Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest

Aktuelles zu Tieren im Hochschwarzwald

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Blick nach Westen vom Berghäusle nach Hinterheuweiler zum Rainhof (Solardach) und Wingert vom Gehrihof  Glücklich freilaufende Hühner in Heuweiler - mehr

 

 

Fünf Fledermausarten leben im Möslepark FR-Waldsee

Fledermäuse fühlen sich im Möslepark wohl. Bereits fünf Arten dieser nachtaktiven Säugetiere konnten Mitglieder der Freiburger Jugendgruppe im Naturschutzbund Deutschland (Nabu) dort nachweisen: Wasser-und Zwergfledermaus, Großer und Kleiner Abendsegler sowie die Rauhautfledermaus.
"Wo Fledermauskot ist, da müssen auch Fledermäuse sein", dachte sich Biologie-Lehrerin Gisela Friederich (64), die seit vielen Jahren die Nabu-Jugendgruppe leitet. Als sie bei der Kontrolle von Vogel-Nistkästen im Möslepark auf Exkremente von Fledermäusen stieß, nahm sie dies zum Anlass, im Mösle- und im benachbarten Konrad-Günther-Park rund 20 Fledermauskästen anzubringen. Seit August werden die Kästen wöchentlich kontrolliert: "Wir wollen herausfinden, welche Arten hier vorkommen und wann die ziehenden Tiere bei uns eintreffen", sagt Friederich. Manche Arten wie die Abendsegler machen nämlich auf ihrer Reise von den Sommer- in die Winterquartiere in Freiburg Zwischenstation. Bei der Inspektion der Fledermauskästen wird die Biologin eifrig von ihren jugendlichen Helfern unterstützt. "Es ist unheimlich spannend zu sehen, welche Tiere wir finden - und außerdem wichtig für den Naturschutz", sagt Fabian Ziegler (14). Gemeinsam mit seinen Freunden Markus Wallschlag (17) und Frederic Rothe (14) von der Nabu-Jugendgruppe plant er eine Arbeit für den Wettbewerb "Jugend forscht" zu diesem Thema.
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Weiterhin sei eine aufgelockerte Parklandschaft wichtig für das Vorkommen des Großen Abendseglers, der aufgrund seiner beträchtlichen Spannweite von bis zu 40 Zentimetern nicht im dichten Wald fliegt, sondern einzelne Bäume und Waldränder bevorzugt. Auf die großen abgestorbenen Äste im unteren Kronenbereich der zum Teil weit über hundert Jahre alten Eichen angesprochen, meint Friederich: "Zur Sanierung dieser Bäume reicht es aus, solches Totholz herauszuschneiden. Es ist nicht nötig, sie zu fällen." So könne man der Verkehrssicherungspflicht gerecht werden, ohne gleich wichtige Lebensräume zu zerstören: Außer den Fledermäusen leben noch zahlreiche andere Tiere, unter anderem mehrere hundert Insektenarten, in, an und von der heimischen Stieleiche.
Alles vom 22.10.2004 auf www.bzol.de

Freiburgs Fledermäuse
Im Freiburger Stadtgebiet leben 16 Fledermausarten, allesamt Insektenfresser. Manche der nachtaktiven Säugetiere sind das ganze Jahr über hier anzutreffen - etwa die Wasser- und die Zwergfledermaus, von der allein im Freiburger Münster jedes Jahr mehrere hundert Exemplare überwintern. Daneben gibt es wandernde Fledermäuse wie Großen und Kleinen Abendsegler und Rauhautfledermaus, die auf dem Weg zwischen Sommer-und Winterquartieren im Breisgau Zwischenstation machen. Sämtliche einheimischen Fledermausarten sind vom Aussterben bedroht

 

 

Eichhörnchen - Titisee-Neustadts Wappentier hat sich stark vermehrt

Viele Nüsse, viele Eichhörnchen - und wie sieht's dann aus mit der alten Bauernregel dass das einen harten und langen Winter bedeuten könnte? Der Leiter des Staatlichen Forstamts in Titisee-Neustadt, Gerrit Müller, hat dafür einen altbekannten Witz parat: "Altes Indianerwissen, wenn ein weißer Mann hackt viel, viel Holz, wird der Winter sehr, sehr kalt!" Voraussagen lässt sich nach Ansicht des Forstamtsleiters gar nichts und für das emsige Treiben des Wappentiers von Titisee-Neustadt in Bezug auf größere Schneemassen gebe es keine wissenschaftlichen Erkenntnisse.

Tatsache sei, dass bereits im vergangenen und in diesem Jahr durch den reichen Fichtenzapfenbehang und viele Nüsse sich die Eichhörnchen stark vermehrt haben. Müller: "Viele Jungtiere sind im warmen Frühjahr gut über die Runden gekommen." Für ihn haben die Eichhörnchen noch einen ganz praktischen Nutzen. "Die helfen den Förstern", weiß er. Die Tiere vergraben Bucheckern und Haselnüsse im Wald. Ihre Verstecke können sie nur per Geruchssinn wiederfinden. Die unentdeckten "Vorratslager" beginnen im Frühjahr zu keimen und tragen so zum natürlichen Waldaufbau bei. Noch wichtiger seien dafür aber die Eichel- und Tannenhäher, erzählt Müller. Diese versteckten ganz systematisch ihre Futtervorräte und könnten diese bei Bedarf gezielt wiederfinden, Müller: "Fast wie mit einem GPS-Navigationssystem".
Ganzen Text vom 5.10.2004 auf www.bzol.de

  

 

 

 

 

Zebra- oder Wespenspinne am Kaiserstuhl

Vor allem am Badberg bei Oberbergen ist in den Trockenrasen des Kaiserstuhls zwischen den Gräsern das senkrechte Radnetz der Zebra- oder Wespenspinne zu entdecken.

