Volunteering, Holidays and Business in the Black Forest


Merdingen am Tuniberg
zwischen Markgräflerland und Kaiserstuhl

    

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Merdingen, Dimberg, Kalkwerk, Tuniberg, Köffler-Kapelle, ....

Blick vom Tuniberg nach Nordwesten über Merdingen zu Kaiserstuhl bei Ihringen am 5.11.2007
Blick vom Tuniberg nach Nordwesten über Merdingen zu Kaiserstuhl bei Ihringen am 5.11.2007

 

Orientierung: Merdingen am Westhang des Tunibergs

Tuniberg zwischen Kaisertuhl (im Nordwesten) und Freiburg (im Osten)

Blick von Süden nach Norden über den 10 km langen Tuniberg


Merdingen liegt am Westhang des Tunibergs, zwischen Gottenheim im Norden und Rimsingen im Süden

 


 

Einwohnerstatistik Merdingen

Die Einwohnerzahl von Merdingen beträgt 2616, drei mehr als im Jahr zuvor. 28 Babys erblickten 2005 das Licht der Welt, doch keines in der Tuniberggemeinde. 2005 kamen 21 Merdinger Kinder auf die Welt, auch darunter war keine Hausgeburt. 18 Todesfälle gab es zu beklagen, genau so viele wie im Jahr zuvor. Neun von ihnen starben zu Hause (2005: acht). 163 Neu-Merdinger galt es 2005 zu begrüßen (Zuzüge 2004: 148). 155 Bürgerinnen und Bürger suchten sich im vergangenen Jahr eine neue Heimat (Wegzüge 2004: 146). Die Merdinger zeigten sich 2005 recht heiratslustig, 21 Trauungen, sechs mehr als im Vorjahr, gab es zu feiern. Sieben Paare hingegen beschlossen, künftig getrennte Wege zu gehen (Scheidungen 2005: fünf).


 

Fotos von Merdingen und Tuniberg

Bei Munzingen: "Die Reben und die Sonnenuhr, sie leben von der Sonne nur" Blick vom Tuiberg nach Nordwesten über Merdingen zum Kaiserstuhl bei Ihringen
Bei Merdingen: "Die Reben und die Sonnenuhr, sie leben von der Sonne nur"
   
Blick vom Tuiberg nach Nordwesten über Merdingen zum Kaiserstuhl bei Ihringen
 
Blick vom Tuniberg nach Westen über Merdingen in Richtung Breisach und Kaiserstuhl  
Blick nach Südwesten vom Tuniberg über Merdingen zum Kalkwerk am 4.5.2006 Franz Weber und Frau aus Merdingen im Weinberg am 4.5.2006 Rathaus Merdingen am 4.5.2006 - Blick nach Nordwesten
    Blick nach Südwesten vom Tuniberg über Merdingen zum Kalkwerk am 4.5.2006 Franz Weber und Frau aus Merdingen im Weinberg am 4.5.2006
 
Rathaus Merdingen am 4.5.2006
Köfflerkapelle an der Strasse von Merdingen nach Wipertskirch am 4.5.2006 Blick nach Nordosten zum Lößhang des Dimbergs am 5.11.2007
Köfflerkapelle an der Strasse von Merdingen nach Wippertskirch 4.5.2006   Blick nach Nordosten zum Lößhang des Dimbergs am 5.11.2007
Blick nach Nordosten zum Tuniberg bei Merdingen - Gewann Bühl - am 5.11.2007 Blick vom Tuniberg nach Nordwesten über Merdingen zu Kaiserstuhl bei Ihringen am 5.11.2007 Blick vom Tuniberg nach Norden über Merdingen zum Kaiserstuhl mit Wasenweiler und Bötzingen am 5.11.2007
Blick nach Nordosten zum Tuniberg bei Merdingen - Gewann Bühl - am 5.11.2007
 
Blick vom Tuniberg nach Nordwesten über Merdingen zu Kaiserstuhl bei Ihringen am 5.11.2007 Blick vom Tuniberg nach Norden über Merdingen zum Kaiserstuhl mit Wasenweiler und Bötzingen am 5.11.2007
     
     



 

