Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Bergwacht
 im südlichen Hochschwarzwald

   

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Bergwacht Schwarzwald - The Mountain Rescue Experts

Zwerisberg bei St.Märgen am 20.5.2011: Blick nach Norden übers Oberibental - Wiesenschaumkraut und Löwenzahn
Zwerisberg bei St.Märgen am 20.5.2011: Blick nach Norden übers Oberibental - Wiesenschaumkraut und Löwenzahn

 

Bergwacht Schwarzwald e.V. 



Die Gründungsväter der Bergwacht Schwarzwald bewiesen 1922 erstaunliche Weitsicht, als sie bei dem beginnenden "Konsum von Natur" erkannten, daß nur ein aktiver Naturschutz und die Selbstbeschränkung im Umgang mit den Naturgütern zu deren dauerhaftem Erhalt führen könnte. Dies ist um so bemerkenswerter, da sie als Wanderer, Bergsteiger oder Skifahrer selbst aktive "Naturnutzer" waren. Sie taten dies ohne politische oder gesetzliche Vorgaben. Sie gründeten die Bergwacht mit dem Ziel, die Vielfalt und Eigenart der heimischen Bergwelt zu schützen, um sie möglichst unversehrt späteren Generationen übergeben zu können. Mit der Bergwacht war damit die erste Organisation geboren worden, die sich den aktiven Naturschutz satzungsgemäß zur Aufgabe machte.

Bergwacht Schwarzwald e.V.,  Landesleitung , Basler Landstrasse 90, 79111 Freiburg i. Br.
Tel 0761- 49 33 66, Fax: 0761- 47 29 00,
Notruf : 0761- 49 33 33
www.bergwacht-schwarzwald.de
info@bergwacht.de 
http://www.bergwacht.de, www.bergwacht.org

Spendenkonto: Volksbank Freiburg, Konto 515 651 18 ( BLZ 680 900 00)
 
Bergwacht Schwarzwald e.V. (BWS) - Ortsgruppe Freiburg
http://www.bergwacht.de/bws/og_freiburg/
c/o Technischer Leiter René M. Kieselmann
rene.kieselmann@bergwacht.de

Bergwacht-Hütte unterhalb Bismarckturm am 30.8.2009 Seebuck-Turm nach Südosten am 15.1.2010 um 8.30 Uhr: Aufgehende Sonne, Menzenschwander Tal, Grafenmatt (von links) -  vorne Bergwacht-Hütte Am Seebuck Bergwacht am 31.12.2010 am Mathislehof in Hinterzarten
 Bergwacht-Hütte unterhalb Bismarckturm am 30.8.2009 Blick von der Webcam auf dem Seebuck-Turm nach Südosten am 15.1.2010 um 8.30 Uhr: Aufgehende Sonne, Menzenschwander Tal, Hotzenwald im Nebel, Alpen, Grafenmatt (von links) -  vorne die Bergwacht-Hütte Am Seebuck Bergwacht am 31.12.2010 am Mathislehof in Hinterzarten
1.2.2011 zwischen Feldbergsattel und Todtnauer Hütte: Transport der Bergwacht
1.2.2011 zwischen Feldbergsattel und Todtnauer Hütte: Transport der Bergwacht    

Bergwacht Feldberg: Die Seebucker Hütte ist die höchstgelegene im Schwarzwald und gleichzeitig Stützpunkt der Freiburger Bergwacht.
Bergwacht-Arzt Dr. Walter Ott in Feldberg

Bergwacht - Ortsgruppe Altglashütten:

Bergwacht birgt Wanderin am verschneiten Mathisleweiher mit Quad >Berwacht1 (1.1.2011)
Ortsgruppe Altglashütten der Bergwacht zieht Bilanz >Bergwacht1 (20.10.2008)
http://w2.bergwacht.de/bw6/opencms/bergwacht-schwarzwald/de/Ortsgruppen/OG-Altglashuetten/
 

  

 

Bergwacht Bernau

"1956 wurde die Ortsgruppe Bernau zur Unterstützung der Ortsgruppe Todtnau gegründet.
Die Ortsgruppe hat 80 Mitglieder davon 10 Anwärter. Im Jahr 2004 wurde die Ortsgruppe 66 mal zu Verunfallten alarmiert."
Ortsgruppen Bernau, Menzenschwand, Todtmoos, Höchenschwand, Wutach.

www.bergwacht-bernau.de

... die längste Holzbank (aus EINEM Stamm) der Welt steht in Bernau - wo sonst!