Foto: Manfred Manischwefski

Wer jetzt bei einer Wanderung über den Badberg bei Oberbergen aufmerksam den Trockenrasen beobachtet, wird eine Besonderheit unserer heimischen Kaiserstuhl-Fauna entdecken. Zwischen den Gräsern ist in den Wiesen das senkrechte Radnetz der Zebra- oder Wespenspinne gespannt. Inmitten des Netzes, das mit einem zickzackartigen, so genannten "Stabiliment", einem weiß glänzenden Gespinststreifen versehen ist, lauert meistens die Spinne auf ihr Opfer.
In dem Netz verfangen sich vorwiegend springende Insekten wie Grashüpfer. Hat sich eine Heuschrecke in das Netz verirrt, verschnürt die Spinne ihr Opfer blitzschnell mit einem Gespinstfaden, bevor sie ihrer Beute die eigenen Verdauungssäfte einspritzt.
So wird die Beute vorverdaut und später dann ausgesaugt. Die Männchen sind unscheinbar und winzig, während die weiblichen Tiere, die auffallend schwarz-gelb und quer gestreift sind, mit bis zu 2 Zentimetern Körperlänge zu den größten heimischen Spinnenarten zählen. Die Zebraspinne ist eine der Arten, deren Männchen die Paarung mit dem viel größeren Weibchen selten überleben.

Meistens beginnt das Weibchen schon während der Paarung, das winzige braune Männchen in Spinnfäden einzuwickeln. Nach dem Geschlechtsakt legt die Spinne 300 bis 400 Eier in einen Gespinstkokon, den sie dann in Bodennähe meist gut getarnt zum Überwintern aufhängt

Manfred Manischefski am 2.10.2004 in der BZ

  

 

Kirchzartener Störche Agathe und Ikarus samt 3fachem Nachwuchs im Süden

Die Kirchzartener Störche Agathe und Ikarus 2004 bei der Orientierung an der B 31 vor der großen Reise nach Afrika

Die Kirchzartener Störche Agathe und Ikarus 2004 bei der Orientierung an der B 31 vor der großen Reise nach Afrika

Foto: Karlheinz Scherfling

Auch dieses Jahr gab es für die Liebhaber der Weißstörche in und um Kirchzarten allen Grund zur Freude, wie Waltraud Maurer erzählte. Sie ist eine der treusten Zuschauer, die bereits seit sechs Jahren das Nest in Kirchzarten betreut. Auf dem Turm der St.-Gallus-Kirche traf Anfang März altbekannter Besuch ein, die Altstörche Ikarus und Agathe, wobei Ikarus das Nest bereits acht Tage vor seiner Liebsten erreichte. Über Agathes Ankunft konnte man sich schließlich am 9. März 2004 reuen. Zwei Tage hatten sie Zeit, um sich in Ruhe einzuleben, denn am 11. März wurde bereits die erste Kamera an ihrem Nest angebracht. Von nun an konnte man das wohl berühmteste Pärchen in Kirchzarten rund um die Uhr beobachten. Sozusagen "Big Brother" live aus dem Storchennest.
Die erste Sensation ließ nicht lange auf sich warten. Das erste Ei wurde am 25. März gelegt, und es sollten in den nächsten Tagen noch vier weitere folgen, das letzte am 3. April. Doch wie im richtigen Leben gab es auch bei Ikarus und Agathe Höhen und Tiefen. Die ersten drei Storchenkinder schlüpften jeweils im Abstand von einem Tag. Das Erste am 28. April. Eine Wende nahm das Ganze jedoch, als das am 3. Mai 2004 geschlüpfte Storchenbaby drei Tage später verstarb. Das fünfte Ei wurde erst gar nicht ausgebrütet.

Weiteres Unglück folgte, als der Regen nicht aufzuhören schien. Schließlich musste Waltraud Maurer den als dritten geschlüpften Jungstorch mit der Hilfe von zwei Männer der Feuerwehr aus dem Nest holen lassen. Er wurde nach Reute in die Storchenstation gebracht, und dort aufgepäppelt. Alle drei sind somit zu starken Jungstörchen herangewachsen. Am 25. Juli ging es für sie zum ersten Mal allein auf die große Reise. Zuerst traf man sich unter Kollegen auf einem Sammelplatz am Kaiserstuhl. Etwa 20 bis 30 Störche auf einem Fleck, die alle nur auf eines warten - die passende Thermik. Genauer gesagt auf den Nord-Ost-Wind, der sie mit über die Alpen trägt, ab in den Süden.

Agathe und Ikarus folgten ihrer jungen Brut erst vier Wochen später, am 31. August 2004. Sie mussten für die Reise Kräfte sammeln und sich von dem anstrengenden Brutgeschäft erholen.

