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Ebnet bei Freiburg
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Blick nach Nordwesten zum Ebneter Schloss an Pfingsten 2005  Blick nach Nordwesten zum Ebneter Schloss an Pfingsten 2005

 

Franz Reichenbach vom Küferhof wird 80

Franz Reichenbach in Ebnet Franz Reichenbach in Ebnet - Foto: Gisela Heizler-Ries

Am Samstag, dem 3. Februar 2007 kann Franz Reichenbach vom Küferhof in Ebnet seinen 80. Geburtstag feiern. Franz Reichenbach wurde in St. Peter auf dem Hinterbauernhof geboren. Als 17-Jähriger wurde er zum Kriegsdienst verpflichtet und kehrte nach fünf schweren Jahren 1949 aus französischer Gefangenschaft heim. Er erlernte den Beruf des Landwirts und heiratete 1954 Maria Schweizer, Tochter auf dem Küferhof in Ebnet. Seitdem ist er als Bauer auf dem Küferhof tätig und unterstützt auch heute noch im Leibgeding nach besten Kräften seinen Sohn, der den Küferhof als Vollerwerbslandwirt betreibt.

Von Anfang an hat sich Franz Reichenbach in Ebnet in außergewöhnlicher Weise engagiert. Er war je­weils 20 Jahre Aktiver der Freiwilligen Feuerwehr und Chormitglied im Gesangverein. Heute ist er Ehrenmitglied des Gesangvereins. 25 Jahre gehörte er dem Stiftungs- und Pfarrgemeinderat an und war dort Stellvertretender Vorsitzender. 25 Jahre leitete er den BLHV-Ortsverein (Badischer Landwirtschaft-licher Hauptverband), dessen Ehrenvorsitzender er jetzt ist. Bis zu ihrer Aufhebung im Jahr 1973 war er auch fünf Jahre Vorsitzender der Ebneter Milchgenossenschaft. Drei Wahlperioden gehörte Franz Reich­en­bach dem Ebneter Ortschaftsrat an und hat sich hier als hartnäckiger Streiter für den Neubau der B31-Ost ausgezeichnet. Seit nunmehr 40 Jahren ist Franz Reichenbach vom Statistischen Landesamt als ehrenamtlicher Schätzer für die Feldfrüchte im Dreisamtal bestellt.

Für sein vorbildliches ehrenamtliches Engagement wurde Franz Reichenbach vom Ministerpräsidenten mit der Staufer-Medaille des Landes ausgezeichnet. In allen seinen Aktivitäten ist Franz Reichenbach immer seinem Wahlspruch „Vom Alten das Gute bewahren, vom Neuen das Beste hinzunehmen, dann nur können wir bestehen“ treu geblieben. Ein besonderes Anliegen ist ihm stets die Pflege der alemannischen Mundart und die Erhaltung des dörfliche Brauchtums.
Gisea Heizler-Ries, 1.2.2007, www.dreisamtaeler.de

 

Ebneter Salutkanone ist immer noch gut in Schuss
 
Auch in diesem Jahr begann das Patrozinium von St. Hilarius mit Böllerschüssen / Tradition reicht zurück bis ins Jahr 1770

Am Sonntag haben sich einige Schläfer im Freiburger Osten einmal unruhig im Bett herumgedreht, als um Punkt 8 Uhr ein lauter Knall durchs Dreisamtal hallte. Für viele Ebneter war es jedoch das Zeichen, sich langsam kirchfein zu machen für das Patrozinium von St. Hilarius. Das Böllern zu kirchlichen Festtagen hat in Ebnet eine lange Tradition. Es ist noch dunkel, als Nikolaus Hagenberger, sein Sohn Christian Hagenberger und Gottfried Köpfer die alte Salutkanone oberhalb von Ebnet in Stellung bringen und sich bereit machen, um bis zum Mittag insgesamt zwölf Schüsse abzufeuern. "Einer funkt mit unten, zwei bedienen die Kanone" , erklärt Christian Hagenberger den Ablauf, denn wann genau geböllert werden muss, geben Helfer per Sprechfunk durch. Beide Hagenbergers haben die nötige Lizenz zum Umgang mit Schwarzpulver. Zudem sind alle drei Männer Mitglieder der Ebneter Feuerwehr; ein Feuerwehrauto mit Feuerlöscher und Kübelspritze steht direkt hinter der Kanone bereit, falls doch einmal etwas passieren sollte. Vorgekommen ist das bis jetzt jedoch nicht.

Begonnen hat die Ebneter Tradition am 4. Mai 1770, als Marie Antoinette auf ihrer Fahrt von Wien nach Paris durch Ebnet fuhr und mit Salutschüssen begrüßt wurde. Die jetzige Kanone, so erzählt Nikolaus Hagenberger, ist seit 1923 im Einsatz. Allerdings nicht ununterbrochen. In den siebziger Jahren war das Böllern für einige Zeit verboten, weil, so berichtet Christian Hagenberger, die Ebneter es etwas zu häufig krachen ließen. 1982 ließen dann einige Stammtischmitglieder die Tradition inoffiziell und noch ohne Kanone wieder aufleben. Die Ebneter Kirchgänger hörten es knallen und lobten den — völlig ahnungslosen — damaligen Ortsvorsteher Willi Ruh für die Wiederbelebung der Tradition. Drei der damaligen Ortschaftsräte waren in der Freiwilligen Feuerwehr und setzten sich bei den Ratskollegen für eine erneute offizielle Genehmigung ein. Ab 1984 war dann auch die Kanone wieder im Einsatz, nachdem Nikolaus Hagenberger die bei der Lagerung verfaulten hölzernen Räder ersetzt hatte. Geschossen wird traditionell zum Patrozinium und zur Fronleichnamsprozession. Böllerschüsse zu anderen Anlässen wie Vereinsjubiläen müssen extra beim Ordnungsamt beantragt werden. Nach dem Weckschuss wird im Feuerwehrwagen der Frühstückstisch ausgeklappt, die drei Kanoniere haben Pause bis 9.30 Uhr. Dann folgen drei Schüsse zum Kirchgang, zwei bei der Wandlung, drei beim "Großer Gott wir loben Dich" und nochmals zwei beim Abmarsch der Musik an der Kirche. Für jeden Schuss werden 80 Gramm Schwarzpulver benötigt, die Nikolaus Hagenberger zusammen mit Zeitungspapier zu Hause mit einer Presse in die Kartuschen füllt. Gern erzählen die Kanoniere, wie einmal ein Raucher im Hintergrund einen anderen nach "Feuer" fragte und Nikolaus Hagenberger daraufhin zu früh losböllerte. Oder vom Patrozinium im schneereichen Januar 1987, als das Feuerwehrfahrzeug die Kanone nur mit Schneeketten an ihren Platz ziehen konnte. Seit 1996 hat die Kanone ein neues Rohr, weil das alte beim regelmäßigen "Beschießen" durch den TÜV in Ulm gerissen war. Der Ortschaftsrat spendierte ein neues und ist seitdem auf einem Schild auf der Lafette verewigt.
Claudia Renk, 17.1.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

Neujahrsempfang: Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne

Mit dem Spruch der Sternsinger begann der Ebneter Neujahrsempfang, zu dem die Pfarrgemeinde traditionell einlädt — und für die die Ortsverwaltung den Sekt spendiert, wie Ortsvorsteher Hellmut Menner augenzwinkernd betonte. "Wenn euch jemand die Tür vor der Nase zuklappt, dann macht euch nichts draus, betet für die Leute" , gab der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Clemens Zanger den kleinen Sternsingern mit auf den Weg. Der Hintergrund des Rates — das Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne — bildete den roten Faden der Neujahrsansprachen.

