Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


 Auerwild im Hochschwarzwald
           

Home >Natur >Tiere >Auerwild                                                                                     Info mitteilen

Auerwild im Schwarzwald

Auerhahn im Feldberggebiet 2006 Blick vom Sommerberg beim Bernauerhof zwischen Wagensteig und Ibental nach Südwesten ins Dreisamtal  
     

 

Auerhuhn und Windkraftanlagen
 

Windreiche Schwarzwaldlagen sind meist auch wichtige Auerhuhn-Lebensräume, was zu Problemen beim Bau von Windkraftanlagen führen kann. Zur Erleichterung der Planung erarbeiten Spezialisten der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg  derzeit eine Karte, aus der man die Bedeutung der jeweiligen Örtlichkeiten für diese geschützte Tierart herauslesen kann. Sie soll im Juni erscheinen und ist als Orientierungshilfe gedacht.

Rund 60 bis 80 Auerhühner (siehe Info-Box) gibt es im Landkreis – das sind rund zehn Prozent des Gesamtvorkommens im Schwarzwald. Da sich die Populationsgröße bereits am unteren Rand der Überlebensfähigkeit bewegt und die Teilvorkommen stark zersplittert sind, hat dieser Waldvogel einen hohen Schutzstatus: „Der derzeitige Zustand darf nicht verschlechtert werden“, fasste Wildbiologe Rudi Suchant bei einer Informationsveranstaltung der FVA zusammen, zu der am Dienstagabend rund 220 Interessenten gekommen waren. Seit 2008 gebe es den „Aktionsplan Auerhuhn“, der für verschiedene Handlungsfelder – beispielsweise Waldwirtschaft, Tourismus und Freizeit – Maßnahmenpläne zur Sicherung des Auerhuhn-Bestands im Schwarzwald vorsieht.

Konfliktpotenzial bezüglich der Nutzung regenerativer Energien ergebe sich daraus, dass die windreichen Gebiete im Schwarzwald weitgehend deckungsgleich mit den Vorkommen dieser geschützten Art seien: „Wir müssen davon ausgehen, dass es vielerorts zu Beeinträchtigungen käme“, erläuterte die Biologin Veronika Braunisch. Zwar sei – anders als etwa bei Fledermäusen – nicht damit zu rechnen, dass Auerhühner gegen die Rotoren fliegen und dadurch getötet würden. Indes könnten sich die sehr empfindlichen Tiere  durch die Geräusche und den Schattenwurf der Windräder gestört fühlen: „Sie würden wohl nicht mehr von Kuppe zu Kuppe fliegen, wenn dort solche Anlagen stünden“, nannte die Wissenschaftlerin ein Beispiel. Windkraftanlagen könnten daher – je nach Örtlichkeit – nicht nur zu einer Beeinträchtigung der unmittelbaren Lebensräume führen, sondern auch den genetischen Austausch zwischen den einzelnen Teilpopulationen gefährden.

„Es ist jedoch nicht so, dass das Auerhuhn den Bau von Windrädern prinzipiell unmöglich macht“, betonte Rudi Suchant. Vielmehr sei eine differenzierte Betrachtung notwendig, die verschiedene Kriterien umfasse: Außer der Eignung des jeweiligen Standorts als Auerhuhn-Lebensraum beispielsweise auch dessen  Bedeutung als Wanderkorridor. Derzeit werde eine Karte erarbeitet, die drei Kategorien farblich unterscheidet: Neben Ausschlusszonen, die für das Auerhuhn derart wichtig sind, dass die Errichtung von Windkraftanlagen dort wohl nicht in Frage kommt, soll zwischen unbedenklichen Standorten, die für diesen Hühnervogel nicht von Bedeutung sind und solchen unterschieden werden, bei denen eine Einzelfallprüfung nötig ist. Bei Standorten der letztgenannten Kategorie könnte eine Windkraftnutzung noch in Frage kommen, falls geeignete Ausgleichsmaßnahmen möglich seien.

„Die Karte wird ab Juni erhältlich sein und ist als Orientierungshilfe für Planer, Kommunen und Entscheidungsträger gedacht“, erläuterte FVA-Mitarbeiter Stefan Bächle. Bei der Suche nach möglichen Standorten für Windkraftanlagen könne man aus ihr direkt ablesen, welche Bedeutung diese für das Auerhuhn hätten. Zur Frage, welche und wie viele Windkraft-Standorte durch den Schutz dieser Schwarzwald-Charakterart auf der Strecke bleiben werden, wollte er sich jedoch nicht äußern: „Zum jetzigen Zeitpunkt wäre das reine Spekulation“, so Bächle.

Am Rande der Tagung wurde bereits gemunkelt, dass Schwierigkeiten vor allem bei den Wanderkorridoren zu erwarten seien: Hier, so mutmaßten einige Zuhörer, könnte es sich nämlich um Gebiete handeln, die bislang noch keinen allzu hohen Schutzstatus haben. Balzplätze und andere Hauptlebensräume des Auerhuhns seien hingegen wohl eh schon als Vogelschutzgebiete ausgewiesen,  was eine Nutzung solcher Standorte für die Windkraft wenig wahrscheinlich erscheinen lässt.