Waltraud Maurer fällt der Abschied der Kirchturmstörche jedes Jahr aufs Neue schwer. "Für mich ist der Abschied der Jungstörche und auch der von Ikarus und Agathe immer sehr traurig. Denn meine Verbundenheit mit diesen wunderschönen Vögeln, den Glücksbringern für das Dorf, ist doch sehr groß." Sie hofft nun mit all den anderen Storchenfreunden von SOS Weißstorch auf ein glückliches Wiedersehen.
Alles von Anna-Lena Zehendner vom 21.9.2004 lesen Sie auf www.bzol.de

  

 

Distelfalter von Afrika in Eichstetten am Kaiserstuhl

Jürgen Hensle aus Eichstetten ist passionierter Schmetterlingsbeobachter und veröffentlicht seine Ergebnisse in einem Fachblatt

Ein ausgefallenes Hobby betreibt Jürgen Hensle (38) aus Eichstetten: Auf ausgedehnten Erkundungsgängen rund um seine Heimat am Kaiserstuhl spürt er bestimmte Schmetterlingsarten auf, registriert diese akribisch genau, trägt die Ergebnisse zusammen und veröffentlicht die Beobachtungen in einem Fachblatt. Da sich auch in anderen Teilen Europas Kollegen der Schmetterlingsbeobachtung widmen, lassen sich Wanderungsbewegungen von mehreren tausend Kilometern nachvollziehen.

Dabei beobachtet Schmetterlingskenner Jürgen Hensle seit Jahren einen fortschreitenden Rückgang der Artenvielfalt. "Nicht nur Vögel wandern, sondern auch Insekten" erzählt Jürgen Hensle, dessen Beruf als Außendienstmitarbeiter für ein großes Unternehmen nichts mit seinem seltenen Faible für Tag- und Nachtfalter zu tun hat. Dabei hat er sich im Laufe der Jahre unter anderem auf die Beobachtung der Distelfalter konzentriert. Im Mai und Juni finden diese ursprünglich in Afrika beheimateten Tagfalter wegen der dort einsetzenden Dürre keine Nahrung mehr, so dass sie sich übers Mittelmeer nach Europa aufmachen, um dort an den Nektar der Frühlingsblüher zu gelangen. "Sie fliegen vor allem auf violette, gelbe und rote Blüten und setzen sich mit Vorliebe auf Sommerflieder, Thymian und den wilden Majoran", weiß Hensle aufgrund seiner mittlerweile 25-jährigen Erfahrung als Schmetterlingsbeobachter. Aus Zentralafrika findet unter anderem der "Totenkopf" den Weg in den Kaiserstuhl. Dabei folgt das Tier unbewusst einem inneren Drang - ähnlich den Zugvögeln -, dem Erdmagnetismus. Sensationell erscheint dabei, dass der Distelfalter innerhalb einer Woche Distanzen bis zu 3000 Kilometer im Nonstopflug zurücklegen kann. Bei "Schiebewind" kann er die Strecke sogar in der Hälfte der Zeit schaffen. "Schnelle Nachtfalter legen bis zu 60 Kilometer in der Stunde zurück, Tagfalter brauchen etwas länger", berichtet Jürgen Hensle, der in den Wintermonaten seine Aufzeichnungen zusammenfasst und im Fachblatt der "Deutschen Forschungszentrale für Schmetterlingswanderungen" gemeinsam mit einem über den gesamten deutschen Sprachraum verstreuten Mitarbeiterstamm veröffentlicht. Dabei erleichtert das Internet die Auswertung erheblich.

Für immer in Erinnerung bleiben wird für Jürgen Hensle der 1. Juni 2003: An diesem Tag geriet der Schmetterlingsfreund während einer Reise zufällig in der Nähe von Memmingen in eine Schar Distelfalter: "Von Salzburg kommend war damals eine Invasion von hunderten von Millionen Distelfalter nach der Alpenüberquerung im Illertal zu beobachten. Das ganze erinnerte an einen riesigen Heuschreckenschwarm", erinnert sich Hensle. Prinzipiell in der Artenvielfalt bedroht sieht Jürgen Hensle auch die Schmetterlinge. Als Gründe dafür nennt er die Zerstörung der Biotope und vielfach auch Unkenntnis von ökologischen Zusammenhängen. "Am Kaiserstuhl werden die Böschungen Ende Mai/Anfang Juni erst mal von Bauhofmitarbeitern gemäht. Da ist alles in voller Blüte. Insekten die darin leben finden keine Nahrung mehr und wandern ab oder gehen ein", kritisiert Hensle, der sich auch in NABU-Gruppe der Kaiserstuhlgemeinden für eine Vernetzung von Biotopen einsetzt. Positiv hebt er Eichstettens Bürgermeister Gerhard Kiechle hervor, der die Böschungen der Gemeinde nur noch einmal im August mähen lässt. "Kiechle hat ein offenes Ohr für den Naturschutz" lobt Jürgen Hensle.

Gemeinsam mit Gleichgesinnten betreibt er im kostenlos von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Pumpenturm in Eichstetten an der alten Dreisam einen kleinen Ausstellungsraum, in dem auf ökologische Zusammenhänge hingewiesen wird und auch Abbildungen von "Distelfalter", "kleinem Fuchs" und "Landkärtchenfalter" zu sehen sind.

