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Infos zur Musik in und um Freiburg
ab Januar 2008
  

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Blick von Lindenberg nach Süden ins Ibental und Dreisamtal (rechts) am 6.1.2008um 12.05 Uhr

 

Diese wunderbare Band 5 Jahre - Nirgendwo ist’s geiler als in Littenweiler

"Wir lieben dich, doch du liebst uns nicht" und "Du bist das Schwarzwaldmädel unter all den Großstadthur’n" – mit solch schrägen Huldigungen in Moll an ihr Biotop Freiburg ist sie vor zehn Jahren bekannt geworden, diese wunderbare Band um Dennis Schälicke und Jack Huttmann namens "Diese wunderbare Band". Am Samstagabend haben die fünf Musiker reiferen Mannesalters im ausverkauften Vorderhaus Bandgeburtstag gefeiert – und sich dazu Gäste auf die Bühne geholt: die im Schnitt dreißig Jahre jüngeren Freiburger Hiphopper von "Gonzales La Familia", sie coverten "Nirgendwo ist’s geiler als in Littenweiler", die Sängerin Stefanie Verkerk von den "Schönen der Nacht", die Mundartdichterin (und BZ-Redakteurin) Ulrike Derndinger und die BZ-Band, die sich über den Hit "Vauban, Vauban, wo bau’n wir unser Häuschen hin" lustig machte. Es sei Zeit an eine Tournee zu denken, verkündete Schälicke selbstbewusst, er denke dabei "so an Umkirch, Opfingen und Waltershofen". Denn schon in Müllheim oder Lahr, räumte er ein, versteht kein Mensch mehr so genau, was diese Freiburger Kulttruppe eigentlich meint, wenn sie sagt: "Ein Hauch von Schießerunterwäsche weht mit dem Höllentäler durch die Nacht."
31.10.2011

 

Jubliäumskonzert 40 Jahre Frl. Mayers Hinterhausjazzer


DIE Gelegenheit: Wer geht auch hin? Jubliäumskonzert 40 Jahre Frl. Mayers Hinterhausjazzer, Ehrenbürger von New Orleans,  die beste und virtuoseste Jazzband, in Freiburg in der Starkenstr. 1971 gegründet, Dixieland-New Orleans-Stil u.a., viele wunderbare CDs
spielen am 23.9.2011 20:00 in Freiburg
Alemannische Bühne, Gerberau 15, Nähe Martinstor

40 Jahre „Frl. Mayer´s Hinterhaus Jazzer" – Jubiläumskonzert 23.9.2011, 20:00 Uhr - Freiburg, Alemannische Bühne Gerberau 15

16,50 € und Ermäßigungen
Kartenreservierung und Vorverkauf
Mo - Fr von 8 - 10 Uhr unter Tel. 0761 44 55 67 & Abendkasse in der Gerberau 15, 79098 Freiburg, jeweils 75 Min. vor Vorstellungs- bzw. Veranstaltungsbeginn.
Kartenvorverkauf Mo - Fr von 9 - 19 Uhr, Sa 9 - 16 Uhr Kartenservice der Badischen Zeitung, per Tel. 0761 496 88 88 oder unter www.reservix.de  (* zzgl. VvK- und Systemgebühr) Tisch-Nr.-Plätze: www.alemannische-buehne.de  dort: Spielplan,

 

Konzert für Trompete und Orgel 10.7.2011 in St.Barbara

Am Sonntag, den 10. Juli 2011, findet in der St. Barbara Kirche Littenweiler um 20 Uhr ein Konzert für Trompete und Orgel statt. Marco Frizenschaf und Felix Ketterer, ehemaliger Ministrant und Pfadfinder der Pfarrei St. Barbara, der hier auch seinen ersten "Auftritt" als Organist erleben durfte, musizieren unter anderem Werke von Tomaso Albinoni, Johann Sebastian Bach, Vincenzo Bellini, Leon Boellmann, Dietrich Buxtehude und Felix Ketterer.
Der Eintritt ist frei, am Ende des Konzerts wird an den Türen eine Kollekte durchgeführt, deren Erlös den ausführenden Künstlern zugutekommt.
www.trompete-orgel.info
28.6.2011

 

Freiburger Bächlechor: Tigerfest reloaded am 9.April im Maria-Hilf-Saal

„Sagen Sie nicht, wir hätten Sie nicht vorgewarnt!“ Denn die Lieder von Georg Kreisler besitzen die einzigartige Gabe, grausige Ereignisse so maßlos zu übertreiben, dass sie am Ende doch ihren Schrecken verlieren und grotesk wirken. Und dazu noch eine Musik, die so gar nicht dazu passen will. Also geben Sie Acht, dann werden Sie sich köstlich amüsieren bei Stücken wie "Taubenvergiften im Park" und „Bidla Buh“.

Freiburger Bächlechor

Tigerfest reloaded

Der Freiburg Bächlechor setzt mit seinen rund 50 leidenschaftlichen Sängerinnen und Sängern die Lieder von Kreisler wiederum eindruckvoll in Szene. Chorleiter Wolfgang Roese dirigiert und begleitet die Stücke virtuos am Flügel. Pointiert und charmant führt Steve, der Conferencier des Bächlechors, durch den Abend. Am 9. April öffnet der Maria-Hilf-Saal, Zasiusstr. 109, ab 19.00 Uhr seine Pforten. Konzertbeginn ist um 19.30 Uhr. Karten gibt es an der Abendkasse für 10,- , ermäßigt 7,- . Karten sind im Vorverkauf erhältlich im ORSO-Büro, Schwarzwaldstr. 9-11, Littenweiler Fahrradeck, Sudetenstr. 22 , Elektro Kümmerle, Kirchzarten.

 

Cellosonaten von Beethoven am 10.12. im Kloster St.Albert in Herdern

Liebe Freunde der Beethoven'schen Cello-Klavier-Musik,
ich möchte Sie und Euch herzlich einladen zu einem Nachmittag in der gastlichen Atmosphäre des Dominikanerklosters St. Albert (Vortragssaal), Ludwigstr. 35 (FR-Herdern), nächsten Freitag, 10. Dezember 2010, 16 Uhr. Wir spielen drei von fünf Cellosonaten von Ludwig van Beethoven (1770-1827):

Op.5 Nr.1 F-Dur (1796)
Op.69 A-Dur (1808)
Op.102 Nr.2 D-Dur (1815)
Martin Müller, Klavier
Eva Bisanz, Cello


Zum Programm: Die Entstehung der « Deux Grandes Sonates pour le Clavecin ou Piano-Forte avec un Violoncelle obligé » Op. 5 geht zurück auf eine Konzertreise im Jahr 1796, die den jungen Virtuosen u.a. an den preußischen Hof in Berlin führten, wo er im preußischen König Friedrich Wilhelm II. einen passionierten Amateurcellisten, und in dessen Dienst zwei der berühmtesten Cellisten ihrer Zeit, die Brüder Jean-Pierre und Jean-Louis Duport, vorfand. Das Cello war vor der Entstehung des Opus 5, der ersten „Klaviersonaten mit obligatem Cello“, durchaus als Soloinstrument gebräuchlich. Bei den Beethoven’schen Sonaten handelt es sich aber gar nicht um eine Weiterentwicklung dieser Gattung (Sonate für Cello mit Klavier/Cembalo/Baßbegleitung), sondern um eine Umformung der Gattung der „begleiteten Klaviersonate“, die bis dato als Klaviersonate mit ergänzendem Violin- oder Flöten-Part vorgekommen war. Das Neue an der Klavier-Cello-Sonate ist, daß das Cello aufgrund seiner tiefen Lage neben melodischer oder begleitender auch alleine die Baß-Funktion übernehmen kann. Aus diesen Voraussetzungen entwickelt Beethoven einen neuartig verwobenen Satz, einen genuinen Cello-Klavier-Satz, in dem das Cello nicht austauschbar (mit einer Violine) oder ersetzbar (durch das Klavier) gedacht werden kann. Alle bedeutenden Cello-Klavier-Sonaten der späteren Zeit sind von Beethovens Werken beeinflußt und nehmen häufig sehr offen Bezug auf sie. Die Auswahl, die wir heute präsentieren, zeigt die Entwicklung der Klavier-Cellosonate innerhalb von Beethovens Schaffen.
Wir freuen uns auf ein interessiertes Publikum!
Herzliche Grüße, Ihre/Eure Eva Bisanz, celloraum ät gmx.de
2.12.2010


