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Bächle am Augustinerplatz 30.7.2008: Heisse Diskussion mit kalten Füßen Bächle am Augustinerplatz 30.7.2008: Heisse Diskussion mit kalten Füßen

 

Rektorwahl an der Uni: Ein entmutigendes Lehrstück

Uns erstaunt, dass die Rektorenwahl derzeit bis zum Überdruss diskutiert und zerredet wird, dabei aber wesentliche Punkte nicht beim Namen genannt werden. Das Erschreckende an dieser Wahl ist nicht nur die Tatsache der Manipulation, sondern die Offenheit, mit der diese Manipulation als bedauerlicher, aber unumgänglicher Bestandteil demokratischer Prozesse verkauft wird, als eine Art Naturereignis ("die Uni ist nicht reif für eine Frau" ), gegen das man einfach nichts tun kann. Die Wahl hat eine unsichtbare Grenze sichtbar gemacht, sie hat gezeigt, dass die Gleichstellungsbestrebungen an der Universität eine Art Freigehege sind, in dem Frauen sich ungehindert tummeln dürfen, immer vorausgesetzt, sie beginnen nicht, am Zaun zu rütteln! Dann zeigt die Institution ihr anderes Gesicht, und vor diesem kapitulieren von der Gleichstellungsbeauftragten bis zur Studierendenvertretung alle geschlossen. Damit das Gleichstellungsargument nicht zum Totschlagargument wird, wollen wir als nahe stehende Mitarbeiterinnen noch einmal darauf hinweisen, dass Elisabeth Cheauré das Rektorenamt nicht nur verdient hat, "weil sie eine Frau ist" , sondern weil sie eine Frau mit überragender Kompetenz und Führungskraft ist, die sich seit Jahren mit einer bewundernswerten Mischung aus Diplomatie und Durchsetzungsfähigkeit sowohl im inneruniversitären Bereich (als Dekanin) wie auch auf dem schwierigen internationalen Parkett der Ost-West-Beziehungen bewegt. Damit hat sie wesentlich dazu beigetragen, dass die Universität Freiburg zu einer Exzellenz-Universität werden konnte. Das Ergebnis der Wahlen, ist ein trauriges und entmutigendes Lehrstück für alle Nachwuchswissenschaftlerinnen. Nicht zu reden von den Studierenden, vor allem denjenigen, die aus den ehemaligen totalitären Staaten Osteuropas hierher gekommen sind mit dem festen Glauben an die Existenz und Machbarkeit der Demokratie. Der Schock, den die Wahl bei diesen jungen Menschen hinterlässt, zeigt sich in folgendem kurzen Ausschnitt aus einem Gedicht, das ein russischer Student aus Anlass des Wahlergebnisses verfasst hat:
Wo ist die Gerechtigkeit, wo das Gewissen, wo die Wahrheit?!
Für dreißig Silberlinge?!
Das ist eine Strafe, das ist keine Auszeichnung!
Der Lorbeer wird zum Dornenkranz!

BZ-Leserbief vom 4.8.2008 von Friederike Carl, Xenia Hübner, Verena Krüger, Eleonora Lohrer, Regine Nohejl, Mitarbeiterinnen am Slawischen Seminar der Universität Freiburg

 

Schnupperstudium Naturwissenschaft/Technik für Schülerinnen

In der Woche 29.7.-3.8.2008 lädt die Albert-Ludwigs-Universität zum fünften Mal zu einem "Schnupperstudium in Naturwissenschaft und Technik" ein. Schülerinnen der Klassen 10 - 12 können sich in Vorlesungen und Workshops an der Uni über Fächer wie Mikrosystemtechnik, Physik, Informatik, Mathematik, Meteorologie, Hydrologie, Mineralogie und Geologie informieren.

"Ich finde es entscheidend, dass die Männerdomäne den Männern entrissen wird" - der zukünftige Unirektor Hans-Jochen Schiewer betonte, dass Frauen in naturwissenschaftlichen und technischen Studiengängen besser abschnitten als Männer. Dies gilt es zu fördern
www.schnupperstudium.uni-freiburg.de, 26.7.2008


 

Chemie-Fakultäten Uni Mulhouse und Freiburg planen bi-/trinationales Studium

Die Chemie-Fakultäten der Universitäten Mulhouse und Freiburg bereiten schon seit einem Jahr einen gemeinsamen deutsch-französischen "Regio-Chimica" Chemie-Studiengang vor, der im Jahr 2010 mit zirka 40 Studenten beginnen soll. Die Studenten sollen abwechselnd je ein Jahr in Mulhouse und Freiburg leben und studieren. Die Vorbereitungsphase wird gerade nach einer positiven Begutachtung durch die Deutsch-Französische Hochschule gefördert. Zum Studium der Chemie kommen als wesentliche Elemente fachübergreifende Kurse zur Kultur, Politik und Wirtschaft der Regio und der Nachbarländer hinzu. Mit diesem innovativen bi- oder vielleicht sogar trinationalen Studium wollen wir den Studierenden eine dreisprachige wissenschaftliche und interkulturelle Ausbildung auf höchstem Niveau bieten, die sie für eine erfolgreiche Laufbahn als Chemiker, Manager und Entscheidungsträger in der Regio und Europa qualifiziert. Mit diesem Studiengang werden dann die bereits bestehenden tri- und binationalen Graduiertenkollegs in der Doktorandenausbildung der Chemie-Fakultäten der Universität Freiburg mit der Universität Basel und Strasbourg bzw. nur mit Basel ergänzt (Graduiertenkollegs: Membranproteinen und biologischen Membranen beziehungsweise Katalysatoren und katalytische Reaktionen für die Organische Synthese). Die Fakultät für Chemie, Pharmazie und Geowissenschaften der Universität Freiburg hofft natürlich, dass uns die Politik bei der Umsetzung des "Regio-Chimica" -Studiengang-Projektes finanziell unterstützen wird.

BZ-Leserbrief vom 17.6.2008
Prof. Dr. Andreas Bechthold, Dekan, Prof. Dr. Christoph Janiak, Projektbeauftragter, Institut für Anorganische und Analytische Chemie, Universtität Freiburg

 

Freunde der Freiburger Universität: Unbürokratische Hilfe - 7 Stiftungen

Für Kathrin Henschel war es "sehr aufregend, die weite Welt der Wissenschaft zu erkunden" . Bei einer Konferenz in Utah hatte die wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Datenanalyse und Modellbildung vor hochkarätigen Wissenschaftlern über ihre Forschungsergebnisse berichten dürfen. Matthias Fevers ging es bei einem deutsch-griechischen Juristen-Seminar in Athen nicht anders. Und Anja Schlager, Studierende der Kunstgeschichte, hatte das Glück, für ihre Abschlussarbeit nach Wien reisen zu dürfen, wo sie im Archiv des Ernst-Fuchs-Museums recherchierte und sogar das Glück hatte, den Künstler selbst kennen zu lernen. Voller Begeisterung und mit einem "herzlichen Dankeschön" berichten die drei Studierenden bei der Jahresversammlung der "Freunde der Freiburger Universität" von ihren außergewöhnlichen Studienerlebnissen, die ihnen ohne die finanzielle Unterstützung des Verbandes nicht möglich gewesen wären.
Vorstandsmitglied Professor Josef Honerkamp hält für "ausgesprochen gut angelegtes Geld" , was die etwa 800 "Freunde" aus allen Bereichen der Gesellschaft mit Spenden, Mitgliedsbeiträgen und dem Ertrag aus sieben Stiftungen (Gesamtkapital 1,36 Millionen Euro) aufbringen, um unbürokratisch und schnell zu helfen, wo keine ausreichenden Mittel für wissenschaftliche Projekte zur Verfügung stehen. Ganze 36-mal wurden im vergangenen Jahr Exkursionen oder die Teilnahme an Kongressen mit insgesamt 21000 Euro gefördert. Für Studienabschluss-Stipendien wurden 17200 Euro aufgewendet. Doktoranden wurden gefördert und 13 mit nahezu 20000 Euro dotierte Preise für hervorragende Nachwuchswissenschaftler vergeben. Uni-Vizerektor Professor Hans-Jochen Schiewer kann sich die Universität ohne deren "Freunde" gar nicht vorstellen. Denen spricht er mit seinem leidenschaftlichen Plädoyer für eine Alma Mater aus dem Herzen, die sich nicht zum Erreichen kurzfristiger und nur vordergründig nützlich scheinender Ziele vereinnahmen lasse. Kreative Grundlagenforschung und langfristige intellektuelle Prozesse gehören für ihn zur Essenz einer Universität. "Wir müssen die Deutungshoheit darüber zurückgewinnen, wie unser Beitrag zu Politik und Gesellschaft auszusehen hat." Eine Kostprobe davon liefert Psychologe und Verhaltenswissenschaftler Professor Hans Spada, ebenfalls Mitglied im Vorstand der "Freunde" , mit seinem Vortrag über Unternehmen wie Shell und Nestlé, die durch ihre falsche "Risikokommunikation" mit der Öffentlichkeit in eine Akzeptanzkrise gerieten. An seinem Lehrstuhl wurden die zugrunde liegenden Mechanismen mit dem neutralen Blick der Wissenschaftler unter die Lupe genommen und Empfehlungen erarbeitet, wie die Bosse es besser machen können.
Anita Rüffer, 31.5.2008, BZ

www.freunde.uni-freiburg.de


 

Frias startet - soll größtes Wissenschaftskolleg Deutschlands werden

Weil die Universitäten zu sehr durch die Lehre belastet sind, kommt die Forschung zu kurz. In Freiburg soll sich das jetzt ändern. Gestern Abend startete mit einer Feier das "Freiburg Institute for Advanced Studies" (Frias) - ein Forschungskolleg für die besten Wissenschaftler an der Universität, aber auch für Spitzenforscher aus der ganzen Welt.

Frias ist gleichsam der Hauptgewinn der Universität Freiburg in der Exzellenzinitiative. Mit zwölf Millionen Euro jährlich kann sie sich ein Wissenschaftskolleg einrichten, das angeblich schon vor seinem offiziellen Start die Aufmerksamkeit der Wissenschaftswelt auf sich gelenkt hat. Grundidee von Frias ist es, international renommierte Wissenschaftler mit den profiliertesten Köpfen der Freiburger Universität zusammenzubringen — so genannte Fellows, die für die Zeit ihres halb- bis dreijährigen Aufenthalts in Frias von ihren Lehrverpflichtungen freigestellt werden. Von ihnen wird aber auch erwartet, dass sie in dieser Zeit Tagungen zu ihrem Thema veranstalten, und dass sie ein Forschungs- oder ein Buchprojekt abschließen. Ergänzt werden die 40 älteren Fellows durch rund 20 Nachwuchswissenschaftler, deren Stellen international ausgeschrieben werden - mit großer Resonanz, wie Frias-Direktor und Germanistikprofessor Werner Frick berichtet. Das Institut ist in vier Sektionen aufgeteilt. Jeweils zwei belegen die Geistes- und Sozialwissenschaften sowie die Natur- und Technikwissenschaften. In der Startmannschaft, die in dieser Gestalt die nächsten sechs Jahre erhalten bleibt, sind die Literatur- und Sprachwissenschaften sowie die Geschichte, sodann die Biologie und Medizin (Life Sciences) sowie die Physik und die Materialwissenschaft. In sechs, spätestens in zwölf Jahren werden dann die Sektionen neu vergeben. Diese Regelung greift politischen Entscheidungen vor, denn die Finanzierung ist nur für fünf Jahre gesichert. Doch die Uni hofft, dass dann das Land einspringt. Zumindest müsse sich Frias in der internationalen Wissenschaftswelt derart bewähren, dass es nicht mehr einfach geschlossen werden könne, sagte Frick. Die Ziele von Frias sind hoch gesteckt. Nicht von ungefähr hatte man sich zur Eröffnungsfeier den Direktor des großen Vorbilds, des Institute for Advanced Studies im US-amerikanischen Princeton, Professor Peter Goddard, eingeladen. Dessen Rede machte auch deutlich, dass in dieser internationalen Wissenschaftswelt Englisch die einzige Sprache ist, die etwas gilt — weshalb auch Frias keinen deutschen Namen hat. Professor Andreas Voßkuhle, noch der Rektor der Universität, erwartet, dass Frias das Gesicht der Universität Freiburg in Zukunft maßgeblich prägen wird. Mit seinen insgesamt 60 Fellows könne es das größte deutsche Forschungskolleg werden. Die Universität habe deshalb, anders als andere in der Exzellenzinitiative erfolgreiche Universitäten, das Geld aus diesem Wettbewerb in Frias konzentriert. Dass das Geld sinnvoll angelegt ist, soll unter anderem ein international besetztes Beratungsgremium garantieren, das zu allen Rufen ans Frias gehört wird.
Wulf Rüskamp , 5.5.2008, BZ

