Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Vögel und Ornitologie
im Breisgau und Schwarzwald

 

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Seidenschwanz, Wildschwein, Edelkrebs, Brieftaube, Sundheimer Huhn, ....

Blick nach Osten ins Rechtenbach nachmittags Anfang August - Störche begleiten den Mäher - oben der Zieglerhof Störche im Rechtenbach im Dreisamtal Anfang August - mehr


  
Reiher in der Dreisam beim Schwabentor am 22.8.2008 Reiher an der Dreisam beim Mariensteg 1.9.2009 in der Abendsonne Krähen am 4.8.2010: Gras aufpicken
Reiher in der Dreisam beim Schwabentor in FR-City am 22.8.2008 Reiher an der Dreisam beim Mariensteg 1.9.2009 in der Abendsonne Krähen am 4.8.2010: Gras aufpicken
 
Dreisam-Hochwasser am 8.12.2010: Straußenfarm östlich von Sisseln am 16.4.2011: Neugierde
Unsere Amsel am 14.12.2010 - Mahlzeit!
 
Dreisam-Hochwasser am 8.12.2010:
Was solls?
Straußenfarm östlich von Sisseln am Hochrhein am 16.4.2011: Neugierde
Michelshof am 8.8..2011: Zwei junge Schwalben warten auf Futter  
Schwalbennest in Freiburg-Ebnet am 6.6.2011 - vergittert Michelshof am 8.8..2011: Zwei junge Schwalben warten auf Futter  

 

Axel Haas aus Freiburg: Falknerei, Beizjagd, Hundeschulung

Die Beizjagd ist die Jagd mit den Greifvogel in Bezirken, in denen das Jagen mit der Waffe verboten ist. Dies sind z.B. Friedhöfe, Flugplätze, Industriegelände und Parkanlagen. Hier werden Kaninchen, Hasen, Krähen und Tauben bejagd. Die Vögel für die Beizjagd werden von mir auf das jeweilige Wild eingestellt. Sie haben ein Tauben-/ Krähenproblem, Hasen-/ Kaninchenplage auf Ihrem Gelände oder Einrichtung. Sie haben einen Antrag auf Bejagung bei der Jagdbehörde gestellt? Nun kann ich Ihnen helfen sie von Ihrem Problem zu befreien und die weitere Ausbreitung und Vermehrung einzudämmen.

Axel Haas, Müllheimerstr.26 , 79115 Freiburg-Haslach, Tel. 0761/88869984
www.axelhaas.de

 

Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz - AGW

Die Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz (AGW) wurde 1965 gegründet, mit dem Ziel, den Wanderfalken in Baden-Württemberg vor dem Aussterben zu bewahren. Gleichzeitig sollten aber auch die Grundlagen für den Wiederaufbau einer stabilen Population erarbeitet werden.
http://www.agw-bw.de/

Dr. Rudolf Lühl, Richard-Wagner-Straße 29, 79104 Freiburg, Tel 0761-52210, agw@luehl.de
www.luehl.de

Rudolf Lühl - Beschützer der heimischen Falken >StWilhelm1 (10.12.2009)

 

Stunde der Gartenvögel - Zählaktion

www.stunde-der-gartenvoegel.de

7.-9.Mai: Nacht der Umwelt, Vogelzählaktion, Wanderung, Nachtansitz >Umwelt4 (30.4.2010)
Stunde der Gartenvögel im Mai 2005 (18.5.2005)

Bienenfresser

Der Bienenfresser Merops apiaster gehört zu den Rackenvögeln und ist verwandt zum Eisvogel. Der etwa drosselgroße Vogel ernährt sich vor allem von stechenden Kerbtieren wie Bienen, Wespen, Hummeln oder Hornissen, die er meistens von einer Warte aus erspäht und im Jagdflug erbeutet (Ansitzjäger). Unverdauliche Chitinteile würgt er in Form von Gewöllen wieder hervor. Auffallend sind auf den ersten Blick das farbenfrohe Gefieder, der schlanke Schnabel und die zwei spitzen Schwanzfedern. Er brütet in Steilwänden aus Sand und Lehm. Ende Mai gräbt er eine lange Röhre in die Wand, an deren Ende er sieben weiße Eier legt. Ab Anfang Juli kann man die bereits flüggen Jungen mit den Altvögeln umherfliegen sehen.
Bienenfresser findet man an den Lößwänden am Tuniberg und im Kaiserstuhl - vornehmlich bei Oberbergen und Ihringen. Im Jahr 1977 wurden diese Paradiesvögel auch im Maisbacher Tal bei Heidelberg ansässig.

Die Rückkehr des Bienenfressers - am Tuniberg wieder sesshaft >Tuniberg1 (25.8.2011)
Bienenfresser nisten wieder in den Lösswänden am Kaiserstuhl >Tiere2 (25.8.2004)
Bienenfresser im Maisbacher Tal bei Heidelberg >Vogel (1.8.1977)

Scheuch - Falknerei in Simonswald

Heinz Werner Scheuch, 79183 Waldkirch , Tel 07681 23465
Falknerei-Scheuch@web.de
www.falknerei-scheuch.de

Falkner Heinz Scheuch: Mit Falken am Kandel fliegen >Gleitschirm1 (26.11.2009)
Mit Falken zusammen im Gleitschirm durch die Lüfte fliegen >Vogel1 (16.11.2009)

 

Vogelwarte Radolfzell am MPI für Ornithologie

Die Beringungszentrale Vogelwarte Radolfzell ist u.a. zuständig Bayern und Baden-Württemberg. 
Die Inschrift der Ringe besteht aus einem einmaligen Code aus ein bis 2 Buchstaben und bis zu 6 Ziffern sowie den Worten "Radolfzell Germania". Zwei weitere Beringungszentralen Wilhelmshaven ("Helgoland Germania") und nahe Hiddensee ("Hiddensee Germania"). Ungefähr 80.000 Vögel werden jährlich von 200 meist ehrenamtlichen Mitarbeitern beringt. Von diesen Vögeln erhalten wir zwischen 700 und 900 Wiederfunde pro Jahr von Norwegen bis Südafrika. Alle Wiederfunde seit 1947 sind per Computer in einer örtlichen Datenbank erfasst und werden regelmäßig der EURING-Datenbank übermittelt, zu der man über
www.euring.org Zugang hat.

