Holidays, Volunteering and Business in the Black Forest

 
 
Wieden
- Gemeinde zwischen Utzenfeld und Wiedener Eck

    

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Blick nach Südwesten auf Oberwieden am 11.1.2006

 

 

Bergwacht Wieden: Seit 18 Jahren für Land und Leute

Bergwacht Wieden zieht Bilanz / Mehrere tausend Stunden Arbeit geleistet / Wolfgang Lais und Dr. Fritz Farnung ausgezeichnet

Die Hauptversammlung der Bergwacht Wieden brachte vor einigen Tagen ein Fazit: Die Bergwacht spielt eine immer wichtigere Rolle, beim Ziel, die Natur in ihrer Ursprünglichkeit zu erhalten, die Liebe zur Heimat zu wecken und überall dort selbstlos helfend einzugreifen, wo Menschen in Gefahr geraten.
Dass die im Jahr 1956 gegründete Bergwacht Wieden auch im vergangenen Jahr ihren Aufgaben mit Erfolg nachging, bestätigte einmal mehr die Bilanz der "grünen Engel" , die Vorsitzender Matthias Wiesler zog. Der augenblickliche Mitgliederstand liegt bei 53 Männern und Frauen - davon sind neun Anwärter. Hinzu kommen 56 Förderer. Im Rettungsdienst waren die Aktiven im vergangenen Jahr an 16 Tagen mit insgesamt 305 Stunden, etwa bei Motorrad- oder Wintersportunfällen, im Einsatz. Hinzu kamen Betreuungseinsätze, so etwa bei den heimischen Tauzieh- und Fußballgrümpelturnieren und der Volkswanderung der Wiedener Trachtengruppe. Für Ausbildungen, Arbeitseinsätze und Vorstandssitzungen wurden insgesamt 2 276 Sunden registriert.
Besonders erwähnt wurden die Aktivitäten beim Aufbereiten von Holz sowie die Einsatzstunden beim Bergwachtfest. Es hieß ferner, dass an der Dacherneuerung der vereinseigenen Christopherus-Hütte 18 Mitglieder 141 freiwillige Einsatzstunden leisteten. Matthias Wiesler bewertete die Aktivitäten im Vereinsjahr aufgrund der Vielzahl von Einsätzen in guter Kameradschaft als sehr positiv. Der Leiter der Bergrettung, Martin Corona, klärte über die 16 geleisteten Einsätze und 15 Übungen mit annähernd tausend Stunden und die Großübung am Feldberg auf. Außerdem erwähnte er in seiner Bilanz die 19 Ausbildungsabende der fünf Anwärter, die inzwischen ihr Examen erfolgreich bestanden haben und demnächst Aktivmitglieder werden. Im kommenden Jahr werden sich weitere sechs Anwärter auf das BW-Examen vorbereiten. Auch werden demnächst Notfallrucksäcken beschafft. Naturschutzobmann Martin Klingele berichtete, dass im abgelaufenen Jahr 43 Helferinnen und Helfer am Belchen eingesetzt waren, es wurden dabei einige Fehlverhalten wie das Verlassen markierter Wege, Radfahren auf Wanderwegen im Wald, Stören von Wildtieren, nicht angeleinte Hunde und Rauchen im Wald registriert. Vereinsarzt Dr. Fritz Farnung zeigte sich mit dem Besuch der Erste-Hilfe-Ausbildung sehr zufrieden. In einer Vorschau verwies Matthias Wiesler noch auf die geplante Herrichtung des Hüttenweges, die Ausbildung des Nachwuchses, die Vorbereitungen auf die BW-Prüfung im Sommer sowie auf das traditionelle Grillfest. Bergwacht-Geschäftsführer Lutz Scherer aus Freiburg übermittelte das Grußwort der Landesleitung. Ihm oblag es außerdem, zwei langjährige BW-Mitglieder zu ehren. Wolfgang Lais für vierzig und Dr. Fritz Farnung für zwanzig aktive Dienstjahre. Eine Bilderschau der Bergwacht Wieden beschloss die 52. Hauptversammlung.
V
iktor Nitzschmann , 22.3.2008, BZ

