Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Elztal im Schwarzwald nördlich von Freiburg
Infos ab 26.11.2005
 

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Elztal, Oberprechtal, Unterprechtal, Elzach, Winden, Bleibach, Gutach, Waldkirch

Blick nach Nordwesten zum Vogtshof im Elztal Ende Mai um 12 Uhr mehr

 

 

Bergbau-Altlasten verbieten Gemüseanbau an Elz und Glotter

In einem Schreiben hat das Landratsamt in dieser Woche zahlreiche Grundstückseigner und Pächter informiert. Die Ursache für das Landratsamt eindeutig: Das Blei wie auch womöglich andere Schwermetalle (Cadmium oder − in Spuren− Zink, Kupfer und Arsen) wurde im Zuge des Bergbaus, der bis ins Mittelalter zurückreicht, in die Sedimentschichten der Flüsse und Bäche geschwemmt. Nicht betroffen seien Beeren. Für Getreide hat die Behörde, je nach Untersuchungsergebnissen, angekündigt, dass mit "gewissen Anbau- beziehungsweise Verwendungsbeschränkungen" gerechnet werden müsse.
Alles vom 28.1.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/amt-warnt-vor-gemueseanbau-an-elz-und-glotter

Das kontaminierte Gebiet: Schmaler Streifen entlang der Elz ab Winden im Nordosten bis nach Buchholz. Dann breiter Streifen nördlich von Denzlingen und schmaler Streifen südlich von Denzlingen, der entlang der Glotter bis nach Reute und entlang der Elz bis nach Teningen reicht.

Fragen Sie den Bestatter Ihres Vertrauens
Wenn er ehrlich ist, sagt er, dass die sterblichen Überreste des Menschen aufgrund seiner Stellung an der Spitze der Nahrungspyramide, Ablufteinatmer, Endverbraucher der Suchtmittel- und Pharmaindustrie sowie Opfer der Implantierpfuscher so hohe Gehalte an diversen Metallen, Dioxinen, Furanen, PCB, ggf. Teer, Abbauprodukten von Medikamenten und anderes enthalten, dass sie Sondermüll gleichkommen. Humus vom Friedhof soll daher bestens zum Gemüseanbau taugen. ;-)
29.1.2010, Mark Kalewski

Schwermetall, Gesprächsthema auf dem Münstermarkt
Ausweichflächen sind jetzt für die Landwirte das A und O, erklärt auch Walter Schwaab, ebenfalls aus Denzlingen. An seinem Münstermarktstand sei die Nachricht von überschrittenen Schwermetallgrenzwerten in diesen Tagen kein Thema, "nur ein bisschen Unruhe ist unter den Bauern zu spüren". Unruhe und auch Unsicherheit – denn es blieben viele Fragen offen. Zum Beispiel, warum von den Behörden außer den Böden nicht auch die Landwirte und ihre Familien selbst auf Schwermetall hin untersucht würden: "Die leben schließlich in erster Linie von dem, was sie da anbauen – und zwar ein Leben lang", sagt Walter Schwaab. Regelmäßig lassen übrigens auch die Bauern selbst ihre Böden analysieren – jedoch nur auf den Nährstoffgehalt hin, nicht auf mögliche Schadstoffe.
Alles vom 1.2.2011 lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/nur-ein-bisschen-unruhe-ist-zu-spueren--40827187.html
 

 

LQN Elzach - Lebensqualität durch Nähe: Handwerker-Route und Pfädleweg
 

Verfallen: Manche Wege in Elzach haben schon bessere Zeiten gesehen, der Arbeitskreis Stadtentwicklung plant nun einen ortsteilübergreifenden Pfädleweg.

Bild Silke Nitz

Vor gut einem Jahr fand in Elzach die Auftaktveranstaltung für das Projekt "Lebensqualität durch Nähe" (LQN) statt. Rund 300 Elzacher waren damals gekommen, auch heute noch engagieren sich rund 75 Personen in acht Arbeitskreisen. Die Zwischenergebnisse der Arbeitsgruppen wurden nun im Gemeinderat den Räten und der Öffentlichkeit vorgestellt.

Das Kreativpotential der Mitglieder habe dazu geführt, dass die Gruppen gut aufgestellt seien, freute sich Bürgermeister Holger Krezer, der zunächst Projektleiter Andreas Hölsch das Wort gab. Dieser berichtete, es seien 75 Personen in acht Arbeitskreisen aktiv. Der Arbeitskreis Familie, der das Tauschnetz ins Leben gerufen hatte, hatte sich über 40 mal getroffen. Und auch das Kernteam, welches sich als Vernetzungsgremium sieht, habe fünf mal getagt.
Die Arbeitskreise (AK) waren aus den Interessen der Bürger entstanden. So entwickeln die Mitglieder in den Arbeitskreisen Freizeit, Jugend, Kultur, Ökologie und Landwirtschaft, Tauschnetz (Familie), Tourismus, Senioren und Stadtentwicklung neue Ideen. An diesem Abend wurden aus Zeitgründen nur vier Arbeitskreise vorgestellt. Heike Hin und Andreas Schweizer vom Arbeitskreis Familie berichteten von ihrem Tauschnetz, das bereits im Januar 2010 startete. Inzwischen würden 30 Teilnehmer ihre Dienste anbieten. "Die Palette ist recht breit", freute sich Hin. Vom Kuchen backen, über Bügeln oder kleinere Reparaturarbeiten. Wer etwas anbietet, das können die Mitglieder in der Marktzeitung nachlesen. Die Bezahlung erfolgt über eine Stundenabrechnung, diese werde dann in sogenannte "Talente" umgerechnet. Jedes Mitglied führt so sein eigenes Talentekonto. Es sei sehr gut angelaufen, aber nun sei man an einem Punkt, an dem man sich überlege, wie man das Tauschnetz noch breiter in die Öffentlichkeit bringen könne, berichteten Hin und Schweizer. Das Tauschnetz sei dabei aus dem Arbeitskreis Familie entstanden, erklärte Hin auf Nachfragen aus dem Rat.
Für den AK Tourismus sprach Michaela Bloss, eine der drei Gewerbevereinsvorsitzenden. Sie hatte einen ansprechend gestalteten Flyer, inklusive Konzept im Gepäck. "Entdecke das Gute auf der Handwerkerroute", so der Slogan des "Handwerkerwegs". 23 Teilnehmer seien aktuell schon dabei, diese bieten Gläserne Produktionen, Führungen, Mitmachaktionen und vieles mehr an, so Bloss, die darauf hinwies, dass die Route auch die einheimische Bevölkerung ansprechen solle. Unterstützt wird der AK vom Zweitälerland, so kann fortan die Buchung über die Touristinfo erfolgen. Informationen werden über eine zentrale Telefonnummer beantwortet. Michaela Bloss berichtete auch davon, dass der AK noch weitere Ideen habe. So könnte sich dieser vorstellen, dass im neuen Kreisel der Umfahrung eine Handwerkerfigur auf die Handwerker-Route verweisen könnte. Weiter fehlen natürlich auch noch Hinweisschilder und auch das "Problem" Busparkplatz gelte es künftig noch zu lösen.

Für den AK Senioren sprach Heinrich Gebelein, auch er hatte schon erste Ergebnisse parat. So war er dankbar, dass die Gemeinde den ehemaligen Raum der Kurverwaltung als Generationenbüro zur Verfügung stelle. Am 24. Oktober beteilige man sich am zweiten Elzacher Gesundheitstag, außerdem wolle man "kritische Stellen für Rollifahrer" in Elzach überprüfen.
Infoabende und auch Spielenachmittage sind ein Ergebnis des AK, der auch daran ist, die Nahversorgung im Mittelstädtle durch Gespräche mit Einzelhändlern sicherzustellen. Die Stadtentwicklung, ein großes Thema, stehe und falle mit der Umgehungsstraße, da ist sich Linus Becherer vom Arbeitskreis sicher. So seien sie "Papiertiger", viele Ideen wurden entwickelt, aber in enger Zusammenarbeit mit der Stadt sei nun zu prüfen, was umsetzbar ist: "Es fehlt aktuell noch die Schnittstelle zur Stadt und den Entscheidungsträgern", so Becherer, der dennoch vor Ideen überquoll. So trug er den Räten die Idee des ortsteilübergreifenden "Pfädleweg" vor. Bewusst ein Fußweg, kein Wanderweg, solle dieser Familien und auch Senioren eine schöne, reizvolle Anbindung an die Ortsteile ermöglichen. Vom Rössle in Oberprechtal über den Sportplatz in Prechtal könnte der Weg weiterführen über den "Staubfreien Weg", Kesselweg um dann in Richtung Yach oder Katzenmoos weiterzuführen.

"Es gibt keinen Weg ins Katzenmoos, den man gefahrlos gehen kann", so Linus Becherer. Das dieser Weg nicht umsonst zu haben sei, das war zu befürchten. Doch Projektleiter Hölsch hatte bereits einen Lösungsansatz in der Tasche. "Der Vorschlag ist, veranschlagtes Geld für eine Befragung in Höhe von 8500 Euro für den Pfädleweg zur Verfügung zu stellen", erklärte Hölsch. Auch das Kernteam spreche sich für diese Verwendung aus, allerdings müsse der Gemeinderat beraten, ob das Projekt "Pfädleweg" weiter verfolgt werden solle. Insgesamt zeigte sich Hölsch zufrieden. Ein Bestreben aller LQN-Aktiven sei es nun weiterhin alle Ortsteile miteinzubeziehen. Mehr Informationen zum LQN-Projekt gibt es unter
http://www.tauschnetz-elzach.de und
http://www.handwerker-route.de

24.9.2010, Silke Nitz

 


 

Forellenhof Oberprechtal-Hintertal zum 3. Mal in 16 Jahren abgebrannt

Zum dritten Mal in 16 Jahren wurde der Gasthof "Forellenhof" im hintersten Oberprechtal (Hintertal) ein Raub der Flammen. In der Nacht zum Mittwoch, zwischen 3.30 und 3.45 Uhr, wurde das Feuer von einem vorbeifahrenden Autofahrer entdeckt und gemeldet. Bei der Brandbekämpfung wurde ein Feuerwehrmann leicht verletzt.