 

3. Trommelfestival Tamburi Mundi 4.-8.8.2010 im E-Werk - Schwerpunkt Türkei

In 2010muss der 36-jährige Festivalmacher Coskun erstmals ohne städtische Fördergelder auskommen und den 45 000-Euro-Etat auf eigenes Risiko finanzieren.
Zum ersten Mal findet das Festival in den Räumen des Freiburger E-Werks und der angrenzenden Jazz- und-Rock-Schule statt. "Die Niveauunterschiede in den einzelnen Kursen der letzten beiden Jahre waren zu groß, auch die Teilnehmerzahlen pro Kurs waren zu hoch", erklärt der Freiburger Perkussionist. "Deshalb lassen wir in diesem Jahr immer sechs Kursangebote parallel laufen und schreiben das erforderliche Spielniveau in die Ankündigungen der Workshops." 90 Musiker haben sich bereits für das Kursprogramm angemeldet, die Tages-Workshops stehen aber auch Kurzentschlossenen noch offen: "Gerade bei diesen Kursen haben wir an Teilnehmer aus der Region gedacht", erklärt der Festivalleiter. Die teilweise sehr seltenen Instrumente werden in den Kursen kostenlos zur Verfügung gestellt.
12.7.2010, www.tamburimundi.de, Tel 0177/4606545

 

Rock am Bach 2010 – Jugendliche auf Sponsorensuche

„Rock am Bach“ ist inzwischen ein weit über die Region hinaus bekanntes Open-Air-Festival, das viele Fans hat und zwar nicht nur bei Jugendlichen. In diesem Jahr wird „Rock am Bach“ am 4. September 2010 stattfinden. Die Veranstalter, das autonome Jugendzentrum Kirchzarten e.V. ( AJ ) und das autonome Jugendcenter Burg e.V. ( AC ) sind schon voll im Planungs- und Organisationsfieber: das Finanzkonzept steht schon und die Auswertung der eingegangenen Bewerbungen und die Auswahl der spielenden Bands kommen nun in die heiße Phase. Die Jugendlichen der beiden Jugendzentren widmen sich mit viel Engagement der Organisation dieses Open-Air-Konzertes und leisten viele ehrenamtliche Stunden, zum Großteil neben Schule, Ausbildung, Arbeit und Studium her. An die 40 aktive Helfer ermöglichten im vergangenen Jahr eine reibungslose Durchführung des Festivals. „Rock am Bach“ ist ein Projekt, das die jungen Menschen begeistert. Über die Jahre hinweg haben sie viel Erfahrung gewonnen und meistern die vielfältigen und umfangreichen organisatorischen Aufgaben mit wachsender Professionalität. Nicht zuletzt bereichert die Veranstaltung auch das soziale und kulturelle Leben im Dreisamtal. Bedingt durch eine Einbruchserie, die beide Jugendzentrum heimsuchte, fehlen den Einrichtungen momentan finanzielle Polster. Deshalb sind die Jugendlichen in diesem Jahr besonders auf finanzielle Mittel durch Sponsoren angewiesen und hoffen auf großzügige Unterstützung.
Dagmar Engesser, 7.5.2010, www.dreisamtaeler.de

 

Gottfried Menner: Alleinunterhalter und Tenor im Gesangsverein Ebnet

Gottfried Menner ist das, was man ein Urgestein nennt. 1940 in Ebnet geboren, ist der gelernte Schreiner und spätere Orgelbauer dort bis heute tief verwurzelt. Seit mehr als 50 Jahren singt er als Tenor im Gesangverein, ist Sangwart und 2. Dirigent. Er sang im Kirchenchor, leitete den Kinderchor und tritt bis heute als Alleinunterhalter oder im Duett mit Doris Rombach als "Dreisamspatzen" auf. Beim Ebneter Christkindlemarkt spielt Menner Weihnachtslieder auf einer selbst gebauten Drehorgel. Er hat vier Kinder und lebt mit seiner Frau in Ebnet.
Macht Singen glücklich?
Ich denke schon. Ich singe jeden Tag, und es tut mir gut. Weil man sich beim Singen öffnen muss, tief durchatmen. Am liebsten singe ich übrigens im Wald, da hören die Bäume zu und manchmal antwortet sogar ein Vogel.
Sie sind ein eherner Verfechter des deutschen Volksliedes.
Unbedingt. Es ist wichtig, dass wir dieses Liedgut nicht verlieren. Viele unserer Volkslieder sind weltbekannt und werden auch im Ausland gemocht, da dürfen wir ruhig ein bisschen stolz drauf sein.
Was wollten Sie als Kind werden?
Maler.
Ihr Lieblingsplatz in Freiburg?
Die St. Wendelinskapelle bei Ebnet.

Komplettes Interview vom 11.3.2010 bitte lesen auf
www.badische-zeitung.de/freiburg/sagen-sie-mal-beim-kochen-bin-ich-fuer-den-salat-zustaendig-

Gottfried Menner in der Zehntscheuer am 2.12.2007

 

Musikgarten Dreisamtal: Eröffnungsfeier im Alegria da Vida in Kirchzarten

Einen wunderschönen Tag voller Klänge und Spaß durften Familien am 2. Februar 2010 im Alegria da Vida in Kirchzarten bei der Eröffnungsfeier vom Musikgarten Dreisamtal erleben! Die Eltern mit ihren Kindern hatten die Möglichkeit, die hohe Kunst eines Live-Konzerts hautnah zu erleben. Frei nach dem Motto: auch wenn ein 2-3-Jähriges Kind nicht in die Oper gehen kann, kommt im Musikgarten Dreisamtal eine Opernsängerin zum Kind. Die Sängerin Anna Schirajeva (Mezzo-Sopran) verzauberte alle Anwesenden mit ihrer großartigen Stimme, voller Koloratur und Ausdrucksfähigkeit. Die Konzert-Pianistin Mzia Jajanidze verdiente mit ihrer pianistischen Darstellung von „Hexe“ aus Musorgski „Bilder einer Ausstellung“ einen kräftigen Applaus. Die kraftvollen Akkorde durch die ganze Flügel-Tastatur vermittelten allen ein absolut klares Bild von einer Hexe, die im Wald herumwirbelt. Gitarrist Roman Babiychuk weckte durch seine virtuose Technik vielleicht bei dem einen oder anderen Kind den Wunsch, auch mal selbst Gitarre zu spielen. Pipi-Langstrumpf überraschte jedes Kind mit einem kleinen Geschenk. Und ganz begeistert waren alle vom Zauberer Ratzfatz, der alle zum Staunen brachte. Auch die 7-jährige Tochter der Organisatorin Olga Schwär, Chantal Maria, hat am Flügel zur musikalischen Umrahmung beigetragen – mit zwei Werken aus dem 19. Jahrhundert. Zum Schluss musizierten alle: jeder bekam ein Instrument und Olga Schwär begleitete das „Orchester“ am Flügel. Und die glücklichen Gewinner der Quiz-Verlosung freuten sich über Ihre Geschenke - Janosch Nicolaj, Kirchzarten über 2 Musikgarten-Glöckchen, Johanna Voßler, Freiburg, über einen schönen Kindergarten-Rucksack, und das Baby Emily Ehrhardt besucht den nächsten 3-monatigen Musikgarten-Kurs mit 50% ermäßigter Kursgebühr. Olga Schwär bedankt sich ganz herzlich bei allen Eltern, die sich die Zeit genommen haben und bei dem Schneegestöber nach Kirchzarten gekommen sind! Ganz herzliches Dankeschön gilt allen Partnern und Sponsoren, die den Wert dieser wertvollen Arbeit erkannt haben und deshalb Musikgarten Dreisamtal mit allen teilnehmenden Familien ideell, materiell und finanziell unterstützen:

Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald, Programm STÄRKE
Sparkasse Hochschwarzwald 
Firma Holzbau Schwär, Oberried; Familien Hotel "Zum Schützen", Oberried-Weilersbach; Firma Orecchia und Springorum, Bodenbeläge, Oberried; Team Grün Furtner, Unteribental; Back und Waffelhäusle, Oberried; EDV-Thomann, Oberried; Schwarzwaldgasthaus "Goldener Adler", Oberried; Vermögensberatung P. Friedrich,  Sulzburg; "Dreisamtäler", Kirchzarten; Lorenz Fensterbau, Oberried.

Musikgarten Dreisamtal, 11.2.2010

 

Weltbekannte Gambistin Hille Perl beim Klosterkonzert Oberried

Oberried (glü.) Heute ist sie die vielleicht beste, bestimmt aber die bekannteste Gambistin der Welt – und die einzige Gambenprofessorin Deutschlands. Und mit Sicherheit die erste und letzte Gambistin, die je im ZDF-Morgenmagazin ihre neueste CD vorgestellt hat. Keine Frage: Hille Perl ist der „Popstar der Alte-Musik-Szene“. Ihr Credo: „Musizieren ist die beste Art der Kommunikation zwischen Menschen.“ Mit ihrem temperamentvollen Spiel, das aus Alter Musik einen zeitgenössischen Sound destilliert, der erstaunlich viele junge Menschen berührt, hat Hille Perl die altehrwürdige Viola da Gamba, die seit Bachs Zeiten eigentlich aus dem Konzertleben verschwunden war, in ein modernes Instrument verwandelt. Und mit ihrer Begeisterung für die Viola da Gamba fragt Perl rein rhetorisch: „Was klingt besser als eine Gamba?“ Und antwortet selbst: „Na, zwei Gamben natürlich!“ Mit der mehrfach ausgezeichneten Münchener Gambistin Friederike Heumann hat sie eine ideale Partnerin gewonnen, um ihr kleines Frage-Antwortspiel auch beim nächsten Konzert in der Wallfahrtskirche Mariae Krönung im Kloster Oberried am kommenden Sonntag, dem 15. November 2009 um 19 Uhr musikalisch zu beweisen. Das Programm, das die beiden in Oberried spielen werden, ist jener süßen Melancholie des Elisabethanischen Zeitalters gewidmet, wie sie in der Gambenmusik aus dem England des beginnenden 17. Jahrhundert zum Ausdruck kommt. 1621 war Robert Burtons berühmtes Kompendium „Anatomie der Melancholie“ erschienen, in dem er feststellt, dass England von allgemeiner Unzufriedenheit, von Aufrühren, Armut und Kriegen geplagt sei. Im England des 17. Jahrhunderts hatten die verschiedensten Spielarten der Melancholie – von Trübsinnigkeit und Langeweile bis zum Spleen – das Ausmaß einer Mode angenommen. Deshalb hatte noch Kant bekanntlich gespottet: „Die Engländer erhenken sich, um die Zeit zu passieren.“ Mit Kant kann die europäische Aufklärung geradezu als ein Feldzug gegen die Melancholie verstanden werden. In ihrem Licht erscheint der Melancholiker als vernunftlose Unperson, die sich den Segnungen des Fortschritts, der vernünftigen Religion und der humanen Moral ebenso strikt verweigert wie den Utopien und Verheißungen allgemeinen Glücks, mit denen Staaten und aufgeklärte Ordnungsmächte locken. So verkörpert der Melancholiker als Dissident und Feind der Ordnung das Andere der Vernunft. Diesem Anderen verleiht die Gambenmusik jener Zeit eine Stimme, die wohl niemand eindrücklicher und anschaulicher in die Anmutung der Gegenwart übertragen kann als Hille Perl gemeinsam mit Friederike Heumann. Der Eintritt kostet 14 Euro, Kartenvorverkauf und Reservierung in der Tourist-Info Dreisamtal in Kirchzarten, Telefon 07661-907980 und an der Abendkasse ab eine Stunde vor Konzertbeginn. Infos sind auch unter www.konzert-im-kloster.de  zu finden.
Gerhard Lück, 14.11.2009, www.dreisamtaeler.de

 

Deutscher Heimatrock meets Freiburger Hip-Hop

Benefiz-Doppelkonzert: Diese wunderbare Band mit Gonzales La Familia zugunsten “Haus 197”

Ein lauer Sommerabend am Freitag, den 24.7.09. Im Nebenraum der Pizzeria La Corona ist gegen 20 Uhr noch nicht viel los. Die Musiker der wunderbaren Band stehen draußen vor der Tür, reden und rauchen. Sie warten darauf, dass noch mehr Fans kommen, ihre wunderbare Musik zu hören. Sonst ist doch immer großer Andrang, wenn "Die" Band spielt. Wurde zu wenig PR gemacht? Oder sind doch viele Littenweilerer bei der Versammlung des Bürgervereins? Dieser tagt wenige Meter nebenan im Bürgersaal, den die Band ursprünglich für ihr Konzert nutzen wollte. Aber nun endlich gegen 20.30 Uhr strömt das Volk ins Innere des Saales. Die über 60-Jährigen setzen sich auf die wenigen Stühle, die am Rand stehen.
Mit dem "Dreisam-Song" geht es los, dann weiter übers "Strandbad". Alles hier bekannte Locations, die besungen werden. Bei "Green-City" dürfen dann alle Zuschauer so richtig mitsingen. Jack zeigt seine Chorleiterkünste. Es gibt neue Songs. "Gundelfingen", ohne Handyempfang und Busanschluss kommt nicht so gut weg. Auch "Friedel" schneidet im Vergleich zu uns braven Littenweilermern in Sachen Moral schlecht ab. Die Zuhörer sind dankbar, dass sie so Gutleut sind, denn sie haben den Eintritt zugunsten vom Haus 197 gespendet. Es macht gute Arbeit für die Jugend in Littenweiler. Auf Jacks Frage, wer denn in einer festen Paarbeziehung lebt und eine Nebenbeziehung hat, für Sex und so, da meldet sich niemand. Manche schauen sich verstohlen um, aber dann sind doch alle beruhigt. "Nirgends ist es geiler als in Littenweiler" ja auch das singt Dennis. Wie gut, wenn das eben in den eigenen vier Wänden bleibt.

