Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Aktuelle Infos ab 10/2005
zum ehrenamtlichen Engagement 
 

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Zwölf Millionen Menschen in Deutschland wenden jährlich fast drei Milliarden Stunden in ihrer Freizeit auf, um sich in Vereinen, Kirchen, Organisationen, Verbänden, Schulen oder Parteien zu engagieren. Diese Wertschöpfung würde das Bruttoinlandsprodukt umgerechnet um etwa 1,5 Prozent steigern.

Traumblick nach Nordwesten über Rotenbauernhof und Metzgershäusle (links) nach St. Peter und zum Kandel am 26.10.2003

 

Nächstenliebe macht glücklich: Birgit Lahr 15 Jahre Helferin bei Caritas

Der Donnerstag ist mein Tag", sagt Birgit Lahr. "Mein sozialer Tag!" , betont sie strahlend. Und in ihren Augen leuchtet Begeisterung auf. Seit über 20 Jahren ist die dreifache Mutter und Hausfrau aus Heitersheim für hilfsbedürftige Menschen da. Seit 15 Jahren wirkt sie offiziell als ehrenamtliche Helferin in sozialen Einrichtungen.

Auf den ersten Blick wirkt Birgit Lahr, eine kleine, unerschütterlich wirkende Frau mit kurzen, braunen Haaren und Brille eher unscheinbar. Das Rampenlicht mag sie gar nicht. "Ich wirke lieber undercover" , betont sie. Doch um den Menschen den Sinn für ehrenamtliches Engagement näher zu bringen, erzählt sie gerne ihre Geschichte. Denn sie sagt: "Das Ehrenamt ist mein Hobby". Man glaubt es ihr gerne, sie strahlt pure Freude und innere Zufriedenheit aus, ist voller Ruhe und Ausgeglichenheit, obwohl die Arbeit im sozialen Metier auch an den Kräften zehren und Nerven kosten kann. Birgit Lahr scheint das herauszufordern und persönlich zu bereichern: "Ich habe gelernt, Verantwortung zu übernehmen, pünktlich zu sein und Geduld zu üben."

Die Wurzeln ihres sozialen Engagements wuchsen in einer für sie schweren Zeit, in der sie ihren kranken Vater sechs strapaziöse Jahre lang im eigenen Haus bis zu seinem Tod 1991 im Alter von 71 Jahren pflegte. Nach dieser langen Phase, in der sie ihren Vater intensiv gepflegt und einen besonders innigen Kontakt zu ihm aufgebaut hatte, trat urplötzlich eine nie gekannte Leere in ihr Leben. Obgleich sie seinen Tod als eine Erlösung für ihn empfand, fiel sie in ein tiefes Loch. Heute blickt sie mit neuem Verständnis auf eine erfüllte Zeit zurück, die ihr etwas gab, was ihr in den jungen Lebensjahren nicht vergönnt war. Denn Birgit Lahrs Eltern, die eine Gaststätte samt Metzgerei betrieben, arbeiteten unermüdlich, von Sonnenaufgang bis in die späten Abendstunden, das Wochenende nicht ausgenommen. "Seine Krankheit war eine Chance für uns, meine verpasste Kindheit nachzuholen. Es war wie ein Geschenk", strahlt Lahr heute. Ein Jahr nach dem Tod des Vaters hatte sie mit ihrem Mann, Rechtsanwalt Günter Lahr, über die Leerstelle in ihrem Leben gesprochen. Glücklicherweise hielt das Schicksal bald eine neue Mission für sie bereit: Im Pflegeheim "Haus Schäfer" in Heitersheim suchte Heimleiter Christoph Kreutz eine Seelenbetreuerin für eine vereinsamte Seniorin. "Die alte Dame hatte keine Angehörigen mehr", erinnert sich Birgit Lahr. Und obwohl ihr jüngstes Kind damals gerade sechs Jahre alt war, verspürte sie den intensiven Wunsch, ihr Zeit zu widmen. "Ich ging mit ihr auf den Friedhof oder im Kurpark Bad Krozingen spazieren. Sie sprach nicht mehr viel, aber wir sangen oft und konnten so miteinander kommunizieren." Seither stand ihr eine soziale Mission nach der anderen ins Haus. Denn auch als die alte Dame verstarb, blieb die agile Mittfünfzigerin nicht lange tatenlos zurück. Wie auf Abruf flog ihr die nächste, wohl bislang schönste Aufgabe zu: die Betreuung einer fünfköpfigen Gruppe geistig behinderter Menschen aus dem "Haus Ulrika" in Heitersheim, ebenfalls eine Einrichtung des Caritasverbandes Freiburg. Seit 1997 ist sie für diese Menschen da, immer donnerstags von 16.30 bis 20.30 Uhr. Es ist für sie zur Herzenssache geworden, sie zu betreuen.
Ein Einbruch in ihr fröhlich gesinntes, an sozialen Kontakten reiches Leben stellte sich ein, als 2003 ihre Mutter an Krebs erkrankte. Eine Welle immenser Herausforderungen schlug der Familie entgegen. Denn selbstverständlich pflegte Birgit Lahre auch ihre Mutter bis zu deren Tode im Jahre 2004. Es war ein Jahr, das soziale Tatkraft, ungebrochene Willensstärke und familiären Zusammenhalt erforderte. Für den damals 17-jährigen Sohn galt es, in die sozialen Fußstapfen seiner Mutter zu treten. "War ich nicht zu Hause, musste Philip anpacken und seine kranke Oma auf die Toilette setzen", erinnert sich Lahr, die Augen weit aufgerissen, mit dem Kopf nickend in dem Bewusstsein, welch schwere Verantwortung sie ihrem Sohn aufgebürdet hatte. Denn schon damals agierte Lahr täglich stundenweise in der Kanzlei ihres Mannes — neben ihren häuslichen Aufgaben als Ehefrau, Mutter und pflegende Tochter und ihrem ehrenamtlichen Wirkungskreis.
Überfrachtete sie ihr Leben nicht mit familiären und ehrenamtlichen Verpflichtungen? Nein: "Dafür bekomme ich lachende und singende Menschen" , triumphiert sie. "Die behinderten Menschen schenken mir Liebe, Freude und Ehrlichkeit." Sie blüht auf im Kreise ihrer Gruppe von fünf Schützlingen. Auch hier wird sie gebraucht, geliebt und sehnsüchtig erwartet. Nicht nur sie selbst fiebert "ihrem" Donnerstag sehnsüchtig entgegen, auch die ihr Anvertrauten warten auf das begehrte "Do-Bi-La-Treffen" , das "Donnerstag-Birgit-Lahr-Treffen" , wie sie es nennen. Dann heißt es: Shoppen, Bummeln, Pizza essen. "Mit dem Auto und lauter Musik brausen wir los nach Bad Krozingen", erzählt Lahr enthusiastisch. "Wir schneiden Grimassen, singen, winken - alles ist erlaubt! Einfach mal wieder Kind sein." Hier darf sie auf den Knopf drücken: Abschalten. Und tatsächlich besagt eine amerikanische Studie: Wer regelmäßiges ein Ehrenamt ausübt, wiegt sich in einem guten Gewissen - und das sorgt für ein euphorisches Glücksgefühl. Der Ehrenamtsexperte Allan Luks untersuchte das Phänomen an 3500 Helfern. Und Jordan Grafman, Neurowissenschaftler am National Institute of Health in den USA, bestätigt die These aus physiologischer Sicht: Beim Geben werden dieselben Gehirnstrukturen aktiviert wie beim Nehmen — nur noch stärker! Praktische Nächstenliebe macht also tatsächlich glücklich. Sie vermitteln einen Stimmungskick, bei dem jede Menge Endorphine ausgeschüttet werden, die obendrein das Immunsystem ankurbeln. Und das heißt: Schutz vor Krankheit und Chance auf ein langes Leben.
Und was fasziniert Birgit Lahr an den Behinderten? Ihr Wesen. Das Ungekünstelte. Anette sagt ihr manchmal spontan und prompt ins Gesicht: "Deine Haare sehen heute nicht schön aus!" Gerade das gefällt ihr, dass diese Menschen sich nicht verstellen. Gleichwohl rührt sie ihre Liebenswürdigkeit und ihr kindlich-treues Verhalten. Liebevoll schmiegt sich Anette an die Schulter ihrer Betreuerin und legt den Arm sanft um sie. Sie habe auch einen besonderen Weg gefunden, mit diesen Menschen zu kommunizieren, erzählt die agile Ehrenamtshelferin. "Hände weg vor Check!" zum Beispiel heißt der Geheimcode, den Lahr mit Anette vereinbart hat, wenn diese sich mal wieder unbewusst am BH rumzupfelt. "Es soll ja nicht jeder mitkriegen, dass ich Anette darauf aufmerksam mache, ihren BH loszulassen" , schmunzelt sie herzlich. Seit einiger Zeit besucht Birgit Lahr nun auch wieder gelegentlich einige betagte Leute im "Haus Schäfer" in Heitersheim. "Ich nehme meinen Hund mit oder meine einjährige Enkelin Emma. Die Leute freuen sich immer über jede Abwechslung" , sagt Lahr und in ihren Augen leuchtet wieder dieses gewisse Etwas
Heike Loesener, 26.11.2007, BZ

