Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Vögel
im Breisgau und Schwarzwald

 

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Seidenschwanz, Wildschwein, Edelkrebs, Brieftaube, Sundheimer Huhn, ....

Mitte Februar 2006 ist der Ebneter Storch wieder da Blick vom Hörnegrund nach Osten über die Brugga in den Zipfeldobel am 22.5.2006  
Störche in Ebnet beim Schloß
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Blick vom Hörnegrund nach Osten über die Brugga in den Zipfeldobel am 22.5.2006  

 

Raben- und Saatkrähen: Schlafbäume im Freiburger Osten

Seit einigen Wochen fliegen jeden Abend bei Einbruch der Dämmerung ganze Scharen von Rabenkrähen in Littenweiler ein: Zwar halten sich die meisten der schwarzen Vögel tagsüber wohl im Umland auf, doch zur Nachtruhe versammeln sich die Tiere regelmäßig auf großen Bäumen in Stadtrandnähe. Nicht alle Anwohner sind von diesem Naturspektakel begeistert, das mitunter an Szenen aus Hitchcocks Gruselklassiker "Die Vögel" erinnert.

"Derzeit dürften sich im Freiburger Osten mehr als 1000 Krähen aufhalten", schätzt eine Anwohnerin der Alemannenstraße, die nicht namentlich genannt werden will. Von dem ständigen Gekrähe, das sogar krank machen könne, fühle sie sich gestört, ebenso einige Nachbarn. Das Problem sei nicht nur auf das Winterhalbjahr beschränkt. "Auch im Sommer hat die Anzahl dieser Vögel in den letzten drei Jahren stark zugenommen", sagt die Anwohnerin, die von der Stadt geeignete Maßnahmen zur Beseitigung der Krähenplage fordert. Weniger dramatisch sieht es Lehramtsstudentin Jasmin Schmidt (22). "Die Krähen sind zwar groß und auch etwas unheimlich", sagt sie. Da sie jedoch wisse, dass die Tiere ungefährlich seien, halte sie eine Bekämpfung für übertrieben: "Außerdem kann man da wohl eh nichts machen."
"Bereits seit Spätsommer befassen sich die Experten des Umweltschutzamts mit den Rabenkrähen in Littenweiler", teilt Rathaussprecherin Martina Schickle auf BZ-Anfrage mit. Dabei sei ein verstärktes lokales Vorkommen im Umfeld der Alemannen- und Sickingenstraße festgestellt worden, und je nach persönlicher Empfindlichkeit könne das Krähengeschrei auch durchaus als Belastung empfunden werden. Eine Anhörung mehrerer Anwohner habe jedoch ergeben, dass die Rabenkrähen lediglich von einer einzigen Person als besondere Belastung empfunden würden. "Viele Bürger haben sich statt dessen gegen eine Vertreibung der Vögel ausgesprochen", so die Stadtsprecherin. Aus diesem Grund und da derzeit keine erhebliche Beeinträchtigung der Hygiene erkennbar sei, habe man auf eine zunächst angedachte Vergrämungsmaßnahme durch Schreckschussmunition unter den Aufenthaltsbäumen verzichtet. Nach Ansicht von Felix Bergmann vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) würden solche Aktionen eh nicht den gewünschten Erfolg bringen, weshalb sie der Nabu ablehne: "Sie führen nämlich höchstens zu einer räumlichen Verlagerung des Problems, da sich die Vögel nach einer Vertreibung an einer anderen Stelle wieder niederlassen", erläutert der Biologe. Die derzeit feststellbare winterliche Häufung von Krähen am östlichen Stadtrand ließe sich durch mehrere Faktoren erklären: Zum einen würden sich Rabenkrähen im Winter gerne in Gruppen auf Schlafbäumen versammeln. "Diese wählen die intelligenten Vögel gerne in Stadtrandlage, weil das Nahrungsangebot dort gut ist und die Tiere dort besser geschützt sind als außerhalb von Ortschaften", so Bergmann. Zudem würden im Winter Saatkrähen aus Nord- und Osteuropa einfliegen und sich stellenweise unter die Rabenkrähen mischen. "Im Frühjahr zieht das Gros dieser Tiere dann aber wieder nach Nordosten", sagt der Vogelexperte.

Raben- oder Saatkrähen?
In Freiburg gibt es Raben- und Saatkrähen. Man kann sie daran unterscheiden, dass ausgewachsene Saatkrähen im Gegensatz zu Rabenkrähen einen unbefiederten, grau-weißen Schnabelansatz haben. Jungvögel beider Arten lassen sich jedoch leicht verwechseln. Rabenkrähen kommen im ganzen Stadtgebiet vor. Während sie ihre Nester einzeln verteilen, sind Saatkrähen Koloniebrüter. In Freiburg kennt man von ihnen drei kleinere Brutkolonien, die aus rund 20 bis 30 Paaren bestehen. Zur Rabenkrähe liegen keine gesicherten Zahlen vor. Fachleute gehen jedoch davon aus, dass nahezu alle Brutreviere in der Stadt besetzt sind. Beide Vogelarten sind besonders geschützt, wobei Rabenkrähen außerhalb ihrer Brutzeit bejagt werden dürfen - allerdings nicht in Siedlungsgebieten.

15.12.2011, Andreas Braun

 

 

Steinkauz am Tuniberg: Wieder Quäckerle in Opfingen und Tiengen

Erstmals seit Jahrzehnten brüten im Stadtgebiet wieder Steinkäuze. Für Franz Nagel vom Naturschutzbund (Nabu) Freiburg, der sich seit 1990 für den Vogelschutz am Tuniberg engagiert, ist das eine "kleine Sensation". Denn der kleine Eulenvogel ist extrem selten und war Anfang der 1990er Jahren am südlichen Oberrhein fast ausgestorben.

Im Vorjahr hatte Nagel schon in Tiengen das lang gezogene "Guuhk, Guuhk" gehört, mit dem Steinkauzmännchen ihr Revier markieren. Ein zweites Brutpaar hat sich nun in Opfingen angesiedelt und fünf Junge groß gezogen. Auch Christian Stange freut sich. Der Biologe ist Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft Eulenschutz und koordiniert im Auftrag des Regierungspräsidiums ein Schutzprojekt für Obstbaumwiesen, wovon besonders Vögel profitieren, so auch der Steinkauz. Dieser Vogel hat es Christian Stange auch besonders angetan, denn im Frühjahr 1992 hatte er selbst ein Vorkommen in March-Holzhausen entdeckt. Im Jahr darauf startete das Regierungspräsidium Freiburg das Schutzprogramm und beauftragte Stange damit, die vorkommenden Arten zu ermitteln, ihre Entwicklung zu verfolgen und ehrenamtliche Naturschützer wie Franz Nagel zu begleiten. Wer heute Bilanz zieht, ist beeindruckt. 1993 wurden am südlichen Oberrhein nur noch zehn Steinkauzpaare gesichtet, heute sind es 80, weitere Vorkommen innerhalb Baden-Württembergs gibt es nur noch im Neckartal. 2000 hat Christian Stange am Tuniberg die ersten Nisthilfen angebracht mit dem Ziel, eine Lücke zwischen der Population am Kaiserstuhl und der im südlichen Markgräflerland zu schließen. 2008 gab es eine erste Brut in Merdingen.
Nach wie vor ist der Steinkauz gefährdet und nach den Artenschutzverordnungen des Bundes und des Landes "besonders geschützt". Das "Quäckerle", wie die Südbadener und Elsässer den Vogel bezeichnen, hat von den 1960er Jahren an Schritt für Schritt seine Lebensgrundlage verloren, in erster Linie durch die Intensivierung der Landwirtschaft und die Rodung vieler Obstbaumwiesen durch Flurneuordnungen. Der nur amselgroße Eulenvogel zählt zu den Höhlenbrütern, vorzugsweise nistet er in hohlen Baumstämmen. Weil es wenige alte Bäume gibt, befestigen die Artenschützer Brutröhren in den Kronen. Eine solche Röhre haben die Opfinger Steinkäuze angenommen. Christian Stange hat sie im September 2010 in der Krone einer hohen, alten Weide im Gewann Griestal angebracht. Spenden des Ortsvorstehers Hans-Jürgen Stadelhofer und zweier Opfinger Bürger hatten neue Brutröhren ermöglicht. Das "Griestal" ist ein günstiger Lebensraum, erklärt Christian Stange. Vorteilhaft sind Rebkulturen, unbefestigte Wege und Feldraine, wo der Bewuchs das ganze Jahr über niedrig ist, denn Steinkäuze fliegen auf der Futtersuche dicht über dem Boden, wobei sie Käfer und Würmer aufnehmen. Weiter fressen sie Mäuse.
Belege für die Präsenz der Tiere finden sich am Fuß der Weide. Das sind kleine Knäuel aus Mäusehaaren, Knochen und Käferpanzern, so genannte Gewölle, die die Steinkäuze weil unverdaulich auswürgen. Das Bemühen zur Sicherung des Lebensraumes für den Steinkauz nützt vielen anderen Vögeln, etwa dem Wiedehopf, der ebenfalls nach jahrzehntelanger Abwesenheit seit 2008 wieder am Tuniberg vorkommt und in diesem Sommer mit 15 Brutpaaren und 78 Jungvögeln vertreten ist, wobei ein Drittel davon in Opfingen geschlüpft ist. Der Aufwand ist jedoch groß und wäre ohne ehrenamtlich Engagierte kaum zu schaffen. Abgesehen vom Biotopschutz und der Bereitstellung und Pflege von Nisthilfen, nützt Vögeln wie dem Steinkauz auch die Zunahme des ökologischen Anbaus. "Schon wenn auf zehn Prozent der Anbaufläche in einer Region keine Insektizide mehr ausgebracht werden, ist ein positiver Effekt für die Vögel festzustellen", erklärt Christian Stange. Im Stadtgebiet beträgt der Anteil des ökologischen Anbaus sechs und im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald elf Prozent. Zudem verzichten die Winzer am Tuniberg seit zwei Jahrzehnten nahezu geschlossen auf Insektizide.
23.8.2011, Silvia Faller

 

Vogel-Geschichten

In Nachbars Garten steht eine einzelne riesengroße Fichte. In diesem Baum versammeln sich seit einer Woche Hunderte von Staren. Sie zwitschern und pfeifen den ganzen Tag über - schließlich gilt es viel zu besprechen und zu regeln für den anstehenden Flug über Tausende von Kilometern.
29.9.2010

Mehr als 50 Raubvögel waren in den vergangenen zwei Wochen in Iffezheim (Landkreis Rastatt), Rheinstetten (Landkreis Karlsruhe) und Rauenberg (Rhein-Neckar-Kreis) von Unbekannten mit einem Nervengift getötet worden. Die Vögel, überwiegend Mäusebussarde, hatten das Gift über entsprechend präparierte Tierkadaver aufgenommen.
5.2.2011


 

Amselnest im Geranienkasten auf Augenhöhe

  Foto: Adolf Heizler

Tierischer Nachwuchs bei Familie Sumser in Littenweiler: Mitten in ihrem Geranienkasten am Hauseingang, hat eine Amselfamilie Einzug gehalten. Weder vom geschäftigen Treiben am Dorfplatz, noch von den zahlreichen, manchmal lautstarken Schülern und Kindergartenkindern, die hier täglich vorbei gehen, lassen sich die Amseleltern aus der Ruhe bringen. Und dann sind da ja auch noch die „Vermieter“ Ruth und Sepp Sumser, die aufpassen, dass keine Nachbarskatze ihren „Untermietern“ zu nahe kommt. Sogar eine Wasserstelle haben die Beiden in einer Blumenampel neben dem Amselnest eingerichtet. Schließlich soll sich die kleine Familie bei Sumsers rundum wohl fühlen.