Die Kontakte zwischen Princeton und Freiburg
Was haben Princeton im US-Staat New Jersey und Freiburg im Breisgau gemeinsam? Seit kurzem jeweils ein großes Wissenschaftskolleg. Das in Princeton heißt freilich nur Institute for Advanced Study, während man in Freiburg die Mehrzahl "studies" benutzt. Ansonsten aber haben sich die Freiburger Princeton ehrfürchtig zum Vorbild genommen und das Institut genau angeschaut, wie Werner Frick, der Direktor des Freiburg Institute for Advanced Studies (Frias) berichtet. Gezeigt hat ihnen diese Wunderwelt der freien Forschung der Institutsdirektor Peter Goddard. Frick hat daraufhin Goddard eingeladen, das Frias mit zu eröffnen — und Gaddard hatte zu seiner Überraschung und Freude zugesagt. Am Montagabend nun stellte Goddard zur Frias-Eröffnung die Ideen von Princeton vor. So gut zuvor der persönliche Kontakt geklappt hatte — an diesem Abend brauchte es erstaunlich lange, ehe für Goddards Vortrag der Princeton-Laptop und der Freiburg-Beamer in Kontakt kamen. Die beiden Wissenschaftswelten ticken eben immer noch anders.
amp, 7.5.2008, BZ

Badische Zeitung Freiburg

 

Hennis zur UB: Freiburg braucht eine neue Revolte

Es gab Zeiten, da konnte er seine Vorlesung nur hinter einem Kordon treuer Assistenten halten:der Freiburger Politologe Wilhelm Hennis (84), früher SDS und SPD, heute parteilos. Stefan Hupka sprach mit ihm über 1968.

EBZ: Herr Professor Hennis, Sie sind kein Freund der Achtundsechziger. Aber gibt es eine Errungenschaft, die Sie gelten lassen würden?
Hennis (schmunzelt): Dass man seit 68 auch in Freizeitkleidung seine Vorlesung halten kann.
.....
BZ: Ist ’68 eigentlich wiederholbar?
Hennis: Generationsrevolten hat es immer wieder gegeben. Und ich finde, wir könnten in Freiburg wieder dringend eine neue gebrauchen.
BZ: Wie bitte?
Hennis: Ja! Haben Sie jetzt im Sonntagsblättchen das Bild von der geplanten neuen UB gesehen? Unvorstellbar! Ein völlig sinnloser Neubau! Was da ein Geld verbraten wird. Ein lohnendes Objekt für eine neue Studentenrevolte.
Kompletten Beitrag vom 2.2.2008 bitte auf www.badische-zeitung.de lesen
 

 


60 gemeinnützige Arbeitsstunden - 500 Euro Studiengebühren erlassen

Das Modell ist für alle ein Gewinn: Unkraut jäten auf dem Friedhof, Nachhilfe in Mathe, Assistent des kirchlichen Zivildienstleistenden oder Unterhalter für einsame Rentner – das sind Jobs, die Eppelheim vor den Toren der Universitätsstadt Heidelberg seit knapp einem Jahr vergibt. "Alle Studierenden, die bei uns wohnen, können für 60 Stunden gemeinnützige Arbeit ihre Studiengebühren in Höhe von 500 Euro pro Semester steuerfrei ausgezahlt bekommen und müssen für ihre Ausbildung keine Kredite aufnehmen", so Bürgermeister Dieter Mörlein.

Etwa 20 Studenten arbeiteten derzeit in verschiedenen sozialen und städtischen Einrichtungen. Sie haben ihren ersten Wohnsitz nach Eppelheim verlegt. Pro Einwohner bekommt die Stadt im Jahr 500 Euro vom Land Baden-Württemberg überwiesen. "Wir haben es also mit einer richtigen Win-win-Situation für die Studierenden und die Stadt zu tun", sagt Mörlein. "Indirekt werden die Studiengebühren so vom Land bezahlt, die jungen Menschen bekommen neben der Uni noch Berufserfahrung, und die Bürger profitieren von den Angeboten." Eine der Studenten ist Lisa Johnsen. Die Biologiestudentin aus dem rheinland-pfälzischen Remagen ist ein wenig nervös. "Ab nächste Woche gebe ich Mathe-Nachhilfe und würde mich freuen, wenn ihr das Angebot annehmt", stellt sich die 20-Jährige als "städtische Mathematik-Nachhilfe" in der Eppelheimer Realschule den verdutzten Schülern einer Abschlussklasse vor. Nach dem Willen des Bürgermeisters sollen die Realschüler besser im Rechnen werden. "Ich finde die Arbeit total toll und habe dadurch auch viel mehr Kontakt zu anderen Menschen", sagt Johnsen, die "eigentlich keine Lehrerin" werden will. Dafür ist sich Dennis Dietz (22) sicher, dass er "auf keinen Fall evangelischer Pfarrer, sondern lieber Pädagoge werden will". Der Mathe- und Theologiestudent wurde dem kirchlichen Zivildienstleistenden als "Assistent" zugeteilt und hilft vor Gottesdiensten, Gemeindefesten und in der Sozialstation, wenn Not am Mann ist. "Ich habe dadurch prima Einblicke in den Alltag einer Kirchengemeinde bekommen und weiß jetzt auch, dass die Arbeit eines Pfarrers sehr bürokratisch geprägt ist – was mich abschreckt."
Laut Mörlein rechnet sich das Ganze. Insgesamt hätten mehr Personen, nämlich 63, ihren ersten Wohnsitz nach Eppelheim verlegt, als Studenten. Je nach Steuerkraftsumme könne das vom Land zugewiesene Geld im zweiten Jahr zwischen 100 und 600 Euro variieren. Es gebe eine gewisse Fluktuation unter den Studenten, es lägen schon wieder 150 Bewerbungen auf dem Tisch. Das Modell habe sich jedenfalls für alle bestens bewährt, sagte Mörlein, für die Stadt, die Bürger und für die Studenten. Groß sei übrigens das Interesse anderer Städte an diesem Modell. Karlsruhe mache mit, Hockenheim zeige Interesse, von Norden bis zum Süden der Republik meldeten sich viele Städte, um nähere Informationen zu bekommen.
Christian Jung und Rainer Laux , 19.1.2008, www.rnz.de

 

Finanzielle Ausstattung im Vergleich: ETH Zürich - Uni Freiburg

Vergleichszahlen 2006 ETH Zürich (Universität Freiburg in Klammern):
16 Departemente (11 Fakultäten)
13 412 Studierende (20 714)
49 Studiengänge (138)
359 Professoren (388)
2379 Studienabschlüsse (2247)
569 Doktorate (723)
6297 Vollzeitstellen (15 369 mit Uniklinik )
Etat: 1,173 Millionen Franken, entspricht 710 Millionen Euro (203,7 Millionen Euro)

 

Die ETH Zürich gilt als beste Universität in Kontinentaleuropa - dank eines großen Etats und vieler Doktoranden
Über die deutsche Exzellenzinitiative hat man an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich vermutlich insgeheim eher gelächelt. Denn für die Zürcher ist klar, wer exzellent ist und zur Elite der europäischen Universitäten zählt — nämlich sie selber. Allerdings hinkt jeder Vergleich mit einer deutschen Universität: Die ETH ist eine Forschungshochschule mit einer finanziellen Ausstattung, von der deutsche Rektoren nur träumen dürfen. Mit nur knapp 13 500 Studierenden ist die ETH Zürich, verglichen mit deutschen Verhältnissen, eigentlich eine eher kleine Universität. Doch für die Schweiz ist sie die Talentschmiede schlechthin: Auf jeder dritten Führungsposition in der heimischen Wirtschaft sitzt ein Absolvent der ETH, und rund 90 Prozent aller Absolventen haben binnen drei Monaten eine qualifizierte Stelle gefunden. Doch der Blick der ETH, deren Schwerpunkt auf den Natur- und Ingenieurwissenschaften liegt, geht weit über die Grenzen der Eidgenossenschaft hinaus. Seit langem hat sie sich der Internationalisierung verschrieben. Fast zwei Drittel der 360 Professoren stammen aus dem Ausland, mit einem hohen deutschen Anteil. Ähnlich viele Ausländer sind unter den Doktoranden anzutreffen (mehr als 50 Prozent), während bei den Bachelor-, Master- und Diplomstudenten die Einheimischen noch klar dominieren.
Alles von Wulf Rüskamp vom 2.1.2008 bitte auf www.badische-zeitung.de lesen

 

 

Lehre an amerikanischen Qualitätshochschulen - Beispiel Manchester College

"
Amerika, Du hast es besser" , schrieb Goethe. Er dachte dabei freilich nicht an die Studienbedingungen an den Hochschulen der USA. Wer aber dort studiert hat, schwärmt meist über die tolle Betreuung durch Dozenten, wie sie in Deutschland weitgehend unbekannt ist. Zum Beispiel am Manchester College, einer Hochschule im Norden des Staates Indiana.

Verglichen mit Deutschland ist ein Studium in den USA ein teures Privileg. Eltern zahlen zum Teil schon bei der Geburt ihres Kindes in einen College-Fonds ein, um damit später das Studium zu finanzieren. Das erste Studienjahr ähnelt in seinen Leistungsanforderungen den letzten beiden Gymnasialjahren in Deutschland. Vielen Studierenden hilft diese Zeit, sich für ein Hauptfach zu entscheiden. Das Studium an einer staatlichen Universität ist weitaus preiswerter als das an einer privaten Hochschule. Worin liegt der Anreiz, an einem teuren privaten College zu studieren? Das Manchester College, 160 Kilometer nördlich von Indianapolis gelegen, wurde 1889 unter der Leitung einer Friedenskirche, der Church of the Brethren, gegründet. Heute sind hier 1056 Studenten aus 27 Bundesstaaten und 26 Nationen immatrikuliert. Die freundliche Atmosphäre, das hohe akademische Niveau, die gute finanzielle Unterstützung und das Gefühl von Sicherheit auf dem kleinen Campus — das nennen sie als Hauptgründe, warum sie sich für dieses College entschieden haben. Während an deutschen Universitäten in der Regel auf einen Dozenten 70, oft aber weit mehr Studenten kommen, betreut ein Professor im Manchester College durchschnittlich nur 18 Studierende. Das schafft eine ideale, weil persön liche Lehr- und Lernatmosphäre. Es ist Platz für Diskussionen, für Arbeitsgruppen, individuelle Beratung. Nicht Hierarchie, wie in Deutschland, sondern Kollegialität bestimmt die Zusammenarbeit zwischen Dozent und Student. In großem Maße betreiben beide Forschung. Sie stellen ihre Resultate in Konferenzen vor, veröffentlichen sie in Fachzeitschriften oder präsentieren sie in einer Campus-Veranstaltung des Colleges. So hat beispielsweise ein Chemieteam demonstriert, wie aus dem Fritieröl der Mensa umweltfreundlicher Treibstoff für den College-Rasenmäher hergestellt werden kann.