 

Merdingen.blog.de

Das Merdingen-Blog von Oswald (Ossi) Prucker hat es in sich: Aktuell, pfiffig aufgemacht, sehr informativ (und erfreulicherweise ohne das sonst übliche alberne Ge-chat-te), viele schöne Fotos zu Dorf, Natur und Frühling rund um Merdingen und Tuniberg. Und Tips gibt es auch, so Bärlauch beim Bettelsbrünnele. Es macht neugierig und Spaß, dieses erfrischende Weblog öfters zu besuchen. Leider halten sich die MerdingerInnen mit Kommentaren derzeit (noch?) etwas zurück.
Ekke, 20.3.2007

http://merdingen.blog.de

 

Merdinger Kunstforum: Heimat-Ausstellung in Zehntscheuer

Sind Kuckucksuhren, Wald und Trachtenträger ausreichend, um Heimat zu erklären? Ist Merdingen, mit Barockkirche, Stockbrunnen und Reben typisch Heimat, oder ist das Wort nicht furchtbar altmodisch? Dass heute kein fest umrissener Begriff von Heimat mehr gilt, dass es vielmehr selbst an einem Ort viele verschiedene "Heimaten" geben kann, das macht sich ein Ausstellungsprojekt des Merdinger Kunstforums udn des Skulpturforums zum Thema. Eine Gruppe von 19 Künstlerinnen und Künstler aus dem Breisgau beschäftigen sich mit dem Thema und möchten das Verhältnis zu der Heimat in Bewegung bringen, um einen Frageraum zu öffnen. In unterschiedlichen Formensprachen und Medien, wie Skulptur, Installation, Malerei und Fotografie, zeigen die Künstler ihre Arbeiten. Zu betrachten sind diese in der 300 Jahre alten Zehntscheuer im historischen Ortskern von Merdingen. Der Ausstellungsraum selbst stellt ein Stück traditionellen Heimtver-ständnisses dar. Um so spannender wird es sein, wie sich die künstlerische Auseinandersetzung mit Heimat hier entfaltet. Für das Kunstforum ist es das Ziel, die Besucher der Ausstellung dazu anregen, in sich selbst hinein zu hören, um den einen Standpunkt zu hinterfragen und vielleicht ganz neue Heimaten in sich zu entdecken. Es geht auch darum, ob Heimat an Örtlichkeiten gebunden ist, oder aber auch an soziale Bindungen, zumal, wenn der häufige Wechsel von Beruf, Arbeitgeber, Wohnort, aber auch Lebenspartner für viele Menschen kennzeichnend ist. Die Vernissage findet am Sonntag 5. Oktober um 11 Uhr mit einer Einführung durch Johannes Ruchti statt. An den Wochenenden gibt es jeweils Veranstaltungen zum Thema Heimat. Geöffnet ist die Ausstellung bis 2. November, jeweils samstags und sonntags von 10 bis 17 Uhr. 30.9.2008, www.merdinger-kunstforum.de

 

Remigius-Kirche: Barockjuwel am Tuniberg - für 1.35 Mio saniert

Für die in einfachen Verhältnissen lebenden Merdinger des 18. Jahrhunderts muss die neue Pfarrkirche im Dorf wie ein "Stück Himmelreich auf Erden" gewesen sein. Südwestdeutsche Künstler von hohem Rang hatten ein spätbarockes Kleinod mit derart vielen Kostbarkeiten geschaffen, dass viele Menschen ihren Augen misstrauten, als sie 1740 zum ersten Gottesdienst in der Kirche zusammentrafen.