Gisela Heizler-Ries, 6.6.2011, www.dreisamtaeler.de

 

D Amsle

Wär Vogelstimme kännt, het meh Gnuss in dr Natür un im Garte. Ja, sogar im Bett! Aber numme, wänn er d Doppelglasfänschter uf het. Un nit mittle in ere Betongwiäschti wohnt. Drno hert er am Morge scho vor ebs Dag wird s Hüüs-Rotschwänzli, mit sinem ganz eifache kurze Liädli, wu e gratzigs, verdruckts Gnirsche drin vorkunnt; schiints sin des d Südalemanne unter dr Veegel. Des Gratze isch uffellig grad wiä wänn ich "ich" sag oder e Markgräfler "Chuchichänschterli".
Scho meh wiä s Rotschwänzli ka dr Buechfink. Dä kunnt scho uf zwelf melodischi Ten – friili alliwiil uf diä zwelf gliche. Des isch e Broblem in dr Vogelwält: Lang nit alli kenne frej singe, si widerhole eifach ändlos, was ene ihrini Artgnosse oder ihri Natüür iigää hän. Zum Biispiil d Spatze. E arg verstritte Volk, un änewäg hocki si alliwiil zämme. Wänn diä am Morge afange zwitschere un schnädere im Wilde Wii an dr Schlofzimmerwand, wirds Zit, ass dr s Fänschter zuemachsch. Wänn drno no d Düüb uf dr Stromleitung afangt mit ihrem ändlose düdüüt-düt, düdüüt-düt, dringt des dur d Doppelfänschter duri; no wirds Zit, ass dr Oropax nimmsch – oder ufstohsch.
Ei Vogel danzt üs dr Reihje, e ganz schwarze, mit eme gäle Schnabel. Wänn dr im Garte schaffsch, hockt dä in dr Nächi, numme zwee, drej Metter Abstand, ohni Angscht un Reschpäkt, un küüm hesch s Ländli fertig grächelet, kunnt er un scharrt un liächt esach wider durrenander. Wiä wänn er luege wott, eb Dü do ebis verstecklet hesch. Un üsgrächnet dä Keib isch dr Bescht vu dr Sänger im Garte; do gits ke Monotonii un ke Noobabble, jedi Amsle singt ebis anders un wägslet ab. Wänn dr z Obe däm drüürige, noodänklige Gsang lüschteresch, kasch sälber ins Dänke kumme
2.5.2011, Lueginsland, Harald Noth

 

Auswilderung eines Uhus oberhalb von Oberried nach zwei Pflegejahren

Uhu-Auswilderung Geroldstal Kirchzarten Dr. Daniel Schmidt, Leiter des Vogelschutzzentrums Mössingen, holt den Uhu aus dem Transportkäfig.

Foto: Andreas Braun

Ein nicht alltägliches Ereignis fand am Dienstagabend in der Nähe von Oberried statt: Ein Uhu konnte in Freiheit entlassen werden – zwei Jahre, nachdem er nahe der jetzigen Auswilderungsstelle mit einer schweren Flügelverletzung aufgefunden wurde. Vogelkundler aus Nah und Fern sind nun gespannt darauf, wo der zwei Kilogramm schwere Eulenvogel sein Revier nehmen wird.

"Noch kein Patient war so lange bei uns wie dieser Uhu", erläuterte der Leiter der Vogelschutzstation Mössingen, Daniel Schmidt. Nach zweijähriger Pflege sei, so der promovierte Biologe, ein solcher Moment immer auch mit Emotionen verbunden, allerdings mit positiven: "Dass ein ehemals verletztes Tier jetzt wieder frei leben kann, ist ja durchweg erfreulich." Daher sei er auch nicht traurig, sich von dem Tier nun trennen zu müssen.

Den größten Teil seines Lebens hat der nachtaktive Vogel – es handelt sich übrigens um ein Weibchen – notgedrungen in menschlicher Obhut verbracht: "Im Spätsommer 2008 fand man ihn als Jungvogel hilflos unter einem Strauch sitzend, sein rechter Flügel war völlig verkrüppelt", schildert der Freiburger Biologe und Vogelschützer Rudolf Lühl die Fundumstände. Damals sei der Uhu erst mehrere Monate alt gewesen, vermutlich wurde er noch von seinen Eltern geführt. "Als er zu uns kam, hatte er noch Flaum am Kopf", betont Schmidt. Letztlich dauerte es zwei Jahre, bis sich der zum Zeitpunkt des Auffindens völlig federlose Flügel regeneriert hatte. Über die Ursache der Verletzung rätselt Lühl bis heute: "Vielleicht hat er versucht, einen Igel unter einem Stacheldrahtzaun zu schlagen und sich dabei mit den Flügeln verheddert."
Lühl sorgte dafür, dass der angeschlagene Uhu nach zwischenzeitlichem Aufenthalt in einer Pflegestation im Landkreis in die Obhut der vom Naturschutzbund (Nabu) getragenen Schutzstation bei Mössingen gelangte, wo jedes Jahr Hunderte verletzter Vögel aufpäppelt werden. "Dort gibt es nämlich eine große Voliere, wo die Tiere das Fliegen und Beuteschlagen üben können", erklärt Lühl. Da beides bei der Uhu-Dame – ihr rechter Flügel ist fast vollständig verheilt – heute gut klappt, konnte sie nun oberhalb von Oberried in die Freiheit entlassen werden. Uhus waren im Schwarzwald lange eine Seltenheit. Nach starker Verfolgung im 19. Jahrhundert erlosch ihr Vorkommen um 1920 vermutlich. Mittlerweile haben sich die Bestände etwas erholt: Seit 1963 brütet der Uhu wieder in Baden-Württemberg, landesweit gibt es derzeit 50 bis 70 Paare. Schwarzwald, Vorbergzone und Oberrheinebene werden dabei aber nur zurückhaltend neu besiedelt; im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald wird die Zahl der Brutpaare aktuell auf zwei oder drei geschätzt. Obwohl ausgewachsene Uhus kaum natürliche Feinde haben und als geschützte Vögel nicht mehr bejagt werden, sind sie nach wie vor gefährdet – durch Straßenverkehr und Stromleitungen. Entsprechend war die Stelle der Auswilderung am Dienstag gründlich ausgesucht worden: "Zum Beispiel sollten keine Zäune oder Stromdrähte in unmittelbarer Nähe sein, damit sich der Vogel nicht gleich wieder verheddert", erklärt Schmidt auf BZ-Anfrage. Untersuchungen würden nämlich belegen, dass sich ehemals in Gefangenschaft gehaltene Vögel in freier Umgebung zunächst unsicherer verhielten als ihre Artgenossen, da sie mit vielen Gefahren des Alltags noch nicht vertraut seien. "Dementsprechend ist ihre Überlebenswahrscheinlichkeit geringer", so Schmidt. Gleichwohl hofft man auf eine gute Prognose und ist gespannt darauf, ob der noch junge Eulenvogel – er wird erst im nächsten Jahr geschlechtsreif – sein Revier in der Nähe nehmen wird: "Etwa am Rinken, dort wäre das gut möglich", meint Lühl. Da der Vogel beringt ist, sind seine Wege bei etwaigen Wiederfunden gut zu verfolgen.
Andreas Braun, 9.10.2010

 

Wiedehopf an Kaiserstuhl und Tuniberg - dank Franz Nagel

Franz Nagel aus Opfingen kümmert sich seit 1991 am Tuniberg um Nistkästen für den Wiedehopf. Dieser prachtvolle Vogel war fünf Jahrzehnte lang aus der Landschaft verschwunden und brütet nun erstmals wieder im Freiburger Stadtgebiet. Der 84-Jährige freut sich besonders, diesen Erfolg ausgerechnet zum Geo-Tag der Artenvielfalt (siehe Infobox) melden zu können.

Sieben Küken sind in dem Opfinger Nistkasten geschlüpft. Wo genau, bleibt jedoch geheim. Denn der Reiz des Seltenen übt auf so manchen vorgeblichen Naturfreund eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus, weiß Franz Nagel. Dank des Engagements von Naturschützern wie ihm rutschte der Wiedehopf 2009 von der höchsten Gefährdungsstufe "vom Aussterben bedroht" in die Kategorie "stark bedroht". Bundesweit sind rund 400 Brutpaare registriert, ein Viertel davon am Kaiserstuhl. 1990, als ein spezielles Schutzprogramm einsetzte, waren es hier noch fünf Paare, und der Vogel war am Tuniberg ganz verschwunden. "Nur die alten Leute erinnerten sich noch an ihn", erzählt Nagel. In Erinnerung blieb der Wiedehopf nicht zuletzt wegen seiner Eigenschaft, sich mit einem übel riechenden Sekret aus der Bürzeldrüse gegen unliebsame Annäherung zu wehren.

Das Brutpaar aus Opfingen ist eines von sieben Paaren, die in diesem Jahr am Tuniberg Eier gelegt haben. "Dieses Jahr ist der Durchbruch. Wir können jetzt wieder von einer Population am Tuniberg sprechen", freut sich Christian Stange vom Naturschutzbund (Nabu) Freiburg, der im Auftrag des Regierungspräsidiums Freiburg das Schutzprogramm koordiniert. Der Wiederhopf zählt zu den Höhlenbrütern. Von Natur aus legt er seine Eier vorzugsweise in verlassene, noch weich gepolsterte Spechtlöcher, wie sie an Bäumen auf Streuobstwiesen vorkommen. Solche Bäume aber waren nach den großflächigen Flurneuordnungen am Tuniberg in den 1960er Jahren aus der Landschaft verschwunden. Als Ersatz dienen nun Nistkästen, die an den Innenwänden von Rebberghäuschen aufgehängt sind, in die ein Loch von außen Zugang gewährt. Auf Wiesen findet der Wiedehopf seine Leibspeise: unterirdisch lebende Grillen, Engerlinge von Mai- und Junikäfer sowie die Larven von Nachtfalten, die er mit seinem langen gebogenen Schnabel aus dem Wiesenboden zieht. Der Einsatz von Insektengiften und die Tatsache, dass wegen der zurückgehenden Viehhaltung Wiesen untergepflügt wurden, machte ihm das Leben schwer. Dass es jetzt wieder besser aussieht, liegt auch an der seit Jahren üblichen Praxis der Winzer, die Rebzeilen zu begrünen und den Insektizideinsatz zu verringern, erklärt Stange. Auffällig am amselgroßen Vogel sind die schwarz-weiß gebänderten Flügel mit gelben Einschlüssen und die etwa fünf Zentimeter lange aufrecht stehende Federhaube. Der Schwanz ist schwarz mit einer weißen Binde. Der übrige Körper ist rostbraunrot. Den dreisilbigen Ruf "Hup hup hup" hört man ab April, wenn das Männchen sein Revier markiert.

Am Kaiserstuhl wurden in diesem Frühjahr etwa 100 Paare gezählt. Von dort waren auch im Jahr 2006 erstmals Wiedehopfe nach Merdingen am Tuniberg gekommen. Die Pionierin hatte Stange als Jungvogel des Jahrgangs 2005 in Wasenweiler beringt. Offenbar hatte sie nach ihrer Rückkehr aus dem Winterquartier in Nordafrika am Kaiserstuhl keinen Platz mehr gefunden und war in die Nachbarschaft ausgewichen. Ihr damaliger Brutplatz liegt von Wasenweiler nur vier Kilometer Luftlinie entfernt. Für Christian Stange ist der Naturschutz Beruf, für Franz Nagel hingegen ein Hobby. Der frühere Mitarbeiter des Goethe-Instituts – zuletzt war er in Sri Lanka – engagiert sich seit seiner Pensionierung und Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1990. Ohne einen einzigen Wiedehopf zu sehen, hat er am Tuniberg jahrelang Nistkästen aufgehängt, diese immer wieder repariert und sauber gehalten und Beobachtungen rund um die Plätze notiert. Nun würde er die Aufgabe gern in jüngere Hände übergeben.
9.6.2010, Silvia Faller

 

Fachschaft für Ornitologie südlicher Oberrhein feiert 50 Jahre

Einen runden Geburtstag feiert dieser Tage die vor 50 Jahren gegründete "Fachschaft für Ornithologie (= Vogelkunde) südlicher Oberrhein". Dabei können die Mitglieder auf eine erfolgreiche Zeit zurückblicken: Viele der von ihnen in zum Teil jahrzehntelanger Kleinarbeit gemachten Erhebungen haben inzwischen wesentlich zur Ausweisung vieler Schutzgebiete beigetragen.