Soll das als Vorbild für andere Ehrenamtler dienen? Nein
Das ehrenamtliche Engagement von Frau Lahr beeindruckt. Es gibt in vielen sozialen Einrichtungen Menschen, deren Herz in dieser Weise am Helfen hängt, und die Welt wäre kälter, wenn es sie nicht gäbe. Doch wird solcher Art Engagement immer die Ausnahme bleiben. Kann und soll es deshalb als Vorbild für andere dienen? Ich meine nein. Als ehrenamtlich Tätiger kenne ich das Zögern vieler Menschen, sich in sozialen Einrichtungen zu engagieren. Da ist unter anderem die Sorge, angesichts des großen Hilfebedarfs die Art und den Umfang des eigenen Engagements nicht mehr selber bestimmen zu können, das heißt, vereinnahmt zu werden. Wilhelm Busch hat das mit seinem Gedicht "Willst du froh und glücklich leben, lass kein Ehrenamt dir geben" sarkastisch auf den Punkt gebracht. Wenn wir also wollen, dass sich mehr Leute in sozialen Einrichtungen ehrenamtlich engagieren, muss auch die Kunst des "Grenzen-Setzens" einen Stellenwert bekommen und im Alltagsgeschäft und in der Öffentlichkeit glaubwürdig vermittelt werden. Viele begrenzt Engagierte sind hoch qualifiziert Engagierte. Man muss nicht Frau Lahr oder gar dem Vorbild der heiligen Elisabeth von Thüringen nacheifern, um ein "guter" Ehrenamtlicher zu sein.

1.12.2007, BZ-Leserbrief von Karl Wassermann, Stegen

 


Echt Gut!
"Samstags-Forum Regio Freiburg" wählen

Bis zum 01. November 2007 können alle Mitbürgerinnen und Mitbürger das innovative Bürger-Klimaschutz-Projekt <Samstags-Forum Regio Freiburg> des von Dr. Georg Löser, Gundelfingen, geleiteten gemeinnützigen Vereins ECOtrinova, mit ihrer Stimme beim Landeswettbewerb <Echt Gut!  Ehrenamt in Baden-Württemberg> zum Gewinner machen. Einfach im Internet unter www.echt-gut-bw.de bei <Jetzt Abstimmen / Nominierungen 2007> in der Rubrik <Umwelt und nachhaltige Entwicklung> bei <Dr. Georg Löser> anklicken, abstimmen und die Antwort-E-Mail bestätigen. Alternativ kann mensch die vom Land Baden-Württemberg angegebene Tel.-Nr. 01801-010301-42 anrufen (3,9 Cent/Minute, Anwählen und wenige Sekunden genügen). Die Tel.-Nr. ist auch in der Echt-Gut-Wahlzeitung genannt, die in größeren Sparkassen-Filialen ausliegt. Das von Dr. Georg Löser gestartete und organisierte Samstags-Forum (www.ecotrinova.de, Startseite) ist bereits von einer Vorauswahl-Jury in obiger Rubrik unter die landesweit besten 10 Projekte eingestuft.

Das Samstags-Forum ist ein Gemeinschaftsprojekt von ECOtrinova e.V. mit der unabhängigen Studierendenvertretung u-asta der Universität Freiburg/Umweltreferat und Fachschaften, Institutionen und Vereinen der Region, darunter der  Verein für erneuerbare Energien fesa e.V. Das Forum lädt die Öffentlichkeit, Studierende und Vereine zu Vorträgen und Führungen herzlich ein. Motto ist <Klimaschutz: Neue Energien verstehen-erleben-mitmachen>. Führende Fachleute berichten allgemeinverständlich in der Universität Freiburg. Vor Ort erläutern Projektpioniere Vorbilder und Klimaschutz konkret. Bisher gab es 21 Vortragstermine und 16 Führungen mit 3500 Teilnahmestunden (Personen mal Stunden Teilnahme).  Das Programm, Anmeldehinweise und weitere Informationen zum Samstags-Forum Regio Freiburg, u.a. Kurzberichte mit Fotos, Texten und Internet-Links zum Selberrecherchieren, gibt es auf der Startseite und unter Projekte bei www.ecotrinova.de. Anmeldungen zu den Führungen sind erforderlich an ecotrinova@web.de oder an den Treffpunkt Freiburg, Wilhelmstr. 20, T. 0761-7678515. Der Eintritt ist frei.

Am 27. Oktober startet die 4. Serie des Samstags-Forums mit einer Führung von Dr.-Ing. Ulrich Kaier beim Pelletwerk und Holz-Heizkraftwerk beim Sägewerk Dold in Buchenbach (unsere Ankündigungs-Pressemitt. dazu vom 22.10.2007).  Am 3. Nov. folgt in der Universität Freiburg der Vortrag von Dr. Rainer Grießhammer, Bestsellerautor, zu den Klimaschutzprodukten der vom Bundesumweltministerium geförderten großen Verbraucheraktion EcoTopTen des Freiburger Öko-Instituts, mit anschließender Besichtigung des Öko-Instituts im Sonnenschiff der Solarsiedlung Freiburg.  Ab 10. Nov. bis Ende Februar 2008  finden die Vorträge des Samstag-Forums unter dem Dach der Samstags-Uni des Studium generale der Universität Freiburg statt.

Das Samstags-Forum ist auch zusätzliche Lehrveranstaltung des Instituts für Forstökonomie der Universität Freiburg. Es erhielt im November 2006 einen bundesweiten CO2NTRA-Förderpreis für gemeinnützige Projekte und wird unterstützt vor allem durch ehrenamtliches Engagement.
23.10.2007


 

500 Euro steuerfreie Pauschale für nebenberufliche Tätigkeiten

Zunächst sollte es ein Steuerfreibetrag von 300 Euro jährlich für ehrenamtliche Tätigkeiten wie die freiwillige, kostenlose Betreuung hilfsbedürftiger Menschen sein. Das war dem Gesetzgeber zu teuer, obwohl davon nur diejenigen profitieren konnten, die überhaupt Steuern zu zahlen haben. An die Stelle des Freibetrages trat nun eine steuerfreie Pauschale von 500 Euro jährlich. Was wie eine deutliche Anhebung aussieht, ist allerdings von einer wesentlichen Einschränkung betroffen: Der Freibetrag von 300 Euro beim Nachweis bestimmter ehrenamtlicher Tätigkeiten sollte jedem gewährt werden. Die Inanspruchnahme der steuerfreien Pauschale von 500 Euro hängt jetzt davon ab, dass mindestens in dieser Höhe ein entsprechender Obolus an die Ehrenamtlichen geflossen ist. Der neue Paragraf liest sich — vereinfacht dargestellt — so: Steuerfrei sind Einnahmen aus nebenberuflichen Tätigkeiten, die unter anderem für gemeinnützige Vereine ausgeübt werden, und zwar bis zu 500 Euro im Jahr. Davon betroffen kann jedes ehrenamtlich tätige Vereinsmitglied sein. Bisher war die Entlohnung solcher Tätigkeiten auf jeden Fall mit Abgaben verbunden, etwa wenn sie auf 400-Euro-Basis durchgeführt wurden. Nun braucht der Verein nur zu zahlen, wenn er finanziell dazu in der Lage ist. Nebenberuflich in einem Verein tätig sein kann nicht nur jemand, der einen Hauptberuf hat. Auch Arbeitslose, Hausfrauen, Studenten und Rentner können von der neuen Pauschale profitieren. Stets unterstellt, dass bis zu 41,66 Euro pro Monat in deren Geldbörsen fließen. Eine weitere Bedingung für die Anerkennung der Nebenberuflichkeit: der wöchentliche Aufwand darf 13 Stunden nicht übersteigen. Wer seinem Verein zweimal Gutes tun will, der kann das für seine Tätigkeit empfangene Geld wieder zurück spenden. Er erhält dafür eine Spendenquittung, die er gegebenenfalls steuerwirksam einsetzen kann. So profitieren beide von der Neuregelung. Bedingung dafür ist allerdings, dass der Verein finanziell überhaupt in der Lage war, entsprechende Beträge aufzuwenden. Vorsicht ist deshalb in den Fällen geboten, in denen ein vermögensloser Verein nur pro forma zahlt — und der aufgeführte Empfänger darauf sogleich gegen Ausstellung einer Spendenquittung verzichtet. Bei den Zahlungen muss es sich um eine Gegenleistung für geleistete Tätigkeiten im Rahmen der "satzungsmäßigen Zwecke des Vereins" handeln, nicht um "Geschenke" an verdiente Mitglieder. Sie müssen angemessen sein. Welche anderen Auftraggeber dürfen die Ehrenamtspauschale nutzen? Die Tätigkeit muss zur Förderung gemeinnütziger, mildtätiger oder kirchlicher Zwecke im Dienst oder Auftrag einer inländischen juristischen Person des öffentlichen Rechts oder gemeinnütziger Körperschaften (etwa Vereine) ausgeübt werden. Das neue Recht gilt rückwirkend zum 1. Januar 2007.
Wolfgang Büser, 25.9.2007