2006, so betonte Zanger, war für Ebnet ein Jahr der Jubiläen. Professor Franz Enz, der die Gemeinde über viele Jahre seelsorgerisch betreute, feierte seinen 75 Geburtstag, der katholische Kindergarten sein 100-jähriges Bestehen. Und rund um dieses Jubiläum kamen weitere zum Vorschein: Seit 70 Jahren besitzt die Kirche St. Hilarius eine Heizung, seit 80 Jahren steht das gotische Taufbecken dort, und die Wendelinskapelle konnte sogar ihr 111-jähriges Bestehen feiern. Und auch gelebte Traditionen gibt es in Ebnet noch einige, zum Teil einzigartige, wie das Böllerschießen an hohen (kirchlichen) Feiertagen, das schon 1770 bei der Durchfahrt der zukünftigen französischen Königin Marie Antoinette praktiziert wurde, oder den seit 1725 ausgeübten Brauch des Rätschens an Kartagen.

"Mir gehen die Neubaugebiete und die Neubürger im Kopf herum" , sorgte sich Zanger jedoch um deren Einbeziehung ins Dorfleben. Denn auf dem Empfang sehe er nur altbekannte Gesichter, und auch die genannten Bräuche stießen bei einigen auf geringe Akzeptanz. "Sollten sich diese Meinungen durchsetzten, ist der Weg zu einem gesichts- und geschichtslosen Stadtteil nicht mehr weit" , mahnte er und rief dazu auf, die Eigenheiten, die den Reiz des Dorfes ausmachen, zu bewahren und die Neubürger zu integrieren. Zangers ausdrücklicher Dank ging an die Vereine und auch an die Organisatoren einer neuen Ebneter Tradition, des Kultursommers. Auch Pfarrer Johannes Kienzler lobte die Ehrenamtlichen. "Wir brauchen Feste, brauchen Leute, die sich engagieren" , betonte er, äußerte die Hoffnung, dass Zusammenkünfte und Feiern die Ebneter auch durch den Alltag hindurch tragen mögen und wünschte eine "weiterhin gut gefüllte Dreisamhalle zu jedem Anlass" .

Ortsvorsteher Hellmut Menner wagte einen Blick in die Zukunft auf ein ganz besonderes Fest. Denn im Jahre 2013 wird Ebnet sein 900-jähriges Bestehen feiern können. Das bestimmende Thema in den kommenden Jahren wird laut Menner der geplante Neubau der Grundschule, die Verlegung des Sportplatzes und die Bebauung des alten Sportplatzgeländes. "Dies wird über 2013 hinaus Ebnet prägen" , betonte er und rief alle Ebneter auf, daran konstruktiv mitzuarbeiten. Es sei Aufgabe aller, sich um die Integration der Neubürger zu kümmern, und dies könne durch die Bebauungspläne für die Neubaugebiete unterstützt werden, die vornehmlich familienfreundlichen Wohnraum vorsehen. "Es hat sich gezeigt, dass es über Familien, über Kinder, einfacher ist, sich anzuschließen" , so Menner.
Claudia Renk, 9.1.2007

 

Gasthaus Hirschen von Domiziel zu Wohnprojekt umgebaut 

Die Domiziel GmbH hat in Ebnet den "Hirschen" für 1,3 Millionen Euro zu einem besonderen Wohnprojekt umgebaut

Ein Stall als Herberge. Vor mehr als 2000 Jahren fanden Maria , Josef und das Christuskind hier Zuflucht, empfanden Geborgenheit und Harmonie. Willi Sutter, Mitgründer und geschäftsführender Gesellschafter der Domiziel GmbH mit Sitz in Titisee-Neustadt, hat zusammen mit vier anderen Investoren das frühere Gasthaus "Zum Hirschen" in Ebnet in eine moderne Zuflucht verwandelt. Heute leben in dem denkmalgeschützten Gebäude auf 800 Quadratmetern in Mietwohnungen rund zwei Dutzend Menschen: an Demenz erkrankte Menschen und Pflegekräfte, Studierende, eine Familie sowie Frauen und Männer, die einige Jahre lang wohnungslos waren.

Gerdi Garcia (42) hat zwei Kinder, einen Jungen und ein Mädchen. Vor drei Jahren flüchtete die Frau vor ihrem Mann, nachdem der sie fast erschlagen hätte. Geborgenheit haben sie und ihre beiden Kinder in einer Wohngemeinschaft in Ebnet gefunden. Erheblich trägt dazu Andrea Horack (46) bei. Bei ihr kann sich Gerdi Garcia aussprechen und von ihr lässt sie sich ermutigen. Andrea Horack macht es im Gegenzug genauso. Und für die Kinder ist die 46-Jährige längst zu einer Vertrauten geworden, einer Patentante oder Oma ähnlich. Auch Andrea Horack hatte bislang kein einfaches Leben. Geprägt war es viele Jahre lang von einer schweren Suchtkrankheit. Bei ihrem zweiten Aufenthalt in der Schallstadter Rehabilitationsklinik "Lindenhof" der Arbeitsgemeinschaft für Gefährdetenhilfe und Jugendschutz in der Erzdiözese Freiburg kam sie zu einer für sie wichtigen Erkenntnis: Ihren bisherigen Wohnort und alte Beziehungen musste sie aufgeben, um nicht in die Sucht zuiirück zu fallen. Ebenso wie Gerdi Garcia nach ihrer Flucht stand Horack nach ihrer Entlassung aus der Klinik allerdings vor dem Nichts. Gerdi Garcia und ihre Kinder hatten immerhin Unterschlupf in der Wagenburg im Eselswinkel gefunden.

