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Ihr Beitrag - Ihre Idee?
In der abendlichen Septembersonne am 16.9.2002
Bürger spenden für Hilfsbedürftige in
Sozialfonds der Gemeinden
Heitersheim macht schon seit vielen Jahren sehr gute Erfahrungen und kann
Menschen helfen, die durch die Lücken des sozialen Netzes fallen
BREISGAU. Die Gemeinde Pfaffenweiler hat einen Sozialfonds eingerichtet, um
Bewohnern, die in Notlagen geraten, rasch und unbürokratisch helfen zu können.
Initiator war Bürgermeister Fritz Gutgsell. "Es gibt Leute, die durch
das soziale Netz fallen und ich bin überzeugt, dass wir in Zukunft weitaus
stärker als bisher uns gegenseitig auf diese Weise helfen müssen",
sagt er. Persönliche Erfahrungen waren der Auslöser, den Sozialfonds
einzurichten. Vorbilder sind die Gemeinden Heitersheim und Badenweiler.
Seit einer Veröffentlichung im
Mitteilungsblatt sind schon mehrere Zahlungen auf die Konten der Gemeinde
eingegangen. Außerdem hat Fritz Gutgsell in einem Fall bereits helfen können.
Nach der Abgabenordnung kann eine Kommune Spendengelder sammeln und
weitergeben für mildtätige Zwecke (§ 53) oder zur Förderung der
Jugendhilfe, der Altenhilfe, des öffentlichen Gesundheitswesens, des
Wohlfahrtswesens und des Sports (§52).
In Heitersheim besteht ein solcher Sozialfonds seit 1988. Auch dort hat der
Bürgermeister den Fonds initiiert. Wie Jürgen Ehret auf die Idee kam? Er
greift eine Bibel von seinem Schreibtisch und schlägt die Bergpredigt auf.
Darin habe Jesus Christus den Menschen eine Richtschnur für ihr Handeln auf
den Weg gegeben, meint er und verweist auf die sozialen Werke des
Malteserordens, der in Heitersheim seinen Sitz hatte. "Die acht Zacken
des Malteserkreuzes stehen für die acht Seligpreisungen in der Bergpredigt.
Wir wollen sie ins Heute übertragen", sagt Ehret.
Der Bürgermeister war auf offene Ohren in
seiner Gemeinde gestoßen. "Viele Leute, denen es materiell gut geht,
wollen Bedürftigen helfen. Aber sie wollen sicher sein, dass das Geld auch
wirklich ankommt und nicht durch eine Verwaltung geschmälert wird",
erzählt er. In Heitersheim ist es üblich geworden, dass Jubilare oder
Firmen anstatt Geschenke anzunehmen ihre Gratulanten bitten Geld in den
Sozialfonds einzuzahlen oder dass Hinterbliebene zu Spenden dafür
auffordern anstatt Blumengebinde zu kaufen. Die Gemeinde selbst richtet
jedes Jahr zu Weihnachten eine Spendenaktion für den Sozialfonds aus. Die
Einnahmen daraus fließen unmittelbar bestimmten Zwecken zu. Im vergangenen
Jahr haben die Einrichtungen für Behinderte - der Kindergarten, die
Sonderschule, die Caritaswerkstätte und das Wohnheim im ehemaligen
Malteserschloss - davon profitiert. Auch versteigern die
Verwaltungsmitarbeiter jedes Jahr untereinander die Geschenke, die ihnen
zufließen zu Gunsten des Sozialfonds, wodurch jährlich rund 10 000 Euro
zusammenkommen.
An die 200 000 Euro hat das Kassenamt der
Gemeinde Heitersheim im Lauf der Jahre eingenommen und ausgezahlt. Geholfen
wurde in unzähligen Einzelfällen. Beispielsweise konnte Jürgen Ehret mit
Mitteln aus dem Fonds einer Frau helfen, die wegen einer Krankheit aus ihrem
Beruf ausscheiden musste, die Zeit zu überbrücken bis ihrem Rentenantrag
stattgegeben wurde. Eine professionelle Beratung hierzu wurde ebenfalls vom
Fonds finanziert. In einem anderen Fall wurde aus dem Fonds die
Rund-um-die-Uhr-Betreuung für einen schwerst erkrankten und pflegebedürftigen
Bürger von Heitersheim mitbezahlt. Der Sozialfonds leistet Zuschüsse für
Sachmittel des ehrenamtlichen Helferkreises, dessen Mitglieder im
Altenpflegeheim und im Behindertenwohnheim mitarbeiten und hat einen
Kleinbus mitfinanziert für die Sonderschule.
Eine Sozialstiftung hat die Gemeinde
Badenweiler auf Initiative ihres Bürgermeisters Karl-Eugen Engler 1995
eingerichtet. 120 000 Euro haben die Bürger bisher an Spenden eingezahlt.
Im vergangenen Jahr hat die Stiftung erstmals aus ihren Zinseinnahmen Geld
ausgeschüttet. Zwei Mitglieder des Gemeinderates und Mitarbeiter der
Sozialverwaltung entscheiden über die Vergabe. In acht Fällen wurde mit
Geld oder Einkaufsgutscheinen geholfen.
Karl-Eugen Engler ist begeistert davon wie
die Bürger seiner Gemeinde den Sozialfonds angenommen haben und teilt das
weit verbreitete Klagen über zunehmenden Egoismus ganz und gar nicht.
"Natürlich hat es in den Anfangsjahren viel Überzeugungsarbeit
bedurft als es darum ging, das Stiftungskapital anzusparen. Heute aber
kommen die Leute auf uns zu und wollen helfen", sagt er. Verwaltet wird
die Einrichtung als rechtlich unselbstständige Stiftung im kommunalen
Rechnungsamt. Das Kapital ist als Sondervermögen im Haushalt dargestellt.