 

Bürgerpreise für Kreis Emmendingen und Raum Freiburg vergeben

"Abend des bürgerschaftlichen Engagements" : Preisträger aus dem Kreis und Freiburg in der Elzhalle Wasser im Rampenlicht

Ehrenamtlich Engagierte stehen meistens nicht im Rampenlicht, doch ihr Einsatz für andere Menschen trägt sehr zu einer lebendigen Gemeinschaft bei. Leuchtende Beispiele aus dem Sport wurden am Freitagabend in der Elzhalle von Emmendingen-Wasser mit dem Bürgerpreis des Kreises Emmendingen und des Raumes Freiburg ausgezeichnet. In der Regel bleiben solche Persönlichkeiten lieber im Hintergrund, weil ihr Hauptaugenmerk auf die Ziele und nicht auf öffentliches Lob gerichtet ist. Doch in der Elzhalle war dies anders — dank der Aktion, die von der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau erstmal 2004 initiiert wurde. Vorstandsvorsitzender Horst Kary sagte, die Bürgerpreise möchten die "Anerkennungskultur" fördern. Dieses Jahr lautete das Motto "Sportlich aktiv" . Doch nicht nur die Preisträger, sondern alle vorgeschlagenen Einzelpersonen oder Initiativen seien Gewinner, so Kary. Landrat Hanno Hurth umriss den Stellenwert des Sports
für die Gesellschaft. In Südbaden würden 900 000 Menschen Sport treiben und könnten auf eine hervorragende Infrastruktur bauen. Doch ohne ehrenamtliches Engagement würde es keinen Breitensport und keine Jugendarbeit geben, sagte Hurth.  BZ-Herausgeber Christian Hodeige und BZ-Chefredakteur Thomas Hauser erläuterten im Namen der Jury die große Schwierigkeit, unter den 35 eingegan gegen Vorschlägen eine Wahl treffen zu müssen. Laut Hauser habe die Jury den Ehrgeiz gehabt, als "Trüffelsucher" besonders vorbildliche Beispiele engagierter Solidarität zu würdigen. Hodeige hob besonders den anwesenden Edgar Wölfle hervor, der durch sein Dazwischentreten einer Frau das Leben rettete und außergewöhnliche Zivilcourage bewiesen habe. Wölfle erhielt brausenden Beifall.

Über viel Applaus konnten sich an diesem Abend natürlich alle Preisträger freuen. Wie bereits in der Samstagausgabe berichtet, erhielten ihn in der Kategorie Junior die Jugend des Skiclubs Kandel (Kreis Emmendingen) und David Arndt vom Turnverein Opfingen (Freiburg); in der Kategorie "Alltagsheld" Helmut Hemler vom AC Gutach-Bleibach (Kreis Emmendingen), die Sportgruppe Weingarten und das Bürgerbad Merzhausen (Freiburg); in der Kategorie "Lebenswerk" Dieter Rutz vom FC Emmendingen (Kreis Emmendingen) und Rolf Glockner vom TSV Alemannia Zähringen (Freiburg). Alle Preisträger erhalten jeweils 1500 Euro - diese Ankündigung von Kary löste auf der Bühne und im Saal Freude aus.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Weiß lobte das "Jahres- und Personenkarussell" des SC Kandel als beispielhaftes Konzept einer Jugendarbeit. Die sich selbst verwaltende Jugendabteilung habe Riesenerfolge — winters wie sommers.

Eva-Maria Münzer, Sozialdezernentin im Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald, nannte den 22-jährigen Studenten David Arndt ein großes Vorbild. Als stets hilfsbereiter Jugendtrainer sei er ein Glücksfall für den TV Opfingen.

Der 43-jährige Helmut Emler habe trotz schwerer Erkrankung nie den Mut verloren und setze sich beispielhaft für den Ringersport ein, erklärte Klaus Jedem, Vorsitzender des Freiburger Sportbunds. Emlers enorme persönliche Leistung verdiene größte Anerkennung.

Die Sportgruppe Weingarten sei in mehrfacher Hinsicht in Baden-Württemberg einzigartig, sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete und Staatsminister Gernot Erler. Der Politiker kam "direkt aus China nach Wasser" , hatte Kary zuvor die Bedeutung des "Abend des bürgerschaftlichen Engagements " unterstrichen. Laut Erler lebe die Sportgruppe vor allem durch Heimo Bellemann. Der Verein leiste im Freiburger Stadtteil hervorragende integrative Arbeit und engagiere sich auch im Umweltschutz.

Merzhausen profitiere enorm vom Bürgerbad, einer Aktion von VfR Merzhausen, Pro Bad und DLRG Hexental, würdigte die Grünen-Bundestagsabgeordnete Kerstin Andreae. Diese Gemeinschaft, die das Bad von der Gemeinde gepachtet habe, sei als "innovatives Projekt" einzigartig in Baden-Württemberg.

Als "Beckenbauer des FC Emmendingen" charakterisierte Landrat Hanno Hurth den 68-jährigen Dieter Rutz. Er widme sein Leben dem Fußball und sei beim FC Emmendingen ein die Generationen verbindendes Vorbild.

Vor allem als Seele des TSV Alemannia Zähringen habe sich Rolf Glockner für den Breitensport in Freiburg verdient gemacht, lobte Bürgermeister Ulrich von Kirchbach. Er hob Glockners Zielstrebigkeit und kontinuierliches Engagement auf dem Sportsektor hervor.

Eine artistische Stunt-Show boten die "Funky Bike Boys" Sebastian Roth und Oliver Klausmann. Zur Einstimmung hatte Moderator Roland B. Schneble den neuen Sportdirektor des SC Freiburg, Dirk Duffner, und den nach einem Unfall querschnittsgelähmten Rad-Olympiasieger Christian Meyer (Denzlingen) interviewt. Duffner erklärte, der SC gehe sehr zuversichtlich in die neue Zweitligasaison und sehe "ausgesprochen positiv in die Zukunft" . Meyer schilderte, dass er mit Rudi Altig an einem neuen Projekt für den Behindertenradsport arbeite. Darüber, übers Ehrenamt und auch die "große Politik" wurde anschließend bei milden Temperaturen vor der Elzhalle diskutiert. Die vom SC Wasser servierten kühlen Getränke waren heiß begehrt.
Hans-Jürgen Truöl, 16.7.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

Stiftung "Pro Europa" - Regio-Kulturpreise 2007

Lang ist die Liste der Kulturpreise, die die Europäische Kulturstiftung "Pro Europa" seit ihrer Gründung 1993 in Basel schon vergeben hat. Am Samstag ehrte sie im Historischen Kaufhaus Frauen und Männer, die sich in ihrem Schaffen vom christlichen Glauben leiten lassen. "Indem wir heute Humanität und soziales Engagement in den Mittelpunkt stellen, geben wir ein Stück europäisches Kulturerbe weiter", sagte Ernst Seidel, Präsident der Stiftung.

Im Rampenlicht standen der Deutsche Caritasverband mit seinem Hilfswerk Caritas International, dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf allen Kontinenten Katastrophenhilfe leisten und soziale Projekte anstoßen und begleiten, und die Diakonie-Schwester Inge Kimmerle, die von Freiburg aus ein breit angelegtes Netzwerk für Straßenkinder in Kiew aufgebaut hat. Geehrt wurde außerdem die international bekannte Freiburger Künstlerin, Musikerin und Autorin Hortense von Gelmini, die in ihrem Werk die christliche Botschaft verkündet. Einen mit 2500 Euro dotierten und vom Schopfheimer Unternehmer Erich Todtenhaupt gestifteten Förderpreis erhielt die Kölner Sopranistin Jutta Neuhaus. Eine Besonderheit war angesagt: Denn zum ersten Mal hat "Pro Europa" einen Regio-Kulturpreis für christliche Kunst verliehen. Erzbischof Robert Zollitsch überreichte Hortense von Gelmini die Urkunde zu diesem Ehrenpreis, die Laudatio hielt Bernhard Müller, Leiter des Kisslegger Fe-Medien-Verlags und Chefredakteur des "Pur-Magazins" . "Ihr Wirken ist für sie ein Dienst an der Wahrheit und ihr Werk ist sinnstiftende Bestimmung für die Gesellschaft" , sagte er.