In diesem Jahr haben die beiden Frauen zum zweiten Mal in Ebnet Weihnachten miteinander gefeiert. Im April 2004 bezogen sie Wohnungen, die von der Domiziel GmbH aus Titisee-Neustadt im ehemaligen Gasthaus "Zum Hirschen" eingerichtet wurden und zwar im Blick auf Menschen, die auf dem freien Marklt nur schwer zu einer Wohnung kommen. Die Beratungsstelle FreiRaum — Hilfen für Frauen in Wohnungsnot — der Diakonie Freiburg hatte Gerdi Garcia und Andrea Horack den Kontakt vermittelt. Erworben hatte das denkmalgeschützte Anwesen, das Ebnets Ortsmitte prägt, Domiziel-Geschäftsführer Willi Sutter zusammen mit vier anderen Investoren. Zu ihnen zählen Bauhandwerker ebenso wie Sozialarbeiter, Architekten und Ingenieure. Die Mitarbeiter der Domiziel GmbH — sie alle sind ehemalige Wohnungslose — haben die praktischen Arbeiten erledigt. Die Gesellschaft investiert im Gebiet zwischen Lörrach, Titisee-Neustadt und Emmendingen in solche Projekte, in Ebnet waren es 1,3 Millionen Euro. In den acht Jahren seit ihrer Gründung hat das Unternehmen auf diese Weise schon 60 Wohnungen eingerichtet. Das eingesetzte Kapital verzinst sich wie bei anderen Wohnungen über die Mieteinahmen. Zinsverbilligte Darlehen des Landes sorgen für relativ niedrige Mieten von rund fünf Euro pro Quadratmeter. In Ebnet sind Wohnungen mit einer Fläche von insgesamt 800 Quadratmetern entstanden. Mieter sind an Demenz erkrankte Menschen, die begleitet von Pflegerinnen eine Wohngemeinschaft bilden. Studierende, eine Familie sowie ehemalige Wohnungslose, sind weitere Mieter. Eine weitere Wohnung im Granatgässle hat die Domiziel GmbH ebenfalls an ehemalige Wohnungslose vermietet. "Wir machen nur gute Erfahrungen. Der Schlüssel für den Erfolg ist, dass die Menschen eingebettet in Beziehungen leben können" , sagt Willi Sutter.

Gerdi Garcia spricht von "Rettung" für sich und ihre Kinder. Als Wohnungslose hätte sie die beiden nicht bei sich behalten können und in irgendeinem Hochhaus untergebracht, wäre sie in ihrem seelischen Elend versackt. "Es ist das Miteinander, das die Wende gebracht hat" , sagt Andrea Horack. Auch für sie.

Badische Zeitung Freiburg
Silvia Faller , 29.12.2006

 

Freie Wähler Ebnet - neue Homepage

Diskussionsfreudig und für Neuerungen aufgeschlossen zeigten sich die Mitglieder der Freien Wähler Ebnet bei ihrer Hauptversammlung. So betonte die Vorsitzende Monika Birmelin, dass mit der soeben eingerichteten Webseite ein lang gehegter Wunsch der freien Wähler Ebnet in Erfüllung gehe. Die Homepage, für die sich Hans-Peter Menner und Geschäftsführerin Claudia Schröder verantwortlich zeigen, soll künftig mehr Transparenz und Information über die politische Arbeit der Freien Wähler vermitteln. Sie ist ab sofort im Internet unter www.freie-waehler-ebnet.de abrufbar.

Ein weiteres großes Anliegen der Freien Wähler soll in den kommenden Monaten die Werbung junger Mitglieder sein. Zu lebhaften Diskussionen kam es beim Thema Schulsanierung oder -neubau. Eingehend beschäftigt haben sich die Anwesenden auch mit der geplanten Sportplatzverlegung und deren Auswirkungen und dem von Oberbürgermeister Salomon beabsichtigten Verkauf stadteigener Wohnungen. Der als Gast geladenen Stadtrat Gerolf Staschull nahm hierzu Stellung. Monika Birmelin dankte zwei langjährigen Mitgliedern: Gottfried Drescher, gehört seit 35 Jahren den Freien Wählern Ebnet an. Genau so lange vertritt er ihre Interessen im Ebneter Gemeinde- und späteren Ortschaftsrat. Franz Kotterer ist seit 30 Jahren Mitglied der Freien Wähler. Er war 25 Jahre lang Ortschaftsrat in Ebnet, und lange Jahre stellvertretender Ortsvorsteher. Da die beiden bereits mit allen zu vergebenden Ehrungen bedacht worden sind, überreichte Birmelin mit herzlichen Worten ein Geschenk.
Wahlergebnisse: Vorsitzende Monika Birmelin, stellvertretender Vorsitzender Franz Kotterer, Geschäftsführerin Claudia Schröder, Kassenwart Christian Hagenberger, Beisitzer: Gottfried Drescher, Erwin Drazek, Wolfhard Menge, Kassenprüfer Hermann Blattmann und Thomas Kotterer.
Kontakt: Monika Birmelin, 0761/69472, Claudia Schörder, 0761/ 606470,
info@freie-waehler-ebnet.de , www.freie-waehler-ebnet.de

30.5.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

Hungerbrunnen 3 - ein neuer Brunnen auf Ebneter Gebiet 

In der jüngsten Sitzung des Ebneter Ortschaftsrates informierten sich die Rätinnen und Räte zum Stand der Arbeiten an einem neuen Trinkwasserbrunnen auf Ebneter Gemarkung. Dirk Betting von Badenova erläuterte die drei Probebohrungen, die der Energieversorger begleitet von Umweltschutzamt und Regierungspräsidium Anfang des Jahres auf dem Gewann “Zwischen den Wegen” östlich von Ebnet hatte vornehmen lassen. Die erste Bohrung, so berichtete er, soll nun voraussichtlich zum neuen “Hungerbrunnen 3” werden, die anderen beiden will Badenova zu Grundwassermessstellen ausbauen.

Mehr Wasser, so versicherte Betting, solle durch den neuen Brunnen nicht entnommen werden. Viel mehr diene er als Ersatz für drei alte Brunnen, die außer Betrieb gehen mussten, nachdem 2003 die neue Trinkwasserverordnung in Kraft getreten war. In Freiburg werde das Wasser nicht gechlort, sondern lediglich mit UV-Licht desinfiziert. Die alten Brunnen, die dichter an der Dreisam gelegen sind, hätten die dafür nötigen Qualitätsansprüche nicht mehr erfüllt.
12 Millionen Kubikmeter Wasser, so sieht es ein alter Vertrag von 1875 zwischen der damals selbstständigen Gemeinde Ebnet und der Stadt Freiburg vor, darf der Energieversorger jährlich aus den Brunnen entnehmen. Dass dieser Vertrag unbefristet gültig ist, bezweifelte Ortschaftsrat Nikolaus von Gayling. Auch andere Räte stellten kritische Fragen an den Badenova-Vertreter. “Es scheint so, dass Sie mit Wasser Geschäfte machen, das befremdet uns” , sagte Ortschaftsrat Konrad Haury. Er bezog sich dabei auf Informationen, dass Badenova Wasser an andere Gemeinden, beispielsweise Bad Krozingen, verkaufe. Wie sein Kollege forderte er, dass sich Badenova der Gemarkung gegenüber erkenntlich zeige. “Wir erwarten in Ebnet eine Geste, mehr als eine Geste, dass die Badenova in den letzten 140 Jahren unser gutes Wasser nutzen durfte” , sagte von Gayling und bezeichnete dies als “Schnäppchen” für den Energieversorger. Das Ebneter Wasser, so entgegnete Dirk Betting, werde zu 100 Prozent in der Stadt Freiburg genutzt und gelange gar nicht zur Übergabestelle nach Hausen. Und Wasserentgelt zahle Badenova durchaus, nur nicht an den Ortsteil Ebnet, sondern an die Stadt Freiburg. Auch die Befürchtung, das Dreisamtal könnte durch die Wasserentnahme immer trockener werden und schwierigere Bedingungen für die Landwirtschaft bieten, wollte er so nicht stehen lassen. Der Grundwasserspiegel liege bei acht Metern, dieses Wasser stünde nie den Pflanzen der Landwirte zur Verfügung.

