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 Informationen zu Buchenbach im oberen Dreisamtal
ab Januar 2008
  

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Blick vom Moosbachhof am 2.1.2010 nach Norden auf Buchenbach
Blick vom Moosbachhof am 2.1.2010 nach Norden auf Buchenbach

 

Holzwerke Dold erwarten mehr Behördenunterstützung

Landtagsabgeordneter Reinhold Pix besichtigte den Betrieb und warb für Biosphärengebiet

Bei einem Rundgang durch die Holzwerke Dold in Buchenbach überzeugte sich der Landtagsabgeordnete der Grünen, Reinhold Pix, auch von der Reinheit der bei Dold produzierten Pellets sowie dem Einsatz regenerativer Energien. Während des Rundgangs durch den Betrieb und beim abschließenden Gespräch mit den Geschäftsführern Herbert und Erwin Dold ging es u.a. um die aktuellen Probleme, die den Holzwerken Dold durch die richterlich verfügte Stilllegung eines wichtigen Produktionsteiles entstanden sind, sowie um immer wieder neue und verschärfte gesetzliche Auflagen im Natur- und Wasserschutz. Die Brüder Dold machten deutlich, dass sie manche staatlichen Auflagen als zu extrem empfinden: „Das geht an unsere Existenzgrundlage. Wir haben das Gefühl, dass den Landkreis unser Standort nicht interessiert.“ Während Pix der Meinung war, dass die Firma Dold das Problem mit dem Nachbarn selbst lösen müsse, versprach er aber, bei den entsprechenden Behörden vom Landkreis und Regierungspräsidium um mehr Verständnis zu werben. Dort würden seiner Meinung nach mögliche Ermessensspielräume nicht im Sinne des qualifiziert und energetisch verantwortungsvoll arbeitenden Holzwerkes genutzt. Im Gegenzug erwartet Reinhold Pix von Dold mehr Verständnis für die Errichtung eines Biosphärengebietes im Südschwarzwald, da dadurch das Holzaufkommen für die Holzwerke, wie von den Dold’s befürchtet, in keinster Weise beeinträchtigt würde.

Eigenhändig überzeugte sich Reinhold Pix (MdL) (M.) von der Reinheit der bei den Holzwerken Dold produzierten Pellets. Herbert und Erwin Dold (v.l.) zeigten ihm bei einem Rundgang den Betrieb. Foto: Gerhard Lück

13.10.2011, Gerhard Lück, www.dreisamtaeler.de

 

 

 

Waldkindergarten Dreisamtal: Neuer Wagen im Gummenwald 

Die Kinder des Waldkindergartens in Buchenbach freuen sich über ihr neues Domizil im Gummenwald: Im Rahmen des traditionellen Floh- und Spielzeugmarktes rund um die Gummenwaldhütte im Ibental weihte die Buchenbacher Gruppe des Waldkindergarten Dreisamtal ihren neuen Bauwagen ein. Zahlreiche Besucher bewunderten am Sonntag das neue und geräumige Zuhause der wachsenden Der neue, im honigfarbenen Holz gefertigte Bauwagen des  Buchenbacher Waldkindergartens ist mit zehn Metern Länge größer als der ehemalige grüne Imkerwagen, der die letzten acht Jahre Unterkunft für die Kindergartengruppe bot. Er wurde entsprechend der Bedürfnisse des Waldkindergartens von der Firma Martens Forsttechnik aus Bensheim angefertigt. Die Besucher zeigten sich überrascht, welch heimelige Atmosphäre, der erst letzte Woche angelieferte Bauwagen ausstrahlt. „So eine Investition ist keine Kleinigkeit für einen Elternverein und ein Zeichen dafür, dass der Waldkindergarten hier im Dreisamtal auf starken Füßen steht“, sagte die 1. Vorsitzende des Vereins Amely Reddemann bei ihrer Begrüßungsrede und dankt dabei auch allen Beteiligten für ihre Unterstützung: Der Gemeinde Kirchzarten, die in ihrem Haushalt 5000 Euro Bezuschussung für den Bauwagen bereitgehalten hatte; der Gemeinde Buchenbach für die Erlaubnis am Ort den Waldkindergarten zu betreiben und für die Genehmigung des Bauantrages; der Husemann-Klinik für die Bereitstellung des schönen Platzes als Standort; der Gärtnerei Furtner und Martin Ganz für die Platzvorbereitung und allen Helfern, die bei der Organisation, dem Aufbau und dem Umzug mitgeholfen haben.
Vor 13 Jahren wurde der Waldkindergarten Dreisamtal e.V. in Kirchzarten gegründet und startete mit einer kleinen Gruppe im Wald an der Bickenreuthe am Fuße des Giersbergs. Der Bedarf stieg stetig an, die Waldhütte in Kirchzarten war mit 30 Kindern gefüllt und so entstand der Wunsch nach einem weiteren Standort. Mit tatkräftiger Zusammenarbeit vom Team, der Elternschaft und der Gemeinden konnte die Idee im Juli 2003 vor knapp 8 Jahren umgesetzt werden - zuerst mit dem Diplom-Pädagogen Peter Larsen und kurze Zeit später mit dem Erzieher Michael Ditteney. Seitdem leitet das Team, unterstützt durch Praktikanten, mit viel Kompetenz und Geschick die Waldkindergartengruppe in Buchenbach. Derzeit besuchen insgesamt 55 Kinder an den Standorten in Kirchzarten und Buchenbach den Waldkindergarten Dreisamtal. „Und bald werden es mehr Kinder werden, denn ab September werden statt wie bisher 23 Kinder rund 30 Kinder in zwei Gruppen den Buchenbacher Waldkindergarten besuchen“, freut sich Larsen. Der wachsenden Kinderschar wird der schöne Bauwagen in den nächsten Jahren genügend Platz und Geborgenheit während ihrer Spielzeit im Gummenwald bieten!
26.5.2011, www.dreisamtaeler.de