Der Deutsche Caritasverband hingegen sieht sich als Träger des Ehrenpreises "Pro Humitate" in eine Reihe gestellt mit bedeutenden Personen der Zeitgeschichte wie Simon Wiesenthal oder Arpád Göncz, dem ehemaligen ungarischen Staatspräsident. Wo Kriege oder Naturkatastrophen Leben bedrohen, leisten Caritas-Mitarbeiter aus Deutschland akute Nothilfe, helfen beim Wiederaufbau und qualifizieren und stärken lokale Caritas-Verbände, wovon auf Dauer insbesondere Kinder, alte und kranke sowie behinderte Menschen profitieren. In einer Laudatio erinnerte Gerhard Meyer, der frühere Generalsekretär des Weltverbandes von Caritas Internationalis im Vatikan, an die "größte Hilfsaktion aller Zeiten" , die in Südostasien nach dem Tsunami im Dezember 2004 in Gang gesetzt wurde. Er erläuterte, wie sich nach deutschem Muster in den osteuropäischen Ländern Caritas-Verbände als Träger von sozialer Arbeit gebildet haben und heute eng mit den staatlichen Sozialsystemen verbunden sind. "Wir kommen nicht als die Alleskönner, sondern begegnen unseren Partner vor Ort auf Augenhöhe", erklärte Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes, das Selbstverständnis.

Aus christlicher Nächstenliebe handelt auch Inge Kimmerle. 1991 initiierte sie in Freiburg den "Verein für Mission und Seelsorge" , eröffnete im Stühlinger das "S’Einlädele" als Anlaufstelle für Begegnung, Seelsorge und Lebenshilfe und als Ausgangspunkt der Kiew-Hilfe. "In vielen kleinen, aber höchst wirksamen Schritten hat sie unzählige Projekte in der Ukraine angestoßen", erzählte Laudator Ulrich Fischer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Baden. Das Preisgeld in Höhe von 5000 Euro haben Dieter und Hilla Bertelsmann, das Umkircher Unternehmerehepaar Walter und Elke Gerriets sowie Freiburgs Ehrenbürger Eugen Martin und seine Frau Inge gestiftet. Es wird helfen, in Kiew, einen Bauernhof als Wohn- und Arbeitsort für allein gelassene Kinder und Jugendliche einzurichten
2.7.2007

 

 

Was heißt hier Engagement?

"Tu was! Sei aktiv, am besten auch politisch", schallt es von rechts, links und aus der vermeintlich neutralen Mitte. Jeden, wirklich jeden gehe Politik etwas an. "Lest die Zeitung, schaut Nachrichten und engagiert euch ehrenamtlich für alte Menschen, die Umwelt oder die SMV. Dann steht ein Plus im Zeugnis und das ist gut für jede Bewerbung." Spätestens beim letzten Satz horchen wir auf. "Gut für die Bewerbung?" Unsere ganze Generation springt auf — geil auf jegliche Profilierung, die bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt verspricht. Zwischen all den Bewerbungen und Praktika bleibt nur wenig Zeit für Engagement im engeren Sinne. Allerdings: Selbst wenn ich von einem Termin zum nächsten hetze und zwischendurch den Bus verpasse, kann ich mich nebenher engagieren. Denn für mich ist Engagement nicht nur Querflötespielen im Altenheim, sondern auch den Mund aufmachen, wenn etwas nicht passt. Das kann jeder machen. Die Ausrede "Ich hab’ keine Zeit" gilt nicht. Den Mund aufmachen — das habe ich auch mal auf einer Demonstration probiert. Es ist schon eine Weile her, dass ich Demos für sinnvoll hielt. Von einem Freund hatte ich von einer Demo erfahren, irgendetwas Ungerechtes sei passiert. Die Bullen seien schuld. Verwirrt und politisch desorientiert ging ich hin. Ich wurde mitten in die Menge der ernst dreinblickenden Palituchträger gezerrt. Das offizielle Thema der Demo war Antirepression, aber viele konnten das nicht mal aussprechen. Dass "Repression" Unterdrückung, also hier "Bullengewalt" heißt, hatte sich herumgesprochen. Leider endete diese Demo — wie so viele — in Krawall, unnötigen Pöbeleien und vermehrtem Hass auf beiden Seiten. Das kann für mich nicht der Ausdruck von Engagement sein. Warum fangen wir mit Engagement nicht direkt bei uns an? Es gibt doch im Umkreis jedes Menschen andere, die Hilfe brauchen. Im Grunde ist derjenige der Mutige, der dem unfairen Lehrer die Stirn bietet, für Freunde in schwierigen Situationen da ist und auch mal was mit seiner Oma unternimmt. Und am Schluss gibt’s im besten Fall nur Dankbare — keine Ausgegrenzten. Fangen wir doch also im eigenen Kreis an, uns zu profilieren. Auch wenn das nicht im Lebenslauf auf dem Papier vermerkt wird — in unserem privaten Lebenslauf ist solches Engagement unauslöschlich. Und darauf kommt es doch an.
Lisa Geiger, 6.6.2007, www.badische-zeitung.de


 

Ehrungen 2006 für Elztäler und Simonswäldertäler

Auch im Jahr 2006 gab es wieder viele Personen, die sich auf verschiedensten Ebenen ausgezeichnet haben oder geehrt wurden - nachfolgend eine Zusammenstellung für Elztal und Simonswald, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Heinz Droßel: Die Zivildienstschule in Seelbach bei Lahr erhält den Namen Heinz-Droßel-Bildungszentrum, benannt nach dem in Simonswald lebenden "Gerechten unter den Völkern" .

Arne Moser: Landesehrennadel von Baden-Württemberg.

Martin Krieg: Zunftmeister der Oberwindemer Spitzbue, Landesehrennadel Baden-Württemberg.

Joachim Hoch: "Kolpingvater Kollnau" , Goldene Kolpingplakette.

Helmut Brucher: langjähriger Vorsitzender der Kolpingfamilie Kollnau und 60 Jahre Mitglied, silberne Kolpingplakette.

Klemens Herr: Goldene Verdienstmedaille der Stadt Waldkirch für 31 Jahre Mitglied des Gemeinderats.

Richard Leibinger: Silberne Verdienstmedaille baden-württembergischer Städtetag für 20 Jahre als Stadtoberhaupt.

Franz Mack: Goldene Verdienstmedaille der Stadt Waldkirch für eine bedeutende Persönlichkeit, erfolgreichen Unternehmer, Erfinder und Ideenentwickler.

Ernst Hergarten: Goldene Verdienstmedaille der Stadt Waldkirch für sein Gesamtengagement für die Stadt, unter anderem im Gemeinderat.

Gisela Sick: Goldene Verdienstmedaille der Stadt Waldkirch für das Wachstum der Sick AG und soziales Engagement.

Gerhard Wiebe: Verdienstmedaille der Grafischen Industrie.

Regina Klausmann, Paul Allgeier: Silberne Verdienstmedaille des Schwarzwaldvereins für ihre Leistungen in der Ortsgruppe Oberprechtal.

Hildegard Neulen-Hüttenmann: Goldene Verdienstmedaille der Stadt Waldkirch als Vorsitzende des Deutsch-Französischen Kreises (CFA).

Xaver Ruf, Erich Hoch,Anton Schmieder: Silberne Verdienstmedaille der Stadt Waldkirch für 50 Jahre in der Feuerwehr; Xaver Ruf als ehem. Komandant der Abteilung Suggental; Erich Hoch und Anton Schmieder in Siensbach.

Elsbeth Kohler, Juliane Schäfer, Irmgard Wilkens, Reinhard Böttger, Horst Gütermann, Christian Isbary und Eva Bühler: Goldene Verdienstnadel evangelischen Landeskirche für das Engagement um den Bau der evangelischen Kirche in Kollnau.

Dieter Mießmer: Silberne Verdienstnadel Deutscher Handharmonikaverband, 40 Jahre im Akkordeonclub Waldkirch.

Rudolf Kast: Bundesverdienstkreuz für seine weit übers berufliche Maß hinaus gehende Engagement als Personalchef der Sick AG um "lebenslanges Lernen" auf Unternehmensebene und in überregionalen Aktivitäten.

Lioba Albers, Angelika Zenker, Bernhard Läufer, Agnes Dressel, Heinz Veeser, Andreas Boll, Peter Scherle und Dietmar Kürbs: Stadtrechtsmedaille der Stadt Waldkirch in Silber für bürgerschaftliches Engagement.

Alfred Nopper: Landesehrennadel Gold für 40 Jahre Feuerwehr Siegelau und langjähriger Gesamtkommandant Gutach.

Franz Ihringer: Landesehrennadel Silber für 25 Jahre bei Feuerwehr Bleibach.

Josef Disch: Landesehrennadel und golgende Bürgerverdienstmedaille der Gemeinde Biederbach für seine Idee für einen Gemischten Chor in Biederbach und Engagement beim Bau vom Proberaum.