Denn an auf Stecknadeln gepiekste und in Vitrinen zu bewundernde präparierte Schmetterlingsexponaten findet der Tier- und Pflanzenfreund kein Interesse: Er hat seine Freude daran, wenn die Schmetterlinge fliegen

Alles von Andreas Peikert vom 30.8.2004 auf www.bzol.de lesen

  

 

Bienenfresser nisten wieder in den Lösswänden am Kaiserstuhl

Bienenfresser (hier im Maisbachtal bei Heidelberg, www.hilfe-hd.de/naturschutz.htm)

Einer der auffälligsten Vertreter unserer heimischen Vogelwelt ist der Bienenfresser. Sein Federkleid - bunt wie Edelsteine - ist eine Augenweide. Wo dieser farbenprächtige, etwa amselgroße Vogel auftaucht, elektrisiert er die Vogelkundler. Zwischenzeitlich in Deutschland ausgestorben, nistet dieser seltene Vogel erfreulicherweise seit 1990 wieder regelmäßig im Kaiserstuhl.

... Der Bienenfresser ist ein Insektenjäger und das reiche Insektenangebot der sonnigen Kaiserstuhl-Landschaft mit den Lössböschungen kommt seiner Lebensweise entgegen. Mitte Mai erscheinen die Vögel in der Region und es ist recht interessant, ihnen beim Balzen zuzusehen. Meist auf Drähten sitzend wartet das Weibchen auf das Männchen, das ihr ein Hochzeitsgeschenk in Form eines Insektes überreicht. Nach der Paarung graben sie in eine steile Lösswand gemeinsam eine bis zu zwei Meter tiefe Brutröhre, die in einem Brutkessel mündet. Während der Bauarbeiten wetzen die Bienenfresser die Spitzen ihrer gebogenen feinen Schnäbel teilweise ab, aber sie wachsen rasch wieder nach.
Das Brutgeschäft und auch das Füttern der Jungen übernehmen beide Eltern. Bevorzugte Nahrung sind hauptsächlich Hummeln, Bienen, aber auch Libellen und andere größere Insekten. Bei stechenden Insekten schlägt der Vogel deren Hinterleib gegen einen Ast und drückt mit dem Schnabel den Stachelapparat und das Gift heraus, bevor er die Beute verschlingt oder verfüttert. Anfang September verlassen uns die schillernden Exoten wieder und fliegen in ihre afrikanischen Winterquartiere
Alles von Manfred Manischefski vom 25.8.2004 bitte auf www.bzol.de lesen

Bienenfresser im Maisbacher Tal bei Heidelberg >Vogel (1.8.1977)
www.hilfe-hd.de/naturschutz.htm

  

 

Tierherberge Alte Mühle bei Stühlingen sucht Haus

Quartiersuche für 45 Tier-"Rentner" 
Donata Seiler bewahrt seit 1991 alte, große und kleine "Viecher" vor dem Tod / Ein leerer Stall und ein "Fetzen Weide" reichen

Donata Seiler und das Wollschwein "Strolchi", das Bauchkraulen zum Grunzen gut findet.

Foto: Juliane Kühnemund


1991 rettete Donata Seiler einen Esel und ein Pony vor dem Schlachten; ihre Tochter hatte sich spontan in den Esel verliebt. Bis heute ist die Tierschar im besten Rentenalter auf 45 angewachsen - teils selbst geholt, teils von Tierschützern und vom Amtstierarzt gebracht.

"Viecher" nennt Donata Seiler liebevoll ihre tierischen Rentner, und für die tut sie alles. "Ich bin in der Stadt groß geworden und habe mir nie was anderes gewünscht als auf einem Hof mit vielen Tieren zu leben", blickt die 40-Jährige zurück. Als ihre Tochter 1989 zur Welt kam, machte sie ihren Traum wahr. Ihre Tochter Valerie sollte mit Tieren aufwachsen und nicht in Straßenschluchten. Donata Seiler fand damals mit Tochter, Esel und Pony Anschluss an eine Hofgemeinschaft, die sich jedoch nach einiger Zeit auflöste. Einige Adressen habe sie im Laufe der Zeit gehabt. Vor zwei Jahren konnte sie dann ein altes Anwesen in der Nähe von Stühlingen pachten und zog dort mit Sack und Pack sowie ihrer fidelen Rentnerschar hin.
Aber, sie hatte keinen Glücksgriff gelandet: Das Gebäude ist abbruchreif. Der Verpächter zog nicht wie vereinbart aus, sondern macht ihr das Leben schwer. Am vergangenen Wochenende kam es zur bisher schlimmsten Eskalation des unfreiwilligen Zusammenlebens auf dem Hof. Nicht das erste Mal musste die Polizei einschreiten. Donata Seiler fühlt sich und ihre Tiere massiv bedroht, fürchtet das Schlimmste. Für sie ist klar, sie muss weg, je schneller, desto besser.

Doch, wohin mit 45 Tieren? Den Ausdruck Alten- und Pflegeheim für Tiere findet Donata Seiler, die früher als Auslandskorrespondentin gearbeitet hat und jetzt einem Halbtagsjob nachgeht, sehr gut: "Der passt genau!" Die "Rindle", darunter ist eines mit Zwergwuchs, habe ihr der Amtstierarzt gebracht. Das erste Schwein stamme aus völlig falscher Haltung. Damit es endlich wie ein Schwein leben konnte, erhielt es einen schweinischen Gefährten, der ihm alles vormachte. Dieser "Strolchi", ein Wollschwein, habe seine Aufgabe ganz prima gemacht. Heute ist er der "Star" der Tierschar und ein Prachtkerl von 150 Kilo, der Menschen über alles liebe und ihnen immer freundlich begegne.