Spekulationen, wonach Windkraftgegner durch getürkte Auerhuhn-Meldungen den Bau von Windrädern verhindern könnten, wies Rudi Suchant in der anschließenden Diskussion zurück: „So etwas würden wir merken“, ist sich der Fachmann sicher.  Auch sei die Gefahr gering, dass das Auerhuhn infolge der Klimaerwärmung bald aus dem Schwarzwald verschwinden wird: „Das Klima spielt nämlich nur eine indirekte Rolle, indem es die Vegetationsstruktur beeinflusst“, erklärte Veronika Braunisch. Durch eine geeignete Gestaltung der Waldstruktur könne das Auerhuhn demnach auch trotz Klimawandel erhalten bleiben.
Andreas Braun, 24.3.3012, www.dreisamtaeler.de

Das Auerhuhn gehört zu den fasanenartigen Hühnervögeln und ist mit einer Flügelspannweite von bis zu 90 Zentimetern und einem Gewicht von zwei bis sechs Kilogramm der größte Waldvogel Mitteleuropas. Es bevorzugt lichte, strukturreiche Nadelmischwälder mit reichlich Bodenvegetation – vor allem Heidelbeeren, von denen es sich auch ernährt. Aufgrund seiner hohen Lebensraumansprüche gilt es als Zeigerart für eine große biologische Vielfalt. Lebensraumveränderungen haben zu einem starken Rückgang dieser Charakterart des Schwarzwalds geführt: Während dort vor hundert Jahren noch schätzungsweise 7600 Exemplare lebten, sind es derzeit lediglich etwa 600.  Die besiedelte Fläche beträgt rund 51000 Hektar und ist auf über hundert Teilflächen verteilt.
abr

 

Wenn das Huhn den Rotor für einen Habicht hält

Windräder stressen das Auerhuhn im Schwarzwald
Das vom Aussterben bedrohte Auerhuhn gerät im Schwarzwald durch den geplanten Ausbau der Windkraft zusätzlich in Bedrängnis. Der Grund: Die seltenen Tiere können die Schatten der Rotoren verwechseln – mit Raubvögeln.....
Alles von Martina Philipp vom 2. März 2012 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/suedwest/wenn-das-huhn-den-rotor-fuer-einen-habicht-haelt--56483414.html

Auerhahn 21: Camps im Schwarzwald
Ich sehe schon die Camps im Schwarzwald mit den Fähnchen "Auerhahn 21". Weiter so! Es wäre schön, wenn eine gewisse "Spezies" auch seltener würde!
10.3.2012, Manfred Freier, Wyhl

 

ULTRA-Organisationsteam schuf neue „Landebahn“ fürs Auerwild

Kirchzarten (glü.) Bereits zum dritten Mal bewaffneten sich Mitglieder vom Organisationskomitee des „Black Forest ULTRA Bike Marathon“ mit Sägen und Astscheren, um im Rahmen einer Biotoppflegeaktion auf der Gemarkung Oberried den Lebensraum des Auerwildes zu verbessern. Unser Redakteur Gerhard Lück sprach mit dem Diplom-Biologen Horst Pethig, dem Umweltbeauftragten von Mitteleuropas größter Mountainbikeveranstaltung, über die Hintergründe der Aktion.

OK-Umweltchef Horst Pethig (l.) und Stefan Bächle von der Forstlichen Versuchsanstalt Freiburg (r.) leiteten die Umweltaktion für das Auerwild auf der Gemarkung Oberried. Foto: Gerhard Lück