Daheim ist es doch am schönsten, meint nun die ältere Generation. Einige machen sich schon auf den Heimweg. Draußen stehen noch ein Haufen Jungs und Mädels an der Kasse. "Spielen sie schon" fragt ein Jüngling mit verdrehter Käppi? "Nein, das sind noch die 50 - 60-Jährigen" antwortet ein Mädel, bei dem man sich fragt, ob sie schon Auto fahren darf. Sie kommen nur, um "Gonzales La Familia” zu hören, eine echte Freiburger Hip-Hop Kultband. Jetzt wird klar, dass es sich bei dem Doppelkonzert um ein generationsübergreifendes Projekt, zugunsten der Jugendarbeit handelt. Jung und Alt gemeinsam stark, klasse. Die Jugend strömt in den Saal, schiebt die nun überflüssigen Stühle an den Rand und fängt an zu bouncen. Die Stimmung ist super. Die Texte sind nun nicht mehr jugendfrei. Doch das Beste kommt zum Schluss. Jung und Alt spielen gemeinsam. Die wunderbare Vorband begleiten Gonzales beim Hip-Hop. Irgendwann kann selbst Mike am Bass nicht mehr an sich halten und hüpft, wie ein Gummiball auf der Bühne auf und ab. Die Stimmung im Saal kocht. Das ist wahre Begeisterung. Zum Ausklang spielen die beiden Bands gemeinsam den "Kandel im Wind", ein echtes Heimatlied. Das haben sie schon am Heimatabend im Jazzhaus vor begeistertem Publikum aufgeführt. Aber hier in Littenweiler, da ist die wahre Heimat der echten Fans und die von Dennis, dem Texter aller dieser wunderbaren Lieder von dieser wunderbaren Band.
7.8.2009, Dr. Anja Lusch,  Littenweiler Dorfblatt


Musikalisches Märchen: Mit Oskar und Emilie durchs Jahr

Kooperation von MV Littenweiler, Reinhold-Schneider-Grundschule und Raum für Darstellung und Tanz

Am Sonntag, dem 10. Mai, präsentieren Kinder und Jugendliche des MV Littenweiler, der Reinhold-Schneider-Grundschule und der Modern-Dance-Schule Brönnimann das Musikalische Märchen „Mit Oskar und Emilie durchs Jahr“. Bekannte Lieder und Stücke wurden von Nikolaus Reinke, der das Projekt leitet, eigens für diese Veranstaltung neu arrangiert und den einzelnen Gruppen quasi auf den Leib geschrieben. Er erdachte auch die Geschichte von Oskar, dem Eichhörnchen und Emilie der Schwalbe, die sich im Frühling auf ihrem Lieblingsbaum kennen lernen und  gemeinsam ein interessantes Jahr erleben. Seit Anfang Februar trifft sich immer montags das für diese Veranstaltung gegründete Schulorchester, ein kleines Streichensemble, dessen Mitglieder hier erste Orchestererfahrung sammeln. Ebenso fleißig probt der Schulchor der Reinhold-Schneider-Schule. Vororchester, Jugendorchester, Kinderpercussion und das Blockflötenensemble des Musikvereins waren im März auf einem Probenwochenende in Lenzkirch um sich gemeinsam auf das Konzert vorzubereiten. Einen besonderen Akzent setzen Schülerinnen der Modern-Dance-Schule Brönnimann. Alle Akteure würden sich über reges Interesse der Bevölkerung und viele Besucher freuen.

Die Veranstaltung findet am Sonntag, dem 10. Mai, um 11.00 Uhr in der Aula der Pädagogischen Hochschule statt. Der Eintritt ist frei, Spenden zur Deckung der Unkosten werden gerne entgegen genommen. Im Anschluss an das Konzert bietet der Förderverein der Schule einen kleinen Umtrunk an.
Gisela Heizler-Ries, 29.3.2009, Littenweiler Dorfblatt

La Chapelle de la Vigne spielt Basch'sche Kantaten

Liebe Musikfreunde,
zu Beginn des WS 08/09 gründete sich ein Ensemble aus Studierenden der MHS Freiburg und Karlsruhe mit dem schönen Namen <<La Chapelle de la Vigne>> und dem Ziel, die Bach'schen Kantaten auf "alten" Instrumenten zu erproben und ind Gottesdiensten und Konzerten aufzuführen. Drei dieser Kantaten werden wir in den nächsten beiden Wochen in Offenburg, Saarbrücken, Müllheim und Freiburg aufführen, und Sie/Euch ganz herzlich zum Besuch dieser Konzerte einladen. Auf dem Programm stehen die Dialogkantate "Ich geh uns suche mit Verlangen" BWV 49 (mit konzertierender Orgel), die Bass-solo-Kantate "Ich habe genug" BWV 82 und die Sopran-Solo-Kantate "Ich bin vergnügt in meinem Glücke" BWV 84. Die Konzerttermine und -orte sind:

Freitag, 13.03.09, 20 Uhr, evangelische Stadtkirche Offenburg
Freitag, 20.03.09, 20 Uhr, katholische Pfarrkirche Herz-Jesu, Müllheim
Samstag, 21.03.09, 20 Uhr, katholische Pfarrkirche St. Andreas, Freiburg-Weingarten und
Sonntag, 22.03.09, 19:30 Uhr, katholische Pfarrkirche Bruder Klaus, Gundelfingen


Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei, über Spenden freuen wir uns natürlich sehr. Über Ihr/Euer Kommen würden wir uns sehr freuen!

La Chapelle de la Vigne
Lucile Chionchini, Sopran
Frederik Baldus, Bass
Menno Koller, Oboe
Maria Egenhofer, Violine
Lisa Wolf, Violine
Julia Beller, Viola
Eva Bisanz, Violoncello piccolo, eva.bisanz@gmx.de
Anne Beller, Violoncello
Markus Brückner, Contrabass
Bernhard Schmidt, Orgel

16.3.2009, La Chapelle de la Vigne



 

MV Kirchzarten: Ehrungen für engagierte Proben- und Konzertarbeit

Kirchzarten (glü.) Im Mittelpunkt der jetzigen Generalversammlung des Musikvereins Kirchzarten (MVK) stand die Ehrung verschiedener Mitglieder für ihr über Jahre hinweg geleistetes Engagement. Gerne zeichneten die Vorstände Oliver Trenkle und Tobias Janz drei Musiker für deren stete Mitgliedschaft aus: Constanze Ott (Horn) ist seit drei Jahrzehnten Musikerin, Susanne Klingele (Klarinette/Oboe) und Johannes Zipfel (Trompete) unterstützen den MVK beide seit jeweils 15 Jahren. Die Treue über ein Kalenderjahr hinweg dokumentieren die Preise für rege Teilnahme an den Aktivitäten des Vereins an Beate Mann, Valentin Willmann, Susanne Klingele sowie Melanie Kott. Mit allen Proben, Konzerten und sonstigen Aktivitäten waren sie bei über 80 „Einsätzen“ im Jahr dabei. Umrahmt wurde die Generalversammlung vom Großen Orchester unter der Leitung des Dirigenten Michael Schönstein. Den offiziellen Gruß der politischen Gemeinde überbrachte Bürgermeister-Stellvertreter Franz Kromer. Als regelmäßiger Besucher der MVK-Konzerte wusste er, welche Leistung zu würdigen war. Er ging auch auf den fehlenden eigenen Proberaumes ein und bestätigte, dass der Gemeinderat die Bedeutung dieses Problems erkannt habe. Erfreuliche Neuigkeiten gab es aus der Jugendarbeit zu berichten. Deren Hauptprojekt ist das neue Jugendorchester. Die große Resonanz zeigt dem Musikverein Kirchzarten, mit dieser Nachwuchsförderung auf dem richtigen Weg zu sein. Der erste Auftritt beim Jahreskonzert war besondere Motivation für die Jugendlichen und deren Eltern. Die Pläne für 2009 erfreuten alle, besonders die im Frühjahr anstehende Konzertreise nach Verlar unweit von Paderborn.
Gerhard Lück, 5.2.2009, www.dreisamtaeler.de

 

Paul Giger und "chant 1450" musizieren in der Klosterkirche Oberried

Paul Giger gehört zu den „größten, besten und kreativsten Geiger der Welt“ und gastiert in der Klosterkirche Oberried. Foto: Veranstalter

Oberried (glü.) Mit einem hochkarätig besetzten musikalischen Experiment geht die erfolgreiche Oberrieder Reihe „Konzert im Kloster“ am kommenden Sonntag, dem 23. November 2008 um 19 Uhr in der Wallfahrtskirche Mariae Krönung für dieses Jahr zu Ende. Zu Gast ist dann beim Kulturkreis Oberried das Ensemble „chant 1450“, das zu den führenden Formationen gehört, die sich in Europa dem „A cappella-Repertoire“ des 15. und 16. Jahrhunderts widmen. Eine Spezialität von ihnen ist die offene Zusammenarbeit mit Künstlern aus anderen musikalischen Genres.