Einem Autofahrer war es aufgefallen, dass es in dem an der L 109 zwischen Oberprechtal und Schonach stehenden "Forellenhof", übrigens das nordöstlichste Gebäude im Landkreis, brennt. Was sich dann den alarmierten Wehrleuten beim Eintreffen am Brandort zunächst als dramatisches Szenario offenbarte, endete Gott sei Dank wenigstens in einer Hinsicht mit baldiger Entwarnung: Beim Eintreffen der Wehr brannten in dem Gasthof vereinzelte Lichtquellen, was den Schluss zuließ, dass sich noch Personen in dem bereits lichterloh brennenden dreistöckigen Gebäude aufhielten. Da der Eigentümer mit Sohn verreist war, war davon auszugehen, dass sich seine Frau mit zwei Enkelkindern im Hause aufhielt. Dies veranlasste den Einsatzleiter, Elzachs Feuerwehrkommandant Adrian Burger, die Rettungskräfte zuerst nach Personen suchen zu lassen. Da diese jedoch bald schlafend im sicheren Nebengebäude gefunden wurden, stand der eigentlichen Brandbekämpfung mit Hilfe von Atemschutztrupps nichts mehr im Wege. Doch stellte sich diese als recht gefahrenreich dar. Einem Feuerwehrmann wurde bei der Feuerbekämpfung die Atemschutzmaske defekt, worauf dieser mit Verdacht auf eine leichte Rauchvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Wie Adrian Burger am Einsatzort vermutete, war das Feuer im Erdgeschoss des Gebäudes ausgebrochen und hatte sich bis ins Dachgeschoss durchgefressen. Nachdem man die größeren Brandstellen im Griff hatte, hatten die Rettungskräfte alle Hände voll zu tun mit der Suche und Entsorgung einzelner Brandnester, vor allem in der Dachisolierung. Von einem "enormen Schaden" an dem erst vor einigen Jahren erneuerten Gebäude spricht die Polizei. "Was nicht direkt vom Brand geschädigt wurde, wurde durch Rauch, Ruß und Wasser doch recht in Mitleidenschaft gezogen, wenn nicht gar zerstört" , meinte Kommandant Adrian Burger. Die Brandursache, so die Polizei gestern, "ist im Moment noch völlig unklar. Ein Brandsachverständiger wird möglicherweise Hinweise zur Brandentstehung geben können." Bei dem nächtlichen Einsatz am "Forellenhof" war die Freiwillige Feuerwehr Elzach mit ihrer Abteilungswehr Oberprechtal mit 70 Rettungskräften vor Ort, der DRK-Kreisverband mit einem Rettungswagen der Rettungswache Elzach und mit zwei Sanitätern sowie der DRK-Ortsverein mit zehn Helfern, die dank der örtlichen Metzgerei und der direkten Nachbarn alle Rettungskräfte mit Getränken und einem stärkenden Vesper versorgen konnte, was den nächtlich aufgeschreckten Akteuren sichtlich gut tat. Betreut wurde von den Einsatzkräften des DRK-Ortsvereins auch die im Schlaf aufgeschreckte Inhaberin mit ihren Enkeln. Nachdem der Brand abgelöscht war und sichergestellt, dass keinerlei Schwelbrände mehr vorhanden sind, konnten die Einsatzkräfte gegen Mittag zurückgezogen werden. Mit Hilfe und Unterstützung des Nachbarn Alois Schätzle wurde eine vorübergehende Versorgung des Nebengebäudes auf dem Anwesen mit Strom und Wasser sichergestellt. "60 Atemschutzflaschen wurden gefüllt, das ist enorm viel, und damit 30 Atemschutztrupps eingesetzt", teilte Einsatzleiter Adrian Burger der BZ mit. Im betroffenen Gebäude hielten sich zum Glück keine Personen auf. "Dies hat die Einsatzlage dann schon mal entspannt" , so Burger. Einfach war sie aber nicht. Durch herunterfallende spitze Ziegel oder Glasscherben gab es beschädigte Schläuche: "Das bedeutete immer wieder: Wasser halt, Schlauch auswechseln" , so Burger. Durch die verwinkelte Bauweise sei es schwierig gewesen, an die Brandstellen in allen drei Stockwerken schnell heranzukommen, wobei das Feuer am ausgedehntesten im Dachbereich wütete. Durch die offene Bauweise im Erdgeschoss Gastronomiebereich war dieses komplett verraucht und die Atemschutztrupps konnten sich nur tastend vorwärts bewegen. Optimal hingegen war die Wasserversorgung durch die unmittelbar vorbeiführende Elz und einen kleinen Fischwasserkanal. Für Elzachs Wehr war es die weitestmögliche Anfahrt zu einem Einsatzort und gleichzeitig der größte Einsatz der letzten Jahre. "Einige Feuerwehrleute waren schon die letzten zwei Mal dabei" , so Adrian Burger. Denn der "Forellenhof" hatte in den letzten 16 Jahren schon zweimal gebrannt: Totalschaden gab es am alten "Forellenhof" 1992 in der Nacht zum 30. (!) Oktober. Am neu aufgebauten Gasthof brannte am 9. Oktober 1998 dann "nur" der Dachstuhl komplett aus.
Roland Gutjahr , 30.10.2008, BZ

 

 

Wallfahrt der Seelsorgeeinheit Oberes Elztal zum Hörneberg

Zum Hörnleberg führte die diesjährige Wallfahrt der Seelsorgeeinheit Oberes Elztal, bestehend aus den Pfarrgemeinden Elzach, Niederwinden, Oberbiederbach, Oberprechtal, Oberspitzenbach, Oberwinden und Yach.

Viele Gläubige fanden bei strahlendem Sonnenschein den Weg zum Hörnleberg und feierten zusammen mit den Priestern der Seelsorgeeinheit einen schönen Gottesdienst im Freien. Einige legten den Weg von ihrer Heimatgemeinde aus zu Fuß zurück; viele fuhren bis zum Parkplatz, von dem aus der Gipfel des Hörnleberg gut zu Fuß zu erreichen ist. Noch mehr Anklang fand dieses Mal der eingerichtete Fahrdienst für Pilger, die den beschwerlichen Weg aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr selbst zurücklegen können. Überglücklich, nochmal auf den Hörnleberg zu kommen, waren manche Stimmen zu hören, die es nicht für möglich gehalten hätten, in ihrem hohen Alter die Mutter Gottes noch einmal sehen zu dürfen. Nach zum Teil langen Wartezeiten fand sich auch der letzte Wallfahrer zum gut besuchten Wallfahrtsgottesdienst auf dem Hörnleberg ein. Die Priester der Seelsorgeeinheit, Dekan Hans-Jürgen Decker, Kooperator Bernhard Thum und Vikar Martin Patz, eröffneten schließlich den Gottesdienst einige Minuten nach 10 Uhr, als endlich alle Kleinbusse eingetroffen waren. Es wurde ein wunderschöner Gottesdienst im Freien, der unter dem Thema: "Einer trage des anderen Last" stand. Der Kirchenchor St. Nikolaus Elzach, Kommunionkinder aus Winden und eine Musikgruppe aus Winden gestalteten den Gottesdienst mit und bereicherten ihn mit ihren Beiträgen. Kaum war der Schlusssegen von Dekan Decker verklungen, wurden die Gottesdienstbesucher von den ersten Regentropfen heimgesucht. Manche Pilger nahmen das Angebot wahr und sangen im Anschluss Marienlieder in der Wallfahrtskapelle, die von Herrn Schneider mit der Orgel begleitet wurden. Auch der einsetzende starke Regen störte die fröhliche Stimmung nicht. Die große Teilnehmerzahl verdeutlicht die enge Verbundenheit der Pilger aus dem Oberen Elztal zu ihrem Hörnleberg.
17.7.2008, BZ

 

 

Zwölf Köche bieten Schlemmerwochen zum Thema Jakobsweg

Auch in diesem Jahr haben sich wieder zwölf aktive Köche des Zweitälerlandes zusammengeschlossen und bieten vom 1. bis 30. April in ihren Betrieben Kulinarisches unter einem gemeinsamen Motto an: "Frühlingserwachen — Rechts und Links vom Jakobsweg" .

Jakobsweg? Im Zweitälerland? Der Jakobsweg ist ein alter Pilgerweg — quer durch ganz Europa — der auf verschiedenen Routen nach Spanien in die Stadt Santiago de Compostela führt. Von überall her, aus dem hohen Norden, aus dem Osten und aus dem Süden, zieht sich das internationale Wegenetz. Von Rottenburg am Neckar kommend, durch die Heimat des Bollenhutes, das Kirnbach- und das Gutachtal, führt der Jakobsweg über die letzten Schwarzwaldhöhen zum Landwassereck. Das Elztal abwärts gelangt man nach Elzach, Waldkirch und Denzlingen, weiter über Freiburg nach Thann im Elsass. Momentan entspricht der Jakobsweg im Zweitälerland dem Elztalweg. Eine Initiative plant derzeit jedoch, die Kennzeichnung des Weges mit dem europäischen blau-gelben Jakobswegzeichen. Eine detaillierte Wegbeschreibung gibt es schon: "Der Jakobsweg von Rottenburg am Neckar bis Thann im Elsass" , ISBN: 987-3-00-020868-3 www.occa.de
Der durch Hape Kerkelings Buch noch bekannter gewordene Jakobsweg führt also tatsächlich auch durch das Zweitälerland. Grund genug, dieses Thema in den Mittelpunkt der traditionellen Schlemmerwochen zu stellen. Alle Schlemmergerichte enthalten ein Überraschungsgeschenk aus dem Zweitälerland zum Mitnehmen, und jeder Schlemmergast nimmt an einem Gewinnspiel teil.

Teilnehmende Betriebe:
Landgasthof Adler-Pelzmühle, Biederbach-Frischnau;
Gasthaus Hirschen-Dorfmühle, Biederbach;
Restaurant-Café-Pension Sonnhalde, Biederbach;
Gasthaus-Pension Zum Bären, Gutach-Siegelau;
Gasthaus Löwen, Gutach-Bleibach;
Schwarzwald-Hotel Silberkönig, Gutach-Bleibach;
Hotel Hirschen, Elzach-Oberprechtal;
Hotel-Waldgasthof-Café Altersbach, Waldkirch;
Landhotel Kohlenbacher Hof, Waldkirch-Kollnau;
Café-Restaurant Pierrot, Waldkirch-Batzenhäusle;
 Hotel-Restaurant Suggenbad, Waldkirch-Suggental;
Gasthaus Waldhaus, Waldkirch-Kollnau.

Einen kostenlosen Prospekt mit allen teilnehmenden Betrieben sowie deren Schlemmergerichte gibt es bei Zweitälerland Tourismus, Telefon: 07685/19433,
27.3.2008, info@zweitaelerland.de.

 

 

100 Tage Tafelladen Waldkirch - weitere Ehrenamtler gesucht

Die Bilanz nach genau 100 Tagen "Tafelladen" in Waldkirch: ein voller Erfolg. Dies stellte das Leitungsteam mit Peter Dreßen, Dr. Herbert Jochum, Martin Müller, Werner Gehrke und Friedhelm Wölker bei einem Pressegespräch am Dienstag fest. Über 200 Kundenkarten wurden in dieser Zeit ausgegeben, ein Beweis, wie notwendig die Einrichtung eines "Tafelladens" auch in Waldkirch war.