Das älteste Tier in ihrem "Pflegeheim" ist ihr Esel. Der muss jetzt um die 35 Lebensjahre zählen. Ein einziges Mal hat es Nachwuchs gegeben. Ein vor dem Schlachten geretteter Hengst verführte vor neun Jahren eine 18-jährige Stute. Zwei Altschafe und deren drei Kinder gibt es. Zu den Huftieren zählen fünf Pferde im Alter zwischen neun bis 30 Jahren, zwei Ponys (14 und 30 Jahre), der Esel, drei Rinder und zwei Ziegen. Von den drei Minischweinen ist eines mittlerweile vermittelt, die anderen haben eine Bleibe in Aussicht. Nicht so das Hängebauch- und das Wollschwein. Elf Hühner und ein Hahn, zwei Hunde und ein Dutzend "uralter" Katzen gehören auch zur "Tierherberge Alte Mühle".

Für die Kosten kommt seit Dezember 2003 ein eigens gegründeter Verein auf. Vereinsmitglieder haben Tierpatenschaften übernommen. Ein Mitglied wollte einem Huhn seinen Namen geben, also gibt es jetzt eine in der Hühnerschar eine gackernde "Cordula".

Nein, viel Arbeit sei es nicht mit den Tieren. "Ich bin da rein gewachsen", sagt die 40-Jährige glaubhaft. Mittlerweile hat sich herum gesprochen, dass sie sich vorbildlich um alte Tiere kümmert und diese einen schönen Lebensabend bei Donata Seiler verbringen. Anfragen von Pferdebesitzern zur Unterstellung von Pferdopas und -omas hat sie aufgrund der derzeit unsicheren Wohnungssituation abgeschlagen.

Seit einem Jahr sucht Donata Seiler eine neue Bleibe für die "Viecher", ihre Tochter und sich. Gesucht hat sie per Inserat in Zeitungen, Fachzeitungen und -zeitschriften. Erfolglos. Nie kam eine Antwort auf ihre Bewerbungen auf Chiffreanzeigen. Jetzt geht sie im Hochschwarzwald von Haus zu Haus und fragt. "Ich brauche einen leeren Stall und einen Fetzen Weide für die große Truppe." Der "Fetzen Weide" sollte vier bis fünf Hektar groß sein. Die Hühnerschar ist auf einem umgebauten Anhänger untergebracht - der wird stets in der Nähe der Rinder und Pferde aufgestellt, denn da wagt sich kein Fuchs hin. Schweine und Schafe haben jeweils ihr eigenes Gartenhäuschen. Ein leerer Stall ohne Land dazu sei nichts, denn die Tiere wollen raus. Und die Menschen? Die seien zunächst zweitrangig, sagt Donata Seiler. Sicher, schön wäre es, wenn es für sie direkt bei ihren Tieren eine Unterkunft gäbe, aber das muss nicht sein. Eine Bleibe für die Tiere, das zähle

Mehr von Eva Korinth am 14.8.2004 auf www.bzol.de 

  

 

Pferdeschänder unterwegs - Fohlen in Heuweiler tot

BREISGAU. Eine böse Überraschung erlebte der Besitzer des Altvogtshofes in Heuweiler, Reinhard Schwer, am Dienstagmittag auf einer der Koppeln des Reiterhofes: Ein zweieinhalb Monate junges Fohlen lag tot auf der Wiese. Die hinzugerufene Polizei stellte fest, dass das Pferd misshandelt und im Genitalbereich verletzt war. Die Todesursache ist bislang nicht bekannt, das Tier wird im Tierhygienischen Institut obduziert.

Das Fohlen wurde vom Besitzer des Reitstalls, der sich auf Island-Pferde spezialisiert hat, zuletzt am Montagabend gegen 19 Uhr lebend gesehen, als er abends zum Füttern auf der Koppel war. Am Dienstag, gegen 11.30 Uhr, machte er dann bei seinem täglichen Routinebesuch die traurige Entdeckung. "Das Tier war im Genitalbereich aufgeschlitzt, die Scheide herausgetrennt, und an den Nüstern fehlte auch ein Teil", sagte gestern Reinhard Schwehr. Dass ein wildes Tier das Fohlen verletzt haben könnte, hält Schwehr für unmöglich: "Die Kripobeamten und die Veterinärmedizinerin haben gesehen, dass es ein glatter Schnitt war. Die Mutterstute hätte einen angreifenden Fuchs tot getrampelt. Andere wilde Tiere wie Wölfe oder Bären gibt es bei uns nicht."

BZ vom 12.8.2004

  

 