http://www.orn.mpg.de/~vwrado/index_d.html

Dr. Gottfried Nauwerck arbeitet seit 50 Jahren mit Störchen (anfangs mit Hagen Späth zusammen)  und ist als ehrenamtlicher Beringer für die Vogelwarte Radolfzell tätig.
Tel 07761/1895, Unter dem Dorf 70, 79713 Bad Säckingen

Vogelwarte Sempach Schweiz
www.sempach.ch

 

Vogelwanderungen vom Verein Abenteuerbaustelle Freiburg

Vogelwanderungen bietet der Verein Abenteuerbaustelle jeweils um 5.30 Uhr an verschiedenen Orten an. An den Donnerstagen 11. und 18. Mai geht´ s vom Haupteingang der Rieselfelder Clara-Grunwald-Schule, Johanna-Kohlund-Straße 3, aus los. An den Freitagen 12. und 19. Mai beginnt die im Sternwaldeck in der Wiehre (hinter der Kunstvilla am Pavillon). Die Teilnahme kostet 7 Euro (Erwachsene), 4 Euro (Kinder).
www.abenteuerbaustelle.de/vogel.htm, 9.5.2006

 

Seidenschwänze wählen Freiburg als Winterquartier

Seidenschwänze im März 2006 in Freiburg Seidenschwänze im März 2006 in Freiburg

Während die einen zur Zeit allen Zugvögeln am liebsten den Hals umdrehen würden, sind andere ganz aus dem Häuschen — weil sich ein Schwarm von 40 bis 50 Seidenschwänzen Freiburg als Winterquartier ausgesucht hat. “Das ist schon was Besonderes” , sagt der Biologe und Loranthologe (Mistelforscher) Helgo Bran, “wenn sie im Winter in Südwestdeutschland sind.”

Nach 1991 mieden die Singvögel diese Region 14 Jahre lang. Nun sind sie, die vor allem in Lappland und in Nordrussland zu Hause sind, wieder mal zum Überwintern nach Freiburg gekommen. Helgo Bran entdeckte die gelb, weiß und schwarz gezeichneten rötlich-braunen Vögel auf dem Hauptfriedhof, wo sie sich an den Mistelbeeren in Baumwipfeln gütlich taten. Und da es von diesen Beeren noch reichlich gibt, schätzt der Freiburger Biologe: “Sie bleiben wohl noch bis April.”  Allerdings seien die “auffallend schönen Vögel” gar nicht so leicht zu entdecken. Wenn´ s stürmt, lassen sie sich überhaupt nicht blicken. Und sobald sie sich die Bäuche voll geschlagen haben, verbergen sie sich in Bäumen, wo sie ohne einen Pieps still verdauen. Warum die Seidenschwänze jetzt wieder als Wintergäste nach Freiburg gekommen sind, kann Helgo Bran nicht genau sagen. Als mögliche Gründe kommen für ihn in Frage: ein großer Bruterfolg mit vielen Jungen im vergangenen Jahr; hoher Schnee in ihren Heimatgebieten; oder auch nicht ausreichende Beeren an Ebereschen dort. Da die Vögel aus dem Hohen Norden, die etwa so groß sind wie Stare und Kernbeißer, im Winter am liebsten Beeren futtern und das ganze Jahr über keine Aasfresser sind, beruhigt der Biologe und Loranthologe übrigens alle mit Blick auf Zugvögel furchtsam gewordenen Gemüter
BZ vom 6.3.2006

Helgo Bran, Tel 0761/33231, 0162-7085701, Helgo_Bran@gmx.net

Seidenschwänze - Gäste aus dem hohen Norden in Göschweiler >Goeschweiler  (20.2.2005)
Seidenschwänze am Oberrhein - Totenvogel aus dem Norden >Tiere3 (23.1.2005)

 

Specht zerhackt Elektrokabel - Blech-Specht dagegen

An einem Strommast der Badenova am Blankenhornsberg bei Breisach sitzt seit einigen Monaten ein großer schwarzer Blech-Specht. Er hat einen wichtigen Auftrag: Er muss den echten Specht vertreiben. Denn der echte Specht hat es auf die Leitungskabel abgesehen, die im Strommast stecken.

Folgende Geschichte hat sich zugetragen: Im Winter 2004/2005 gab es dreimal hintereinander am Blankenhornsberg einen Stromausfall. Exakt im Abstand von vier Wochen war es immer der gleiche Schaden an immer demselben Strommasten, der den ganzen Berg mitsamt Weinbauinstitut und einigen Gehöften in Dunkelheit legte. Die Stromleitungsspezialisten von TEC-2-LS entdeckten, dass das dicke Stromkabel an jener Stelle, wo es in mehreren Metern Höhe frei aus dem Betonmast herauskommt, vollkommen abgebrannt und durchgeschmort war. Mit großem Aufwand und unter Einsatz von Notstromaggregaten mussten die Badenova-Experten jedes Mal den Schaden beheben. Als sie nach vier Wochen erneut den Mast kontrollierten, da war das Kabel zwar noch nicht durchgebrannt, aber massiv beschädigt. Ein Fachgutachter stellte fest: Ein Tier hatte daran gewütet. Bald fiel der Verdacht auf einen Specht.
Wie kann man den Specht vom Zerhacken des Kabels abhalten, ohne dass man ihm gleich an die Federn geht, fragten sich die Badenova-Techniker. Ein Hobbyornithologe unter der Badenova-Belegschaft wusste, dass ein Specht das Revier räumt, wenn bereits ein Rivale den Platz besetzt hält. Und ein Specht aus Blech wird vom echten Specht als ein solcher Rivale erkannt und akzeptiert. In Skandinavien sei der Einsatz von Blech-Spechten bei Stromversorgern deshalb weit verbreitet. Eine Spezialfirma in Norddeutschland lieferte den Blechspecht, montierte ihn an dem Breisacher Strommasten, und siehe da: Seither ist Ruhe im Revier.
BZ vom 3.3.2006

 

Storchenvater Hagen Späth von “SOS Weißstorch Breisgau” geehrt

“Störche sind wie Menschen” , sagt einer, der es wissen muss. Hagen Späth, Gründer des Vereins “SOS Weißstorch Breisgau e.V.” , betreut seit 50 Jahren Störche. Sein Einsatz für die majestätischen Vögel und deren Wiederansiedlung in der Region wurde voriges Jahr mit dem Umweltpreis der Stadt Freiburg belohnt. Außerdem war Hagen Späth bei Bundespräsident Horst Köhler zu Gast. Jetzt zog sein Verein nach und ehrte den 65-Jährigen.