Von der Idee bis zur Verwirklichung vergingen nur wenige Monate, eine kurze Zeit, wenn man bedenkt, welche Vorbereitungen zu treffen waren. Es musste nicht nur ein Ladenlokal gefunden werden, sondern viele ehrenamtlich tätige Helferinnen und Helfer, die zum täglichen Betrieb des Ladens notwendig sind. Vor allem aber waren Sponsoren notwendig, damit man überhaupt starten konnte. 5700 Euro kostete die Einrichtung, 15 000 Euro das Auto, damit jeden Tag die Spenden nach Waldkirch geholt werden können. Dazu kamen die vielen "Kleinigkeiten" , die notwendig sind. Inzwischen decken die Einnahmen die Ausgaben — Miete, Benzin, Strom, Wasser — fast ganz. Als privat organisierte Initiative erhält die "Tafel" keinerlei öffentliche Mittel und die Finanzierung läuft ausschließlich über Mitglieder des Vereins, Sponsoren, Spender und dem Erlös aus dem Verkauf. Der Status des Waldkircher "Tafelladens" als Filiale von Emmendingen habe sich bewährt. So ist ein Austausch von Lebensmitteln bei großem Angebot in einem oder bei mangelndem Angebot im anderen Laden ohne weiteres möglich. Von Anfang an haben sich viele Unterstützer in der heimischen Industrie gefunden, ebenso im Gewerbe und Handwerk, bei den Banken, der BZ, bei Verbänden und Institutionen, sogar bei einer Gemeinde und einer Narrenzunft. Viele Privatpersonen sind Mitglied geworden und unterstützen so den "Tafelladen" finanziell. Wichtig ist auch die Unterstützung durch die Waldkircher Beschäftigungsinitiative ("Wabe" ), die 50 Prozent der Personalkosten für eine Halbtagskraft übernommen hat. Von Montag bis Freitag arbeiten 40 ehrenamtliche Helfer und fünf Ein-Euro-Mitarbeiter im "Tafelladen" . Es könnten gerne noch einige Ehrenamtliche mehr sein. Die Stadt stand von Anfang an sehr positiv hinter dem Projekt. Unterstützt wird der "Tafelladen" von allen Märkten im Elztal, vielen privaten Geschäften und den Bäckereien. Peter Dreßen bedankte sich herzlich für die großzügige Unterstützung. Von der Bevölkerung erhält der Laden viel Zuspruch. In den Edeka-Märkten in Waldkirch und Kollnau, bei Rewe Waldkirch und Treff 3000 in Kollnau wurden Spendenboxen aufgestellt. Engagieren wird sich in Zukunft auch der Kinderschutzbund mit einem Projekt gesunde Ernährung für Babys und kleine Kinder.
Eberhard Weiß , 13.3.2008, BZ

Der "Tafelladen" in der Schusterstraße ist geöffnet Montag bis Freitag 10.30 bis 11 Uhr für Verkauf von Brot, 15 bis 17 Uhr für Verkauf aller angebotenen Lebensmittel. Ausgabe von Berechtigungskarten immer am Donnerstag 14 bis 16 Uhr.

 

Sternsinger sammeln über 70 000 Euro

Zum 50. Mal waren in den vergangenen Tagen Sternsinger in ganz Deutschland unterwegs. Auch im Elztal zogen die Kinder wieder als Heilige Drei Könige verkleidet von Tür zu Tür und brachten den Segen "Christus mansionem benedicat — Christus segne dieses Haus" zu den Menschen. Unter dem diesjährigen Motto "Sternsinger für die Eine Welt" sammelten sie im Elz- und Simonswäldertal insgesamt 70 346,39 Euro — mehr als 2007 (damals kamen 64 507 Euro zusammen), die nun Not leidenden Kindern in aller Welt zugute kommen sollen.

Folgende Summen sammelten die einzelnen Gemeinden: Waldkirch 14 268,88 Euro, Suggental 881,21 Euro, Siensbach 1899,90 Euro, Buchholz 4251,66 Euro, Kollnau 4744 Euro, Elzach 13 487,28 Euro, Biederbach 5169,23 Euro, Yach 1970,34 Euro, Oberprechtal 2662,98 Euro, Gutach 2100 Euro, Bleibach 2700 Euro, Siegelau 1800 Euro, Untersimonswald 4198 Euro, Obersimonswald 2232 Euro, Oberspitzenbach 912,50 Euro, Niederwinden 2888,18 Euro und Oberwinden 4180,23 Euro.

An fast allen Türen waren die Menschen spendabler als im vergangenen Jahr und griffen tiefer in ihre Geldbörse. Einen deutlichen Sprung nach vorn machten allerdings die Biederbacher — möglicherweise auch aufgrund neuer Baugebiete. Hier sammelten die Kinder im vergangenen Jahr 3194,31 Euro — diesmal waren es 5169,23 Euro. Mancherorts kam nun neben weißer Kreide auch farbige zum Einsatz, um die Schrift auch auf weißen Haustüren sichtbar zu machen. Viele Bürger rufen vorab in den Pfarrbüros an, um die Sternsinger zu "bestellen" , also sicher zu gehen, dass sie wirklich da sind, wenn die kleinen Sänger ins Haus kommen.

Um den 6. Januar 1959 zogen in Deutschland die Sternsinger das erste Mal mit dem Vorsatz los, nicht nur für ihr eigenes Wohl zu singen. Kinder aus ungefähr 100 Pfarrgemeinden sammelten bei der ersten Aktion rund 90 000 D-Mark. Seit 1961 tragen das Kindermissionswerk und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) die Aktion Dreikönigssingen gemeinsam. Die Aktion Dreikönigssingen ist heute die weltweit größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder. Doch die Situation der Kinder in vielen Ländern der Erde zeigt, dass der Einsatz der Sternsinger auch in Zukunft dringend erforderlich ist. Im Jahr 2007 sammelten die Sternsinger 38,8 Millionen Euro. Beteiligt hatten sich 12 223 Pfarrgemeinden und Gruppen.
sti, 10.1.2008, BZ

 

 

Nähfadenhersteller Gütermann AG in Gutach seit 140 Jahren

Gutach. Wie schafft es ein deutsches Textilunternehmen sich am Markt zu behaupten, obwohl doch fast alles, was Menschen kleidet, aus Asien kommt? "Das fragen wir uns auch manchmal", sagt Peter Zwicky, Vorstand für Vertrieb und Marketing des Nähfadenherstellers Gütermann AG in Gutach. Seit 140 Jahren ist die Firma im Elztal ansässig, gegründet wurde sie 1864 von Max Gütermann in Wien. Drei Jahre später zog das Unternehmen des weichen Wassers der Elz wegen in den Breisgau.

Bis heute ist Gütermann fest in der Hand der Gründerfamilie. Sie besitzt alle Aktien, der Urgroßneffe des Gründers, Clemens Gütermann (45), bildet mit Peter Zwicky (53) und Roland Hämmerle (54) das Vorstandstrio. Mit dem Schweizer Peter Zwicky ist seit fünf Jahren ein Familienfremder Vorstandsvorsitzender der Gütermann AG geworden. Zwicky hat im Jahr 2000 die Nähfadensparte seines eigenen Züricher Unternehmens zu Gütermann mitgebracht. Damit hat Gütermann einen Geschäftszweig verstärkt, der immer größere Bedeutung gewinnt: die Herstellung von Fäden für technische Zwecke. In Airbags von BMW, Audi, Volkswagen oder Mercedes; in Sitzen und Verdeck — selbst in Autobatterien und in Airbus-Tragflächen stecken synthetische Fäden von Gütermann. Etwa die Hälfte des Geschäfts macht Gütermann bereits mit Nähfäden für die technische Industrie. Fäden dieser Art müssen besonders strapazierfähig sein und hohe Temperaturen aushalten — in feuerfesten Rennanzügen der Formel 1 etwa. Aber auch die industriellen Fäden müssen robust sein. Nähmaschinen machen heutzutage 150 Stiche pro Sekunde. Seiden- oder Baumwollfäden einfacher Art würden bei der Reibungshitze verbrennen. Internationale Produzenten feinen Tuches wie Gucci oder Prada sparen nicht bei der Naht, da darf es schon mal Seide sein. "Wir sind im hochpreisigen Segment gut vertreten" , verrät Zwicky, "wir treten nicht in Wettbewerb mit Billiganbietern" . Ein anderer Erfolgsfaktor sei die schnelle Logistik. Hersteller von Textilien ordern zuerst den Stoff und ganz zuletzt den Faden, dann muss alles schnell gehen — und das tut es bei Gütermann.
Das Unternehmen hängt am Faden — aber nicht nur. Vor einigen Jahren hat Gütermann zwei Firmen gekauft: die Knorr Prandell GmbH in Lichtenfels und die Bastel Service AG bei Bern. Beide Firmen werden derzeit unter dem Dach der Marke Gütermann vereinigt. Sie vertreiben Bastel-Artikel, beispielsweise Perlen, Strass oder Schnittbögen. Kreativ-Produkte werden sie im Firmenjargon genannt. Der Kreativ-Bereich hat mit den Gütermann-Fäden nichts zu tun, er kompensiert aber das, was mit Garn früher ebenfalls "kreativ" geschah: "Nähen zu Hause gibt’s bald nicht mehr" , konstatiert Zwicky. Billigsocken werden eben nicht mehr gestopft, sondern weggeworfen.
Die Familie Gütermann hängt am Standort, betont die soziale Verantwortung für die Arbeitsplätze und hat jahrelang auf Dividende verzichtet. Die Geschäftsleitung verlangt von den Mitarbeitern mehr Arbeit als der Tarifvertrag vorsah und ist deshalb aus der Tarifbindung ausgestiegen. Aber Gütermann will die Beschäftigten am Erfolg teilhaben lassen. Das Unternehmen hat Produktionsstätten in Spanien, Mexiko und baut derzeit eine weitere in Indien auf.
Eine bittere Pille aus dem Jahr 2004 hat das Unternehmen zwar geschluckt, aber mental nicht richtig verdaut: Die EU-Wettbewerbskommission hatte die Gütermann AG zu einem Kartell von Industriegarnherstellern gezählt, die Preise abgesprochen hätten. "Das sind Altlasten" , beteuert Clemens Gütermann. Das Bußgeld von vier Millionen Euro — etwa zwei Jahresgewinne — ist bezahlt, doch Gütermann findet das unverhältnismäßig und prozessiert gegen die Höhe der Strafe.
Heinz Siebold , 22.12.2007, www.badische-zeitung.de
 

 

Katholische Frauengemeinschaft Winden/Oberspitzenbach - 50 Jahre

Die Katholische Frauengemeinschaft Winden/Oberspitzenbach blickt auf ihre 50-jährige Geschichte zurück und gestaltet das Jubiläum unter dem Leitgedanken "Wurzeln, die uns tragen" . Das Fest begehen die Frauen mit einem Festgottesdienst am Samstag, 8. Dezember, und am Sonntag, 9. Dezember, mit einer adventlichen Jubiläumsfeier.