Menzenschwander Bergwacht sucht Snowboarder am Feldberg >Bergwacht1 (12.2.2010)

  

 

Bergwacht Schönau: Die Lebensretter im Belchengebiet

Hauptversammlung Bergwacht Schönau / Kai Kiefer neuer Vizevorsitzender / Neunjähriger aus Lebensgefahr gerettet / Jubiläum

Vergangenes Wochenende lud die Ortsgruppe Schönau der Bergwacht Schwarzwald zu ihrer 80. Hauptversammlung nach Aitern-Multen ein. In Anwesenheit des Landesvorsitzenden Frank Kühnel begrüßte der Vorsitzende Dirk Kiefer die Versammelten im Jubiäumsjahr. “Ein bewegtes Jahr liegt wieder einmal hinter uns” , so Kiefer, was er auch zugleich als Überleitung zum Tätigkeitsbericht nutzte, welcher von Schriftführer Herbert Strittmatter vorgetragen wurde. Während des vergangenen Jahres musste überraschenderweise ein neuer Hüttenwart gesucht werden. Dieses Amt wurde spontan von Melanie Butenmüller übernommen. Ihr Amt startete sie sogleich mit einem Großputz im Haus “Bergfried” . Des Weiteren wurde ein neues, topmodernes Einsatzfahrzeug angeschafft werden. Ordentlich zum Zusammenhalt beigetragen hat ein Skiwochenende der Ortsgruppe in Grindelwald. Dem Bericht vom Bergrettungsdienstleiter Manfred Kiefer war zu entnehmen, dass es die Ortsgruppe 2005 neben und mit 30 Einsätzen zu 2743 Dienststunden brachte. Bei 30 Rettungseinsätzen war fünfmal die Alarmierung des Helikopters unumgänglich. Zu den Einsätzen gehörte auch die Bergung eines 9-jährigen Jungen, welcher am Belchen 300 Meter den Abhang runter gestürzt war, aber unter anderem durch die schnelle und richtige Hilfe der Bergretter überlebte.

Auch der Naturschutz kommt bei der Bergwacht nicht zu kurz, was sich darin widerspiegelt, dass die Mannschaft rund um Naturschutzwart Rolf Zimmermann 537 Einsatzstunden für die Natur rund um den Belchen zu verbuchen hatte. 10 Mitglieder der Ortsgruppe konnten für regelmäßigen Besuch der Ausbildungsabende mit einer Kaffeetasse von Manfred Schneider geehrt werden. Der Kassenbericht Karin Becker fiel ebenfalls positiv aus, da das Geschäftjahr 2005 mit einem Plus von über 3000 Euro abgeschlossen werden konnte. Nach dem Verlesen des Kassen- und Geschäftsberichtes vom Haus Bergfried, durch Gustav Kaiser, konnte die Gesamtvorstandschaft von Frank Kühnel entlastet werden. Schließlich wurde Thomas Steinebrunner für 30-jährige Mitgliedschaft in der Bergwacht Schwarzwald, Ortsgruppe Schönau vom Landes- und Vereinsvorsitzenden geehrt und bekam die Ehrennadel der Bergwacht angeheftet. Gerade seine wichtigen Kompetenzen und Erfahrungen im sanitären Bereich seien für die gesamte Truppe unersetzlich, so Dirk Kiefer.
Einige Ämter mussten neu besetzt werden. Der 2. Vorsitzende Bernhard Riesterer trat ab, sein Amt übernimmt Kai Kiefer. Als neuer Kassierer wurde Andreas Steiger anstelle von Karin Becker gewählt, welcher zugleich den Internetauftritt des Vereins gestaltet. Neuer Fahrzeugwart wurde Heiko Köpfer, der somit Manfred Kiefer ablöst. Des Weiteren wurde der langjährige Bergwachtarzt Herr Dr. Sladek verabschiedet. Ihm wurde eine kleine Aufmerksamkeit in Form eines Bildes überreicht. In seine Fußstapfen wird Dr. Martin Honeck, Sohn des Todtnauer Hausarztes Dr. Thomas Honeck, treten. Alle weiteren Vorstandmitglieder konnten in ihren Ämtern bestätigt werden.