“Dank für 50 Jahre Storchenbetreuung, 65 Lebensjahre, zehn Jahre Vorsitzender, fünf Jahre Zusammenarbeit mit dem Storchenzentrum Reute” stand auf der Karte, die dem “Storchenvater” nach der Jahreshauptversammlung in der Alten Mühle in Umkirch von den Mitgliedern überreicht wurde. Umkirchs Bürgermeister Walter Laub gratulierte auch im Namen seiner Amtskollegen aus Eichstetten, Bötzingen und Gundelfingen. “Ich bewundere Ihre Arbeit, die ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz ist”, sagte Laub. Späth leiste mit Engagement und Ausdauer “fast Übermenschliches” . Die Bürgermeister aus March und Gottenheim, Josef Hügele und Volker Kieber, überreichten zum Dank ein Weinpräsent aller Gemeinden. Seitens des Vereins dankte der stellvertretende Vorsitzende Manfred Kury vom Storchenzentrum in Reute dem “Tausendsassa” Hagen Späth. Der Laudator Bernhard Gutmann lobte die “offene und kollegiale Zusammenarbeit zum Wohle der Störche” . Gutmann, früher Ortsvorsteher in Holzhausen, erinnerte auch an die Anfänge der Storchenarbeit von Hagen Späth. “Auf den Storch” gebracht hatte ihn der ehemalige Direktor des Freiburger Naturkundemuseums, Martin Schnetter. Dessen Sohn beringte Wildstörche rund um Freiburg - eine Arbeit, die der junge Hagen zusammen mit Gottfried Nauwerck fortsetzte.
Die Zahl der Weißstörche nahm aber stetig ab. 1984 gab es im ganzen Breisgau nur noch drei bewohnte Nester, eines davon in Umkirch, berichtete Bernhard Gutmann. Seit den 80er-Jahren bemühe sich Hagen Späth deshalb intensiv darum, neue Störche anzusiedeln. Er richtete alte Horste wieder her und fand Standorte für neue Nester. 1988 baute Späth in Holzhausen eine Voliere. Das Holzhauser Storchenpaar Karli und Carmen gehörte zu den Ersten, die im Rahmen des Wiederansiedlungsprojekts ausgewildert wurden. In 20 Jahren zog das Paar auf dem Kirchturm in Holzhausen knapp 80 Jungstörche auf. Bis Carmen Ende 2004 plötzlich verschwand. Durch seine “Lieblingsstörche” hat Späth, der Schreiner gelernt hat und dann 28 Jahre bei der Freiburger Berufsfeuerwehr war, viel über die großen Stelzvögel gelernt. Er weiß zum Beispiel, dass Störche nur über Wasseradern nisten. “Störche brauchen das, um sich aufzuladen” , ist Späth überzeugt. Deshalb überprüft er jeden neuen Platz für ein Nest mit der Wünschelrute. Inzwischen kann der gebürtige Freiburger auch mit Störchen kommunizieren. “Mit Händen und Füßen, Gesten und Lauten, wie ein Ausländer auf Besuch” , schilderte Späth, dessen Filme über Störche auch schon in China zu sehen waren. Seine langjährige Verhaltensforschung lässt ihm die intelligenten Vögel ziemlich menschlich erscheinen: mit treuen Partnerschaften, Ehedramen und der Versöhnung danach. Im vergangenen Jahr haben Späth und sein Verein 42 Storchenhorste betreut. 52 Junge sind darin herangewachsen. In Buchheim, Ebnet, Eichstetten, Ihringen, Neuershausen, Reute und Teningen ließen sich neue Störche nieder. Fast überall übertrugen Videokameras Bilder aus den Nestern in Grundschulen oder Rathäuser. Im Juni beringte der Landesminister für Ernährung und ländlichen Raum, Peter Hauk, auf Einladung von Walter Feld, dem Koordinator für die Wiederansiedlung des Weißstorchs im Land, einen Jungstorch in Gottenheim.

Die Kennzeichnung der Vögel ist auch dieses Jahr eine große Aufgabe für den Verein. Die Mitglieder wollen wegen der Vogelgrippe mit Handschuhen und Mundschutz arbeiten. Außerdem haben sie weitere Videoanlagen geplant, für die Hagen Späth auch das Preisgeld vom Freiburger Umweltpreis verwenden will. Die Aufzuchtstation in Reute hat neuerdings einen Brutapparat, so dass jetzt auch kleine Küken hochgepäppelt werden können. Trotz der Investitionen sprach die Kassenführerin Gerlinde Danzeisen von einer “ausgeglichenen Kassenlage” . Vor fünf Wochen erlebte Hagen Späth dann seinen persönlichen Höhepunkt: Er war beim Neujahrsempfang des Bundespräsidenten im Berliner Schloss Bellevue. Als einer von drei Gästen aus Baden-Württemberg plauderte der “Storchenvater” nicht nur mit Horst Köhler, sondern auch mit vielen anderen Bundespolitikern. Der Präsident habe ihn aber darum gebeten, seinen Dank an alle Ehrenamtlichen weiterzugeben, betonte Späth. Er selbst habe Horst Köhler eingeladen, einen Jungstorch zu beringen. “Das wär´ für unsere Gegend doch mal was anderes” , meinte Späth.
Alles von
Barbara Schmidt vom 17.2.2006 auf www.bzol.de lesen


 

Sechs junge Schleiereulen unter dem Kirchendach in Sölden beringt

Als ob sie nicht von dieser Welt sind: Da werden diese winzigen Wesen von Menschenhand aus ihrer dunklen Höhle geholt und festgehalten, während eine andere große Menschenhand an einem ihrer Füße zugange ist. Und was machen die kleinen Wesen? Reglos, mit starrem, ruhigen Blick scheinen sie sich ihrem Schicksal zu ergeben. Nahezu unbeteiligt. Nur die dunklen Flecken, die Rolf Blattmann nach der Beringungsaktion im Dachstuhl der Söldener Kirche auf seiner Hose entdecken wird, werden ahnen lassen, wie bange es den sechs Eulenkindern zumute gewesen sein muss.