 

Wendelin Drescher: Haushalt positiver, DSL, Kindergarten, B31

Dreisamtäler: Herr Drescher, ist denn der Gemeinde-Haushalt in Buchenbach schon unter Dach und Fach?
Drescher
: Das ist er und im Vergleich zu den Jahren 2009 und 2010 sieht er wesentlich positiver aus. Die Ausgaben bleiben für den Bürger überschaubar und stabil, denn wir können auf Steuer- und Gebührenerhöhungen verzichten. Auch die Vereinszuschüsse bleiben unangetastet. Wir haben sie auch in den vergangenen, finanziell schwierigen Jahren nicht gekürzt, weil uns der hohe Stellenwert eines intakten Gemeinschaftslebens bewusst ist und wir das vielfältige ehrenamtliche Engagement anerkennen wollen!
Dreisamtäler
: Warum fällt der Haushaltsplan so gut aus?
Drescher: Weil das Jahr 2009 so schlecht war!
Dreisamtäler: Das müssen Sie erklären!
Drescher: Das hängt mit dem kommunalen Finanzausgleich zusammen. Das Jahr 2009 ist Berechnungsgrundlage für das, was wir 2011 an Umlage bezahlen bzw. an Zuweisungen aus dem kommunalen Finanzausgleich des Landes Baden-Württemberg bekommen. 2009 gab es einen starken Einbruch bei der Gewerbesteuer und war die Steuerkraftsumme niedrig, deshalb müssen wir 2011 weniger Umlagen abführen und fallen gleichzeitig die Zuweisungen höher aus.
Dreisamtäler: Wo liegen denn die Schwerpunkte des Haushalts 2011 für Buchenbach?
Drescher: 2011 ist geprägt von Unterhaltsaufwendungen gemeindeeigener Gebäude, Straßen und Brücken. In den letzten Jahren waren wir aufgrund der schlechten Finanzsituation diesbezüglich sehr zurückhaltend. Alles, was vertretbar war, wurde zurückgestellt. Deshalb besteht ein Nachholbedarf, den wir angehen werden. Wir haben jetzt wieder eine Situation, die es uns ermöglicht, der Aufgabenerfüllung weitgehend gerecht zu werden.
Dreisamtäler: Gibt es weitere Ausgabenschwerpunkte?
Drescher: Herausheben möchte ich hier die Kinderbetreuung! Wir haben in der Kommune ein vielfältiges Angebot: den kirchlichen Kindergarten in Buchenbach, den kommunalen Kindergarten in Unteribental, den Waldorfkindergarten und den Waldkindergarten. Hinzu kommt die Vereinbarung mit dem Tageselternverein, wie sie alle Kommunen im Dreisamtal und Hochschwarzwald abgeschlossen haben, über den ganz individuelle Betreuung auch zu ungünstigen Zeiten wie am Abend oder an Wochenenden möglich ist. Netto wenden wir in diesem Jahr knapp 300.000,- Euro für die Kinderbetreuung auf und können so den Eltern von der Kleinkindgruppe über Regelöffnungszeiten, verlängerte Öffnungszeiten bis hin zu Ganztagesgruppen ein breites Spektrum bieten. Mit in den Kosten enthalten ist ein Mittagsessensangebot, das die Gemeinde organisiert. Die Friedrich-Husemann-Klinik liefert das Essen und die Gemeinde ist für die Organisation zuständig.
Dreisamtäler
: Was heißt „Netto“-Aufwand?
Drescher
: Die Zuschüsse von Bund und Land sind hier schon heraus gerechnet. Insgesamt belaufen sich die Aufwendungen auf 580.000,- Euro.
Dreisamtäler: Sie beklagen sich nicht, dass die Kommunen Aufgaben finanzieren müssen, die Bund und Land beschließen, ohne sich um die Finanzierung zu kümmern?
Drescher: Natürlich müssten Land und Bund, die die Vorgaben wie den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz machen, auch die Kosten finanzieren. Aber diese Diskussion interessiert die Eltern recht wenig, sie wollen das Angebot und fordern diesen Rechtsanspruch auch ein. Deshalb realisieren wir hier vor Ort auch eine entsprechende Kinderbetreuung. Über unseren Dachverband, den Gemeindetag, sind wir aktiv und versuchen den Land weitere Zuschüsse abzuringen.
Dreisamtäler: Zurück zur Kommunalpolitik! Wie sieht die Bevölkerungsentwicklung in Bezug auf Geburten in Buchenbach denn aus?
Drescher: Nachdem die Geburtenzahlen in früheren Zeiten auch schon rückläufig waren, ist die Bilanz derzeit auf jeden Fall positiv: wir haben mehr Geburten als Sterbefälle zu verzeichnen.
Dreisamtäler: Das ist doch eigentlich entgegen des bundesweiten Trends.