Gefeiert wird am heutigen Freitag, 11. Dezember, um 19 Uhr mit einem öffentlichen Festvortrag und Umtrunk im Hörsaal des Instituts für Biologie I (Zoologie), Hauptstraße 1, in Freiburg. Festredner ist der Leiter der Vogelwarte Helgoland, Franz Bairlein, zugleich Präsident der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft. Sieben junge Männer waren es, die im Dezember 1959 die Fachschaft aus der Taufe hoben – und noch heute sind vier von ihnen aktiv mit dabei, so auch der Vorsitzende Karl Westermann: "Zugvogelbeobachtungen am Schauinsland und systematische Wasservogelzählungen standen am Anfang unserer Tätigkeiten", berichtet der heute 71-Jährige über die ersten Jahre. Und der unermüdliche Einsatz habe sich inzwischen ausgezahlt: "Manche Gebiete, um die wir uns von Anfang an gekümmert haben, wurden zwischenzeitlich unter Schutz gestellt", zeigt sich Westermann erfreut. So zum Beispiel das so genannte Ramsar-Gebiet "Oberrhein", dem eine in der gleichnamigen iranischen Stadt geschlossene, internationale Konvention von 1971 zugrunde liegt: Viele bedrohte Wasser- und Watvögel sind in diesem Feuchtgebietsgürtel zu Hause oder nutzen ihn als Wintergäste. Überhaupt, so Westermann, habe der behördliche Naturschutz in den zurückliegenden Jahrzehnten sehr von der ehrenamtlichen Fachschaft-Arbeit profitiert: "Oftmals waren die von uns erhobene Daten eine wesentliche Grundlage, wenn es um die Benennung geschützter Flächen ging", sagt der Fachschafts-Vorsitzende – nicht zuletzt vor einigen Jahren, als das Land Baden-Württemberg zahlreiche EU-Vogelschutzgebiete nach Brüssel nachmeldete.

Schutzgebiete müssen dauerhaft gesichert werden
Trotz dieser großen Erfolge gibt es für die Aktiven der Fachschaft indes noch lange keinen Grund zum Zurücklehnen: "Viele Natura-2000-Gebiete der EU existieren erst einmal nur auf dem Papier, während die entsprechenden Pflege- und Entwicklungspläne noch nicht ausgearbeitet sind", nennt Westermann ein Beispiel für die derzeit anstehenden Aufgaben. Darüber hinaus seien im Blick auf die dauerhafte Sicherung vieler Schutzgebiete mitunter langwierige Auseinandersetzungen und ein wachsames Auge nötig – so auch jetzt bei der Frage nach den Auswirkungen des Ausbaus der Rheintalbahn auf Naturschutzgebiete wie den Arlesheimer See bei Freiburg oder die Elzwiesen bei Rust. Außerdem würden sich – gerade im Zeitalter des Klimawandels – immer wieder auch neue Dinge auftun: "Etwa das Thema Bienenfresser am Kaiserstuhl", nennt der seit 20 Jahren amtierende Vorsitzende ein weiteres Beispiel: Dieser auffallend bunt gefärbte, wärmeliebende Vogel habe bei uns bereits als ausgestorben gegolten, bevor er in den 1990er Jahren neu eingewandert sei.
Andreas Braun, 11.12.2009

 

 

Mit Falken zusammen im Gleitschirm durch die Lüfte fliegen

Am 30.Juni diesen Jahres begann alles, das erste Training mit unseren süßen Falken "Franz" und "Sissi". Nicole und ich waren sehr froh, dass Falkner Heinz uns "ausgewählt" hat, bei diesem genialen Projekt dabei zu sein. Das Ziel, mit den Falken zusammmen durch die Luft zu fliegen, gab immer wieder neue Motivation, auch wenn es manchmal nicht so funktionierte und die vielen Stunden(Nicky und ich waren ca. 120-140 Stunden bei den Falken.) an anderen Stellen fehlten. Aber Ende September zahlten sich all die Stunden und das Durchhaltevermögen aus, ganz nah flog Franz neben Ramon und mir her, inspizierte Schirm, Gurtzeug und natürlich das Futter und landete schließlich auf meiner Faust. Ein unbeschreibliches Gefühl, endlich hatte es funktioniert und es war mindestens so geil, wie ich es mir vorgestellt hatte. Fast schon majestästisch saß Franz mehrere Minuten auf meiner Faust, vollkommen entspannt, ohne Anzeichen wegfliegen zu wollen. Ramon und ich waren ziemlich euphorisch und Ramon hatte Probleme sich auf das Fliegen zu konzentrieren (ich hatte vollstes Verständnis dafür). Fantastisch war auch das extrem nahe Fliegen, zum Teil berührte Terzel mit seiner Flügelspitze die Tandemspreize, eine Steigerung wird schwierig. Nach der Landung warteten wir auf Nicky und Strubi, die ähnlich Freudestrahlend auf uns zukamen. Sie berichtete, dass Franz bei ihr auf der Schulter gelandet sei und längere Zeit ruhig sitzen blieb, einfach so, ohne Futter. Auch Heinz war begeistert, dass seine "Vision" wahr wurde und freute sich über die vielen Fotos. Diese faszinierten so sehr, dass er jetzt auch unbedingt einmal zusammen mit seinen Falken fliegen möchte. Das Ziel war erreicht, aber es war auch vollkommen klar, dass wir weiterhin trainieren würden, dieses Erlebnis war und ist jede Trainingsstunde wert. Letzten Dienstag, also gut 1 1/2 Monate nach dem Erstflug bin ich zusammen mit K-P erneut mit den Falken geflogen. Es war wieder unglaublich schön und auch K-P war sichtlich angetan von den Vögeln. Ganz komisch, wenn es um das Fliegen zusammen mit den Falken geht, stehen die Tandempiloten Schlange. ;-) Am Mittwoch war Michael, Fotograf und DFC-Mitglied, am Kandel um gute Fotos von den Falken, dem Fliegen, Heinz, Nicky und mir zu machen. Natürlich passte das Wetter nicht, deshalb blieb es leider bei einigen Bodenfotos. Auch wenn es erst Herbst ist, ich freu mich schon auf den Frühling, vielleicht drehen unsere zwei Lieblinge dann mit uns an die Basis auf und fliegen ihre ersten FAI Dreiecke
Chris, 16.11.009, http://www.schwarzwald-falke.de/html/news.php

Die Greifvogelvoliere hat Heinz Werner Scheuch selbst geplant und skizziert," erklärte Amtsleiter Bernhard Fehrenbach zum ersten Bauvorhaben auf der Tagesordnung. Sie soll auf dem Grünland vom Anwesen Langbauerhof, Höfeweg 2, errichtet werden. "Verwandtschaftliche Beziehungen zu dem Hof begründen die Standortwahl." Die kürzeste Entfernung des Platzes, auf dem "der einfache Zweckbau" (neun mal 14 Meter im Grundriss und rund drei Meter hoch) entsteht, beträgt 90 Meter zum nächsten Gebäude, alle anderen sind weiter entfernt, so dass "Gerüche und Geräusche" laut Fehrenbach Anwohner nicht stören können. Alle Räte bewilligten das Vorhaben.
28.10.2009, BZ


 

Ökologie der Krähen: Es gibt keine "Überpopulationen"

Zu www.badische-zeitung.de/service/tote-kraehen-als-vogelscheuchen-tierschuetzer-protestieren-

1986 wählte der Deutsche Bund für Vogelschutz (DBV) die Saatkrähe zum Vogel des Jahres. Damals stand die Saatkrähe sogar auf der Roten Liste. Soll sie da wieder hin? Die als Abschreckungsmethode aufgehängten Krähenkadaver nutzen nachweislich genauso wenig wie ein flatternder schwarzer Lappen. Es gibt darüber gute feldornithologische Untersuchungen. Leider scheinen weder das Regierungspräsidium noch der Bauernverband sie zu kennen. Die Behörden dulden das sinnlose, unwürdige Aushängen der Leichen. Wäre es nicht eher im Sinne des Baden-Württembergischen Naturschutzgesetztes, diese "missbräuchliche Nutzung und Verwertung von Tieren zu verhüten"? Der Vertreter des Badischen Bauernverbandes wird mit den Worten zitiert, die Krähen seien eine "Plage" und vermehrten sich ungehemmt. Tatsächlich haben die Krähenpopulationen nach der Unterschutzstellung seit 1963 beziehungsweise 1987 wieder zugenommen. Das ist begrüßenswert. Wer sich einigermaßen mit der Ökologie der Krähen auskennt, weiß, dass es keine "Überpopulationen" gibt. Seit Jahren werden unzulässige Ausnahmen von der Europäischen Vogelschutzrichtlinie genehmigt, Lobbyinteressen weichen die Gesetze auf. Sowohl Bauern- wie Nabu-Vertreter behaupten hier, für die Vergrämungsabschüsse in der Brutzeit gäbe es keine Alternativen. Das ist eindeutig falsch! Es gibt erprobte und erfolgreiche Methoden, um die Schäden an ausgesätem oder auflaufendem Getreide zu minimieren. Und die alte "Silofolien-Problematik" lässt sich durch eine zumutbare Investition in entsprechend starke Folien vorbeugend lösen. Herr God vom Bauernverband fordert "eine Regulierung des Bestandes". Wie soll das denn gehen? Es gibt dazu nicht ein einziges funktionierendes Beispiel, in dem es Menschen gelungen ist, den Bestand einer Wildvogelart nachhaltig und langfristig zu regulieren. Und: Wer verursacht hier eigentlich die Schäden? Unsere Landschaft ist aus- und aufgeräumt, übersichtlich und pflegeleicht geplant und gestaltet worden. Da haben es Wildvögel nicht leicht. Wiesen- und Bodenbrüter verschwinden oft ganz, Wald- und Heckenbewohner versuchen auszuweichen. Rabenvögel sind nicht die schwächsten Glieder der Kette. Deswegen sind sie noch da. Kiebitz und Wiedehopf wurden schon flächendeckend vertrieben. Die intensiv bewirtschaftete, mit Monokulturen überzogene Kulturlandschaft zwingt Wildvögel dazu, auf die Vernichtung der ursprünglichen Lebensräume mit der zeitlich begrenzten "Nutzung" der Kulturflächen zu reagieren. Der eigentliche Verursacher der Schäden ist der wirtschaftende Mensch. Also sollte er auch für die Folgen aufkommen. Entweder muss der Schaden hingenommen, vorbeugend durch andere Bewirtschaftung vermieden werden oder im Einzelfall finanziell entschädigt werden.  
BZ-Leserbrief vom 20.6.2009 von Till Meinrenken, Biologe, Freiburg

 

Stunde der Gartenvögel: Zählung 8.-10.Mai 2009

Für die Zeit vom 8. bis 10.Mai (heutiger Freitag bis Sonntag) lädt der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) bereits zum fünften Mal zur Teilnahme an der deutschlandweiten Aktion "Stunde der Gartenvögel" ein. Naturfreunde können dabei einen Beitrag zur Erforschung der heimischen Vogelwelt liefern: Man sucht sich einen Ort aus – zum Beispiel den eigenen Garten oder einen Park – und notiert anschließend eine Stunde lang die Anzahl der dort gesehenen oder gehörten Vogelarten. Die Beobachtungen werden dabei in eine Zählhilfe eingetragen und anschließend dem Nabu gemeldet. Für dessen Experten sind die von der Bevölkerung gewonnen Daten wichtige Orientierungspunkte bei der Analyse aktueller Trends. Unter allen Teilnehmern werden diverse Preise verlost. Im Vorjahr beteiligten sich deutschlandweit rund 45 000 Vogelfreunde – darunter viele Familien und Kinder – an dieser "Vogelzählung für jedermann". In Freiburg waren es 78 Menschen, die zusammen knapp 1800 Beobachtungen aus der Ökohauptstadt meldeten. Die meisten davon bezogen sich auf Haussperling (330) und Amsel (272). Beide Arten belegten auch deutschlandweit die Plätze eins und zwei. Die "Bronzemedaille" ging in der Breisgaumetropole 2008 jedoch nicht wie im Rest der Republik an die Kohlmeise, sondern an den Mauersegler (213 Meldungen aus Freiburg), der im Bundesschnitt indes nur auf Platz acht rangiert. Dabei scheint es sich aber um eine einmalige Momentaufnahme aufgrund zufälliger Beobachtungen zu handeln: "Es ist nicht davon auszugehen, dass der Mauersegler in Freiburg auffallend häufiger ist als in anderen Städten", meint Seglerexperte Matthias Schmidt vom Freiburger Nabu. Der Mauersegler – 2003 war er "Vogel des Jahres" -– brüte vor allem in Gebäudenischen von Altbauten, die bei Sanierungsarbeiten oftmals verlorengegangen seien.