glü: Herr Pethig, Sie sind im Organisationskomitee des „Black Forest ULTRA Bike Marathons“ für den Natur- und Umweltschutz verantwortlich. Jetzt haben Sie zum dritten Mal OK-Mitglieder zu einer Naturschutzaktion am Stollenbach versammelt, um eine Schneise entlang eines Baches im Wald für das Auerwild zu schlagen. Warum machen Sie das?
Pethig: Als wir im Jahre 2004 von den Naturschutzbehören gebeten wurden, einen Teil unserer Mountainbikestrecke aus dem Auerhuhngebiet zu verlegen, suchten wir gemeinsam nach geeigneten Alternativen. Aus dem konstruktiven Kontakt entwickelte sich ein vertrauensvolles Miteinander mit den Mitarbeitern der Arbeitsgruppe Wildökologie an der Forstlichen Versuchsanstalt Freiburg (FVA). Das inzwischen selten gewordene Auerhuhn repräsentiert wie kaum eine andere Tierart den Schwarzwald – und durch den führen auch unsere Strecken. Der Schwarzwald ist das Herz unserer Veranstaltung. Nachdem wir erfolgreich gemeinsam ein neues Streckenkonzept erarbeitet hatten, wollten wir es nicht bei den theoretischen Informationen belassen, sondern uns auch durch praktische Arbeitseinsätze im Gelände mit der Auerwildheimat vertraut machen. Diplom-Forstwirt Stefan Bächle von der FVA war auch diesmal mit uns Vorort, nachdem er mit dem zuständigen Revierförster die Naturpflegeaktion vorbereitet hatte.
glü: Was haben Sie und Ihre OK-Freunde nun bei der Biotoppflege genau gemacht? Erhard Eckmann, der Chef des OK, sprach davon, dass sich die Aktion von einer Naturschutzmaßnahme zu einer Waldrodung entwickelt habe.
Pethig: Das hat Erhard Eckmann scherzhaft gemeint. Er spielte damit darauf an, dass wir diesmal auch einige recht große Bäume auf der Lichtung fällen mussten. Die von uns durchgeführte Biotopverbesserung geschah durch gezielte Einzelbaumentnahme und durch kleinflächige Jungwuchsentfernung. Wir schufen eine naturnahe Landschaft, die dem Auerhuhn und anderen Tierarten zugute kommt.
glü: Das war ja jetzt bereits die dritte Aktion. Sind schon Erfolge bei der Ansiedlung von Auerwild zu beobachten? Wer kontrolliert das?
Pethig: Zu Beginn unserer Aktion führte uns Stefan Bächle tiefer in die Geheimnisse des Auerwildaufkommens im Schwarzwald ein. Er konnte von gezielten Beobachtungen der Auerhahnpopulation im Schwarzwald berichten. Diese hätten im Dreijahrestrend eine leichte positive Aufwärtsentwicklung im Bestand ergeben. Sicher ist es schwierig, bei dem vielfältigen Beziehungsgefüge, in dem das Auerhuhn zur Umwelt steht, genau die Ursachen für die positive Bestandsentwicklung zu benennen. Wir freuen uns aber, wenn unsere Aktion dazu einen kleinen Beitrag leisten konnte.
glü: Damit erübrigt sich fast meine letzte Frage. Planen Sie weitere Naturaktionen vom Ultra-Bike-OK?
Pethig: Natürlich! Schließlich liegt uns viel daran, so unsere persönliche positive Einstellung zur Natur zu unterstreichen und weiterhin die großartige Sportveranstaltung in bestem Einvernehmen mit den Naturschutzbehörden durchzuführen. Deshalb gilt mein Dank dem Leiter der Abteilung Wildökologie in der FVA, Rudi Suchan, und Diplom-Forstwirt Stefan Bächle für die gute Zusammenarbeit. Und der Sielmann-Stiftung danke ich herzlich für das spendierte Vesper in der Stollenbacher Hütte, bei dem wir von Stefan Bächle mit weiteren guten Infos zum Auerwild versorgt wurden.
glü: Herzlichen Dank, Herr Pethig, für diese interessanten Informationen.

Gerhard Lück, 6.11.2008, www.dreisamtaeler.de

Auerwild-Hegegemeinschaft: Sponsoren für Aktionsplan Artenvielfalt gesucht

Gerrit Müller als Vorsitzender, Martin Winterhalder als Stellvertreter und Konrad Aberle als Schriftführer führen in den nächsten vier Jahren die Auerwild - Hegegemeinschaft des Regierungsbezirks Freiburg. Dies ergaben die Wahlen anlässlich der Mitgliederversammlung der Hegegemeinschaft in Friedenweiler.