Drescher: Je näher eine Kommune an einem Zentrum liegt, desto günstiger die demografische Entwicklung. Ein wichtiger Faktor ist dabei die Frage der Arbeitsplätze. Arbeitsplätze im Wohnort oder in der Nähe wirken sich positiv auf eine Gemeinde aus. Deshalb haben wir in den vergangenen Jahren auch immer versucht, unsere ortsansässigen Betriebe zu stützen und ihnen Entwicklungsmöglichkeiten einzuräumen. Wir haben hier vor Ort eine stabile Entwicklung der Arbeitsplätze.
Dreisamtäler: Für eine positive Bevölkerungsentwicklung spielt sicher auch die Infrastruktur was Einkaufsmöglichkeiten oder medizinische Versorgung angeht, eine wichtige Rolle. Da steht Buchenbach ja recht gut da!
Drescher: Da kann ich nur zustimmen und da waren wir als Gemeinde über die ganzen Jahre hinweg aktiv. Da, wo es möglich war, haben wir auch steuernd eingegriffen, zum Beispiel beim heutigen Arzthaus, das in Gemeindeeigentum ist und früher Rathaus war. 
Dreisamtäler: Und auch DSL kommt demnächst nach Buchenbach!
Drescher: Ja, die Breitbandversorgung wird in 2011 realisiert werden. Wir haben inzwischen die vertragliche Festlegung mit der Telekom und die Zusage, dass bis Mitte des Jahres alle Ortsteile mit leistungsfähigem DSL versorgt sein werden. Auch das ist eine wesentliche infrastrukturelle Entwicklung, sowohl für Private als auch Betriebe.
Dreisamtäler: Dann wäre da noch das Thema B 31!
Drescher: Für die Vorfinanzierung der Vorplanung haben wir als Gemeinde in 2011 135.000,- Euro eingestellt. Das sind 15 %, die anderen 85 % bringt der Landkreis. Das Regierungspräsidium hat uns zugesagt, dass uns in der ersten Jahreshälfte erste Planungsergebnisse vorgestellt werden. Insofern geht es jetzt voran und die Bemühungen der Bürgerinitiative und der Gemeinde, vor allem auch der finanzielle Einsatz, lassen uns hoffen, mittelfristig zu einer Entlastung in Falkensteig kommen zu können.
Dreisamtäler: Die Planungen und auch deren Finanzierung laufen ja schon länger.
Drescher: Das ist richtig. Insgesamt liegt der 15%-Prozentanteil der Gemeinde über mehrere Haushaltsjahre verteilt bei 345.000,- Euro.
Dreisamtäler: Wenn man die 85 % des Landkreises dazu nimmt, dann sind das sehr hohe Kosten!
Drescher: Ziel unseres Engagements ist es, in den vordringlichen Bedarf zu kommen und mit der Vorplanung auch die Voraussetzungen für die Planfeststellung zu schaffen. Man sieht daran, wie wichtig der Gemeinde die Tunnellösung ist.
Dreisamtäler: Die B 31 lässt sich in Richtung Donaueschingen heute wesentlich komfortabler fahren als noch vor zehn Jahren …
Drescher: … weil in vielen Bereichen die B 31 als leistungsfähige Ost-West-Achse drei- und vierspurig ausgebaut wurde. Das letzte Nadelöhr ist wirklich nur noch Falkensteig. Die Tunnellösung wird auch Buchenbach selbst entlasten, da viele Verkehrsteilnehmer die Abkürzung über den Spirzen nehmen.
Dreisamtäler: Die Sperrung der B 31 im letzten Herbst muss ein Alptraum gewesen sein!
Drescher: Ich versuche allem immer auch etwas Positives abzugewinnen. Unsere Nachbargemeinden haben durch die Sperrung gemerkt, wie wichtig die B 31 ist und unterstützen uns in der Forderung nach der Tunnellösung mit mehr Nachdruck. Wir konnten dadurch neue Mitstreiter gewinnen.
Dreisamtäler: Herr Drescher, vielen Dank für das Gespräch!

9.2.2011, Mit Bürgermeister Wendelin Drescher unterhielt sich Dagmar Engesser
www.dreisamtaeler.de

 