 

Bürgerversammlung zum geplanten Naturschutzgebiet am Weidberg

Gleich zwei abendfüllende Themen bündelte die Veranstaltung im vollen Kulturraum Wieden am Montag Abend: das geplante Naturschutzgebiet "Wiedener Weidberge" einerseits und das in Arbeit befindliche Besucherlenkungskonzept innerhalb des Naturparks Südschwarzwald andererseits. Die Materialfülle drohte die Anwesenden ebenso zu erschlagen wie die teilweise ziemlich theorielastigen Powerpoint-Präsentationen.

Bei der Einrichtung des Naturschutzgebietes wurden zwei Problembereiche schnell deutlich: Einerseits ist die Abgrenzung des Naturschutzgebietes schwierig, zum anderen gibt es Probleme, wie künftig die Düngung zu handhaben ist. Dr. Bernd Seitz vom Referat Naturschutz und Landschaftspflege des Regierungspräsidiums Freiburg legte dazu eine Karte vor. Der war zu entnehmen, dass entgegen der ursprünglichen Zusage, das bebaute Gebiet im Bereich von Ungendwieden aus dem Naturschutzgebiet nun doch im Plangebiet liegt. Seitz begründete diese Vorgabe mit dem Hinweis, dass einerseits dort FFH-Flächen, also ohnehin bereits geschütztes Gebiet, vorhanden seien. Andererseits sei es eine Vorgabe des Naturschutzgroßprojektes gewesen, dass das Kerngebiet nach dem Abschluss der Maßnahmen zum Naturschutzgebiet erklärt werde. Im Übrigen sei es einerlei, ob man für die Bebauung innerhalb eines Naturschutzgebietes eine Sonderregelung in Form einer sogenannten blauen Zone vorsehe oder das bebaute Gebiet gleich außen vor lasse und dadurch den Grenzverlauf des Naturschutzgebietes ungebührlich zerstückele. Während Seitz eindeutig dem aktuell vorgelegten Plan den Vorrang gab, wies Gemeinderat Adolf Rombach in der Diskussion nochmals sehr deutlich auf die ursprüngliche Position der Gemeinde hin, die das Areal um Ungendwieden gerne ausgespart hätte. Was das Thema Düngung angeht: Seitz wies auf die Gefährdung schützenswerter Arten durch den Wechsel von bislang extensiver zu intensiver Bewirtschaftung hin. Auch die Möglichkeit zum Abschluss von Verträgen, die bei extensiver Bewirtschaftung Ersatzleistungen gewähren, erwähnte er. Was jedoch mit der dann nicht mehr ausgebrachten Gülle geschehen soll, diese mehrfach im Publikum angedeutete Frage, stellte sich offenbar für ihn gar nicht.
Sehr abstrakt im Anschluss auch die Präsentation von Dr. Rudolf Suchant von der Forstwirtschaftlichen Versuchsanstalt. Er bot im Wesentlichen die Erklärung der Vorgehensweise und überließ die Praxis Förster Eckhart Lohmüller. Dieser machte im durch die stufenweise Darstellung der aktuellen Nutzungen deutlich, in welch erschreckendem Maß Wieden überzogen ist mit einem völlig unübersichtlichen Flickenteppich von Nutzungen. Zu diesen sollen sich in Zukunft noch verstärkt aktuelle Trends, wie etwa das Geocaching, eine Art elektronischer Schnitzeljagd mittels GPS, gesellen. Um dieser Flut von Nutzungen nicht immer nur reaktiv begegnen zu müssen und Sicherheitsrisiken zu vermindern, soll nun eine gezielte Ausweisung spezieller Nutzungsparameter für jede einzelne Fläche erfolgen. Stefan Bächle hatte die Moderation einer aus Landwirten, dem Forst, Tourismus, der Gemeinde und der Jagd zusammengesetzten Arbeitsgruppe der diversen Interessensgruppen übernommen. Aus deren Sitzungen ist die Abgrenzung verschiedener Gebietskategorien hervorgegangen ist. Dazu gehören etwa Ruhezonen, Pufferbereiche mit ausgesprochen sanftem Tourismus, Naturerlebnisbereiche aber auch Bereiche ohne speziellen Schwerpunkt.
Die angestrebte Karte weist eine vorrangige Tourismuszone in unmittelbarer Nähe zum Kerngebiet von Wieden auf. Lohmüller ergänzte seine Ausführungen durch die Darstellung dreier Teilbereiche. So sind im Gebiet Itzenwald sowie im Naturschutzgebiet bei Ungendwieden und dem Laileberg, wo Konflikte zwischen dem Schwerpunkt Naturruhezone und den dort verlaufenden Wanderwegen bestehen, entlang der Wege Korridore freigehalten. Im Bereich Rollspitz, Tannenboden, sind die Skihänge als Pufferzonen ausgewiesen. Speziell darauf hingewiesen wurde zum Schluss, dass diese Ausweisungen keinerlei rechtlichen Charakter besitzen. Ob sich die angefertigte Karte somit als blankes Strategiespiel erweisen wird? Angeregt wurde, die Umsetzung durch Hinweisschilder sowie durch Öffentlichkeitsarbeit zu fördern. Bürgermeister Klingele regte neben der vorgeschlagenen Kampagnen über die Schule die Einbeziehung der Bergwacht an.
kss, 26.1.2008, BZ