Hubert Disch: Landesehrennadel für seine Tätigkeit im Vorstand des MV Yach und 17 Jahre als Vorsitzender.

Franz Rombach: Erstes Ehrenmitglied des Akkordeonclubs Simonswald.

Jean-Paul Saettel: Waldkirchs Angelsportverein ernennt den Vorsitzenden des Schlettstädter Partnervereins zum Ehrenmitglied.

Horst Ringwald: Große Goldene Ehrennadel des Oberbadischen Blasmusikverbandes für 50 Jahre aktive Musik, vor allem im Musikverein Niederwinden.

Willi Burger, Konrad Kienzler, Franz Lupfer, Anton Weber und Heinrich Wölfle: Neue Ehrenmitglieder der Elzacher Feuerwehr.

Ludwig Schramm: Ehrung für 50 Jahre Mitgliedschaft Bergwacht Waldkirch.

Walter Böcherer: Ehrennadel in Gold des Deutschen Roten Kreuzes für 50 Jahre ehrenamtliches Engagement im DRK-Ortsverein Elzach.

Anne-Kathrin Deutrich, ehemalige Sick-Vorstandssprecherin, erhält bundesverdientkreuz.

Edda Burger-Güntert: Gerhart-Baumann-Preis der Universität Freiburg für ihre interdisziplinäre Literatur-Dissertation.

30.12.2006, www.badische-zeitung.de

 

 

Ehrenamtlicher Bürgermeister: Sparmodell, das Schule macht

Dieter Schwald sattelt vom haupt- zum ehrenamtlichen Bürgermeister um — und findet Nachahmer

Wie kommt man als Bürgermeister einer kleinen Schwarzwaldgemeinde bundesweit in die Schlagzeile? Mit jammern darüber, dass der eigenen Kommune hinten und vorne das Geld fehlt, lockt man keinen Pressevertreter aus den Metropolen ins Mittelgebirge — und schon gar nicht ein komplettes Kamerateam. Wohl aber mit nicht alltäglichen Sparvorschlägen. Etwa jenem, den Malsburg-Marzells Bürgermeister Dieter Schwald nicht nur machte, sondern auch in eigener Person umsetzte. Der 62-jährige Kommunalpolitiker mit Leib und Seele hatte seinen Mitbürgern ein originelles Wahlversprechen auf die Bürgermeisterwahlen in diesem Frühjahr hin gegeben: Wird er wieder gewählt, dann tritt er nicht mehr als hauptamtlicher Schultes, sondern nurmehr als Bürgermeister ehrenhalber an — mit auf das Niveau einer Aufwandsentschädigung reduziertem Salär. Gewählt ins Ehrenamt ist er geworden: mit 95,2 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen und bei für einen Einzelkandidaten beachtlichen 60 Prozent Wahlbeteiligung. Einspareffekt für die Gemeinde: rund 40 000 Euro im Jahr. Eine schöne Sache, mag man sich auch anderswo gedacht haben. Etwa in Enzklösterle im Nordschwarzwald. Auch dort regiert mittlerweile das Ehrenamt. Und auch ein Bürgermeister aus der Region hat sich bereits bei Dieter Schwald einen Termin geben lassen, um mit dem Ehrenamtsprofi vom Blauen zunächst einmal unverbindlich zu plaudern über dessen nach eigenem Bekunden durchweg gute Erfahrungen. Die Gemeinde des neuen Interessenten ist in etwa vergleichbar mit Malsburg-Marzell, hat eine ähnliche Topographie und Struktur — allerdings rund 400 Hektar mehr Fläche, aber auf der anderen Seite etwa 500 Einwohner weniger. Das Interessante dabei: Der Bürgermeister dort weiß, was er tut — er hat als Ehrenamtlicher begonnen und daraus einen Fulltimejob gemacht.
mm, 30.12.2006, www.badische-zeitung.de

 

 

Info-Hotline zum Ehrenamt am 05. Dezember 2006

Kultusstaatssekretär Georg Wacker, MdL, Ehrenamtsbeauftragter der Landesregierung steht Rede und Antwort

"Ihre Meinung ist mir wichtig!" Mit diesem Appell an die Bürgerinnen und Bürger des Landes wirbt Kultusstaatssekretär Georg Wacker, MdL, Ehrenamtsbeauftragter der Landesregierung, für den zum siebzehnten Mal in Baden-Württemberg eingerichteten "Heißen Draht" zum Ehrenamt.

Staatssekretär Wacker, MdL, steht am Dienstag, 05. Dezember 2006, von 17.00 bis 19.00 Uhr, zu Fragen aus allen Bereichen ehrenamtlicher Tätigkeit zur Verfügung. Nutzen Sie die Möglichkeit, kompetente Antworten aus erster Hand zu bekommen. Sie erreichen Herrn Staatssekretär Wacker, MdL, per Telefon zum Ortstarif.
Die Rufnummer: Staatssekretär Georg Wacker, MdL - Telefon 0180/2672730
Bitte nutzen Sie diese Gelegenheit zu fragen, sich zu informieren oder auszutauschen. Herr Staatssekretär Wacker, MdL, freut sich auf Ihren Anruf.
24.11.2006, Pressestelle Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald

 

Görwihler Internetseite von Andreas Eschbach verwaltet

Die Görwihler Internetseite www.goerwihl.de präsentiert sich in einem neuen Look. Seit gestern morgen ist die erneuerte Internetseite der Gemeinde Görwihl freigeschaltet. Mit frischem Aussehen und verändertem Inhalt soll die Homepage, die nun ständig auf dem neusten Stand gehalten wird, Einheimische und Fremde zum Anklicken und verweilen einladen.

Wie lange bekomme ich Erziehungsgeld? Welcher Rathausmitarbeiter hilft mir weiter? Unter welcher Telefonnummer erreiche ich ihn? Seit gestern erhält der Bürger Antworten auf diese und viele andere Fragen auch von zu Hause aus — unter dem Punkt "Rathaus" in der von A bis Z gegliederten neuen Rubrik "Was erledige ich wo?" Vorausgesetzt er besitzt einen internetfähigen Computer. Neu ist auch die Rubrik "Shop" hinzugekommen. Wer Bücher, Informationsmaterial und Geschenkartikel — -wie den bekannten Aufkleber der Gemeinde Görwihl — nicht direkt im Rathaus kaufen möchte, kann sie nun auch über die Görwihler Homepage erwerben. Zwei neue Rubriken, aktualisierte Angaben und ein neues Aussehen: So erscheint die erneuerte Ausgabe der Internetseite von Görwihl. Seit 1999 ist die Gemeinde schon im Internet vertreten, die Seiten wurden bereits 2002 erneuert. Das ist nun aber schon wieder eine Weile her. Und da eine Homepage "etwa alle drei Jahre aus Aktualisierungsgründen erneuert werden sollte" , so Bürgermeister Carsten Quednow, war es dieses Jahr wieder an der Zeit. Mit dem Ziel, die Seiten übersichtlicher und freundlicher — einfach bürgerfreundlicher zu gestalten, wie Carsten Quednow sagt.

Der Rüßwihler Informatiker Andreas Eschbach machte sich dafür an die Arbeit. Sein freiwilliges Engagement für die Gemeinde findet Bürgermeister Carsten Quednow toll: "Andreas Eschbach erneuerte die Homepage ehrenamtlich. Ich bin dankbar, dass er der Gemeinde dieses Engagement entgegenbringt." Neben der Neugestaltung der Homepage schulte er auch die Hauptamtsleiterin Annette Huber im Umgang mit der Internetseite. Schließlich ist nun sie für deren Aktualisierung und Erweiterung zuständig. "Im Gegensatz zur alten Homepage geht die Pflege des Internets aber jetzt leichter. Es sind nicht mehr so viele Zwischenschritte durchzuführen und es geht direkter" , sagt Annette Hubert. Vielversprechende Ansätze, um die Homepage nun stets auf dem aktuellen Stand zu halten. Denn "es war immer sehr schwierig und mit einem großen Aufwand verbunden, die vorige Homepage zu aktualisieren" , so Bürgermeister Carsten Quednow. Dieses Handicup ist nun aber — Dank neuem Programm von Andreas Eschbach — überwunden. Übrigens ist auch eine aktive Gestaltung der Homepage von Seiten der Bürger und Vereinen erwünscht. "Ich finde es ganz nett, wenn sich die Bürger daran beteiligen" , so Bürgermeister Carsten Quednow. Dazu sind vor allem weitere Themenvorschläge für die Rubrik "Was erledige ich wo?" willkommen. Vereine und Firmen der Gemeinde Görwihl haben zudem die Möglichkeit, sich mit der Homepage Görwihl zu verlinken. Sie sollten dann allerdings auf die Görwihler Homepage zurückverweisen.
28.10.2006, www.badische-zeitung.de

 

Wettbewerb zur Auszeichnung kommunaler Bürgeraktionen

Bürgerschaftliches Engagement würdigen 

Zum 18. Mal startet das Innenministerium den "Wettbewerb zur Auszeichnung kommunaler Bürgeraktionen" . Mit der Auszeichnung werden vorbildliche Leistungen von Bürgerinnen und Bürgern für die Gemeinschaft auf kommunaler Ebene öffentlich anerkannt. Für den Wettbewerb können sich Personen oder Gruppen bewerben, die in ihrer Gemeinde oder im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald gemeinnützige Ziele im kommunalen, sozialen oder kulturellen Bereich verfolgen.