Glenn Sharfman, Vizepräsident und Studiendekan, betont die Wichtigkeit der Lehre: "An erster Stelle stehen die Anliegen der Studenten, die wir durch individuelle Hilfe erfüllen möchten; dazu möchten wir den Studenten eine Welt erschließen, von der sie vorher nichts wussten." Wie andere ähnlich ausgerichtete Colleges verlangt Manchester College von seinen Studenten zudem praktische Berufserfahrungen. Neben ihrem Studium arbeiten viele Studierende zwischen 10 und 30 Stunden wöchentlich. Trotzdem nehmen sie sich die Zeit, sich in einem der Chöre, im Drama- Club oder im täglichen Teamsport zu engagieren. Mancher sitzt sogar in der Leitung eines der Studentenheime. In der vorlesungsfreien Zeit ermöglichen Stipendien individuelle Hilfs- und Forschungsprojekte. Studenten helfen Opfern von Naturkatastrophen oder medizinisch Unterversorgten in den USA, in Nicaragua oder anderswo in der Welt. Sie kümmern sich um missbrauchte Frauen oder lehren Immigranten Englisch. Verbundenheit prägt die Marke "Manchester College" . Das Bekenntnis "Ohne meinen Trainer wäre ich heute nicht der, der ich bin" zeigt die wichtigste Ressource. Auch eine zukünftige Englischlehrerin bestätigt diesen Bezug: Manchester habe die Welt für sie erschlossen. Derzeit bietet das College, das derzeit 29 900 Dollar (20 400 Euro) als Jahresgebühr verlangt, mehr als 200 Stiftungsstipendien und fast 50 Gedenkfonds an. Sie ermöglichen allen Studenten, Studiengebühren teilweise oder ganz erlassen zu bekommen. 95 Prozent der Absolventen finden binnen sechs Monaten eine Anstellung — auch eine Erfolgszahl für das Manchester College.
Beate Gilliar , 4.1.2008, BZ

Seit mehr als 20 Jahren lebt Beate Gilliar in den USA. Sie ist Dozentin für Anglistik am Manchester College. Zur Forschung kam sie nach Deutschland zurück. Sie hat bei der Badischen Zeitung hospitiert

 

Informatik-Professorin Susanne Albers erhält den Leibniz-Preis

Als die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gestern Morgen am Institut für Informatik der Universität angerufen hat, war Professorin Susanne Albert nicht zu erreichen. So kam die gute Nachricht am Ende eben per E-Mail — eigentlich fast schon standesgemäß für eine Informatikerin: Die 42 Jahre Susanne Albers ist mit dem Leibniz-Preis, dem höchstdotierten deutschen Forschungspreis, ausgezeichnet worden. 2,5 Millionen Euro kann die Wissenschaftlerin nun flexibel für ihre Forschungsarbeiten einsetzen.

.... Zwei Computer-Bildschirme stehen auf ihrem Schreibtisch, auf der großen Tafel davor finden sich die Formel einer algorithmischen Analyse. Susanne Albers hat in den vergangenen 15 Jahren die Forschung zu effizienten Algorithmen mitgeprägt, sie ist auch weltweit als eine der führenden Expertinnen auf diesem Gebiet anerkannt, lobte gestern die DFG. Die Professorin beschäftigt sich auch mit so genannten energieeffizienten Algorithmen — die Ergebnisse ihrer Forschung haben ein hohes Anwendungspotenzial. Etwa wenn sie bei immer komplexer werdenden Anwendungen auf Laptops oder Mobiltelefonen helfen, Energie und damit Akkuleistung zu sparen.
Die Leibniz-Preisträgerin hat eine wissenschaftliche Bilderbuchkarriere hingelegt: Nach dem Studium der Mathematik, Informatik und Betriebswirtschaftslehre in ihrer Heimatstadt Osnabrück promovierte Susanne Albers 1993 an der Universität des Saarlandes. Anschließend arbeitete sie bis 1999 am Max-Planck-Institut für Informatik und hielt sich für mehrere Forschungsbesuche unter anderem in Berkeley (USA) und in Tokio auf. Mit nur 33 Jahren habilitierte sich Albers 1999 und erhielt drei Rufe auf Professuren, von denen sie dem nach Dortmund folgte. Seit Sommer 2001 hat sie den Lehrstuhl für Informations- und Kodierungstheorie an der Uni Freiburg inne.
"Ich finde die Informatik sehr reizvoll, weil sie aktuell, jung und modern ist, aber eben auch diese tollen Anwendungen hat und man mit neuen Ideen auch viel bewegen" , sagt sie. An der Freiburger Uni fühlt sie sich wohl. Das Kollegium am Institut sei hoch qualifiziert in Forschung und Lehre. Natürlich schätzt sie auch Freiburg und die Lebensqualität, weil sie gerne in die Natur geht, wie sie sagt. Susanne Albers wohnt in Herdern, wo gestern Abend aus gutem Grund dann doch noch eine Flasche Sekt geöffnet worden ist.
7.12.2007, BZ

 

 

 

Stipendium - leichter, als man glaubt

Wer ein Stipendium bekommt, ist hochbegabt und angehender Akademiker mit Bestnoten. Diese Annahme hält viele davon ab, sich um eine Förderung zu bewerben. Dabei sollte man Stipendien als einen Teil der Studiumsfinanzierung — im Durchschnitt 45 000 Euro Gesamtkosten — unbedingt in Betracht ziehen. Die Zuschüsse muss man im Gegensatz zu Bafög nicht zurückzahlen.

Zudem wissen die wenigsten, dass nicht nur Studenten, sondern auch Berufstätige in der Weiterbildung, Nichtakademiker und sogar Schüler einen Förderer finden können. "Es gibt zahlreiche Stiftungen, Unternehmen, Verbände oder auch Schulen, die Stipendien vergeben" , sagt Anke Pätsch vom Bundesverband Deutscher Stiftungen. Viele förderten nur in speziellen Bereichen, andere seien regional begrenzt. Es gebe allein 1700 Stiftungen im Verband, die Stipendien vergeben. Finanziell ist bei den Förderern alles möglich: Von der Bezuschussung ganzer Studiengänge bis hin zur Unterstützung von Auslandsaufenthalten, Praktika oder Sprachkursen, der finanziellen Förderung eines Internetzugangs oder eines Zuschusses zu Lebenshaltungs- oder Reisekosten. Wie viel ein Förderer an Zuschüssen gewährt, kann er selbst bestimmen. Viele Stipendien für Studenten orientieren sich jedoch am Bafög-Satz, der bei maximal 525 Euro im Monat liegt. Darüber hinaus werden häufig Sonderzahlungen gewährt, wie etwa Büchergeld von rund 80 Euro im Monat. Als Nichtakademiker kann man beispielsweise über die "Stiftung Begabtenförderungswerk berufliche Bildung" (SBB) eine Förderung erhalten, maximal 1700 Euro im Jahr. Bezuschusst werden hier Meisterprüfungen, Sprachreisen, Auslandsaufenthalte oder auch Managementkurse. Sehr gute Noten sind nur ein Kriterium für eine Förderung. "Man sucht talentierte Leute, die auch das Potenzial haben, etwas zu bewegen" , sagt Pätsch. Stipendienexperte Professor Gundolf Seidenspinner, Mitglied des Auswahlausschusses der Friedrich-Naumann-Stiftung, erinnert daran, dass eine Stiftung immer einen Zweck verfolge: "Wenn der Bewerber dazu passt, verzichtet man auch mal auf besonders gute Noten" . Ein bestimmtes Studienfach, die Religionszugehörigkeit, ein angestrebtes Berufsziel oder ein bestimmter Wohn- oder Geburtsort können ausschlaggebende Kriterien sein. Vor allem auch Verbände, die Nachwuchs in einer bestimmten Sparte fördern wollen, kommen als potenzielle Förderer in Frage. Ebenso gibt es Wirtschaftsunternehmen, die Diplomarbeiten fördern. "Es ist viel leichter, ein Stipendium zu kriegen, als man denkt" , sagt Seidenspinner. Stiftungen suchen Persönlichkeiten. Wer sich gut präsentieren kann, besonders gut ein Instrument spielt, und sich gesellschaftlich engagiert, könne in die engere Auswahl gelangen. "Noten werden bei uns relativer gehandhabt", sagt Dietrich Einert von der Hans-Böckler-Stiftung des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Die Startvoraussetzungen, unter denen ein Kandidat die Möglichkeit hatte, eine gute Note zu erlangen, spielten eine wesentliche Rolle. Die Böckler-Stiftung fördert vor allem Kandidaten mit Berufsausbildung oder auf dem zweiten Bildungsweg. Ein Stipendium bringt nicht nur bares Geld, sondern auch Renommee: Im Lebenslauf sei die Förderung, so Seidenspinner, immer "ein Aushängeschild" . Mehr Informationen gibt es unter der Fax-Abrufnummer 09001/25 26 65 54 (Eine Minute gleich 0,62 Euro). Kein Fax? Dann senden Sie einen mit 0,90 Euro frankierten Rückumschlag plus 1,45 Euro in Briefmarken unter dem Stichwort "Stipendien an: Versandservice, Lerchenstr. 8, 86938 Schondorf
Anette Jäger, 24.11.2007, www.badische-zeitung.de

Stipendien in der Region
Wer auf der Suche nach einem Stipendium ist, sollte auch bei der Stadt, der Gemeinde, Unternehmen und Kirchen nachfragen. In Freiburg vergibt zum Beispiel die Dr.-Leo-Ricker-Stiftung Stipendien an bedürftige Studierende und Doktoranden der Uni Freiburg. Die Vergabe ist unabhängig von der politischen oder religiösen Einstellung. Anders sieht es bei der Adelhausenstiftung aus: Sie vergibt ihre Stipendien ausschließlich an katholische Frauen der Uni Freiburg. Beide Stiftungen sind unter dem Dach der Stiftungsverwaltung Freiburg. Entscheidend sind die finanzielle Situation und die Leistung der Studierenden oder der Studienabgänger. Bei einem vollen Stipendium erhalten Stipendiaten bis zu 450,- Euro pro Monat. Die Vergabe von Teilstipendien ist auch möglich. Auch die Nachfrage beim Land Baden-Württemberg kann sich lohnen. Wer beispielsweise einen Auslandsaufenthalt plant, hat die Chance auf ein Baden-Württemberg-Stipendium. Die Stipendien gehen an Schüler, Berufstätige und Studierende.
 www.stipendiendatenbank.de

 

 

 

Exzellenzinitiative: Fünf Trümpfe der Uni Freiburg fürs Endspiel

Elite oder nicht Elite? An der Freiburger Universität erwartet man die Entscheidung in der Exzellenzinitiative am 19. Oktober mit Spannung. Die Juroren des Wettbewerbs haben nicht nur das Freiburger Zukunftskonzept zu beurteilen (siehe nebenstehenden Beitrag), sondern auch die Graduiertenschulen und Exzellenzcluster, mit denen die Universität in die Endrunde gelangt ist.
In der ersten Staffel der Exzellenzinitiative hatte Freiburg Erfolg nur mit einer Graduiertenschule: der Spemann-Graduiertenschule für Biologie und Medizin. Das reichte nicht, um in die Riege der Elite-Universitäten vorzustoßen (Karlsruhe und die beiden Münchner Universitäten). Nun aber haben die Freiburger zwei weitere Graduiertenschulen im Rennen sowie drei Exzellenzcluster. Unter Exzellenzcluster versteht man einen fächerübergreifenden Forschungsverbund. Da die Vorschläge für den Wettbewerb in Englisch zu formulieren waren, sind auch die Namen vieler Projekte englisch.