Seit einem halben Jahrhundert sind die katholischen Frauen von Oberwinden organisiert. Angefangen hat es am 3. Dezember 1957 mit der Gründung der Frauen- und Müttergemeinschaft im Rathaussaal in Oberwinden, wo 33 Frauen den Grundstein für diese Gemeinschaft legten, zehn von ihnen leben noch. Ihr unmittelbares Wirken war von großem Erfolg gekrönt, denn bereits am 2. Februar 1958 konnte die feierliche Aufnahme von 223 Oberwindener Frauen vollzogen werden. Die höchste Mitgliederzahl lag in den darauf folgenden Jahren bei 230. Für jede Frau, die Mutter wurde, war es in den Anfängen fast selbstverständlich, dem "Mütterverein" beizutreten. Anlass zur Aufnahme in den Mütterverein war die Geburt des ersten Kindes, zu der ein Besuch mit einem Geschenk abgestattet wurde. Damit war die Frau meist in den Mütterverein aufgenommen. Von Benediktinerinnen kunstvoll gearbeitet, wurde bereits 1960 die Fahne mit dem Bild der Mutter Anna geweiht, und als Fahnenträger Hugo Fischer gefunden, der das kostbare Relikt Jahrzehnte bei der Flur- und Fronleichnamsprozession trug. Großen Rückhalt erfuhr der Mütterverein durch die jeweiligen Geistlichen, die ihre Aufgabe als Präses mit einem offenen Ohr wahrgenommen haben, als erster Ludwig Huber, danach Kurt Berle, gefolgt von Karl Kutz, die verstorben sind. Unter ihrem Nachfolger Lukas Wehrle hat sich vieles verändert. Im Oktober 1995 wurde die Namensänderung "Katholische Frauengemeinschaft Oberwinden" beschlossen. Bis dahin hatte Ida Schuldis 27 Jahre lang den Vorsitz des Müttervereins inne gehabt. Zur ersten Vorsitzenden der "Katholischen Frauengemeinschaft Oberwinden" wählten die Frauen Erika Faiß. Der neue Verein erfreute sich innerhalb eines Jahres eines Zuwachses von 27 Frauen. 1999 übernahm Angelika Schnell den Vorsitz der Frauengemeinschaft, die nach einer Abwärtsbewegung inzwischen wieder 194 Mitglieder zählt.
Der runde Geburtstag vor 10 Jahren war Anlass für Dekanatsfrauenseelsorger Michael Spath, eine Vision aufzuzeigen, die lautete: "Die werteorientierte Frau engagiert sich durch Mitwirken und Mithelfen, aber auch durch politisches Mitdenken." Und Präses Lukas Wehrle meinte damals: "Wie ein roter Faden durchzieht der Gedanke der Gemeinschaft die Geschichte der Frauen" . Und so ist es. Die Frauen waren immer stark in der Gemeinschaft und für die Gemeinschaft. Das zeigen ihre vielen Aktivitäten und ihr unaufdringliches, selbstloses Engagement.

Im November 2002 beschloss die Frauengemeinschaft Oberwinden ihren Einzugsbereich auf Niederwinden und Oberspitzenbach auszudehnen. Dieses Einzugsgebiet entspricht nun dem der Pfarrei. Somit änderte sich der Name auf "Katholische Frauengemeinschaft Winden/Oberspitzenbach" . Auch gehören die Vorstandsmitglieder und einige andere dem Bundesverband Katholischer Frauen Deutschlands (kfd) an. Derzeit zählt die Frauengemeinschaft 171 Mitglieder und rechtzeitig zum Jubiläum haben die Frauen mit Pfarrer Bernhard Thum wieder einen Präses. In den 50 Jahren ihres Bestehens haben die Frauen der Pfarrei viel geleistet, in der Gemeinde und besonders im sozial-caritativen Bereich für Wohltätigkeiten vieler Art. Theaterspielen und singen, gehörten lange zum Selbstverständnis der Frauen. Was sie an Ideen eingebracht und durch ihrer Hände Arbeit erwirtschaftet haben, wurde alles selbstlos gespendet. In den Anfängen gingen Summen an den einheimischen Pater Siegfried nach Afrika, danach an Bruder Thomas, für die Kinder in Afrika, und an Kaplan Gregoire, für die Kirche und die Wasserleitung in Burundi. Auch Weiterbildung, Wallfahrten und Ausflüge werden gern angenommen. "Wurzeln, die uns tragen" , lautet das Motto des Jubiläums zum 50-jährigen Bestehen der Frauengemeinschaft. Diese Wurzeln sind in der Kirche fest verankert. Gottesdienste, Gebetsstunden, Maiandachten und Rosenkranzmeditationen bilden die religiöse Basis, die den Glauben stärkt und die Nächstenliebe anfacht. In diesem Geist wirken die Frauen mit ganzem Herzen. Auf diese aktive Frauengemeinschaft können Pfarrgemeinde und politische Gemeinde rechnen, sie ist lebendiges Bindeglied zwischen beiden.
Elfriede Mosmann , 3.12.2007, BZ

Festgottesdienst am Samstag 8. Dezember, 19 Uhr in St. Stephan Oberwinden.
Jubiläumsfeier am Sonntag 9. Dezember, um 14 Uhr in der Festhalle Oberwinden. Der Reinerlös der Feier geht an Bruder Thoma für die Kinder in Afrika.

 

Fünftes Buch "Land-Leute-Natur" im Zeichen der Musik

Wegen einer derart großen Nachfrage, ist es bereits das fünfte Buch der Reihe "Land-Leute-Natur" , das nun erschienen ist. In großem Format werden in dieser Reihe das Land, die Leute und die Natur in schönen und teils ungewöhnlichen Bildern und Texten porträtiert. Schwerpunkt ist dieses Mal die Musik, da einige Musikkapellen aus dem Elztal im Jahr 2007 ihr Jubiläum feiern.

Alfred und Bruno Ringwald haben sich wieder mit jenen Menschen unterhalten, die in diesem Buch vorgestellt werden. Alles Leute, die im Elztal und seinen Seitentälern zu Hause sind. Wie auch die Herausgeber dieses Buches.
Unterschiedlichste Charaktere kommen wieder zu Wort mit ihren lesenswerten Geschichten und Meinungen. Es ist dies wiederum eine kleine Auswahl von Persönlichkeiten, ohne Wertung und ohne den Anspruch vollständig zu sein. Mit großformatigen Schwarz-Weiß-Fotografien werden Land und Leute einfühlsam vorgestellt. Bereichert wird das Buch durch einen Beitrag zur Elztäler Natur, den "Buchholzer Weinbau" , geschrieben von Klaus Duffner und einer "heimatkundlichen Nacherzählung - das Leben der Simonswälder um 1900" von Hans-Jürgen Wehrle.

Mit Leib und Seele Bäuerin" ist Kornelia Hug vom Schingerhof aus Simonswald-Griesbachtal. "Skifahren, Bergsport und die Natur sind mein Leben" , erzählt Peter Rambach im nun erschienenen fünften Band der Serie "Land-Leute-Natur" .

Erhältlich ist das Buch zum Preis von 19,95 Euro in Waldkirch bei der Buchhandlung am Marktplatz und der Buchhandlung Augustiniok, sowie in Kollnau bei Bigis Schreibwaren, in Gutach bei Edeka-Burger und in Bleibach bei Jeanette’s Lädele. Ebenso ist der Bildband erhältlich in Elzach bei Schreibwaren Joos und in der Buchhandlung Merkle sowie in Simonswald bei der Touristinfo und bei Hans-Jürgen Wehrle.
hjwe, 3.12.2007

 

 

363 Jahre alte Moserhofmühle in Oberprechtal abgebaut

Mit der Mühle vom "Moserhof" im Ortsteil Wittenbach verlässt das zweite historische Gebäude innerhalb kürzester Zeit Oberprechtal: Die "Moserhofmühle" wird im Hochschwarzwald wieder aufgebaut.

Ging vor geraumer Zeit das TagelöhnerHäuschen "Wirtstonis" nach Gutach (Schwarzwaldbahn) zum Freilichtmuseum Vogtsbauernhöfe, so ist man dieses Mal aus entgegengesetzter Richtung am Wohnmühlengebäude des "Moserhofs" interessiert: Der "Verein zur Pflege von Heimatgeschichte" aus Hinterzarten und Breitnau, der seine historischen Objekte überwiegend im Löffeltal — eine Verlängerung des Höllentals — zur Schau stellt, trägt derzeit die Wohnmühle im hinteren Prechtal Stück für Stück ab, um sie an den "Neubauort" zu verbringen. Sämtliche Balken, brauchbare Bretter und Bohlen wurden zuvor diffizil nummeriert und unter Aufsicht von Architekt und Mühlenspezialist Theo Gremmelspacher abgebaut. Dazu schaut Gremmelspacher, ob nicht der eine oder andere Balken wegen Fäulnis ersetzt werden muss. Am neuen Standort soll das anno 1674 (!) in Oberprechtal an der Straße in Richtung Rohrhardsberg als Mühle mit Wohgbäude, Speicher- und Kellerräumen erbaute Anwesen mit altem Holz noch um zwei Meter vergrößert werden, da man eine Haushälfte mit "behauenem Holz" ergänzen muss, weil sein Urgroßvater bei einem Um- und Ausbau Stilbruch mit "gesägten Balken" begangen habe, wie der heutige 73-jährige Hofbauer Philipp Moser schmunzelnd erzählt. Wenn man auch mit einem weinenden Auge solch’ ein historisches Gebäude weichen sieht, muss man doch auch froh sein, dass es nicht für immer verschwindet, sondern von Idealisten originalgetreu erhalten wird. Der "Umzug" kann auch zu einem schönen Ausflug animieren, um im Hochschwarzwald das ehemalige "Stück Oberprechtal" zu besuchen. Was liegt näher, als mit Elztal- und Höllentalbahn bis Hinterzarten oder Titisee zu fahren, um dann mit einem kleinen Spaziergang durch das Hinterzartener Hochmoor und das Löffeltal hinab nach Höllsteig — dort gibt’s auch einen Bahnhof — zu flanieren, um außer Mosers Hofmühle noch zahlreiche andere historische Gebäude bewundern zu können. Bei dieser Gelegenheit ist ein kleiner Abstecher zur Ravennaschlucht oder zur ältesten Kirche des Hochschwarzwaldes, der St. Oswaldkirche, kein größerer Umstand.