Geschenkt - ein Spielplatz für die Sommerbergschule

Buchenbach (de.) Es ist ja nicht so, dass der Gemeinde Buchenbach die Schule nicht wichtig wäre. Im Gegenteil: jahrelang wurden Zug um Zug das Dach saniert, die Klassen- und Fachräume renoviert, die Dämmung optimiert, die Heizanlage auf regenerative Energie umgestellt und auf dem Dach eine Fotovoltaikanlage installiert. Das alles kostete sehr viel Geld und wird von Eltern, Schülern und Lehrern geschätzt. Was aber immer zu kurz kam und wofür nie Geld übrig war, das war der Schulhof. Der Schulhof ist von der Fläche her zwar sehr großzügig angelegt, aber in weiten Teilen versiegelt. „Der Platz ist einfach in die Jahre gekommen und lud nicht wirklich zum Spielen ein“, so Schulleiter Marcus Hain. Beklagt wurde dieser Misstand schon längere Zeit. Richtig Bewegung in die Sache kam aber erst, als Schulleiter Marcus Hain das Anliegen in die Elternschaft hineintrug. Mit Oliver Pierling fand sich ein Mann, der der Meinung war, dass Eltern ein Schulhofprojekt stemmen könnten, man müsse es nur professionell angehen. Und das tat er zusammen mit einem kleinen, aber schlagkräftigen Team! Diese Crew entwickelte Aktivitäten in mehrere Richtungen. Das wichtigste war, Geldquellen aufzutun und um Sponsoren zu überzeugen, musste ein Konzept entwickelt werden. Das geschah unter Federführung des Schulleiters Marcus Hain, der Lehrerin Iris Friedmann sowie der Elternbeiräte Katharina Diener und Oliver Pierling. Sie nahmen den gesamten Außenbereich unter die Lupe, befragten die Schüler nach ihren Wünschen und entwickelten daraufhin ein umfassendes und weitreichendes Konzept. Da die Sommerbergschule inzwischen mit einem sport- und bewegungserzieherischen Profil arbeitet, stand die Bewegungsförderung der Kinder im Vordergrund. Deshalb ist Kern der Sanierung der jetzt erstellte Kletterparcour. In weiteren Schritten ist die naturnahe Umgestaltung des gesamten Schulhofes, insbesondere auch des verwilderten Steilhanges hinter der Schule anvisiert. Mit dem ausgearbeiteten Konzept konnten Sponsoren wie die IKEA-Stiftung und die Schulstiftung Baden-Württemberg gewonnen, aber auch viele Spender hier vor Ort überzeugt werden. Außerdem war es auch äußerst hilfreich für das Genehmigungsverfahren im Gemeinderat. „Wir konnten Geldquellen in drei Bereichen auftun: wir bekamen Geld von Stiftungen, von Firmen hier vor Ort und viele Privatspenden – und allen wollen wir „Danke!“ sagen – egal ob sie 1000,- oder 10,- Euro gespendet haben!“ so Pierling. Hinzu kamen Veranstaltungen wie Sponsorenlauf, Schulfest, Chorauftritt, Theaterstück, über die Gelder erwirtschaftet werden konnten. Insgesamt kamen so über 22.000,- Euro zusammen. Neben den Geldspenden gab es noch andere Spenden: Firmen vor Ort stellten Material, Maschinen und Arbeitskraft zur Verfügung. So kam die Truppe an Beton, Hackschnitzel, Bagger und Lastwagen. „Hätten wir das alles bezahlen müssen, wären locker 20.000,- Euro zusammen gekommen“,  so Schulleiter Hain. Die Kletteranlage selbst wurde von Vätern der Schüler aufgebaut. In den Herbstferien huben sie an zwei Tagen das Gelände für die Anlage aus und installierten Betonringe, in denen die Holzstämme der Anlage verankert sind. Vor zwei Wochen bauten sie die gesamte Anlage unter Aufsicht eines Supervisors der Firma SIK-Holz, die den Parcour herstellte, auf – auch hier wurde Geld gespart, indem die Väter ihre Arbeitskraft und –zeit einbrachten. Dank des professionellen Vorgehens und handwerklichen Know-hows der Väter konnte der TÜV die Anlage einen Tag vor der offiziellen Einweihung ohne Beanstandungen abnehmen! „Der Kletterparcour ist eine Qualitätsverbesserung nicht nur für die Schule, sondern auch für die Gemeinde“, so Schulleiter Hain, „denn natürlich kann sie außerhalb der Schulzeiten von allen Kindern und Jugendlichen genutzt werden.“ Bürgermeister Wendelin Drescher zeigte sich bei der Einweihung der Anlage beeindruckt von der Gemeinschaftsleistung der Väter, die hier für die Allgemeinheit erbracht wurde, und wenn er richtig mitgerechnet habe, dann hätte diese Anlage, von der alle profitierten, insgesamt mehr als 40.000,- Euro gekostet.

30.11.2010, Dagmar Engesser, www.dreisamtaeler.de

 

Metallbau Wißler 75 Jahre – Otmar Saier 20jähriges Dienstjubiläum

Buchenbach-Himmelreich (glü.) In der alten Schmiede auf dem Gelände des Hofgutes Himmelreich, erst vor wenigen Jahren angesichts damals aktueller Akademie-Planungen abgerissen, lag die Wiege des Traditionsunternehmens „Wißler Metallbau und Landtechnik GmbH“. Jetzt konnten die Senior- und Juniorfamilien Wißler gemeinsam mit ihren treuen Mitarbeitern im Beisein von Bürgermeister Wendelin Drescher das 75jährige Bestehen im Gasthof Adler feiern. Zusätzlich galt es, das zwanzigjährige Dienstjubiläum von Otmar Saier, auch ein „Eigengewächs“ aus dem großen „Lehrlingsgarten“ der 75 Wißler-Jahre, zu feiern.

Freude über 75 Jahre erfolgreiche Firmengeschichte von Metallbau Wißler in Buchenbach bei Wendelin Drescher, Ursula Wißler, Otmar Saier, Rudolf, Angela, Kristina, Alfons und Maria Wißler (v.l.).

Foto: Gerhard Lück

Begonnen hatte Firmengründer August Wißler als Huf- und Wagenschmied, als Hersteller von Forstwerkzeugen sowie als Fachmann für Zaunbau und das Verlegen von Wasserleitungen. Dem Inhaber stand damals lediglich ein Lehrling zur Seite. Da August Wißler nach einem Unfall nicht mehr arbeiten konnte, musste sein Sohn Alfons Wißler bereits mit 18 Jahren den Betrieb übernehmen. Mit 22 legte er seine Hufbeschlagsprüfung ab und machte zwei Jahre später seinen Meister im Schmiedehandwerk. Nachdem die Familie 1961 das Grundstück an der Himmelreicher Straße 3 erworben hatte, errichtete sie dort eine neue Werkshalle, die 1978 mit einem Anbau, in dem Sozialräume und ein Brückenkran Platz fanden, erweitert wurde. So gab es auch mehr Platz für größere Schlosser- und Stahlbauarbeiten sowie für innovative Maschinen wie z.B. eine Blechschere und eine Abkantbank. Im älteren Gebäudeteil entstand die Landmaschinen-Werkstatt mit Ersatzteillager. Alfons Wißler stellte einen Landmaschinenmechaniker ein und Sohn Rudolf Wißler kam als Landmaschinenmechaniker- und Metallbau-Meister hinzu. Gemeinsam mit seinen Söhnen Rudolf und Siegfried führte Alfons Wißler den Betrieb, bis vor drei Jahren der frühe Tod von Siegfried einen traurigen Einschnitt in die Geschichte des Familienbetriebes bedeutete.