Die Jagdhornbläser des Hegerings Löffingen eröffneten die Versammlung musikalisch, Bürgermeister Clemens Hensler stellte die Gemeinde vor und erinnerte daran, dass bereits Kaiser Wilhelm im Klosterwald bei Friedenweiler auf Auerhahnjagd gegangen war, die Gemeinde die Belange des Auerwilds durch die Anlage eines Biotops unterstütze. Die Balzerhebungen im Bezirk des Regierungspräsidiums Freiburg ergaben eine Zunahme von 126 Hähnen im Jahre 2007 auf 139 Hähne im Jahr 2008. Rudi Suchant präsentierte als Vertreter der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württembergs den "Aktionsplan Auerhuhn im Schwarzwald" und zeigte sich froh über die Bestandsentwicklung, die im Gesamtergebnis zu sehen und daher positiv sei. Er verdeutlichte, dass die Vögel für ihre Streifgebiete große Flächen benötigen, die Balzplätze alleine nicht ausreichen. Lichte Wälder, nährstoffarme Bedingungen und winterkalte Bereiche sind die Voraussetzungen für das Überleben des Auerwildes, das im Schwarzwald ein schrumpfendes Verbreitungsgebiet hat. Ziel des Aktionsplanes ist die Erhaltung, beziehungsweise Erhöhung der Artenvielfalt, so Suchant. Das Auerwild ist nach seiner Auffassung nicht nur Schirmart für andere Tiere und Pflanzen, sondern hat auch eine ethische und eine historische Bedeutung. Der Aktionsplan berücksichtigt die Sichtweisen von Privatwaldbesitzern, Jägern, Spaziergängern und Touristen. Während das Auerhuhn 1842 noch zu den schädlichen Vögeln gezählt wurde, hat sich dies durch veränderte Waldnutzung, neue Technik und Klimawandel stark geändert. Wenn es Ziel sein soll, so Suchant, Lebensraum für 500 Vögel zu schaffen, dann werden 50 000 Hektar Fläche, die zu mindestens 30 Prozent geeignete Bedingungen bieten, benötigt. Zwar überschneidet sich der Flächenbedarf für Menschen und Tiere oft, aber es gibt bereits positive Beispiele wie unlängst die Neugestaltung der Bike-Strecke für ein Rennen in Kirchzarten, so der Bericht. Förster, Jäger, Naturschützer, Wissenschaftler, Touristen, Sportler, Gemeinden und Grundbesitzer sollen gemeinsam an den grundlegenden Bedingungen arbeiten, gegenseitig Rücksicht nehmen, und sich auch ehrenamtlich engagieren, so das Fazit der Fachvorträge. Auch Landesjägermeister Dieter Deuschle verlangte die Bereitschaft zugunsten des Auerwildes Einschränkungen hinzunehmen, betonte aber, dass Jagd und Jäger dabei keine einseitigen Verlierer sein dürften. Es könnten nach seiner Einschätzung auch positive Effekte für die Jagd entstehen. Problempunkte wie die Schwarzwildkirrung, deren Neuregelung in Kürze umgesetzt werden soll, die Zuständigkeiten für Datenerfassung und Beobachtung, die Prädatorenkontrolle und die Reduzierung von Störungen wurden ebenfalls erörtert. Um den Aktionsplan der Auerwild-Hegegemeinschaft umsetzen und finanzieren zu können, sollen alle Möglichkeiten genutzt werden. So sind Sponsoring, Life-Projekte und Naturparkprojekte nötig, auch Schaugehege für Auerwild sind geplant.
Liane Schilling , 15.7.2008, BZ

 

 

ULTRA-Biker schlagen Landebahn für Auerhuhn

Das Organisationskomitee des „Black Forest ULTRA Bike-Marathons“ setzte sich beim Arbeitseinsatz für gute Lebensbedingungen des Auerhuhns ein

Kirchzarten (glü.) Den Verantwortlichen im Organisationskomitee des Black-Forest-ULTRA-Bike-Marathons, der im Juni dieses Jahres seine zehnte Auflage mit über 4.500 Bikern erlebte, ist bewusst, dass die Strecke durch die schönsten Gegenden des Südschwarzwaldes führt, in denen viele Tier- und Pflanzenarten beheimat sind. Jeder Streckenkilometer ist deshalb genau mit den jeweiligen Natur- und Landschaftsschutzbehörden abgestimmt. Doch die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Black-Forest-OK belassen es nicht bei Verhandlungen und Vereinbarungen am Konferenztisch. In guter und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den Wildforschern der „Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA)“ legten sie jetzt wieder selbst konkret Hand an, als es darum ging, im Berggebiet des „Toten Mann“ den Lebensbereich des besonders schützenswerten Auerwildes zu pflegen. Organisiert vom Umweltexperten des OK, Diplom-Biologe Horst Pethig, und den Fachleuten der FVA, Diplom-Forstwirt Stefan Bächle und Rudi Suchant, trafen sich 16 OK-Mitglieder am Stollenbach. Begleitet vom zuständigen Oberrieder Revierförster Iso Schmidt gelangten die Helfer zum Einsatzort im „Fliegerhorst“ des Auerwildes. Hier galt es, einen Bachlauf vom üppigen Fichtenaufwuchs frei zu schlagen. „Das wird hier dann so etwas wie eine Art Landebahn für das Auerwild“, erklärte Stefan Bächle die Arbeit.