Raritäten, die aussterben: Alte Schwarzwaldhäuser
Alte Häuser machen Arbeit, kosten Zeit, Geld, Kraft. Das alles hat nicht jeder, kann nicht jeder, will nicht jeder aufwenden. Selbst dann, wenn die Häuser zu den "letzten ihrer Art" gehören und als solche kleine Denkmäler Schwarzwälder Tradition sind. Insofern ist es natürlich immer noch viel besser, sie werden andernorts im Originalzustand wieder aufgebaut und bleiben somit erhalten, als dass sie verfallen. Etwas seltsam kommt’s einem trotzdem vor, etwas, das bisher zur Umgebung und zur Heimat gehörte, nun als Museumsstück im Gutachtal oder Hochschwarzwald anzuschauen — wohl so ähnlich, wie wenn die Ostafrikaner in den Zoo gehen würden, um Löwen und Elefanten zu sehen. Gerade im oberen Elztal ist in letzter Zeit einiges verschwunden mit dem Etikett "alt, baufällig, aber einzigartig und typisch Schwarzwald": Ein Hof im Biederbacher Hintertal, soeben einer in Yach oder eben die zwei Anwesen in Oberprechtal. Schade. Nicht nur im Wettbewerb um den Urlauber, sondern auch für die Elztäler selbst sollte man den Wert solcher Raritäten — es werden immer weniger ! — eigentlich längst erkennen und, wo es nur möglich ist, sie hegen und pflegen. Wobei dies natürlich nicht immer dem Eigentümer alleine zuzumuten ist. Die Restaurierung der Mühlen im Simonswäldertal ist ein gutes Beispiel dafür, dass es vielleicht auch anders gehen könnte.
Roland Gutjahr , 28.7.2007, www.badische-zeitung.de

 

Partnerschaft mit Worthing: Firmenpraktika oder Familientausch
 
Neue Impulse für die Partnerschaft mit der englischen Stadt Worthing soll ein Partnerschaftsverein nach englischem Vorbild bringen

Im September besteht die Städtepartnerschaft der Gemeinden Elzach, Simonswald, Gutach und Waldkirch mit Worthing (England) seit zehn Jahren. Das Jubiläum gibt einen guten Anlass, um die Verbrüderung aufzupolieren, die in den letzten Jahren an Intensität etwas eingebüßt hatte. In Erkenntnis dieser Tatsache und mit dem Anspruch, "die Partnerschaft zu pflegen und über den weiteren Ausbau zu sprechen" , reiste unlängst eine Waldkircher Delegation unter der Leitung von Bürgermeisterstellvertreterin Ursula Querfurth nach Worthing.

Aus den dort von den beteiligten Vertretern des Gemeinde-, Jugend- und Ortsseniorenrates sowie des Sozialamtes und der Sozialarbeit gewonnenen positiven Eindrücken resultiert die Idee, es den Engländern gleichzutun und im Zwei tälerland einen Partnerschaftsverein mit den vier beteiligten Gemeinden zu gründen. Vorbild ist die bestehenden Wor thing Twinning Association (WTA), die mit ihren Hauptansprechpartnern Judy und Paul Webster vom Vorstandsteam die Koordinationsstelle für sämtliche Kontakte mit den verbrüderten Elztalgemeinden darstellt.

Die Gründung eines Pendants der WTA in Waldkirch betrachten alle vier Bürgermeister als sinnvolle Entscheidung, wie bei dem diesbezüglichen Pressegespräch im Waldkircher Rathaus einhellig erklärt wurde. Ein solcher Partnerschaftsverein verbessert nach Ansicht des Sozialamtsleiters Martin Müller die Bündelung des Informationsflusses, sorgt für mehr Transparenz und schafft einen Pool für Kommunikation: "als zentrale Anlaufstelle für deutsche und englische Kontaktaufnahmen und Austauschpläne aus allen möglichen Gesellschaftsbereichen, von Familien und privaten Gruppen, über Vereine, Initiativen, Sozial- und Bildungseinrichtungen bis hin zu Unternehmen" . In den letzten Jahren gab es laut Ursula Querfurth zwar immer wieder Austauschaktivitäten, doch davon erreichte zumeist recht wenig eine breite Öffentlichkeit. Ideen für Projekte, die über diese "Vereinigung für den Austausch" realisiert und koordiniert werden können, gibt es laut Müller und Querfurth viele. Einige Beispiele für das gute Funktionieren habe der Aufenthalt in Worthing geliefert. In den sechs Tagen wurde der Waldkircher Delegation ein abwechslungs- und umfangreiches Programm geboten, das unter der Federführung der WTA organisiert wurde. Eine große Pfadfinderfeier sowie eine Stadtführung und Konzerte zählten ebenso dazu wie der Besuch von Jugendclubs, eines Beschäftigungszentrums und eines Clubs für ältere Bürger. Die Teilnehmer lernten unter anderem ein Straßensozialarbeitsprojekt kennen und trafen sich mit dem Bürgermeister, Gemeinderäten und mit Vertretern des Jugendstadtrates und dem Jugendbürgermeister. Bei den Gesprächen galt es auch, die jeweiligen Arbeitsgebiete aus deutscher und englischer Sicht vorzustellen sowie Land, Leute, Kultur und Freizeitmöglichkeiten zu präsentieren. Ursula Querfurth schweben kürzere Austauschprogramme vor, die über den Partnerschaftsverein abgewickelt werden könnten, sowie die Organisation von Firmenpraktika oder Familienaustausch.
Alle Anwesenden waren sich einig, dass dieser Verein auf eine breite Basis gestellt werden soll. "Jeder ist aufgerufen mitzumachen" , betonte Martin Müller. Mitglied können im Prinzip alle werden — Einzelpersonen, Gruppen, Vereine, Unternehmen und Schulen. Die Gründungsveranstaltung ist für Anfang Juli geplant. Auf das genaue Datum wird vorab in der Presse noch hingewiesen.

Informationen über den Partnerschaftsverein gibt es telefonisch im Waldkircher Rathaus unter
07681-404132, oder in den Bürgermeisterämtern in Elzach, Simonswald und Gutach.

 

 

Gästezahlen gingen im Zweitälerland zurück - Ausnahme Winden

Schlechtes Wetter im August, Betriebsstilllegungen und weniger Reisegruppen hatten Auswirkungen auf die Tourismusstatistik des Elz- und Simonswäldertales im vergangenen Jahr. Lediglich die Gemeinde Winden konnte mit einem positiven Ergebnis abschließen.

Die zweitkleinste Kommune in der Ferienregion "Zweitälerland" hatte ein sattes Gästeplus von 24 Prozent und legt bei den Übernachtungen um 5,4 Prozent zu. Insgesamt musste das Zweitälerland einen Rückgang von 7,2 Prozent bei den Ankünften und ein Minus von 8,9 Prozent bei den Übernachtungen hinnehmen und liegt damit im Trend zu vergleichbaren Tourismusdestinationen im Schwarzwald. Von den rückläufigen Zahlen besonders betroffen war die Stadt Waldkirch, deren Gästeankünfte vor allem durch die Schließung der "Vitalquelle" (ehemals Herz-Kreislauf-Klinik) um 18,8 Prozent und Übernachtungen um 27,2 Prozent zurück gingen. Die restlichen vier Gemeinden im "Zweitälerland" verzeichneten Rückgänge zwischen 5,2 Prozent bis 8,8 Prozent bei den Ankünften und 3,0 Prozent bis 13,4 Prozent bei den Übernachtungen. Die Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land bescherte den meisten Betrieben im sonst eher schwachen Juni ein Plus an Ankünften und Übernachtungen.
Um das Miteinander im "Zweitälerland" zu stärken, steht der Geschäftsleitung der Elztal- und Simonswäldertal Tourismus GmbH & Co.KG künftig ein Marketingausschuss zur Seite, der den bisherigen Beirat ablöst. Dieses Gremium, das sich aus Vermietern und Gewerbetreibenden aus den sechs Gesellschaftergemeinden als auch dem Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung und der Geschäftsführerin zusammensetzt, wird voraussichtlich im Juni dieses Jahres erstmals zusammen kommen. Für die Installation des Marketingausschusses war die Änderung des Gesellschaftsvertrages der Elztal & Simonswäldertal Tourismus GmbH & Co.KG notwendig. In den letzten Gesellschafterversammlungen wurde dazu der Grundstein gelegt. Einige Gemeinderäte im Tal haben der Änderung bereits zugestimmt, die anderen werden in ihren jeweiligen Sitzungen darüber noch bis Ende April abstimmen.
Damit die Entscheidungen in den Organen der Tourismusgesellschaft transparenter werden, wurde darüber hinaus die Gesellschafterversammlung erweitert. Neben den Bürgermeistern sitzen für die Gemeinden Biederbach, Gutach und Winden je ein Gemeinderat sowie für Elzach, Simonswald und Waldkirch je zwei kommunale Vertreter in diesem Gremium.
Ebenfalls in der letzten Gesellschafterversammlung wurde der Produktmanagerin Sophia Eckerle Prokura erteilt.
11.4.2007


 

Elztal Hotel in Winden - vom Kuhstall zum großen Beherbergungsbetrieb

Winden. 35 Jahre "Elztal Hotel" und die jüngste Erweiterung der Einrichtung bieten gleich mehrere Gründe zum Feiern, und das über mehrere Wochen hinweg. Zuerst wurde mit den Handwerkern gefeiert, die in einem unglaublichen Zeitrahmen und unter jeglicher Rücksichtnahme auf die Hausgäste Großartiges geleistet haben.

Zur zweiten Feier nach Vollendung des Hauses "Landsitz" und des Panoramabades waren Politprominenz, Vertreter der Geldinstitute, Handwerksmeister der ersten Bautätigkeiten und andere dem Haus Nahestehende eingeladen. Seniorchef Artur Volk, dem das erste Wort gebührte, hieß besonders die "Wegbegleiter der vergangenen 35 Jahre" willkommen. Er hätte selbst nie geglaubt, "dass wir nach 35 Jahren so etwas feiern können" , sagte er, nachdem 1970 die Idee entstanden war, eine Pension "mit ein paar Gästebetten zu eröffnen und aus dem Kuhstall ein Restaurant zu machen".
So habe es angefangen und es sei gewachsen, "wir haben sparsam gebaut, deshalb hat es so lange gedauert" . Heute sei er ganz besonders stolz auf seine Nachfolger, "es kann einem Unternehmer nichts Besseres passieren, als wenn die Jugend das Geschäft im gleichen Sinne fortführt" , sagte er unter zustimmendem Beifall. Hotelier Bernd Tischer dankte seinem Schwiegervater für die Überlassung "dieses schönen und tollen Betriebes" , der jedes Jahr eine neue Attraktion vorweisen konnte, von denen die größte mit dem Neubau "Landsitz" und dem Panoramabad nun abgeschlossen ist. Dank der Rücksichtnahme der Handwerker sei es möglich gewesen, diese Baustelle mit dem Hotelbetrieb zu vereinbaren. "Als die neuen Zimmer fertig waren, waren sie auch schon ausgebucht" , so Tischer. Der Zuspruch gebe dem Unternehmen Recht: "Die Investition war sinnvoll und notwendig." Hausherrin Ulrike Tischer lobte besonders die Mitarbeiter für deren Unterstützung, und dankte den Stammgästen für ihre Treue "in schwieriger Zeit" . Sie vergaß auch nicht jene Handwerker, "die vor 35 Jahren begonnen haben" und stellte ganz besonders den langjährigen Architekten Karl Klumpp heraus: "Wir sind sein Hobby und er ist unser Hobby, und es passt" , sagte sie. Froh gelaunt und in stimmungsvoller Atmosphäre applaudierten die Gäste, darunter auch Altbürgermeister Paul Krieg und der ehemalige Landrat Volker Watzka, die während ihrer Amtszeit mit der Bautätigkeit auf dem Rüttlersberg befasst waren. Landrat Hanno Hurth überbrachte die Glückwünsche des Landkreises zur Vollendung eines weiteren Bauabschnittes. "Das Elztal Hotel gehört zu den Leuchttürmen im Kreisgebiet" , sagte er. Bodenständigkeit mit Wellness zu verbinden, habe man hier verstanden, dafür machte er Komplimente, denen die Gäste sich mit Beifall anschlossen. Der heutige Tag biete Anlass zu danken, "einem mittelständichen Familienbetrieb, der Arbeits-und Ausbildungsplätze schafft und Stück für Stück versucht hat, das Unternehmen zum erweitern" . Beim Elztal Hotel sei alles ein bisschen anders gelaufen, so der Landrat mit einem Augenzwinkern, "50 Baugenehmigungen hat das Landratsamt in den zurückliegenden 35 Jahren erteilt" . Die Baurechtsbehörde freue sich heute über das Ergebnis, weil alles harmonisch verlaufen sei. In der Frage der Nachfolge gebe das Elztal Hotel "ein Musterbeispiel" ab. Dann erinnerte Hurth an den ersten Spatenstich, dem nun der Schlussabnahmeschein folge, den der Landrat persönlich aushändigte. Der CDU-Landtagsabgeordnete Marcel Schwehr sprach auch für seinen Kollegen Dieter Ehret (FDP) die Glückwünsche aus und den Respekt für den Mut zu dieser Investition. "Leuchttürme, die investieren und den Tourismus beleben, brauchen wir" , sagte der Landespolitiker. Bürgermeister Clemens Bieniger wünscht, dass der "Leuchtturm" im Elztal und im Schwarzwald leuchten möge. Das Elztal Hotel auf der Präsentationsseite der Jubiläumsbroschüre "100 Jahre Schwarzwaldtourismus" bedeute Werbung für das Elztal, für das "Zweitälerland" und für den Landkreis Emmendingen, betonte er. Der Entwicklungsprozess des Hotels habe auch ihn überzeugt, so Bieniger, der hofft, "dass noch manche Fußballmannschaft ins Hotel kommt" . Bieniger gratulierte zur Leistung und dem Mut zum Risiko und sagte dem Unternehmen die Unterstützung der Gemeinde zu. Ein Zinnteller mit dem Gemeindewappen möge die Verbundenheit mit der Gemeinde dokumentieren.