In den nachfolgenden Jahrhunderten haben Geschichtsschreiber dann kaum mehr von solch’ "denkwürdigen Erlebnissen" berichtet, was wohl mit dem wachsenden Wohlstand zusammenhing. Die reich verzierte Kirche des berühmten Barockbaumeisters des Deutschen Ordens, Johann Kaspar Bagnato, wurde irgendwann zur Selbstverständlichkeit im Dorfalltag der Bauern, Winzer und Handwerker. Dennoch ist sie bis heute eine Besonderheit in der Kulturlandschaft am Oberrhein und allemal einen Ausflug wert. Und das besonders, seit sie im vergangenen Jahr innen umfassend renoviert wurde.
Erhalten hat sich bis heute auch die starke Verbundenheit der Merdinger zu ihrem Gotteshaus. Wie sonst ließe sich das große Engagement im Dorf für das "Barockjuwel am Tuniberg" erklären. Ohne eine hohe Spendenbereitschaft beispielsweise wäre die 1,35 Millionen Euro teure Innensanierung sicherlich nicht in diesem Umfang möglich gewesen. Sie übernahmen Patenschaften für die Aufarbeitung von Putten oder sogar für die neuen ("Mondscheiben" )-Fenster. Der Aufwand hat sich gelohnt. Kunstinteressierte, die zuhauf an den Tuniberg pilgern, um die in neuem Glanz erstrahlte Remigius-Kirche zu besuchen, finden all die Bau- und Renovierungssünden ausgebügelt, die in den vergangenen Jahrzehnten begangen worden waren. Es wurde nämlich ein Raumeindruck geschaffen, der hell ist, dem ursprünglichen ganz nahe kommt und es vor allem verdient, neu entdeckt zu werden. Wer die Kirche tagsüber durch die Seitenportale betritt, bekommt schnell einen Eindruck von der speziellen Handschrift des bekannten Baumeisters und der reichen Gestaltung des Gotteshauses. Eine schwach gewölbte Decke mit einem hohen Kuppelaufsatz in der Mitte spannt sich über das saalartige Langhaus. Zwei schräg stehende recht niedrige Seitenaltäre führen schließlich den Blick in den etwas erhöhten und ovalen Chorraum mit dem Hochaltar und den beiden Chorloggien, die früher der Herrschaft vorbehalten waren. Der fließende Übergang vom "irdischen" und der Gemeinde vorbehaltenen Langhaus in den Sakralbereich des Chorraums indessen war eine für das Oberrheingebiet um 1740 fortschritt liche Raumidee und sollte damals einen geweihten Ort entstehen lassen, an dem sich Erde und Himmel berühren. Im Westen der Kirche augenfällig ist eine zweistöckige und gestaffelte Empore, in der mittlerweile eine neue Orgel steht. Bevor sich die Fachleute übrigens auf neue, aber originalgetreue Farben einigten, reisten sie an den Bodensee und nach Oberschwaben, um sich berühmte Beispiele der Bagnato-Baukunst von innen anzusehen. Die Schlosskirche auf der Mainau beispielsweise ist die Merdinger Kirche in Kleinformat.
In Merdingen zieren Stuckaturen von Francesco Pozzi Decken und Wände wie Stickereien auf einem Festgewand, halten das Raumgefüge zusammen und unterstreichen die Bauidee der Kirche. Manches Detail ist überraschend — etwa das Engelskind im Fresko der Chorkuppel — es ist nur zur Hälfte aus Stuck und sitzt auf dem Basisrahmen. Die andere Hälfte ist gemalt — ein Beispiel, das für das gute Miteinander der Künstler damals spricht. Für die Deckenmalerei und Altarbilder verpflichteten die Bauherren einst Franz Josef Spiegler, der sich Stil und Technik von venezianischen Fresken angeeignet hatte. Als Anteil an der Bezahlung soll sich der in Riedlingen an der Donau beheimatete Spiegler übrigens "sechs Saum Merdinger Wein" erbeten haben. Bildhauer Joseph Anton Feuchtmayer — durch sein Hauptwerk in der Wallfahrtskirche Birnau am Bodensee berühmt — schuf die Altäre und die Kanzel für Merdingen.
Es könnte noch viel erzählt werden über die Merdinger Kirche, die ein außergewöhnliches Gesamtkunstwerk des Spätbarocks darstellt und unter den Landkirchen des Breisgaus zu den besonderen zählt. Etwa, dass der Freiburger Hauptbaumeister des 18. Jahrhundertes, Johann Christian Wentzinger, die Maria Immaculata über dem Hauptportal schuf. All das lässt sich jedoch vor Ort erfahren. Übrigens: Merdingen lohnt nicht nur wegen der Kirche, auch sonst hat das mehrfach preisgekrönte Dorf viele sehenswerte Winkel.
Ulrike Ehrlacher-Dörfler, 7.8.2008, BZ