Blick nach Westen zur Kirche St.Fides und Markus in Sölden

Rolf Blattmann und Odwin Hoffrichter sind ein eingespieltes Team. Seit mehr als 20 Jahren beringen der Großhandelskaufmann und Hobbywinzer aus Pfaffenweiler und der Freiburger Zoologe bereits gemeinsam Turmfalken, Waldkäuze und Eulen rund um den Batzenberg. Ehrenamtlich. Vermutlich zum letzten Mal in diesem Sommer treffen sie sich in an diesem sonnigen Frühabend vor der Kirche in Sölden. Blattmann hält eine Taschenlampe in der Hand, Hoffrichter einen Werkzeugkasten sowie ein Heft mit den Richtlinien der Vogelwarte Radolfzell. Sie ist für ganz Süddeutschland zuständig und hat ihm die Lizenz und den Auftrag zum Beringen der Tiere erteilt. Als der Gottesdienst gegen Viertel vor Acht in der Söldener Kirche vorbei ist, steigen die beiden Männer zusammen mit Diakon und Meßmer Gerhard Ostertag und dessen Tochter Teresa erst auf die Empore, dann auf den Dachboden – vorbei an bunten Gewändern, vorbei an angestaubten Jesus- und Marienfiguren. „Bitte nur in der Mitte laufen“, sagt Ostertag, als es schließlich direkt unter dem Dach in Richtung der kleinen Fenster an der Vorderseite des Gebäudes geht.

Staubflocken tanzen im Schein des Sonnenlichts. Während Hoffrichter Ringe und Werkzeug zurechtlegt, ist Blattmann bereits auf die Leiter gestiegen, hat die hintere Holzwand des Nistkastens aus ihrer Halterung gezogen und kommt mit zwei der sechs Jungeulen wieder hinunter. Kein hektisches Geflatter, kein aggressives Gehacke, kein lautes Gekeife. Zerzaust, verwuschelt, mit halb geöffneten Augen hängen die kleinen Schleiereulen wie leblos in Blattmanns Händen. Mit wenigen Handgriffen hat Odwin Hoffrichter den Ring um einen der Füße gelegt und mit Hilfe einer Zange verschlossen. In Sorge, dass urplötzlich Mutter Eule auf ihn hinabstürzen könnte, ist der Vogelexperte nicht. Die Elterntiere würden während des Beringens außerhalb der Nistkästen ausharren, wenn sie es überhaupt wahrnehmen würden. Gänzlich anderes hat Rolf Blattmann bereits mit Waldkäuzen erlebt. Bereits zweimal kam ein Muttertier auf freiem Gelände im Tiefflug auf ihn zugestürzt – und plötzlich spürte er Blut an seinem Gesicht herunter tropfen.

Nistkasten-Betreuer Rolf Blattmann Rund 100 Nistkästen hat Rolf Blattmann im Laufe der vergangenen Jahre in Pfaffenweiler für Singvögel angelegt und gut ein Dutzend für Eulen und Turmfalken in den Gemeinden rund um Batzenberg und Schönberg. Er sei schon immer ein Tiernarr gewesen – „und diese schönen Vögel liegen mir am Herzen“, sagt er.Zumal man im Gemeindeblatt ständig lesen könne, dass eine Scheune nach der anderen abgerissen würde, um Platz für ein neues Wohnhaus zu machen. Und in diesem Neubau würde dann keine Dachluke mehr offen gelassen. Vor Jahrzehnten noch, sagt Rolf Blattmann, habe jede Scheune ein Eulenloch besessen, damit die Tiere im Interesse der Landwirte die Mäuse fangen konnten. Vor allem in den 60er-Jahren schlossen immer mehr Bauern ihre Dachluken – nicht unbedingt um die Eulen am Einnisten zu hindern, sondern vielmehr, um der lästigen Tauben Herr zu werden. „Viel Überzeugungsarbeit war fortan nötig“, erinnert sich der Zoologe im Ruhestand, der schon mehr als 40 Jahre in Südbaden Vögel beringt.

Hilfreich war da das Einführen von Nistkästen. Die können nämlich so angebracht werden, dass die Tiere durch eine kleine Fensteröffnung direkt hineinfliegen. In den Dachstuhl oder das Kirchenschiff gelangen die Vögel somit gar nicht – und demzufolge auch keine Tauben. So gibt es heute – meist im Frühsommer – fast in jedem Dorf wieder eine Schleiereulen-Brut, kann der Zoologe zufrieden berichten. Zwischen zwei und drei Wochen alt sind die sechs Schleiereulenkinder, die Blattmann bei seiner Kontrolle jüngst entdeckt hat. Sobald Hoffrichter den Ring am Fuße der Schleiereulen angebracht hat, legt Blattmann sie für einen Moment einfach mit dem Rücken auf den Boden ab. Reglos bleiben die Eulen liegen, die Krallen starr in die Luft gestreckt – als ob sie der Schlag getroffen hat.