Badische Zeitung Freiburg
Simon Sütterlin, 15.4.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

Uwe Männel von der Bergwacht Schwarzwald - mehr Einsätze

Von Jahr zu Jahr wächst die Zahl der Einsätze der Bergwacht Schwarzwald. Warum das so ist und wie sich Wanderer oder Mountainbiker bei Sturm oder Gewitter verhalten sollen, erklärt Uwe Männel, Leiter des Rettungdienstes der Bergwacht Schwarzwald, im Gespräch mit BZ-Mitarbeiterin Silvia Faller. Der 49-jährige Diplom-Ingenieur aus Freiburg ist seit 33 Jahren im Bergrettungsdienst tätig, derzeit zusammen mit 800 aktiven Mitgliedern in 26 Ortsgruppen.

BZ: Was war die bedrohlichste Situation, die Sie bei der Bergwacht erlebt haben?
Männel: Das war beim Sturm Lothar im Dezember 1999. Ich hatte Dienst am Schauinsland. Dort erreichte uns der Ruf, dass noch Jogger von Horben in Richtung Bergstation unterwegs waren. Glücklicherweise hatten wir sie bald gefunden. Die Leute standen hilflos und verängstigt am Waldrand an der Rennstrecke. Wegen umgestürzter Bäume war die Straße inzwischen unpassierbar.
BZ: Was raten Sie Wanderern, wenn ein starker Sturm losbricht?
Männel: Raus aus dem Wald, und zwar so schnell wie möglich. Umstürzende Bäume sind lebensbedrohend. Selbst herab fallende Äste können einen Menschen töten oder schwer verletzen. Feste Gemäuer bieten den besten Schutz. Man sollte versuchen, zu einem Gehöft oder zu einer Hütte zu kommen.
BZ: Und bei einem Gewitter?
Männel: Auf jeden Fall Gipfelgrate, einzeln stehende Bäume oder Rinnen, wie sie am Ostabhang des Feldbergs vorkommen, meiden. An diesen Stellen ist die Gefahr von einem Blitz erschlagen zu werden am größten. Ein Dach über dem Kopf bietet auch in solchen Situationen den besten Schutz. Wenn man gar nichts findet, sollte man sich nach einer Mulde umsehen und darin in Kauerstellung ausharren bis das Gewitter vorbei ist.
BZ: Kann man im Schwarzwald denn wirklich in Lebensgefahr geraten?
Männel: Oh ja. Die Höhenlagen im südlichen Hochschwarzwald bergen die gleichen Gefahren wie die Alpen. Viele Leute unterschätzen das. Im Winter können Lawinen abgehen, plötzlich und unerwartet kann das Wetter umschlagen. Gefährlich wird es in den Höhenlagen auch bei Nebel oder wenn Wolken die Gipfelpunkte einhüllen. Es kommt immer wieder vor, dass Wanderer vom Weg abkommen und uns völlig erschöpft um Hilfe rufen. Wir hatten in diesem Frühjahr den Fall, dass ein Wanderer vom Feldberggipfel einfach querfeldein zum Feldsee runterlief, weil er den Reimartihof von oben gesehen hat. Auf einmal stand er vor einem steilen Felsabhang und ist nicht mehr weitergekommen.
BZ: Heute hat jeder ein Handy dabei. Entschärft das nicht viele Situationen?
Männel: Ja. Sie sind von großem Vorteil. Wir können direkt mit den Leuten sprechen und finden sie schneller. Die Alarmierungszeiten sind kürzer geworden.
BZ: Welches sind die bedeutendsten Gefahrenpunkte im Schwarzwald?
Männel: Das Feldberggebiet steht eindeutig im Vordergrund. Das ganze Jahr über haben wir deshalb an jedem Wochenende eine Mannschaft in unserer Hütte am Seebuck. Aber auch in den Naherholungsgebieten rund um Freiburg ist an schönen Wochenenden immer viel los, sei es am Rosskopf, am Kandel, am Schauinsland oder auch am Kaiserstuhl. Überall, wo der Rettungswagen nicht hinkommt, kommt die Bergwacht. Auch die Ravenna- und die Wutachschlucht sind recht häufige Einsatzorte. Bei Nässe verwandeln sich die Wege dort in gefährliche Rutschbahnen, auch können plötzlich große Wassermassen auftreten.
BZ: Wie viele Einsätze haben sie im Jahr?
Männel: Im Jahr 2004 hatten wir insgesamt 1196 Einsätze. Die Zahl ist in den vergangenen drei Jahren stetig angestiegen.
BZ: Warum? Sind die Leute unvorsichtiger?
Männel: Nein. Es ist einfach mehr los. Die Trendsportarten Nordic Walking und Mountainbiking ziehen unzählige Leute in die Berge. Dazu kommen Drachen- und Gleitschirmflieger. Bis vor zehn Jahren galten 70 Prozent aller Einsätze Skiunfällen. Heute sind die Einsätze gleichmäßig übers Jahr verteilt. Erst kürzlich haben wir ein Frau geborgen, die mit einem Mountainroller vom Schauinsland herab unterwegs war und dabei gestürzt ist.
BZ: Wie waren Sie zur Bergwacht gekommen?
Männel: Beim Skilaufen am Schauinsland hatte ich einen Einsatz miterlebt. Ich war fasziniert von den Rettungsleuten und habe gefragt, wie man das lernen kann.