 

 

Bürgerpreis für Sensopart-Geschäftsführer Wanner

Ein weiterer großer Erfolg für Sensopart-Geschäftsführer Dr. Theodor Wanner: Der bereits mehrfach preisgekrönte Unternehmer wurde jetzt mit dem Innovationspreis des Netzwerks innovativer Bürgerinnen und Bürger (NIBB) ausgezeichnet. Den Ausschlag gaben neben dem wirtschaftlichen Erfolg das gesellschaftliche Engagement, dies insbesondere im Bereich technische Aus- und Weiterbildung von Jugendlichen. Sensopart hat einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Auszubildenden und unterstützt den Technikunterricht an Schulen.
Bei der Verleihung des Preises im Medical Park Ruhr in Castrop-Rauxel hob Laudator Dr. Christoph Münzer vom Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen Baden das Engagement des Unternehmers beim Initiativkreis Oberes Wiesental (IOW) hervor. Gemeinsam mit 11 anderen Unternehmen der Region fördert
Sensopart  den Technikunterricht an Gymnasien. Wanner sei auch in vielen Organisationen ehrenamtlich tätig. Darüber hinaus sponsort Sensopart lokale Vereine und Organisationen. Ausgezeichnet wurden auch der aus dem Fernsehen bekannte Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar und Prof. Dr. Helge Cohausz, Patentanwalt in Düsseldorf.
6.12.2007, BZ


 

 

 

Kohlenmeiler oberhalb des Besucherbergwerks Finstergrund entzündet

Unter spontanem Beifall von rund 50 Gästen ist der Kohlenmeiler oberhalb des Besucherbergwerks Finstergrund auf der Gemarkungsgrenze zwischen Utzenfeld und Wieden in Brand gesetzt worden.