Auch bereits beendete Projekte werden berücksichtigt, wenn der Abschluss nicht länger als zwei Jahre zurückliegt. Personen oder Gruppen können ihre Bewerbung bei ihrer Gemeinde oder im Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald einreichen. Auch ein Vorschlag Dritter ist möglich. Aussagekräftige Bewerbungsunterlagen, ein mit Anschauungsmaterial versehener Bericht über Beginn, zeitlichen Aufwand, Ziele und Finanzierung des Projekts, müssen möglichst schnell vorgelegt werden. Die Gemeinden und das Landratsamt können die Initiativen nur bis zum 1. Dezember 2006 an das Regierungspräsidium weiterleiten. Mit der Auszeichnung beabsichtigt die Landesregierung, Bürger für ehrenamtliches Engagement zu ermutigen, da der ehrenamtliche und bürgerschaftliche Einsatz eine notwendige Ergänzung und Alternative zum Handeln der Verwaltung auf dem Gebiet der Daseinsvorsorge sei.
24.10.2006, www.suedkurier.de

http://www.innenministerium.baden-wuerttemberg.de/

 

Mesnerverband 100 Jahre alt - ohne sie geht nichts

Ohne die Mesner würde nichts gehen. Sie schließen die Kirchentüren auf und stellen alles für den Gottesdienst Notwendige bereit. Der Name kommt vom lateinischen Wort "mansio" — der neben der Kirche wohnt. Vor 100 Jahren gründeten die Mesner des Erzbistums Freiburg den Mesnerverband, um ihre Interessen zu vertreten und um Menschen für den Dienst auszubilden. Die 1600 Mitglieder feiern heute und morgen Jubiläum. Maria Triebswetter, seit vier Jahren Mesnerin in der katholischen St. Hilarius-Kirche in Ebnet, sitzt in der Sakristei. Es ist bereits nach 20 Uhr.....
Alles von Marcus Surges vom 2.10.
2006, www.badische-zeitung.de

Festgottesdienst: Morgen, 3. Oktober, 16 Uhr, mit Erzbischof Robert Zollitsch im Münster

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Engagement - Zeit oder Geld spenden

Als Marianne Blum noch Krankenschwester war, kam sie häufig an ihre Grenzen: Immer wieder litt sie darunter, im hektischen Klinikalltag viel zu wenig Zeit für sterbende Menschen zu haben. Das war besonders schlimm, wenn es keine Angehörigen gab oder die von der Sterbesituation überfordert waren. Umso mehr fühlt sie sich bei dem, was sie heute macht, "privilegiert" : Sie ist eine von 60 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hospizgruppe Freiburg, die sterbende Menschen zu Hause besuchen, ihnen bei ihrem Alltag helfen, Netzwerke mit Verwandten und Freunden für sie aufbauen — und vor allem einfach da sind. Die zuhören und aushalten, was manchmal nur schwer auszuhalten ist. Doch die schwere Seite ist für Marianne Blum längst nicht die einzige: Sie fühlt sich bereichert von dem, was sie zurückbekommt, den intensiven Begegnungen und der großen Offenheit. Die Auseinandersetzung mit dem Tod hat sie nicht nur beruflich begleitet: Sie war 21, als ihr 17-jähriger Bruder starb. Und solche persönlichen Erfahrungen bringen viele mit, die bei der Hospizgruppe mitarbeiten.
Ein "Schlüsselerlebnis" ganz anderer Art hat Hanna und Siegfried Körner zu ihrem ganz anderen Engagement geführt: Nach einer "Aida" -Aufführung in der Arena in Verona wurde ihnen bewusst, wie sehr sie die Leistung der Menschen bewundern, die vor so langer Zeit die Arena geschaffen haben — genau wie die Freiburger Bürger, die einst das Münster bauten. "Wir müssen zumindest das, was wir geerbt haben, in gutem Zustand weitergeben" , findet Siegfried Körner — da war es für ihn selbstverständlich, mit 15 000 Euro die Restauration eines Münster-Wasserspeiers zu finanzieren. Für die Instandhaltung der 91 Wasserspeier ist der Münsterbauverein auf private Spenden angewiesen. Und weil in Zeiten sinkender Kirchensteuereinnahmen auch für immer mehr andere Arbeiten am Münster das Geld fehlt, hat Felix Stilz vor einigen Jahren zusätzlich die Stiftung Freiburger Münster gegründet. Was im Gefühl von vielen — und vor allem vielen einflussreichen — Bürgern so eng mit Freiburg verknüpft ist wie das Münster oder die Universität, findet auch dann Unterstützung, wenn sich der Konkurrenzkampf um die Förderung zuspitzt: "Es gibt viele, die mit ihrem Geld etwas Sinnvolles tun wollen" , sagt Uni-Sprecher Rudolf-Werner Dreier zuversichtlich.

Vor allem von ehemaligen Studierenden kämen immer Spenden für Stipendien oder die Forschung, künftig soll noch gezielter um Förderer geworben werden. Auftakt ist eine Sponsoring-Aktion, bei der Unternehmen das Rahmenprogramm zum 550-jährigen Bestehen der Universität im kommenden Jahr finanzieren. Mit sozialer Wohltätigkeit hat Sponsoring, das in den unterschiedlichsten Bereichen an Bedeutung gewinnt, allerdings nichts zu tun, betont der Betriebswissenschaftler Dieter K. Tscheulin vom Lehrstuhl für Marketing: "Sponsoring beruht immer auf Gegenleistung, die Unternehmen überlegen genau: Lohnt sich das für uns?" Dass es sich lohnt, beweisen zahlreiche Studien über die Wirksamkeit von Werbung, die unter anderem belegen, dass der Bekanntheitsgrad deutlich steigt, wenn das Unternehmen öffentlich präsent ist. Für diejenigen, die vom Geld der Sponsoren profitieren, birgt das auch Risiken — vor allem die Gefahr des Verlusts ihrer Unabhängigkeit.

Solche Probleme haben die unzähligen freiwillig Engagierten nicht, die nicht für Geld aktiv sind, sondern weil sie etwas für andere und sich selbst tun wollen — oder dafür, dass sich die Dinge ändern. Dafür arbeiten sie auch zusammen, um auf politischer Ebene mehr Einfluss zu haben: Zum Beispiel in den Räumen des "Treffpunkt Freiburg" in der Wilhelmstraße, wo sich mehr als 30 Gruppen und Initiativen treffen — von der Esperanto-Gruppe bis zur Stattzeitung, die ein Forum für alternativ-kritische Themen bietet. Heike Arens von der Freiwilligen-Agentur , die Engagierte an 160 Organisationen vermittelt, stellt einen neuen Trend fest: "Es kommen verstärkt Arbeitslose, denen daheim die Decke auf den Kopf fällt." Manchmal kommen ihnen bei ihrem Engagement allerdings Zweifel: "Sie stellen immer wieder fest, dass das, was sie tun, eigentlich Arbeitsplätze sein könnten".
Anja Bochtler, 15.7.2006, www.badische-zeitung.de
 

 

 

Lust auf Ehrenamt? Breisacher Treff  "Augenblick mal"

Helfer in schwierigen Lebenslagen /  Ohne ehrenamtliche Unterstützer kämen Hilfsorganisationen wie die Caritas kaum zurecht

Ursula Wochner hat nicht lange überlegt. Gerne erzählt sie von sich und ihrer Mitarbeit im Breisacher Treff “ Augenblick mal” des Caritaskreisverbandes Breisgau-Hochschwarzwald. Die 35-jährige Erzieherin und Gemeindereferentin ist eine von rund 1100 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Einrichtungen der Caritasverbände Freiburg und des Landkreises. Noch mehr zu gewinnen, ist das Ziel einer gemeinsamen Werbeaktion unter dem Motto “ Lust auf Ehrenamt? Mut zu sozialem Engagement? Spaß an Freiwilligenarbeit?”