Private Rule Making - Private Law Enforcement
In dieser internationalen Graduiertenschule geht es um ein Phänomen, das in vielen westlichen Ländern zu beobachten ist: Nicht mehr der Staat, sondern zunehmend private Einrichtungen regeln Recht und Ordnung und setzen sie durch. Dies gilt, wie es im Antrag heißt, als Folge der "Vermarktung" der Gesellschaft. Deshalb erhofft man sich aus den Forschungen Aufschluss über die Entwicklung des Rechts und der marktwirtschaftlich geprägten Gesellschaften.

Chemical Biology: Catalysis, Bioactive Compounds, Structures
Die Graduiertenschule richtet sich an Chemiker, Biologen und Pharmazeuten. Sie sollen gemeinsam nach neuen Wirkstoffen suchen und die Wirkung nachwachsender Rohstoffe erforschen. Mit den Begriffen Katalyse, Wirkstoffe und Strukturen sind für die Arbeiten der Doktoranden die Kernthemen vorgegeben, die auf den verschiedensten Gebieten wie Mikrobiologie, Biotechnologie, Biosynthese oder analytische Chemie angewandt werden sollen. Das Konzept legt zudem großen Wert auf das interdisziplinäre Gespräch der Doktoranden.

Funktion und Dysfunktion in neuronalen Netzwerken
Die Freiburger Neurowissenschaftler wollen in diesem Exzellenzcluster ihre Forschungen zum menschlichen Gehirn bündeln, wobei sie sich auf dessen Fehlfunktionen konzentrieren. Ziel ist es, neurologische und psychiatrische Krankheiten zu verstehen, um so eine gezielte Therapie am Gehirn zu ermöglichen. Deswegen arbeiten in diesem Projekt auch Mediziner und Ingenieure mit. Der gute Ruf der hiesigen Neurowissenschaften und die Aussicht auf Weiterbeschäftigung nach der Doktorarbeit (tenure track) werde, heißt es in dem Antrag, die besten Neurowissenschafler anlocken.

Zentrum für biologische Signalstudien
Biologische Signale bilden die Lebensgrundlage aller Zellen eines Organismus. Viele Krankheiten haben deshalb ihre Ursache in Störungen der Signalübertragung, wenn also biologische Signalwege im menschlichen Körper nicht richtig geregelt oder defekt sind. Die molekularen Grundlagen der Signalverarbeitung und damit auch deren Störungen sollen in diesem Exzellenzcluster aufgeklärt werden, der Biologie, Medizin und anderen Fächern miteinander verknüpft.

Mikrosysteme und Funktionsmaterialien
Mit diesem Exzellenzcluster hatte sich die Universität schon in der ersten Runde der Exzellenzinitiative beworben. Seine Forschungen sollen helfen, biologische Bauprinzipien auf die Entwicklung neuer Materialien und Mikrosysteme zu übertragen. Wunscheigenschaften dieser neuen Produkte wären beispielsweise Energieautonomie, Lernfähigkeit, Selbstheilung oder Interaktion. Geplant ist zudem die Gründung eines Instituts für bio inspirierte Technologien und Systeme.

Exzellenzinitiative 
Die Exzellenzinitiative von Bund und Ländern ist ein Leistungswettbewerb unter deutschen Universitäten, in dem es um mehr als 100 Millionen Euro für die Forschung geht. Der Wettbewerb, dessen zweite Runde am 19. Oktober entschieden wird, baut auf drei Elementen auf:
Graduiertenschulen, die den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern sollen (bis zu 40 Schulen für fünf Jahre)
Exzellenzcluster, in denen Spitzenforschung betrieben wird (bis zu 30 solcher Forschungszentren werden bundesweit fünf Jahre lang gefördert).
Zukunftskonzepte sind das Herzstück des Wettbewerbs; sie sollen Ideen für die universitäre Spitzenforschung bieten. Nur Universitäten, denen je ein Exzellenzcluster und eine Graduiertenschule zugesprochen wurde, haben Aussicht auf Erfolg mit ihrem Zukunftskonzept.
Wulf Rüskamp , 13.10.2007, BZ

 

Studium USA und D: Es ist gut, wenn man Freiheit hat

Häufig wird - das Prädikat Elite im Blick - über den Atlantik nach Nordamerika geschielt. Namen wie Harvard, Princeton oder Yale verführen zur Forderung nach einer Amerikanisierung des deutschen Hochschulsystems. Nathan Morrison kennt beides — den Alltag an der renommierten Carnegie Mellon University in Pittsburgh und das Studentenleben an der Uni Freiburg. Im WM-Sommer war der Physikstudent mit einem Stipendienprogramm des DAAD in Freiburg, für das Sommersemester 2007 kehrte er nun zurück. Johanna Schoener unterhielt sich mit dem 21-Jährigen über die Vor- und Nachteile des deutschen und US-Hochschulsystems.

BZ: Was ist hier anders als an deiner Uni in Amerika?
Morrison: Der ganze Lehrstil ist ziemlich anders. Bei uns hat man während des ganzen Semesters viel zu tun in allen Kursen mit benoteten Übungen und Zwischenprüfungen. In Deutschland gibt es während des Semesters weniger Zwang, dafür aber am Ende eine Klausur oder eine Hausarbeit. Allgemein habe ich das Gefühl, dass hier mehr den Studenten überlassen wird.
BZ: Und was findest Du besser?
Morrison: Ich weiß nicht, ob man sagen kann, dass das eine besser als das andere ist. Es ist ziemlich gut, wenn man Freiheit hat und selbst motiviert sein muss. Das ist auf jeden Fall eine Stärke der deutschen Uni, und ich bin froh, dass ich die Erfahrung hier habe. Aber in einem Kurs in Amerika würde ich vielleicht ein bisschen mehr detailliertes Wissen oder Grundlagenwissen bekommen, obwohl ich es nicht alles selbst erarbeitet hätte. Es ist ein Vorteil, verschiedene Erfahrungen zu haben, weil man in einem Land Sachen lernt, die man in einem anderen Land nicht gelernt hätte.
BZ: Was genau hast du an der deutschen Uni gelernt?
Morrison: Ich habe gelernt, wie man solche Freiheiten nutzt — also wie man selbst entscheidet, ich will jetzt das und das lernen. Dadurch lernt man, sich selbst zu motivieren. Aber es ist auch leicht, die Motivation ab und zu vergessen, wenn zum Beispiel die Party morgen wichtiger ist als die Arbeit in einer Woche. Man muss alles selbst planen. Aber man lernt, wie man sich selbst lehrt. Das ist eine gute Sache, weil man in keinem Studium alles lernen kann.
BZ: Wie unterscheidet sich der Studienalltag?
Morrison: Bei uns sind die Vorlesungen meistens kürzer, dafür trifft man sich öfter in der Woche. An vielen amerikanischen Unis wohnt ein Großteil der Studenten direkt auf dem Campus. Das ganze Studentenleben findet dort statt. In Freiburg mischen sich die Studenten verschiedener Unis in der Stadt, das Studentenleben ist weniger abgeschlossen. Viele Leute wohnen dadurch weiter voneinander entfernt. Vielleicht ist es deshalb manchmal ein bisschen ruhiger.
BZ: Manchmal werden amerikanische Unis hier zu Lande als Vorbild angesehen.
Morrison: Unter jedem Umstand muss man eine besondere Lösung finden und ich fänd’ es ein bisschen blöd, wenn das deutsche System genauso aussähe wie das amerikanische. Bei uns wäre es zum Beispiel unerträglich, die Steuern so stark zu erhöhen, dass man die Studiengebühren streichen könnte, das würde in unser Hochschulsystem nicht passen. Wir haben aber übrigens auch Leute, die sagen, man sollte sich ein paar Tipps aus Europa holen und gucken, wie man eine günstige Ausbildung schaffen kann, ohne stark an Qualität zu verlieren.
BZ: Kannst du dir vorstellen, nochmal länger nach Deutschland zu kommen?
Morrison: Ja, ich würde gerne mal ein ganzes Projekt hier machen, zum Beispiel eine Doktor- oder eine Postdoc-Arbeit. Ich finde, es gibt schon viel Unterstützung für die Forschung hier, und ich habe nicht das Gefühl, dass es den Forschungsgruppen an Geld oder Anerkennung fehlt. Es gibt auch Sachen, die in Europa besser sind als in Amerika. In Genf zum Beispiel entsteht der weltweit größte Teilchenbeschleuniger. Überall passiert etwas.
BZ: Müssen deutsche Universitäten dann einfach ein bisschen selbstbewusster sein?
Morrison: Vielleicht. Die deutsche Ausbildung wird in Amerika als ziemlich gut angesehen und es wird anerkannt, wenn jemand in Deutschland gearbeitet hat.
30.8.2007, BZ

 

Von 1995 bis 2005 in Deutschland fast 1500 Professorenstellen abgebaut

Die Schlagworte, die den Beginn einer grundlegenden Reform des deutschen Bildungswesens behaupten, klingen vielversprechend: Spitzen-Universitäten, Exzellenz-Initiativen und Zukunftsprogramme aller Art sollen den Rückweg in die Weltspitze bahnen, doch die Hochschulrealität sieht anders aus. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes, die am Montag vom Deutschen Hochschulverband vorgestellt wurden, haben die 16 Bundesländer in nur zehn Jahren 1.451 Professorenstellen abgebaut. Besonders drastisch sind die Einschnitte bei den Sprach- und Kulturwissenschaften, denen im vollmundig angekündigten "Jahr der Geisteswissenschaften" nun die Streichung von 663 Stellen präsentiert wird. 

Dabei ist der Bedarf an qualifizierten Hochschullehrern nicht gesunken. Im Gegenteil: In den nächsten Jahren sollen die Studierendenzahlen von derzeit 2 auf rund 2,5 Millionen steigen, und schon jetzt ist die Betreuungsrelation mit 60 Studenten pro Lehrstuhl denkbar ungünstig. Doch Bundesbildungsministerin Annette Schavan und ihre Länderkollegen lassen sich davon nicht beirren. Sie basteln weiter am Phantom einer Wissensgesellschaft und hegen insgeheim die Hoffnung, dass sich die milliardenschweren Investitionen in renommierte Forschungsprojekte, wissenschaftliche Leuchttürme oder den Hochschulpakt 2020 irgendwie rentieren werden. Was die Minister dabei geflissentlich übersehen, mahnen zahlreiche Bildungsexperten freilich schon seit Jahren an: Deutschland fehlt eine Exzellenzinitiative im Bereich der Lehre, die sich nicht nur, aber eben auch in der Personalausstattung zeigen muss. Nur so kann die Qualität des Bildungswesens auf möglichst breiter Basis gesteigert und für die potenzielle Wissensgesellschaft schließlich auch ein volkswirtschaftlicher Nutzen erzielt werden.

Schnell und gründlich: Stellenabbau an deutschen Hochschulen
Wer einen Blick auf die detaillierte Aufschlüsselung wirft, bekommt schnell den Eindruck, die Fachbereiche hätten sich in puncto Stellenabbau gegenseitig übertrumpfen wollen. Zwar liegen die Sprach- und Kulturwissenschaften mit 663 in der Summe klar vorn, der prozentuale Rückgang von 11,6 Prozent wird von den Ingenieurswissenschaften (-13,3) und den Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften (-16,9) aber noch übertroffen. Auch bei den Mathematikern und Naturwissenschaftlern wurden 264 Stellen nicht wieder besetzt. Ausnahmen bilden nur die Bereiche Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften mit einem Plus von 176 (5,6 Prozent) Stellen beziehungsweise die Abteilung Kunst/Kunstwissenschaften mit einem Zuwachs von 47 (9,4 Prozent) Professuren.