Pfaffenweilers Bürgermeister Fritz Gutgsell
vertraut auf eine ebenso gute Entwicklung in seiner Gemeinde. "Ich bin
sicher, dass ein solcher Fonds die Solidarität untereinander fördert und
ebenso die Identifikation mit der Gemeinde
Silvia Faller vom
31.8.2004
FABE - zwei neue
Partner Kreulach Immo und Sweetware
Beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald gibt es
eine Einrichtung, die schon manchem Langzeitarbeitslosen helfen konnte: FABE,
die Fachstelle für Beschäftigungsförderung. Ein Baustein dieses Instruments
zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ist das "Bündnis für
Beschäftigungsförderung", in dem Firmen aus dem Kreisgebiet ihre Unterstützung
anbieten. Der Kreis dieser "Partnerbetriebe" wird ständig erweitert.
Gleich zwei neue betriebliche Kooperationspartner im Bündnis für
Beschäftigungsförderung konnten Lutz Dierks, Wirtschaftsbeauftragter im
Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald, und Thomas Richter, Geschäftsführer
Operativer Bereich in der Agentur für Arbeit Freiburg, kürzlich auszeichnen.
Die
beiden neuen Partnerbetriebe, Kreulach Immobilien aus Freiburg, und Sweetware
aus Vogtsburg stellen bei Bedarf kurzfristig betriebliche Trainingsmaßnahmen für
Langzeitarbeitslose bereit und arbeiten eng mit den Mitarbeitern der Fachstelle
für Beschäftigungsförderung zusammen. Die Betriebspraktika vermitteln Einblicke
in ein bestimmtes Aufgabengebiet und dienen als Entscheidungshilfe und Erprobung
etwa vor einer Umschulung. Auch Qualifikationen können in der Praxis erworben
oder aufgefrischt werden.
Kreulach Immobilien
ist eine Agentur von Fachmaklern für Einfamilienhäuser. Bei der 1996 gegründeten
Firma werden mittlerweile sechs Mitarbeiter beschäftigt. Mit einem jährlichen
Umsatzwachstum im zweistelligen Bereich trotzt die Firma dem allgemeinen
Branchentrend. Geschäftsführer Udo Kreulach zu seiner Beteiligung als
Partnerbetrieb: "Arbeitslose Menschen brauchen Anleitung, Unterstützung und
Begleitung aus der Praxis. Durch die Unterstützung komme ich auch meiner
sozialen Verantwortung als Unternehmer nach."
Bei Sweetware werden
Süßigkeiten in individuell bedruckte Tüten und Dosen abgefüllt und können dann
als Werbegeschenke weitergereicht werden. Die Firma, 1998 von Werner Thoma als
kleines Unternehmen mit zwei Mitarbeitern gegründet, beschäftigt heute 24
Personen. Im Januar 2004 wurde ein neues Betriebsgebäude im Gewerbegebiet
Achkarren bezogen. Für Geschäftsführer Thoma ist jedoch eine der wichtigsten
Investitionen sein Personal: Neben der Ausbildung von vier jungen Menschen
engagiert sich seine Firma nun auch bei der beruflichen Wiedereingliederung von
Arbeitssuchenden.
...
Ursprüngliche "Bündnispartner" sind das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald,
die Agentur für Arbeit Freiburg, das Netzwerk der Volkshochschulen im Landkreis
und die sechs Landkreiskommunen Bad Krozingen, Breisach, Heitersheim,
Kirchzarten, Umkirch und Titisee-Neustadt. Zentrale Einrichtung des Bündnisses
sind die Fachstellen für Beschäftigungsförderung, die sich in den sechs
Partnergemeinden befinden.
Die EU-Förderung wird Ende 2004 unweigerlich
auslaufen. Man muss also nach einer neuen Finanzierung suchen, wenn das
Projekt in dieser Form weitergeführt werden soll. Dies würde sich auf jeden Fall
lohnen, denn
FABE
arbeitet außerordentlich erfolgreich. Von den 687 Langzeitarbeitslosen, um die
man sich in der Zeit von März bis Dezember 2003 kümmerte, konnten 187 so
dauerhaft vermittelt werden, dass sie auch jetzt noch in diesem
Arbeitsverhältnis stehen. Eine Erfolgsquote von 27 Prozent. Wer sonst kann das
schon vorweisen, wenn es um die Vermittlung von Menschen geht, die bereits seit
Jahren ohne Arbeit sind?
Alles von
Franz Dannecker vom 19.8.2004 auf
www.bzol.de lesen
Selbsthilfegruppen aus dem Landkreis - Erfahrungsaustausch in Neustadt
TITISEE-NEUSTADT. "Gemeinsam wird vieles leichter . . ." Dieses Motto
unterschreiben die Selbsthilfegruppen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald
blind. Vertreter von Selbsthilfegruppen aus dem östlichen Kreisgebiet trafen
sich jüngst in Titisee-Neustadt zu einem Erfahrungsaustausch. Eines der
Ergebnisse: Junge Betroffene finden nur selten den Weg in eine der
Selbsthilfegruppen.
Eingeladen zu dem Treffen im Neustädter Caritashaus hatten Bernarda Deufel
und Regina Sinn vom Selbsthilfebüro Freiburg. 19 Organisationen aus Freiburg und
dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald hatten Vertreter entsandt, so zum
Beispiel die Amsel-Kontaktgruppe Hochschwarzwald, die Frauenselbsthilfe nach
Krebs, die Lebenshilfe, der Kreis für Eltern von behinderten Kindern und die
Caritas-Werkstätten für Menschen mit Behinderungen.
Das Selbsthilfebüro, das von den paritätischen Diensten Freiburg getragen
wird, ist nicht nur in Freiburg tätig. Es zieht mehr und mehr seine Fäden in den
Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und sieht sich als Multiplikator. Ziel ist
es, Hilfesuchenden aus dem ländlichen Raum Hilfe zu vermitteln.