Ursula Wochner hatte Lust und ebenso den Mut dazu, als sie im August vergangenen Jahres auf den Treff in der Caritas-Außenstelle in der Kolpingstraße aufmerksam geworden war - unmittelbar nach ihrem Umzug von ihrem Heimatort Besigheim nach Breisach. Und auch vier Monate später hat sie noch immer Spaß daran. “ Es macht mir große Freude und die Erfahrungen, die ich hier sammle, bereichern mich in hohem Maß” , erzählt sie. In der Breisacher Außenstelle bietet der Caritaskreisverband jeden Dienstag Vormittag eine Sprechstunde an für Leute in schwierigen Lebenslagen. Die Sozialarbeiterin Birgit Trapp verweist je nach Bedarf auf spezielle Fachberatungen, etwa auf die Schuldner- oder die Erziehungsberatung oder auf den Migrationsdienst unter dem Dach der Caritas oder auf Dienste anderer Träger, sie vermittelt Ärzte, hilft bei der Arbeitssuche oder unterstützt beim Umgang mit Behörden, um nur einige Dinge aus dem vielfältigen Spektrum ihrer Tätigkeit zu nennen. Etwa zehn bis 15 Frauen und Männer suchen den Treffpunkt jeden Dienstag auf, oft werden sie von Angehörigen begleitet oder haben Kinder dabei. Ursula Wochner empfängt die Ratsuchenden, bietet ihnen Getränke an, steht ihnen selbst als Gesprächspartnerin und Ratgeberin zur Verfügung oder beschäftigt sich mit den Kindern, während die Eltern die Beratung in Anspruch nehmen. Ihre beiden eigenen drei- und vierjährigen Kinder besuchen in dieser Zeit den benachbarten Kindergarten St. Michael.

“Ursula Wochner trägt wesentlich dazu bei, dass die Leute sich angenommen fühlen” , sagt Bernhard Scherer, Geschäftsführer des Caritaskreisverbandes. “ Ohne ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie sie könnten wir auf Dauer nur noch eine Grundversorgung leisten. Denn die Schere zwischen den Erstattungen der Sozialversicherungsträger und den Zuwendungen aus öffentlichen und kirchlichen Haushalten einerseits und dem tatsächlichen Kostenaufwand in den Einrichtungen und Beratungsstellen andererseits wird immer größer.”

Scherer sah sich überrascht von der großen Resonanz, die die Aktion “ Lust auf Ehrenamt” bisher gefunden hat. 120 Interessierte hatten eine erste Informationsveranstaltung Mitte November in der Kreisgeschäftsstelle im Weihbischof-Gnädinger-Haus in Freiburg-Lehen besucht. Ursula Wochner fühlt sich motiviert durch den Wunsch, anderen Menschen “ etwas von der Liebe und Zuwendung weiterzugeben” , die sie selbst im Lauf ihres Lebens erfahren hat. Im Treff “ Augenblick mal” trifft sie auf Frauen und Männer, die wegen einer Krankheit oder Behinderung, wegen Arbeitslosigkeit oder im Zuge einer Scheidung oder Trennung unter materiellen Nöten leiden und in vielen Fällen in gesellschaftliche Isolation gerutscht sind.

Ohne es selbst zu wissen, war auch ein 55-jähriger Mann aus Breisach schwer krank, als er im September zum ersten Mal die Beratungsstelle aufsuchte. Birgit Trapp und Ursula Wochner hätten erkannt, dass eine Depression die Ursache seiner Schlafstörungen, seiner Appetitlosigkeit und seiner Angstzustände sei, erzählt er.

Begleitet von ärztlicher Therapie, der Schuldnerberatung und nicht zuletzt gestärkt durch das Gefühl “ im Treff willkommen zu sein” habe er wieder Zuversicht gewonnen. In diesen Tagen ist er damit beschäftigt, sich zu bewerben. “ Zum ersten Mal seit Jahren habe ich mich wieder aussprechen können und habe Verständnis gefunden” , sagt er.
Alles von
Silvia Faller vom 11.1.2006 auf www.bzol.de


 

 

Lust auf Ehrenamt - Infotag der Caritas am 12.11.2005

Lust auf und Mut zu einem Ehrenamt möchte der Caritasverband Menschen machen

Zu einem Infotag „Lust auf Ehrenamt“ lädt der Caritasverband Breisgau-Hochschwarzwald zusammen mit dem Stadtverband am Samstag, 12. November, nach Freiburg ein. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen Informationen über Möglichkeiten ehrenamtlicher Mitarbeit. Der Infotag findet im Weihbischof-Gnädinger-Haus (Alois-Eckert-Straße 6) statt. Die Verschiedenen Einsatzfelder der Caritas (etwa Hospizgruppen, Betreuung, Hausaufgabenhilfen) werden dort von 12 bis 16 Uhr vorgestellt. Begleitend dazu bietet die Caritas auch eine „Info-Hotline Ehrenamt“ unter 0761/3191670 an.

Der Sonntag vom 6.11.2005



Betreuung von Demenzerkrankten braucht Ehrenamtliche  

Fortbildung von Caritas und Netzwerk Diakonie - Caritas-Beratungsstelle für ältere Menschen im Dreisamtal muss trotz großer Nachfrage schließen

In Deutschland leben 1,3 bis 1,8 Mio. Menschen, die an einer Demenzerkrankung leiden. 80 Prozent der Demenzkranken werden von ihren Angehörigen zu Hause betreut. Zahlreiche Studien belegen, dass vor allem die Hauptpflegepersonen von Demenzerkrankten Menschen unter dem ständigen Angebundensein, den oft überfordernden Verhaltensweisen der Erkrankten, der zunehmenden Isolation, finanziellen Einbußen und nicht zuletzt der fehlenden Unterstützung des sozialen Umfeldes mit eigenen gesundheitlichen Beeinträchtigungen reagieren. Im Dreisamtal gibt es für diese Personengruppe Entlastungsangebote wie das Pflegeheim in Kirchzarten, die häusliche Betreuung und die Verhinderungspflege von Netzwerk Diakonie, so wie die Betreuungsgruppe der Caritas in Stegen.

Diese Hilfen zur Entlastung besonders der pflegenden Angehörigen könnte ohne die Mitarbeit von Ehrenamtlichen nicht geleistet werden. So wurden jetzt zum ersten Mal alle Ehrenamtlichen aus der Region Dreisamtal, St. Peter und St. Märgen, die in der Betreuung von Demenzerkrankten Menschen tätig sind, eingeladen, sich gemeinsam fortzubilden. Unter der Regie des Caritasverbandes Breisgau-Hochschwarzwald mit seinen Mitarbeiterinnen Gabriele Zeisberg-Viroli und Renate Brender sowie der Krankenschwester Evelin Zöller trafen sich im Altenpflegeheim Kirchzarten neun Ehrenamtliche aus den verschiedenen Einrichtungen von Caritas und Netzwerk Diakonie, um sich über das Thema „Möglichkeiten zum Fördern und Erhalten von Lebens- und Körperwahrnehmung“ zu informieren.
Das Zitat von Prof. Andreas Fröhlich „Durch eine Stimulation/Anregung der Sinne kann jeder noch so bewusstseins- oder wahrnehmungsgestörte Mensch in seiner Entwicklung gefördert werden“ war äußerst motivationsfördernd für die Ehrenamtlichen. Sie lernten, dass man selbst genau hinschauen, hinhören und hinfühlen muss, um mit dem wahrnehmungsgestörten demenzerkrankten Menschen in eine Beziehung zu treten. Tipps wie einfache Worte, laut und langsam reden, Stimme absenken und Schaffung einer entspannten Atmosphäre durch Wärme, Ruhe, Musik - also nicht mit Reizen überfluten - waren für die Teilnehmer interessant und leicht umsetzbar. Sie lernten, wie der Gleichgewichtssinn angeregt wird, z.B. durch Schaukeln im Schaukelstuhl oder auch durch „schunkeln“. Der Nachmittag war gefüllt mit vielen neuen Informationen, Anregungen und praktischen Übungen, so dass die geschulten Ehrenamtlichen die zukünftige Betreuung von Demenzerkrankten Menschen qualifizierter leisten können.
Wer Interesse hat, ehrenamtlich in der Betreuung von Demenzerkrankten tätig zu sein, kann sich an das Pflegeheim (Tel. 07661 391-108) oder an die Beratungsstelle für ältere Menschen (07661 982452) wenden. Wegen der mangelnden Finanzierung, die v.a. durch den Rückzug der Dreisamtalgemeinden entstanden ist, muss diese so überaus positiv angenommene Beartungsstelle der Caritas zum Jahresende schließen. Auf Schreiben und Unterschriftenlisten, die an alle Gemeinderäte der Dreisamtalgemeinden verschickt wurden, kam - so Caritas-Sozialarbeiterin Gabriele Zeisberg-Viroli - nicht eine einzige Reaktion der gewählten Volksvertreter. Als weitere aktuelle Hilfe hat die Beratungsstelle übrigens jetzt einen „Wegweiser für ältere Menschen im Dreisamtal und Umgebung“ herausgegeben, der an vielen Orten ausliegt.