Die engagierten Mountainbiker erfuhren von ihm und den anderen Fachleuten aber noch mehr. So z.B. dass durch den Arbeitseinsatz ein artenreicher, lichter Bergwald entstehen kann, in dem neben Buchen und Tannen auch Vogelbeeren stocken und zahlreiche andere Pflanzen wachsen. Hier findet das Auerwild – nur noch rund 600 dieser scheuen Urvögel leben in den Hochlagen des Schwarzwaldes – ideale Lebensbedingungen in pflanzlicher Vielfalt. Hochwald wechselt mit Sträuchern und mehr krautigen Flächen ab. Die hohen Bäume bieten Schlafstatt und auf den sonnigen Lichtungen – wie jetzt vom OK einer geschaffen wurde – gedeihen Beeren, die dem Auerhuhn als Äsung dienen. Die Pflegemaßnahme wurde im Rahmen einer Kooperation zwischen der „Sielmannstiftung“, einer Einrichtung des bekannten Tierfilmers und dem Verein Wildwege e.V. geplant und unterstützt. In dieser Kooperation werden von Seiten der Stiftung auch Gelder zur Verbesserung der Lebensbedingungen des Auerwilds im Schwarzwald zur Verfügung gestellt. Als kleine Anerkennung des ehrenamtlichen Einsatzes der Mountainbiker lud die Stiftung zum Abschluss der Aktion zu einem gemeinsamen Vesper ein. Pethig, Suchant, Bächle und Schmidt, die Forst- und Auerhuhnexperten, waren vom Engagement der Black-Forest-OK-Mitglieder begeistert. Hier würde ein „Erfolgsrezept guter Zusammenarbeit von Sport und Naturschutz“ im praktischen Miteinander fortgesetzt. Und auch Erhard Eckmann, Chef des Black-Forest-ULTRA-Bike-Marathons, freute sich über die gemeinsame erfolgreiche Arbeit im Wald: „So setzen wir deutliche Zeichen, dass es uns als Mountainbiker mit unserem Engagement für den Naturschutz ernst ist.“ Beim Abschlusshock in der Erlenbacher Hütte mussten die Naturschutzexperten noch viele Fragen beantworten. Und am Ende schworen sich alle: „Das machen wir nächstes Jahr wieder!“

Das „Gruppenbild mit Motorsäge“ (so wild ist der Horst Pethig eigentlich gar nicht!) beweist, dass allen beteiligten OK-Mitgliedern der Arbeitseinsatz fürs Auerwild viel Freude gemacht hat.

 

Foto: Andreas Schlegel

Gerhard Lück, 8.11.2007, www.dreisamtaeler.de

 

Allianz für das Auerhuhn bei Sporthochschule präsentiert

Horst Pethig und Rudi Suchant (v.l.) präsentierten beim Auerhuhn-Tag in Baiersbronn die Erfahrungen der „Allianz für das Auerhuhn“ im Rahmen des „Black Forest ULTRA Bike-Marathons“.

 

Foto: Privat

 

„Black Forest ULTRA Bike-Marathon“ erntet Lob für seinen Einsatz für den Artenschutz

Kirchzarten (glü.) Weil einige wichtige Streckenteile des „Black Forest ULTRA Bike-Marathon“ durch die schönsten Gebiete des südlichen Hochschwarzwaldes und damit genau durch die Heimat des Auerhuhns gehen, hat sich 2004 eine „Allianz für das Auerhuhn“ gegründet. Schließlich leben nur noch rund 600 dieser scheuen Vögel in den Hochlagen des Schwarzwaldes - und das sind auch für die Mountainbiker interessante Gebiete. Und weil die imposanten Auerhühner just im Juni ihre Küken groß ziehen, gab es enorme Probleme mit dem Starttermin von Mitteleuropas größtem Mountainbike-Event. Doch die Ultra-Bike-Macher waren darum bemüht, auch den ökologischen Gesichtspunkten der Veranstaltung Rechung zu tragen. Eine Verlegung des Starttermins war allerdings wegen der internationalen Einbindung des Rennens nicht möglich. Es kam deshalb zu einer Diskussionsrunde mit 15 Vertretern aus Naturschutz, Forst, Politik, dem Regierungspräsidium und dem Veranstalter. Dieser „Runde Tisch“ dachte über die Verlegung der Strecke aus den Auerhuhn-Kerngebieten nach. In intensiver und vertrauensvoller Zusammenarbeit der Wildökologen und der Mountainbikeexperten gelang es, die Streckenführung so zu optimieren, dass sowohl die notwendige Ruhe für die Auerhühner als auch der sportliche Anspruch des „Black Forest ULTRA Bike-Marathons“ gewährleistet ist. Horst Pethig, promovierter Biologe und Leiter der Umweltkommission im Black-Forest-Organisationskomitee, freut sich: „Wir können damit sogar unseren Mountainbikern sowohl sportlich als auch landschaftlich attraktivere Strecken anbieten.“

Diese „Allianz für das Auerhuhn“ ist in Deutschland einmalig und sowohl in Naturschutzkreisen als auch bei Sportwissenschaftlern und Fachverbänden als Gesprächspartner gefragt. So war Horst Pethig vom „Black Forest ULTRA Bike-Marathon” gemeinsam mit Rudi Suchant von der Forstlichen Versuchsanstalt Baden-Württemberg in Freiburg jetzt auf zwei Veranstaltungen unterwegs, wo sich beide als „Botschafter“ der „Allianz für das Auerhuhn“ präsentieren konnten. Mit einem gemeinsamen Infostand in der Schwarzwaldhalle Baiersbronn waren sie beim dortigen „Auerhuhn-Tag“ - das Auerhuhn ist Wappenvogel des Landkreises Freudenstatt - präsent. Gleich am nächsten Tag standen Pethig und Suchant 130 Fachleuten im Rahmen einer zweitägigen Tagung der Deutschen Sporthochschule Köln, des Bundes-Umweltministeriums und des Bundesamtes für Naturschutz zum Thema „Sportgroßveranstaltungen in Natur und Landschaft“ Rede und Antwort. In ihrem Vortrag und dem sich anschließenden Workshop demonstrierten Pethig und Suchant wie Ökologie und Artenschutz bei einer Großveranstaltung durch intensives Miteinander aller Beteiligten zu optimalen, praxisorientierten Ergebnissen führen kann.