BZ vom 30.9.2005

 

 

 

Bergwacht - Mehr Einsätze mit alter Ausrüstung 

Die Bergwacht Schwarzwald fordert höhere Investitionen, um ihre Arbeit sichern zu können

Die Bergwacht Schwarzwald sieht den Rettungsdienst im unwegsamen Gelände in Gefahr. Nötig sei eine größere finanzielle Unterstützung durch die Landesregierung, sagte der Vorsitzende der Bergwacht Schwarzwald, Frank Kühnel. Vor allem bei den recht betagten Einsatzfahrzeugen und Rettungsgeräten gebe es angesichts stark steigender Einsatzzahlen und gewachsener Anforderungen einen enormen Investitionsbedarf.

Das hohe Alter der Fahrzeuge sei ein Risiko für die Retter. „Im Notfall müssen wir immer befürchten, dass unsere Fahrzeuge den Geist aufgeben“, sagte Kühnel. Das jetzt zur Verfügung stehende Rettungsgerät sei zu einem großen Teil veraltet. Die 29 Einsatzwagen der ehrenamtlich organisierten Bergwacht haben laut Kühnel ein Durchschnittsalter von 14 Jahren. 75 Prozent der Fahrzeuge seien älter als als 15 Jahre. Auf den Skipisten des Schwarzwaldes seien die landesweit knapp 1500 Retter mit Schneeraupenfahrzeugen unterwegs. Diese seien im Durchschnitt 17 Jahre alt, über die Hälfte der Schneemobile sei schon seit mehr als 20 Jahren im Einsatz.

 „Gerade in stark besuchten Tourismusregionen wie dem Feldberg hat sich durch den jüngsten Ausfall von vier Rettungsfahrzeugen eine gefährliche Lücke aufgetan“, erklärt Kühnel. Werde nicht schnell Ersatz beschafft, könne ein professioneller Bergrettungsdienst in den betroffenen Regionen nicht mehr gewährleistet werden.  „Um den aktuell dringenden Beschaffungsbedarf abzudecken, bräuchten wir das Vierfache der durchschnittlichen Fördermittel der vergangenen Jahre“, sagte Kühnel. Mittelfristig müssten die Zuschüsse des Landes verdoppelt werden.