Gerd Lück im Dreisamtäler vom 3.11.2005  
  
 

 

Ehrenamtler erhalten Freibeiträge und Schutz durch Unfallversicherung

Freiwillig Engagierte gestalten das soziale und gesellschaftliche Leben in Deutschland maßgeblich mit. Nach jüngsten Erhebungen sind 36 Prozent der Bevölkerung ehrenamtlich tätig oder haben freiwillig bestimmte Aufgaben übernommen – Tendenz steigend. „So hat man die Möglichkeit, sich einzubringen und etwas zu bewegen“, sagt Ralf Geipel, seit fast zehn Jahren als Elternbeirat in Kindergarten und Schule sowie als Gemeinderat in einem Münchner Vorort tätig. Die Bundesregierung zollt dem unentgeltlichen Einsatz Anerkennung, indem seit Anfang des Jahres bestimmte ehrenamtliche Tätigkeiten in den gesetzlichen Unfallversicherungsschutz integriert sind.

Versichert sind jedoch nur die Amtsträger: Allerdings nur jene, die durch Wahl oder Satzung ein offizielles Amt wie Vorstand oder Kassenwart ausüben. Versichert ist nur die ehrenamtliche Tätigkeit selbst. Wer sich beim geselligen Zusammensein mit anderen Vereinsmitgliedern oder bei Mitgliederversammlungen verletzt, kann nicht auf den gesetzlichen Unfallschutz zählen. All jene, die der gesetzliche Unfallschutz ausschließt, können eine private Unfallversicherungspolice abschließen. Hier sind Gruppenunfallversicherungen mit anderen Engagierten preiswerter als Einzelpolicen.
Initiativen sind oft für jeden Helfer dankbar – wer denkt dabei schon an die möglichen negativen Auswirkungen des Engagements? Nicht nur andere Personen können während des freiwilligen Einsatzes zu Schaden kommen, auch Sachschäden sind nie ausgeschlossen. In der Regel springt im Ernstfall die Vereinshaftpflichtversicherung des jeweiligen Vereins ein. Allerdings sollte man sich vorsorglich erkundigen, ob der Verein auch tatsächlich über eine Police verfügt und ob sie automatisch für alle Helfer gilt. Sollte dies nicht der Fall sein, ist die private Haftpflicht nicht immer der Ausweg: Schäden, die Ehrenamtliche in Leitungsfunktionen verursachen oder Ehrenämter, die man im Auftrag von Städten und Kommunen ausführt, sind oft vom Versicherungsschutz ausgenommen.

Charakteristisch für das Ehrenamt: Es erfolgt unentgeltlich. Manchmal wird jedoch eine Aufwandsentschädigung gezahlt. Freiwillige Helfer können in der Regel 154 Euro im Monat von der Steuer absetzen. Wer privates Geld in den Verein investiert und dafür keine Aufwands-entschädigung erhält, darf sich die Kosten als Spende quittieren lassen und steuerlich geltend machen. Auch Arbeitslose können Ehrenämter annehmen. Allerdings gilt dies nur, wenn sich der Arbeitslose nicht mehr als 15 Stunden in der Woche engagiert.
Wer seine Vereinsarbeit effektiver machen will, kann sich an die Akademie für Ehrenamtlichkeit Deutschland wenden. Sie bietet Seminare an, beispielsweise für Vereinsmanagement, Fundraising (Einnahmequellen finden) oder Öffentlichkeitsarbeit.
Annette Jäger
in der BZ vom 18.10.2005

Ehrenamt-Infos: Fax-Abrufnummer 09001/25 26 65 59 (eine Minute entspricht 0,62 Euro). Das Fax-Gerät auf „Polling“ oder „Sendeabruf“ stellen, Fax--Nummer wählen und Start drücken.
Einen mit 0,95 Euro frankierten Rückumschlag plus 1,44 Euro in Briefmarken unter „Ehrenamt“ an: Versandservice, Lerchenstr. 8, 86938 Schondorf.

  
 

 

Caritas sucht Ehrenamtliche zur Unterstützung der professionellen Helfer

Die Caritasverbände Freiburg-Stadt und Breisgau-Hochschwarzwald wollen mehr ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für ihre sozialen Dienste und Einrichtungen gewinnen. Rund 1100 Frauen und Männer unterstützen schon heute die professionellen Pflegerinnen und Pfleger, Sozialarbeiter und -pädagogen, die bei den beiden Verbänden beschäftigt sind.

„Die Schere zwischen den Erstattungen der Sozialversicherungsträger und den Zuwendungen aus öffentlichen und kirchlichen Haushalten einerseits und dem tatsächlichen Kostenaufwand andererseits wird immer größer. Ohne ehrenamtliche Mitarbeiter können wir auf Dauer nur noch eine Grundversorgung leisten“, begründet Bernhard Scherer, Geschäftsführer des Kreiscaritasverbandes die Werbeaktion, die von der Sparkasse Freiburg/Nördlicher Breisgau finanziell unterstützt wird. In Behörden, kirchlichen und kommunalen Einrichtungen in der Stadt und im Landkreis und in den Pfarrgemeinden werden Plakate und Flyer mit den Appellen: „Lust auf Ehrenamt? Mut zu sozialem Engagement? Spaß an Freiwilligenarbeit?“ zur Mitarbeit aufrufen. Die Caritasverbände wollten nicht die Personalstellen für Fachkräfte reduzieren, betonte Bernhard Scherer bei einer Pressekonferenz mit Vertretern beider Verbände im Weihbischof-Gnädinger-Haus in Freiburg-Lehen, dem Sitz des Kreisverbandes. Vielmehr soll deren Arbeit ergänzt und gestärkt werden. Ehrenamtliche könnten sich einzelnen Patienten, Pflegebedürftigen oder Behinderten intensiv widmen, könnten ihre jeweilige individuelle Lebenserfahrung einbringen und würden auf diese Weise wesentlich dazu beitragen, so Bernhard Scherer, dass eine Einrichtung oder Beratungsstelle als „menschlich“ wahrgenommen werde.

In den beiden Pflegeheimen des Kreiscaritasverbandes in Neuenburg und Kirchzarten beispielsweise würden jeweils 50 Helferinnen und Helfer bei der Essensausgabe oder bei Festen mitarbeiten, mit Bewohnern spazieren gehen, Besuchsdienste übernehmen oder Sterbende begleiten. Scherer und ebenso Wolfgang Grözinger vom Caritasverband Freiburg sind überzeugt, dass das Potenzial ehrenamtlicher Mitarbeit in der Gesellschaft groß ist. „Wir sehen keinen anderen Weg die gewohnte Qualität der sozialen Einrichtungen und die Dienste, worauf die Bedürftigen keinen Rechtsanspruch haben, bei wachsendem Bedarf aufrechtzuerhalten“, sagt Scherer. Der Bedarf nehme zu durch den wachsenden Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung, die zunehmende Schwere von Pflegebedürftigkeit und Behinderungen und den wachsenden Anteil von Familien, die durch Arbeitslosigkeit in wirtschaftliche Not geraten. Wer sich an die neue Hotline wendet, erhält Beratung zu den verschiedensten Bereichen, wird möglicherweise an einen anderen Träger verwiesen, wenn der gewünschte Dienst am Wohnort nicht von der Caritas angeboten wird und kann sich nach der Entscheidung in Seminaren vorbereiten. Mögliche Arbeitsfelder sind Seniorenwohnanlagen und Pflegeheime, Hospizgruppen, die Betreuung von Menschen, die unter Demenz leiden, Nachbarschaftshilfe, Hausnotrufdienste, Wohngruppen und Werkstätten für geistig oder körperlich beeinträchtigte Menschen, Kontakt-Clubs für psychisch Kranke sowie die Begleitung und Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und Familien, Hausaufgabenhilfe und die Unterstützung von Migranten. Gezielt suchen die Caritasverbände etwa Erwachsene, die Jugendliche aus anderen Ländern bei der beruflichen und gesellschaftlichen Integration sozusagen als Paten begleiten. Ehrenamtliche können ihren Aufwand, etwa Fahrtkosten, in Rechnung stellen, ihre Arbeitszeit hingegen stellen sie unentgeltlich zur Verfügung.
„Wir bieten ein breites Spektrum an Tätigkeiten und ermöglichen unterschiedliche Intensitäten. Wer nur wenige Stunden in der Woche leisten kann ist genauso willkommen wie der, der viel mitarbeiten kann“, sagt Scherer. Insbesondere für jüngere Menschen oder für Frauen nach der Familienphase könnte sich die ehrenamtliche Mitarbeit auch als Einstieg in ein Beschäftigungsverhältnis entwickeln.
Alles von Silvia Faller vom 7.10.2005 bitte auf www.bzol.de lesen

Wollen Sie bei der Caritas ehrenamtlich mitarbeiten?
Tel 0761/31916-70, www.caritas-freiburg.de und www.caritas-breisgau-hochschwarzwald.de

  
 

© by freiburg-schwarzwald.de, Kontakt, Update 16.12.07