Zur Unterhaltung der Gäste war der Oberprechtäler Reiner Kirsten engagiert, der in den Anfängen der Gastronomie auf dem Rüttlersberg seine ersten musikalischen Gehversuche gemacht hat, und wie das Haus, von einer Stufe zur nächsten nach oben gewachsen ist.
Elfriede Mosmann , 13.3.2007, www.badische-zeitung.de

 

Ein Elztäler aus Winden macht Weltkarriere: Thomas Volk

"Thomas Volk soll IDS Scheer zu neuer Größe führen", so die Schlagzeile im Wirtschaftsteil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, in der Ausgabe vom 1. September. Thomas Volk — ist der nicht ein Elztäler, gar einer aus Oberwinden, hat sich eine aufmerksame Leserin gefragt. Aus dem Artikel in der FAZ ging allerdings nichts dergleichen hervor, und im Handelsblatt überschreiben sie das Ereignis sogar noch mit "Ein weltgewandter Schwabe für IDS"  Nix da, kein Schwabe, ein gut badischer Oberwindener Bürgersohn. Sich davon zu überzeugen hatte die BZ die Gelegenheit bei einem Gespräch mit ihm während seines ersten Wochenendbesuches nach der Rückkehr aus Amerika in der Oberwindener Heimat.

Thomas Volk aus Winden macht Schlagzeilen. Seit dem 1. September ist er Vorstandsvorsitzender des börsennotierten Saarbrücker Softwarekonzerns IDS Scheer und damit taucht sein Name jetzt vermehrt im Wirtschaftsteil der einschlägigen Blätter auf und so gelangt auch einiges über seinen beruflichen Werdegang an die Öffentlichkeit. Der 48-Jährige ist als Sohn des Malermeisters Paul Volk in Oberwinden am Felsen aufgewachsen und hat nach nur dreijährigem Grundschulbesuch 1976 am Gymnasium in Waldkirch das Abitur gemacht. Nach dem Wehrdienst begann er in Karlsruhe ein Informatikstudium, beendete dies 1984 mit dem Diplom und bekam sofort eine Anstellung bei der Deutschen Tochter des IT-Konzerns Hewlett Packard (HP) in Böblingen.

"Ich hatte damals eine ganze Reihe von Angeboten" , sagt er, "damals konnte man sich die Stelle noch aussuchen, HP war für mich die beste Entscheidung gewesen" . Als Informatiker habe er hier einen optimalen Start gehabt, "und es hat immer Spaß gemacht" . Spaß am Job, verbunden mit Spannung war für Volk immer ein wichtiges Element auf der Karriereleiter. HP schickte ihn dann für zwei Jahre nach Bristol, wo auch die englische Sprache vertieft werden konnte; 1997 wechselte er nach Colorado und 1999 schließlich ins Silicon Valley in Kalifornien. Seit 2003 steuerte Thomas Volk das internationale Geschäft des kalifornischen Datenbankspezialisten Sybase, bis der Ruf an ihn erging, das Deutsche Unternehmen IDS Scheer in Saarbrücken als Vorstandsvorsitzender zu führen. Nach elfjähriger Auslandstätigkeit ist Thomas Volk seit 1. September wieder in Deutschland, näher bei den Eltern und dem geliebten Elztal, dessen Sprache er noch gut drauf hat.

"Der große Mann mit dem vollen grauen Haar ist einer der wenigen Deutschen, die es bis in den Vorstand eines High-Tech-Unternehmens in der Bay Area um San Francisco geschafft haben" , schreibt das Handelsblatt, und meint zum ersten Auftritt als IDS-Chef : "locker und ohne Manuskript gesprochen".  Große Aufgaben kommen auf den sehr gelassen wirkenden Manager zu, an dessen Seite seine Frau Christine, eine Niederwindenerin, ihm den Rücken frei hält. Nachdem das Haus in Kalifornien nun verkauft ist, bemüht sie sich um ein neues Heim in Saarbrücken. Die neue Firma habe sich schnell entwickelt und sei rasant gewachsen, jetzt kommen neue Aufgaben auf sie zu, so Volk, der eine Verdoppelung des Umsatzes anstrebt, "das ist eine Herausforderung für mich" , sagt er, "und gerade das reizt mich" . Derzeit liegt der Umsatz bei 320 Millionen, den Volk durch stärkeres Engagement in Nordamerika steigern will. Er kenne den wichtigsten amerikanischen Markt, und Börsenregularien sind ihm ebenfalls vertraut. "Das Leben ist nur interessant, wenn man immer wieder vor neuen Aufgaben steht" , sagt der Informatiker mit einer gewinnenden Ausstrahlung und einer liebenswürdigen Art, mit der er sich ein gerüttelt Maß an Respekt verschaffen kann. Auf die neue Aufgabe freut er sich. "Man leistet dabei auch immer wieder neue Dinge, die einen manchmal selbst überraschen" , meint Volk, der gerne wieder nach Deutschland zurück gekommen ist. Auf seine vielen Freunde, die er weltweit gewonnen hat, will er auch hier nicht verzichten, "ihre Lebensweise und die internationalen Feste mit ihnen sind für mich und meine Frau immer wieder eine Bereicherung gewesen" , schwärmt er vom multikulturellen Leben in Silicon Valley, wo eine seiner Töchter jetzt auch arbeitet. Er freut sich darauf, näher bei den Eltern zu leben, die ihn mehrmals in Amerika besucht haben. Und die Windener freuen sich über die erfolgreiche Karriere eines der Ihren.

Badische Zeitung Freiburg
Elfriede Mosmann, 29.9.
2006 auf www.badische-zeitung.de

 

Heimat- und Landschaftspflegeverein Yach packt zu

Zum dritten Mal trafen sich jetzt Freiwillige in Yach, um einen Landschaftspflegetag abzuhalten. Erstmals hatte der Heimat- und Landschaftspflegeverein Yach die Organisation der Veranstaltung übernommen. Ziel war es, Weiden, Wege und Trockenmauern freizulegen beziehungsweise frei zu halten. Denn, so der Verein in seiner Einladung: "Landschaft gibt es nicht zum Nulltarif" .

50 Helfer waren gekommen, darunter größtenteils Vereinsmitglieder aber auch Ortschaftsräte mit Ortsvorsteher Josef Disch sowie die Landwirte, auf deren Grundstücken gearbeitet wurde. Vom Landwirtschaftsamt des Landkreises Emmendingen waren Dr. Hans-Peter Hoernstein und Hans Page zugegen. Um neun Uhr vormittags ging´s los. Vereinsvorstand Claus Michael Hoch bedankte sich bei den vielen Freiwilligen und appellierte an alle, vorsichtig zu sein. Nach einer kurzen Einweisung (Hoch: "Ich will kei´ große Rede halte, die Bäum keie nit vum Schwätze um" ) zogen die einzelnen Gruppen zu ihrem jeweiligen Aufgabengebiet. Drei Schwerpunkte hatten sich die Teilnehmer an diesem Tag vorgenommen: Zum einen die Freihaltung von Waldwegen am Rohrhardsberg im Bereich des "Hirtenweges" . Dann die Freilegung von Trockenmauern im Ortsteil Vorderzinken. Dort wurden an drei Stellen insgesamt 200 Meter Mauer bearbeitet. Und schließlich die Freilegung von Bergweiden bei "Hofbauer" und im Bereich Vorderzinken.
Bis 16 Uhr arbeiteten die Freiwilligen, unterbrochen nur von einer kleinen Mittagspause bei der die Landwirte, auf deren Grundstücken gearbeitet wurde, für ein zünftiges Vesper sorgten. Nach fast sieben Stunden Arbeit trafen sich alle im Dorfgemeinschaftshaus, wo der Heimat- und Landschaftspflegeverein seinen Vereinsraum hat. Bei einem kleinen Imbiss blickte man auf die getane Arbeit zurück, tauschte Erfahrungen aus und blickte auch schon nach vorn. Denn der Heimat- und Landschaftspflegeverein möchte den von Ortsvorsteher Josef Disch und Landrat Hanno Hurth ins Leben gerufenen Landschaftspflegetag künftig jedes Jahr abhalten. Vereinsvorstand Claus Michael Hoch war zufrieden. Es sei "sehr effektiv gearbeitet" worden. Für die Zukunft hofft er auf weiterhin rege Beteiligung, denn von einer gepflegten Landschaft profitierten alle, man denke beispielsweise nur an die Nutzung der Waldwege durch Freizeitsportler.

Der Heimat- und Landschaftspflegeverein wurde im Oktober 2005 gegründet und hat derzeit 56 Mitglieder. Seine Aufgaben sieht der Verein in der Bewahrung und Förderung von Heimatkunde, der Brauchtums- und Landschaftspflege. Jeden ersten Mittwoch im Monat treffen sich die Mitglieder zu einem Vereinsabend. Teilweise haben sie auch schon auf diesen Abenden landschaftspflegerische Maßnahmen durchgeführt.