Zur "Stunde der Gartenvögel" findet am Samstag, 9. Mai, eine kostenlose Vogelstimmenexkursion auf dem Freiburger Hauptfriedhof statt. Treffpunkt für die etwa zweistündige Veranstaltung ist um 6 Uhr morgens am Haupteingang. Dabei werden Zähl- und Bestimmungshilfen verteilt, die auch in der Nabu-Geschäftsstelle (Münsterplatz 28, Tel 0761/ 2921711) ausliegen oder im Internet unter http://www.stunde-der-gartenvoegel.de erhältlich sind
8.5.2009, Andreas Braun

 

Greifvogel-Auffangstation von Axel Haas beim Jesuitenschloss

Was bringt einen Menschen dazu, sich um Greifvögel zu kümmern? Axel Haas aus Haslach jedenfalls ist fasziniert von den Tieren, von ihrer Kraft und von ihrer Geschicklichkeit als Jäger. Andererseits berührt es ihn, wie verletzlich und in ihrer Existenz bedroht sie sind, wenn sie aus eigener Kraft keine Nahrung mehr finden. Unterhalb des Jesuitenschlosses betreibt Haas, der in Haslach wohnt, auf St. Georgener Gemarkung eine Greifvogel-Auffangstation.
Alles von Silvia Faller vom 4.4.12009 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg-suedwest/der-kindheitstraum-vom-fliegen-x1x


 

80 Steinkauzpaare in Südbaden dank Christian Stange vom Nabu

Vor 15 Jahren wurden in Südbaden nur noch zehn Steinkauzpaare gesichtet. Heute sind es 80. Gezielte Biotoppflege ist nur einer der Gründe für diese positive Entwicklung. Derzeit gelten in Deutschland 36 Prozent der Tierarten als gefährdet. Beim Vogelschutz allerdings verzeichnen die Naturschutzbehörden bundesweit Fortschritte. Einer, der dazu beiträgt, ist Christian Stange vom Naturschutzbund (Nabu) Freiburg. Der Biologe koordiniert im Auftrag des Regierungspräsidiums am Kaiserstuhl und im Breisgau ein Schutzprojekt für Obstbaumwiesen. Besonders Vögel profitieren davon, auch der Steinkauz. ....
Alles von Silvia Faller vom 31.3.2009
auf http://www.badische-zeitung.de/die-geschichte-vom-quaeckerle--13267246.html

Eisvogel - Vogel des Jahres 2008

 Eisvogel an der Dreisam Eisvogel an der Dreisam - Bild: Bernd Ebbmeyer

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV), NABU-Partner in Bayern, haben den Eisvogel im Oktober 2008 zum „Vogel des Jahres 2009” gekürt. Er war dies bereits 1973. Da der Eisvogel sauberes Wasser und unverbaute Flüsse braucht, ist er sehr selten geworden gerade auch im Südwesten Deutschlands. An der Dreisam in Freiburg kann man ihn aber mit Glück und viel Geduld sehen. Auf Höhe des SC-Stadions fing Bernd Ebbmeyer am 10. Oktober 2008 einen Eisvogel mit der Kamera ein, zu sehen mit weiteren Infos auf seiner interessanten Website Dreisamtal-Online.
18.10.2008

 

Alpensegler-Lebensraum seit 1955: Martinskirche Freiburg-Wiehre

Schon lange ist die im Jahr 1320 erbaute Martinskirche nicht nur Kirchenmännern und -frauen, sondern auch Vogelschützern ein Begriff: Bereits im Jahr 1955 brütete hier erstmals in Deutschland der ansonsten weiter südlich beheimatete Alpensegler (siehe Infobox). Am Freitag wurde die Martinskirche nun vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) mit der Plakette "Lebensraum Kirchturm" ausgezeichnet.

Dass die Freiburger Kolonie, die inzwischen auch an anderen Gebäuden in der Stadt ihre Nester baut, seit dem ersten Nistjahrgang 1955 mittlerweile auf über 300 Vögel angewachsen ist, spricht auch für die seit Jahren gute Zusammenarbeit zwischen Pfarrei und Naturschützern. "Gottes Volk und Gottes Schöpfung gehören zusammen" , meinte Pfarrer Ludwig Müller, als ihm Freiburgs Nabu-Vorsitzender Dirk Niethammer und Matthias Schmidt, langjähriger Leiter des örtlichen Alpensegler-Projekts, gemeinsam die Auszeichnung überreichten. Man werde, versicherte Pfarrer Müller, dafür Sorge tragen, dass sich diese "wunderbaren Vögel" auch weiterhin im Turm der Martinskirche wohl fühlen könnten — beispielsweise, wenn wieder einmal eine Renovierung anstehen sollte. Bereits bei der 1975 erfolgten Turmsanierung hatte man darauf geachtet, dass die Einflugslöcher der wegen ihrer hellen Unterseite als "Weißbäuche" bezeichneten Alpensegler nach Abschluss der Arbeiten erhalten blieben. Auch ansonsten nimmt man Rücksicht auf die Vögel und ihre Betreuer: So werden etwa die Glocken bei den regelmäßigen Nistkontrollen wenn möglich abgestellt, damit die Vogelkundler besser arbeiten können. Schätzungsweise 400 junge Alpensegler haben seit 1955 das Licht der Welt im Turm dieses Gotteshauses erblickt. "Letztlich wissen wir nicht, was den Alpensegler in den 1950er Jahren veranlasst hat, sich in Freiburg niederzulassen" , sagt Nabu-Experte Matthias Schmidt. Die Art breite sich seit einiger Zeit nordwärts aus und bilde dabei immer wieder einzelne "Vorposten" außerhalb ihres bisherigen Verbreitungsgebiets. Inzwischen habe die Freiburger Kolonie bereits in anderen Städten der Region, beispielsweise in Emmendingen und Achern, neue "Filialen" gegründet. Die Erstbesiedlung Freiburgs Mitte der 1950er Jahre erfolgte — so sagten es die Beringungsdaten — von Solothurn aus. Dass die in der Nordschweiz beheimateten Gründervögel bei ihren damaligen "Tagesausflügen" in den Breisgau ausgerechnet auf die Kirche am Freiburger Rathausplatz aufmerksam wurden, ist für Vogelfachmann Schmidt indes keine große Überraschung: "Die meisten anderen Kirchtürme hatten damals noch Kriegsschäden, und der Münsterturm ist aufgrund seiner Bauweise für den Alpensegler unattraktiv."

Alpensegler
Der Alpensegler (wissenschaftlich: Tachymarptis melba) erreicht eine Spannweite von bis zu 56 Zentimetern und ist durch seinen hellen Bauch leicht vom kleineren Mauersegler zu unterscheiden. Beide Arten sind Insektenfresser, die in der Luft jagen und nie freiwillig am Boden landen. Der Verbreitungsschwerpunkt des Alpenseglers sind die Gebirgsregionen Süd- und Mitteleuropas sowie die Mittelmeerküste, wo er in den Nischen steiler Felswände brütet. In Städten nützt diese geschützte Art zunehmend verschiedene Gebäude zur Aufzucht der Jungvögel. Die Tiere der Freiburger Kolonie brechen bereits Ende September zu ihren in Afrika gelegenen Winterquartieren auf, von wo sie Ende März wieder in der Breisgaumetropole zurückerwartet werden. In einem durch Spenden finanzierten Projekt vermitteln der Freiburger Nabu und die Hebelschule seit einiger Zeit mittels zweier Webcams einen Einblick in die Kinderstube des Alpenseglers. Weitere Infos www.alpensegler-freiburg.de

abr, 19.9.2008, www.badische-zeitung.de

 

 

Wiedehopf seit 2006 wieder am Tuniberg - dank Franz Nagel

Der Wiedehopf brütet seit 2006 wieder am Tuniberg / Franz Nagel aus Opfingen bemühte sich Jahrelang um Brutplätze

Diese Geschichte ist fast zu schön, um wahr zu sein. 17 Jahre lang hatte sich Franz Nagel aus Freiburg-Opfingen um Nistkästen für den Wiedehopf gekümmert. Am 3. Juni 2006 war es dann endlich so weit. An jenem Tag hat er auf Merdinger Gemarkung ein Weibchen dieser seltenen Vogelart gesichtet, vier Tage später zählte er sechs Eier im Nistkasten. Auch in Gottenheim waren damals junge Wiedehopfe zur Welt gekommen. Im
Vorjahr und in diesem Jahr sind wiederum an beiden Orten Jungvögel geschlüpft. Wo das genau stattgefunden hat, bleibt jedoch geheim. Denn der Wiedehopf zählt zu den seltensten Vögeln Baden-Württembergs. Nach Rote-Liste-Kriterien gilt für ihn die höchste Gefährdungsstufe "vom Aussterben bedroht" . Ohne das Engagement von Leuten wie Franz Nagel wäre das dem Wiedehopf auch passiert. Nahe dran war die Gattung bereits. 1990 wurden in Südbaden noch 15 Brutpaare gezählt, am Kaiserstuhl existierten damals fünf, am Tuniberg war er ganz verschwunden.

"Nur die alten Leute erinnern sich noch an ihn" , erzählt der Opfinger Franz Nagel gegenüber der BZ. "Er war nicht scheu, ist nahe an die Höfe herangekommen." In Erinnerung blieb der Wiedehopf nicht zuletzt durch die Eigenschaft der Jungvögel, sich mit einem stinkenden Sekret aus der Bürzeldrüse gegen unliebsame Annäherungsversuche zu wehren. Von den 50er Jahren an hatte der einst weit verbreitete Wiedehopf Schritt für Schritt seine Lebensgrundlage am Kaiserstuhl und am Tuniberg verloren: in erster Linie durch die Intensivierung der Landwirtschaft. Nach den großflächigen Flurneuordnungen waren viele alte Bäume und damit auch Nistmöglichkeiten aus der Landschaft verschwunden. Der Wiedehopf zählt zu den Höhlenbrütern, von Natur aus legt er seine Eier vorzugsweise in verlassene, noch weich gepolsterte Spechtlöcher. Abgesehen davon schadete ihm als Insektenfresser der zunehmende Einsatz von chemischen Insektenvertilgern. Seine Leibspeise sind Werren, das sind unterirdisch lebende Grillen, Engerlinge von Mai- und Junikäfer sowie die Larven von Nachtfaltern, die er mit seinem langen gebogenen Schnabel aus dem Boden zieht. Das Aussehen des amselgroßen Vogels ist markant. Auffällig sind die schwarz-weiß gebänderten Flügel mit gelben Einschlüssen und die etwa fünf Zentimeter lange aufrechtstehende Federhaube. Der Schwanz ist schwarz mit einer breiten weißen Binde im letzten Drittel und einer weißen Zeichnung auf der Wurzel. Der übrige Körper ist rostbraunrot. Den dreisilbigen Ruf "Hup hup hup" hört man von April an, wenn das Männchen sein Revier markiert.

