schon bekämen wir, was wir wollen." "Die Ansprüche der Flüchtlingshelfer sind hoch", weiß Magnus Bodemer. Doch das Flüchtlingsrecht sei zu kompliziert, um bei den Menschen irgendwelche Hoffnungen auf schnelle Lösungen zu wecken. Hannan und ihre Töchter seien "ein ganz besonderer Fall". Normal sei, dass Flüchtlinge jahrelang in den Gemeinschaftsunterkünften bleiben müssten. Der Sozialarbeiter vom DRK ist mit einer halben Stelle für die 134 Bewohner aus etwa 15 Nationen im Emmendinger Flüchtlingswohnheim zuständig. Mit allen Nöten und Anliegen kommen sie zu ihm: Schul- und Kindergartenplätze für die Kinder, Post vom Rechtsanwalt oder Sozialamt, Schwierigkeiten mit dem Ausländeramt, medizinische Behandlungen. Bis Anfang April war noch ein zweiter Sozialarbeiter von der Caritas mit
einer halben Stelle im Heim tätig. Doch mit dem geänderten Flüchtlingsaufnahmegesetz
übergab das Land die Verantwortung an die Landkreise und zahlt seitdem nur
noch pauschalierte Zuschüsse. Sie reichten für die zweite Stelle nicht mehr.
Hannan hat gegen die Entscheidung geklagt und so lange ein vorläufiges
Bleiberecht. Ihr Anwalt weiß, dass "die Situation der Frauen im Irak äußerst
prekär ist: Sie werden beleidigt, belästigt, verprügelt und trauen sich
ohne männliche Begleitung kaum auf die Straße". Hannan und ihre Töchter
wären dort auf sich allein gestellt. Von ihrer Familie, sagt sie, sei niemand
mehr da. Die Eltern bei einem Bombenangriff umgekommen, der Ehemann tot, zwei
Brüder verschollen in Gefängnissen Monatliche Treffen des Freundeskreises Asyl:
Frau und Ehrenamt - Engagement ohne Einfluss?" Im Rahmen der Freiburger Aktionswoche zum
Internationalen Frauentag soll bei einer Podiumsdiskussion dieser Frage in einer
Veranstaltung der Freiwilligenagentur und dem Selbsthilfebüro der Paritätischen
Dienste Freiburg in Zusammenarbeit mit der Badischen Zeitung nachgegangen
werden. Schon im Mittelalter wurden die Weichen gestellt: Ehrenbeamte standen der sozial-caritativen Arbeit vor, ausgeführt von Frauen. "Als Frau", ist Ingeborg Remmer überzeugt, "kann ich einem Projekt nicht so dienen." Nach den Erfahrungen der fast 80-jährigen Mitbegründerin der Freiburger Tafel und studierten Medizinerin werden Frauen wenig wahrgenommen. Männer mit ihrem "sicheren Auftreten" dagegen hätten es doch viel leichter, beispielsweise an Spendengelder zu kommen. Ehrenamtliche Arbeit lässt Frauen laut Bernarda Deufel vom Freiburger Selbsthilfebüro in ihrer Persönlichkeit wachsen, Männer dagegen wachsen lieber in Ämter hinein. Derlei Gremien sind einer Frau aus dem Publikum "viel zu fad. Frauen wollen was tun und nicht endlos quasseln." Für einen der drei Männer unter lauter Frauen ist Ehrenamt freilich auch zu sehen im Zusammenhang mit der Verteilung von Geld, Arbeit, Wohnraum. Bei Martina Mulder vom Deutschen Akademikerinnenbund rennt er damit offene Türen ein: Männer und Frauen hätten in der Summe die gleichen Arbeitszeiten: "Aber bei den Männern wird sie zu zwei Dritteln bezahlt, bei Frauen nur zu einem Drittel." Viele hochqualifizierte Frauen retteten sich ins Ehrenamt, um wenigstens ihr Selbstwertgefühl aufzupäppeln. Was eine Falle sein könne: Sie müssten aufpassen, dass sie ihren potentiellen Arbeitsplatz nicht eigenhändig wegrationalisieren. So wie jene selbständige EDV-Fachfrau aus dem Publikum, der als ehrenamtliche Aufgabe die Wartung des Computernetzwerks einer Kirchengemeinde angeboten wurde. Silke Wunderlich von der Freiburger Freiwilligenagentur plädiert für faire Rahmenbedingungen in der Freiwilligenarbeit. Dass viele Frauen mehr an der praktischen Arbeit denn am politisch gestalterischen Überbau interessiert sind, zeigte sich an der großen Nachfrage nach Tipps zum konkreten Tun. Dabei muss Macht nicht zwangsläufig negativ interpretiert werden. Mulder: "Sie bedeutet Teilhabe an der Verantwortung". Die Teilnehmerinnen:
Ehrenamt - Männer und Frauen spielen unterschiedliche Rollen Ehre für die einen, Arbeit für die anderen? Männer und Frauen spielen auch im Ehrenamt unterschiedliche Rollen. Gar nicht so einfach, mit Ingeborg Remmer einen Termin zu finden zwischen Seniorenstudium, Freiburger Tafel, und und und . . . Seit die im 80. Lebensjahr stehende studierte Medizinerin nicht mehr erwerbstätig ist, keine Kinder erziehen, Enkel betreuen und Angehörige pflegen muss, ist sie frei für ihre eigenen Interessen. Der Nachmittag wird wieder der "Freiburger Tafel" gehören: Gemüse putzen, die von den Geschäften gespendeten ausgemusterten Waren sortieren und vorbereiten für den Verkauf an Bedürftige. So werden Lebensmittel vor der Vernichtung bewahrt, Armen wird geholfen und sogar Arbeitsplätze sind entstanden. Besser hätte sich der Traum von praktischer Nächstenliebe kaum verwirklichen können, der seine Anfänge 1989 mit der ökumenischen Versammlung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung in Basel nahm - ein Traum, von dem sich Ingeborg Remmer anstecken ließ. Sie und vier weitere Frauen waren die treibenden Kräfte für den Verein mit seinen heute etwa 100 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und bis zu 200 Kunden täglich. Eine gewaltige Aufbauleistung. Doch ein Verein braucht einen Vorstand, und da fingen die Schwierigkeiten an. "Von den Frauen wollte es niemand machen." Bei der praktischen Arbeit sind sie unermüdlich, doch in der Öffentlichkeit halten sie sich zurück. "Es könnte ja so aussehen, als wollte man sich in den Vordergrund spielen. Vielleicht scheuen Frauen aber auch die Verantwortung." Für den Vorstand engagierten sie folglich zwei Männer, die am Aufbau der "Tafel" überhaupt nicht beteiligt waren. "Männer leiten - Frauen tragen die Kirche", heißt es in einer Studie über die ehrenamtliche Arbeit der evangelischen Kirche in Bayern. Für Gisela Notz vom Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung gilt das "für fast alle Organisationen, in denen Ehrenamtliche eine Rolle spielen". Freilich muss unterschieden werden zwischen politischem und sozialem Ehrenamt: 80 Prozent der sozialen ehrenamtlichen Dienste leisten Notz zufolge Frauen. Männer dagegen arbeiteten in den ehrenamtlichen Bereichen, die mit gesellschaftlicher Macht und Anerkennung, zum Teil sogar mit hohen Aufwandsentschädigungen oder beruflicher Freistellung verbunden seien: Schöffen, ehrenamtliche Richter, Leitungsfunktionen in Vereinen und Verbänden, Positionen in Aufsichtsräten. Eine im Jahr 2000 vorgestellte repräsentative Erhebung des Bundesfrauenministeriums (BMFSFJ) kommt zu dem Ergebnis, dass mehr Männer (38 Prozent) als Frauen (30 Prozent) freiwillig tätig sind. Das ist allerdings auch damit zu erklären, dass Sport, Parteien, Gewerkschaften, Rettungsdienste und freiwillige Feuerwehr berücksichtigt werden, in denen Frauen so gut wie gar nicht vorkommen. Im Übrigen belegt die Studie, dass Männer viel mehr Freiräume haben für ihre freiwilligen Tätigkeiten. Denn Kinderbetreuung, Familienarbeit, Pflege bedürftiger