Dreisamtal für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende. Regio-Portal for Volunteering, Business and Holidays


Ebnet bei Freiburg
Infos zu Ebnet von Juli 2003 bis Ende Mai 2005
  

Home >Orte >Ebnet >Ebnet2

Gottfried Menner auf dem Weihnachtsmarkt am 28.11.04 beim Ebneter Schloss

Infos zur Gemeinde Ebnet bis Ende Mai 2005

 

Storchenschutzgebiet Ebneter Schloss: Hunde an die Leine

"Storchenschutzgebiet" und "Hunde sind an der Leine zu führen", können Spaziergänger seit wenigen Tagen rund um den Ebneter Schlosspark auf Schildern lesen. Nikolaus von Gayling, Gastgeber der beiden geflügelten Ebneter Neubürger "Otto" und "Olga" hat die Schilder aufstellen lassen, um die Vögel vor Hundeattacken zu schützen. Besorgte Ebneter hatten ihm mitgeteilt, dass vor einigen Jahren an der Dreisam ein Storch von einem Hund totgebissen wurde.

Bereits beim "Storchenbesuch" der Ebneter Kindergartenkinder hatte Hagen Späth vom Verein SOS Weißstorch Breisgau darauf hingewiesen, dass freilaufende Hunde eine große Gefahr für die Schreitvögel darstellen. Durch ihr relativ hohes Gewicht und ihre weiten Schwingen brauchen die Störche einigen Anlauf und eine passende "Startbahn", bis sie vom Boden abheben können. Einem jagenden Hund können die Vögel so schlecht entkommen. Wird ein Storch verletzt oder getötet, ist auch das Leben der Jungstörche im Nest gefährdet. Der überlebende Elternteil schafft es in der Regel nicht, alleine genügend Nahrung heranzuschaffen, die Jungen verhungern. Hundebesitzer werden daher gebeten, ihre Vierbeiner gut im Auge zu behalten und in Storchengebieten - nicht nur in Ebnet - an die Leine zu nehmen. Übrigens: Störche stehen unter strengem Naturschutz, selbst der Besitz einer Feder ist verboten.
BZ vom 20.5.2005
 

 

Storchenpaar Otto und Olga nistet im Ebneter Schlosspark

Blick nach Süden zum Storchennest im Ebneter Schlosspark mit Kybfelsen an Pfingsten 2005 Blick nach Süden zum Storchennest im Ebneter Schlosspark mit Kybfelsen an Pfingsten 2005

Otto und Olga heißen die Ebneter Störche, aber wer da als erstes den langen Schnabel in den Futtereimer steckt, kann auch "Storchenvater" Späth nicht auf Anhieb erkennen. Als Storch Nummer eins satt ist, fliegt er über die Wiese hoch zum Nest in der alten Weymouthskiefer, um den Partner beim Brüten abzulösen. Dann kommt Storch Nummer zwei vom Baum gesegelt, und nun wird auch klar, wer da speisen möchte. "Das ist das Männle, an den Schwingen fehlen zwei Federn", ruft Andreas Braun.
Am Ostersonntag hatten Storchs ihre neue Wohnung mit Ausblick in dem abgestorbenen Baum bezogen. Ein verlassenes Nest der ebenfalls im Schlosspark ansässigen Graureiher dient nun als Brutstätte. Rund 30 Tage werden die beiden erwachsenen Störche auf ihren drei bis fünf Eiern sitzen, immer abwechselnd. 60 bis 75 Tage nach dem Schlüpfen können die Jungen fliegen, und Ende August machen sich alle zusammen auf den Weg nach Afrika. Im nächsten Jahr, so hofft Späth, könnten sich weitere Störche in Ebnet ansiedeln. Zwischen 30 und 50 Prozent mehr Paare des streng geschützten Vogels erwartet der Fachmann innerhalb der nächsten drei Jahre in der Region. Von den Schutzbestimmungen profitieren auch Otto und Olga: Eigentlich wollte Badenova am Fuße ihres Wohnbaumes Sanierungsarbeiten an der großen Wasserleitung von Ebnet nach Freiburg vornehmen. Das muss jetzt warten, bis Familie Storch auf dem Weg in den sonnigen Süden ist.
BZ vom 28.4.2005

Kontakt zu "SOS Weißstorch" >Storch

  

 

Rokokoschloss in Ebnet - Herrenhaus und Flüchtlingsunterkunft

Blick nach Nordwesten zum Ebneter Schloss an Pfingsten 2005 Blick nach Nordwesten zum Ebneter Schloss an Pfingsten 2005