Heute leitet Rudolf Wißler als Juniorchef die beiden Firmenbereiche Metallbau und Landtechnik. Stahlkonstruktionen wie Balkone, Fluchttreppen, Maschinenunterkonstruktionen, Geländer oder Vordächer entstehen in Stahl oder Edelstahl. Die Ausführung der Arbeiten führt die Mitarbeiter bis in die Pfalz, nach Stuttgart, an den Bodensee und sogar die benachbarte Schweiz. Rudolf Wißler weiß dabei die modernen Maschinensysteme und die EDV-Technik zu schätzen. Und bei der Landtechnik bietet „Metallbau Wißler“ Reparaturen aller Art von landwirtschaftlichen Geräten und Maschinen. Motorsägen oder Rasenmäher und vieles andere steht auch zum Verkauf, der selbstverständlich den Service und Kundendienst einschließt. In seiner Jubiläumsansprache im Gasthaus Adler wies Rudolf Wißler auf die Grundlagen seiner Firma hin: „Trotz fortschreitender Technik bleibt das Umsetzen in die Wirklichkeit der Werkstatt letztendlich Handarbeit. Und dabei sind die Mitarbeiter das größte Kapital eines Handwerkbetriebes!“ Er dankte allen acht zum Teil langjährigen Mitarbeitenden sowie seiner Ehefrau Ursula und den Eltern, die immer noch tatkräftig dabei sind. Während der langen Firmengeschichte habe die Ausbildung junger Menschen immer eine große Rolle gespielt, was auch zu regelmäßigen Auszeichnungen der Handwerkskammer führte. Für zwanzigjährige Betriebstreue ehrte er Otmar Saier: „Du hast viel technisches Verständnis und handwerkliches Geschick.“ Als Jubiläumsgeschenk bekam Saier, der einer von insgesamt dreißig „Wißler-Azubis“ ist, ein neues Fahrrad. Glückwünsche sprach auch Bürgermeister Wendelin Drescher aus: „Es ist ein wichtiger Aspekt, viele junge Menschen auszubilden und Arbeitsplätze in Buchenbach vorzuhalten. Die Firma Wißler hat immer die Zeichen der Zeit erkannt.“ Drescher dankte auch für das jahrzehntelange ehrenamtliche Engagement von Alfons und Rudolf Wißler in Buchenbacher Vereinen sowie für ihren Einsatz als Wassermeister der Gemeinde. Für die Metallbauerinnung gratulierte Obermeister Hans Engler. Jürgen Wellinger von der Handwerkskammer zeichnete Firma und Otmar Saier mit Urkunden aus. Musikalisch umrahmte ein „einmaliges Quartett“ mit Alfons Wißler (Horn), Gerhard Schuler (Querflöte) und den Wißlertöchtern Angela und Kristina (Akkordeon) die Feier.

Gerhard Lück, 18.10.2010, www.dreisamtaeler.de

 

 

Ruhenhofkreuz neu errichtet

Symbolisch zum vergangenen Karfreitag haben Rudolf und Veronika Maier am Ruhenhof in Buchenbach ein 200 Jahre altes Steinkreuz wieder erstellt. Dem jungen Besitzer war es ein Anliegen, das seit 2 Jahren aufgelassene und stark verwitterte Kreuz an der Straße nach Buchenbach vor der Einbiegung zur Burg Wiesneck als Glaubenszeichen wieder dem alten Hof gegenüber zu stellen.

Rudolf Maier wollte das zum Ruhenhof/Ruhhansenhof gehörige Steinkreuz von 1816 aus Heimatliebe wieder erstellen lassen. Gewiss war es aber auch seine Absicht, dass der Karfreitag für diese „Kreuzerhöhung“ ein symbolisches Datum sei. Nachdem das ursprüngliche Kreuz mit dem Korpus vor Jahren (1969) durch einen umstürzenden Ahornast  zerstört worden und durch ein Holzkreuz der Großeltern Alfred und Sophie Maier ersetzt worden war, ließ der jetzige Besitzer in der Werkstatt des Steinbildhauermeisters Daniel Rösch/St.Peter auf den alten Sockel (Pfaffenweiler Sandstein) einen rötlich schimmernden Kreuzesstamm (Elsässer Buntsandstein mit Dreipassenden) und einen aus Weißenburg/FR stammenden hellen Sandstein mit Korpus erstellen. Der Christuskopf entspricht einer alten Vorlage. Die wieder lesbare Inschrift des Sockels lautet nach damaliger Schreibweise: 

DIESES KREITZ HAT ER AUFRICHTEN LASEN JOSEPH PFAF UND MARIA BEGELELSP. SEINE EHFRAU ZU EHRE GOTES UND SEIN HEILIGES LEITEN UND STERBEN IM JAHR 1816 

Joseph Pfaff (1785-1844) ist der Sohn des Buchenbacher Landwirts Hans Georg Pfaff und Maria Anna Zipfel. Er heiratete 18o3 die Gastwirtstochter Magdalena Zähringer aus Buchenbach und nach deren frühem Tod (181o) bereits nach drei Monaten die Kirchzartenerin Maria Begelspacher, wohl auch, damit seine 4 Kinder wieder eine Mutter hatten. Für den aufmerksamen Beobachter im Tal ist es erfreulich zu sehen, dass gerade jetzt im Frühling manche Hofkreuze wieder gereinigt und bepflanzt werden. Sie gehören nicht nur für die Touristen zum schönen Bild unserer Landschaft, sondern vermitteln auch manche Einsichten in dörfliche  Familienbeziehungen oder geschichtliche Hintergründe. Vielleicht regen sie auch noch heute zu einem nachdenklichen Gebet an.