29.5.2006, www.badische-zeitung.de

Wasserwerk Ebnet, Meister Engler, Tel 0761/279 2722

 

Wo die Rätschen statt der Glocken in die Kirche rufen 

In Ebnet gibt es immer noch eine alte katholische Tradition, die sonst fast ausgestorben ist — und das liegt auch an der Familie Schirk

...Schon 1978 drehten Filmemacher über das Ebneter Rätschen. Damals lebte Karl Schirks Vater Josef Schirk noch, der bis ins hohe Alter - er starb kurz vor seinem 103. Geburtstag - Rätschen baute. Allmählich müssen sich die Ebneter umstellen. Mittlerweile haben zwei oder drei Schreiner für ihre “Rätscherbuben” -Söhne selbst Rätschen gebaut, erzählt Karl Schirks Tochter Roswitha Lühr, die den Getränkehandel führt, den ihr Vater vor mehr als 40 Jahren begonnen hatte. Sie und ihre Schwester hatten mit dem Rätschen, das immer strikt in männlicher Hand geblieben ist, nie etwas zu tun. Erst ihr Sohn hat es wieder aufgegriffen und vor ein paar Jahren eine “Riesenrätsche” gebaut. Die Ebneter bleiben bei ihrer Tradition. “Wir haben das so mitgekriegt und machen es so weiter” , sagt Benjamin Kuttruff (21), einer der “Oberrätscher” der diesmal acht “Rätscherbuben” .
Heute um 19 Uhr, Freitag und Samstag jeweils um 7 und 12 Uhr sowie am Freitag um 19.30 Uhr und Samstag ab 21 Uhr sind sie vor der Mauer an der Kirche im Einsatz.

Anja Bochtler am 13.4.2006 in der BZ

 

Douglasienstamm als Storchenbaum im Ebneter Schlosspark

Mitte Februar 2006 ist der Ebneter Storch wieder da    
Mitte Februar 2006 ist der Ebneter Storch wieder da - Foto: E. Schröder    

Rund um den Storchenbaum im Ebneter Schlosspark waren in der vergangenen Woche ungewöhnliche Aktivitäten zu beobachten. Denn die alte, abgestorbene Weymouthkiefer, die sich die Störche im Sommer zum Nestbau ausgesucht hatten, ist morsch. Daher ließ Schlossherr Nikolaus von Gayling im mittleren Diezendobel des Gayling'schen Reviers in Buchenbach-Wagensteig eine 25 Meter hohe, rund 100 Jahre alte Douglasie schlagen. Mit Hilfe der Ebneter Baufirma Sänger wurde der “Ersatzbaum” direkt neben der morschen Kiefer platziert. “Das Nest wird nur einen Meter verschoben” , erklärt von Gayling den Plan von “Storchenvater” Hagen Späth, der die Aktion mit geplant hat. Das alte Nest wird entfernt. Die Chance, das auch im kommenden Sommer wieder Störche im Schlosspark nisten, liegt laut Späth bei 30 bis 40 Prozent, aber die Ebneter möchten vorbereitet sein. Die notwendigen Nestbauarbeiten nutzt der Storchenexperte, um gleich auch eine Videoanlage auf dem Nest zu installieren. Wenn alles gut geht, gibt es also im Sommer in Ebnet Storchen-TV. Und vielleicht auch hohen Besuch. Hagen Späth war kürzlich zu Gast bei Bundespräsident Horst Köhler, um für sein jahrzehtelanges ehrenamtliches Engagement für den Weißstorch geehrt zu werden. Revanchiert hat er sich mit einer Gegeneinladung für den Bundespräsidenten: Zum Beringen der Ebneter Störche im kommenden Sommer.
BZ vom 31.1.2006

 

Salutkanone vom Galgenberg - alter Brauch in Ebnet

Gottfried Köpfer, Nikolaus Hagenberger (sen.) und Christian Hagenberger (von links) an der Kanone.

Foto: Gisela Heizler-Ries

Ebnet (hr.) Am Sonntag vor zwei Wochen feierte die Ebneter Hilarius-Gemeinde ihr Kirchenpatrozinium. Alljährlich ein großer Festtag im Dorf und früh treffen sich die Mitglieder der Vereine vor dem „Gasthaus Löwen“ um Aufstellung zu nehmen und gemeinsam in die Kirche zu ziehen. Ganz Ebnet ist auf den Beinen und auch die Nachbargemeinden wissen spätestens um 8.00 Uhr morgens, wenn in Ebnet dieser Festtag begangen wird. Denn dann dröhnt ein erster „Weckschuss“ aus der Salutkanone vom Galgenberg. Dort stehen alljährlich Nikolaus Hagenberger, sein Sohn Christian und Gottfried Köpfer, allesamt Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, um die Salutkanone pünktlich abzufeuern. Drei weitere Schüsse erfolgen beim Kirchgang, zwei bei der Wandlung, drei während des Schlussliedes „Großer Gott wir loben dich“ und drei zum Abschluss beim Ausmarsch. Zeitgenau muss alles stimmen – früher waren Gemeindemitglieder postiert, um mit Taschentüchern winkend die Signale zu geben, heutzutage heißt es per Funk „Achtung – Schuss“ und dann knallt es gewaltig.

Eine jahrhundertealte Tradition, auf die man in Ebnet besonders stolz ist. Leider gibt es immer wieder Beschwerdebriefe oder Anrufe von Menschen, die dieser Tradition nichts abgewinnen können oder sich an Kriegszeiten erinnert fühlen. Doch Christian Hagenberger betont, dass es sich hier um eine reine Salutkanone handelt. Nur Personen, welche einen speziellen Lehrgang bestanden haben dürfen die Kanone abfeuern und auch die Salutkanone wird regelmäßig beim Beschussamt in Ulm kontrolliert, außerdem muss jeder Einsatz vom Amt für öffentliche Ordnung genehmigt werden. Zu einem weiteren Einsatz kommt die Salutkanone erst wieder an Fronleichnam im Juni. Bis dahin wird sie sicher im Feuerwehrhaus verwahrt, von Nikolaus Hagenberger stets zuverlässig gewartet und gepflegt.