 7.12.2006, Gerhard Lück, www.dreisamtaeler.de

 

 

 

Ranger-Grill in Feldberg-Ort unterstützt den Auerhahn

Spendenübergabe für den Auerhahn:
Dr. Stefan Büchner, Andreas Trynczer, Achim Laber, Thomas Aurich (von links)
 

Foto: Haus der Natur Feldberg

Einen dicken Scheck konnte Andreas Trynczer, der Betreiber des „Ranger-Grills“ in Feldberg-Ort, am Freitag dem echten Feldberg-Ranger Achim Laber im Haus der Natur überreichen. 1.000 € kommen dem Schutz der vom Aussterben bedrohten Auerhühner am Feldberg zugute.

Trynczer betreibt seit Dezember 2006 den Ranger-Grill am Fuß der Grafenmatt-Skipisten. Im laufenden Jahr hat er für jedes verkaufte Kilogramm Kaffee 3 € für den Schutz der imposanten Vögel beiseite gelegt. Den erzielten Betrag in Höhe von 735 € hat der Gastronom großzügig aufgerundet. „Der Name der Bar ist halt Programm“, sagt Trynczer. Als Feldberger Gastwirt fühle er sich mitverantwortlich für ein gutes Miteinander von Naturschutz und Tourismus am höchsten Berg des Landes. Dr. Stefan Büchner, der Leiter des Naturschutzzentrums Südschwarzwald im Haus der Natur, bedankte sich für die überreichte Spendensumme und betonte, das Geld werde für Pflegemaßnahmen in wichtigen Auer-huhnlebensräumen im Naturschutzgebiet Feldberg sowie für die Umweltbildung zum Thema Auerhuhn eingesetzt.
27.10.2006, Haus der Natur

Bistro und Grill an der Grafenmatt
Andreas Trynczer, August - Eulen - Platz 3, 79868 Feldberg, Tel 0173/9331320




 

Ultra Bike räumt Wald am Stollenbach fürs Auerhuhn

Um die intensiven Diskussionen wegen der Umweltverträglichkeit von Mitteleuropas größtem Mountainbikeevent, dem "Black Forest Ultra Bike-Marathon", konkret werden zu lassen, hatten sich zahlreiche verantwortliche Mitglieder des Organisationskomitees (OK) am Stollenbach getroffen, um in einem Waldstück unweit von der Wettkampfstrecke die Lebensbedingungen für Auerwild zu verbessern.

Waldputzete am Stollenbach fürs Auerwild

Foto: Gerhard Lück

Fachlich wurden sie dabei vom Biologen Horst Pethig, im OK für die Fragen des Umwelt- und Naturschutzes zuständig, und Stefan Bächle von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt, AG Raufußhühner, angeleitet. Den Beweis, dass sie an der richtigen Stelle den Wald und den Bachrand räumten, erhielten die "Umweltaktivisten" vom OK von ihrem Artenschutzexperten naturnah geliefert. Pethig zeigte ihnen in seiner bloßen Hand ganz frischen Auerhuhnkot. "Hier, in diesem Waldstück oberhalb der Kluse" , erklärte der Experte, "befindet sich ein Auerwildkerngebiet."

Und Stefan Bächle erklärte weiter, dass in diesem Mischwaldgebiet mit Buchen, Tannen, Weiden, Vogelbeeren und anderen Pflanzen das Auerwild — nur noch rund 600 dieser scheuen Vögel leben in den Hochlagen des Schwarzwaldes — ideale Lebensbedingungen vorfände. Hier habe es seine Nahrungsgrundlage: "Hochwald wechselt ab mit Niederholz. Kleine Bäche bieten Wasser und kleine Steine, die vom Auerwild zur Verdauungsförderung in den Darm aufgenommen werden. Die hohen Bäume dienen als Schlafstatt, die Wurzelteller umgestürzter Bäume als Unterstand." Damit gerade die jungen Tiere beim Bachbett Platz fänden, sich und ihr Gefieder zwischendurch zu trocknen, sei es an dieser Stelle notwendig geworden, die Lichtung von herumliegendem Baum- und Astzeug zu befreien. Vom Engagement der OK-Mitglieder waren Horst Pethig und Stefan Bächle begeistert: "Das ist eine gute Verbindung von Diskutieren über gute Wettkampfstrecken und konkretem Natur- und Artenschutz." Beide waren über die große Anzahl der Helfer(innen) und das handfeste Anpacken erfreut.