Eine
interessante Neuigkeit war, dass es einen von den Krankenkassen finanzierten
"Pool" gibt, aus dem die Selbsthilfegruppen Zuschüsse erhalten. Es sei nur ein
unkompliziertes Antragsformular auszufüllen und an das Selbsthilfebüro
einzureichen, erklärte Bernarda Deufel. Im Schnitt flössen Beträge von 200 bis
1000 Euro. Geld gebe es unter anderem für die laufenden Kosten, Fortbildungen,
Seminare und Veranstaltungen zur Gesundheitsaufklärung.
Das Selbsthilfebüro helfe bei der Gründung von Selbsthilfegruppen, sei erste
Kontaktstelle, mache Öffentlichkeitsarbeit, besorge Räume, moderiere die ersten
Treffen. "Der Schritt in die Gruppenselbstständigkeit ist schwer", sagte
Bernarda Deufel. Unerlässlich sei, dass es jemanden gibt, der sich für die neue
Selbsthilfegruppe zuständig fühlt. Das Selbsthilfebüro könne nur Anschubhilfe
leisten. Das Bedürfnis, sich in Gruppen zusammenzuschließen und sich gegenseitig
zu helfen, sei groß. Allein in Freiburg gebe es, so Deufel, um die 170
selbstständig arbeitende Selbsthilfegruppen, und ihre Zahl steige.
Auf dem Land sei das Netz lockerer geknüpft. Dies liege auch daran, dass
viele Hilfesuchenden aus dem Landkreis die Anonymität der Großstadt suchten.
Schließlich solle der Nachbar nichts von einem gesundheitlichem Problem oder
einer Suchterkrankung erfahren. Dieser Erfahrung der Büroleiterin stimmten die
Gruppenvertreter zu. Sehr schwierig sei es, jüngere Betroffene in die Gruppen zu
bekommen, war von mehreren Teilnehmern der Runde zu hören. Vieles habe man schon
versucht, habe direkt die Betroffenen angesprochen, in Schulen informiert,
Infotage abgehalten - aber kein "Junger" sei gekommen.
Alles von
Eva Korinth vom 22.7.2004 auf www.bzol.de
Zum Selbsthilfebüro
Freiburg-Günterstal >Selbsthilfe
Briefbegleitdienst für
trauernde Menschen
Trauerarbeit ist in der Spaßgesellschaft oft
tabu /
Heike Reidick-Wilczewski bietet für Menschen, die
einen großen Verlust erlitten haben, bundesweit einen Briefbegleitdienst an
Wer einen geliebten Menschen durch Trennung,
Scheidung oder Tod verloren hat, steht dieser Situation oft fassungslos
gegenüber. Ähnlich ist es beim Verlust des Arbeitsplatzes. Nach einem Todesfall
haben Angehörige anfangs noch viel zu erledigen und sind wie betäubt von ihrem
Schmerz. Die Anteilnahme der Menschen in der Umgebung ist in den ersten Tagen
noch vorhanden, doch wenn der normale Alltag beginnt, spürt man den Verlust des
geliebten Menschen und erkennt mit Schmerzen die Lücke, die er hinterlassen hat.
In diesen Momenten fehlt es oft an einfühlsamen Gesprächspartnern, die
Verständnis für die Trauer haben und helfen, die Seele des Trauernden wieder
heil werden zu lassen
...
Anknüpfend an die lange Tradition der evangelischen Briefseelsorge bietet sie
bundesweit und konfessionsübergreifend für alle, die Hilfe brauchen, einen
Briefbegleitdienst für Trauernde an, per Post oder E-Mail. Wer möchte, kann
diesen Dienst ein Jahr lang, in Ausnahmefällen auch länger, in Anspruch nehmen.
Das Ziel ihrer Arbeit ist es, die betroffenen Menschen aus ihrer Isolation zu
holen und ihnen Kraft und Lebensfreude zu vermitteln, damit sie wieder eine
Perspektive für die Zukunft sehen und alleine weitergehen können.
Mehr dazu auf www.bzol.de vom 16.7.2004
Gemeindepädagogin Heike
Reidick-Wilczewski, Malteser Straße 10, 79206 Breisach,
Telefon und Fax 07668/ 902412
eMail:
kontakt@seelsorge-lebensberatung.de
www.seelsorge-lebensberatung.de
oder www.reidick.de
Projekt Sozialer Tag 2004 an
Schulen
Die "Stiftung Schüler Helfen Leben" und "Schüler Helfen Leben e.V." rufen
gemeinsam zum Sozialen Tag 2004 auf. Am 22. Juni 2004 wird in Norddeutschland an
den teilnehmenden Schulen kein Unterrricht stattfinden, die Schüler und
Schülerinnen suchen sich einen Tagesjob und spenden die Einnahmen für
Jugendprojekte in Südosteuropa.
Diese Aktion wurde schon in einigen Vorjahren
durchgeführt und stellt einen interessanten Ansatz von freiwilligem Engagement
von SchülerInnen dar. Ausführliche Informationen für SchülerInnen, Schulen,
Arbeitgeber, Presse und Interessierte auf der Website:
http://www.sozialertag.de/
Vielleicht kann diese gute Idee auch mal im
Breisgau-Hochschwarzwald realisiert werden? 11.6.2004
Aktionstag gegen Sozialabbau und Ausgrenzung
auch mit der AGJ Freiburg
Hubert Damm, Referatsleiter der
Wohnungslosenhilfe der
Arbeitsgemeinschaft für Gefährdetenhilfe und Jugendschutz in der Erzdiözese
Freiburg e. V. (AGJ), zählt die
Verschlechterungen auf, die die Sozialreformen der Bundesregierung verursachen.