Sechs große Wannen voll Glut dienten zum Anzünden. Danach wurden die ersten Buchenholzstückchen eingefüllt und mit einem langen Stab festgestampft. Dann wurde der Meiler mit einer Schicht aus Buchenästen abgedeckt, diese wiederum mit Reisig belegt und schließlich das Ganze mit Kohlenstaub abgedichtet. Wie zuvor schon im Sockelbereich des Meilers wurden danach mit einem Stock einige Luftlöcher in diese Abdeckung gebohrt, so dass der Meiler wie ein rauchender Vulkan wirkte, der jeden Moment ausbrechen könnte. Tatsächlich ist dieser mit 42 Ster Holz aufgeschichtete Meiler nicht ganz ungefährlich. Für Köhlermeister Peter Behringer und seinen eigens aus dem Bayrischen angereisten Kollegen Markus Wunderle war mit dem Anzünden die Arbeit noch längst nicht beendet. Am Aufbau halfen auch Stefan und Thomas Wunderle, Edgar Ortlieb, dessen Sohn Tobias sowie Wolfgang Weber mit. In den ersten drei Tagen, an denen ein Kohlenmeiler brennt, muss dieser ständig beaufsichtigt und am ersten Tag zudem in regelmäßigen Abständen auch geöffnet und mit weiteren Fuhren Holz befüllt werden. Im Jahr 1999 hatte Peter Behringer gemeinsam mit Markus Wunderle die alte Tradition wiederbelebt, nachdem Markus’ Vater Matthis bereits 1978 an der Stelle, wo in früheren Zeiten bis zu vier Meiler gleichzeitig brannten, wieder Kohlenmeiler betrieben hatte. Gefüllt wird in Wieden mit Buchenstückchen, Esche und Ahorn wären auch möglich. Bei Verwendung von trockenem Holz brennt der Kohlenmeiler zehn bis 12 Tage, je nach Wind und Witterung. Peter Behringer hat schon eine ganze Menge Anfragen nach der fertigen Holzkohle, die inzwischen in der Umgebung reißenden Absatz findet, obwohl der Vorsitzende des Tourismus- und Verkehrsvereins Wieden, Paul Behringer, bei seiner Begrüßung in erster Linie den Meiler als Besucherattraktion hervorhob. Tatsächlich hatte auch eine größere Gruppe aus der Besucherschar den sonnigen Tag genutzt, um die Wanderung vom Wiedener Rathaus bis zum Kohlenmeiler anzutreten und sich im Anschluss an der Bewirtung des Verkehrsvereins zu erfreuen.
Karin Steinebrunner , 24.5.2007, www.badische-zeitung.de

 

Wiedens frühere Jugendherberge wird zum Meditationszentrum

Das blaue Schild "zu verkaufen" ist weg. Stattdessen lädt seit Kurzem eine zitronengelbe Tafel zum Besuch des "Heidehauses" ein. In der früheren Jugendherberge beim Wiedener Eck ist neues Leben eingekehrt. Das Haus wurde von Druide Jürgen Hummes und seiner Familie in den vergangenen Monaten zu einem "Schamanischen Meditations- und Erholungsheim" umgebaut. Heute, ab 11 Uhr, soll Eröffnung mit einem "Tag der offenen Tür" gefeiert werden.