Gisela Heizler-Ries in DER DREISAMTÄLER vom 26.1.2006

 

 

Verein Pro Görlitz in Freiburg-Ebnet gegründet

Freiburg hat einen neuen Verein: Im Gartensaal des Ebneter Schlosses gründete sich am vergangenen Sonntag der Verein “Pro Görlitz/Zgorzelec 2010” . Schlossherr Nikolaus von Gayling sowie Kulturberater und Stadtrat Atai Keller, gemeinsam Ideengeber des Ebneter Kultursommers, hatten zusammen mit zwei polnischen Studentinnen zur Gründungsversammlung geladen. Ziel des Vereins ist es, die Bewerbung der deutsch-polnischen Doppelstadt zur europäischen Kulturhauptstadt 2010 zu unterstützen, aber auch generell den Austausch zwischen der Euroregion Freiburg und der entsprechenden Region an der Neiße zu fördern. Bisher ist dies der erste Förderkreis für Görlitz/Zgorzelec in einer anderen Stadt.
 

Ebnet Januar 2006 - Pro Görlitz

Zu sehen sind auf dem Bild (v.r.n.l.)

Die Veranstalter des Ebneter Kultursommers Stadtrat Atai Keller und Nikolaus v. Gayling, der ehemalige Vizedirektor des Staatlichen Museums für Naturkunde Görlitz, Dr. Dieter Engelmann, der Künstlerische Leiter und Geschäftsführer der Kulturhauptstadtbewerbung Peter Baumgardt und der Art Director der Bewerbung Héctor Solari

Foto: Gisela Heizler-Ries

Entstanden ist die Idee zu diesem Verein laut Keller als “Nebenprodukt” der auswertenden Gespräche nach dem ersten Ebneter Kultursommer und der Vorplanung für den zweiten. “Wir haben überlegt, mit wem kann man zusammenarbeiten” , erzählt er. Von Görlitz sei er nach einem Besuch dort sehr beeindruckt gewesen, und auch Nikolaus von Gayling hat durch Waldbesitz in der Oberlausitz einen Bezug zu der östlichsten Stadt Deutschlands mit ihrer großen unzerstörten Altstadt und ihrem reichen Kulturerbe. Rund 50 Besucher waren der Einladung des Gründerteams nach Ebnet gefolgt, aus unterschiedlichen Beweggründen, wie eine kurze Vor stellungsrunde ergab. Von der ehemaligen Görlitzerin über die Architektin, die sich schon im Studium mit der Stadt beschäftigt hatte, bis hin zu polnischen Interessenten reichte das Spektrum. In Görlitz stieß die Initiative der Freiburger auch auf großes Interesse. Peter Baumgardt, Leiter des Kulturhauptstadtbüros, Artdirektor Héctor Solari und Hans-Dieter Engelmann als Vertreter der Bürgerschaft waren extra für diesen Abend nach Ebnet gekommen, um über ihre Stadt zu berichten und Fragen zu beantworten.
“Wir haben wenig Industrie, aber viel Bildung, Kultur und Tourismus” , erläutert von Gayling, was Freiburg in eine inoffizielle Partnerschaft mit Görlitz/Zgorzelec einbringen könne. Die Geschichte als mittelalterliches Handelszentrum sieht Atai Keller als ein verbindendes Element der beiden Städte. Außerdem reize ihn aus kommunalpolitischer Sicht die Herausforderung, die die Lage in einer Grenzregion für eine Stadt mit sich bringe. “Dort sind sie noch ganz am Anfang, die Grenze war viel stärker” , sagt er und hofft, dass die Freiburger ihre Erfahrungen mit Eurodistrikt und Dreiländereck an die Görlitzer weitergeben können. Vorerst geht es den beiden und ihren Mitstreitern jedoch darum, Görlitz/Zgorzelec auf dem Weg zu europäischen Kulturhauptstadt zu unterstützen. Als “David” bezeichnete Nikolaus von Gayling die Stadt, die mit dem reicheren und in Deutschland bekannteren “Goliath” Essen um diesen Titel konkurriert. “From the middle of nowhere to the heart of Europe” lautet ein Slogan für die Bewerbung, die die Doppelstadt Mitte Dezember in Brüssel eingereicht hat. Und auch “Wir bauen Europas Kulturhauptstadt” , wie auf Broschüren und Aufklebern zu lesen ist, weise darauf hin, dass sich die geteilte Stadt beidseits der Neiße mitten in einem Prozess der Einigung und des Zusammenwachsens befinde. 21 Mitglieder unterzeichneten nach Präsentationen, einer Diashow und einer anschließenden Diskussion das Gründungsprotokoll des neuen Vereins. Zum Vorsitzenden wurde einstimmig Nikolaus von Gayling gewählt. Stellvertretender Vorsitzender ist Atai Keller, Schriftführer Theo Kästle, Kassierer Hubert Stehle, und Beisitzer sind Karin Servatius-Speck, Ursula Cykowska und Christian von Prittwitz. Die konstituierende Sitzung des Vorstandes findet am 8. Februar statt. Auf jeden Fall geplant ist eine Fahrt nach Görlitz, mit einem Zwischenstopp in Dresden. Voraussichtlicher Reisetermin sind die Osterfeiertage, unverbindliche Anmeldungen nimmt der Verein schon jetzt entgegen. Und auch weitere Mitglieder sind willkommen.
Alles vom 21.1.2006 auf www.bzol.de lesen

Kontakt:
Verein “Pro Görlitz/Zgorzelec 2010”
Nikolaus von Gayling, 0761/67005, gayling-verwaltung@gmx.de.

 

Lichtquelle in der ehemaligen Villa Mez in Ebnet

„Lichtquelle“ steht am Eingang zum Schwarzwaldhaus auf dem Grundstück der ehemaligen Villa Mez am Ortsrand von Ebnet. Unter diesem Namen haben sich rund 30 Menschen zusammengeschlossen, die hier ein „ganzheitliches Zentrum“ schaffen wollen. Im Dorf wird die Gruppe zum Teil kritisch beäugt, doch Hinweise auf sektiererische Strukturen sieht auch der katholische Sektenbeauftragte Albert Lampe nicht.