Acht Mal schlägt die Kirchturmuhr, als alle sechs beringten Schleiereulen wieder in dem gut ein Meter langen und einen halben Meter hohen Kasten untergebracht sind. Darin raschelt es leise, als sich die Eulenkinder im vertrauten Gewölle – den wieder heraus gewürgten Resten der Mäusemahlzeiten – zurechtfinden. Ob die beiden Vogelbeauftragten jemals über die künftigen Aufenthaltsorte der Tiere Auskunft erhalten werden? Laut Hoffrichter leben die meisten später nur wenige Kilometer von ihrer Geburtsstätte entfernt. Rückmeldungen über gefundene Fußringe kamen jedoch auch schon von den Pyrenäen und der dänischen Insel Fünen. Das seien die „Highlights“, auf die man warte, sagt Hoffrichter und lächelt.
Martina Philipp am 12.8.2005 in der BZ

 

Hagen Späth - Der mit den Störchen badisch spricht  

Hagen Späth versucht, im Breisgau wieder eine gesunde Storchenpopulation zu etablieren – mit Erfolg: 33 Paare gibt es derzeit
 „Störche sind wunderbare Tiere“, findet Hagen Späth. Der Mann, der „Storchenvater“ genannt wird, sitzt auf dem Fahrersitz seines blauen Autos und starrt mit dem Fernglas auf das Dach eines Kirchturms. Späth hat sich den schwarz-weiß gefiederten Vögeln verschrieben, vor allem die Jungtiere haben es dem pensionierten Schreiner angetan.

Storchenvater Hagen Späth mit einem seiner Schützlinge

FOTO: SCHMIEDING

In Gundelfingen gibt es für den 63-Jährigen dieses Jahr die schönste Aussicht durch das Fernglas. Vier Jungtiere sind in dem Nest auf der Kirche geschlüpft und halten damit den Rekord im Freiburger Umland. Bei den anderen Storchenpaaren kam nicht so viel Nachwuchs, doch auch in Umkirch, Merdingen, Buchheim, Holzhausen, Neuershausen, Gottenheim, Wolfenweiler und Vörstetten gibt es junge Störche. „Normalerweise wachsen in jedem Nest vier bis sechs Störche auf. Aber das Wetter war zu wechselhaft und die Temperaturschwankungen zu hoch“, erklärt sich Späth die schlechte Bilanz 2005. „Früher waren Störche in jedem Dorf ganz normal“ beschreibt er. „Doch in den 70er-Jahren ist der Storch fast ausgestorben.“ Warum waren die Störche plötzlich weg? „Ich vermute, es lag am gestiegenen Wasserverbrauch der Menschen. Viele Bäche sind ausgetrocknet und der Storch hatte kein Futter mehr“, versucht Späth zu erklären. Den ersten Kontakt mit den großen Vögeln hatte er vor 50 Jahren: „Als Junge durfte ich Storche beringen. Das war eine große Ehre.“ Seitdem hat sich eine starke Beziehung zwischen ihm und den Tieren gebildet: „Ein Storch ist eine erhabene Kreatur. Die innere Zufriedenheit, die er ausstrahlt, versuche ich, in mich aufzunehmen.“ Als die Störche verschwanden, war für Späth klar: Es muss etwas geschehen. Seitdem versucht er, wieder eine gesunde Storchenpopulation in der Region zu etablieren.

Erfolg kann der gebürtige Freiburger vermelden: 33 Storchenpaare gibt es mittlerweile im Breisgau, in vielen Gemeinden gehört der Storch auf der Kirche, wie einst, zum normalen Dorfleben. Die Störche durchs Fernglas zu betrachten, genügt Späth jedoch nicht. Deshalb hat er an 25 Nestern Kameras angebracht. Die senden ihr Signal zu Monitoren in den Gemeinden.

Erich Hess, der in Gottenheim direkt neben der Kirche wohnt, auf der zwei Jungtiere aufgezogen werden, hat einen solchen Monitor in seiner Küche stehen: „Der Storch ist für uns wie ein Haustier.“ Dass das Haustier in seiner holzgetäfelten Küche mit dem langen Holztisch in einer quadratischen Kiste steckt, spielt dabei keine Rolle. „Wir hatten hier schon Australier und Chinesen zu Gast, die die Störche sehen wollten“, erzählt er. „Jeder Storch hat seinen eigenen Charakter“, weiß Storchenvater Hagen Späth. „Es ist wie bei den Menschen. Manche sind eher schüchtern, andere draufgängerisch.“ Ob er sich vorstellen kann, seine Arbeit mit den Vögeln zu beenden? „Niemals. Wenn man so lange wie ich mit den Störchen zusammen war, kennt man jeden persönlich. Da kann ich nicht einfach sagen, ich habe keine Lust mehr. Es ist wie mit einem alten Kumpel“, beschreibt Späth. Durch seine enge Beziehung zu den Vögeln hat er gelernt, mit ihnen zu kommunizieren: „Ich spreche badisch mit ihnen. Das ist wichtig, damit sie meine Stimme hören, aber verstehen können sie das nicht. Ich ahme ihre Gebärden nach, dann wissen sie, was ich meine“, ist sich Späth sicher.

Nicht nur Freude gibt es bei seiner Arbeit mit den Störchen. In Eichstetten ließ der Pfarrer im April das Nest der Störche vom Kirchturm entfernen, damit sie ein Ersatznest an einem sichereren Platz auf dem Kirchendach beziehen. Dass dies jedoch ausgerechnet kurz vor der Eiablage geschehen ist, machte den Storchenvater wütend. Erfreuter als in Eichstetten war man in Buchheim, als im April ein Storchenpaar einzog und auf dem Kirchendach mit dem Nestbau begann. „In allen Marcher Gemeinden gab es schon Störche, nur die Buchheimer hatten keine und waren ganz neidisch“, erinnert sich Späth. Mittlerweile zieht das Paar auf der Buchheimer Kirche ein Jungtier groß. Martin Ziegler kannte Störche in seiner Kindheit nur aus dem Bilderbuch. Heute ist er 34 und hat ein Storchennest auf dem Dach. 1988 baute Hagen Späth ein Horst auf sein Haus in Neuershausen. Vor drei Jahren verließen die Störche allerdings das Nest, um in einer nahe gelegenen Pappel zu brüten. „Da fehlt schon was, wenn die Störche nicht da sind. Sie gehören irgendwie zum Haus“, findet Martin Ziegler. Seit diesem Jahr wird sein Nest wieder von einem Storchenpaar bewohnt. Gleich drei interessierte Paare gab es für das leere Nest: „Die haben bei Vollmond gestritten wie der Teufel. Wir konnten es gut beobachten“, erzählt er.