Mitgliedern des Naturschutzbundes (Nabu), allen voran Christian Stange aus Freiburg, ist es zu verdanken, dass am Kaiserstuhl heute wieder eine stabile Population besteht. An die 90 Paare wurden hier in diesem Jahr gezählt. Bei Stange, der im Auftrag des Regierungspräsidiums Freiburg das Wiedehopf-Artenschutzprogramm koordiniert, laufen die Informationen von Franz Nagel und anderen Engagierten zusammen. Geschafft haben die Naturschützer das mit Nisthilfen. An die Innenwände von Rebberghäuschen haben sie Holzkästen angebracht, in die ein Loch von außen Zugang gewährt. Nicht unerwähnt bleiben soll der sparsamere Umgang der Landwirte und Winzer mit Pflanzenschutzmitteln.
Das stete Wachstum der Population am Kaiserstuhl hat Christian Stange und Franz Nagel hoffen lassen, dass die Vögel irgendwann an den Tuniberg ausweichen werden. Vor zwei Jahren war es dann so weit, wobei die Brutkästen in der Zwischenzeit von anderen Tieren rege benutzt worden waren, etwa von Siebenschläfern, Staren, Sperlingen und Meisen. Der Zuzug vom Kaiserstuhl ist belegt. Die Vogel-Pionierin von Merdingen, die Christian Stange im Juni "beim Hudern der Jungvögel" , das heißt beim Wärmen, so der Eintrag in seinem Beobachtungsbuch, gesehen hat, hatte er selbst als Jungvogel des Jahrgangs 2005 in Wasenweiler beringt. Offenbar hatte das Weibchen nach seiner Rückkehr aus dem Winterquartier in Nordafrika am Kaiserstuhl keinen Platz mehr gefunden und sich deshalb am Tuniberg umgesehen. Ihr Merdinger Brutplatz liegt von Wasenweiler nur vier Kilometer Luftlinie entfernt. Franz Nagel hat sich schon immer für Vögel interessiert, im Naturschutz aktiv ist er seit seiner Pensionierung im Jahr 1990. Als Mitarbeiter des Goethe-Instituts war er in der ganzen Welt herumgekommen, zuletzt war er Leiter des Instituts auf Sri Lanka, wo der Wiedehopf ebenfalls heimisch ist. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland meldete er sich beim Naturschutzbund. Er kam gerade recht, das Wiedehopf-Schutzprogramm war damals gerade angelaufen. Nach seinem Umzug nach Opfingen lag es nahe, dass Franz Nagel das Gebiet des Tunibergs übernimmt. Ohne einen einzigen Wiedehopf zu Gesicht zu bekommen, hat er hier jahrelang Nistkästen aufgehängt, immer wieder ersetzt oder repariert und sauber gehalten. Von April an ist der 82-Jährige fast täglich draußen und notiert seine Beobachtungen rund um die Plätze. Er hat sich eigens ein vierradgetriebenes Auto angeschafft, um bei schlechtem Wetter auf den Rebbergwegen voranzukommen und kennt sich wie sonst kaum ein anderer im gesamten rund 1000 Hektar großen Gebiet aus.
Franz Nagel freut sich über alle Maßen, dass sich seine Anstrengungen nach so vielen Jahren gelohnt haben. Er würde die Aufgabe allerdings gern in jüngere Hände übergeben.
Silvia Faller, 3.9.2008, www.badische-zeitung.de

 

Alpensegler: Nester samt Jungvögel im alten Postgebäude zerstört

Matthias Schmidt ist schockiert. Der Naturschutzwart des Naturschutzbundes Freiburg hat entdeckt, dass im alten Postgebäude an der Heinrich-von-Stephan-Straße fünf Alpensegler-Nester zerstört und alle Jungvögel beseitigt wurden. Die Alpensegler sind eine besonders geschützte Art. Nun ermittelt die Polizei: "Wir haben noch keinen Tatverdacht, aber der oder die Täter müssen sich auf dem Gelände auskennen", bestätigt Polizeisprecher Ulrich Brecht die BZ-Informationen.

Das Umweltschutzamt hatte die Polizei um diese Ermittlungen gebeten: "Das ist eine sehr traurige Geschichte, der Alpensegler ist ein Juwel für Freiburg", sagt dessen Leiter Dieter Wörner. Bis zu sechs Brutpaare ziehen ihre Jungen in den Nestern auf dem Dachboden des Postgebäudes auf, bevor sich Eltern und Kinder Ende September auf den langen Weg nach Afrika machen. 1989 wurden die Segler, die im Süden Deutschlands ihre weltweit nördlichsten Kolonien haben, erstmals auf dem Postareal entdeckt.
Zwei Jahre später sichteten Postler die ersten Jungen. "Die alte Post ist auch wissenschaftlich ein besonderer Standort, weil man hier an die Nester kommen kann, um etwa Jungvögel zu beringen" , sagt Schmidt. Ihm ist "völlig schleierhaft, wie man so etwas machen kann" . Rechtlich gesehen handelt es sich dabei um einen Verstoß gegen das Bundes- und Landesnaturschutzgesetz, der nach Auskunft von Oberstaatsanwalt Michael Mächtel dann mit maximal drei Jahren Gefängnis bestraft wird, wenn es sich um eine vorsätzliche, gewerbsmäßige oder gewohnheitsmäßige Straftat handelt. Andernfalls wäre es eine Ordnungswidrigkeit, die das Umweltschutzamt mit einem Bußgeld bis zu 50 000 Euro ahnden könne. Ein Motiv könnte darin liegen, dass sich jemand von den Alpenseglern gestört fühlte — allerdings ist Schmidt der Einzige, der auf dem Gelände wohnt. Da die Post das komplette Areal im Zuge des Ausbaus der Heinrich-von-Stephan-Straße verkaufen will - und nach BZ-Informationen gerade in diesen Tagen mit mindestens einem möglichen Investor intensiv verhandelt - , wird auch darüber spekuliert, dass mit den Nestern der geschützten Segler womöglich ein Vermarktungshemmnis beseitigt werden sollte. Ein Abriss des hinteren Gebäudes kommt jedenfalls mit Alpenseglern in der Zeit vom 1. April bis 1. Oktober nicht in Frage — ohne Segler jederzeit. Bereits 2001 waren auf dem Post-Dachboden auf einmal alle Jungvögel verschwunden. Damals hatte ein Steinmarder ein Fressen gefunden. Seither aber hatte Schmidt stets Marderabwehr betrieben und seinerzeit waren die Nester auch nicht zerstört worden: Starke Indizien dafür, dass es jetzt kein Raubtier war, das die Nester ausgenommen hat. Die Alpensegler hatten sich durch diesen Anschlag übrigens nicht daran hindern lassen, im Frühjahr 2002 wieder Nester auf ihrem angestammten Gebäude zu bauen. Damit rechnet Schmidt nun auch im kommenden April. Für diese Saison aber haben sich die Eltern der entwendeten Jungvögel von der alten Post abgewendet. Zum Trost gibt es immerhin gibt es noch vier Mauersegler, die im Post-Innenhof ihre Flugkünste zeigen.
Lars Bargmann, 29.7.2008, BZ

www.alpensegler-freiburg.de

 

 

 

Lebensraum Kirchturm: Falken und Dohlen am Stühlinger Kirchturm

Weil die Herz-Jesu-Kirche dem Artenschutz dient, hat der Naturschutzbund Deutschland sie ausgezeichnet

Die katholische Herz-Jesu-Kirche ist Heimat für bedrohte Vögel: Mehrere Dutzend Falken und Dohlen haben seit 1997 in den beiden Türmen der 1897 eingeweihten Kirche das Licht der Welt erblickt. Dies ist nicht selbstverständlich, da die alten Brutplätze bei der 1996 erfolgten Außensanierung des Gotteshauses verloren gingen. Auf Initiative des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) wurden daraufhin unter den Dachhauben zwei Nistkästen angebracht. Als Anerkennung für diese Artenschutzmaßnahme wird die Herz-Jesu-Kirche heute als erstes Kirchengebäude in Freiburg von der Aktion "Lebensraum Kirchturm" (siehe Infobox) ausgezeichnet. "Seit vielen Jahren arbeiten wir erfolgreich mit der Herz-Jesu-Gemeinde zusammen" , sagt Matthias Schmidt vom Freiburger Nabu. Als Dankeschön für deren Offenheit in Sachen Naturschutz werden Vertreter des örtlichen Nabu-Vorstandes heute Nachmittag dem Pfarrer der Herz-Jesu-Kirche, Hansjörg Rasch, neben einer Urkunde auch eine Plakette überreichen. Sie soll in Zukunft Kirchenbesucher und Passanten auf die Bedeutung der Stühlinger Kirche als Lebensraum hinweisen. Leider wurden insbesondere in der Vergangenheit viele Nischen an Kirchenbauten aus Furcht vor Stadttauben dichtgemacht, so dass wertvolle Lebensräume verloren gingen. Dabei schließen sich Taubenabwehr und Artenschutz für andere Vogelarten nicht grundsätzlich aus: "Nistmöglichkeiten und Dachluken können so gestaltet werden, dass sie von Falken, Eulen und Fledermäusen, nicht aber von Tauben genutzt werden können" , betont der Glockeninspekteur des Erzbistums Freiburg, Kurt Kramer. Bei der Herz-Jesu-Kirche, deren Fassadenvorsprünge mit Drähten gegen Tauben gesichert sind, hat man unter die Hauben der beiden Kirchtürme zwei Nistkästen montiert, deren Einfluglöcher von außen gut sichtbar sind. Dass sich in den Falkenkästen hin und wieder — so auch derzeit — Dohlen einquartieren, spielt aus Sicht des Naturschutzes keine Rolle: "Dohlen sind genauso schutzbedürftig und hierzulande sogar seltener als Turmfalken" , gibt Vogelfachmann Schmidt als Grund dafür an, weshalb man die schwarz-grau gezeichneten Rabenvögel ebenso gern sieht wie Turmfalken. Auch Pfarrer Rasch freut sich über seine gefiederten Untermieter: "Bewahrung der Schöpfung ist ja eine wesentliche Aufgabe der Kirche" , erklärt der Theologe. Gerade heutzutage, wo der klassische Naturschutzgedanke eher schwinde, sei es wichtig, auf die Belange des Artenschutzes aufmerksam zu machen. Im Rahmen der vom 26. bis 29. Juni stattfindenden "Freiburger Glockentage" wird übrigens auch das Freiburger Münster mit der Lebensraum-Plakette gekürt werden: In der Bischofskirche sind zahlreiche Fledermäuse zu Hause.