Für das Konzert in Oberried hat sich „chant 1450“ daher mit dem international renommierten Schweizer Komponisten und Violinisten Paul Giger zusammengetan. Seine Improvisationen für „Violine solo“ werden wie musikalische Einwürfe, Zwischenrufe oder Antwortrufe die zumeist mehrstimmigen geistlichen Gesänge „im englischen Stil“, darunter übrigens viele Mariengesänge, zu einem stimmigen Programm verbinden. Dabei bildet die Wallfahrtskirche Mariae Krönung mit ihrer herausragenden Akustik einen idealen Klangraum für diese besondere musikalische Dramaturgie aus Solovioline und früher Vokalpolyphonie.
Paul Giger ist ein Grenzgänger zwischen den musikalischen Welten des Barock und des Jazz, der Improvisation, der Moderne und der Folkolore. Paul Giger beschränkt seine Auftritte pro Jahr auf eine kleine Zahl. Der amerikanische „All Music Guide“ feiert ihn als den „vielleicht“ größten, besten und kreativsten Geiger der Welt. „Für den Kulturkreis Oberried ist das eine große Ehre“, freut sich Rolf Rosenkranz, „einen so herausragenden Künstler zu Gast zu haben und mit einem so spannenden und außergewöhnlichen Konzertprogramm das Jahr 2008 zu beschließen.“

Der Eintritt beträgt 14 Euro. Kartenvorverkauf und Reservierung sind bei der Tourist-Info Dreisamtal in Kirchzarten, Hauptstrasse 24, Tel. 07661 907980 möglich. Die Abendkasse ist eine Stunde vor Konzertbeginn geöffnet. Mehr Infos zum Programm des Kulturkreises Oberried.

Gerhard Lück, 20.11.2008, www.dreisamtaeler.de

  

 

 

 

  Manfred "Many" Siewert: Bewegender Abschied - Elvis lernt Alemannisch

Am Ende, als nach den drei bewegenden Trauerreden und den Gebeten der Sarg aus der Einsegnungshalle gebracht wurde, kam seine Stimme noch einmal vom Band und Many Sievert sang "It’s now or never", ehe er dann auf dem Hauptfriedhof beigesetzt wurde. Mehrere Hundert Trauergäste begleiteten Freiburgs Rock’n Roller Nummer eins auf seinem letzten Weg.

Als einen Botschafter von Freiburg, als einen Star ohne Allüren hatte zuvor Oberbürgermeister Dieter Salomon unter Tränen seinen Freund Many gewürdigt. "Wir nehmen nicht von einem Star auf der Bühne, wir nehmen von einem Menschen Abschied", meinte Vikar Stefan Meisert. Many Sievert sei ein besonderer Mensch gewesen — einer, der Licht in die Welt gebracht habe und mit seinen Talenten den Himmel auf der Erde sichtbar gemacht habe, so der Vikar. Unbändige Lebensfreude trotz seiner Krankheit, Fröhlichkeit, Ehrlichkeit — dafür habe Many gestanden, sagte Oberbürgermeister Dieter Salomon. Er habe das Positive im Leben gesehen und er sei der beste Kumpel, der hilfsbereiteste Mensch gewesen. "Er war ein Großer, der sich selbst nie groß und wichtig genommen hat — es war eine Ehre, ihn als Freund gehabt zu haben" , so Dieter Salomon. Unvergesslich, unsterblich sei Many und wenn der kleine jetzt den großen Elvis treffe, dann sei es sicher so, dass der große Elvis jetzt Alemannisch lerne. Auch AOK-Geschäftsführer Wolfgang Schweizer nahm nicht nur Abschied vom ehemaligen Kollegen, sondern auch von einem Freund. Auch Schweizer ist fest davon überzeugt, dass Many Sievert den Rock’n- Roller-Himmel aufmischt. 42 Jahre arbeitete Manfred Sievert für die AOK und er sei "der integrativste Kollege gewesen, den man sich vorstellen konnte" . Er war nicht nur der perfekte Charmeur, sondern auch kompetent und gewissenhaft und — wer hätt’s gedacht — durchaus auch mit preußischen Verwaltungstugenden ausgestattet, so Schweizer. "Er war einer wie kein Zweiter, ein Typ, ein Original, wie es ihn so nicht wieder gibt" , meint ZMF-Gründer Alexander Heisler. "Und: Er hat uns mehr gegeben, als wir ihm zurückgeben konnten" , meinte Heisler. Er erinnerte an Manys berühmten Handkuss: Er sei der Gentleman des Rock’n Roll gewesen, ein Gesamtkunstwerk, und beim ZMF auch immer so etwas wie der Zeltseelsorger. Heisler nannte Many Sievert einen begnadeten Musiker von professioneller Güte: "Many trifft Elvis auf Augenhöhe." Es waren viele Menschen, die sich Tränen aus den Augen wischten, als Ray Austin für seinen Freund zum Abschied das Gospel "Just a closer wallk to thee" sang und sich von ihm verabschiedete: "Mach’s gut, Many."
Joachim Röderer , 30.9.2008, BZ

 

Nun trifft der kleine den großen Elvis
 
Many Sievert, Freiburgs "King of Rock ’n’ Roll" , ist gestern gestorben — mit seinen Teddyshakers war er eine Kultfigur der Stadt

Am Ende war es ein Kampf, den auch einer wie er nicht gewinnen konnte. Many Sievert, Freiburgs King of Rock ’n’ Roll, Original der Musikszene, in der ganzen Stadt bekannter bunter Hund, ist am Dienstagnachmittag gestorben. Krebs- und herzkrank war er, unter anderem, es kam zu Komplikationen, auch eine Operation im Josefskrankenhaus konnte ihn nicht mehr retten. Vor kurzem noch hatte er seinen Geburtstag gefeiert. Many wurde 62. Ganz überraschend kam es nicht. Wer Many nur ein wenig näher kannte, der wusste ziemlich genau, wie es um ihn stand. Denn Many war ein mitteilsamer Mensch. Auf der Bühne, mehr noch im Privaten. Witze wusste er viele, auch über sich selbst hat er viele gemacht, über seine Krankheiten. Und hat damit sich selbst und seinem Gegenüber den Schrecken über die Diagnose genommen. Ein Plauderer, ein Charmeur, ein Gentleman unter den Rock ’n’ Rollern, so haben ihn viele kennengelernt. Und auf der Bühne ein Showman, so haben ihn noch mehr gesehen. In beidem war Many ein Kind der alten Schule, der 50er-Jahre. Obwohl er den Rock ’n’ Roll erst 1960 kennengelernt hatte: Little Richard im Fernseher in einer amerikanischen Soldatenbar. Elvis Presley wurde dann sein Idol. Dessen Lieder er nachsang. Legendär ist die Geschichte, wie die Teddyshakers entstanden, 1971 aus einer bierbedingten Notlage heraus. Many, der AOK-Angestellte, hatte sich einem Diskobesitzer per Unterschrift auf einer Serviette zu einem Auftritt verpflichtet. Nur: Many hatte gar keine Band. Studentenfreunde, die eigentlich Kunstrock à la Genesis machten, halfen aus. 1976 tat man sich wieder zusammen — und blieb 25 Jahre in der Originalbesetzung beieinander. Many and the Teddyshakers wurden Kult: Wenn sie im "Neumeyer" spielten, konnte niemand umfallen, so eng standen die Leute. Und am nächsten Tag ging Many wieder zur AOK. Beim Zelt-Musik-Festival fand die Band dann ihre Heimat. Viele Jahre lang war ihr Konzert stets das erste, das ausverkauft war. Wie ein altes Zirkuspferd, erzählte Many mal, sei er immer schon während des Aufbaus der Zelte schnuppern gegangen. Als klar wurde, wie krank Many war, organisierten seine Band und der ZMF-Gründer Alexander Heisler, auch Freund und Arzt Manys, ihm dieses Jahr einen großen Abschiedsabend. Alte Mitmusiker gesellten sich noch einmal zu den verjüngten Teddyshakers. Sänger-Freunde übernahmen das Mikro, wenn Many pausieren musste. Im Publikum war Freiburgs Prominenz versammelt, vom OB bis zum SC-Vorsitzenden. Viele alte Fans standen im Zelt — und davor, wenn sie keine Karte mehr bekommen hatten. Many gab noch einmal den Presley, sang "Hound Dog" und "It’s Now Or Never" . Schon damals hätte es passieren können, hinter dem Zelt stand alles für einen Notfall bereit. Jetzt aber ist es wirklich passiert — der Elvis von der AOK, wie man Many nannte, trifft den großen Elvis.
Thomas Steiner , 25.9.2008, www.badische-zeitung.de
 