Thomas Steimer, 29.9.2006, www.badische-zeitung.de

 

 

Bei uns wächst die Bevölkerung: Biederbach, Gutach und Winden

Die Zeit rennt dahin: Noch gestern, so scheint´ s, waren wir alle auf das neue Millennium gespannt. Jetzt sind schon fünf Jahre verflogen. Für die Statistik, den "Spiegel der Geschichte" , ist dies nicht so viel, um ernste Konsequenzen zu ziehen, aber trotzdem zeichnen sich einige Entwicklungen ab. Auf der Website des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg kann man alles Mögliche über unser Land und, unter dem Begriff "Bevölkerung" , über uns selbst finden.

Zu erkennen ist hier zum einen, dass die Bevölkerung in Baden-Württemberg und im Elztal zunimmt. Im Land stieg die Einwohnerzahl von 10,52 Millionen Menschen im Jahr 2000 auf über 10,73 Millionen in 2005. Auch im Elztal und Simonswäldertal ist die Bevölkerung in fast allen Gemeinden gewachsen: Im Elztal von 38 519 auf 39 675, in Waldkirch von 19 739 auf 20 433, in Elzach von 6937 auf 7143. Nur in Biederbach und Simonswald sind die Bevölkerungszahlen leicht gesunken. Woher aber kommt das Wachstum? Wie ein Blick in die Statistiken zeigt, gehen fast alle Zunahmen auf Wanderungsbe-wegungen (den Zuzug über Gemeindegrenzen, aus anderen Bundesländern oder aus dem Ausland) zurück. Der Geburtenüberschuss sinkt allmählich auf Null ab: 2004 gab es in Baden-Württemberg nur 5003 Lebendgeborene mehr als Gestorbene.

Im Elztal stellt sich das differenzierter dar: In Waldkirch, zum Beispiel, gab es in den Jahren 2000 bis 2005 ein Geburtendefizit von 115 Menschen. 2005 wurden den Waldkirchern 185 Kinder geboren und 199 Menschen starben hier. In Biederbach, Gutach und Winden verzeichnet man dagegen seit Jahren einen Geburtenüberschuss: In Gutach beispielsweise wurden im vergangenen Jahr 48 neue Erdenbürger angemeldet, 38 verstarben. Im Jahr 2004 gab es in Gutach sogar mehr als doppelt so viele Geburten wie Sterbefälle (41:16). In Elzach und Simonswald wechseln sich Geburtenüberschüsse und -defizite in den vergangenen Jahren immer wieder ab. Auch was die Wanderungen angeht, sieht es recht unterschiedlich aus: Während Waldkirch, Winden und Elzach im vergangenen Jahr mehr Zuziehende anlockten als von den eigenen Bewohnern fortgingen, ist es in Biederbach, Simonswald und Gutach umgekehrt. Die Differenz aus 1231 Zugezogenen und 1010 Fortgezogenen macht in Waldkirch 2005 immerhin ein Bevölkerungswachstum von 221 Menschen aus. Der nahe liegende Schluss, dass nun vielleicht gerade die älteren Generationen von den kleineren Gemeinden des Elztals nach Waldkirch umziehen, weil es hier mehr Betreuungseinrichtungen gibt, ist aber nicht richtig. Laut Statistischem Landesamt ist seit Jahren die Gruppe der 21- bis unter-45-Jährigen die stärkste Gruppe der Neubürger von Waldkirch (im vergangenen Jahr 57,4 %).

Gleichwohl zeigen sich, in ganz Baden-Württemberg , Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur: Im Jahr 2003 erreichte Baden-Württemberg einen interessanten Rekord: Seit diesem Zeitpunkt ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung 40 Jahre alt oder älter (5,4 Mio. gegen 5,29 Mio. Menschen). In Waldkirch wurde diese Grenze schon im vergangenen Jahrhundert überschritten: Hier war schon 1998 mehr als die Hälfte der Bevölkerung 40 Jahre alt und älter. 2005 klaffte die Schere noch weiter auseinander (11 171 gegen 9262). Das Durchschnittsalter der Waldkircher lag 2005 bei 42,6 Jahren. Damit sehen die Waldkircher im wahrsten Sinne des Wortes alt aus: Die Biederbacher haben ein Durchschnittsalter von 39,4, die Gutacher von 39,8; die Windener von 40,0; die Elzacher von 40,1 und die Simonswälder von 41,1 Jahren. Die Prognose, die das Statistische Landesamt für Gemeinden mit mehr als 5000 Einwohnern berechnet, sagt für 2020 in Waldkirch 12 142 Menschen ab 40 und nur noch 8575 Jüngere voraus.
www.statistik-bw.de

Badische Zeitung Freiburg
Eduard Bernhardt vom 14.8.2006 bitte auf www.badische-zeitung.de lesen

 

 

Heinrich Hansjakob erzählt vom Elztal

Dieser Tage jährt sich der 90. Todestag des Priesters, Politikers und Volksschriftstellers Heinrich Hansjakob. Der unbequeme, und dennoch beliebte Schriftsteller war in Haslach im Kinzigtal zu Hause. Er war in ganz Baden sowie der Schweiz bekannt. Seine Bücher erreichten schon zu seinen Lebzeiten hohe Auflagen. In seinen Tagebüchern und Reiseberichten erzählt er auch von seinen Fahrten durch das Elz- und Simonswäldertal.

Lassen wir ihn erzählen von seiner Fahrt durch das Elztal am 10. Mai 1910: “Kaum sind wir vor dem verödeten Suggental draußen, so lacht uns die schönst gelegene Stadt nächst Freiburg entgegen: es ist Waldkirch. Es werden dort Edelsteine geschliffen und Drehorgeln gemacht. Seit ich das letzte Mal Waldkirch gesehen habe, hat sich gleich an seinem Eingang eine neue Villa hingestellt. Im so genannten Jugendstil, mit vielen Ecken und Winkeln und vielen Fenstern aller Größen und Formen, von der Taubenschlagöffnung hin bis zum Geißen-, Kuh- und Rossstall und weiter bis zu denen menschlicher Wohnungen. Ich möchte ein solches Haus mit lauter verglasten Löchern nicht geschenkt. Sonst hat sich das Herz der Innenstadt nicht verändert seit 50 Jahren, wo ich im ,Eglau´ oder im ,Rebstock´ mein Bier trank. In dem Fabrikdorf Kollnau sah ich eine neue Barockkirche, wobei mir der Turm besonders gefiel. Die früher so genannte einsame ländliche Gemeinde Gutach ist heute eine ganze Arbeiterkolonie geworden, mit riesigen Fabrikgebäuden. Die Firma Gütermann
, die Seide spinnt, hat diese Veränderung hervorgebracht. Wenn dieselbe ihre Arbeiter so gut bezahlt, wie sie für ihre Gesundheit besorgt ist, so muss das Leben der Fabrikler hier ideal sein. Auch sah ich einen ,Spritzenwagen´ , wie ihn nur große Städte führen, um den Straßenstaub niederzuhalten. Unweit der Fabrik kommt die kleine Brauerei Stratz. Sie hat jetzt der Großbrauerei Mößmer Platz gemacht, und hier ließ ich meinem Kutscher ein Bier geben, das gut sein soll. In dem Dorf Niederwinden, wo bald links, bald rechts Bildstöckle stehen, sah ich zwei Maidle vor des Vaters Haus, der Bäcker ist. Sie waren am Holz aufsetzen; sie lächelten schelmisch, als ich vorbei fuhr.
Ich bin schon durch Nieder- und Oberwinden gefahren, aber ich muss gestehen, dass die Wibervölker von da alle ländlichen Schwarzwälderinnen an Gestalt und Schönheit übertreffen. Da kam mir die Erinnerung, wie ein Bauernbursche beim Bierbrauer Stratz sang: ,Z' Oberwinde, z' Niederwinde, kannsch die schönschte Maidli finde´ . Im ,Rebstock´ in Oberwinden wollte ich wie immer rasten, doch es war alles still, und ich erfuhr, dass der Wirt gestern gestorben ist. In den Gartenmauern vor den Häusern leuchten in voller Blüte die ,Pfingstnägeli´ , in den Wiesen und am Wasser die lieben Wetternelken. Der Rebstockwirt war der einzige Wirt, der Kurgäste heranzog, bedingt durch seinen Holzhandel. Wie ich so schau und gegen Spitzenbach blick, fällt mir ein, dass die Pfarrei im Spitzenbach aufgelöst wurde und zu Oberwinden gemacht, das halbe Kirchenvermögen nach Kollnau übertragen unter Zustimmung der Regierung. Die Bauern von Katzenmoos, welche zur aufgelösten Pfarrei gehörten, schickten eines Tages eine Deputation (Abordnung) zu mir; ich sollte ihnen doch helfen, dass die Pfarrei Oberspitzenbach erhalten bleibe. Ich sagte ihnen, ich wäre bei den Kirchenbehörden noch unbeliebter als die Spitzenbacher und könne ihnen nicht helfen. Wie ich hörte, hätten sie sich so widerspenstig gegen die Anordnungen der Kirchenbehörde gezeigt, dass diese beschlossen habe, die Leuchten von ihnen wegzunehmen... Auf meiner Weiterfahrt grüßt mich in Elze das Firmenschild des Kaufmanns Haberstroh, dessen Sohn Pfarrer in Offenburg war. Auch das neue gotische Rathaus gefiel mit — ein Kabinettstück für diese kleine Stadt... ”

Alles vom 1.7.2006 von Hansjürgen Wehrle auf www.freiburg-dreisamtal.de lesen


 

Einkaufsbüchle vom ZweiTälerLand bringt Genießer zu Produzenten

“Nachhaltigkeit ist in aller Munde, bei uns ist sie im Herzen” , sagt Gerlinde Andres, die Geschäftsführerin von “ZweiTälerLand” , der Elztal&Simonswäldertal Tourismus GmbH & Co. KG bei der Vorstellung des “Einkaufbüchles” , eines weiteren Bausteines in einer nachhaltigen Tourismusentwicklung, im Haus des Gastes in Elzach.

Die Vielfalt der Möglichkeiten, qualitativ hochwertige Erzeugnisse der Region zu erwerben, also “Selber G´ machtes” , soll das schmale Bändchen auf seinen 30 Seiten aufzeigen. Aber auch, und das ist der besondere Wunsch von Imke Burckhardt von der Fachhochschule Eberswalde, auf deren Idee und Konzeption das “Einkaufsbüchle fürs ZweiTälerLand” zurück geht, die Gelegenheit eröffnen, bei der persönlichen Art des Schauens und Einkaufens, Menschen zu treffen und sich auszutauschen. In der Region hergestellte Erzeugnisse zu kaufen, berge viele ökologische und ökonomische Vorteile, erläutert Gerlinde Andres. Fleisch vom Bauernhof zu kaufen ermögliche den Landwirten, weiterhin Viehzucht zu betreiben, was zur Offenhaltung unserer Schwarzwaldlandschaft beitrage, bedeute aber auch, die Transportwege kurz und damit die Luft- und Lämverschmutzung gering zu halten. Das Geld bleibe in der Region, Arbeitsplätze vor Ort können erhalten werden, Einkaufsmöglichkeiten, die das Stadt- und Landleben bunt machen, Handwerk und Tradition zu bewahren, die auch das “Zweitälerland” ausmachen. So ist das Bändchen sowohl für unsere Gäste als auch für Einheimische hilfreich. 57 Anbieter aus den Bereichen Essen und Trinken, Kunst und Handwerk sind darin zu finden. Natürlich sind nicht alle dabei, deren Erzeugnisse zu diesem Büchlein passen würden, aber der eine oder andere wird sicher noch dazu kommen und die Ergänzungen stehen alle im Internet.