Eine knallbunte Nana-Figur gleich neben der Eingangstür, ein Sole-Brunnen, dessen Wasser durch ein hochaufgeschichtetes Reisigbündel fließt und ein riesiges noch unvollendetes Wandgemälde im früheren Speisesaal: Es hat sich einiges getan im architektonisch recht nüchternen 70er-Jahre-Bau, der bis vor kurzem noch dem Deutschen Jugendherbergswerk als Anlaufstation für Schwarzwaldwanderer und lärmende Schulklassen diente. Seit Februar heißt der neue Hausherr Jürgen Hummes. Der 48-jährige gebürtige Mönchengladbacher ist mit seiner Frau, den drei erwachsenen Söhnen und deren Lebenspartnerinnen aus der Eifel in den Südschwarzwald gezogen— weil es, wie er sagt, die Geister von ihm mit Nachdruck gefordert hätten. Und die gilt es in seinem Beruf nicht zu verärgern: Hummes ist Schamane oder auch Druide, ein Heilkundiger, der nach eigenen Angaben über enge Kontakte mit der Geisterwelt verfügt und diese auch einem Normalsterblichen vermitteln kann, wenn der nur will. In der Philosophie des Schamanismus ist alles Stoffliche — Menschen, Tiere , Pflanzen, aber auch Steine und Mineralien — mit Geist beseelt. Als "Wanderer zwischen den Welten" will Hummes , den Menschen ihren selbstbestimmten Zugang zur "nicht alltäglichen Welt" wieder öffnen— und das soll heilende Wirkung entfalten. Meditationen , Kräuterwanderungen, schamanische Beratungen oder auch die "Ausleitung von energetischen Störungen" , zählen künftig zu den angebotenen — vom Keltentum deutlich beeinflussten — Aktivitäten in der früheren Jugendherberge. Platz dafür gibt es im 3000-Quadratmeter-Gebäude auch nach dem kompletten Einzug der Familie Hummes ins Obergeschoss mehr als genug: Im früheren Speisesaal, mit seinem grandiosen Schwarzwaldblick sollen die Meditierenden zur Ruhe kommen, einige frühere Schlafräume wurden in spezielle Rückzugsräume umgebaut: Da gibt es Kräuterkammern, eine Salz- und Edelsteingrotte, ein mit echtem Himalaja-Salz gespeistes Floatarium und vieles mehr. Gekocht wird vegetarisch, weshalb wohl auch die örtliche Gastronomie ihre Zustimmung gegeben habe, wie Druide Jürgen schmunzelnd vermutet. Eigentlich habe er für seinen Neuanfang im Süden der Republik ja ein schnuckeliges kleines Schwarzwaldhaus "und nicht diesen Betonklotz" kaufen, wollen, erzählt Jürgen Hummes im mit Tonfiguren, Federn und Naturfotos geschmückten Büroraum mit deutlich rheinländischem Einschlag. In der Eifel hat der gelernte Zimmermann, Biobauer und Töpfer schon einmal ein deutlich kleineres schamanisches Zentrum geführt. Weil sich Jürgen Hummes auf Anhieb mit Wiedens Bürgermeister Berthold Klingele verstand und es gelang, dem Jugendherbergswerk den Verkauf des Gebäudes zu einem deutlich niedrigeren Preis schmackhaft zu machen, schält sich nun unter großem handwerklichem Einsatz der ganzen Familie das "Heidehaus" mühsam aus dem bislang so völlig anders genutzten Zweckbau heraus. Einen weiteren Fan gewann Hummes in Landrat Walter Schneider — nachdem Schneider festgestellt hatte, dass er sich mit dem rheinländischen Schamanen keine Sekte in den Kreis geholt hat. Die Anfrage beim Sektenbeauftragten der Badischen Landeskirche hat Schneider beruhigt. Dass es auch nach der heutigen Eröffnung noch jede Menge zu tun gibt, bis sich die Geister in Wieden rundum wohlfühlen, dürfte jedem klar sein, der die Jugendherberge in den letzten Jahren mal von innen gesehen hat. Erst einmal gilt es jetzt, die schamanische Klientel aus der ganzen Republik zur Erholung nach Wieden zu locken. Das geht übers Internet und über Mund-zu-Mund-Propaganda, ist Jürgen Hummes fest überzeugt. Und er lädt auch die Bevölkerung aus der Region ein, es sich — und sei es nur stundenweise — bei ihm gemütlich zu machen. "Wir wollen ein offenes Haus sein" .
www.druide-juergen.de

Kompletten Beitrag vom 1.9.2006 auf www.badische-zeitung.de lesen
 

 

Langlaufgilde Hochtann - Auerwild findet kaum noch Ruhe

Langlaufgilde Hohtann tagte / Loipe wird verlegt, um seltene Großvögel zu schützen / Kritik an unvernünftigen “Naturnutzern” / Seit November liegt das obere Wiesental nun schon unter einer geschlossenen Schneedecke und ein Ende des Winters ist noch immer nicht in Sicht. Die Mitglieder der “Langlaufgilde Hohtann” , die sich dieser Tage in Multen zur Hauptversammlung trafen, halten mit ideellen und finanziellen Beiträgen das Langlauf- und Nordic-Zentrum Belchen-Hohtann, das vor über 30 Jahren am Belchen entstand, am Leben.