Hermann Althaus. 29.4.2010, www.dreisamtaeler.de

 

 


Dorf aktuell Buchenbach: Finanzen, Pellets, Windkraft, Sportler

Der Dreisamtäler im Gespräch mit dem Bürgermeister Buchenbachs, Wendelin Drescher

Dreisamtäler: Herr Drescher, allgegenwärtiges Thema ist die Wirtschaftskrise. Auch die Kommunen sind davon betroffen, weil ihre Einnahmen dramatisch eingebrochen sind.
Drescher: Ja, alle reden von Krise. Ich möchte Ihren Lesern aber ganz gerne eine andere Botschaft rüberbringen: trotz Wirtschaftskrise haben wir als Gemeinde im vergangenen Jahr einiges geleistet. Wir haben die Halle und den gemeindeeigenen Kindergarten in Unteribental mit Hilfe des Konjunkturförderprogramms des Bundes energetisch saniert. Wir haben dabei Gelder in Höhe von 170.000,- Euro erhalten, aber etwa 230.000,- Euro sind Eigenmittel, die wir als Gemeinde aufgebracht haben. Wir haben ein neues Feuerwehrauto bestellt, das im März ausgeliefert wird. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 330.000,- Euro, wovon 91.000,- Euro Zuschüsse sind. Die Anschaffung dieses Fahrzeuges wurde im vergangenen Jahr beschlossen, zu einem Zeitpunkt, als noch Rücklagen vorhanden waren. Diese sind jetzt aufgebraucht. Ich sehe Krisen auch als Chance. Es sind Zeiten der Umbesinnung und man muss fragen, was wirklich wichtig und umsetzbar ist. 

Dreisamtäler: Der Haushalt ist inzwischen verabschiedet. Konnte er ausgeglichen werden?
Drescher: Der Haushalt war nur durch eine Darlehensaufnahme für Investitionen auszugleichen.

Dreisamtäler: Das ist doch eigentlich unüblich für Buchenbachs Finanzgebaren.
Drescher: Die letzte Darlehensaufnahme war im Jahr 1993. Man kann im Rückblick also durchaus von solidem Wirtschaften sprechen. Man muss sehen, dass wir bei der Gewerbesteuer einen Einbruch von 700.000,- Euro hatten. Den Haushaltsansatz von 1,1 Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen, die wir erwarteten, mussten wir auf 400.000,- Euro herunterkorrigieren. Das hängt damit zusammen, dass unsere größeren Firmen in hohem Maße im Exportgeschäft tätig sind und die Exporte deutlich eingebrochen sind.

Dreisamtäler: Gibt es in den Betrieben Kurzarbeit?
Drescher: Die gab und gibt es, insofern schlägt die Krise auch auf die Bevölkerung durch. Wir als Gemeinde verzichten deshalb bewusst auf Steuererhöhungen, um die Bürger nicht noch mehr zu belasten. Wir schlagen den Weg des strikten Sparens auf der Ausgabenseite ein! Im Verwaltungshaushalt wollen wir nur absolut dringendste Dinge tätigen. Alles was verschiebbar ist, wird verschoben! Doch die Geschäfte scheinen wieder besser zu laufen und es besteht die begründete Hoffnung, dass sich im Laufe des Jahres 2010 die Wirtschaftssituation verbessert. Das bestätigen auch die Wirtschaftsinstitute.

Dreisamtäler: Was läuft sonst in der Gemeinde?
Drescher:  Neu und interessant ist die Gründung eines Arbeitskreises „Regenerative Energien“, eine Anregung aus der Mitte des Gemeinderates. An der kürzlich stattgefundenen Auftaktveranstaltung nahmen 40 interessierte Bürger teil. Es soll ermittelt werden, wo in Buchenbach noch weitere Nutzungs-Möglichkeiten für regenerative Energien bestehen.
Dreisamtäler: Buchenbach steht bei der Nutzung regenerativer Energien ja schon ganz gut da.
Drescher: Da haben Sie Recht! Da wären die Holznahwärme-Versorgung Prägenhof und Ortsmitte zu nennen, die Hackschnitzelanlage für Schule und Halle, die Pelletsheizung der Halle Unteribental, die Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach der Sommerbergschule- und Halle …
Dreisamtäler: … alles Einrichtungen, die von der Kommune getragen werden.
Drescher: Richtig! Daneben gibt es dann noch private Betreiber: die Firma Dold produziert mit einem Heizkraftwerk, in dem Resthölzer verbrannt werden, Strom, der ins Netz eingespeist wird, und Wärme für die Holztrocknung und hat eine geschlossene Wertschöpfungskette. Die Friedrich-Husemann-Klinik hat die gesamte Heizung auf Pellets umgestellt und wird von Dold beliefert. Das sind kürzeste Transportwege. Außerdem gibt es vor Ort die Hackschnitzel GBR, die unsere kommunalen Hackschnitzelanlagen beliefert.
Dreisamtäler
: Eine zusätzliche Einnahmequelle für Landwirte!
Drescher: Genau! Das sind momentan sechs bis sieben Landwirte, die sich damit ein weiteres Einkommensstandbein aufbauen.
Dreisamtäler: Welche Ziele hat sich der Arbeitskreis „Regenerative Energien gesetzt?
Drescher: Er wird den Bedarf in bestehenden Baugebieten erkunden. In schon länger bestehenden Wohngebieten steht irgendwann die Frage der Heizungserneuerung an. Hier soll geklärt werden, ob eine Nahwärmeversorgung sinnvoll und wirtschaftlich sein könnte. Der Arbeitskreis möchte auch beratend tätig werden. Es soll versucht werden, private und öffentliche Aktivitäten zusammenzubringen, um abgestimmt eine Gesamtkonzeption zu erarbeiten.