Bürgerschaftliches Engagement für konkrete Anliegen - kein Lückenbüßer

Bürgerschaftliches Engagement (BE) wird in einigen Gemeinden und Ortschaften gefördert und genutzt. Wie dies aussieht, an welche Voraussetzungen es geknüpft ist und welche Erwartungen damit geweckt werden, das war Thema eines Infoabends am Montag im Merdinger Bürgersaal. Und es ging auch um die Frage, ob BE in Merdingen vorstellbar ist.


Eingeladen hatte dazu die Freie Bürgerliste, deren Vorsitzender Reiner Lechler mit der Resonanz — über 60 Bürger waren gekommen, darunter auch Bürgermeister Eckart Escher und mehrere Gemeinderäte — sehr zufrieden war. "Wenn Bürger etwas für ihren Lebensraum in der Gemeinde tun, ihn aktiv gestalten, dann ist dies Bürgerschaftliches Engagement", erklärte die Referentin Dr. Martina Wegner, Geschäftsführerin des Freiburger Zentrums für zivilgesellschaftliche Entwicklung ZZE. BE sei dabei kein Lückenbüßer, nach dem Motto, man spannt Bürger ein, wenn die Gemeinde bestimmte Dinge wegen leerer Kassen nicht mehr übernehmen kann, ging Wegner auf ein früher verbreitetes Vorurteil ein. Auch das Thema Konkurrenz zu Vereinen habe sich überholt, wie die an anderen Orten gesammelten BE-Erfahrungen zeigten: "Bürgerschaftliches Engagement greift zusätzliche Themen und Anliegen auf" erklärte Wegner. Solche Themen seien oft auch zeitlich befristet aktuell, können dann durch neue Entwicklungen und Anliegen abgelöst werden. Entsprechend ist auch das Engagement der Beteiligten im Fluss und kommt daher den Bedürfnissen, aber auch den Möglichkeiten vieler Menschen heute entgegen. Denn sowohl Berufstätige wie auch die steigende Zahl von Rentnern sind zwar für ehrenamtlichen Einsatz zu gewinnen, scheuen aber eine langfristige Bindung. Schon eher sind sie bereit, phasenweise gebündelt einmal viel Einsatz aufzubringen. Die Bereitschaft, sich für konkrete Anliegen aus dem Lebensraum einer Gemeinde einzusetzen, ist die Grundlage jeden bürgerschaftlichen Engagements. Dass dieses auch praktisch ansetzen kann, dafür brauche es aber ein gutes Netzwerk aus den klassischen Strukturen einer Gemeinde — den Vereinen, den Gemeinderäten und der Verwaltung mit dem Bürgermeister an der Spitze — betonte Wegner. Die größten Erfolge habe BE dort gezeigt, wo alle diese Träger des "Sozialkapitals" einer Kommune sich aktiv am BE-Prozess beteiligten, sich zumindest nicht gegen diesen sperrten. Von daher überraschte auch nicht, was die Expertin in Sachen BE an Statistiken und Auswertungen vorstellte. Als Land mit einem ausgeprägten Vereinsleben, aber auch mit starken Strukturen der kommunalen politischen und verwaltungsmäßigen Selbstbestimmung, liegt Baden-Württemberg auch beim bürgerschaftlichen Engagement an der Spitze. Mit zuletzt 42 Prozent aller Bürger, die in welcher Form auch immer ehrenamtlich und bürgerschaftliche engagiert sind, steht das Land bundesweit auf Platz 1. Das Schlusslicht bilden nicht nur die Stadtstaaten mit ihrer größeren sozialen Anonymität, sondern auch die neuen Bundesländer. Dort waren zu DDR-Zeiten die klassischen Strukturen des freiwilligen Ehrenamts klein gehalten worden, was bis heute nachwirkt. Anliegen aus der eigenen Lebenswelt, das Bedürfnis, mit anderen Menschen zusammen etwas zu bewegen, der Wunsch etwas für das Gemeinwohl zu tun und die Aussicht, etwas konkretes auszubauen sind die Triebfedern bürgerschaftlichen Engagements. "Vor allem muss es aber auch Spaß" machen, erklärte Wegner, denn die Beteiligten wollen das Engagement selbst als positive Bereicherung ihres Lebens erfahren. Die Themen liegen häufig im sozialen und kulturellen Bereich, auch im Sport und Freizeitgestaltung, aber auch bei Problemfeldern wie Verkehr und Handelsangebot.
Am Beispiel der Nachbargemeinde Gottenheim zeigte Wegner auf, wie der BE-Prozess anlaufen kann. "Jede Gemeinde muss aber ihren Weg finden" , betonte sie. Eine Bestandsaufnahme zu Beginn könne aufzeigen, wo Angebote fehlen und was die Bürger für Vorstellungen haben. Lechler forderte die Gäste auf, darüber einen "Denkprozess" zu starten. Komme man dann im Austausch zum Schluss, "dass das für unser Dorf etwas wäre" , könnte eine Zukunftswerkstatt der übernächste Schritt sein, um Themenfelder genauer einzugrenzen. Dann könnten sich Gruppen von Bürgern bilden, die dazu Ziele wie auch Umsetzungswege ausarbeiteten. "Es steht und fällt mit den Leuten, die da mitmachen" , waren sich Wegner und Lechler einig.
Manfred Frietsch , 9.5.2007, www.badische-zeitung.de
 