Mit dem “Trinken” beginnt das Angebot, mit feinen Bieren und köstlichen Weinen. Die berühmten Brände und Liköre aus den Brennereien und Höfen folgen, die Weich-, Schnitt- und Hartkäse ebenfalls von den Bauernhöfen, das Fleisch, die Bauernbratwürste, Speck und Schinken, aber auch die Erzeugnisse der Imker, Backwaren, Naturkost und einige “Schmankerl” fehlen nicht. Es gehören aber auch die Edelsteine, der Goldschmied, Töpfer, Holzbildhauer und Steinmetze, Kunstmaler, das Kunstgewerbe und der Uhrmacher und gewiss nicht zuletzt der Spielwerk- und Orgelbauer dazu. Die Öffnungszeiten der Anbieter sind zumeist angegeben. Aufgeführt sind auch die Wochenmärkte in Elzach, Waldkirch und Kollnau. Hilfreich ist auch die kleine Landkarte und der alphabetische Überblick der Anbieter. Zu erhalten ist das “Einkaufsbüchle” natürlich im Bahnhof Bleibach, den i-Punkten in Waldkirch, Simonswald und Oberprechtal und bei den Gemeinde- und Ortsverwaltungen. Ergänzungen können auch telefonisch
07685-19433 erfragt werden.
BZ vom 13.2.2006

 

Im Zweitälerland - Bewegung ist jetzt notwendig 

Unruhige Zeiten fürs “ Zweitälerland” im besinnlichen Advent: Gutach will austreten, Winden - als ein Vorreiter der ZTL-Kritiker - nimmt dagegen seine Kündigung zurück. Und hat sein erstes Ziel erreicht: Jeder weiß, dass es weitergehen soll mit der gemeinsamen Tourismusvermarktung des Elz- und Simonswäldertals, aber eben nicht mehr so wie bisher. Da sind, so fordert das Reppel-Gutachten, Bewegung und Beweglichkeit gefragt. Der Tourismus ist kein leichtes Geschäft, aber mit guten Ideen kann man auch im teuren Deutschland zu Feriengästen kommen. Ob’ s und wie’ s weitergeht, werden die nächsten Tage zeigen. Ein Rückfall in touristische Kleinstaaterei wäre auf jeden Fall ein riesiger Rückschritt.
Bernd Fackler am 16.12.2005 in der BZ

 

 

Elztäler Holzbildhauermeister stellen aus

Noch bis morgen, Mittwoch, präsentiert der Werkmarkt Haberstroh (Hauptstraße 11) eine besondere Ausstellung: Dort zeigen die Holzbildhauermeister Konrad Wernet, Adrian Burger, Andreas Lang (alle Elzach), Peter Burger (Winden) und Klaus-Dieter Kienzler (Siensbach) Kunstwerke aus ihren Werkstätten und geben Einblicke in ihre Arbeit.

„Wir freuen uns, dass wir hier die ganze Vielfalt der Holzbildhauerkunst präsentieren können“, so Werkmarkt-Inhaber Martin Maier bei der Vernissage. Mit dem Motto „Mit Eisen und Klüpfel …“ wolle man auf die Verbindung zur Holzbildhauerkunst hinweisen. Mit „Eisen“ sei das Schnitzmesser gemeint, mit dem „Klüpfel“ der charakteristische Holzhammer der Bildhauer. Maier: „Wir haben die Hardware des Bildhauers, viel wichtiger ist aber die Kunst, die mit diesem Werkzeug aus einem Stück Holz geformt wird.“ Diese Kunst ist gerade im Schwarzwald verbreitet. Maier: „Unsere Bildhauer machen keine Massenproduktion, jedes Werkstück ist ein Unikat“. Weshalb es auch nicht ganz einfach war, die Ausstellung zusammenzustellen. Möglich wurde sie nur dank etlicher Leihgaben, die zur Verfügung gestellt wurden.

Beim Rundgang zeigten die fünf Künstler ihre Schwerpunkte: Konrad Wernet ist seit 1968 Holzbildhauermeister. Von ihm stammt zum Beispiel die bekannte „Hörnleberg-Madonna“. Grabmale, Skulpturen, Sakrales und filigrane Figuren präsentiert er in der Ausstellung. Spezialität der Holzbildhauerwerkstätte Lang, 1953 von Franz Lang gegründet, seit 1987 von Sohn Andreas Lang geführt, sind Orgelfassaden. Sie finden Sammler auch in Japan und den USA. Auch die Masken von Meister Adrian Burger wecken „globales“ Sammlerinteresse: Seine Theatermasken gingen zum Beispiel nach Dänemark. Im Europapark Rust stehen Figuren der griechischen Mythologie von Adrian Burger.

Moderne, klare Ausdrucksformen zieht Meister Peter Burger vor. Pfiffige Ideen sind seine Spezialität – etwa ein „Kleie-Kotzer“ als Visitenkartenhalter. Klaus-Dieter Kienzler ist als Holzbildhauer und Maler bekannt. Er sieht sich in jeder Ausdrucksform als Geschichtenerzähler und bevorzugt den Realismus.
Welche Qualität in den fünf Werkstätten entsteht, zeigt die Ausstellung eindrücklich. Ob filigrane Krippenfiguren oder ein fröhlich grinsendes Schaukelpferd in Form eines chinesischen Drachens – das Spektrum ist riesig. Und natürlich sind in der Fasnethochburg Elztal auch die Masken gebührend vertreten.
BZ vom 29.11.2005


Sozialstation Oberes Elztal - Nachmittagstour mit Gabi Maier

„Hallo Frau Müller, ich bin’s die Gabi!“ „Hallo, bisch Du schu do? Des isch aber schön!“ Sie ist schon sehnsüchtig erwartet worden – die Schwester der Sozialstation Oberes Elztal. Dreimal am Tag schauen die Pflegerinnen bei Berta Müller (Name geändert) vorbei – auch an Wochenenden und Feiertagen. Heute ist es Gabi Maier, auf deren Spätschichttour die 86-jährige insulinpflichtige Patientin liegt. Punkt 18 Uhr ist es, als der blaue Kleinwagen mit der markanten Aufschrift „Kirchliche Sozialstation Oberes Elztal“ vor dem Bauernhof zum Halten kommt. Insgesamt 18 Patienten hat Gabi Maier heute in ihrer Spätschichttour zu betreuen. Diese reicht von Katzenmoos über Prechtal nach Oberprechtal bis fast zur Kreisgrenze. Dann geht’s zurück nach Prechtal, die Frischnau aufwärts bis zur Heidburg. Von dort wieder talabwärts ins Leimental, dann zurück nach Elzach und ins lang gezogene Yachtal. Rund 60 Kilometer kommen so zusammen. Um 16 Uhr ging’s los. Spätestens um 20.30 Uhr muss Gabi Maier fertig sein. Vor ihrer Abfahrt hat sie in den Geschäftsräumen der Sozialstation die Krankenakten ihrer Patienten übernommen. Manche von ihnen leben allein. Für die hat sie zumeist dann auch noch den Haus- und Wohnungsschlüssel dabei. Ein Blick ins Übergabebuch informiert über die letzten Neuigkeiten bei den zu besuchenden Patienten.

Der erste Besuch gilt einem Wachkoma-Patienten. Vor zehn Jahren übernahm die Sozialstation seine Pflege – und verhinderte damit die Einweisung ins Pflegeheim. „Das war damals eine große Herausforderung für uns“, weiß Gabi Maier, denn der Schwerst-Pflegebedürftige fiel aus dem ansonsten üblichen Rahmen eines ambulanten Pflegedienstes. Heute kommen solch schwere Pflegefälle immer wieder vor. „Die Pflege ist anspruchsvoller geworden“, sagt Gabi Maier. Die kürzeren Verweildauern in den Krankenhäusern müssen die ambulanten Pflegedienste ausbaden. „Am ärgerlichsten ist es, wenn die Patienten am Freitagnachmittag entlassen werden, ohne uns vorher zu verständigen“, sagt Gabi Maier. Was allerdings nicht mehr so häufig vorkomme. Die Zusammenarbeit mit den Klinikensei recht gut. Ebenso die mit den niedergelassenen Ärzten im Tal.

1979 legte Gabi Maier nach ihrer Ausbildung im Freiburger Lorettokrankenhaus ihr Staatsexamen als Krankenschwester ab. Danach arbeitete sich noch einige Jahre lang im stationären Bereich – bis die Kinder kamen. 1994 nahm sie ein Angebot der Elzacher Sozialstation an, als Aushilfe zu arbeiten. 1997 stockte sie als Teilzeitkraft auf – wie die meisten ihrer insgesamt 14 Kolleginnen und Kollegen. Berta Müller ist Patientin Nummer 10 auf der heutigen Spätschichttour. Blutzucker messen, Insulin geben, „Hilfe bei Ausscheidungen“ steht auf ihrem Verordnungsbogen. Was bei der Rollstuhlfahrerin gar nicht so einfach ist. „Die Zeitvorgaben, die die Kranken- und Pflegekassen machen, sind oftmals völlig realitätsfremd“, sagt Gabi Maier. Mit dem Rollstuhl ins Bad fahren, die Patienten auf die Toilette heben, sie nachher zu säubern, wieder anzukleiden und wieder zurück ins Wohnzimmer zu bringen, ist halt nicht in weniger als zehn Minuten zu schaffen. Und wenn dann noch das eine oder andere Wehwehchen neu auftaucht, ist der enge Zeitplan restlos aus den Fugen. Überhaupt die Zeit: „Die fehlt einfach hinten und vorne. Dabei sind wir oftmals die einzigen Ansprechpartner für die Menschen“. Denn viele vereinsamen. „Man glaubt gar nicht, wie dankbar die Leute für ein paar aufmunternde Worte sind.“ Doch nicht nur die Patienten selbst, auch die pflegenden Angehörigen brauchen oft Unterstützung. Doch auch für die Krankenschwestern ist nicht immer alles einfach wegzustecken. Wichtig sind daher Gespräche im Kollegenkreis.
Wie im ganzen Gesundheitswesen, nimmt auch im ambulanten Pflegedienst der Papierkrieg viel Zeit in Anspruch. Jeder Handgriff muss akribisch in Listen eingetragen werden. Im Vordergrund für die Mitarbeiterinnen steht aber immer der Mensch. Das hilft ihnen auch schwierige Situationen, wie das Sterben von Patienten, zu meistern.

Alles von
Kurt Meier vom 28.11.2005 auf www.bzol.de lesen
  

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