Bei der Stichtagserhebung 2003 wurden 8834 Wohnungslose
in Baden-Württemberg gezählt - 14 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und
sogar 41 Prozent mehr als 1996, als die Bedarfszahlen für die Personalstrukturen
der Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe berechnet wurden. Notbetten und
Matratzenlager seien in den Einrichtungen mittlerweile normaler Alltag.
Gesundheitsreform, Hartz-Reformen und die Verwaltungsreform im Land bedrohten,
so Damm, diese größer werdende Gruppe der Wohnungslosen, die mit 9,90 Euro am
Tag auskommen müsse, mit weit reichendem Ausschluss von der Teilhabe an
Lebensbereichen wie Gesundheit, Arbeit, Wohnen, Kultur und Bildung.
Die Kosten für Praxisgebühr, Zuzahlungen
für Medikamente und Zähne, Vollzahlungen für Brillen und Fahrtkosten könnten sie
nicht leisten. Dabei seien unter den Wohnungslosen 80 Prozent chronisch krank,
wie Roland Sauer berichtet, Leiter der Facheinrichtung für Wohnungslose im
St.-Ursula-Heim in Freiburg. Durch die Hartz-Reform, die Sozial- und
Arbeitslosenhilfe zusammenlegt, seien die Mieten für noch mehr Menschen nicht
mehr bezahlbar. Die Auflösung der Landeswohlfahrtsverbände mache Städte und
Landkreise wieder zu Verhandlungspartnern der Trägereinrichtungen. Das werde,
fürchtet die AGJ, zu einem wachsenden Elend auf den
Straßen führen, da standardisierte Hilfsangebote zugunsten der
jeweiligen Entscheidung der Parlamente wegfielen. Zunehmende Bettelei, Diebstahl
und auch Prostitution würden die Folge sein.
Ganzen Text von Mechthild Blum vom
1.5.2004 auf www.bzol.de lesen
Sozialforum vom
22.-25.4.2004 in Freiburg
Was in Florenz, Paris und Porto Alegre
international möglich war, soll von morgen, Donnerstag, 22.4.2004, bis Sonntag
regional einen Nachahmer finden: In Freiburg findet das erste
grenzüberschreitende Sozialforum statt. Es versammelt unterschiedlichste
Gruppierungen und Initiativen: Globalisierungsgegner, Umweltschützer,
Friedensbewegte, Sozialisten und Antikapitalisten, Flüchtlings- und
Erwerbslosen-Initiativen aus Südbaden, dem Elsass und der Nordschweiz. Sie alle
eint die Überzeugung: "Eine andere Welt ist möglich."
Das Sozialforum soll die Gruppen regional
vernetzen und ihre Wirkkraft gegen die "derzeitige Politik" erhöhen. An ihr
bemängelt das Vorbereitungsteam, die soziale Ausgrenzung zu verschärfen: "Sie
schließt immer mehr Menschen von der Teilhabe am politischen und kulturellen
Leben der Gesellschaft aus." Folgerichtig ist die Vielzahl von Veranstaltungen
zu Themen wie "gentechnikfreie Zone Oberrhein" und "multikulturelle
Gesellschaft", zu Bewusstseinswandel und lokaler Vernetzung nicht als Angebot
zum Konsumieren gedacht. "Wir wollen, dass alle sich an dem Prozess aktiv
beteiligen", sagt Rudi Eichenlaub vom Vorbereitungsteam. Am Beispiel von
regionalen Tauschringen, Umsonstläden und Regiogeld sollen Alternativen zum
herrschenden Wirtschaftssystem vorgestellt werden. Und der weltweiten
Militarisierung will dieses erste Sozialforum in Freiburg mit "Konfliktlösungen
in Nachbarschaftsstreits" Friedensarbeit im Kleinen entgegen setzen.
www.sozialforum-freiburg.de,
fsforum@web.de
BZ vom 21.4.2004
Praktische Hilfe aus
Friedenweiler für Bedürftige
So wie mit den Spenden
der BZ-Leser im Rahmen der BZ-Aktion "Weihnachtswunsch" das ganze Jahr über
geholfen wird, genauso soll auch die Aktion nicht auf die Feiertage rund um den
Jahreswechsel beschränkt bleiben. Einzelne Spender haben das beherzigt und - wie
berichtet - auch in den letzten Tagen noch Geld zur Verfügung gestellt, damit
die sozialen Dienste im Hochschwarzwald Menschen in Notlagen schnell und
unbürokratisch unterstützen können.
Eine besondere Art der Hilfe bietet Heinrich
Schwörer aus Friedenweiler an. "Geld kann ich keines geben", berichtet der
60-jährige Maschinenbau-Ingenieur im Gespräch mit der Badischen Zeitung, "aber
helfen, wenn es irgendwo klemmt." Und er meint das im besten Sinne des Wortes:
Der handwerklich versierte Mann, der seine selbstständige Existenz aufgeben
musste und derzeit einen neuen Job sucht, hilft, wenn irgendwo eine Tür klemmt,
wenn ein Behinderter einen besonderen Handgriff montiert haben muss, eine alte
Frau ihren Einkauf nicht mehr erledigen kann oder im Haushalt eines Kranken
kleinere Reparaturarbeiten vorgenommen werden müssen. Auch für Kleintransporte
mit dem Anhänger will er sich Bedürftigen zur Verfügung stellen und kann sich
zudem vorstellen, eine Familie zu beraten, wie sie noch sparsamer wirtschaften
und mit ihrem knappen Einkommen besser auskommen kann. Interessenten für diese
Art der Hilfe können sich bei den sozialen Diensten oder der Badischen Zeitung
([TEL] 07651/2055725) melden.