Taubendreck am Freiburger Münster: 1,5 Millionen Euro Schaden

Nicht nur dem verirrten Vogel fügt solche Gleichgültigkeit des Züchters Schaden zu. "Das ist unkorrektes Verhalte gegenüber der Allgemeinheit", schimpft Conrad Schroeder, Stadtrat und Ehrenpräsident der Münsterbauhütte, der sich in Freiburg schon länger mit der Taubenfrage beschäftigt. Denn jede Brieftaube, die sich, statt in ihren Schlag zurückzukehren, dem Taubenschwarm in der Stadt anschließt, vermehrt sich dort auch. Genau das möchte man aber verhindern. 1,5 Millionen Euro Schaden aufgrund von Taubenkot vermeldet die Freiburger Münsterbauhütte allein für das Hauptportal des Münsters.
Und auch andere historische Gebäude in der Stadt leiden unter den ätzenden Hinterlassenschaften der Vögel. Die Stadt hat daher ein striktes Fütterungsverbot erlassen und soeben die ersten beiden Taubenschläge fertig gestellt. In diesen Unterkünften sollen die Tauben Wasser, Futter und einen Platz zum Nisten vorfinden. Legen sie dort Eier, können Helfer diese entfernen und so die Taubenpopulation langfristig verringern. Die Erfahrung aus anderen Städten zeigt, dass auch das, was hinten rauskommt, eher dort bleibt, wo gefuttert wird. Dass auch aufgegebene Brieftauben zur Erhöhung der Vogelpopulation in der Stadt beitragen, konnte Schroeder nach eigener Aussage bisher nur vermuten. "Die Züchter sind in der Verantwortung. Sie können nicht sagen, wenn die Tiere lästig sind, überlassen wir sie der Allgemeinheit", stellt er klar. ...
Den Vorwurf, dass Brieftaubenzüchter regelmäßig ihre verirrten Tiere sich selber überlassen, mag Peter Kocks vom Verband Deutscher Brieftaubenzüchter so nicht stehen lassen. "Das ist ein schwarzes Schaf, die gibt es leider", kommentiert er den Freiburger Fall. ...

Ganzen Text vom 10.7.2004 bitte auf www.bzol.de lesen

  

 

Schnake - Schnakengesang

Hasst du sie? Hasse sie nicht! Liebe sie, die einem erdschweren Teil deiner selbst flirrende Flügel verleiht! Lobe die Schnake!

Wehre der widrigen Wanze, wisse auf Wiesen zu schützen dich vor dem eklen Gezeck. Knacke den panzrigen Floh, der dein Haupthaar durchwuselt, oder die lästige Laus, die den Pelz dir verseucht. Scheuch' meinethalben die grimmige Bremse, eh' mit brutaler Gewalt sie zu Leibe dir rückt. Aber die leichtgliedrig schwebende, singende Schnake, Wappentier unserer Au und des Rheines reigentanzende Tochter lasse gewähren, wenn sie mit zierlichem Rüssel ein Quentchen des Blutes dir nimmt: Mutter zu werden, weiter die Art zu erhalten, treibt nur der Auftrag der größeren Mutter, treibt die Natur sie, nicht aber garstig Gelüst.

Um an des Lebens Kette weiter zu schmieden, bohren und beißen und saugen die andern zwar auch - aber wie mangelt es ihnen an Eleganz! Platt ist die Wanze, es fehlt ihr der hintere Flügel; tagsüber birgt sie in Ritzen sich, feige, und nachts nur wagt sie zum Stich sich hervor. Widerwärtig die Zecke, Trägerin schnöder Borrelien, wenn aus Gesträuch sie den arglosen Wand'rer befällt. Roh ist der Floh mit respektlosem Biss, den circensischen Gaukler fasset das Auge vielleicht, doch er entzieht sich dem Griff. Hinwiederum wird die Laus - zu noch größ'rem Entsetzen - massenhaft wehrlos zerquetscht und triumphiert doch zuletzt. Goldäugig naht sich und lautlosen Flugs aus dem Geschlechte der Bremsen
die eine, während die Schwester mit wildem Gebrumm dich verfolgt; beiden gemein jedoch ist ihr gemeiner, schmerzhafter Stich. Lass von der Kriebelmücke, lasse von Gnitze und Wadenstecher mich schweigen - überall lauert Geschmeiß, und seine Zahl ist Legion.

Wohingegen durch Anmut und Grazie besticht unsre elfische Schnake! Mit schlanken Beinchen trippelt charmant sie einher; dünn ist der Schleier der zauberhaft duftigen Flügel, auf Zehenspitzen tanzt sie im kecken Tutu. Hör' wie sie singt, säuselnd und fein klingt ihr Liedchen, überirdische Töne, du hörst in der Oper sie nie! Schau nur der fiedrigen Fühler zartes Gefüg' und den stechenden Rüssel, makellos glänzend und glatt: Welcher Chirurg schätzte mit solchem Besteck stolz und glücklich sich nicht? Wenn in der Haut blutdurchflossenen Tiefe sie dieses Saugrohr versenkt, spürest du nichts, während ihr Leib zu stets prallerer Rundung sich wölbt, rot wie Rubin. Mit diesem Tröpflein nun deines lebendigen Blutes summt sie hinfort, lehrt einen Teil von dir fliegen, träumend im güldenen Zwielicht sonnendurchglühten Gebüschs. Neide die Gabe ihr nicht, gib' sie ihr gerne. Lobe die Schnake und
nimmermehr schlage sie tot!

Pia Oberacker-Pilick, 7.7.2004, pilick@t-online.de

  

 

Störche fühlen sich wohl in Freiburger Umlandgemeinden

Nur wenige Wochen wurden sie alt, die vier Storchenjungen auf dem Turm der St.-Gallus-Kirche in Hugstetten. Ein Angriff randalierender Artgenossen kostete sie das Leben: Unter den Füßen der kämpfenden Störche wurden die flaumigen Vogelkinder regelrecht erdrückt. Doch während der Horst in Hugstetten nun leer bleibt, wächst in anderen Gemeinden eine neue Storchengeneration heran.