Einen guten Platz zum Beobachten der Störche hat auch der Bürgermeister der Gemeinde Vörstetten, Karl Heinz Beck. Von seinem Arbeitszimmer kann er direkt auf den Kirchturm mit dem Storchennest blicken. Zwei Jungstörche haben es dieses Jahr geschafft: „Jetzt wird es wieder interessant, wenn die Kleinen fliegen lernen“ freut sich der Bürgermeister. Er ist fasziniert von den großen Vögeln und hat einige Storchgeschichten zu erzählen: „Einmal ist ein Storch vom Blitz getroffen worden und einfach vom Dach gefallen.“

Störche, die vom Blitz getroffen wurden, blieben der Gemeinde Schallstadt bislang erspart. Im Eingangsbereich des Rathauses steht ein großer Bildschirm, auf dem man die Störche auf dem Dach beobachten kann. „Oft kommen kleine Kinder auf dem Weg zur Schule oder zum Kindergarten kurz vorbei und schauen, wie es den Dachbewohnern geht“ berichtet Barbara Weber, die als Sekretärin in der Gemeindeverwaltung arbeitet. „Es sind ja auch wahnsinnig schöne Tiere, vor allem die Augen. Die sehen aus, wie mit Kajal gezogen“, findet sie. Aus vier Eiern sind dieses Jahr drei Jungstörche geschlüpft. Zwei starben jedoch wegen der schlechten Witterung.
Bürgermeister Jörg Czybulka kann gar nicht genug von den Störchen in Schallstadt kriegen: „Wir müssen hier unbedingt noch mehr Störche ansiedeln“, bittet er den Storchenvater.
Felix Schmieding  am 2.7.2005 auf www.bzol.de lesen
 

Leserbrief zum Beitrag „Der mit den Störchen Badisch spricht.“

„Heile Welt nur vorgespiegelt“
„Auf unsrer Wiese gehet was, watet durch die Sümpfe“,so sangen wir als Kinder, haben aber nie Störche gesehen. Heute sehen wir keine Sümpfe mehr und die Wiesen sind überdüngt, haben deshalb keine Blumen, darum keine Insekten und folglich keine Frösche. Aber die Störche sind wieder da. Sie können ihre Bruten nur aufziehen, weil sie aufwändig (und tierschutzwidrig) mit tiefgefrorenen Eintagsküken versorgt werden, was in Ihrem Artikel verschwiegen wird. Eine heile Welt wird hier nur vorgespiegelt. Es ist nicht so, dass „durch gestiegenen Wasserverbrauch“ viele Bäche ausgetrocknet sind; die intensivierte Landwirtschaft hat den Lebensraum der Störche zerstört. Persönlich bewundere ich das Engagement von Hagen Spät sehr. Ich fände es aber gut, wenn er sein inzwischen als „Storchenvater“ gewonnenes Renommee auch umweltpolitisch einsetzen und für die Schaffung neuer Feuchtgebiete und naturbelassener Wiesen eintreten würde.
Franz Nagel, Freiburg, BZ vom 7.7.2005

  

 

 

Minister Peter Hauk beringt Gottenheimer Jungstörche auf dem Kirchturm

Nur unter Protest verließen die Storcheneltern ihr Nest auf dem Gottenheimer Kirchturm. Sie umflogen den Turm und beäugten argwohnisch was denn da mit ihrem Nachwuchs geschah. Peter Hauk, Landesminister für Ernährung und ländlichen Raum, war eigens an den Tuniberg gekommen, um die zwei Jungstörche eigenhändig zu beringen.

Bürgermeister Volker Kieber begrüßte den Gast aus Stuttgart. Er freute sich insbesondere, einen ehemaligen Berufskollegen – Hauk ist Förster und hat in Freiburg studiert – in Gottenheim zu Gast zu haben. In Gottenheim habe es schon lange ein Storchennest auf dem Kirchturm gegeben, berichtete der Bürgermeister. 1945 sei der Kirchturm aber bei einem Bombenangriff stark beschädigt worden. Als dann 1946 das Storchenpaar wiederkam fand es kein Nest an der gewohnten Stelle vor. Kurz entschlossen köpften einige Bürger eine Fichte hinter der Kirche und setzten ein Storchennest auf einem alten Wagenrad oben drauf. Die Störche hätten das neue Nest dankbar angenommen, erzählt Kieber. Als einige Jahre später der Kirchturm wieder stand, wurde das Nest dorthin verlagert und ist seitdem jedes Jahr bewohnt. Seit dieser Zeit sind es die Gottenheimer Gertrud und Erich Hess, die sich um die Störche kümmern. Wenn es darum ging, die Tiere in Notzeiten zu füttern und kranke oder verletzte Junge zu pflegen, seien sie immer zur Stelle gewesen, erzählt der Breisgauer „Storchenvater“ Hagen Späth.

Für Minister Hauk ist der 25. Geburtstag des Weißstorchprojektes in Baden-Württemberg ein Grund zum Feiern. 1980 gemeinsam mit dem Naturschutzbund (NABU) ins Leben gerufen, hat sich das Projekt der Wiederansiedlung der Weißstörche im Land in einer vom Menschen unabhängigen lebensfähigen Population zum Ziel gesetzt. Gab es zum Beginn des Projektes nur noch 15 Brutpaare im Land, seien es heute immerhin 287, berichtete der Minister. Hierfür dankte er allen ehrenamtlichen Helfern, ohne deren Engagement dieser Erfolg nicht möglich gewesen sei. „Für eine breite Akzeptanz und das Engagement für die Belange des Natur- und Artenschutzes sind Leittierarten wie der Weißstorch von immenser Bedeutung“, betonte Peter Hauk. Das Weißstorchprojekt habe gezeigt, dass der Schutz und die Verbesserung der Lebensräume des Weißstorchs auch vielen anderen Tier- und Pflanzenarten zugute komme.
Persönlich versah der Minister die beiden Gottenheimer Jungstörche in 28 Metern Höhe mit Ringen. Die Bötzinger Feuerwehr war eigens mit ihrer Drehleiter nach Gottenheim gekommen. „Diese Aktionen sind wichtig, um die Menschen zu erreichen und ihnen die Wichtigkeit des Naturschutzes bewusst zu machen“, erklärte Hauk. Anschließend trug er sich ins Gästebuch der Gemeinde ein
Mario Schöneberg am 16.6.2005 in der BZ