Angehöriger bleibt weiterhin den Frauen überlassen, selbst wenn sie berufstätig sind - und zählen nicht als "ehrenamtliche" Tätigkeit. So sind nur zehn Prozent der freiwillig tätigen Männer, aber 87 Prozent der Frauen für die Betreuung ihrer Kinder zuständig. Die geschlechtsspezifische gesellschaftliche Arbeitsteilung spiegelt sich demnach auch in der Freiwilligenarbeit. "Organisatorische und strukturelle Bedingungen sowie zeitliche Strukturen sind stärker auf die Interessen und die Lebensgestaltung von Männern ausgerichtet", so ein Fazit der BMFSFJ-Studie. Christine Bubholz macht da nicht mit. Treffen in Kneipen? Ausgerechnet zu einer Zeit, in der sie ihrer Tochter noch eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen will? Das kommt in der von ihr gegründeten Selbsthilfegruppe für Eltern von Kindern mit einer Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte (die früher Hasenscharte hieß) nicht vor. Ohnehin haben sich nur Mütter zusammengefunden. Beim Thema Gesundheit kneifen die Männer. Fahrdienste übernehmen, den Grill anwerfen beim Sommerfest - das ja. Derweil sind die Frauen Expertinnen geworden für das Handikap ihrer Kinder, haben Netzwerke aufgebaut, Kontakte zu Spezialisten und Spezialistinnen geknüpft und Selbstbewusstsein entwickelt. "Ich hätte keine Lust, dem Pfarrer die Kirche zu schmücken", bekennt Christine Bubholz. Ihre Vorstandsarbeit macht ihr Spaß, auf "Repräsentanz nach außen" legt sie Wert. Bei einer Ausbildung zur Bürgermentorin hat sie sich das nötige Know-how fürs Ehrenamt geholt. Denn "Frauen, die sich vor Macht und Verantwortung scheuen, kriegen nichts ab vom Kuchen der Anerkennung." Für Larissa Seiffert vom Freiburger
Mütterzentrum "Klarastraße" war das ein Grund, eine Ausbildung in
"Leadership support" zu machen: In Unterstützungsgruppen geben Frauen
sich gegenseitig die Anerkennung, die sie brauchen, um nicht im Burn-out zu
landen - eine Art gegenseitige Supervision. Inzwischen bietet die Vorstandsfrau
des Mütterzentrums selber solche Kurse an, in denen professionelle Methoden der
Gruppenarbeit vermittelt werden wie Kommunikation, Umgang mit Konflikten,
Teamarbeit. Die 33-jährige EDV-Dozentin hat sich damit ein weiteres berufliches
Standbein geschaffen. Die Vorstandsarbeit im Mütterzentrum begriff sie als
Chance, sich weiterzuqualifizieren: Teamarbeit ausprobieren,
verwaltungstechnische Zusammenhänge begreifen. Martina Mulder vom Deutschen Akademikerinnenbund stellt fest: "Das Bewusstsein, voneinander zu profitieren, ist gewachsen." Das wachsende Interesse, sich ehrenamtlich zu engagieren, liest die Vorsitzende der Freiburger Regionalgruppe an den steigenden Mitgliederzahlen ab: 18 neue aktive Frauen sind in den vergangenen zwei Jahren dazugekommen. Sie bereiten Veranstaltungen vor, setzen sich in Arbeitsgruppen mit den verschiedensten Themen auseinander, verstehen sich als politische Interessenvertretung. "Im neuen Ehrenamt wollen Frauen sich nicht nur für andere aufopfern, sondern auch was für sich selber tun." Doch Mulder sieht auch die Gratwanderung, auf die sie sich begeben: "Die Gefahr, ihre eigene berufliche Position wegzurationalisieren, ist groß." Warum Steuergelder aufwenden für Dienstleistungen, die immer professioneller umsonst geleistet werden? Für die Sozialwissenschaftlerin Gisela Notz ist offensichtlich: "Letztlich zielt die Debatte um die Zivilgesellschaft auf die Restauration der primären sozialen Netze . . . und nicht auf die