"Nach jedem Wochenende sind sie wieder ein Stück gewachsen", erzählt Berthold Ehret von der Merdinger Volksbankfiliale. Aus einem Fenster kann er den Storchennachwuchs auf der benachbarten Scheune direkt beobachten. Außerdem werden Bilder aus dem Nest auf einen Fernseher im Schalterraum übertragen. Zu sehen sind zwei Junge, vier bis fünf Wochen alt, die sich von ihren Eltern rundum versorgen lassen. Das Wildstorchenpaar nistet zum zweiten Mal in der Tuniberg-Gemeinde. In den Jahren zuvor war ihr Horst unbewohnt, denn, so Hagen Späth von SOS-Weißstorch, "er liegt ziemlich niedrig und irgendwie so mittendrin".

Hoch oben auf den Kirchtürmen bereiten sich in Bötzingen und Gottenheim jeweils drei Jungstörche auf ihren Flug ins Leben vor. Ciconia, die Gottenheimer Störchin, hat bereits bewegte Jahre hinter sich: Früher nistete die gebürtige Holzhauserin in Umkirch, ehe sie vor vier Jahren zusammen mit ihrem Partner nach Gottenheim umsiedelte. Das Umkircher Futter blieb beiden in so guter Erinnerung, dass sie noch heute ab und zu an ihren früheren Wohnort zurückkehren.

Hier hat sich zwischenzeitlich aber ein wildes Storchenpaar niedergelassen, das vier Junge zu versorgen hat. Streitereien seien da vorprogrammiert, weiß Späth. Immer wieder würden Anwohner durch tief fliegende Störche erschreckt. Mit wilden Flugmanövern wollten sie den auf dem Friedhofsparkplatz bereitgestellten Futtereimer für sich erobern. Tatsächlich spazieren die Vögel ohne Scheu auf der Straße umher und lassen sich auch von vorbeifahrenden Autos kaum stören. Eben deshalb macht nun ein Schild auf die "Storchengefahr" aufmerksam.
Aufregung verursachten auch andere Störche, als sie in Neuershausen und Eichstetten an ungewöhnlichen Orten ihre Nester bauten. So wählten sie in Eichstetten eines der vier Steinkreuze am Kirchturm. Das Neuershauser Vogelpaar entschied sich für eine Pappel und ließ den bereits bestehenden Horst auf einer Scheune unberührt. Ast für Ast baute es in dem Baum sein Nest, das aber von einem Sturm weggeweht wurde. Der zweite Versuch war erfolgreicher und mittlerweile sind die vier Jungstörche in dem dichten Blättergrün gar nicht mehr zu sehen.

Für derlei Abenteuer haben Carmen und Karle nichts übrig: Seit 25 Jahren leben die Holzhauser Störche auf dem Turm der St. Pankratius-Kirche. "Sie waren unter den ersten, die im Rahmen unseres Wiederansiedlungsprojekts ausgewildert wurden", erinnert sich "Storchenvater" Späth. In der Schweiz gezüchtet, haben sie seitdem insgesamt 79 Junge großgezogen. Damit seien sie das erfolgreichste Storchenpaar in ganz Baden-Württemberg, so Späth.

Zu dieser Erfolgsbilanz kommen in diesem Jahr fünf Jungstörche hinzu, die derzeit noch in ihrem Nest auf dem Kirchturm ausharren. Erste Flatterübungen machen sie bereits, um für den langen Flug in Richtung Süden zu trainieren. Sollten sie irgendwann nach Holzhausen zurückkehren, so sind sie durch die Nummer an ihren Fußringen jederzeit wiederzuerkennen.

Bilder aus den Storchennestern gibt es in Gottenheim (Metzgerei Blum), in Merdingen (Volksbank), in Holzhausen (Grundschule) und in Hugstetten (Grundschule). Um auch in Umkirch eine Übertragung zu ermöglichen, sucht SOS-Weißstorch einen Fernseher als Spende. Tel 0761/4764895

Ganzen Text von Barbara Schmidt vom 24.6.2004 auf www.bzol.de lesen

  

 

 

 

Ursula Künze hilft Straßenkatzen

FREIBURG. Mancher wird den Kopf schütteln und sich fragen, ob diese Frau nichts anderes zu tun habe. Ursula Künze ist es gewöhnt, belächelt, auch beschimpft zu werden. Aber das macht ihr nichts aus und hält sie nicht davon ab, sich um hunderte von wild oder fast wild lebenden Katzen in Freiburg und in umliegenden Orten zu kümmern, und zwar sieben Tage in der Woche von morgens bis abends.

An diesem sonnigen Vormittag treffen wir die 48-Jährige in St. Georgen auf dem Weg zu einem landwirtschaftlichen Anwesen. Im Waschhaus leert Ursula Künze den Inhalt einer Dose in die Futterschüssel. Die rotblonde "Mädi" hat sich wohl von diesen Geräuschen anlocken lassen. Vor zehn Jahren hatte sich die Besitzerin des Anwesens und der Katzen Hilfe suchend an Ursula Künze gewandt. 16 junge Kätzchen tummelten sich damals mit einer Handvoll erwachsener Katzen in Stall und Scheune. Die alte Frau sah sich hoffnungslos überfordert, der Vermehrung Herr zu werden und die vielen Tiere zu füttern. Ein Fall für Ursula Künze, befand der Tierarzt.