In einzelnen Fächern nimmt die Personalpolitik der vergangenen Jahre existenzbedrohende Ausmaße an. So verloren die katholischen Theologen 20,7 Prozent ihrer Professorenstellen, die Altphilologen 35 Prozent, die Germanisten 12 Prozent und die Erziehungswissenschaftler 34,8 Prozent. Bei den Physikern (-12,8), Chemikern (-12,5), Geographen (-13,7), Maschinenbauern und Verfahrenstechnikern (-17,5), Raumplanern (-34,9) oder Vermessungstechnikern (-41,3) sieht es ähnlich aus. Wer irgend kann und mag, sollte stattdessen offenbar Regionalwissenschaften studieren. Dieses vermeintlich unscheinbare Fach wird in Köln mit dem Schwerpunkt China oder Lateinamerika, in Potsdam unter "natur-, kultur-, sozial- und wirtschaftsräumlichen" Aspekten oder in Bonn mit Blick auf Südostasien angeboten und verzeichnete zwischen 1995 und 2005 einen sagenhaften Stellenzuwachs von 1.250 Prozent. Einziger Wermutstropfen: Die Ausgangsbasis war 1995 nicht sehr breit, denn damals gab es bundesweit überhaupt nur zwei Professuren. 2005 waren es dann 27.

Lehrstühle, Lehrstellen und Wertschöpfungsverluste
Die Krise des deutschen Hochschulsystems, die in diesen Zahlen einmal mehr ihren sinnfälligen Ausdruck findet, ist nicht virtueller Natur und beschränkt sich auch keineswegs auf die Verschiebung individueller Bildungswege oder den Verlust von wissenschaftlicher Reputation und internationaler Konkurrenzfähigkeit. Obwohl das allein schlimm genug wäre. "Die Exzellenzinitiative ist gut und nützlich, aber mit immer weniger Professoren kann das Gesamtsystem nicht besser werden", meinte der Präsident des Hochschulverbandes, Bernhard Kempen, und fordert nun von den Ländern "Lehrstühle statt Leerstellen". Für eine schnelle Kehrtwende gibt es handfeste ökonomische Gründe. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln hat für 2006 allein im Bereich der Ingenieure einen dramatischen Fachkräftemangel konstatiert. Nach den Berechnungen des Instituts konnten im vergangenen Jahr 48.000 offene Stellen nicht besetzt werden, wodurch ein volkswirtschaftlicher Wertschöpfungsverlust von 3,5 Milliarden Euro entstanden ist.

Thorsten Stegemann, 22.08.2007, www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26010/1.html

 

1950 zahlte ich 200 Mark Immatrikulationsgebühr

Mit Interesse habe ich das auch von Ihnen konzipierte Geburtstagsheft "550 Jahre Universität Freiburg" gelesen. Die Erinnerungen des späteren Oberbürgermeisters von Lahr mit der detaillierten Aufstellung über seine monatlichen Ausgaben bedürfen noch einer Ergänzung, was gerade im Zusammenhang mit der Einführung von Studiengebühren in diesem Jahr von Bedeutung ist.

Als ich 1950 nach Freiburg kam, musste ich eine Immatrikulationsgebühr von 200 DM entrichten, die Vorlesungssemesterstunde kostete zusätzlich 3,50 DM, bei 20 Wochenstunden zum Beispiel 70 DM. Wird das heute in Euro umgerechnet, eine Kleinigkeit. Aber wenn man den seinerzeitigen Stundenlohn eines Bauarbeiters mit 1 DM dagegenhält, ein Vermögen. Also hieß es die Ärmel aufkrempeln und in den Semesterferien oder auch während des Semesters jede freie Stunde nutzen und arbeiten. Ich kann mich erinnern, am Jägerhäusleweg in Herdern mit einem Kommilitonen während des Semesters eine Baugrube von Hand ausgehoben zu haben, in den Ferien ging es dann nach Basel auf den Bau, da gab es einen Stundenlohn von 2,56 Schweizer Franken bei der Firma Züblin.
BZ-Leserbrief vom 28.7.2007 von Ronald Schade, Müllheim

 

Psychotherapeutische Beratung - Studentenschaft hat sich verändert

Das Studium und die Studenten selbst haben sich verändert, findet Albert Fersching, Leiter der psychologischen Beratungsstelle des Freiburger Studentenwerks / Der Psychoanalytiker Albert Fersching berät seit 25 Jahren Studenten in der Beratungsstelle des Studentenwerks. Was sich in dieser Zeit so alles verändert hat und warum die einen vom Stress krank werden und die anderen nicht, erzählte er BZ-Mitarbeiterin Sarah Nagel.

BZ: Haben Sie sich selbst während Ihres Studiums mal psychologisch beraten lassen?
Albert Fersching: Nein. Anspannung und Prüfungsangst gab es zwar damals schon, aber die Verknüpfung von schnell studieren, sehr gute Noten haben und Arbeitsplatz finden war noch nicht so präsent. Es war nicht so wichtig, ob man in zehn oder 14 Semestern abschließt, deshalb war der direkte Druck nicht so groß.
BZ: War früher alles besser?
Fersching: Keineswegs. Heute ist alles viel überschaubarer und die Anforderungen sind klarer. Aber es gibt weniger Freiraum für die Persönlichkeitsentwicklung, weil der Druck, nur für die Prüfungen zu lernen, größer ist. Wer einen Bachelor-Studiengang nicht sehr gut abschließt, wird zum Master gar nicht erst zugelassen. Flexibilitäts- und Mobilitätsdruck sind auch gestiegen. Es interessiert in der Arbeitswelt heute zum Beispiel kaum jemanden, ob eine Beziehung belastet wird. Bei den Studenten gibt es eine hohe Bereitschaft, sich mit diesem Muster zu identifizieren. Sie sind heute eher pragmatischer; bei uns gab es eher einen ideologischen Überbau.
BZ: Aber es gab schon früher Beratungsbedarf. Was ist denn los mit den Studenten?
Fersching: Das Studium ist eine Phase der Ablösung von zu Hause, eine Phase der Neuorientierung, auch der Unsicherheit und der Festigung der eigenen Identität. In diesen Umbruchphasen sind Menschen generell labiler, krisenanfälliger.
BZ: Warum trifft es dann die einen und die anderen nicht?
Fersching: Es gibt einen Typ Student, der besonders passiv bleibt, kaum Kontakte knüpft und verbissen lernt, der ist besonders gefährdet. Es geht im Studium ja auch darum, die eigene Position im Leben auszubauen und gewissermaßen die "Welt aktiv zu erobern" . Dazu gehört auch, dass man Krisen und Versagen annimmt.
BZ: Etwa 20 Prozent aller Studenten, die zu Ihnen kommen, empfehlen Sie eine richtige Therapie. Der Großteil kommt wegen Prüfungsangst, Lernblockaden, Selbstwertproblemen oder depressiven Verstimmungen. Was raten Sie?
Fersching: Erstmal folge ich den Studenten in ihr subjektives Problem und versuche, die Angst oder die Zweifel zu erfassen. Dann versuche ich, den Wahrnehmungsbereich zu erweitern. Ein enormer Druck kann ja auch etwas mit maßlosen Ansprüchen, sei es von den Eltern, den Professoren oder den Studenten selbst, zu tun haben, die der Realität angepasst werden müssen. Eine falsche Lerntechnik wie nur passives Auswendig-Lernen ohne aktive Strukturierung kann auch der Grund für manche Schwierigkeiten sein.
BZ: Herr Fersching, Sie haben auch eine psychoanalytische Praxis. Warum haben Sie sich zusätzlich für den Job am Studentenwerk entschieden?
Fersching: Ich mache das jetzt seit 25 Jahren und zwar sehr gerne. Als persönlich bedeutsam sehe ich an: Ich war selber kein braves Kind, eher verhaltensauffällig. Mein Vater war sehr streng, meine Mutter hat aber immer gesagt: Wir müssen ihm nur gute Worte geben. Das hat mich begleitet, und ich wollte es weitergeben. Über das Studium meiner drei Töchter bin ich heute in besonders persönlicher Weise wieder mit Studieren in Berührung gekommen.
19.7.2007, www.badische-zeitung.de

 

Uni Freiburg als größter Arbeitgeber der Region  

Schon lange bevor sich die Professoren aus ihren verstaubten Elfenbeintürmen herabließen in die Niederungen menschlichen Alltags, war die Universität mehr als nur ein Hort der Wissenschaft und Lehre. Sie war und ist ein Wirtschaftsfaktor. Städte schmücken sich mit dem Beinamen "Universitätsstadt" nicht ohne Grund. Eine Universität bringt Image. Sie lockt Menschen an, die ihren Lebensunterhalt verdienen. Sie kann die Wirtschaftsstruktur einer Region maßgeblich beeinflussen. Das alles gilt auch für Freiburg.

In keiner anderen Stadt Deutschlands gibt es fünf Fraunhofer Institute, wo angewandte Wissenschaft betrieben wird. Auch die beiden Max-Planck-Institute sind ohne Uni nicht vorstellbar. Die Universität hat Einfluss auf die Branchenstruktur der ganzen Region - High-Tech ist das Zauberwort. Am südlichen Oberrhein gäbe es kein "Biovalley" ohne den wissenschaftlichen Hintergrund von Hochschulen.

Zunächst ist die Universität Arbeitgeber. Ungefähr 6000 Menschen verdienen hier ihre Brötchen — oder auch ein bisschen mehr, etwa 1800 davon zählen zum wissenschaftlichen Personal. Zusammen mit der Uniklinik, wo noch einmal über 8400 Mitarbeiter beschäftigt sind, ist die Universität mit Abstand der größte Arbeitgeber in der Region. Er entlohnt im Wesentlichen mit Steuergeldern aus dem Landeshaushalt von Baden-Württemberg, Geld also, das irgendwo anders eingesammelt und dann hierher überwiesen wird.

Der Etat der Universität umfasst im Jahr etwa 200 Millionen Euro. Über 40 Millionen davon sind Drittmittel. In Freiburg kommen 90 Prozent dieser Drittmittel vom Staat. Den Rest steuert die Wirtschaft bei, oft in Form von Forschungsaufträgen. Bei der Gründung der technologischen Fakultät hat die Wirtschaft der Region zwei Millionen Mark gespendet, um einen Lehrstuhl zu finanzieren.

Die meisten der etwa 22 000 Studierenden an der Freiburger Uni kommen von außerhalb. Sie bringen Geld in die Stadt: fürs Wohnen, Essen, Trinken. Und was sonst noch so anfällt. Wenn jeder pro Monat im Schnitt 1000 Euro in der Stadt lässt, macht das im Jahr zunächst einmal über 265 Millionen Euro. Das wird bei anderen Leuten zu Einkommen, die es auch wieder ausgeben, so dass der wirtschaftliche Effekt sich mehr als verdoppelt. In Freiburg kommen so durch Beschäftigte und Studenten an der Universität jährlich über eine Milliarde Euro zusammen, schätzt Wirtschaftsprofessor Siegfried Hauser.