Umverteilung sozialer Verantwortung zwischen den Geschlechtern." Dass letztere nicht automatisch das Ende des Ehrenamts bedeuten würde, belegt eine europäische Vergleichsstudie: Spitzenreiter in der Freiwilligenarbeit sind Länder wie Holland, Schweden und Dänemark, wo viel mehr Frauen als in Deutschland erwerbstätig und die sozialstaatlichen Leistungen höher sind. Bürgerengagement braucht laut Notz demnach nicht den Rückzug des Sozialstaats und auch nicht die Hausfrauisierung der Frauen, um überleben zu können. Es braucht vielmehr strukturelle Veränderungen, damit Männer und Frauen gleichermaßen daran teilhaben: Grundbedingung dafür ist nach der BMFSFJ-Studie "ein Verändern der vorgefertigten Rollenzuschreibungen und eine Neuverteilung der Arbeit in der Familie und im Erwerbsleben." Auch bei der Freiburger Tafel ist offenbar das Bewusstsein dafür gewachsen: Die zweite Vorsitzende ist mittlerweile eine Frau. Denn die, die Tag für Tag im Laden stehen, sollten auch im Vorstand vertreten sein. Und es gibt inzwischen "sogar Männer, die mit uns die ,Drecksarbeit' machen Anita Rüffer am 2.3.2004 auf www.bzol.de lesen Dorfhelferin: Wenn die Mutter ausfällt Dorfhelferinnenwerk im Dreisamtal mit neuer Einsatzleitung: Barbara Nordfeld Dreisamtal (glü.) In Familien mit kleinen Kindern oder bäuerlichen Betrieben wird es besonders schwer, wenn die Hausfrau oder der Hausmann krank werden. Wenn dann gar ein Krankenhaus- oder Kuraufenthalt notwendig werden, ist die „Not an Mutter“ besonders groß. Das gleiche gilt für Risikoschwangerschaften. Doch dann heißt es, nicht zu verzagen, sondern Barbara Nordfeld, die neue Einsatzleiterin des Dorfhelferinnenwerkes Sölden im Dreisamtal anzurufen und mit ihr alle notwendigen Schritte für einen Einsatz einer der acht Dorfhelferinnen zu klären. Seit Mitte August ist die gelernte Krankenschwester mit der Einsatzleitung beauftragt. Als Mutter von vier Kindern standen ihr bei drei Geburten Dorfhelferinnen hilfreich im Haushalt zur Seite. Barbara Nordfeld kennt also das Geschäft aus eigener Erfahrung. Es gilt zunächst, die notwendigen Unterlagen eines Arztes beizubringen und die Kostenübernahme mit der zuständigen Krankenkasse zu klären. Die Dorfhelferin übernimmt dann in Absprache mit der Familie die Betreuung der Kinder, die Essenszubereitung und Führung des Haushaltes, sie hilft - wenn nötig - im landwirtschaftlichen Betrieb mit (im Dreisamtal ist jeder dritte bis vierte Einsatz auf einem Hof) und kümmert sich um die älteren Familienmitglieder, die im Haushalt leben. Barbara Nordfeld koordiniert den Einsatz der acht Dorfhelferinnen, die in den Stationen Kirchzarten, Oberried, St. Peter und St. Märgen arbeiten. Und sie hilft den anfragenden Familien bei allen auftauchenden Fragen z.B. mit der Finanzierung. Die Einsätze seien in den letzten Jahren immer schwieriger geworden, erzählen die Dorfhelferinnen aus der Praxis. Schließlich bekommen sie auch die gesellschaftlichen und persönlichen Probleme heutiger Familien wie Zerrüttung, Arbeitslosigkeit oder psychische Erkrankung mit. Es versteht sich von selbst, dass die Dorfhelferinnen bei ihrem Einsatz der Schweigepflicht unterliegen. Wer Kontakt mit der Einsatzleiterin Barbara Nordfeld aufnehmen möchte, kann sie unter der Telefon-Nummer (07661) 7077 erreichen.
Der Dreisamtäler vom 9.10.2003, www.dreisamtaeler.de
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Update
07.04.12
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