„Wir sind religiös ganz frei, haben keinen Meister oder Guru“, stellt Marie Bauer klar. Sie ist eine der Organisatorinnen des Zusammenschlusses „Lichtquelle“ und betont, dass die Befürchtungen einiger Ebneter, eine Sekte habe sich bei ihnen eingenistet, unbegründet seien. „Unsere Hauptarbeit hier ist Friedensarbeit, im Inneren und im Äußeren“, erklärt sie das Ziel der Gruppe. Jeder sei willkommen, und es sei auch kein Widerspruch, am Sonntag in die Kirche zu gehen und an einem anderen Tag zur Meditation ins Lichtquelle-Haus zu kommen. Bauer selbst ist Heilpraktikerin und wohnt in Littenweiler, aber zur Gruppe gehören auch eine Ärztin, Diplompädagoginnen und eine Masseurin. Das Engagement sei ehrenamtlich, auch wenn die Teilnahme an den Kursen und Meditationen zum Teil kostenpflichtig ist. Innerhalb der Gesamtgruppe von rund 30 Personen, so Bauer, die seit Beginn des Jahres aus eigener Kraft auch viele Renovierungsarbeiten vorgenommen hätten, gebe es einen engeren Kern von rund zehn Mitgliedern. „Es ist unser Wunsch, einen Ort der Begegnung zu schaffen“, erklärt die Pädagogin Muriel Bauer-Guagliardo. In der Gesellschaft seien die Altersgruppen heute weitgehend getrennt. Die Gruppe plane, zu den jeweiligen Saisonwechseln Feiern zu organisieren, ebenso Konzerte oder Ausstellungen, die Menschen zusammenbringen. „Wer herkommt, soll spüren, es tut seiner Seele gut“, sagt Angelika Bahr-Kuhn, die eine Gesangsgruppe mit spirituellen Liedern aus aller Welt anbietet. Sie sieht die Gruppe mit diesen geplanten kulturellen Veranstaltungen auch in der Tradition des Erbauers der Häuser, des kunstsinnigen Freiburger Fabrikanten Carl Mez. Marie Bauer leitet mehrmals in der Woche Meditationen, und Lucien Majrich gibt meditative Konzerte mit tibetischen Klangschalen. Auch Veranstaltungen zur „Unterstützung der kristallinen göttlichen Energien“ können hier besucht werden, im Flur stehen in einer Vitrine Marienwässer aus heiligen Quellen wie beispielsweise Lourdes.

Das für Ebnet durchaus ungewöhnliche Angebotsspektrum stieß im Ort auch auf Skepsis. „Bei uns ist die Lichtquelle bislang aber nicht offiziell in Erscheinung getreten“, sagt Ortsvorsteher Hellmut Menner. Gründe für einen Sektenverdacht kann Albert Lampe, Sektenbeauftragter der katholischen Kirche im Erzbistum Freiburg, nach einer Analyse der Lichtquelle-Website www.lichtquelle-ebnet.de und der dortigen Querverweise (Links) nicht erkennen.

Außer diesen spirituell/esoterischen Angeboten verfolgen die Organisatoren der Lichtquelle auch ganz handfeste Projekte. Die Pädagogin Muriel Bauer-Guagliardo, selbst Mutter, möchte Angebote für Kinder verschiedener Altersstufen machen. „Viele Kinder werden als hyperaktiv bewertet und mit Ritalin voll gestopft“, kritisiert sie die medikamentöse Behandlung auffälliger Kinder. Sie möchte stattdessen einen klaren Rahmen bieten, in dem die Kinder sich entfalten können, viele Aktivitäten sollen in dem Parkgelände rund um das Haus stattfinden. Mit dem Sozial- und Jugendamt, das bestätigt die städtische Pressesprecherin Edith Lamersdorf, hat die Gruppe bereits Kontakt aufgenommen. Die Räume seien für die geplante Krabbelgruppe geeignet, und auch die Betreuerin sei laut ihren Unterlagen fachlich hoch qualifiziert. Wegen des ungewöhnlichen Namens Lichtquelle müsse allerdings vor einer Betriebserlaubnis noch genau zum ideologischen Hintergrund nachgefragt werden. Langfristig plant die Gruppe, die mit Regio-Initiativen in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz in Kontakt steht, eine Struktur, in der Geld keine Rolle mehr spielt – und verweist auf Ausgleichssysteme wie Tauschringe, die mit virtuellen Währungen auf den Ursprung des Geldes als neutrales Tauschmittel zurückverweisen möchten. Es gehe darum, Brücken vom derzeitigen System zu einem anderen Umgang mit Geld zu bauen. Eine Stiftung, so erzählt Marie Bauer, befinde sich in Gründung.
Alles von
Claudia Renk vom 26.11.2005 auf www.bzol.de

 

Dorf aktuell - Ebnet im Herbst 2005

Flächennutzungsplan
de
: In Ebnet ist die Fortschreibung des Flächennutzungplan in den letzten Jahren bestimmendes Thema gewesen. Das Verfahren nähert sich dem Ende.
Menner: Ja. Der Gemeinderat der Stadt Freiburg hat vor den Sommerferien die Offenlage des Flächennutzungsplanes für die Gesamtstadt beschlossen. Da ist zu großen Teilen das mit eingeflossen, was der Ortschaftsrat schon für den Rahmenplan zwei Jahre zuvor beschlossen hat. Die Konfliktpunkte, die damals übrig geblieben sind, haben sich weitgehend aufgelöst – bis auf die Sportplatz- Frage.

de: Konflikte, die sich auflösen, das hört sich doch gut an.
M
enner: Na ja, letztlich wurde uns die Entscheidung aus der Hand genommen und nicht alle sind mit diesem Ausgang zufrieden.

de: Wenn ich mich richtig erinnere, dann war einer der Knackpunkt eine zweite Querspange zwischen Steinhalde und Schwarzwaldstraße.
Menner: Richtig, und die Bebauung Langmatten um den alten Eschbach herum. Beide Vorhaben sind aus rechtlichen Gründen nicht mehr umsetzbar. Zum einen wurde das Überschwemmungsgebiet für den Eschbach neu definiert und neu berechnet. Überschwemmungsgebieten sind nun sogenannte 100-jährige und nicht mehr nur 50-jährige Hochwasser zugrunde zu legen. Damit wurde in diesem Bereich Brühl / Langmatten fast die gesamte Fläche zum Überschwemmungsgebiet, in dem keine bauliche Nutzung mehr zulässig ist. Hinzu kommt, dass man diese Fläche auch als FFH-Fläche* ausgewiesen hat. Dieser Bereich, der ja teilweise auch Landschaftsschutzgebiet ist, steht nun mehrfach unter Schutz, was eine Bebauung in jeglicher Form ausschließt.

de: Was ist mit dem verbleibenden Konfliktpunkt „Sportplatz“?
Menner: Hier gab es eine Vorentscheidung, der Konflikt besteht aber nach wie vor. Die PRISE (Projektgruppe integrierte Stadtentwicklung) schlägt zwei Standorte vor, und zwar nördlich oder südlich der Landesstraße nach Stegen östlich von Ebnet im Bereich des Annakreuzes. Eine große Mehrheit des Ortschaftsrats präferierte einen anderen Standort und zwar im Bereich des Wasserwerkes. Dort ist eine Sportplatzausweisung nicht zulässig, weil die Fläche Vorrangfläche für wertvolle Biotope und teilweise auch FFH-Fläche ist. Der Ortschaftsrat hat für seine Position durchaus einleuchtende Gründe: die Wiesenfläche dort ist für die Landwirtschaft weniger hochwertig als das Ackerland der von der Prise vorgeschlagenen Gebiete. Von Seiten der Landwirtschaft bestehen also erhebliche Einwände gegen die beiden vorgeschlagenen Standorte. Außerdem können Landwirte nicht nachvollziehen, wie man eine flurbereinigte Fläche – dort lief ja früher die B 31 durch – jetzt als Sportplatzfläche ausweisen kann.