Die Verbände, die im Arbeitskreis
soziale Dienste im Hochschwarzwald über die Vergabe der Spenden und Hilfen
entscheiden, sind unter folgenden Nummern zu erreichen:
Arbeiterwohlfahrt, [TEL]
07651/5060;
Rotes Kreuz, [TEL] 07651/20060;
Lebenshilfe, [TEL] 07651/3163;
Caritas, [TEL] 07651/ 91180;
Diakonisches Werk [TEL] 07651/ 93990.
Aktion Weihnachtswunsch: Sparkasse
Hochschwarzwald, Konto 40 100 88 (BLZ: 680 510 04).
Volksbank Freiburg, Konto 180 98 105 (BLZ: 680 900 00)
Sozial-Sponsoring - bürgerschaftliches Engagement von Unternehmen
Freiburgs Kassen sind voll
Das Stadtsäckel ist zwar leer, doch die private Finanzkraft
beträchtlich: Auch in Freiburg bewegen Unternehmer im Rahmen von
bürgerschaftlichem Engagement und sozialem Sponsoring einiges - es könnte noch
mehr sein
Man will keine unerfüllbaren Erwartungen wecken."
Gerhard Kaiser, Chef des gleichnamigen Freiburger Modehauses, spricht - so wie
viele andere Unternehmer - nur ungern über seine Spenden- und Sponsoringaktionen
im sozialen Bereich. Er und seine Mutter Zita geben privat und über das
Unternehmen Geld und Waren aus ihrem Lager an bedürftige Menschen in der Stadt
und darüber hinaus. Auf der Liste der Empfänger stehen kirchliche Einrichtungen
ebenso wie die Förderstiftung Tumorbiologie. Beziffern will Kaiser die eigene
Wohltätigkeit nicht. "Wenn man Gesamtsummen nennt, wird man automatisch von der
Öffentlichkeit bewertet, obwohl viele relevante Hintergründe und
Rahmenbedingungen gar nicht berücksichtigt werden."
Anders als in Amerika müsse man sich in Europa für finanzielles Wohlergehen fast
"schämen". Trotzdem sei es christliche und humanistische Pflicht, vom Überfluss
abzugeben. Außerdem schätzten es auch die Mitarbeiter, in einem
Betrieb zu arbeiten, der soziale Verantwortung übernimmt. Doch gerade beim
Sponsoring, wie etwa Anzeigen in Schülerzeitungen, müsse man auch rechnen: Ist
der Werbeeffekt groß genug? Ist mit entsprechendem Umsatzzuwächsen zu rechnen?
Ein weiteres Beispiel für soziales Engagement
unter Freiburgs Unternehmern ist der
Feinkost-Produzent Horst Zahner, der
mit seinem Einsatz für die Wohnungslosen in der Stadt medienwirksam in die
Offensive geht. Den Essenstreff in der
Schwarzwaldstraße hat er im Jahr 1994 ins Leben gerufen, wo Ehrenamtliche
täglich ein warmes Mittagessen für Bedürftige anbieten. Sein Unternehmen spendet
jährlich Lebensmittel für rund 30 000 Euro.
Ähnlichen finanziellen Umfang hat das Engagement
des Freiburger Unternehmers Paul Ege, Inhaber des
Elektro-Großhandelsbetriebs
Alexander Bürkle (400 Mitarbeiter). Über den eigens gegründeten Förderverein
"Wir helfen Kindern" unterstützt Ege unter anderem die Freiburger Schenkendorf-
und die Weiherhofschule sowie den
Jugend- und
Bürgertreff "Haus 197" in Littenweiler - im Jahr 2003 mit 3000 Euro. Dafür
prangt dort ein entsprechendes Hinweisschild. "Natürlich ergeben sich so auch
Werbe- und Image-Effekte für das Unternehmen", sagt Hans-Peter Schuler, der dem
Förderverein vorsteht.
Vom Sponsoring soll auch der Geber profitieren.
Zahlreiche Freiburger Unternehmen unterstützen sportliche und kulturelle
Veranstaltungen. Das Medizintechnik-Unternehmen Centerpulse etwa steckt
jährlich bis zu 1,8 Millionen Euro ins Sponsoring, wovon unter anderem das
Zeltmusikfestival (ZMF) profitiert.
In den sozialen Bereich fließen bislang
allerdings nur rund sechs Prozent der Sponsoren-Gelder, weiß
Fundraising-Expertin Kirstin Schiewe aus Kirchzarten. Ihre Agentur "Impulse"
berät soziale Einrichtungen in Freiburg in deren Bemühen um Spenden und
Sponsorengelder und hat ein Buch zum Thema verfasst. Großes Problem aus ihrer
Sicht: "Viele Einrichtungen haben keine personellen Kapazitäten, um sich auch
noch um den Kontakt mit möglichen Sponsoren zu kümmern."
Weil sich die öffentliche Hand immer mehr
zurückzieht, könnte Sponsoring im sozialen Bereich an Bedeutung zunehmen. Dass
Eigentum verpflichtet, wie es das Grundgesetz in Artikel 14 formuliert, und dass
sein Gebrauch zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen soll, bekommt in
Zeiten öffentlicher Armut und privaten Reichtums größere Brisanz. Die
öffentlichen Kassen leiden an schwindenden Einnahmen, steigenden Sozialausgaben
und drückenden Zinslasten. So manche Kommune steht vor der Zahlungsunfähigkeit.
Freiburg geht es trotz aller drohender Haushaltslöcher vergleichsweise gut.
Privatvermögen der Einwohner
von Freiburg
Anders sieht es auf privaten Konten aus. Die Zahlen des von der Bundesregierung
erstellten Reichtums- und Armutsberichts "Lebenslagen in Deutschland"
verdeutlichen die Situation: Dem reichsten Zehntel der
deutschen Haushalte gehörten 1998 (auf aktuellere Zahlen greift der Bericht
nicht zurück) mehr als 42 Prozent des Privatvermögens, während die
untere Hälfte der Haushalte zusammen über nicht einmal fünf Prozent verfügte.