Die Universität ist jedoch nicht nur größter Arbeitgeber der Region, sondern inzwischen auch wichtiger Partner für Industrie und Wirtschaft. Daran hat die Zentralstelle Forschungsförderung und Technologietransfer (ZFT) wesentlichen Anteil. Sie hat als Nahtstelle zwischen Universität und Wirtschaft eine eindrückliche Erfolgsbilanz aufzuweisen. Über 3000 Wissenschaftler arbeiten heute in der universitären Forschung in Freiburg, die Mehrzahl in technologiebezogenen Fächern. Dazu zählen die klinische und medizinische Forschung, die Chemie und Pharmazie mit der Polymerchemie, die Biologie mit der Molekularbiologie-Genetik, der Systembiologie und Bioinformatik, die Biotechnologie, die Forst und Geowissenschaften sowie Physik und Mathematik. Das Freiburger Materialforschungszentrum betreibt anwendungsnahe Grundlagenforschung und zielorientierte Auftragsforschung. Und das Institut für Mikrosystemtechnik mit 18 Professuren und zahlreichen wissenschaftlichen Einrichtungen ist international eine angesehene Adresse.

Seit der Gründung im Jahr 1995 hat das ZFT etwa 5000 Verträge mit der Wirtschaft bearbeitet oder abgeschlossen. 80 Prozent der Partner haben ihren Sitz in Deutschland, 28 Prozent in Baden-Württemberg und 14 Prozent — das sind knapp 200 — in Freiburg. Da geht es dann um Forschungsaufträge oder die Förderung der eigenen Forschung durch Sponsoren. Zu den Vertragspartnern gehören ganz Große wie BASF, Siemens oder Ciba. Auch kleine Feine, wie die Rheinfelder Medizintechnik-Firma Osypka, die weltweit tätig ist.

Ein weiteres ZFT-Standbein ist die Patentstelle. Über 850 Patente wurden bisher angemeldet. Und mehr als die Hälfte davon wurden verkauft. Häufig finden die Ideen und deren Umsetzung Käufer bevor die Patente erteilt werden. Erteilt wurden bislang 150 Patente, in Deutschland und den USA. Bislang sind daraus über hundert Produkte entwickelt worden — eine neuartige Hautcreme etwa oder Wirkstoffe, die bei Schlaganfällen eingesetzt werden, chirurgische Technologie, aber auch ein Roboter, der Tischfußball spielen kann.

Im Jahr 2006 beliefen sich die Einnahmen aus Lizenzgebühren für Patente auf über eine Million Euro. Das ZFT meldet die Patente aber nicht nur an, sondern übernimmt auch die Abrechnung und Vergütung der Erfinder. Zudem arbeitet das ZFT auch als Gründerbüro. Das kooperiert über Campus Technologies Oberrhein (CTO) mit den Fachhochschulen Furtwangen und Offenburg. Außerdem sind an CTO die IHK Südlicher Oberrhein und der Wirschaftsverband industrieller Unternehmen Baden (WVIB) als Partner beteiligt. Über 250 Ausgründungsvorhaben wurden bislang betreut. Daraus entstanden 75 Unternehmen. Da gibt es etwa in Denzlingen BF-Biolabs, das auf molekularbiologische Untersuchungssysteme spezialisiert ist und den Herkunftsnachweis für Wildkaffee führen kann. Oder das Institut für angewandte Baumpathologie GmbH & Co KG. Es erstellt Expertisen für die Verkehrssicherheit von Bäumen, bietet aber auch "Rapid Rot" an. Das Produkt beschleunigt das Verrotten von Sargholz. Hauptabnehmer sind Friedhofsämter.

Bernhard Arnolds, Chef des ZFT, will in Zukunft vor allem das Engagement beim Technologiemarketing verstärken. Dabei werden Forschungsergebnisse und Erfindungen zielgerichtet für mögliche Interessenten aufbereitet und präsentiert. Das ZFT setzt dabei vor allem auf Fachmessen, und das, so Arnolds, mit einigem Erfolg. Es werden aber auch andere Informations- und Kontaktmöglichkeiten unterstützt.

Dass die Universität mit ihren Transferleistungen auf einem erfolgreichen Weg ist, bestätigen auch externe Rankings, bei denen das ZFT Spitzenplätze erreicht.

Universität und Wirtschaft — die Universität ist nicht nur selbst Wirtschaftsakteur, sondern sie ist vor allem eine Einrichtung mit wirtschaftlichen Folgen, weil sie Wissen ausstrahlt. In die ganze Region.


 


Uni in Zahlen

Studiengänge
Die Freiburger Studenten haben die Wahl zwischen 159 Studiengängen. 98 Institute und Seminare verteilen sich auf elf Fakultäten.

Studenten
22 100 Studenten haben im vergangenen Wintersemester an der Uni Freiburg studiert. 11 618 davon waren Frauen; also 52,57 Prozent der Studierenden. 3632 kamen aus dem Ausland.

Personal
5985 Menschen arbeiten an der Universität. 1796 davon gehören zum wissenschaftlichen Personal.

Finanzen
Die Albert-Ludwigs-Universität gab im Jahr 2005 insgesamt 197,6 Millionen Euro aus.

Gebäude
Das Universitätsgelände hat eine Fläche von 427 682 m². 7900 Räume stehen zur Verfügung.

Klaus Rütschlin, 29.6.2007, www.badische-zeitung.de

 

Der Uni-Campus mitten in der City von Freiburg

Die Universität Freiburg ist eine der wenigen Hochschulen, die mitten im Zentrum der Stadt geblieben sind. Während andernorts die Universität ausgelagert ist an den Stadtrand, prägt die Albert-Ludwigs-Universität das Freiburger Stadtbild. Das begann kurz nach der Wende zum 19. Jahrhundert mit dem von Hermann Billing entworfenen ersten Kollegiengebäude - ein mächtiger Bau im damals noch sehr kleingliedrigen historischen Zentrum. Einen ebenfalls mächtigen Akzent setzte Otto Ernst Schweizers 1961 fertig gestelltes Kollegiengebäude II - Abschluss der Wiederaufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg, für die anfangs Horst Linde Entscheidendes geleistet hat. Danach setzte die Expansion der Universität richtig ein. Das Uniklinikum, dessen von Adolf Lorenz entworfener Ring nie abgeschlossen wurde, erhielt zahlreiche Neubauten, und das naturwissenschaftliche Institutsviertel wurde erweitert, ergänzt und grundlegend modernisiert.
Die Neubauten sind auch Ausdruck des Selbstbewusstseins der Universität; der Qualitätsanspruch, der in ihnen ästhetisch wie technisch verwirklicht wurde, war fast immer hoch — wie die lange Folge von Architekturpreisen bestätigt. Auch die pure Masse an Gebäuden, die in den vergangenen 50 Jahren entstanden sind, beeindruckt: 1,5 Milliarden Euro wurden investiert, wobei seit 1952 das Wiederaufbaubüro, seit 1965 das Universitätsbauamt federführend war. Aus den Reihen seiner Mitarbeiter stammt auch eine Reihe ausgezeichneter Entwürfe, etwa für das Hörsaalgebäude für die angewandten Wissenschaften oder die HNO-Klinik. Eines der interessantesten Gebäude hat die Universität freilich nur "geerbt" : Das heutige Rektorat, die ehemalige französische Kommandantur am Fahnenbergplatz, im Volksmund Panzerkreuzer genannt.
amp, 29.6.2007, www.badische-zeitung.de

 

ZEE - Zentrum für Erneuerbare Energien der Universität seit April 2007

D
ie Albert-Ludwigs-Universität hat sich Sonnenkollektoren auf ihre Dächer gesetzt, die im 550. Jahr des Bestehens der Uni eine Leistung von 550 Kilowatt erzeugen. Seit April gibt es das Zentrum für Erneuerbare Energien, an dem sieben von elf Fakultäten beteiligt sind. Das bedeutet: Freiburgs Alma Mater wird immer grüner. Auch im täglichen Betrieb geht es ebenso wie beim Bauen und Sanieren immer stärker um Nachhaltigkeit. Die Universität plant nun auch, sich durch einen so genannten Öko-Audit zertifizieren zu lassen.

Für Prorektor Karl-Reinhard Volz stellt das neue Zentrum für Erneuerbare Energien (ZEE) den Idealtypus einer wissenschaftlichen Einrichtung dar: Es arbeitet fächerübergreifend und strahlt über die Uni hinaus. Als gleichberechtigte Partner sitzen nämlich auch das auf seinem Gebiet weltweit führende Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme, das Öko-Institut Freiburg und die Fachhochschule Offenburg mit im Boot. Zum Wintersemester 2008/09 wird ein internationaler Studiengang zum Management erneuerbarer Energien installiert. Das ZEE soll angewandte Grundlagenforschung und industrienahe Forschung und Entwicklung leisten samt exzellenten Masterstudiengängen und Weiterbildung. "Freiburg und die Region bieten für das ZEE ein agiles und innovatives Umfeld", so Volz. Professor Franz Daschner, Leiter des Jubiläumskomitees und früherer Träger des deutschen Umweltpreises, versucht derzeit die Mittel für eine Stiftungsprofessur für das ZEE hereinzuholen. Dafür werden in zehn Jahren etwa drei Millionen Euro benötigt. Daschner ist optimistisch, dass er gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Klimadebatte die Mittel zusammenbekommt. Auch wenn er sich schon erste Absagen eingefangen hat — wie etwa vom regionalen Energieversorger Badenova. Unter Dach und Fach ist dafür die Solar-Uni. Die Photovoltaik-Anlagen auf verschiedensten Uni-Dächern liefern bereits Strom. "Das ist das größte solare Beteiligungsprojekt in Baden-Württemberg" , freut sich Umweltpionier Daschner: "Das Jubiläumsjahr geht vorbei, aber das ZEE und die Solar-Uni werden bleiben."

Die Universität gehört mit ihren 150 Gebäuden zu den größten Stromverbrauchern in der Stadt. Die neuen Photovoltaikanlagen können darum auch nur ein Prozent des gesamten Stromverbrauchs der Uni decken. 43 Millionen Kilowattstunden Strom und 65 Millionen Kilowattstunden Heizenergie benötigt die Uni jährlich ohne das Klinikum — etwa so viel wie eine 40 000 Einwohnerstadt. "Wir gehören aber auch zu den größten Stromsparern" , so Uni-Baumeister Karl-Heinz Bühler, auch wenn sich der Verbrauch durch die vielen Institute mit energieintensiven Forschungsbereichen nicht so leicht zurückfahren lasse wie bei reinen Verwaltungsgebäuden. Immerhin hat die Universität zwischen 2000 und 2004 ihren CO-Ausstoss um sieben Prozent gesenkt. Am besten gelingt das durch Sanierung. Das belegt das Beispiel der Universitätsbibliothek (UB). Das "Energiemonster" steht vor dem Komplettumbau. Die neue UB wird 17 Prozent weniger Elektroenergie und 77 Prozent weniger Wärmeenergie verbrauchen. Allein durch Gebäudesanierungen schafft es die Uni, 13 Millionen Kilowattstunden pro Jahr einzusparen. Weil die Uni wächst und die Technisierung voranschreitet, bleibt der jährliche Stromverbrauch trotzdem in etwa konstant. Die Uni hat aber auf auch anderen Öko-Gebieten Erfolge zu verzeichnen, wie Jürgen Steck, der Leiter des Arbeitskreises Umweltschutzes, berichtet. So ist der Wasserverbrauch der Universität zwischen 1986 und 2006 von 472 000 auf 157 000 Kubikmeter gesunken. Gleichzeitig ist die Abwasserqualität gestiegen. Auch sonst laufen viele Öko-Projekte. Stecks Fazit: "Wir haben viel getan, aber es gibt noch viel zu tun." So sieht es auch Dieter Seifried vom Büro Ö-Quadrat: Er machte diese Woche die Probe aufs Exempel. Sein Urteil: "Es gibt noch viele Defizite." Die Universität plant, so Volz, sich nach dem Öko-Audit-Verfahren zertifizieren zu lassen: Das würde bedeuten, dass der komplette Uni-Betrieb nach Umweltgesichtspunkten untersucht und verbessert wird.
Joachim Röderer, 16.6.2007, www.badische-zeitung.de