 

 

Neujahrsempfang: Appelle an Einsatz für das Gemeindeleben

Das Jahr 2007 steht auch für Merdingen unter freundlichen Vorzeichen. Nachdem man — im von den Gemeindefinanzen her nicht einfachen — Jahr 2006 viele Dinge bewegt habe, könne man die Linie der "Investitionen mit Augenmaß" weiter fortführen, gab sich Bürgermeister Eckart Escher beim Neujahrsempfang zuversichtlich.

Wenn es am Neujahrsmorgen vom Turm der Merdinger Barockkirche elf Uhr schlägt, startet nebenan im Bürgersaal das Stelldichein: Vertreter von Vereinen und aus der Gemeindepolitik, aus dem Wirtschaftsleben und aus kirchlichen sowie sozialen Organisationen sind zum Neujahrsempfang der Gemeinde geladen. Dieser findet traditionell gleich nach dem katholischen Neujahrsgottesdienst statt, womit Merdingen in der Region immer die Nase vorne hat. "Der frühe Termin hat sich bisher bewährt" , meinte der Bürgermeister als Gastgeber dazu. Natürlich fehlt immer ein Teil der Geladenen, sei es wegen Urlaubsreisen über den Jahreswechsel oder wegen einer langen Silvesternacht. Andererseits gebe es an diesem frühen Termin keine Überschneidungen mit anderen Neujahrsempfängen oder Anlässen, sieht Escher als Vorteil.