de: Warum werden jetzt Flächen im Flächennutzungsplan festgeschrieben, die keiner wirklich will?
Menner: Letztlich ist der Standort nicht zementiert, aber die rechtliche Grundlage für einen Sportplatzneubau ist geschaffen, und damit die Voraussetzung, das alte Sportplatzgelände neben der Dreisamhalle zu bebauen.  Erst mit dieser Grundlage können dann Grundstücksverhandlungen geführt werden. Wir wissen ja nicht, ob die Eigentümer überhaupt bereit sind, Gelände für einen Sportplatz zu verkaufen. Die Badenova dagegen, die zum Teil Grundstückseigentümerin der Wiesenfläche ist, hätte keine grundsätzlichen Einwände und wäre bereit das Gelände zur Verfügung zu stellen.

de: Viel Entscheidungsfreiheit hatten Sie also nicht mehr. Mit FFH und neuen Überschwemmungsrichtlinien wurden Sie vor vollendete Tatsachen gesetzt.
Menner: Das ist richtig und es war schon ein Ärgernis. Hinzu kommt, dass wir ja auch das sogenannte Zielabweichungsverfahren erlebt haben. Über eine Fläche, die im alten Flächennutzungsplan als Baugebiet schon vorgesehen war, wurde bei der Fortschreibung des Regionalplans 1995 teilweise eine Biotopvorrangfläche darüber gelegt. Besonders ärgerlich war es, dass dies ohne Beteiligung des Ortschaftsrates stattgefunden hat. Es handelt sich hierbei um den sogenannten Hornbühl, der östlich des Hurstbrunnens liegt. Festgestellt wurde das erst im Zuge der Fortschreibung des Flächennutzungsplans als der Wunsch der Eigentümer kam, dort einen Bebauungsplan aufzustellen, damit endlich bebaut werden kann. Um das Gelände doch noch als Baugebiet ausweisen zu können und das Bebauungsplanverfahren voran zu bringen, war es notwendig, ein sogenanntes Zielabweichungsverfahren durchzuführen im Rahmen dessen das Regierungspräsidium zugestimmt hat, diese Biotopvorangfläche um den Bereich Baugebiet zu verkleinern. Allerdings hat man Ebnet dann im Rahmen eines raumordnerischen Vertrages zwischen Regionalverband und der Stadt Freiburg aufs Auge gedrückt, das alte Eschbachgebiet als FFH-Fläche auszuweisen. Damit  musste sich die Stadt Freiburg mehr oder weniger verpflichten, auf eine bauliche Entwicklung jedweder Art zu verzichten – und zwar auf Dauer. Für Ebnet war das ein schlechter Tausch, denn für zwei Hektar Baugebiet wurden jetzt über 40 Hektar FFH-Fläche festgeschrieben. Das hat zur Konsequenz, dass mit dem, was im Flächennutzungsplan für die bauliche Entwicklung festgelegt ist, das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Eine weitere bauliche Entwicklung Ebnets nach Osten ist damit nahezu ausgeschlossen.

de: Ich erinnere mich, dass wir im vergangenen Jahr über die Waldbebauung gesprochen haben, die ja auch konflikhaft war – was ist damit?
Menner: Richtig, die Bebauung des Waldes oberhalb der Steinhalde war kontrovers, wurde dann aber fallengelassen, weil man zurecht anerkennen muss, dass das, was jetzt an Baufläche im Flächennutzungsplan für Ebnet vorgesehen ist - etwas über 6 Hektar im Außenbereich, und noch einmal etwas über 2 Hektar im Innenbereich - für den Prognosezeitraum bis 2020 völlig ausreichend ist. Die Umsetzung braucht ja auch Zeit. Wir haben kein Interesse daran, alles im Schnellverfahren zu bebauen, denn die neuen Bürger müssen ja auch integriert werden.

Ebnets Grundschule
de
: Integration beginnt mit Schule und Kindergarten. Der Kindergarten wurde vergangenes Jahr komplett saniert, wie sieht die Situation an der Grundschule aus?
Menner: Da sprechen Sie ein heißes Eisen an. Unsere Grundschule ist bekanntermaßen seit vielen Jahren nicht mehr zeitgemäß. Das wurde lange Zeit akzeptiert, weil sich alle sagten, dass unsere Schule eben klein, aber fein sei. Jetzt mit gestiegenen Schülerzahlen stoßen wir baulich an absolute Grenzen. Wir haben dort vier Klassenzimmer, von denen nur zwei der Sollgröße entsprechen. Was der Schule aber völlig fehlt, sind die heute üblichen Nebenräume für Gruppenarbeit, für Bibliothek und Lehrerzimmer. Zwei vorhandene, winzige Nebenräume werden als Büro für die Schulleitung und als Abstellkammer genutzt. Mehr gibt es nicht.

de: Wie lässt sich Abhilfe schaffen?
Menner: Das jetzige Schulgebäude besteht aus zwei Teilen. Man hat sich jetzt entschlossen, im zweiten Schulgebäude die Mietverträge der Wohnungen dort zu kündigen. Außerdem steht im ersten Teil schon seit längerem Wohnraum leer. Genügend Raum wäre also vorhanden, allerdings mit erheblichem Sanierungsbedarf. Wir gehen von 500.000  bis 600.000 Euro aus.

de: Und das in der jetzigen Finanzsituation.
Menner: Das ist das Problem. Der laufende Doppelhaushalt hat Gelder eingestellt für Maßnahmen, die „Gefahr im Verzug“ beseitigen, also für Brandschutzmaßnahmen und das Problem der herabstürzenden Decken. Zudem gibt es noch andere Schulen im Stadtbereich, die auch nicht besser dastehen.

de: Die genannte Summe ist natürlich beachtlich, könnte man da nicht gleich neu bauen?
Menner: Auch das wird diskutiert. Der Standort der Schule heute ist zentral und von daher günstig gelegen. Allerdings ist der Schulhof eindeutig zu klein und das lässt sich auch nicht ändern. Hinzu kommt die für Fußgänger problematische Verkehrssituation. Von daher spricht einiges für einen Neubau zum Beispiel im Bereich des Sportplatzes. Über den Verkauf des jetzigen Schulgebäudes könnte ein Neubau auch zum Teil finanziert werde. Doch ganz so einfach ist die Sache nicht, denn hier hat das Land Baden-Württemberg als Schulaufsicht mit zu reden. Es müsste die Einziehung und den Neubau einer Schule genehmigen. Dieses Verfahren ist aufwändig und nicht von heute auf morgen machbar.