"Das Vermögen in Deutschland ist sehr ungleichmäßig verteilt", fasst der
regierungsamtliche Bericht zusammen.
Rechnet man die Daten des Berichts grob herunter auf die 200 000 Einwohner
Freiburgs, erhält man folgendes Ergebnis:
- Die 200 000 Menschen haben zusammen ein
Privatvermögen (Immobilien und verzinsliches Geldvermögen abzüglich Bau- und
Konsumschulden) von über zwölf Milliarden Euro.
- Die 10 000 wohlhabendsten Haushalte allein
verfügen über mehr als fünf Milliarden Euro. Hunderte Freiburger Haushalte
könnten demnach ihren Lebensunterhalt allein aus Zins- und Mieteinnahmen
bestreiten. Oft handelt es sich dabei um Unternehmer, deren Betriebsvermögen
bei den genannten Zahlen noch gar nicht berücksichtigt ist.
Interesse an sozialem Engagement sei auf Seiten
der Unternehmer vorhanden, glaubt Ernst Hartmann. Sein Beratungsunternehmen
Gecco in der Stefan-Maier-Straße will Führungskräfte aus Wirtschaft und
Verwaltung für Kurzzeiteinsätze in soziale Einrichtungen wie etwa das
Jugendhilfswerk oder die Bahnhofsmission vermitteln.
Der Freiburger Rechtsanwalt Raimar Hahndorf
ist ebenfalls überzeugt, dass die Bereitschaft der mittelständischen Wirtschaft
größer ist, als es derzeit den Anschein hat. Anfang der 90er Jahre hat Hahndorf
die Fördergesellschaft Tumorbiologie ins Leben gerufen und als deren
Vorsitzender bisher über drei Millionen Euro an Spenden akquiriert. Er kennt
zahlreiche solvente Geber persönlich. "Wenn man bei uns professioneller und
offensiver vorgehen würde, wären sehr viele Mitbürger bereit, Geld für
gemeinnützige Zwecke bereitzustellen, gerade auch hier in Freiburg", sagt
Hahndorf. Dann kämen auch viele kleinere soziale Einrichtungen zum Zuge. In
Absprache mit der Landesregierung hat Hahndorf in den vergangenen drei Jahren
nach britischem Vorbild ein Konzept für eine solche professionelle
Bürgerengagement-Plattform entwickelt - das "Projekt Brückenbauer". Was zur
Realisierung fehlt, ist die Anschubfinanzierung in Höhe von 1,5 Millionen Euro.
Holger Schindler in der BZ vom 10.1.2004,
www.holgerSchindler.de
Sozial-Sponsoring. Ein Ratgeber von
Schiewe, Kirstin
Verlag: Lambertus, Freiburg 1994
Wir helfen
Kindern e.V. - Förderkreis Fa. Bürkle >Industrie
Brückenbauer - Bürgerschaftliches Engagement der Wirtschaft >Soziales (10.1.2004)
Sponsoring und
Spende
Gemeinhin werden die beiden Begriffe fast synonym
verwendet ("Die Oma sponsert den Enkel"). Doch Spende und Sponsoring sind zwei
unterschiedliche Dinge. Das ist besonders in steuerlicher Hinsicht von
Bedeutung. Die Spende ist eine freiwillige Zuwendung, die keine Gegenleistung
erwartet (von immateriellen Vorteilen wie Zuneigung, beruhigtem Gewissen und
ähnlichem einmal abgesehen). Beim Sponsoring hingegen handelt es sich um ein
Geschäft mit Leistung (Geld, Dienstleistung, Produkte) und Gegenleistung
(Werbung, Public Relations). Das heißt, Firmen können eine ganz konkrete,
messbare, "marktadäquate materielle" Gegenleistung erwarten. Sponsoring ist
heute bei vielen Unternehmen fester Bestandteil des Marketing-Mix.
Holger Schindler,
10.1.2004,
kontakt@holgerSchindler.de
Sponsoring-Projekt umsetzen -
Stufenplan
Für die Umsetzung eines
Sponsoring-Projektes für soziale Einrichtungen sind ein bis zwei Jahre
einzukalkulieren. Hier ein von mir entwickelter Stufenplan:
- MitarbeiterInnen und Ehrenamtliche müssen
grundsätzlich klären, ob sie akzeptieren, dass der Sponsor einen
wirtschaftlichen Nutzen für sich selbst erwartet. Dann ist das Profil der
eigenen Einrichtung und Arbeit zu bewerten, um auf der Basis einer
realistischen Selbsteinschätzung an einen Sponsor heranzutreten. Fast immer
müssen die sozialen Einrichtungen den ersten Schritt tun. In die
Beschreibung für das zu fördernde Projekt gehören: die Darstellung des
Vorhabens und der Einrichtung, ein Zeitplan, ein Kostenplan und die
möglichen Gegenleistungen.
- Damit sich keiner der Partner ausgenutzt
fühlt, sollten sie die Ziele und Erwartungen nur für dieses zeitlich
begrenzte Projekt bestimmen.
- Der Sponsor sollte zum Gesponsorten passen.
Glaubwürdigkeit ist entscheidend. Ein Zigarettenhersteller als Sponsor einer
Woche der Suchtprophylaxe wäre undenkbar. Hilfreich ist der regelmäßige
Blick in die Zeitung, um Daten über die Firmen zu sammeln. Über persönliche
Kontakte kommen viele Partnerschaften zwischen Wirtschaft und Sozialbereich
zustande. Um Vertrauen aufzubauen,muss der mögliche Sponsor die sozialen
Einrichtung besuchen.