Den Empfang am Montag nutzte Escher für einen kurzen Rückblick auf 2006, in dem er auch das überörtliche Geschehen streifte. So erinnerte er an die Feststimmung im ganzen Land während der Fußball-Weltmeisterschaft im Frühsommer, aber auch an den spektakulären Ausschluss des einstigen Merdingers Jan Ullrich von der Tour de France wegen Doping-Verdachtes. Vielschichtig sei das Jahr gewesen, besonders beim Wetter: Dem langen Winter mit viel Schnee folgten ein nasses Frühjahr und ein trocken- heißer Sommer, diesem wieder einige regennasse Herbsttage ausgerechnet zur Lesezeit, was auch den Merdinger Winzern ein hektisches Herbsten bescherte.
Merdingen hat im vergangenen Jahr "abgenommen" : Wegen 180 Wegzügen bei nur 106 Zuzügen sank die Einwohnerzahl erstmals seit vielen Jahren mit 2570 Bürgern unter die Marke 2600. Immerhin gab es dafür 21 Geburten bei nur neun Todesfällen, dazu kamen 16 Eheschließungen. Das rege Vereinsleben hatte mit dem umfangreichen Jubiläumsprogramm des Musikvereins zu seinem 125-jährigen Bestehen seine Höhepunkte. Escher erinnerte auch an die beiden herausragenden Ehrungen: Erst vor wenigen Tagen durfte er Josef Maier, dem Vorsitzenden des Musikvereins, die Ehrennadel des Landes anheften, und im Sommer wurde Hermann Brommer vom Ministerpräsidenten selbst mit der Landesehrenmedaille ausgezeichnet.
Der Bürgermeister hatte sich für den Neujahrsempfang selbst zwei Ehrungen aufgehoben, um vor Repräsentanten des ganzen Dorfes Leistungen und Einsatz zu würdigen, der in eine Gemeinde Leben bringe, denn dieses, so Escher, speise sich aus Taten und dem Geist und der Einstellung, aus denen sie erwachsen. So übergab der Bürgermeister ein Spendenpräsent und Blumen an Kerstin Stiller, die Leiterin der Jazztanzgruppe "Dancecult" des Merdinger Turnvereins. Die von ihr geführte Riege aus acht jungen Tänzerinnen und zwei jungen Tänzern hat seit Jahren schon sportliche Erfolge auch auf überregionaler Ebene erzielt. 2006 waren neben dem Titelgewinn beim Badischen Wettbewerb zwei vierte Plätze beim Landeswettbewerb und vor allem beim Deutschland-Cup die herausragende Ausbeute. Über die Tanzriege, denen Sponsoren neue Sportkleidung verschafften, freute sich auch der Vereinsvorsitzende Gerhard Mayer, stellt damit doch der Verein ein Aushängeschild der Gemeinde.
Eine Ehrung erhält auch der beim Empfang verhinderte frühere Gemeinderat Willi Hintereck für sein jahrzehntelange Arbeit im Gutachterausschuss der Gemeinde, wie Escher erklärte.
Der Bürgermeister ließ noch einmal kurz Revue passieren, wie man im alten Jahr trotz angespannter Finanzlage wichtige Vorhaben umgesetzt habe. So wurden in der Schule eine ganze Reihe von Räumen erneuert, um "einer veränderten Lernlandschaft Rechnung zu tragen" . Auch im neuen Jahr wird dies fortgeführt, unter anderem mit einem zweiten Computer-Fachraum. Erneuert wurde der Straßenbelag im vorderen Bereich der Sellingerstraße, für 2007 ist dann der Bau einer zweiten Entwässerungsleitung in der Langgasse und damit in der Hauptachse des Dorfes vorgesehen. Bereits im alten Jahr bestellt wurde ein neues Löschfahrzeug, das mit rund 200 000 Euro aber eine wichtige Investition in die Sicherheit darstelle. Erwartet wird die Auslieferung im April. Ebenfalls im neuen Jahr soll das Planfeststellungsverfahren für das Regenrückhaltebecken abgeschlossen werden, sodass vielleicht noch im Herbst die ersten Bauarbeiten begonnen könnten. Insgesamt plane man Investitionen von 600 000 Euro, so Escher. Man schaffe es aber erneut, wie auch 2006 schon, Abgaben und Gebührensätze stabil zu halten: "Wir sorgen für Verlässlichkeit für die Bürger und die Betriebe" betonte Escher. Das Gemeindeleben hänge entscheidend davon ab, wie sich diese wiederum einbrächten. Man habe Grund, nicht mit Angst und Resignation, sondern mit Hoffnung und Optimismus ins neue Jahr zu starten. Dem schloss sich Pfarrer Josef Moosmann in seinem Grußwort an: "Es hängt an uns, ob wir alles auf uns zukommen lassen oder es positiv anpacken."
Manfred Frietsch, 3.1.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

Kunstwerke der "Skulptour 2006" im Dorf

Wer nicht bewandert ist in Sachen Kunst und schon einmal eine Vernissage besucht hat, kennt das Gefühl: Zahlreiche Experten und solche, die sich dafür halten, bewundern ehrfürchtig Bilder, Objekte oder Installationen. Es wird gedeutet, was das Zeug hält. Der Zufallsgast indessen kann meist wenig anfangen mit dem, was da diskutiert wird. Entweder es gefällt oder eben nicht.