 

Wissenschaftsregion Freiburg: 120 Institutionen online vernetzt

Das Portal stellt eine virtuelle Plattform für alle wissenschaftlichen Einrichtungen in der Region Freiburg dar. Mit der Internetadresse www.wissenschaftsregion.freiburg.de kann man sich über 120 Hochschulen und wissenschaftliche Institutionen aus der gesamten Region informieren. Die Seite gewährt Einblick in das Forschungsprofil, die Anwendungsgebiete der Forschungsergebnisse und legt die Kooperation in Netzwerke der Einrichtungen offen. "Ich war selber überrascht, was wir in der Region für wissenschaftliche Institutionen haben" , so der Direktor des Universitätsrechenzentrums, Professor Gerhard Schneider. Zielgruppe der Plattform sind Unternehmen, Arbeitnehmer, Studenten und Wissenschaftler. Und die Wissenschaft, die sei für Freiburg der Rohstoff schlechthin, so Oberbürgermeister Dieter Salomon. "Die Universität ist der bestimmende Wirtschaftsfaktor der Stadt. Das wird in Zukunft noch entscheidender sein.", ergänzte Bernd Dallmann, Geschäftsführer der Freiburger Wirtschaft, Touristik und Messe (FWTM). Und dazu leiste das Portal einen entscheidenden Beitrag. Denn die Voraussetzung für eine Vernetzung zwischen den Einrichtungen sei die Vernetzung nach außen, erklärte Universitätsrektor Professor Wolfgang Jäger. "Exzellenzcluster sind nicht denkbar ohne die Vernetzung der Institutionen." OB Salomon, Jäger und Dallmann drückten gestern Mittag gleichzeitig den symbolischen Startknopf für das Portal. Das Portal ist eine Arbeitsgruppe von Stadt und Universität Freiburg, der Uniklinik und den fünf Fraunhofer- und zwei Max-Planck-Institute unter der Federführung der FWTM.
www.wissenschaftsregion.freiburg.de, 16.2.2007

 

Burden-Projekt: EU-Forschungsprojekt zur Antibiotikaresistenz an Uniklinik

Vor rund 80 Jahren begann mit der Entdeckung des Penicillins die Ära der Antibiotika. Inzwischen droht ihr Ende, weil immer mehr Bakterien gegen die Mittel unempfindlich werden. An der Uni Freiburg soll nun ein mit 1,8 Millionen Euro gefördertes EU-Projekt den Kosten und Gefahren dieser Entwicklung auf den Grund gehen.

Die Notwendigkeit seiner neuen Arbeit braucht Uwe Frank, der kommissarische Ärztliche Direktor des Instituts für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene der Universitätsklinik Freiburg, nicht lange begründen. Die Bakterien sieht er im "breit angelegten Angriff auf die Menschheit" . Und kann das auch belegen: Schon heute seien zwei von drei Erregern bei bakteriellen Infektionen im Bereich von Brust und Atemwegen immun gegen mindestens eines der gängigen Antibiotika. Auf deutschen Intensivstationen bekommt jeder dritte dort sein Unwesen treibender Staphylokokkus aureus das Label MRSA verliehen. Und gilt damit nicht nur als immun gegen das Antibiotikum Methicillin, sondern auch gegen die meisten anderen gängigen Mittel. Um Blutvergiftungen und Lungenentzündungen zu bekämpfen, bleiben den Ärzten in diesen Fällen nur wenige Möglichkeiten.

"Trotzdem wissen wir bisher noch nichts über die Bedrohung, die von dem Problem Antibiotikaresistenz für unsere Gesundheitssysteme und Gesellschaften ausgeht", sagt der niederländische Epidemiologe Hajo Grundmann. Zusammen mit dem Freiburger Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene sowie britischen, schweizerischen und belgischen Kollegen wollen die Wissenschaftler nun diese Lücke füllen.
Burden nennt sich das gemeinsame Projekt, das von der europäischen Union mit 1,8 Millionen Euro gefördert wird. Die restlichen 40 Prozent der Kosten müssen die Institute selbst beisteuern. Das Ziel: In 15 großen europäischen Kliniken und 200 Intensivstationen in 20 europäischen Ländern soll der Frage nachgegangen werden, welche Risikofaktoren einen Patienten für eine Infektion mit multiresistenten Keimen empfänglich machen. Im Vergleich von infizierten und nichtinfizierten Patienten mit gleichen Grundkrankheiten soll dann zum einen die Gefahr ermittelt werden, die von der Infektion ausgeht, wie auch die Kosten, die dadurch in der Therapie anfallen. "Wir brauchen solche Daten, damit sich in der Bekämpfung dieses Problems endlich mehr bewegt", sagt Frank. In manchen Ländern gälte es noch Kräfte zu überzeugen, die sich bisher den notwendigen Vorkehrungen entgegenstemmten. Die Forscher hoffen nun, durch ökonomische Argumente den seit fünfzehn Jahren bekannten medizinischen so viel Gewicht zu verleihen, dass endlich die lange geforderten Schritte gegen die bakterielle Bedrohung eingeleitet werden. Denn es ist offensichtlich, dass die Zahl der Antibiotika resistenten Bakterien vor allem von der Menge und dem richtigen Einsatz der Medikamente abhängt. Noch immer können beispielsweise in Spanien solche Mittel ohne Rezept frei an der Ladentheke gekauft werden. Aber auch in Deutschland werden 60 Prozent der Antibiotika für Infektionen der oberen Atemwege verschrieben, bei denen sie in über 90 Prozent der Fälle gar nicht helfen, weil unempfindliche Viren und nicht Bakterien die Ursache sind. Ihre ökonomischen Argumente sollen nach dem Projektende in drei Jahren die Politiker überzeugen, Informationskampagnen zu starten, Regelungen wie der spanischen einen Riegel vorzuschieben - und das Problem Antibiotikaresistenz endlich entschlossen anzugehen.
26.1.2006

Projektbericht auf: www.eu-burden.info

Antibiotika bei jedem Wehweh - die unbezahlbaren Folgen >Antibiotika (2.7.2007)

 

 

Erich Wickersheim, Leiter der Mensen im Institutsviertel und am Flugplatz

Rund 3500 Studentinnen und Studenten verköstigt Erich Wickersheim mit seinem Team täglich. Er ist Leiter der Mensen im Institutsviertel und am Flugplatz (zudem werden Evangelische Fachhochschule und Kepler-Gymnasium beliefert). 1972 fing der heute 60-Jährige als Koch im Institutsviertel an. 1974 eröffnete er mit Jürgen Kannenberg die PH-Mensa Littenweiler. Er ist auch als Sachverständiger für Tiefkühl- und Fertigprodukte bei der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft tätig und wohnt mit seiner Frau seit 1971 in Ebnet.

Können Sie selbst das Mensaessen noch sehen, riechen, essen?
Selbstverständlich. Ich esse es jeden Tag — probiert wird vorher, gegessen nach der Ausgabe, von dem, was übrig bleibt.
Greifen Sie selbst auch ab und zu zum Kochlöffel?
Gerade eben habe ich hier in der Mensa den Reisbrei angesetzt. Und zu Hause: Was gibt es Schöneres, als für Familie und Freunde zu kochen?
Wer entscheidet, was die Studenten auf die Teller kriegen?
Hier im Haus letztlich ich. Der Speiseplan wird immer vier Wochen im Voraus festgelegt. Und jeden Montag treffen sich die Leiter aller drei Freiburger Mensen bei unserem Einkäufer und besprechen die Bestellung und die Speisepläne.
Seit wann gibt’s freitags in der Mensa immer Milchreis?
Mindestens seit 1932. 1972, beim Ausräumen der alten Mensa im Keller des Kollegiengebäudes I haben wir noch Eingekochtes von den Schwestern, die damals die Mensa betrieben, gefunden.
Wie oft lassen Studenten Messer und Gabel mitgehen?
Am Semesteranfang passiert’s viel, auch Tassen und Gläser. Am Semesterende kamen schon Wohnheim-Hausmeister und haben eimerweise zurückgebracht.
Was wollten Sie als Kind werden?
Ab dem 12. Lebensjahr Koch. Da durfte ich auch schon ab und zu in eine Metzgereigaststätte die Nase reinstecken.
Was ist Ihr Lieblingsplatz in Freiburg?
Im Sommer der Feierling-Biergarten nach Feierabend.
Ihr Lieblingsessen?
Wild in allen Varianten. Und natürlich Kartoffelsuppe mit Schneckennudel. Das ist eine Mensa-Spezialität!
Ihr Lieblingslokal in Freiburg?
Die Pizzeria "La Corona" in Littenweiler.
Ihr Lieblingsfach in der Schule?
Geschichte.
Wann waren Sie zuletzt in der Kirche?
Letzten Samstag.
Worüber können Sie herzhaft lachen?
Über Kurt Felix, "Verstehen Sie Spaß?"
Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?
Wandern und alte Briefe-, Ansichtskarten- und Kochbücher sammeln.
Was lesen Sie gerade?
"Eine Kindheit in der Provence" von Marcel Pagnol.
Wann waren Sie das letzte Mal im Kino?
Vor fünf Jahren im Kandelhof, den Titel weiß ich nicht mehr. Es ging um einen alten Mann und Schmetterlinge.
Welche Musik hören Sie gerne?
Klassische, vor allem Karajan, und Volksmusik.
Was bringt Sie auf die Palme?
Wenn Absprachen nicht eingehalten werden.
Wo machen Sie gerne Urlaub?
In Portugal.
Wo würden Sie gerne leben?
Wo ich seit 36 Jahre lebe: in Ebnet.
Was war Ihr größter Erfolg / das beeindruckendste Erlebnis in Ihrem Leben?
Oh, viele Dinge! Der letzte Erfolg: die Herausgabe meines Buches, zusammen mit Eberhard Schröder, "Ebnet, ein Dorf im Wandel der Zeiten" im Jahr 2000.
Was fehlt zum vollkommenen Glück?
Dass meine Frau wieder gesund wird. Ansonsten bin ich zufrieden — mehr als essen und trinken kann auch ich nicht.
Welche Schlagzeile würden Sie gerne einmal lesen?
"Arbeitslosenzahl unter einer Million" .
Angenommen, Sie gewinnen bei Jauch eine Million. Was machen Sie damit?
Das würde ich erst überlegen, wenn ich’s auf dem Konto habe.
Was werden Sie in zehn Jahren machen?
Hoffentlich meine Rente genießen und mich meinen Hobbys widmen.
Bitte vervollständigen Sie: Als Oberbürgermeister von Freiburg würde ich . . .
. . . mehr Bodenhaftung beweisen.
ck, 11.1.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

Hochschulradio echo-FM seit 1.12.2006 auf Sendung

Am ersten Dezember war es so weit: "echo-FM" ging auf Sendung. Das Freiburger Hochschulradio sendet rund um die Uhr auf der UKW-Frequenz 88,4 Megahertz und bietet Studenten nicht nur die Möglichkeit, Medienerfahrung zu sammeln, sondern auch die Chance, die eigene Nervenstärke zu prüfen — live am Mikrofon.