Bürgermeister Bernhard Seger aus Schönau würdigte das von Forstdirektor Dr. Wolf Drescher geschaffeneWerk und das Engagement der Mitglieder: ” Wenn es die Langlaufgilde Hohtann nicht gäbe, müsste man sie gründen!” In bester Stimmung und beflügelt von den aktuellen Leistungen der deutschen Sportler bei der Winterolympiade zog man Bilanz der Skisaison 2004/2005, die, so Vorsitzender Martin Zeiher, “mit über 100 Schneetagen nichts zu wünschen übrig ließ” . Die Wintersaison 05/06 stehe ihrer Vorgängerin an Schneemenge in nichts nach. An Ausdauer habe sie sie bereits überflügelt. Ein Hauptaugenmerk legte Zeiher, im Hauptberuf Leiter des Forstamts Todtnau, auf den Wildschutz. Das Wild habe, so seine Beobachtung, noch nie so Not gelitten wie diesen langen und harten Winter. Durch “unvernünftige Naturnutzer” , so seine diplomatische Wortwahl, werde das Wild, das ohnehin unter Futtermangel leide, aufgescheucht und verunsichert. Zeiher wörtlich: “Schneeschuhgeher haben ihr Snowboard auf dem Buckel und fahren runter, wo es ihnen passt” . Besonders gefährdet sei das Auerwild, das im Belchengebiet heute nur noch in Höhen über 1100 bis 1200 Metern anzutreffen sei, ließ der zuständige Revierförster Hans Pausch die Versammlung wissen. In den letzten 25 Jahren sei der Bestand an Auerwild am Belchen von 120 auf heute noch 30 Brutpaare gesunken, unterstrich der Wildsachverständige Wolfgang Ebser. Um den geschützten, seltenen Vögeln aus dem Weg zu gehen, soll die Loipe im Bereich Heidstein auf einer Strecke von rund zwei Kilometern verlegt werden. Wolf Drescher, der Architekt der Loipe, gab zu bedenken, dass das Auerwild erst durch den Aufschluss des Waldes, der Anlage der Loipe, an den Heidstein gekommen sei. Es gehe jedoch kein Weg daran vorbei, sich den Gegebenheiten anzupassen: “Wir müssen die Loipe in diesem Bereich tiefer legen.” Zeiher schlug vor, bei einer Begehung im kommenden Sommer gemeinsam eine Lösung zu suchen. Unter keinen Umständen, so die Meinung mehrerer Langläufer, dürfe die 7,5 Kilometer lange Kost-Loipe verkürzt werden. Das Fehlen von Parkplätzen im Naturschutzgebiet ist ein weiteres Thema. Bürgermeister Seger fordert praktische Lösungen, zum Beispiel am Bankett der Straße zwischen Multen und der Bergbahn.
Alles Hubert Döbele vom 3.3.2006 auf www.bzol.de lesen

Wiedener Schreinerei Behringer & Behringer wird ausgezeichnet

Lob für profunde Schreiner-Ausbildung: Für die alteingesessene Schreinerei Behringer & Behringer war der 21. März ein ganz besonderer Tag in der 52-jährigen Geschichte des Unternehmens. Bürgermeister Berthold Klingele überbrachte den Firmeninhabern Bruno und Hubert Behringer im Beisein des Seniorchefs und Gründers des Betriebes, Alois Behringer, eine Urkunde der Handwerkskammer Freiburg, mit der die besonderen Leistungen des Betriebs bei der Ausbildung gewürdigt wird.

Bürgermeister Berthold Klingele nahm das Ereignis zum Anlass, die vierte Klasse der Grundschule Wieden-Utzenfeld mit Lehrerin Ingrid Müller einzuladen, um bei der Übergabe der Ausbildungsurkunde Pate zu stehen. Die Kampagne der Handwerkskammer “Ausbildung liegt uns am Herzen” möchte mit Informationen an Schüler, Eltern, Betriebe und Lehrer auf die Chancenvielfalt im Handwerk aufmerksam machen und über Ausbildungsmöglichkeiten informieren. Finanziert wird die Kampagne von den Kammern sowie aus Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds.
4.4.2006

 

Speckhüsli in Wieden - Speckwanderungen seit 20 Jahren

Die Kurverwaltungen zwischen Feldberg und Belchen, Wieden und Schönau, locken alljährlich jede Menge Touristen im Südschwarzwald mit speziellen Speckwanderungen an unter dem Motto „ Schwarzwälder Natur- und Produkterlebnis pur.“ In Wieden feiert der Trip in die Räucherkammer auf Schusters Rappen dieses Jahr zwanzigjähriges Jubiläum.