Anders ist das bei der Merdinger "Skulptour 2006", die im Frühsommer in dem idyllischen Vorzeigedorf am Tuniberg gestartet wurde. Die Objektschau des Ihringer Künstlers Reinhard Klessinger lockt nämlich nicht nur Kunstbeflissene, sondern gerade diejenigen, die sonst nicht so viel mit diesen Dingen am Hut haben. Das liegt wahrscheinlich daran, dass mit den fünf Installationen, die an verschiedenen Standorten im Ort aufgestellt wurden, die Neugierde der Menschen geweckt wird. Kaum jemand, der nicht seinen Spaziergang oder seine Radtour unterbricht, um anzuhalten, der um die Objekte herumgeht, sie betritt, sich bückt und streckt, um sie genauer zu sehen. Dabei versucht er, die auf Zink geätzten oder in Spiegel gravierten Worte zu lesen. Mit jeder Schrift, die entziffert wird, wächst das Interesse an dem, was da noch geschrieben steht. Dass manche Begriffe erst lesbar werden, wenn man sie in einem gegenüberliegenden Spiegel betrachtet, macht diese ungewöhnliche Kunstbegegnung noch interessanter. Dass die Passanten sich mit der Kunst auseinandersetzen, ist allerdings auch Ziel dieser "Skulptour" , die ganz bewusst eine Ausstellung in den öffentlichen Lebensraum bringt. Dieser soll dadurch eine ganz andere Qualität bekommen und möglicherweise mit anderen Augen betrachtet werden.
Wer sich an den Tuniberg aufmacht, um die neue Skulpturenschau zu erkunden, startet am besten bei der Schule. Auf dem schattigen Platz davor stehen gleich zwei Werke von Reinhard Klessinger. 13 Vierkantpfähle aus Akazienholz, auf deren Seiten aufgebrachte Worthälften sich je nach Standpunkt zu Worten ergänzen lassen, "machen" dort "dem Himmel den Hof" . "Dem Himmel den Boden bereiten" sechs auf den Rasen eingelassene, leicht transparente Verbundglasscheiben, die beschriftet sind, aber auch die Wolken, die Bäume und ab und an das Konterfei des Betrachters widerspiegeln. An der Durchgangsstraße — nur wenige 100 Meter von der Schule entfernt — wurden Rebpfähle mit immer parallel installierten Spiegeln in den Boden gerammt. So dicht übrigens, dass sich immer nur seitlich auf die Spiegel sehen lässt. Aufgebracht sind dort Texte, die sich auf die Zeit beziehen oder aus Interviews mit Winzern entnommen wurden — Begriffe etwa, die den Geschmack von Weinen beschreiben. In Richtung Berg, gegenüber der barocken Kirche, geht es links ab zur Zehntscheuer und dem Bürgersaal, wo die beiden letzten und sehr unterschiedlichen Installationen stehen. Bei "Circumference" beschreiben Spiegel einen Kreis und ergeben eine eigenwillige Komposition von Worten und Geschautem. Die aufgehängten Fahnen sind das einzige bewegte Objekt der Schau. Auch auf dem weißen Stoff sind in roter Farbe Worte geschrieben, die Themen der anderen Stationen aufgreifen, aber je nach Windbewegung nur mit Mühe zu entziffern sind. Die "Skulptour 2006" dauert mindestens noch ein Jahr. Skulpturen der beiden früheren Schauen sind ebenfalls noch vorhanden und beispielsweise auf dem Kreisverkehr am Ortseingang von Ihringen kommend — vom Künstler Alois Landmann — oder an der Durchgangsstraße (von Thomas Matt) zu sehen.
Alles von
Ulrike Ehrlacher-Dörfler vom 9.9.2006 auf www.badische-zeitung.de

Skulptour 2006:
Auskunft Bürgermeisteramt Merdingen 07668/9094-0, Kunstforum 07668 - 951203, www.merdinger-kunstforum.de

 