- In Verhandlungen werden Leistungen des
Sponsors: Geld, Sach-oder Dienstleistungen und die Gegenleistungen der
sozialen Einrichtung festgelegt. Diese betreffen meist den Marketingbereich
des Sponsors. Zum Beispiel:
a) Nennung des Sponsors bei Veranstaltungen/Events, auf Broschüren,
Programmen, Plakaten und innerhalb der Pressearbeit,
b) Anzeigen des Sponsors abdrucken in Programmheften, Jahresberichten u.a.
c) Vergabe von Prädikaten, Emblemen (z.B.Panda-Bär des world wide fund for
nature),
d) Produktpräsentation während Veranstaltungen der Sozialorganisation und
e) Nennung der sozialen Einrichtung in PR-Maßnahmen des Sponsors
Kirstin Schiewe,
Dipl.Soz.Päd,
Beraterin bei „impulse-Beratung u. Seminare für soziale Einrichtungen, Freiburg,
http://www.frauen-aktiv.de/aktiv/11/seite9.php
Kirstin Schiewe Sozial-Sponsoring, Ein Ratgeber
2. Auflage, Lambertus, Freiburg im Breisgau 1995.
Sozial-Sponsoring - bürgerschaftliches Engagement von Unternehmen
>Soziales1 (10.1.2004)
Wohlfahrtsverbände
beklagen eine zunehmende Armut
Die sozialen Netze werden immer brüchiger, immer
mehr Menschen verarmen. Eine solche Entwicklung beklagt die Liga der Freien
Wohlfahrtspflege im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Die Politiker müssten
aufwachen und reagieren, wird gefordert, Prioritäten setzen und umfassende,
dauerhafte Konzepte für die Sozialpolitik entwickeln.
Natürlich fehle es am Geld für die sozialen Hilfssysteme, so
Bernhard
Scherer, Kreisgeschäftsführer der Caritas und Vorsitzender der
Liga. Das soziale Klima werde aber nicht in erster Linie durch den Verlust der
finanziellen Mittel geprägt, sondern durch "den Verlust der sozialen
Verantwortung auf vielen gesellschaftlichen Ebenen". In der Liga der Freien
Wohlfahrtspflege haben sich mehrere Wohlfahrtsverbände der Region
zusammengeschlossen. Neben Bernhard Scherer legten jetzt auch
Sabine Werner
vom Paritätischen Wohlfahrtsverband,
Albrecht Schwerer vom Diakonischen
Werk und
Wolfgang Schäfer-Mai vom Kreisverband des Roten Kreuzes
ihre Einschätzung der aktuellen Entwicklung dar. "Wir stehen vor einem
Paradigmenwechsel", so Bernhard Scherer. Was Jahrzehnte gegolten habe,
verliere radikal an Bedeutung.
Gekennzeichnet sei die gegenwärtige Entwicklung
durch eine Kommerzialisierung der sozialen Hilfssysteme; der Staat ziehe sich
zunehmend zurück und überlasse die Wohlfahrt immer mehr dem "Markt".
Zu beobachten sei auch eine Europäisierung der Gesetzgebung, die mit einer Schwächung
der Stellung der Hilfsorganisationen einhergehe. "Wir vermissen den Blick für
das gesamte soziale Geschehen, für das Gemeinwohl und volkswirtschaftliches
Denken", sagt Scherer. In der Politik, zunehmend aber auch bei Behörden
und Institutionen regiere betriebswirtschaftlicher Eigensinn.
....
Beklagt wird seitens der Hilfsvereinigungen auch
eine Lastenverteilung von oben nach unten. Der Bund kürzt das Geld für die Länder,
die Länder geben weniger an die Kommunen, die haben weniger für soziale
Prophylaxe übrig: Die Letzten beißen die Hunde. Und dann gibt es auch, weil ja
der Markt auch im sozialen Bereich vieles regeln soll, die "Rosinenpicker":
Pflegeunternehmen aus Frankreich oder Holland, die sich auch im Landkreis
Breisgau-Hochschwarzwald um Aufträge bewerben. Doch die suchten sich Leistungen
aus, mit denen es etwas zu verdienen gebe. Die traditionellen Wohlfahrtsverbände haben da
ein anderes Rollenverständnis: "Wir bedienen die Hilfsbedürftigen und
nicht die Kaufkräftigen", so Sabine Werner vom paritätischen
Wohlfahrtsverband.
Ganzen Artikel von dan vom 12.12.2003 auf www.bzol.de
lesen.
Lebenshilfe
Hochschwarzwald - Hilferuf an 239 Vereine
TITISEE-NEUSTADT (pes). "Menschen aus dem Hochschwarzwald helfen der
Lebenshilfe Hochschwarzwald, damit die sich weiterhin um Menschen aus dem
Hochschwarzwald kümmern kann." Dieser Zusammenhang liegt dem "Projekt
Füreinander" zugrunde, das Lebenshilfe-Geschäftsführer Uli Pfeiffer entwickelt
hat. Den Zusammenhalt braucht es aus seiner Sicht ganz dringend, da die
Kürzungen der Sozialleistungen die Betreuung von 115 Erwachsenen und 45 Kindern
sowie die Förderung von zehn teils sehr schwer behinderten Kindern gefährde (die
BZ berichtete). In einem Brief an 239 Vereine im Hochschwarzwald erläutert er
die Arbeit der Lebenshilfe, beschreibt die finanziellen Nöte des Vereins und
erläutert sein Konzept. Es fußt auf mehreren Stoßrichtungen. Danach könnten
Vereine beispielsweise Wohltätigkeitsveranstaltungen ausrichten, kulturell oder
sportlich, deren Erlös für die Lebenshilfe bestimmt ist. Sie könnten etwa bei
eigenen Veranstaltungen von vornherein einen Teil des Eintritts oder des
Bewirtungserlöses für die Lebenshilfe bestimmen, sodass die Besucher gleich
wüssten, was ihre Ausgaben an Positivem bewirken können. Denkbar wäre es weiter,
dass die Vereine geldwerte Leistungen für die Lebenshilfe erbringen, indem sie
ein Vereinsheim oder eine andere Einrichtung für Aktivitäten behinderter
Menschen zur Verfügung stellen. Möglich wäre es auch, dass die Vereine für die
Lebenshilfe werben. Nicht von ungefähr hat Pfeiffer als Schirmherr für das
"Projekt Füreinander" Fritz Scherzinger gewonnen, der beruflich wie auf
Vereinsebene einen hohen Bekanntheitsgrad hat und sich mit der Eisenbacher
Bergmannszunft in der "Aktion Diana" schon mit großem Erfolg in der Hilfe für
benachteiligte Menschen eingesetzt hat. Schließlich gibt es das Angebot, dass
sich Vereine, wenn sie Personal oder Arbeitsgerät brauchen, bei der Lebenshilfe
bedienen oder aber deren gute Kontakte nutzen.