Goodbye Many

Many Sievert - so kannte man ihn

"Rock´n´Roll forever and ever!!!" lautete das Motto beim diesjährigen ZMF-Auftritt von Many and the Teddyshakers. Gleichzeitig war es Many´s Abschiedsauftritt. Many war ein Freund, Fan und Förderer des ZMF. Er war von der ersten Stunde, als das ZMF 1983 geboren wurde, immer mit dabei. Die Konzerte von ihm und seinen Teddyshakern waren berühmt-berüchtigt und legendär. Das ZMF-Team nimmt Abschied von einem der ganz Großen der Freiburger Musikszene. Many Sievert ist am Dienstag, 23. September, aufgrund seiner schweren Erkrankung verstorben. Wir werden ihn vermissen und uns an seinen letzten Auftritt und die Abschiedsparty zusammen mit seinen Bandkollegen und Freunden Konrad (Conny) Bläsi, Wolfgang Erwe, Niels Kaiser, Michael (Mitch) Schillinger, Elke Sachsenmaier, Shane Brady, Kai Kienast, Ex-Teddyshakers-Gitarrist Dr. Georg Weirich und Ex-Teddyshakers-Schlagzeuger Dr. Matthias Rilling auf dem ZMF, erinnern. Danke Many für die tolle Zeit, die unvergesslichen Augenblicke und die zahllosen umjubelten Auftritte, die Du uns allen beschert hast. Das ZMF-Team wünscht Many´s Angehörigen und Freunden viel Kraft und alles Gute. Wie Thomas Steiner von der Badischen Zeitung schrieb: "Der Elvis von der AOK, wie man Many nannte, trifft den großen Elvis."
25.9.2008, www.zmf.de

 

 

Junge Musiker für Nachwuchsorchester Kirchzarten gesucht

Musikverein Kirchzarten gibt seiner Jugendarbeit neue Richtung – Am Dienstag ist erste Probe

Der Musikverein Kirchzarten startet mit seinen jungen Musikern ein neues Nachwuchsorchester. Alle am Anfang ihrer musikalischen Ausbildung stehenden Mädchen und Jungen sind eingeladen, sich bei diesem neuen Projekt zu beteiligen. Der Dirigent des großen MV-Orchesters, Michael Schönstein, übernimmt den Aufbau des Jugendorchesters. Der Musikverein kann somit auch die Kontinuität in der weiteren musikalischen Entwicklung gewährleisten. Neben dem musikalischen Engagement stehen auch andere gemeinsame Unternehmungen wie Ausflüge, Workshops oder Hüttenwochenende auf dem Programm. Interessierte sind herzlich zur ersten Probe am Dienstag, dem 16. Sept. 2008 von 18:30 bis 19:30 Uhr in den Proberaum des Musikvereins, der im Untergeschoss des Kirchzartener Feuerwehrgerätehauses im Gewerbegebiet Keltenbuck befindet, eingeladen. Wer an der ersten Probe nicht teilnehmen kann, sollte sich trotzdem bei Michael Schönstein, Holzeckstr. 10, 79199 Kirchzarten, Tel. 07661 909802, Fax 07661 909803 oder per eMail an dirigent@mv-kirchzarten.de  melden.
Gerhard Lück, 11.9.2008, www.dreisamtaeler.de

Philadelphia Band: Zauberhafte Töne auf den Straßen

Die Geschwister Trommsdorff aus Bayern erobern Freiburg mit ihrer Musik — nun spielt die Band Philadelphia sogar auf dem ZMF

Es war im Sommer 2007, als Philadelphia geboren wurde. In der Freiburger Innenstadt packten Lena, Lugi und Max aus Bayern ihre Instrumente aus und sangen los. Ihre Musik verzauberte die Zuhörer so sehr, dass sie ihnen vorschlugen, nach Südbaden zu ziehen. Mittlerweile ist Freiburg die Heimat der Geschwister, der Augustinerplatz ihre Bühne. Und demnächst spielen sie sogar beim Zeltmusikfestival. Wenn die Trommsdorffs in der Freiburger Innenstadt unterwegs sind, bildet sich innerhalb weniger Minuten ein Halbkreis um das Trio. Mehr als 100 Zuhörer sind es manchmal. Wer sie hört, muss einfach stehenbleiben, denn ihre Stimmen sind so ungewöhnlich. Lena (22), Lugi (26) und Max (27) singen dreistimmig: Klar, deutlich und mit viel Gefühl. Kein Mikro, keine lauten Instrumente. Nur ein Kontrabass, eine Gitarre und Percussionsinstrumente ergänzen den zauberhaften Gesang. Alle Stücke haben sie selbst komponiert und eigene Texte dazu geschrieben. Jazz-Pop nennen sie ihre Musik. Die drei Trommsdorffs wissen, was sie tun: Seit sie Kinder sind, singen sie. Zu Hause in Mittenwald in Oberbayern wurde das Wohnzimmer zur Bühne. Und auf Autofahrten sangen die Eltern mit den Kindern im Kanon. Später feilten Max und Lugi bei den Regensburger Domspatzen an ihrer Stimme, Lena im Kinder- und Madrigalchor. So richtig los ging es mit der Geschwister-Band im Herbst 2006. Nachdem Max drei Tage im Keller des Vaters werkelte, stand er plötzlich mit einer Holzkiste vor Lenas Tür. "Damit spielst du jetzt," hat er gesagt. Das Philadelphia-Schlagzeug mit kleiner Trommel, Mini-Becken, Shake-Ei und Fahrradklingel bildet seither den Mittelpunkt der Band. "Das Schlagzeug hat zwei Schlaufen, damit kann ich es mir auf den Rücken schnallen" , sagt Lena. "Du?" , die Brüder lachen. Meistens würden doch sie das Schlagzeug tragen. Lena sieht das anders. Wenn die Geschwister sich mal nicht einig sind, entscheidet übrigens die Trommsdorffsche Zwei-Drittel-Mehrheit. "Einen Chef gibt es nicht", sagt Lugi. Dass die Geschwister in Freiburg zusammen Musik machen, ist geplanter Zufall. Im Herbst 2007 packten sie ihre Koffer, um nach Südbaden zu ziehen. Die Idee entstand so spontan wie ihre Konzerte. Im Sommer 2007 waren sie auf Straßenmusiktour und kamen zufällig nach Freiburg. "Warum zieht ihr nicht hierher? Ihr würdet gut nach Freiburg passen" , fragte ein begeisterter Zuhörer. "Warum nicht?" , dachten sich die Geschwister. Ein anderer schlug ihnen einen Namen für ihr Trio vor: "Brother and Sister-Love" . Die kreativen Bayern übersetzten die Worte ins Altgriechische: Philia für Liebe, adelphe und adelphos für Schwester und Bruder. Philadelphia! Heute lebt jeder der drei in einer WG. Zwei bis drei mal die Woche treffen sie sich zum Proben — je nachdem, wie viel Zeit bleibt. Lena macht eine Ausbildung zur Ergotherapeutin, Max holt sein Abi nach und Lugi studiert Sport, Latein und Englisch auf Lehramt. Am liebsten packen die Geschwister ihre Instrumente, um in der Freiburger Innenstadt zu musizieren. Unter den Arkaden am Bertoldsbrunnen spielen sie wegen der guten Akustik; und am Augustinerplatz wegen der Atmosphäre. Ihre Musik kommt an: "Unplugged mögen die Leute" , sagt Lugi. Oft purzelt dann Silbergeld in den Gitarrenkoffer. Alle Altersgruppen seien vertreten: Kinder, Erwachsene, Omas, Opas, Teenies. "Manchmal wollen die uns nicht mehr gehen lassen" verrät Lena.