Dreisamtäler: Spielt Windkraft eine Rolle bei den Überlegungen des Arbeitskreises?
Drescher: Der Arbeitskreis will alle Arten der regenerativen Energien in den Fokus nehmen und das Thema Windkraft wurde angesprochen. Die Gemeinde alleine kann hier aber keine Entscheidungen treffen. Die Planungshoheit liegt beim Regionalverband Südlicher Oberrhein und dem Gemeindeverwaltungsverband Dreisamtal.
Dreisamtäler: Momentan gibt es ja keine ausgewiesenen Vorrangflächen.
Drescher: Das stimmt nicht ganz, das Dreisamtal hat zusammen mit Glottertal, St. Peter und St. Märgen die Platte in St. Peter als Vorrangfläche ausgewiesen.
Dreisamtäler: In die Windkraftdiskussion kommt derzeit ja neuer Schwung. Hofft der Arbeitskreis auf zusätzliche Flächen?
Drescher: Bevor neue Flächen ausgewiesen werden, muss geprüft werden, ob Buchenbach überhaupt über Standorte verfügt, die wirtschaftlich sinnvoll sind.
Dreisamtäler: Vor einigen Jahren, als das Land Baden-Württemberg einen strikten Anti-Windkraft-Kurs fuhr, waren ja schon Flächen in der Diskussion. Welche Standorte waren da für Buchenbach denn denkbar?
Drescher: Das war die Fläche beim Otten, an der Gemarkungsgrenze Richtung Breitnau. Damals schied die Fläche aufgrund verschiedener Kriterien wie Wirtschaftlichkeit und Landschaftsschutz aus. Ob die Bewertung heute anders ausfallen würde, weiß ich nicht.

Dreisamtäler: Ein ewiges Thema: der Tunnel Falkensteig! Wie ist der Stand der Planungen?
Drescher: Die Vorfinanzierung der Vorplanung ist in trockenen Tüchern, Kreistag und Gemeinderat haben ihr zugestimmt und das Regierungspräsidium wird demnächst an diese Planung rangehen. Ziel ist, dass der Tunnel bei der nächsten Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplanes in den vordringlichen Bedarf aufgenommen wird.
Dreisamtäler: Wann wird die Fortschreibung sein?
Drescher: Der neue Bundesverkehrswegeplan wird 2014/15 im Bundestag beschlossen werden, dann können die konkrete Planung und Ausführung folgen.
Dreisamtäler: Das ist ein Thema, das Sie schon seit Jahren beschäftigt und es ist, als träten sie auf der Stelle.
Drescher: Bei einem Tunnel muss man dicke Bretter bohren und stetig am Ball bleiben. Das sieht auch die Bürgerinitiative in Falkensteig so, die das Thema sehr sachlich und sehr engagiert immer wieder im Blickfeld hält. Hilfreich ist auch, dass die Stadt Freiburg und der Landkreis an einem Strang ziehen und das Thema vorantreiben. Auch der neue Ministerpräsident Mappus und der Landtagsabgeordnete Schüle betonten kürzlich die Wichtigkeit der Verkehrsinfrastruktur dieser Region.
Dreisamtäler: Die B 31 wird in Richtung Osten zunehmend dreispurig ausgebaut. Falkensteig wird so mehr und mehr zum Nadelöhr. Warum werden Gelder in die Dreispurigkeit gesteckt und nicht zuerst das Nadelöhr durch den Tunnelbau beseitigt?
Drescher: Derzeitige Agenda ist: Tunnelbau plus dreispuriger Ausbau, um den Verkehrsbedürfnissen entsprechend, da wo nötig, die Leistungsfähigkeit der Straße zu verbessern. Finanziell gesehen sind das aber unterschiedliche Töpfe und unterschiedliche Maßnahmen: die Dreispurigkeit läuft im Rahmen eines gesonderten Haushaltstitels für Unterhaltungsmaßnahmen, dafür ist Geld vorhanden. Der Tunnelbau ist eine Investition, die im Bundesverkehrswegeplan festgeschrieben sein muss. Aber es ist schon richtig: je mehr Dreispurigkeit, desto dringender wird der Tunnelbau. Deswegen sind wir ja auch so aktiv.

Dreisamtäler: Was gibt es denn sonst noch Neues in Buchenbach?
Drescher: Die Gemeinde wird sich weiter in der Kleinkindbetreuung engagieren. Der Waldorfkindergarten bietet ja schon eine Kleinkindgruppe an. Eine Bedarfserhebung, die wir im letzten Jahr durchführten, ergab jedoch, dass weiterer Bedarf besteht. Deshalb wird es zukünftig unter der Trägerschaft des katholischen Kindergartens eine zusätzliche Kleinkindgruppe geben und zwar in den Räumlichkeiten der Sommerberghalle. Parallel dazu wollen wir aber auch das Tagesmüttermodell fördern. Tagesmütter sind aufgrund ihrer fachlichen Qualifikation dazu prädestiniert, eine kleine Anzahl Kinder bei sich zu Hause ganz individuell und auch flexibel zu betreuen. Das kann bestehende Angebote ergänzen, unterstützen, vielleicht auch ersetzten. So wie Kinderbetreuungseinrichtungen staatliche und kommunale Unterstützung erfahren – wir als Kommune sind in der Pflicht, Kinderbetreuungsplätze vorzuhalten –, müssen auch Tagesmütter auf jeden Fall eine adäquate Förderung erhalten.
Dreisamtäler: Liegt Ihnen noch etwas am Herzen?
Drescher: Seit diesem Jahr gibt es auch in Buchenbach eine Sportlerehrung, ebenfalls eine Anregung aus der Mitte des Gemeinderates. Wir wollen damit erfolgreiche Jugendsportler ehren, ihnen für ihre Leistung Anerkennung zollen. Wir wollen aber auch den Verantwortlichen der Sportvereine, den Trainern, Übungsleitern und Organisatoren für ihre Arbeit Dank und Anerkennung aussprechen.
Dreisamtäler: Herr Drescher, vielen Dank für das Gespräch.
Für den Dreisamtäler unterhielt sich Dagmar Engesser mit Bürgermeister Wendelin Drescher
Dagmar Engesser, 12.2.2010, www.dreisamtaeler.de

 

 