Bei einem Abschlussvesper im Stollenbacher Hof gab es noch viel Gelegenheit, sich mit den Experten über die Lebensart und Gewohnheiten des Auerwildes zu informieren. Für Walter Hasper und Erhard Eckmann von der OK-Leitung war das sicher nicht der letzte konkrete Umwelteinsatz. Für sie ist wichtig, dass Sport und Umwelt eine verträgliche und untrennbare Einheit bilden.
BZ vom 12.01.2006, www.badische-zeitung.de

  

 

 

 

 

 

25 Jahre Auerwild-Hegegemeinschaft im Regierungsbezirk Freiburg 

Das Auerwild scheut dichte Wälder / Die Anzahl der Auerhähne hat abgenommen

Dem Rückgang des Auerwildes im Schwarzwald wollten im Jahre 1980 passionierte Freunde dieses urigen Wildes gegensteuern. 160 Jagdreviere schlossen sich zu diesem Zweck zu einer Hegegemeinschaft (AHG) nach Bundesjagdgesetz zusammen. Jährlich gibt es eine Tagung mit Exkursion, mehrere Vorstandssitzungen, gemeinsame Überwachung der balzenden Hähne, Berichte über jedes ungewöhnliche Vorkommen und vieles mehr. Dennoch scheint der Rückgang nicht aufgefangen. Denn 2005 konnten nur 150 Hähne bestätigt werden, nach 220 noch im Jahre 1996, so Gerrit Müller, der Vorsitzende der Gemeinschaft bei der Jahrestagung in Feldberg im Leistungszentrum Herzogenhorn. Er konnte etwa 40 Mitglieder und zusätzlich Gäste aus dem benachbarten Ländern begrüßen.

Kreisjägermeister Wolf Riedl überbrachte die Grüße des Landesjagdverbandes und führte die Problematik Schwarzwild – Auerhuhn im Hochschwarzwald aus. Wildschweine stehen im strengen Verdacht, Gelegeräuber zu sein. Heuer scheinen sie nach dem schneereichen Winter ja etwas abzunehmen. Ihr Abschuss wird den Jägern aber durch ein generelles Kirrverbot (Anlocken durch Futter) hochgradig erschwert. „Wie sollen die unsteten, beweglichen Tiere ohne ein leichtes Anlocken erlegt werden?“ fragte er. Auch in der Landwirtschaft verursachten sie zunehmend große Schäden, bis zu 10 000 Euro im Einzelfall.

Die Haltung der Auerwildschützer zu dieser Frage ergab sich in der Diskussion. Man müsse differenzieren. Sauen habe es zu verschiedenen Zeiten im Hochschwarzwald gegeben, etwa nach dem Krieg oder zu Zeiten des Klosters St. Blasien. Wenn die Ernährung wegen Maisanbau und Buchenmast wie derzeit besser werde, ziehen die Sauen auch in die Berge. Zu viel Kirrung könne dies unterstützen.

Doch, abseits der Schwerpunkte der Auerwildverbreitung, dort wo Hühner sich sowieso nicht gerne aufhalten, dort seien wohl abgewogene Ausnahmegenehmigungen durch die Kreisjagdämter erstrebenswert. Man könne sich auch auf die Monate August bis Oktober beschränken. Die Auerhahnobleute der Hegeringe sollten eingeschaltet werden. Als wichtigsten Grund für zu geringe Erfolge sehen die passionierten Auerwildheger die zunehmend dichten Wälder an sowie die Zunahme des Raubwildes wie Fuchs und Habicht. Revierleiter Ebser von der Stadt Todtnau führte am Nachmittag bei einem Begang in gut besetztem Auerwildbereich die Möglichkeiten vor, wie dem Auerhuhn genehme Wälder bei ertragreicher Waldwirtschaft gestaltet werden können. Dieses Wild liebt als Geländeform sanfte Rücken, Hangschultern und Bergkuppen. Kann man dort teilweise lichte Wälder gestalten, in denen Heidelbeere und Hochstauden gedeihen, wo viele Insekten den Jungvögeln Nahrung bieten, so nehmen die Hühner diese Flächen gerne an, besonders wenn es sich um Mischwald mit Tanne und Buche handelt. Auch der eine oder andere Kahlschlag gehöre zum Auerwildbiotop, wie auch Beerkraut- und insektenreiche Hochweiden. Ebser zeigte unter anderem einzelne Weißtannen von acht bis zehn Meter Höhe, die einen „Auerwildverbiß“ aufwiesen. Die Kronen dieser Bäume waren von innen heraus völlig verkahlt, weil die Hähne im Winter alle Seitenzweige, die sie erreichen können, als Lieblingsnahrung verspeist hatten. Damit sich das Auerwild von den Kernzentren am Feldberg und am Ruhstein im Nordschwarzwald ausbreiten kann, sollten ihm möglichst allenthalben auf den von ihm geschätzten Geländeformen gute Lebensräume solche Waldbilder geboten werden, daran will die Arbeitsgemeinschaft arbeiten. Der engere Vorstand setzt sich künftig aus Gerrit Müller als Vorsitzendem, Martin Winterhalter als Stellvertreter und Daniel Müller als Schriftführer zusammen. Für ihre außerordentlichen Verdienste ehrte Gerrit Müller zwei Mitglieder, Paul Kaiser und Gerd Borell.
BZ vom 15.7.2005