Aber das Leben eines Straßenmusikers kann manchmal auch hart sein: Vor kurzem mussten Philadelphia ein Konzert am Augustiner plötzlich abbrechen. "Irgend jemand hat die Polizei gerufen" , erzählt Max. Ruhestörung. Zwei Polizisten rückten an. Die Stadt Freiburg hat klare Regeln für Straßenmusiker definiert. Auf einem Merkblatt steht genau, wann man wie lange mit welchen Instrumenten Musik machen darf. Spätestens um 18.45 Uhr dürfen Straßenmusiker nicht mehr auftreten, Sonntags sowieso nicht. Verboten sind laute Instrumente wie Trommeln und Trompeten — und Tonverstärker. Außerdem dürfen maximal 45 Minuten an einer Stelle gespielt werden, dann müssen die Künstler weiterziehen. "Wenn die Stimmung gut ist, fällt das schwer," sagt Lugi. Freiburg ist kein besonders heißes Pflaster für Straßenmusiker. Meist reagieren die Beamten erst, wenn es Beschwerden gibt. Die drei Trommsdorffs haben schon in vielen deutschen Städten gespielt. "Überall sind die Vorschriften anders" , sagt Max. Ihre Erfahrung: Je kleiner der Ort, desto weniger Regeln. Und was passiert, wenn man gegen die Vorschriften verstößt? "Bisher zum Glück noch gar nichts" , sagt Lugi.
Mit dem Umzug nach Freiburg haben die drei ihre Bandkarriere mächtig beschleunigt. Gerade haben sie die erste CD veröffentlicht: Für "No bad people" standen sie ein halbes Jahr im Tonstudio, investierten viel Zeit, Energie und Geld. "Es läuft gut an, wir haben schon 400 CDs verkauft" , freut sich Lugi. In zwei Wochen werden Philadelphia sogar auf dem Zeltmusikfestival in Freiburg auftreten, zunächst unplugged, dann mit Verstärker und Mikro im Action-Zelt. Auch in Zukunft wollen die Geschwister auf Festivals spielen. Doch ihr Herz hängt an der Straßenmusik. Im August gehen sie deshalb zwei Wochen auf Deutschlandtour. "Das Bahnticket nach Berlin haben wir schon gelöst — ohne Rückfahrt" , erzählt Lena. Sie wollen sich treiben lassen, mal hier, mal dort spielen und bleiben, wo es ihnen gefällt. So sind sie auch schon durch Italien und Slowenien getourt. Straßenmusik und Urlaub, für die Trommsdorffs die ideale Kombination. 2010 wollen die Geschwister auf der ganzen Welt musizieren. Lena will zuerst nach Skandinavien, Max träumt von den arabischen Ländern. "Wir fangen in Europa an, aber die ganze Welt steht uns offen" , sagt Lugi. Doch bis dahin werden die drei immer wieder die Instrumente packen und die Freiburger Innenstadt mit ihren Klängen verzaubern.
Yvonne Weik , 2.7.2008, www.badische-zeitung.de

 

 

 

Kammermusik-Matinee am 13.Juli im Sprachenkolleg Littenweiler

Liebe Freunde der Kammermusik!
Herzlich möchte ich Sie/Euch einladen zu einem Matinee-Konzert im Foyer des Sprachenkollegs in Freiburg-Littenweiler am

Sonntag, 13.Juli um 11 Uhr. (s. Anhang!)

Das Programm:
 J. Brahms, Sonate für Klavier und Cello Op.99 F-Dur
 M. de Falla, Siete canciones populares espanolas (Suite populaire espanol)
 A. Dvorak,  Streichquartett F-Dur (American)

Die Musiker:
Maya Azuma (Vl), Ayako Yamaki (Vl), Rabea Maria Becker (Va), Stephanie Gurga (Kl), Eva Bisanz (Vc), Agnes Steidl (Sopr)

Eintritt 6 EUR, Studenten 3 EUR, Studenten des Sprachenkollegs frei.

Wir freuen uns sehr über Euer/Ihr Kommen! Ihr/Eure Eva Bisanz
25.6.2008, eva.bisanz at gmx.de

Nirgends ist es geiler, als in Littenweiler

“Diese wunderbare Band” ist bekannt, beliebt und eng mit dem Stadtteil Littenweiler verbunden

“Nirgens ist es geiler, als in Littenweiler . . .” singt Dennis Schälicke mit Inbrunst in einem seiner neuen Lieder, im voll besetzten Vorderhaus. Achim Zimmermann begleitet ihn am Bass, Georg Marschall an der Gitarre, Bärbel Schwarz, zum letzten Mal am Schlagzeug. Dennis weiß wovon er singt, denn mit seiner Familie lebt er schon seit vielen Jahren in diesem schönen Littenweiler. Manchmal fährt er mit seiner Frau zur Erholung auf den "Schauinsland" oder "aufn Kandel in den Wind". Ob Rieselfeld, Vauban oder die Wiehre, einige Stadtteile, Flüsse, Berge, Radler und Jogger hier in Freiburg, haben schon ihr persönliches Erkennungslied bekommen. Das Herdermer Geburtstagsständchen ist allerdings nur Dank einer Zeitungsente und einer Huttmannschen Nachtaktion entstanden. Die anderen Texte schreibt Dennis Schälicke. Die Musik komponiert sein Freund Jack Huttmann, der Mann mit dem Hut. Manchmal zaubert er Miniaturinstrumente aus seiner riesigen Überraschungstüte mit dem Engelskopf. Früher saß er am Schlagzeug, aber nun singt auch er in der ersten Reihe mit seiner rauchigen Stimme: "Ich würde nie ins Rieselfeld ziehen". Allerdings ist das eine Lüge, denn er hat es getan. Darum widmet er das Lied an diesem Abend seinen Nachbarn Bernhard und Gesine, aus dem Rieselfeld. "Kein Cent Fördergeld brächte mich dorthin". Nein, durch Geld lassen sich diese Männer nicht beeindrucken. Es geht in den Liedern um die Liebe, um Freiburg, ein wenig um Lokalpolitik, um nackte Politiker am Schwabentor, um den Schwaben selbst und um Frauen, Frauen, Frauen, vor allem um eine aus der Wiehre und ALDI anderen in der Schlange. Die letzte Frau der Gruppe, Bärbel, die Schlagzeugerin muss leider aus beruflichen Gründen die Band verlassen. Sie war "die letzte Oase in der Wüste der Kultur". Die nun nur noch Mangroup für reifere Damen, verdient den Lebensunterhalt vorwiegend in sozialen Berufen. Darum brauchte bisher auch niemand Eintritt zahlen, bei den beliebten La Playa Konzerten. Die Stimmung war immer gut, der Saal war voll, die Warteliste lang. Die Highlights der Konzertsaison waren jedoch die Open Air Veranstaltungen unter dem La Playa, neben dem Strandbad. "Es ist Abschied Strandbad", wehmütig besingt Dennis den Ort, an dem er gerne spielt und schwimmt, an dem sich die Freiburger VIPs auf der Treppe und zum Tischtennis treffen. "Obacht, das ist das Damenbad", im Sommer 2006 durften die wunderbaren Männer sogar dort singen, wo jeder Mann gerne einmal "Der Spanner" sein würde. Sie traten für den Erhalt des Loretto-Bades auf. Das für dort geplante Konzert 2007 fiel leider buchstäblich ins Wasser.