Lebensraum Kirchturm
Vor einem Jahr hat der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) gemeinsam mit den großen Kirchen die Aktion "Lebensraum Kirchturm" begründet. Die Kampagne soll über tiergerechte Sanierungsmöglichkeiten von Kirchen informieren und auf deren Bedeutung für gefährdete Arten hinweisen — beispielsweise brüten in Deutschland rund zwei Drittel aller Turmfalken in Kirchtürmen. Auch für Schleiereulen und Fledermäuse sind Gotteshäuser zu überlebenswichtigen Refugien geworden. Kirchengebäude aller Konfessionen, die dem Artenschutz dienen, werden bei der Aktion mit einer besonderen Plakette ausgezeichnet. Bundesweit wurden bislang rund 200 Kirchen prämiert. Weitere Infos gibt es beim Freiburger Nabu (Telefon: 0761 / 2921711).

abr, 11.6.2008, BZ

 

Adebar-Projekt: Brutvogelatlas, Birdrace, Stiftung Vogelmonitoring

Vögelzählen ist nicht nur ein skurriler Wettbewerb für Hobby-Ornithologen. Damit füllt man ganze Atlanten

Die Männer schauen nicht auf den Weg. Schmal, uneben, gesäumt von feuchtem Gras — fast achtlos holpern sie mit ihren Fahrrädern darauf entlang. Sie blicken auf den Neckar zu ihrer Linken, auf die zart grünenden Büsche und Bäume entlang des Ufers, nach oben ins Morgenblau des Himmels. Plötzlich bremst Andreas Hachenberg. "Eine Mandarinente", ruft er und reißt sein Fernglas hoch. "Geil!" Auch Mathias Kramer guckt. Klarer Fall, diese Ente. Dennis Sprenger macht einen Strich auf der Liste. Seit dem Start um halb sechs purzeln die Vogelnamen nur so. Nachtigall und Kohlmeise, Klappergrasmücke und Gartenbaumläufer, Blesshuhn und Wacholderdrossel. In Deutschland findet gerade ein Birdrace statt; es gilt, innerhalb von 24 Stunden so viele Vogelarten wie möglich zu bestimmen. Dieses Jahr nehmen 117 Teams zwischen Sylt und Bodensee teil — mehr als jemals zuvor. Die Mannschaft, die am Ende des Tages die längste Vogelliste hat, gewinnt. Das vierköpfige Team "Tuerteltauben" hat für die Wettjagd seinen Heimatlandkreis Tübingen gewählt. "Wir wollen mindestens 100 Arten schaffen" , sagt Andreas Hachenberg, ein 36-jähriger Biologie- und Geografielehrer, und tritt schon wieder in die Pedale. "So, weiter geht’s." Was wie eine skurrile Sportveranstaltung anmutet, ist bei genauerem Hinsehen mehr. Das vom Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) veranstaltete Birdrace nutzt auch dem Artenschutz: "Jedes Jahr beobachten die Teams seltene und ungewöhnliche Arten - oder stellen fest, dass früher auffällige Arten inzwischen schwer zu finden sind" , sagt Birdrace-Organisator Daniel Doer. Jede Mannschaft treibt zudem Spendengelder ein, die seit der deutschen Birdrace-Premiere im Jahr 2004 an das Adebar-Projekt gehen — den neuen "Atlas deutscher Brutvogelarten" , der 2010 erscheinen soll. Namensvater des ehrgeizigen Vorhabens ist Hans-Günther Bauer, Biologe am Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell. Vor zehn Jahren entwickelte er mit anderen Experten das Konzept eines modernen gesamtdeutschen Brutvogelatlas: Ein großformatiges Buch, mit einer farbenprächtigen Doppelseite pro Vogel. Auf Deutschlandkarten ist für jede Art die Häufigkeit eingetragen, ergänzt durch Bilder und Sachtexte zu Entwicklung, Gefährdung und Eigenarten der Vögel. Das Neue daran: Erstmals sollen alle Daten für das gesamte Bundesgebiet nach einheitlicher, wissenschaftlich belastbarer Methode erhoben werden. 2003 übernahm die Stiftung Vogelmonitoring Deutschland die Federführung des Projekts; 2005 konnten die Kartierungen im Freiland beginnen.

Insgesamt sind etwa 2000 ehrenamtliche Vogelkundler für Adebar im Einsatz. Ihre Hauptarbeit besteht darin, herauszufinden, wie groß der Bestand mittelhäufiger Vogelarten in bestimmten Lebensräumen ist. Dafür machen sie Stichproben, die später hochgerechnet werden. Auch der 31-jährige Evolutionsbiologe Nils Anthes, der vierte Mann im Team "Tuerteltauben", ist dabei. Er beobachtet seit seinem elften Lebensjahr Vögel. "Ein bisschen durchgeknallt muss man wohl schon sein, um das zu machen mit der ganzen Vogelguckerei" , meint er und lacht. "Aber für mich war von Anfang an klar, dass ich mich an Adebar beteilige." Seine Routine zahlt sich nun im Wettkampf aus. Die zwei schwarzen Punkte am Himmel? Baumpieper, logisch. Oder der Vogel im Gebüsch, der wie eine ratternde Nähmaschine klingt? Keine Frage, ein Feldschwirl. Am Waldesrand ahmt Anthes geübt den Gesang eines Grauspechts nach und lauscht. Keine Antwort. "Normalerweise reagieren die darauf sehr gut" , sagt er. Es ist Mittagszeit, über 90 Arten haben die Tübinger Vogeljäger schon zusammen. Langsam wird es mühsam. Die Birdracer steigen vom Rad aufs Auto um: "Für mehr als hundert Arten muss man gezielt Stellen anfahren" , sagt Nils Anthes. Geschummelt wird beim Birdrace nicht, heißt es. Das sei eine Frage der Ehre. Vögel gelten international als Indikatoren für den Zustand von Landschaft und Natur. Sie sind sehr mobil, schätzen vielfältige Strukturen und haben hohe Ansprüche an intakte Lebensräume. Verschlechtern sich die Bedingungen, gehen die Bestandszahlen nach unten: "Wenn Vögel verschwinden, bedeutet das, dass sich etwas verändert hat", sagt Franz Bairlein, Professor für Zoologie an der Universität Oldenburg und Direktor des Instituts für Vogelforschung in Wilhelmshaven.

Um Veränderungen in Vogelbeständen zu überwachen, laufen in Deutschland seit Jahren verschiedene Monitoring-Programme. Die aktuellsten Daten über häufige Brutvogelarten werden in Adebar integriert. Ähnliches gilt für seltene Vogelarten wie den Weißstorch oder den Seeadler: Über sie wissen Experten ohnehin sehr gut Bescheid. Auch der Uhu gehört dazu — ausgerechnet die hundertste Art, die das "Tuerteltauben" -Team findet, in einem Muschelkalksteinbruch. Dass der Uhu dort irgendwo brüte, sei schon länger bekannt, verrät Nils Anthes. Trotzdem suchen die Männer die Steinwand eine gute Viertelstunde vergeblich ab, bis das Tier schließlich auf einer Kante entdeckt wird. Anthes stürzt zum Fernrohr mit dem Stativ. "Stark" , ruft er, "der sitzt da fett!"
Offiziell sind Daten und Beobachtungen aus dem Birdrace nicht für den neuen Brutvogelatlas verwertbar. Und doch hinterlassen sie unauffällig ihre Spuren. "Ich habe zum Beispiel heute so häufig Schwanzmeisen gesehen" , sagt Mathias Kramer, Adebar-Koordinator für Baden- Württemberg, "dass ich mich bestätigt fühle, wenn ich für diese Art Häufigkeiten zuordne." Franz Bairlein zeigt sich von Adebar überzeugt: "Der neue Atlas und die Monitoring- Programme ergänzen sich hervorragend" , urteilt er. "Adebar bietet einen guten Mittelweg zwischen schneller Information und hoher Qualität." Außerdem kann der Atlas helfen, mögliche Ursachen für Veränderungen in Vogelbeständen zu erkennen. Auch die Aufstellung von Roten Listen und die Beurteilung von Naturschutzmaßnahmen könnten erleichtert werden. Für einige schwer erfassbare Arten wird es Datenlücken geben. Noch etwa 20 Prozent der rund 3000 Bearbeitungs flächen für mittelhäufige Arten sind nicht vergeben. Und was an Auswertungen von den Kartierern zurückkommt, wird nicht immer einheitlich sein. Kai Gedeon, Vorsitzender der Vogelmonitoring-Stiftung, bereitet das wenig Kummer: Die Daten halte er für zuverlässig, Lücken dürften aus anderen Quellen wie zum Beispiel den Archiven der Vogelschutzwarten aufgefüllt werden, Grauzonen lägen in der Natur der Sache. Ende Juni dieses Jahres soll mit den Kartierungen Schluss sein. "Jetzt ist es unsere Aufgabe, im Zeitplan zu bleiben und den Atlas 2010 tatsächlich zu publizieren", sagt Gedeon. So weit denken die Birdracer aus Tübingen heute nicht. Stattdessen diskutieren sie über die Fahrtroute. Es ist halb neun und langsam wird es dunkel. "Waldschnepfe, Waldkauz, Schleiereule und Steinkauz — die vier holen wir noch" , sagt Mathias Kramer. Schließlich stehen sie im Schönbuch an einer Lichtung, blicken in das nächtliche Blau des Himmels und warten auf eine Waldschnepfe. Und tatsächlich, da kommt sie angeflogen. Auch ein Waldkauz meldet sich mit einem schaurigen Hu-Huhuhu — die 108. Art. Die letzte halbe Stunde verbringen die vier auf einem Hang unter Obstbäumen. Ziemlich müde, leicht fröstelnd, und doch irgendwie verdammt glücklich. Um halb elf erklären sie das Birdrace für beendet. Schleiereule und Steinkauz haben sich nicht mehr gemeldet. Ergibt Platz 45 in der Gesamtwertung. Macht nichts. "Nächstes Jahr" , versprechen die "Tuerteltauben" , "sind wir wieder am Start."
Maren Werneke , 17.5.2008, BZ

 

 

Kormorane im Vogelschutzgebiet am Bodensee vergrämen?

Expertenwissen wird außer Acht gelassen
Kaum im Amt, entfacht der neue Regierungspräsident Julian Würtenberger am friedlichen Bodensee einen erbitterten Krieg zwischen Kommerz und Naturschutz. Dass im Kampf zwischen Mensch und dem hilflosen Kormoran der Schwächere verliert, ist programmiert und erwünscht. Als Hohn spielt sich das Ganze in einem Naturschutzgebiet mit geschützten Vögeln ab. Traurig dabei ist, dass Expertenwissen vollkommen außer Acht gelassen wird. Professor Reiner Eckmann vom Limnologischen Institut der Universität Konstanz stellte in mehrjährigen Untersuchungen nicht den Kormoran, sondern den immer wärmer werdende Bodensee und die Fischer mit der Maschengröße ihrer Netze als Schuldige fest. Da kleinere Felchen auch leichter sind, geht schon deshalb die Fangquote, die von den Fischern in Kilo angegeben wird, zurück. Laut einem anderen Experten fressen die Kormorane in der Hauptsache Weißfische, die es zuhauf im Bodensee gibt und die von den Fischern gar nicht gefangen werden. Zwar ernähren sich Kretzer auch von Weißfischen; aber sie fressen die kleinen Fische und der Kormoran die größeren. Der Bestand im See ist für beide Tierarten mehr als ausreichend. Warum wurden im Regierungspräsidium diese Fakten nicht in die Entscheidung mit einbezogen? Außerdem wissen viele nicht, dass Tiere — auch Vögel — genauso ein Gefühlsleben wie Menschen haben. In jahrelanger Beobachtung von Tieren habe ich das in erschütternden Erlebnissen gelernt. Die Kormorane trauern um ihre verlorene Brut genauso wie Eltern bei einer Früh- oder Totgeburt.
BZ-Leserbrief vom 25.4.2008 von Gerda Brombach, Konstanz
 

Die Aktion wird für den Tourismus negativ sein
Das Regierungspräsidium Freiburg hat dem Anliegen der Angler am Bodensee entsprochen und erlaubt die Vergrämung von Kormoranen in einem Natur- und Vogelschutzgebiet. Das ist ein Skandal erster Güte. Wo sollen sich denn Vögel sonst noch frei entfalten können, wenn nicht in einem Vogelschutzgebiet? Baden-Württemberg und ganz Deutschland machen sich international lächerlich, wenn wir auf der einen Seite Wale, Robben und Elefanten in weit entfernten Ländern schützen wollen, im eigenen Land aber alles wegballern, was Anglern und Jägern die Beute abjagen kann (Bruno lässt grüßen). Wie soll ein nachhaltiger Tourismus entstehen, wenn wir die Naturschutzgebiete nicht respektieren? Eine ganz üble Entscheidung, die da getroffen wurde, sie ist keineswegs dazu da, die wenigen Arbeitsplätze bei Berufsfischern zu erhalten (denn noch ist nicht nachgewiesen, dass Kormorane am Fischrückgang schuld sind), sondern sie zerstört Arbeitsplätze im Tourismus, denn der Bodensee hat seinen guten Ruf für Naturbeobachter dadurch eingebüßt. Über 3000 Naturfreunde haben per Mail gegen die Kormoranvergrämung protestiert, die Aktion hat große Wellen geschlagen und wird sich auf die Belegungszahlen der Beherbergungsbetriebe am Bodensee negativ auswirken. Ich kann nur hoffen, dass die Proteste weitergehen und sich in den nächsten Wahlen niederschlagen.
BZ-Leserbrief vom 25.4.2008 von Rainer Stoll, Ballrechten (Nabu Müllheim)

 

Spechte hacken Löcher in gedämmte Hausfassaden

In der Ökohauptstadt klopfen Spechtvögel seit einiger Zeit nicht nur an Altholz: Vor allem Buntspechte entdecken immer häufiger, dass sich gedämmte Hausfassaden ebenso als Klangkörper eignen wie Bäume im Wald — zum Beispiel bei der Herbstbalz. Was aus Sicht der wissenschaftlichen Ökologie ein interessantes Phänomen ist, ärgert indes Haus- und Wohnungsbesitzer: Folgeschäden von mehreren tausend Euro sind möglich. Vogelkundler und Architekten raten bei Neubauten zu einem glatten Außenputz, an dem die Vögel keinen Halt finden.