Vielleicht war die Nervosität zu groß, damals, am ersten Sendetag. Moderatorin Jessica Fahrenkamp wollte eigentlich nur von einem Lied zum anderen überleiten — und verabschiedete sich von ihren Hörern mit einem "tschüss" . Professionell war das nicht. Aber menschlich. Früher hat sie im Chor gesungen, auch mal solo vor mehreren. Die Anspannung, findet die Studentin, sei durchaus vergleichbar gewesen. Und tschüss. "Wir sind ein Lernradio" , sagt Manuel Devant. "Fehler sind nicht verboten." Devant ist Sendeleiter im echo-FM-Studio am Freiburger Flugplatz, er ist eine Mischung aus Chef vom Dienst und Mädchen für alles. Und er ist beeindruckt: Zwischen 1995 und 2005 hat er in Bruchsal Radiokurse für arbeitslose Akademiker geleitet. "Die Motivation der Leute, die zum Uni-Radio kommen, ist deutlich höher", sagt er.
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Und das Angebot soll ausgebaut werden. Denn bei "echo-FM" braucht man nicht nur Reporter mit Aufnahmegerät in der Hand. Informatiker, die als Studienarbeit für ein Semester den Internet-Livestream betreuen, sind ebenso willkommen wie Wirtschaftswissenschaftler, die sich an einer Hörerzahlenermittlung versuchen. Die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Hochschulradio sind jedenfalls gut: Das Projekt ist direkt an die Pressestelle der Uni angegliedert. Deren Chef Rudolf-Werner Dreier ist ein begeisterter Radiomann — und verweist immer wieder auf die Erfolge des universitären Radio-Projektes: Rund 40 Ex-Studenten konnten mittlerweile bei einem "richtigen" Radio unterkommen — bei kleinen Privatsendern, aber auch beim WDR oder dem Deutschlandfunk.
Kompletten Beitrag von Patrik Müller, 22.12.2006, auf www.Badische-Zeitung.de lesen

www.echo-fm.de

 

 

Langer Weg zum Dokortitel: Promotionsserfahrungen dreier Doktoranden

Promovieren heißt, jemanden auf eine andere Qualitätsstufe bringen und ist vom Wort her passiv: Man wird promoviert. Damit die Promotion aber nicht zum jahrelangen Rumdoktern wird und am Ende tatsächlich eine höhere akademische Ebene steht, braucht es Selbstmotivation und Durchhaltevermögen. 1145 Promotionsstudenten gab es im Wintersemester in Freiburg. Ihre Erfahrungen sind so unterschiedlich wie ihre Gründe, die Doktorarbeit zu beginnen.

Jeden Morgen um neun passiert Michael Stahl die Sicherheitstür zu den Forschungslaboren der Uniklinik. Im Regal über seinem Arbeitsplatz türmen sich Fläschchen mit durchsichtigen Flüssigkeiten und rätselhaften Aufschriften. Hier pipettiert er, misst Werte und kocht Sachen hin und her, wie er sagt. "Es macht Spaß zu sehen, ob etwas Interessantes dabei herauskommt" , etwas über das Hepatitis B-Virus. Langfristiges Ziel dabei ist, dass Generationen von Doktoranden nach ihm vielleicht mit Hilfe seiner Ergebnisse irgendwann ein Medikament gegen das Virus entwickeln können. Michael Stahls Ziel ist es, genügend Ergebnisse für die Doktorarbeit zu sammeln. Nach dem Diplom als Biochemiker in Leipzig wechselte er zum Promovieren nach Freiburg. Seit September 2003 hat er eine halbe Stelle, arbeitet aber voll, wie es als Doktorand im Angestelltenverhältnis üblich ist. Er ist in keinem Doktorandenprogramm, sondern kocht im wahrsten Sinne des Wortes sein eigenes Süppchen. Dass dies ein "selbstmotivatorisches Ding" ist und schwierige Phasen einschließt, hat er bereits erfahren, unterm Strich ist er zufrieden. Die Frage, ob er den Doktor überhaupt machen will, hat sich ihm nie wirklich gestellt. "Als Biochemiker hat man ohne Doktortitel fast keine Chance" , davon ist der 28-jährige überzeugt.

Christina Hitzfeld hatte nach ihrem Germanistikabschluss 1998 schon ein Jahr in einer PR-Agentur für Bücher gearbeitet, als sie sich entschied, die Doktorarbeit zu beginnen. "Es hat mich gereizt, neben dem Agenturalltag, wo alles schnell und zackig gehen muss, etwas zu meinem Privatvergnügen hinzubasteln" . Hauptamtlich hat sie ihre Promotion nie betrieben, sondern weiter gearbeitet. Vor der Geburt ihres Sohnes im Februar 2004, wollte sie fertig sein, dann musste sie während der Schwangerschaft fünf Monate liegen und damit lag auch die Dissertation auf Eis. Nun ist Valentin in der Kinderkrippe und Christinas Arbeit über den Sprachwandel von Werbeanzeigen in Printmedien soll bis Herbst beendet sein. Sie kann Geschichten erzählen über verendende Computer und zu rettende Festplatten, aber eine wirkliche Krise hatte sie mit der Promotion nie. Da von dem Titel für sie nichts abhängt, stand sie auch nie unter Erfolgsdruck. Die 32-Jährige ist sicher, dass man die Doktorarbeit nur schreiben kann, wenn man es für sich tut, "dann wird sie zur Bereicherung, ansonsten zur Qual" .

Als Moritz Nestle das Angebot für eine Promotionsstelle mit Lehrauftrag erhielt, sah er es "als Chance, die es auszuprobieren galt" . Nach seinem Geographiediplom an der Uni Heidelberg zog er im April 2005 nach Bonn. Heute ist er in Freiburg und holt im Zweitstudium ein Fach für das Lehramt nach, denn in Bonn hat ihm eines wirklich Spaß gemacht, sein Lehrauftrag. Die Hierarchie an der Uni und das Buhlen um die Aufmerksamkeit von Professoren waren ihm dagegen eher suspekt. Dazu kam, dass er privat weit weg war von allem, was ihm wichtig war. Gewöhnungsbedürftig war der Wechsel vom Promotionsstudenten zum Erstsemestler anfänglich schon. Nachdem er allerdings für das Grundstudium nur ein Semester brauchte und sich nebenher noch im Bereich Umweltmediation weiterqualifiziert, ist er inzwischen glücklich mit der Entscheidung. Rückblickend sagt er: "Sich drei Jahre in ein Thema reinknien, das muss man schon unbedingt wollen und am Besten in ein gutes Team eingebunden sein."
Johanna Schoener am 13.7.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

Internationale Graduiertenakademie (IGA): Promovieren mit Struktur

Seit diesem Februar gibt es die Internationale Graduiertenakademie (IGA) der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, in der Doktoranden interdisziplinär in Graduiertenschulen und themenspezifischen Kollegs zusammenarbeiten. Über dieses Modell strukturierten Promovierens, über Chancen und Schwierigkeiten einer Promotion sprach Campus-Mitarbeiterin Johanna Schoener mit Professor Hans-Jochen Schiewer, dem Direktor der Graduiertenakademie.

BZ: Was ist der Doktortitel in Zeiten der Umstrukturierung von Studiengängen und Abschlüssen noch wert?
Hans-Jochen Schiewer: Er wird wertvoller! Von den neuen Grundkonzeptionen her steigt die Promotion teilweise in den Rang der Habilitation auf, wie wir es im europäischen Kontext ohnehin haben. Der Master stellt von der theoretischen Konzeption her eine noch viel stärker wissenschaftlich orientierte Ausbildungsstufe dar, als bisher der Magister- oder Staatsexamensabschluss. Dadurch gewinnt natürlich die dritte Ebene, die Promotionsebene, eine höhere Wertigkeit.
BZ: Gerade in den Geisteswissenschaften gibt es doch das Klischee vom Doktoranden, der jahrelang im Elfenbeinturm der Wissenschaft Literatur wälzt. Ist promovieren ein einsames Unterfangen?
Schiewer: Promovieren und Bücher schreiben generell ist etwas, das sozial isoliert. Man muss sehen, dass man die ganze Architektur eines Buches im Blick behält und das kann man nicht tun, indem man sagt, um Neun fang´ ich an und um 15 Uhr hör ich auf und am Wochenende mach´ ich nichts. Für bestimmte Arbeitsphasen fordert so etwas die ganze Person und nimmt sie damit auch aus dem normalen Kommunikationsrahmen heraus. Das ist bei jeder Promotion zeitweise der Fall, ob nun in den Naturwissenschaften oder den Geisteswissenschaften. Was nicht passieren darf, und das wollen wir eben jetzt mit den Modellen des strukturierten Promovierens verhindern, dass diese Vereinsamung bei der Arbeit dazu führt, dass es überhaupt keinen Arbeitsfortschritt mehr gibt.
BZ: Sind diese Modelle auch entstanden, um die Promovierenden außerhalb der Universität sozusagen marktfähig zu machen?
Schiewer: In der Tat entlassen wir mehr Doktoranden aus der Universität, als wissenschaftliche Karrieremöglichkeiten gegeben sind. Das Modell des strukturierten Promovierens dient auch dazu, die Verantwortung ernster zu nehmen für eine Berufsorientierung. Deswegen bieten wir Seminare zu Projektmanagement, Pressearbeit, Moderation. Außerdem sind Auslandskontakte und Praktika verbindlich.
BZ: Kann die Promotion auch eine Verlegenheitslösung sein, aus Angst vor dem Arbeitsmarkt?
Schiewer: Die Gefahr besteht natürlich. Deswegen sind die Leistungsparameter in unseren Graduiertenschulen und Kollegs sehr hoch und wer sich bewirbt, muss plausibel begründen, dass die Promotion ein bestimmter Baustein innerhalb eines Karrierekonzepts ist. Es wird allerdings nie ganz auszuschließen sein, dass die Promotion zur Verlegenheitslösung wird, auch weil wir die Promotion außerhalb der Internationalen Graduiertenakademie nicht verbieten. Sie ist eine Zusatzleistung der Universität, die den Fakultäten nicht das Promotionsrecht streitig macht.

Badische Zeitung Freiburg
13.7..2006 auf www.badische-zeitung.de

 

 

 

 

Medizinische Informatik - Interessante Angebote

Kolloquium der Medizinischen Informatik - Auf dem Weg zur ubiquitären Bibliothek (O.Obst)
In welchen Stufen verläuft die Entwicklung einer Bibliothek? Wie wird die Bibliothek im Jahr 2050 aussehen? Welche Schritte sind dafür notwendig? Dr. Oliver Obst von der der ZB Med Münster stellt das Projekt "Mobile Bibliothek für die Kitteltasche" vor.
Dienstag, 2.5.06, Hörsaal Biometrie, Stefan-Meier-Str. 26, 1.OG)

Bitte beachten Sie auch unsere weiteren Themen aus dem Fach Medizinische Informatik und benachbarten Disziplinen, die Dienstags zwischen 16 c.t. - 17 c.t. im Hörsaal Biometrie in der Stefan-Meier-Str. 26, 1.OG stattfinden:

09.05.06  H. Herre (Leipzig): Medizinische Ontologien
16.05.06  U. Reyle (Stuttgart): Medizinisches Textmining
06.06.06  M.Honeck (Stuttgart): Sprachübergreifendes Dokumentenretrieval in der Medizin (Dissertationskolloquium)

13.06.06  R. Jakob (Genf): Familie der internationalen Klassifikationen
20.06.06  M. Romacker (Basel): Terminologien / Pharma
27.06.06  C. Boyer (Genf): Health on the Net
11.07.06  R. Cornet (Amsterdam): Terminologisches Schließen in klinischen Terminologien
18.07.06  H. Straub (Kreuzlingen): Medizinische Hierarchien, Klassifikationen und Kodierungen

Prof. Dr. Rüdiger Klar, PD Dr. Stefan Schulz
Universitätsklinikum - Abt.Medizinische Informatik
Stefan-Meier-Strasse 26, 79104 Freiburg, Tel  0761, 2036702, FAX 2033251
www.imbi.uni-freiburg.de/medinf/~schulz.htm

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