Im Gegensatz zu anderen Rettungsorganisationen müsse die Bergwacht ihre Neubeschaffungen zu 90 Prozent durch Fördermittel aus dem Landeshaushalt finanzieren. „Wir hängen am Tropf des selbst kränkelnden Landeshaushaltes“, sagte Kühnel. „Deutlich verstärkt wird die Belastung durch den Boom des Freizeitsports“, sagte Kühnel. Immer mehr Hobbykletterer, Wanderer oder Mountainbiker sind im freien Gelände unterwegs. In den vergangenen zehn Jahren habe sich die Zahl der Notfalleinsätze abseits befestigter Wege mehr als verdreifacht. „Das Spektrum der Verletzungen wird immer breiter.“ „Wir arbeiten im Bereich der absoluten Belastungsgrenze“, stellte Kühnel fest.

Im Jahr 2004 habe die Bergwacht Schwarzwald die Rekordzahl von 1200 Einsätzen verzeichnet. Vor zehn Jahren seien es noch 350 Notfälle gewesen. Die 23 Ortsgruppen der Bergwacht Schwarzwald sind für den Bergrettungsdienst zwischen Pforzheim und der Schweizer Grenze zuständig. Die Organisation mit Sitz in Freiburg ist nach Bayern die zweitgrößte Bergwacht in Deutschland.
BZ vom 15.8.2005

  

 

Bergwachtprüfung in Todtnauberg für Prüflinge aus dem ganzen Schwarzwald

„Die Bergwachtprüfung ist schwieriger als das Abi“, sagt Markus Kaiser, 19, von der Bergwachtortsgruppe Menzenschwand. Das Abi hat er mit einem Notendurchschnitt von 1,9 geschafft. Der Sommerteil der Bergwachtprüfung lag am ersten Juliwochenende vor ihm und den anderen rund 30 Prüflingen.

Für die Dienstprüfung der Bergwachtler sind zwei Tage im Sommer, einer im Winter angesetzt. Voraus geht eine mindestens zweijährige Anwärterzeit mit Allround-Ausbildung in der Ortsgruppe. Die Prüfungen bringen die Aktiven der Bergwacht aus dem ganzen Schwarzwald seit Jahrzehnten mit dem Namen Todtnauberg in Verbindung.

Am Samstag des Prüfungswochenendes streifen sich die Prüflinge auf den niedrigen Stühlen in der Grundschule ihre Startnummern über. Landes-Bergwachtsarzt Dr. Axel Mann lässt zunächst einen älteren Mann beim Kirschenpflücken von der Leiter fallen (rein theoretisch versteht sich) und möchte dann wissen: „Was macht ein guter Retter, wenn er zu einem Unfall kommt?“

150 bis 200 Stunden Sanitätsausbildung haben die Prüfungskandidaten absolviert, erklärt Dominik Iwertowski, er ist Sanitätsausbilder bei der Bergwacht Muggenbrunn und unterrichtet die Bergwachtsanwärter der Ortsgruppen im Oberen Wiesental in „Sani“-Kunde. Am Nachmittag wird in der Praxis geprüft. Heike, 32, aus Pforzheim und Florian, 18, aus Obertal im Nordschwarzwald, müssen zum simulierten Ernstfall. Auf der nassen Wiese beim Kurhaus liegen einige Freiwillige im Gras. Heike und Florian müssen herausfinden, welche Verletzungen vorliegen, bei der Behandlung Prioritäten richtig setzen, erste Hilfe leisten und den Notarzt anfunken. Am Sonntag ist Teamarbeit bei der Prüfung angesagt, die Rettungsaufgaben werden verlost. Am Samstag werden auf dem Schulhof die Kenntnisse in Knoten- und Seilkunde getestet. Mit Erster Hilfe, Rettungsgriffen, Reanimation, dem Notfall-Rucksack und Infusionen müssen sich alle auskennen. Bei der Winterprüfung ist das Wissen um alpine Gefahren, Karte und Kompass und das Akia-Fahren gefragt. Die „massive Ausbildung” sei eine Herausforderung, die viele gerne auf sich nehmen, sagt Uwe Männel, der die Prüfung leitet. Bei den Einsätzen der Bergwacht erhalte der Einzelne eine Bestätigung seines Könnens, „das reizt auch junge Menschen.”