Im „Speckhüsli“ am Wiedebach , einst das Betriebsgebäude des Wiedener Flussspatbergbaus , glich das Speckseminar mit Genussvollem aus der Räucherkammer diesmal denn auch einer Geburtstagsparty. Die hungrigen Geburtstagsgäste kamen – organisiert vom Tourismusverein Wieden – zum Speckessen an den Wiedebach gewandert. Der Wiedener Schreinermeister Alois Behringer führte die große Wandergruppe, bestehend aus über zwanzig Männern, Frauen und Kindern, die zur Zeit im Wiedener Hochtal Urlaub machen. Gegen 15.30 Uhr erreichten die Touristen das Ziel und wurden von Metzgermeister Hubert Lais und seiner Ehefrau Maria sowie der Leiterin der Wiedener Kurverwaltung, Rita Vollmer, herzlich willkommen geheißen. Die Teilnehmer erfuhren zunächst einmal „ vor Ort“, wie die traditionsreiche Schwarzwälder Schinkenverarbeitung in der Regel vonstatten geht. Viele Fragen später begaben sich die Gäste dann ins Obergeschoss des Hauses zum genussvollen Schinkenschmaus im Jubiläumsjahr. Nachdem die Geburtstagsgäste im Rahmen eines alles andere als bierernsten Seminars die Praktiken des Speckessens , wie „das Schniide vo Speck mit Messer uf em Brettli “ zu erfolgen hat, eingewiesen waren, folgte der große Augenblick. Man ließ das appetitliche Stück Speck mit kräftigem Biss nach Art der Schwarzwälder w genussvoll im Munde zergehen. Moscht und Chrisiwässerli rundeten die Gaumenfreunden der Wanderer ab. Nach einer ausgedehnter „Geburtstags-Hoggete“verabschiedeten sich die Gäste vom Hausherrn aufs herzlichste.

Es waren Utzenfelds damaliger Bürgermeister Gerhard Wetzel, Metzgermeister Hubert Lais und der pensionierte Revierföster Baldur Steck, die 1985 diesen „nahrhaften Trip“ ins Leben riefen. Seither wird den Feriengästen die Tour „Dem Schwarzwälder Speck auf der Spur“ , als eine besondere Schwarzwälder Attraktion angeboten. Die gute Qualität des hiesigen Fleisches hat ihren Ursprung bei den Schwarzwälder Landwirten. Mehrmals wöchentlich wird im Schönauer Schlachthof gesundes, kräftiges Schlachtvieh – in der Regel etwa 75 Schweine – aus artgerechter Aufzucht geschlachtet. Metzgermeister Hubert Lais, widmet sich mit Leidenschaft der Schwarzwälder Schinkenräucherei. Ihm ist es auch zu verdanken, dass das Betriebsgebäude des ehemaligen Flußspatbergbaus nicht abgerissen wurde. Lais kaufte das Anwesen der ehemaligen Schreinerei und Schlosserei und ließ dieses Gebäude fachgerecht umbauen, um dort eine Räucherei zur Spezialproduktion von Schwarzwälder Schinken einzurichten. Im Jahre 1980 waren die Umbauarbeiten abgeschlossen. Somit konnte die Produktion des Schwarzwälder Schinkens beginnen. Jeweils vier Wochen müssen die edlen Schinken ablagern, ehe zum Verkauf kommen.
Viktor Nitschmann am 18.8.2005 in der BZ


 

 

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© by freiburg-schwarzwald.de, Update 06.01.11