   

 

Stunde der Gartenvögel im Mai 2005

Der NABU ruft alle Vogelfreunde der Republik auf, eine Stunde lang alle Vögel in ihrem Garten zu beobachten und zu melden. Spaß, Natur erleben und das Kennenlernen der heimischen Vögel stehen im Mittelpunkt der Aktion. Zählen Sie am Wochenende vom 20. bis 22. Mai zu einer Stunde Ihrer Wahl alle Vögel, die Sie in Ihrem Garten entdecken. Melden Sie uns Ihre Ergebnisse bis zum 25. Mai per post, per Internetseite, eMail oder Fax. Wer mitmacht, dem winken attraktive Preise.
Oder Sie nehmen an einer geführten Singvogelrally teil.
www.stunde-der-gartenvoegel.de
Nabu Freiburg Frau Strauß, Tel 0761/2921711 

  

 

Nabu feiert - 100 Jahre Arten- und Biotopschutz

Die Freiburger Gruppe im "Naturschutzbund Deutschland" (Nabu) kann in diesen Tagen auf 100 Jahre ihrer Geschichte zurückblicken. Was 1905 mit zehn Personen begann, ist im Laufe der Zeit zu einem etwa 1300 Mitglieder starken Verband herangewachsen, der sich im Arten- und Biotopschutz sowie auch politisch engagiert.

--- Ein bekanntes Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit ist die Feststellung der Schutzwürdigkeit des Freiburger Rieselfelds in den 1980er-Jahren, als dessen Bestand durch einen geplanten Gewerbepark bedroht war. Vor allem dem Einsatz des damaligen Vorsitzenden Jürgen Herr und der von Mitgliedern durchgeführten Bestandserfassungen ist es zu verdanken, dass dieses Gebiet unter Naturschutz gestellt wurde.
Seit der 1990 erfolgten Umbenennung von "Deutscher Bund für Vogelschutz" (DBV) in "Naturschutzbund Deutschland" (Nabu kommt auch im Namen des Verbands zum Ausdruck, dass es sich um eine Naturschutzorganisation handelt und nicht etwa um einen Verein von Vogelfreunden. Ebenfalls in den 1980er Jahren stieg die Mitgliederzahl von etwa 200 auf über 800 stark an. "Vermutlich hat dies seinen Grund in der allgemeinen Sensibilisierung der Bevölkerung für Natur- und Umweltfragen in dieser Zeit", mutmaßt der heutige Vorsitzende Dirk Niethammer.
Als Folge des Mitgliederzuwachses wurden neue, eigenständige Ortsgruppen gegründet und aus dem Freiburger Verband ausgegliedert, so zum Beispiel Müllheim und Emmendingen. Damals erfolgte auch die Gründung der Freiburger Naturschutzjugend (Naju), die seit 1987 von der Biologie-Lehrerin Gisela Friederich geleitet wird. Heutzutage hat der Freiburger Nabu ein umfangreiches Angebot, wie zum Beispiel die Pflege mehrerer Schutzgebiete, Beratung von Bürgern bei Problemen mit Wespen oder Hornissen, Betreuung von Krötenschutzzäunen und Nistkästen, Schutz des Alpenseglers.
Ganzen Text vom 8.4.2005 auf www.bzol.de lesen

  

 

Vogelstimmenwanderung in Bellingen mit Dr. Dieter Hoffmann

Seit 45 Jahren bietet Dr. Dieter Hoffmann, erster Badearzt und Ehrenbürger Bad Bellingens, die beliebten Vogelstimmenwanderungen im Kurpark an. Seine langjährige Erfahrung dient dem 85jährigen nicht nur zum Vermitteln ornithologischer Fachkenntnisse. Er kann auch aus der Langzeitentwicklung der Raumschaft am Oberrhein berichten und hat für seine Gäste so manche Anekdote aus der Gründerzeit des Kurwesens parat.

Vom Frühjahr bis in Ende Juli beginnt immer donnerstags um 7 Uhr die etwa eineinhalbstündige Rundwanderung durch den vielgestaltigen Kurpark und an den Rhein. Besonders interessant sind die Frühjahrswanderungen, da hier die Vögel intensiv singen und die Bäume noch nicht belaubt sind, so dass man die Sänger auch sehen kann. Rund 30 Vogelarten treten durchschnittlich in Erscheinung, obwohl im Park und am Rhein viel mehr Arten zu Hause sind. Dazu gehören Exoten wie die wohl aus der Gefangenschaft geflüchtete Mandarinente, die sich auf dem Kurparkweiher wohl zu fühlen scheint. Am Rhein können mehrere Enten- und Möwenarten, Gänsesäger, Kormorane und der Eisvogel beobachtet werden. Auch die reinweißen Silber- und Seidenreiher gehören mittlerweile zu den regelmäßigen Besuchern unserer Breiten. ....
Die eigentlichen Stars des Rundgangs durch den Park sind jedoch die Vögel. Dazu gehören die alemannisch singende Kohlmeise mit ihrem Frühjahrsruf "Zit isch do - Zit isch do", der die Bauern gemahnt, mit der Feldarbeit zu beginnen. Der Buchfink schmettert sein "Bin ich nicht ein schöner Bräutigam" von den Wipfeln herab. Zu den Vögeln, die ihren Namen rufen, gehört der häufige Zilpzalp, während der früher am Rheinufer und sogar im Park häufige, jetzt aber immer seltener werdende Kuckuck, nur noch gelegentlich zu hören ist.
BZ vom 31.3.2005

  

 

Eisige Kälte - Pflegestation für Wildtiere in Müllheim-Hügelheim hilft Vögeln

Heinz Röber päppelt in seiner Pflegestation für Wildtiere derzeit 13 Greifvögel auf / Auch Kleinvögel überstehen die Nacht nur mit vollem Bauch

Sie frieren zwar auch in der momentanen Kälte nicht, doch die Witterung setzt heimischen Großvögeln, wie Falken oder Bussarden, auf anderem Wege zu: Sie finden kaum noch Mäuse, von denen sie sich fast ausschließlich ernähren. Denn nur wenige der kleinen Nager schaffen noch den Weg durch den gefrorenen Boden an die Erdoberfläche. Auch Fischreiher haben es schwer: Kleine Bäche sind meist zugefroren, am ehesten finden die Vögel Fische im Rhein.