Orgel für St.Remigius-Kirche wird neu gebaut

St.Remigius-Kirche in Merdingen am Tuniberg (Baubeginn Mitte 2006):
"Das A1 - Eichenholz aus dem "Kirchwald" und "Gemeindewald" aus Merdingen wurde im Frühjahr 2003 an der Stadtsäge Waldkirch angeliefert. Herr Blum misst die Stämme aus. Die neue Orgel wird ausschließlich aus Holz aus der Gemeinde Merdingen angefertigt. Das ist etwas ganz Besonderes!"

http://www.waldkircher-orgelbau.de/Galerie/Merdingen.html

Störche im Jahr 2004 auf der Zehnscheuer


Am 2. März 2004 besetzte ein Storch das frische Nest auf der Zehnscheuer. Ist es etwa das männliche Tier vom letzten Jahr oder ein neuer, der eine Familie gründen will? Fragen über Fragen stellten sich die Storchenfreunde. Hagen Späth konnte nur das Rätsel lösen, dies aber zu einem späteren Zeitpunkt. Es musste ein Männchen sein, denn er zerrte und zupfte am Reisig in einer Tour. Doch nicht lange gewährte dieses Tun und nach zwei Tagen kam ein zweiter Storch. War es etwa ein Weibchen, nein, es war ein Rivale und es kam zu heftigen Keilereien. Mit Schnabel und Schwingen setzte es Hiebe, bis am zweiten Tag der Nachkömmling von diesem Nest abließ. Die Leute beobachteten dieses Tun und verfolgten dies unaufhörlich. Am 10. März gesellte sich das Weibchen dazu und es begann das große Spektakel. Doch zwei Tage später kam noch ein Dritter hinzu. Was für eine Aufregung und es setzte wieder Hiebe und Stiche und unser Storch setzte sich durch. Das Geklapper der Tiere ging wieder von Neuem los und nach einiger Zeit wurde es ruhiger und die Tiere bauten am Nest mit dem neuen Baumaterial, das sie auch herbeischleppten. Es wurde Hochzeit gefeiert und die Brüterei beschäftigte das Paar über Tage hinweg. Die neu installierte Kamera war Zeuge vom ersten Ei und im Schalterraum staunten die Leute über die Bilder. Am Ende war es ein Gelege von fünf Eiern. Wieviele werden schlüpfen und bringen wir sie durch? Am 21. Mai schlüpften vier Storchenküken, das jüngste ist auch das schwächste. Es setzt nasskaltes Wetter ein, was den Jungstörchen schwer zu schaffen macht trotz Beifütterung in großen Mengen. Nach nur 19 Tagen scheidet das Jüngste aus dem Leben. Doch dies ist nicht nur der letzte Schlag, denn vier Tage später fehlt wieder ein Jungstorch und es wird alles abgesucht. Es lässt sich aber nicht finden und es bleibt ein großes Rätsel zurück. Die noch zwei anwesenden Jungstörche gedeihen recht prächtig. Aber die Elterntiere nehmen das Beifutter nicht mehr an und bringen aus den Biotopen wahrscheinlich reichhaltigeres Futter bei. Schönes Wetter hilft bei der Beringung und acht Tage nach diesem Zeitpunkt verlassen sie kurze Zeit das Nest. Nach einigen Wochen sind sie in den Biotopen und suchen selbst Futter, machen Flugübungen bis zu ihrem Abflug ins Winterquartier, begleitet von anderen Jungstörchen aus den benachbarten Storchennestern. Übrigens waren es die selben Elterntiere wie ein Jahr zuvor. Wir, die Storchenfreunde, wünschen und hoffen, dass sie alle gesund wieder in Merdingen ankommen und von solchem Schicksal verschont bleiben.

Peter Ochs

 

Links

www.musikverein-merdingen.de

www.schule-merdingen.de

http://www.merdinger-kunstforum.de/
Ausstellungen in der Zehntscheuer und im "Haus am Stockbrunnen"

Kleine Bitte: Seid fair und "klaut" nicht einfach diese Seite, diesen Text bzw. dieses Bild. Wir haben lange gebraucht, um alles zusammenzutragen - und nichts gestohlen. Und Google-sei-dank kommt jeder Diebstahl mal ans Licht - und dann wird es teuer.
Nachfragen und Verlinken ist ja auch eine Möglichkeit ;-)) Danke

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