Neuerdings wird Andreas Wolff aus Littenweiler hin und wieder von merkwürdigen Klopfgeräuschen geweckt. "Ich konnte mir erst gar keinen Reim darauf machen" , meint der 22-jährige Mathematikstudent, bis sich ein Mitbewohner auf die Lauer legte und schließlich einen Buntspecht als Quelle der morgendlichen "Ruhestörung" ausmachte — der Vogel hatte zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Löcher in die Fassade des frisch sanierten Studentenwohnheims gehämmert, in dem der angehenden Lehrer wohnt. Ereignisse dieser Art sind in Freiburg keine Seltenheit mehr: "Es rufen immer wieder Leute bei uns deswegen an" , sagt Friederike Strauß von der Freiburger Gruppe im Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Besonders hartnäckig gestaltet sich ein Fall an der Peter-Thumb-Straße in der Unterwiehre: Hier wird ein Häuserkomplex mit zirka 50 Wohnungen seit mehr als zehn Jahren von Spechten heimgesucht: "Wir hatten mehr als 60 Spechtlöcher, vor allem unterhalb der Flachdächer und an den Hausecken, wo die Vögel gut hinkamen", klagt Hella Künstle-Rottler vom Eigentümer-Beirat. Hinter den Löchern hätten bereits andere Vögel genistet und dabei die Wärmedämmung immer weiter zerstört. Ruhe sei erst eingekehrt, nachdem die besonders gefährdeten, dachnahen Bereiche mit Metallplatten abgedeckt worden waren. "Die Kosten dafür waren im fünfstelligen Bereich" , sagt Künstle-Rottler. Anders als im eben geschilderten Fall ist es am Psychologischen Institut der Uni in der Engelberger Straße zumindest vorerst gelungen, die gefiederten Störenfriede durch Attrappen zu vertreiben: "Insgesamt sechs künstliche Schwarzspechte sollen signalisieren, dass der Platz bereits besetzt ist" , erläutert Benjamin Bert vom Universitätsbauamt. Seit dem Anbringen der Spechtbilder im vergangenen Jahr sei die Hackerei erst einmal zu Ende. Vogelkundler weisen jedoch darauf hin, dass Attrappen meist nur für kurze Zeit wirken: "Spechte sind schlau und gewöhnen sich an starre Muster" , erklärt Pressesprecher Hannes Huber vom Nabu-Landesverband in Stuttgart. Wenn Abschreckungsmotive — außer Attrappen kommen auch Wimpel und Girlanden in Frage — dauerhaft wirken sollen, müsste deren Anordnung zumindest regelmäßig verändert werden. Eine Wirksamkeits-Garantie gebe es aber auch dann nicht. Umso wichtiger sei die Wahl geeigneter Baumaterialien: "Hilfreich kann es sein, an den Hausecken einen besonders starken Putz zu verwenden" , so Huber. Ähnlich lautet die Empfehlung des Architektenverbands: "Bei Neubeuten sollte man zur Vorbeugung auf die Wahl eines glatten Außenputzes achten, an dem sich Spechte nicht festkrallen können" , sagt Eva Schlechtendahl, Vize-Präsidentin der Architektenkammer Baden-Württemberg. Weitere Hinweise, wie sich Spechtschäden an Gebäuden vermeiden lassen, unter
/www.nabu.de/m05/m05_03/01954.html

Andreas Braun , 15.11.2007

 

Zwei Steinkauz-Jungvögel in Mauchen - bald im Eggenertal?

Ein überraschendes Erfolgserlebnis gab es für Naturschützer im Bund Bad Bellingen/Schliengen. Bei einer Niströhrenkontrolle in Mauchen wurde erstmals auf Schliengener Gemarkung die Brut eines Steinkauzes nachgewiesen. Die beinahe schon einmal ausgestorbene Art setzt damit ihre Ausbreitung vom Landkreis Lörrach nach Norden hin fort. Nun wird es immer realistischer, dass auch das für Steinkäuze ideal geeignete Eggenertal bald wieder besiedelt werden könnte.

Vor acht Jahren wurden die Steinkauzröhren in Mauchen und im Eggenertal aufgehängt. Die jährlichen Kontrollen wurden aber mangels Erfolg bald eingestellt. In diesen Jahren haben sich Steinkauzpopulationen in Blansingen und Tannenkirch etabliert. Angespornt durch die Bruterfolge in den Nachbargemeinden haben sich BUND Vorsitzender Wilfried Vollmer und Wolfram Gawehn spontan zur Kontrolle der Röhren entschlossen. Groß war ihre Freude, als ihnen in Mauchen zwei junge und fast schon flügge Steinkäuze neugierig entgegen blickten.
Nach Benachrichtigung von Franz Preiss, der seit vielen Jahren den Steinkauzschutz im Landkreis Lörrach organisiert und seit geraumer Zeit ein trinationales Projekt mit gestaltet, wurden die beiden Jungtiere gerade noch vor dem Flüggewerden beringt. Preiss ist sich fast sicher, dass in der Röhre mehr als zwei Junge großgezogen wurden und die älteren Geschwister bereits die Nisthilfe verlassen haben.
Der Brutort befindet sich in unmittelbarer Nähe eines vom Bund seit Jahren gepflegten Feuchtbiotops. Groß ist nun die Hoffnung, dass die seltene Eulenart von hier den Weg in das Eggenertal finden wird. Dort warten außer fast idealen Verhältnisse auch eine ganze Menge künstlicher Röhren auf den Steinkauz.
mwi, 2.7.2007


 

 

 

Schleiereulen im Markgräflerland

Diavortrag am 18.04.07 im Stadthaus Neuenburg (Habsburgersaal), 20.00 Uhr
Referent Werner Bußmann, Ballrechten-Dottingen,
wgBussmann@web.de

 

Flächen als Vogelschutzgebiet - Anhörungsverfahren bis Anfang Februar

Das Land Baden-Württemberg muss zusätzliche Vogelschutzgebiete nach Brüssel melden. Betroffen ist auch der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald: Um den Vorgaben der 1979 in Kraft getretenen EU-Vogelschutzrichtlinie gerecht zu werden, sollen demnächst 7631 Hektar — rund fünfeinhalb Prozent der Kreisfläche — zu Schutzgebieten werden, zum Beispiel im Schwarzwald und am südwestlichen Kaiserstuhl. Auch die Meinung der Bevölkerung ist gefragt: Bis zum 1. Februar 2007 können sich interessierte Bürger zu den Gebietsvorschlägen äußern.

"Bereits 1991 wurden 18 250 Hektar Kreisfläche als europaweite Vogelschutzgebiete gemeldet" , erläutert Thomas Dellert vom Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald auf Anfrage. Mit gut 13 Prozent der Kreisfläche habe der Umfang dieser ersten Meldekulisse deutlich über dem Landesschnitt gelegen. "Diese hohe Zahl spiegelt die landschaftliche Vielfalt im Landkreis wider" , sagt Dellert. Da Baden-Württemberg seine Quote insgesamt nicht erfüllt hat, müssen jetzt weitere Gebiete nachgemeldet werden.
Unter anderem schlagen die vom Ministerium für den Ländlichen Raum in Stuttgart mit der Gebietsanalyse beauftragten Experten weitere Teile des Südschwarzwalds als Erweiterungsgebiet vor. Betroffen ist zum Beispiel auch die Gemeinde Oberried: 1046 Hektar zwischen Schauinsland und Hochfarn sind hier als Nachmeldekulisse vorgesehen. Das Gebiet gilt als das landesweit bedeutendste für die Ringdrossel, einem amselgroßen Vogel mit einem weißen Bruststreifen. Sie lebt vorwiegend in Nadel- und Moorwäldern oberhalb 900 Meter Höhe und gilt als ausgesprochener Allesfresser.
Im Gegensatz dazu sind mit dem Bienenfresser und Wiedehopf am südlichen Kaiserstuhl zwei ausgesprochen wärmeliebende Vogelarten zu Hause, die von der aktuellen Klimaerwärmung profitieren: "Ihr Bestand hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen" , sagt Thomas Coch vom Naturzentrum Kaiserstuhl. Der auffällige Wiedehopf, der sich vor allem von größeren Insekten ernährt, benötigt offene Landschaften mit lockerem Baumbestand. Solche findet er zum Beispiel in den Weinanbaugebieten westlich von Ihringen, weshalb hier 385 Hektar um den Blankenhornsberg zu einem europaweiten Vogelschutzgebiet werden sollen. Biologen sprechen dabei von einer guten Zusammenarbeit mit den örtlichen Winzern, die ihre Bewirtschaftungsmaßnahmen vielfach sehr auf die Bedürfnisse der bedrohten Vögel abgestimmt hätten. Bevor die neuen Schutzgebiete an die Europäische Kommission weitergemeldet werden, führt das Land Baden-Württemberg ein aufwendiges Beteiligungsverfahren durch. Auch Privatpersonen wird so die Möglichkeit gegeben, sich zu den geplanten Maßnahmen zu äußern. "Durch Anregungen aus der Bevölkerung soll die Gebietsauswahl auf eine fachlich abgesicherte und von einer breiten Basis getragenen Grundlage gestellt werden" , heißt es dazu in einer Erklärung des Ministeriums für den Ländlichen Raum in Stuttgart.

Die Frist zur Stellungnahme läuft bis zum 1. Februar 2007. Alle nötigen Materialien — Karten, Datenblätter und das erforderliche Formblatt — gibt es im Internet unter www.natura2000-bw.de
Weitere Informationen sind auch bei den betroffenen Städten und Gemeinden erhältlich.
A
ndreas Braun , 16.1.2007, www.badische-zeitung.de


 

Vogeleier-Ausstellung am Feldberg

Huhn (drei Fotos: NAZ) Rebhuhn Storch

Kaum ist Weihnachten vorbei, da denken wir schon an Ostern. Das Haus der Natur auf dem Feldberg zeigt bis Mitte April eine einzigartige Sonderausstellung über die Wunderwelt der Vogeleier. Kein Ei gleicht dem anderen - und 300 verschiedene Eier von 70 Vogelarten bestechen nicht nur durch ihre individuelle Form und Größe, auch ihre verschiedenen Musterungen und Farbvarianten sind bewundernswert. Und wussten Sie schon, dass ein Uhu nur maximal zwei Eier im Jahr legt - ein Haushuhn dagegen jeden Tag ein Ei? Ob nun das Ei zuerst da war oder das Huhn - diese Frage können wir auch nicht klären, dafür aber viel Wissenswertes rund ums Ei. 

Zu sehen ist die Sammlung von Dienstag bis Sonntag, 10 - 17 Uhr im Haus der Natur. Der Eintritt zur Ausstellung "Mehr als das Gelbe vom Ei..." ist frei. 
Hubertus Knoblauch, Naturschutzzentrum Südschwarzwald, Haus der Natur, 12.1.2007


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Eule, Kauz, Sperlingskauz und Nachteule um Neustadt

Kreaturen der Nacht, geheimnisvoll und durch ihre schaurigen Rufe am Waldrand manchmal etwas gruselig - die Eulen. Seit jeher haben die schönen Nachtaktiven den Menschen in besonderer Weise fasziniert, eine 30 000 Jahre alte Zeichnung existiert noch an einer Felswand der Grotte Chauvet. Der unheimliche Ruf des Kauzes in dunkler Nacht “komm-mit komm-mit” wurde vor allem im Mittelalter als Totenruf gedeutet. Ein eigenes Nest baut die Eule nicht: Sie legt ihre Eier auf den kahlen Boden einer verlassenen Baumhöhle. Ist dieser Vogel also unästhetisch?

Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, ist seit dem vergangenen Freitag eine Ausstellung der besonderen Art auf dem Feldberg zu sehen: Eule und Mensch. Christoph Purschke, Doktorand am Institut für Landespflege der Universität Freiburg, hielt zur Ausstellungseröffnung im “Haus der Natur” einen spannenden Vortrag über die biologische Natur der Eulen. Die Besucher gewannen einen tiefen Einblick über die nächtlichen Lebensweise der “komischen Käuze”. Der Biologe präsentierte den Besuchern Bilder, die er auf seinen nächtlichen Exkursionen im Hochschwarzwald und im Hotzenwald von den Vögeln machte. Der Fokus des Vortrags lag vor allem auf dem im Hochschwarzwald heimischen Sperlingskauz, dem Rauhfußkauz und dem noch relativ häufigen Waldkauz. Der Sperlingskauz, der durchweg nur noch in den vielstufigen naturnahen Alterswäldern vorkommt, galt 1967 in Baden-Württemberg als ausgestorben. 1968 und 1969 wurden dann in einem speziellen Artenschutzprogramm 33 in Gefangenschaft gezüchtete Sperlingskäuze im Raum Neustadt wieder ausgewildert. Der heutige Bestand liegt bei 400 bis 600, die Art gilt jedoch noch immer als besonders gefährdet. “Sperlingskauz und Rauhfußkauz kommen vorwiegend nur noch im Schwarzwald vor, sonst sind sie rar” , weiß der passionierte Eulenforscher. Um diese seltenen Hochschwarzwälder Tiere weiterhin in freier Natur beobachten zu können, braucht es die Erhaltung von vielschichtigen Alterswäldern als Naturschutzgebiete, Bann- und Schonwälder und den Verzicht auf weitere Zergliederung großflächiger Altholzbestände. Nicht ganz einfach, alle müssen in puncto Naturschutz an einem Strang ziehen, 43 Prozent der Wälder Baden-Württembergs sind in privater Hand.

Der Spagat zwischen wirtschaftlichen Interessen und Naturschutz wird in der Region Hochschwarzwald immer ein heißes Thema sein. Der Besucher der Ausstellung soll sensibilisiert werden für die Bedürfnisse der Eulenvögel, soll erfahren wie und wo sie leben, um danach besser verstehen zu können, warum spezielle Schutzmaßnahmen notwendig sind. Doch es sind nicht nur ausgestopfte Exponate von echten Tieren zu sehen, sondern es gibt auch allerlei Kunst in Form von Gemälden und Kunstgegenständen rund um die Eule zu sehen. Diese zeigen die enge Beziehung zwischen den Menschen und den nächtlichen Jägern der Lüfte, die seltsamerweise schon so lange besteht. Angst vor den schönen Tieren muss jedenfalls heute niemand mehr haben.

Badische Zeitung Freiburg
Alles von Marion Pfordt vom 8.6.2006 auf www.badische-zeitung.de lesen

Die Ausstellung “Eule und Mensch” ist im “Haus der Natur” noch bis 17. September 2006 zu sehen. Sie ist geöffnet von Dienstag bis Sonntag, jeweils in der Zeit von 10 bis 17 Uhr.

 

 

Hilfe für den Bienenfresser bei Bahlingen am Kaiserstuhl

Der Bienenfresser soll bei Bahlingen wieder dauerhaft heimisch werden. Dazu braucht es nach Einschätzung von Engelbert Mayer, Vorsitzender des Naturschutzbundes (Nabu) Kaiserstuhl, gar nicht viel: Möglichst bald sollten die Wände der Hohlwege beim Hungerberg auf rund 180 Metern Länge vom Bewuchs befreit werden. “Dann hat der Bienenfresser wieder gute Brutbedingungen” , betont Mayer. Eine kleine Maßnahme, die auch als Ausgleich für den Eingriff durch die Rebflurbereinigung gilt.

“Am Kaiserstuhl war der Bienenfresser vor rund 15 Jahren ausgestorben” , erzählt Engelbert Mayer während des Streifzugs durch die Lösshohlwege. Langsam habe sich dann von Süden her wieder eine Population aufgebaut. “Jetzt habe ich auch bei Bahlingen wieder ein Paar gesehen und gehört” , so Mayer. Er ist davon überzeugt, dass es mehr werden könnten, wenn der Mensch den Vögeln ein wenig den Weg bereite. Die Hohlgassen sind stark zugewachsen. Von den höher liegenden Rebflächen wächst das Grün an ihnen nach unten. Am Fuß der steilen Wände finden Pflanzen in den angehäuften Abwaschungen reichlich Halt und Nahrung. So ist an vielen Stellen ein dichter Pelz entstanden, der es dem Vogel nicht mehr möglich macht, in den Löss Nisthöhlen zu bohren. Deshalb hat der Nabu-Vorsitzende bei der Anhörung zur Rebflurbereinigung Hungerberg vorgeschlagen, die Lösshohlwege auf drei Abschnitten mit einer Gesamtlänge von etwa 180 Metern freizulegen. “Wenn die Wände wieder sichtbar und vor allem befliegbar sind, bieten sie vielen Tieren ein gutes Terrain zur Nahrungssuche und zum Nisten”, ist sich Mayer sicher.
“Ich weiß, dass die Arbeiten jetzt nicht zu einem optimalen Zeitpunkt stattfinden” , betont Mayer. Eigentlich sollte dies im Winter gemacht werden. Doch er plädiert für eine schnelle Umsetzung seiner Pläne, damit die Bienenfresser demnächst brüten können. Der Bewuchs und das abgerutschte Material am Fuß der Steilwände muss weg - eine keineswegs einfache Arbeit. Ob dies der Winzerkreis, der Bauhof oder eine Firma macht, ist Engelbert Mayer egal. Viel entscheidender sei, dass die Arbeiten sachgerecht ausgeführt werden und insbesondere die Steilheit der Wände erhalten bleibt. Mayer sieht in der Freilegung der Lösswände eine weit bessere Ausgleichsmaßnahme, wie wenn anderswo beliebig Bäume oder Hecken gepflanzt würden, von denen es genug gebe. “Die Arbeiten an den Hohlwegen sind weit sinnvoller und der Situation vor Ort angepasst” , betont Mayer. Zumal damit zugleich etwas für den Erhalt der als Biotope eingestuften Lösshohlgassen getan werde. Die Rebflurbereinigung am Hungerberg sei ein Projekt in sinnvoller Dimension, auch der Naturschutz könne sich der Notwendigkeit der Flurbereinigung nicht verschließen. Es sei letztlich auch in ihrem Sinn, wenn Möglichkeiten geschaffen werden, die eine sinnvolle und wirtschaftliche Bewirtschaftung erlauben.

Ganzen Beitrag von Markus Zimmermann-Dürkop vom 28.5.06 auf www.freiburg-schwarzwald.de lesen

Gebirgsstelze - wippender Vogel an der Dreisam

Schlank, blaugrauer Rücken und eine insbesondere im Sommer leuchtend gelbe Unterseite — das sind die Kennzeichen der knapp 20 Zentimeter großen Gebirgsstelze (wissenschaftlicher Name: Motacilla cinerea). Die BZ stellt diesen auffallenden Vogel, der bis zu acht Jahre alt werden kann, als Tier des Monats Mai vor. Am ständigen Wippen des langen Schwanzes kann man ihn leicht als eine Stelze, für die dieses Verhalten typisch ist, identifizieren; durch die auffallende Färbung zugleich aber auch deutlich von der häufigeren und etwas kleineren Bachstelze unterscheiden.

Auch wenn der Name es vermuten lässt, ist die Gebirgsstelze keineswegs ein reiner Bergvogel: Ihr Verbreitungsgebiet reicht bis ins Flachland. Sie lebt jedoch ausschließlich an schnell fließenden Gewässerabschnitten und ist daher von allen Stelzen am stärksten ans Wasser gebunden. Ursprüngliche Biotope sind Gebirgsbäche mit Geröllinseln, die als Ansitzwarte zum Nahrungserwerb genutzt werden: Die Vögel ernähren sich vor allem von Insekten in der Nähe des Wassers. Heutzutage lebt die Gebirgsstelze auch in besiedelten Gebieten an Wehren oder an künstlichen Staustufen, auch wenn sie sich nicht so gut an die Zivilisation anpassen konnte wie die nah verwandte Bachstelze: “In der Stadt sieht man die Gebirgsstelze vor allem entlang der Dreisam östlich der Schwabentorbrücke” , sagt Gisela Friederich vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Dort fällt sie mit ihren wippenden Bewegungen im Uferbereich oder auf Ansitzsteinen im Fluss auf. Nicht gänzlich geklärt ist, wo die Vögel brüten: Für die Nestanlage sind nischenreiche Steilufer und Felsbereiche optimal. Diese fehlen in der Stadt jedoch weitestgehend. “Daher versuchen die Gebirgsstelzen immer wieder, in die gerölligen Uferbereiche der Dreisam auszuweichen” , so Friederich. Aufgrund von Störungen durch freilaufende Hunde und Passanten würden viele Brutversuche jedoch fehlschlagen. Nur selten machen die Freiburger Vogelexperten Beobachtungen von brütenden Gebirgsstelzen, dennoch: “Manchmal scheint es mit der Brut auch zu klappen, da ich mehrfach Gebirgsstelzen mit Futter im Schnabel am Badenova-Stadion beobachten konnte” , meint Friederich. Jetzt im Mai sind die Altvögel mit dem Füttern der ersten von zwei Jahresbruten beschäftigt.

Die Freiburger Gebirgsstelzen sind Standvögel und somit auch im Winter hier. Während der kalten Jahreszeit wird die Population durch Zuzügler aus dem Gebirge verstärkt. “Dann sieht man diesen Vogel mitunter auch an Gewässern im Mooswald” , sagt Josef Ruf vom Freiburger Nabu-Vorstand

Kompletten Beitrag von Andreas Braun vom 27.5.2006 auf www.badische-zeitung.de lesen

 

Eule und Mensch: Ausstellung im Haus-der-Natur am Feldberg

Die Eule gilt als Verkünderin des Todes, Verkörperung dämonischer und teuflischer Kräfte, Symbol der Wollust, Vogel der Weisheit, Glücksbringerin und Christus-Symbol. In seiner für alle Altersgruppen spannenden Ausstellung zeigt Dieter Luksch Eulendarstellungen aus der Kunst, Informationen zur Biologie und Möglichkeiten zum Schutz dieser Vögel. Die Ausstellung „Eule und Mensch“ wird vom Naturpark Südschwarzwald, vom Naturschutzzentrum Südschwarzwald und vom Regierungspräsidium Freiburg, Ref. Naturschutz und Landschaftspflege präsentiert. Zur Eröffnung der Ausstellung „Eule und Mensch“

am Freitag, den 2. Juni 2006, ab 15.00 Uhr,  im „Haus der Natur“ auf dem Feldberg

laden wir ganz herzlich ein. Um 15.15 Uhr wird Christoph Purschke, Doktorand am Institut für Landespflege an der Universität Freiburg, einen kurzen Vortrag über „Die Eulen des Hochschwarzwaldes“ halten. Nach einem kleinen Umtrunk ist dann Zeit für einen Blick in die Ausstellung „Eule und Mensch“. Die Ausstellung „Eule und Mensch“ ist bis zum 17. September täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 2 €, bzw. ermäßigt 1 €.

Naturschutzzentrum Südschwarzwald
Hubertus Knoblauch, 22.5.2006

© by freiburg-schwarzwald.de, Kontakt, Update 15.12.11