Am Freitag, dem 11. Juli um 20.30 Uhr gibt es die Gelegenheit "Diese wunderbare Band" zu hören, beim diesjährigen ZMF im Spiegelzelt. Wer noch mehr wissen will kann sich auf der Web Seite www.wunderbare-band.de  informieren, dort gibt es auch zwei wunderbare CDs zu bestellen.

Anja Lusch, 9.6.2008, Littenweiler Dorfblatt

 

 

Mignon Quartett spielt Haydn in St. Barbara

Kritik in Kürze
Während Bachs Passionen den Leidensweg Christi mit bisweilen erschütternd-dramatischer Musik nachzeichnen, sind Haydns "Sieben letzte Worte unseres Erlösers am Kreuz" nach innen gerichtete Meditation. In den sieben langsamen Sätzen, zwischen denen Gertrud Geiger in der Freiburger St.- Barbara-Kirche Betrachtungen von Odilo Lechner vorträgt, findet sich viel Tröstendes. Die vier jungen Musikerinnen des Karlsruher Mignon-Quartetts zeigen mit schlichter Tongebung, guter Balance und hellem Klang eine ausgewogene Interpretation. Mit geradem Ton beginnt Carola Richter zu den Worten "Wahrlich ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein" die expressive c-Moll-Melodie in der ersten Violine. Das zarte Cellofundament (Myriam Daiker), die perfekt an den Gesamtklang angepasste Viola (Zora Grosser) und die regelmäßig gespielten Sechzehntel-Arpeggi der zweiten Violine (Hwa-Won Pyun) lassen eine Spannung entstehen, die auch im Forte zurückhaltend bleibt. Das Mignon-Quartett konzentriert sich auf das Wesentliche. Seine Phrasierungen sind einleuchtend, seine Agogik ist organisch - wie im vierten Largo, wenn Myriam Daiker im Takt vor der Reprise die Cellofigur leicht abbremst und so auf das Kommende vorbereitet. Nur die Intonation ist nicht immer ungetrübt; die in Oktaven laufenden Achtel zwischen erster und zweiter Violine beim fünften Adagio beispielsweise sind nicht deckungsgleich. Nach dem letzten Adagio hat der Komponist noch ein Presto im Fortissimo geschrieben. Beim Mignon-Quartett ist dieses Erdbeben mehr innere Erregung als äußere Katastrophe.
20.3.2008, Georg Rudiger , www.badische-zeitung.de

Die schlechte Kritik ist mir unverständlich. Auch ich war beim Konzert in der St.Barbara-Kirche und restlos angetan vom Engagement der Musikerinnen und begeistert von deren Musik. Im Klartext: Vier junge Damen fahren auf eigene Kosten sonntags von Karlsruhe nach Freiburg, um in einer mäßig beheizten und höchstens zu 1/4 besetzten Kirche wunderbar zu spielen. Dazu noch kostenlos - im Spendenhut sah ich 10- und 20-Cent-Stücke blinken. Und nun diese Kritik zum Lohn - traurig.
Dr. Ekkehard Kaier, 20.3.2008

 

In der Pfarrkirche St. Barbara an der Sudetenstraße fand am Palmsonntag, 16. März, ab 19 Uhr, ein Passionskonzert statt. Das aus Absolventinnen der Karlsruher Musikhochschule bestehende Mignon-Quartett spielte von Joseph Haydn "Die sieben letzten Worte des Erlösers am Kreuze" - einfühlsam und großartig. Haydn schrieb die Komposition zunächst als sinfonisches Werk für Orchester, danach bearbeitete er sie als Streichquartett und später als Oratorium. Dieses war zugleich das letzte Werk, welches er öffentlich dirigierte. Als Sprecherin der Bibelworte und Meditationen sorgte Gertrud Geiger für abwechslungsvolle Anregung zwischen den sieben jeweils 10 Minuten langen Sonaten. So konnte man sich immer wieder einstimmen und freuen auf die nächste Sonate - hervorragend gespielt von den vier jungen und hübschen Musikerinnen aus Karlsruhe.

Joseph Haydn:
Die sieben letzten Worte Jesu Christi" - Streichquartett op.51 Nr 1-7
Sonata 1, largo
Sonata II Grave e cantabile
Sonata III Grave
Sonata IV Largo
Sonana V Adagio
Sonata VI Lento
Sonata VII Largo

Das Mignon Quartett wurde 2000 von Studenten der Karlsruher Musikhochschule gegründet und erhält seitdem Unterricht bei Prof. J-W. Jahn, A. Dengler-Speermann und A. Breuninger. Abshluß im Oktober 2007 mit Auszeichnung.

Mignon Quartett:
Carola Richter, Violine
Hwa-Won Pyun, Violine,
Zora Grosser, Viola
Myriam Daiker, Violoncello

Text: Gertrud Geiger

www.mignonquartett.de

Parnassi musici spielen Bach in St. Barbara

Am 7.3.2008 um 20 Uhr gab das Barockensemble "Parnassi musici" in der Pfarrkirche St. Barbara an der Sudetenstraße in Freiburg-Littenweiler ein Bach-Konzert. Das aus Mitgliedern des Sinfonieorchesters des SWR Baden-Baden und Freiburg bestehende Ensemble spielte die Bearbeitung der Triosonate für Orgel in d-Moll, als Duos bearbeitete Goldbergvariationen, die Suite G-Dur für Violoncello solo und die rekonstruierte Frühfassung des Doppelkonzerts in d-Moll für zwei Violinen als Triosonate. An der Klais-Orgel ließ Carsten Klomp Präludium und Fuge in D-Dur erklingen.

     
 

Und am Schluss singt das Cembalo - Bachs ,Goldberg-Variationen' G-Dur
Den Stellenwert dieses Werks bringt die 1986 erschienene Monografie des Freiburger Musikologen Rolf Dammann in der gebotenen Deutlichkeit auf den Punkt: "Bachs ,Goldberg-Variationen' G-Dur vergegenwärtigen den größten und ihrer Substanz nach gewichtigsten Variationszyklus in der Musik vor 1800." Das Ensemble Parnassi musici, das seine Keimzelle bei den zweiten Geigen des SWR-Sinfonieorchesters hat, präsentiert die für zweimanualiges Cembalo konzipierten 30 Variationen der Aria auf dieser CD in einer eigenen Fassung. Das Experiment ist geglückt. Bachs Musik verliert nichts (es sei denn, man ist ein heilloser Tasten-Purist), sondern gewinnt: an Abwechslung, an Transparenz in der Polyphonie und besonders an Farbe, wobei sich mitunter sogar Aufregendes ereignet. Mal Traversflöte, mal Streicher, mal Helleres, mal Dunkleres. Alles sehr gekonnt und ausdrucksvoll. Ganz am Schluss darf — welch schöne Geste! — das Cembalo die Aria singen.
Johannes Adam, 5.3.2008, BZ

www.parnassimusici.com

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