 

Auerhahn hält Abstand zu Wegen und Loipen

Dominik Thiel von der Universität Zürich, Institut für Umweltwissenschaften, spürt im Rahmen einer mehrjährigen Doktorarbeit der viel gestellten aber noch nie wissenschaftlich beantworteten Frage nach, ob der Wintertourismus dem Auerwild in den Bergen des Schwarzwaldes und der Schweiz schadet. Bei der Tagung der Auerhuhn-Hegegemeinschaft auf dem Herzogenhorn gab er jetzt seine Erkenntnisse preis.

Zu Beginn seiner wissenschaftlichen Arbeit mussten zunächst Hähne und Hennen gefangen und mit Sendern ausgerüstet werden. Dies geschieht mit aufgestellten Netzen, in die, hat man Glück, die Tiere hineinlaufen. Das ist zweifellos Stress für die Tiere, doch scheint er vertretbar, da das Ergebnis der gemeinsamen, bekömmlichen Nutzung der Berge von Mensch und Auerwild dienen soll. Mit vielen Helfern gelang es 21 dieser Urvögel mit Sendern auszustatten. Teils sind die Funksignale über Satellit empfangbar und so können theoretisch alle Bewegungen bis auf wenige Meter genau verfolgt werden. Teils werden die Signale am Boden mit Peilsendern geortet, was ganz genaue Bestimmungen über deren Aufenthaltsort ermöglicht. Wie die Bewegungen der Tiere belegen, empfinden sie die Sender wohl nur als eine zusätzliche Feder. Mit diesen Methoden und wiederum vielen Helfern lassen sich Karten über die Aufenthaltsorte der Hühner während Sommer- und Winterzeit fertigen, die täglichen Bewegungen und solche beim Kontakt mit Menschen feststellen oder Fragen beantworten, wie viel Fläche nimmt ein Vogel überhaupt in Anspruch, welche Waldformen bevorzugt er. Zum Beispiel suchen Auerhühner abends Schlafbäume auf, wo sie die Nacht verbringen. Welche Bäume werden bevorzugt? Nach Thiel sind das eindeutig Buchen und Ahorne, kaum mal ein Nadelbaum. Weiter sollten diese licht stehen, denn der schwerfällige Vogel möchte möglichst nach mehreren Seiten ungestört frei abfliegen können.

Auch dann, wenn ein Huhn beim Kontakt mit Menschen seinen Standort nicht ändert, kann es unter Stress geraten, der ihm letztlich ernsthaft schaden kann. Fett würde abgebaut, Bruten verlassen, die Tiere könnten ähnlich wie Menschen krank werden. Dies könnte man rein theoretisch durch Blutabnahme und Messung der Streßhormone feststellen. Und dies gelang Thiel auch. Im Gehege gehaltene Auerhühner wurden kurzfristig beunruhigt. Anschließend wurde das Streßhormon in ihrer Losung untersucht. Es bildet sich, angeregt über das Auge und wandert über Niere, Leber und Darm in die Losung. Bereits nach einer Stunde konnte die Intensität der Störung messbar bestimmt werden. Auf diese Weise kann man im Winter, im Sommer ist das nicht möglich, die Losung von Auerwild aufsammeln und an der Menge der Streßhormone deren Aufregung feststellen.Die Abschlussergebnisse von Thiel liegen noch nicht vor. So muss man sich auf die Erfahrungen der Auerhuhn-Praktiker verlassen und vermuten, dass diese letztlich auch durch diese aufwändige Arbeit bestätigt werden: Die Mitglieder der AHG wissen, dass die Vögel sich an Wanderwege und Langlaufloipen gewöhnen. Diese halten sie auf 50 bis 80 Meter gut aus, gehen allenfalls bei einer Wandergruppe etwas in Deckung. Doch geht man nur zehn Meter neben an in den Wald, so Revierleiter Ebser von der Stadt Todtnau, so schafft dies erhöhte Aufmerksamkeit und Unruhe und kann für den schweren Vogel zum kräfteraubenden Abflug führen. Wer den Urvogel daher liebt, bleibt in den Hochlagen des Schwarzwaldes auf den „Menschenstrecken“ und „erkundet“ nicht von anderen Bewohnern des Waldes benötigte Waldflächen.
Elmar Klein am 14.7.2005 in der BZ

  

© by  freiburg-schwarzwald.de, Kontakt, Update 19.08.13