Heinz Röber von der Pflegestation für Wildtiere in Müllheim-Hügelheim hat in der vergangenen Woche 13 Großvögel zwischen Weil-Haltingen und dem Elztal geborgen und damit vor dem Tod bewahrt. "An einem Tag habe ich alleine sieben Großvögel gesehen, die bereits tot waren", berichtet der Naturschützer. Die 13 geretteten Vögel, drei Schleiereulen, ein Turmfalke, zwei Fischreiher und sieben Bussarde, päppelt Röber nun wieder auf. "Die waren alle halb verhungert und aufgrund der damit einhergehenden Schwäche auch halb erfroren", erzählt er. Die Bussarde hätten kaum mehr aufrecht stehen können. Selbst zum Schlucken waren sie zu schwach. Daher wärmte Röber sie teilweise mit Rotlicht, setzte sie zunächst in spezielle Vogelboxen und führte ihnen Zucker über eine Magensonde zu. "So bekommen die Vögel am schnellsten wieder etwas Energie", erklärt der Tierfreund. Bald darauf bekamen die Großvögel auch Wasser und zermahlenes Fleisch über die Magensonde. Nach drei, vier Tagen stehen die Tiere wieder auf den Beinen; nach weiteren vier Tagen dürfen sie in die Freivoliere. Dort fressen sie dann gefrorene Küken, von denen Röber im Jahr in seiner Tierstation rund 150 000 verfüttert. "In die freie Natur entlasse ich sie erst wieder, wenn die Bedingungen einigermaßen optimal sind", sagt Röber. Der Blick auf den Wetterbericht zeigt, dass das noch eine Weile dauern kann.
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Doch nicht nur Bussarde und Falken leiden unter der Kälte, sondern auch die Störche, die bereits aus dem Süden zurückgekehrt sind. Einer der Störche, die im Sommer auf dem Hügelheimer Kirchturm leben, und ein "Neuenburger" Storch sind bereits in der Region und fressen bei Heinz Röber. Kleinvögeln, wie Meisen oder Spatzen, ginge es nicht gar so schlecht: "Sie werden meist gut gefüttert", berichtet der Tierschützer. Doch sei es wichtig, dass sie tagsüber genug zu fressen fänden, sonst könnten sie die eisigen Nächte nicht überstehen.
Alles von Sonja Kreuz vom 5.3.2005 auf www.bzol.de

Wildtierstation Heinz Röber in Müllheim-Hügelheim >Tiere

 

Bienenfresser 1977 als Brutvögel im Maisbacher Tal

Bienenfresser (hier im Maisbachtal bei Heidelberg, www.hilfe-hd.de/naturschutz.htm)

Der Bienenfresser Merops apiaster gehört zu den Rackenvögeln. Der etwa drosselgroße Vogel ernährt sich vor allem von stechenden Kerbtieren wie Bienen, Wespen, Hummeln oder Hornissen, die er meistens von einer Warte aus erspäht und im Jagdflug erbeutet (Ansitzjäger). Unverdauliche Chitinteile würgt er in Form von Gewöllen wieder hervor. Auffallend sind auf den ersten Blick das farbenfrohe Gefieder, der schlanke Schnabel und die zwei spitzen Schwanzfedern.
Er brütet in Steilwänden aus Sand und Lehm. Ende Mai gräbt er eine lange Röhre in die Wand, an deren Ende er sieben weiße Eier legt. Ab Anfang Juli kann man die bereits flüggen Jungen mit den Altvögeln umherfliegen sehen.
Bienenfresser findet man an den Lößwänden im Kaiserstuhl - vornehmlich bei Oberbergen und Ihringen. im Jahr 1977 wurden diese Paradiesvögel auch im Maisbacher Tal ansässig.

"Der Gemarkungsraum des Kleine Kraichgaus ist bekanntlich in eine Landschaft eingebettet, die neben dem südbadischen Kaiserstuhl klimatisch zu den bevorzugtesten in ganz Deutschland zählt. Diesem Umstand verdankt Nußloch seine vielseitige Flora und Fauna, die teilweise sogar mediterrane Züge trägt. Botanische Kostbarkeiten, die durch intensive Landwirtschaft oft jahrelang verschwunden schienen, treten plötzlich in aufgelassenen Weinbergen und Obstbaumgrundstücken wieder hervor und lassen an Wunder glauben. Im ornithologischen Bereich ist es ähnlich.
So entdeckten im Frühjahr 1977 Vogelkundler in der Lössgrube Sandritter, zwischen Maisbach und Baiertal gelegen, an einer fünf Meter hohen Wand mehrere Brutpaare der bunten Bienenfresser. Für die Fachwelt war diese Nachricht eine Sensation und bald glich die Lössgrube einem Wallfahrtsort. Der Rummel bekam den scheuen Vögeln nicht gut. Nachdem des Nachts sogar eine Brutröhre aufgebrochen und die Jungvögel gestohlen worden waren, organisierten die Vogelschützer der Region Nachtwachen. Sechs Wochen lang hütete man das Brutgebiet bis die 12 jungen Bienenfresser ausflogen. In den nächsten Jahren blieben die Vögel jedoch aus."
Quelle: Kreisnaturschutzwart Heinrich Schmidt, Nußloch, Jubiläumsbroschüre zum 25jährigen Bestehen des Vogelschutz - und Zuchtvereins 1986

 

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