www.bergwacht.de
Karin Maier am 26.7.2005 in der BZ

  

 

Sechs Bergwachtleute Steinmetze überprüfen das Freiburger Münster

Gut 60 Meter hoch über dem Münsterplatz: Die 24-jährige Silke Rumpf hängt an einem Seil außerhalb des Turmhelmes und turnt an Maßwerkteilen herum, um sorgsam die Festigkeit des Sandstein-Zierrates zu überprüfen, da ertönt ein Donnerschlag, der die Innenstadt erzittern lässt. Und jäh hat diese Gewitterfront gestern Nachmittag die Inspektion am Hauptturm des Münsters unterbrochen. „Aber“, so hofft die junge Steinmetzin, „am Dienstag kann’s ja wieder aufwärts gehen“.

Alle vier Jahre sehen sich Steinmetze der Münsterbauhütte dazu verpflichtet, mit Hilfe der Bergwacht dem Hauptturm aufs Dach zu steigen, um rechtzeitig zu erkennen, wo Steinschlag das Leben drunten auf dem umtriebigen Marktplatz bedrohen könnte. Gestern war’s wieder mal so weit: Sechs Männer der Bergwacht unter Leitung von René Kieselmann begleiteten drei Steinmetze hinauf auf den Arbeitsplatz in Schwindel erregender Höhe, und zum ersten Mal war eine Frau dabei: Silke Rumpf. Nein, versicherte sie, als sie Sitz- und Schultergurt anlegte, von Angstgefühlen sei sie in diesen Minuten nicht geplagt. „Ein bisschen aufgeregt bin ich schon. Aber nur aus Vorfreude.“ Dabei ist sie doch in einer Landschaft herangewachsen, in der steile Höhen höchst selten sind: am Niederrhein. Indes wurde sie sich beim Klettern und beim Bergwandern mit ihrem Freund in den Schweizer Alpen bewusst, dass sie nicht so schnell zu Schwindelanfällen neigt.

Nach dem Abitur und Praktika in diversen Handwerksberufen hat sie sich „für die Arbeit am Stein“ entschieden, und nach dreijähriger Ausbildung in der Freiburger Münsterbauhütte hat sie vor einem Jahr die Steinmetz-Gesellenprüfung absolviert. Als Siegerin des Kammerbezirks und als Drittbeste im ganzen Land. Sie hat an Kreuzblumen und Fialen für die Joche an der Münsters-Südseite gearbeitet, doch dem Turm ist sie noch nie so ganz nahe gekommen. Aber jetzt! Wie das da oben ablaufen würde? Sie lacht unbekümmert .„Ich hab’ keine Angst und auch keine Ahnung. Ich verlass’ mich einfach auf die Jungs von der Bergwacht.“

Die Bergwachtmänner sichern das über eine Rolle gleitende Seil, und während Silke Rumpf sacht abwärts gleitet,sucht sie mit dem Meißel in der Linken den Sandstein sorgsam nach bröselnden Teilen ab, und die lockeren Splitter en verstaut sie im „Känguruhbeutel“. Bis dann der Wind böig wird, bis der Regen klatscht, bis der Donner kracht. So muss der Sicherheitscheck am Turm schon nach einer Stunde abgebrochen werden. .......

Alles von Reinhard Leßner am 19.7.2005 auf www.bzol.de lesen

  

© by freiburg-schwarzwald.de, Kontakt, Update 13.11.13