Drei flache Sandsteinstufen führen in ein dämmriges Vestibül. Im Halbdunkel der schmalen langen Gänge schimmern blasse Gesichter in goldenen Rahmen. Einige Ahnen der Familien Schnewlin von Landeck, von Sickingen-Hohenheim und Gayling von Altheim schauen den Besucher scheinbar fragend an. Verwundert ist auch der Verwalter: "Wie kommen Sie denn hier herein?" Der kurz darauf erscheinende Schlossherr hat offenbar bessere Nerven oder weniger Argwohn als sein Mitarbeiter. Nikolaus Freiherr von Gayling-Westphal, der 26. Herr zu Ebnet, hat den Zettel selber an die Tür geklebt. "Wenn wir viele Gäste haben, mache ich das schon mal", sagt er mit einer lässigen Handbewegung und setzt sich an den langen Esstisch in der Schlossküche. Der knapp 40 Quadratmeter große, rechteckige Raum wird von einem frei stehenden Küchenblock und dem enormen Rauchfang beherrscht. Neue Küchengeräte fügen sich harmonisch in den Nachbau der alten Kochstelle ein. Fast fühlt man sich in eine frühere Zeit versetzt. Doch 1749, als das Rokokoschloss gebaut wurde, befand sich die Küche standesgemäß im Keller, nicht in der oberen Etage. Nach den Napoleonischen Kriegen, Anfang des 19. Jahrhunderts, wurde sie in die kleine Kapelle neben dem Eingang zum Schlosshof verlegt, wo sie 150 Jahre blieb. Erst 1958 kam die Küche zurück ins Haus.

"Das ist hier kein richtiges Schloss, sondern ein ländliches Herrenhaus", reagiert Nikolaus von Gayling etwas schroff auf die Frage, wie er seine Kindheit auf dem Schloss erlebt habe. Und überhaupt: Burgromantik mag er nicht entwerfen. Die Zeiten waren nicht danach. "Während des Kriegs hat in den 24 Zimmern jeweils mindestens eine Familie gewohnt", erzählt von Gayling. Zeitweilig lebten bis zu 100 Flüchtlinge auf dem Anwesen - Menschen aus dem Ruhrgebiet, aus Ludwigshafen, aber auch aus Freiburg und Umgebung fanden in Ebnet Schutz vor den Bomben. Nach Kriegsende wurden Vertriebene aus dem Osten einquartiert. Die letzten Flüchtlinge seien 1950 oder 1951 gegangen.

Solange es nicht um ihn persönlich geht, erzählt der Schlossherr gerne und ausführlich, springt von einer Anekdote zur nächsten: Dass das Schloss noch steht, sei zwei englischen Spionen zu verdanken. Getarnt als polnische Zwangsarbeiter, waren sie auf dem Schlossgelände untergebracht. Dank der unkonventionellen Art seiner Tante und damaligen Schlossherrin, Baronin Elisabeth von zur Mühlen, durften sie mit in der Küche essen. Offiziell war das verboten. Nachdem deutsche Soldaten - das Schloss war von der Wehrmacht beschlagnahmt - auf dem Dach eines Wirtschaftsgebäudes ein großes Hakenkreuz angebracht hatten, baten zahlreiche Flüchtlinge und Nachbarn von Gaylings Tante darum, das Kreuz zu entfernen, aus Angst ein leichtes Ziel für die englischen Bomber zu werden. Die vermeintlichen Polen flehten die Baronin dagegen inständig an, das Kreuz auf dem Dach zu lassen, was nach einem Gespräch unter sechs Augen dann auch so geschehen sei. Die vermeintliche Zielscheibe habe zur Kennzeichnung ihres Standorts gedient, den die zwei Agenten per Funk an die Alliierten übermittelt hätten.

Jedenfalls fiel keine Bombe auf das Schloss, sämtliche Bewohner überstanden den Krieg unversehrt. Auch der spätere Kultusminister von Bayern, der gebürtige Freiburger Hans Maier, verbrachte die schreckliche Bombennacht des 27. November 1944 im Ebneter Schlosskeller. Das Herrenhaus erwischte es im Volkssturm schließlich doch noch: Die Sprengung der Eschbachbrücke richtete immense Schäden an. Zahlreiche Fenster und Teile des Daches gingen zu Bruch. Am schlimmsten traf es aber das große Deckengemälde im Gartensaal. Heute ist es wiederhergestellt.

Bei den Konzerten, die Nikolaus von Gayling im Gartensaal veranstaltet, können Kunstinteressierte einen Blick auf die von Benedict Gambs geschaffene Götterwelt werfen, die mit Rocaillestuck von Hans Georg Gigl und reich verzierten Stuckmasken von Johann Christian Wentzinger umrahmt ist. Mit Ausnahme der Konzerte dient Schloss Ebnet überwiegend als Privathaus: "In der oberen Etage können die Kinder auch mal in Unterhosen rumlaufen", sagt von Gayling, während sich im Erdgeschoss neben Küche und Verwaltung die "repräsentativen Räume" befinden. Einen Museumsbetrieb gibt es in dem seit 1952 geschützten und seit 1983 eingetragenen Kulturdenkmal nicht. Bis auf die Zuschüsse, die von Gayling für einen Teil der umfangreichen Restaurierungen und Umbauarbeiten an Stiegenhaus und Schlosshof vom Landesdenkmalamt erhielt, wurde das Herrenhaus stets aus eigenen Mitteln in Stand gehalten und bewirtschaftet. Der Umbau des Stiegenhauses, der sich zehn Jahre hinzog, sei typisch für das Leben in einem über 250 Jahre alten Kulturdenkmal sagt von Gayling: "Renoviert habe ich immer."