Die kam, gewöhnte die Katzen mit Futter an sich, fing die Tiere ein, vermittelte die Jungen an Tierfreunde und ließ die erwachsenen Katzen kastrieren. "Mädi" und "Bussi" sind die letzten Hinterbliebenen des einst so großen Bestands. Ursula Künze hängt so sehr an den beiden, dass sie seither jeden Tag kommt, um sie zu füttern. Noch dramatischer war ein Einsatz in Günterstal. Dort waren vor einigen Jahren an die 60 Katzen ihrer alt gewordenen Besitzerin über den Kopf gewachsen. Die Tiere waren nahezu verhungert, viele todkrank. So geht es auch Katzen, die verwildert in den Dörfern und Stadtteilen Freiburgs leben. "Es ist ein unbeschreibliches Elend. Die Tiere sind krank, verletzt und leiden unter Parasiten", sagt Ursula Künze. 70 Futterplätze gehen sie und andere Katzenfreunde an.

Wie es kam, dass sie sich so sehr Katzen annimmt? So lange sie denken kann, seien ihr Katzen wichtig, erzählt Ursula Künze. Vier hält sie in ihrer Wohnung. Schon ihre Urgroßmutter hatte Straßenkatzen versorgt. Jahrelang hat sich Ursula Künze im Tierschutzverein engagiert und schließlich zusammen mit Mitstreitern vor drei Jahren den "Verein der Straßenkatzen Freiburg und Umgebung" mit heute 250 Mitgliedern ins Leben gerufen.
Mit ihren Beiträgen und Spenden bezahlen Ursula Künze und zwölf andere aktive Mitglieder Futter- und Tierarztkosten. "Katzen sind doch Haustiere und auf die Fürsorge der Menschen angewiesen", sagt Ursula Künze. In wenigen Wochen werden sie und ihr Mann nach Bischoffingen im Kaiserstuhl ziehen. Dort haben sie ein Haus gefunden, in das sie Katzen aufnehmen können, die auf der Straße nicht mehr überleben würden.
Silvia Faller am 26.5.2004 in der BZ

Wer die Fütterung und Versorgung der Katzen unterstützen möchte oder selbst mitarbeiten will:
Verein der Straßenkatzen Freiburg und Umgebung, c/o Ursula Künze,
Tel 0761/484336, 
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Hundeschulung mit Gabi Scherle am Dreisamuferweg

Gabi Scherle fällt auf. "Das ist doch die Frau, die bei jedem Wetter mit mindestens einem Hund unterwegs ist, die mit dem Texashut", dürfte sich so mancher Spaziergänger am Dreisamuferweg schon gedacht haben. Doch was für Außenstehende wie eine ausdauernde Freizeitbeschäftigung aussehen mag, ist für die 36-Jährige Beruf: Seit 15 Jahren führt sie ihre eigene Hundeschule.

"Hunde richtig verstehen": Dieses Motto, das in großen Lettern auf ihrem Auto prangt, hat sie zum Dreh- und Angelpunkt ihrer Arbeit gemacht - durch langjährige Erfahrung und intensive wissenschaftliche Beschäftigung, ergänzt durch viel Einfühlungsgabe und eine unerschütterliche Liebe zum Tier. So wird schnell klar, warum sie Hundetrainer, die noch immer Zwangsmethoden und Gewalt, Strafe und Schläge als Haupterziehungsmittel ansehen, geradezu verabscheut. "Gerade kleine Hunde sind wie Erstklässler, denen im Diktat nur die Fehler angestrichen werden", erklärt sie. Viel sinnvoller sei es, Verständnis für "falsches" Verhalten aufzubringen und gemeinsam Neues zu lernen.

Die Hundetrainingsstunden absolviert Scherle grundsätzlich gemeinsam mit den Besitzern. Zwischen Sandfangbrücke und Ottiliensteg findet sie ideale Gegebenheiten: Jogger, Inliner, Radler und Spaziergänger sorgen für alltägliche Hindernisse. Selten kommt Scherle auch auf Hausbesuch: "Meistens kann das Gelernte aber problemlos nach Hause übertragen werden. Wichtig ist mir, den Haltern viel Fachwissen zu vermitteln", betont sie. Kommandos wie "Fuß!" oder "Platz!" hätten isoliert wenig Nutzen. Wer zum Beispiel verstehe, dass ein stur den Hund anstarrender Jogger von diesem als unhöflich empfunden wird, komme in der Erziehung deutlich weiter.
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"Die Probleme liegen so gut wie immer nicht beim Hund, sondern beim Besitzer, oft durch Fehlinformationen oder mangelndes Wissen", ist Scherle überzeugt, "Hunde sind vom Instinkt her willig, sich führen zu lassen." Für Halter fördere das Training mit dem Hund aber oft auch Unerwartetes zutage: "Meistens übertragen sie doch die eigenen Schwierigkeiten auf den Hund." Angst, Aggression und Nicht-Alleinebleiben der Hunde sind die zentralen Gründe, aus denen Herrchen und Frauchen sich an die Fachfrau wenden - meist durch Mundpropaganda auf sie aufmerksam geworden. "Einige kommen aber auch einfach, weil sie mehr über ihr Tier erfahren wollen", so Scherle. 35 Euro muss man für eine Stunde Hundeerziehung aufbringen. Scherle wehrt sich aber vehement gegen den Vorwurf, teuer zu sein: "Der Tierarzt ist viel teurer." Zudem genügten oft sechs bis acht Stunden, um die Besitzer wieder mit ihrem Hund alleine zu lassen, berichtet sie. Spätere "Kontrollstunden" festigten selbstverständlich den Erfolg.

Ganzen Text von Christiane Krause-Braun vom 4.5.2004 auf www.bzol.de lesen
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© by freiburg-schwarzwald.de, Update 25.08.11