...
Mit gutem Willen und Einsatzbereitschaft, meint Pfeiffer, könnten die Vereine es
ermöglichen, "dass Menschen mit Behinderungen ohne Not in unserer Region leben
können".
BZ vom 10.5.2003, ganzen Artikel lesen auf
www.bzol.de
Zur
Lebenshilfe
Hospiztag 2002: Deutsche Hospiz Stiftung startet Postkarten-Aktion
Dortmund (ALfA). Anlaesslich des Deutschen Hospiztages (14.10.2002) hat die
Deutsche Hospiz Stiftung Anfang der Woche eine Postkarten-Aktion unter dem Motto
"Schau hin - Mach mit" gestartet. Mit der Postkarte, auf der junge und alte
Augenpaare sich auf den Betrachter richten, geht die Stiftung einen
unkonventionellen Weg, um auf die Rechte Schwerstkranker und Sterbender
aufmerksam zu machen. Zieladresse ist die Bundesgesundheitsministerin. Eine
grosse Zahl von Menschen unterstuetzt diese Aktion.
"Wir muessen die Verantwortlichen in der Gesundheitspolitik aus ihrem Trott
heraus reissen. Wir brauchen endlich tragfaehige Konzepte auch fuer
qualifizierte Sterbebegleitung", erklaerte dazu Eugen Brysch,
Geschaeftsfuehrender Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung: Bislang erhielten
nur wenige Menschen in Deutschland eine Palliative-Care-Versorgung, d.h eine
umfassende medizinische und pflegerische sowie psychologische und seelsorgliche
Begleitung von schwerstkranken Menschen, nach internationalem Standard.
Eugen Brysch: "Unser Gesundheitssystem ist leider immer
noch ueberwiegend auf Heilen ausgerichtet und daher hilflos, wenn es nichts mehr
zu heilen gibt. Die Bundespolitiker duerfen sich nicht auf ihrem
Sessel ausruhen, sondern muessen jetzt beweisen, dass sie die Forderungen ihrer
Waehler ernst nehmen und sachgerecht auf die Noete der Sterbenden antworten." Im
Mittelpunkt von praktikablen Versorgungskonzepten stuenden nicht
Bettenkontingente oder die Anzahl der vorhandenen Dienste. Entscheidend seien
vielmehr Qualitaetsstandards, der Vernetzungsgrad und die Verfuegbarkeit in der
Region.
Die Deutsche Hospiz Stiftung, die sich als Sprecherin der Sprachlosen im Auftrag
von ueber 50.000 Mitgliedern und Foerderern versteht, werde sich auch weiterhin
mit aller Kraft fuer die Verbesserung der Situation Schwerstkranker und
Sterbender einsetzen.
mehr dazu: www.hospize.de
Dorfhelferinnen im
Jahr 2001 mit 1047 Einsatztagen
Wenn die Mutter ausfällt, ist in Familien mit kleinen Kindern die Not meist
groß. Nach wie vor eine wichtige Hilfe sind dann die Familienhelferinnen.
Sechs junge Frauen in den vier Stationen in Titisee-Neustadt, Hinterzarten,
Löffingen und Lenzkirch versuchen die Mutter im Haushalt so gut wie möglich zu
ersetzen. 2001 mussten 71 Familien diese Unterstützung in Anspruch nehmen, weil
Mütter krank wurden, ein Kind erwarteten, die Schwangerschaft nicht problemlos
verlief oder sie einen Unfall erlitten hatten. Dabei kamen 1047 Einsatztage
zusammen. "Diese Zahlen belegen eindrucksvoll, wie wichtig das im
Sozialgesetzbuch vorgesehene Leistungsangebot der Haushaltshilfe ist", sagte der
Geschäftsführer der
Sozialstation Hochschwarzwald, Georg Scharbatke, in der
Hauptversammlung der Sozialstation zur Jahresbilanz der
Dorfhelferinnenstationen. Er wehrte sich gegen alle Bestrebungen der Kassen und
Gesetzgeber, die Zuschüsse für die Dorfhelferinnen zu streichen. Obwohl 2001 die
Entgelte der Krankenkassen angehoben wurden, decken diese die tatsächlichen
Kosten für den Einsatz der Familienhelferinnen nicht. Die Träger der Stationen
sind weiterhin auf die Unterstützung durch das Land und das erzbischöfliche
Ordinariat angewiesen.
Die Station Titisee-Neustadt half in 29 Familien, die Helferin der Station
Hinterzarten wurde in neun Familien eingesetzt, in Löffingen musste 17-mal die
Mutter ersetzt werden, im Bereich Lenzkirch, Schluchsee und Feldberg benötigten
16 Familien Unterstützung.
twi, BZ vom 18.9.2002, www.bzol.de
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Update
26.12.07
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