Ganzen Text von Manuela Müller vom 16.8.2004 auf www.bzol.de lesen

  

 

 

 

Nikolaus von Gayling erhält Badisch-Elsässischen Freundschaftspreis

EBNET. Vor 200 Jahren ist die Familie von Nikolaus Freiherr von Gayling wegen der französischen Revolution aus dem Elsass nach Deutschland geflohen. Gerettet wurden damals alle Archive der Familie sowie der unterelsässischen Guts- und Ortsherrschaften. Eben diese Dokumente waren vor knapp 20 Jahren der Grundstein für eine badisch-elsässische Freundschaft, in deren Rahmen sich der Freiherr seither im Elsass kulturell engagiert. Nun bekam er den Badisch-Elsässischen Freundschaftspreis.
Die Archive sind bis 1793 zum Großteil erhalten und befinden sich im Schloss Ebnet. Vor knapp 20 Jahren sei der Bürgermeister von Niedermodern ins Freiburger Stadtarchiv gekommen, um in dorthin ausgelagerten Straßen- und Güterverzeichnissen sowie Urkunden zu forschen, erzählt von Gayling. "Dabei hat er zufällig mitbekommen, dass der Aufsichtsbeamte mit mir telefoniert. Da hat er ganz schüchtern gefragt, ob die noch leben." So kam der Kontakt zur Familie von Gayling zustande. "Ganz wichtig war", meint der Freiherr: "Die kamen von sich aus auf mich zu."

Seine Vorfahren brachen den Kontakt ins Elsass komplett ab, allerdings sei er von seinen Eltern streng im Bewusstsein erzogen worden, dass sie Flüchtlinge aus dem Elsass seien. Täglich habe er dies sagen müssen. "Ich dachte, die spinnen, aber heute versteh' ich das." Im Vorwort eines von ihm herausgegebenen Kunstführers bezeichnet er das Elsass denn auch als "verlorene Heimat" seiner Vorfahren und schreibt von sich, er sei im Geiste Elsässer geblieben.

Von Gayling engagiert sich seit Jahren kulturell im Elsass. So hat er zweisprachige Broschüren und Kunstführer über das Elsass herausgebracht und Postkarten mit Gebäuden der früheren Adelsfamilien drucken lassen. Zudem hat er sich für die Renovierung der Kirche in Buswiller eingesetzt, in der sich sechs gut erhaltene Grabinschriften seiner Familie befinden. "Sie müssen im Elsass wieder einen Besitz haben", habe der Bürgermeister von Zutzendorf einmal zu ihm gesagt. Also kaufte von Gayling das alte Schulhaus des Ortes. Im Untergeschoss befindet sich ein Museum über die Ortsherrschaft der Familie, im Obergeschoss wohnt der Pfarrer. "Das wird registriert von den Leuten", so von Gayling.

"Wegen seines jahrelangen Einsatzes, eine kulturelle und menschliche Brücke zu bauen zwischen den beiden Ländern" erhielt er nun den Badisch-Elsässischen Freundschaftspreis 2003. Der Preis wird von der interministeriellen Kooperation Frankreich-Deutschland ausgelobt. Überreicht wurde die Urkunde dem Freiherrn vom elsässischen Liedermacher Robert Frank Jacobi bei einem Konzert in Schloss Ebnet. "Da hat der mich tatsächlich überrascht und mir diesen Preis verliehen", freut sich Nikolaus von Gayling. "Ich habe in die interne Kultur des Elsass zeitweise eingreifen können. Dass sie es von ihrer Seite aus respektieren, das ehrt mich." awe
BZ vom 14.1.2004

  

Erstes ökumenisch gezapftes Bier in Ebnet

Pfarrer Johannes Kienzler (links) und Rudolf Atsma in Ebnet 7/2003     Foto: Clemens Zanger

Ebnet (u.) Das erste Ebneter Dorffest am vergangenen Wochenende 29./29.7.2003  war ein voller Erfolg. Trotz tropischer Hitze nutzten zahlreiche Besucher die Gelegenheit, alte Handwerkskunst zu betrachten und sich von den Ebneter Vereinen bewirten zu lassen. Im Pfarrgarten wurde sogar etwas ganz besonderes geboten, hier wurde das erste ökumenisch gezapfte Bier des Dreisamtals ausgeschenkt.

Der kath. Pfarrer der Seelsorgeeinheit Ost, Johannes Kienzler, und der Pfarrer der evangelischen Auferstehungsgemeinde Rudolf Atsma liesen es sich nicht nehmen, die durstigen Besucher höchstselbst mit kühlendem Gerstensaft zu versorgen. Der Erlös, den die beiden Kirchengemeinden bei dem Dorffest erwirtschaftet haben, soll der Freiburger Tafel e.V. und der Renovation des Ebneter Kindergartens zugute kommen.
hr, Der Dreisamtäler vom 3.7.2003,

    

 

 

© by www.freiburg-ost.de, www.freiburg-dreisamtal.de, Kontakt, Last Update 15.03.07