de: Gibt es Überganslösungen?
Menner: Im Keller des hinteren Schulgebäudes ist ein großer Raum, der bislang für Kernzeitbetreuung verwendet wurde. Dieser soll so renoviert werden, dass man ihn für schulische Zwecke besser nutzen kann. Das wird von den Eltern als sehr schlechte Lösung abgelehnt, wäre aber ein Notbehelf. Im Gespräch ist auch die Nutzung der freigewordenen Wohnungen. Diese können ohne größere Umbaumaßnahmen zwar nicht als Klassenzimmer, aber als Lehrerzimmer und Bibliothek genutzt werden.

de: An der langfristigen Lösung wird noch gearbeitet?
Menner: Im April dieses Jahres fand eine Ortsbegehung statt, zu der der Elternbeirat die Stadtverwaltung und Stadt- und Ortschaftsräte eingeladen hatte. Dort wurde das Problem klar erkannt. Die Verwaltung ist derzeit dabei, Entscheidungsgrundlagen zu ermitteln: was kosten die unterschiedlichen Varianten, wie sieht es mit Zuschüssen aus, was ist in welchen Zeiträumen zu realisieren? Wir hoffen, dass im Herbst eine Grundsatzentscheidung für den kommenden Doppelhaushalt getroffen wird.
de: Herr Menner, vielen Dank für das Gespräch!

Dagmar Engesser im Dreisamtäler vom 29.9.2005

  

 

 

Adolf Biechele 90 Jahre - Ebnet hat von seinen Ideen profitiert

„Ich hab’ immer Ideen gehabt“, sagt Adolf Biechele, der am heutigen Dienstag 90 Jahre alt wird. Und Ebnet hat von diesen Ideen profitiert. Im Sportverein, im Gesangverein und in der Narrenzunft ist er ob seines jahrelangen Engagements Ehrenmitglied, im Sozialverband VDK gar Ehrenvorsitzender. Schließlich stammt Biechele mütterlicherseits aus einem Alt-Ebneter Geschlecht. In dessen „Schniderburhof“ an der Schwarzwaldstraße lebt er heute mit seiner Frau Paula.

Landwirt war auch der ursprüngliche Berufswunsch des Jubilars. Auf mehreren Bauernhöfen fern von Ebnet hatte er bereits Erfahrungen gesammelt, als er zum Militär einberufen wurde. Zuerst zu einem bayerischen Gebirgsjägerregiment, und dann in den Krieg. „Es ist ein Glück und eine Gnade, zurückzukommen“, sagt Biechele heute dankbar, denn er wurde im Zweiten Weltkrieg verletzt und geriet später in russische Gefangenschaft. Bis 1949 musste er auf die Rückkehr ins heimatliche Ebnet warten. ....

Seit 1962 engagierte sich Adolf Biechele im Gemeinderat der damals selbständigen Gemeinde Ebnet und blieb ihr auch nach der Eingemeindung nach Freiburg als Ortschaftsrat bis 1989 treu. Als direkter Anwohner der Schwarzwaldstraße wandte er sich gegen die B 31, die durch den Ort führte. „Bei mir hingen die ersten Plakate“, erinnert er sich.

Bereits 1969 stiftete er zur Dorfverschönerung den steinernen Viehtrog seines Hofes für den neuen Ebneter Dorfbrunnen, der heute noch gegenüber der Feyelschule sprudelt. Auch die Ebneter Narrenzunft der Feurigen Salamander hat Biechele vor 50 Jahren mit aus der Taufe gehoben, als Narrenpolizist marschierte er jahrelang den Umzügen voraus.

Sein bewegtes Leben hat Biechele für seine Kinder schriftlich festgehalten, und zu Geburtstagen, Hochzeiten oder andren Anlässen habe er auch das eine oder andere Gedicht verfasst, wie er schmunzelnd erzählt. Zu seinem eigenen 90. Geburtstag soll ein Zelt im Hof die Gratulanten aufnehmen. Schließlich werden außer den Kindern und den sechs Enkeln auch zahlreiche Ebneter Freunde und Vereinskameraden mit Adolf Biechele anstoßen wollen. Und eine neue Idee hat Biechele auch schon, die er Ortsvorsteher Hellmut Menner bei dieser Gelegenheit unterbreiten möchte: Ein Museum für Ebnet, denn „die Jugend soll wissen, was alles gelaufen ist“.
Alles von Claudia Renk vom 21.6.2005 auf www.bzol.de

  

 

Neues Friedenskreuz erinnt daran, dass Ebnet von Bomben verschont blieb

Ein neues Friedenskreuz steht auf dem Ebneter Galgenberg. Am Dreifaltigkeitssonntag weihten die katholische Gemeinde St. Hilarius und die evangelische Auferstehungsgemeinde es gemeinsam mit einer ökumenischen Andacht ein. Seit 1950 erinnert an diesem Platz ein Holzkreuz daran, dass Ebnet im Zweiten Weltkrieg von Bomben verschont geblieben ist, seit zehn Jahren halten die beiden Gemeinden dort zusammen alljährlich eine Friedensandacht. In diesem Jahr wurde dabei das neue Kreuz geweiht. Bereits zum zweiten Mal hatte die Witterung dem schlichten Holzkreuz so zugesetzt, dass es erneuert werden musste. Das städtische Forstamt hatte diesmal das Holz gespendet und beim Aufbau geholfen. "Förster Dieter Thoma war sehr kooperativ", freut sich Clemens Zanger, Pfarrgemeinderatsvorsitzender von St. Hilarius

Blick vom Galgenberg ob Ebnet nach Südosten ins Dreisamtal am 11.6.2005   mehr

  


Fronleichnam 2005 in Ebnet - Altäre (26.5.2005)

Blumenteppich bei der Ebneter Schule am 26.5.2005 Altar beim Linderhof am 26.5.2005 Blick nach Süden zum Linderhof an Fronleichnam 2005 - Altar links
Blumenteppich bei der Ebneter Schule am 26.5.2005 Altar beim Linderhof am 26.5.2005
 
Blick nach Süden zum Linderhof an Fronleichnam 2005 - Altar links
Blick nach Nordosten über einen Fronleichnamsaltar am 26.5.2005 Musikverein Ebnet an Fronleichnam 2005 im Pfarrgarten
Blumenteppich bei der Ebneter Dreisamhalle Blick nach Nordosten über einen Fronleichnamsaltar am 26.5.2005 Musikverein Ebnet an Fronleichnam 2005 im Pfarrgarten

Fronleichnamsprozession 2003 in Ebnet >Ebnet1 (20.6.2003)
Fronleichnamsprozession 2005 in Buchenbach >Buchenbach2 (26.5.2005)

    

 

 

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