Waldorfkindergarten Buchenbach: Die Kleinsten fühlen sich geborgen

Auch im Waldorfindergarten in Buchenbach werden seit zwei Jahren Kinder im Alter zwischen zwei und drei Jahren betreut. Anfangs waren es fünf bis sechs Kleinkinder, die in einem „Stübchen“ im Kindergarten betreut wurden. Aufgrund größerer Nachfrage mietete der Trägerverein „Verein zu Förderung der Waldorfpädagogik im Dreisamtal e.V.“ im vergangenen Herbst zusätzliche Räume an, die in viel Eigenarbeit aufwändig und liebevoll saniert wurden. In diesem Frühjahr nun zog die Kleinkindgruppe in ihre neuen Räumlichkeiten ein. Momentan besuchen zwischen acht und neun Kinder die Gruppe, die von zwei Erzieherinnen betreut wird. Möglich sind bis zu zwölf Kinder. Diese Kleinkindgruppe wird völlig eigenständig geführt. „Der Waldorfkindergarten bietet damit im Dreisamtal etwas ganz Besonderes an: die Gruppe hat ein eigenes pädagogisches Konzept, das den Entwicklungsschritten und -bedürfnissen der Kleinkinder entspricht.  Aus diesem Denken heraus ist es auch selbstverständlich, dass die Kleinkinder nicht in der Regelgruppe sind, die erst ab 3 Jahren beginnt, sondern ihnen ein ganz eigener geschützter Raum geboten wird“, betont Vorstandsmitglied des Trägervereins des Kindergartens, Corry Sajidman. Zweijährige brauchen eine andere, intensivere Betreuung als fünf- und sechsjährige Kinder, ist die Erzieherin Iris Lay-Götz überzeugt. Sie brauchen einen Schutzraum, in dem sie sich altergemäß entfalten können. Das Betreuungskonzept des Kindergartens beruht auf der Menschenkunde des Anthroposophen Rudolf Steiner, nach der die gesunde Entwicklung eines Kindes von allen Seiten her in einer kindvorbereiteten Umgebung gefördert werden soll. Spielzeug ist deshalb naturbelassen, gibt nichts vor und regt die Fantasie und Kreativität des Kindes an. Ein Blickfang ist die Küche, die konzeptionell geplant und eingerichtet ist. Sie ist durch eine Theke mit Herd und Spüle in einen Erwachsenen- und Kindbereich unterteilt. Während die Erzieherinnen aufgerichtet Lebensmittel zubereiten, können die Kinder aus ihrem über die ganze Fläche hinweg erhöhten Bereich ebenfalls stehend dabei zuschauen und mithelfen. Beide, Große wie Kleine, befinden sich während ihres Tuns in der „Aufrichte“ und die Kinder erleben die Erwachsene so als Vorbilder, die sinnvolle Tätigkeiten ausführen, und kommen dann selbst ins Tun.

Eine große Rolle spielt in der Waldorfpädagogik die Orientierung an Tages-, Wochen- und Jahresrhythmen. Die Jahreszeiten spiegeln sich in den Innenräumen wieder, sei es mit farblich auf die Jahreszeiten  abgestimmten Decken, Tüchern, Teppichen, sei es mit Blumenschmuck im Sommer oder Astschmuck im Winter. Jeder Tag hat seine klar vorgegebene Struktur. Das gibt den Kindern Halt. Zentral ist dabei das Frühstück, das gemeinsam zubereitet und eingenommen wird. Jedem Tag ist eine Getreidesorte zugeordnet, was sich wöchentlich wiederholt.  Ebenfalls einen hohen Stellenwert hat der tägliche Morgenkreis und Reigen mit seinen einfachen, rhythmisch-musikalischen Fingerspielen mit ihren sinnvollen Gesten, die der Entwicklung der Sprache und der Nachahmkräfte dienen. Wer mehr über die Waldorfpädagogik wissen möchte, hat die Möglichkeit einen Vortragsabend mit Birgit Krohmer zu besuchen:

Thema: „Verspielte Zeit – Verlust der Kindheit? Waldorferziehung zeitgemäß“
Termin: 14. Juli 2009
Beginn: 20 Uhr
Ort: Waldorfkindergarten, Friedrich-Husemann-Weg 5, Buchenbach

2.7.2009, Dagmar Engesser, www.dreisamtaeler.de

 

 

Jäger schenken Schülern Lehrmaterialien "Lernort Natur"

Ein Holzkoffer voller interessanter Anschauungs- und Lehrmaterialien – auf diesen können die Lehrer der Grundschule Buchenbach künftig für den Naturkundeunterricht zurückgreifen. Er ist ein Geschenk der Jäger.

Übergabe des Naturlehrkoffers (von links):
Peter Bank (Hegering Dreisamtal), Marcus Hain (Schulleiter Buchenbach), Iris Friedmann, Georg Ade (Jägerv. FR), Annette Cramer
Foto: Ulrich Kluge

Die Grundschule in Buchenbach erhielt ein tolles Geschenk: einen Themenkoffer für den Naturkundeunterricht. Georg Ade von der Kreisjägervereinigung Freiburg und Obmann der Stiftung "Lernort Natur" überbrachte gemeinsam mit dem Leiter des Hegerings Dreisamtal, Peter Bank, die Materialien für einen naturnahen Sachkundeunterricht. Der Themenkoffer wurde von der 2005 gegründeten Stiftung des Deutschen Jagdschutz-Verbands mit dem Ziel entwickelt, Kinder im Grundschulalter mehr als bisher mit der Natur vertraut zu machen. Inzwischen ermöglichte eine Spendensammlung unter den Jägern Baden-Württembergs, dass diese Sammlung von Anschauungs- und Lehrmaterialien mit 500 Exemplaren in 70 Grundschulen des Landes vorhanden ist. Der stabile und strapazierfähige Koffer aus hellem Holz enthält alles, was eine Unterrichtsstunde in der Natur spannend macht: Becherlupen, Fellstücke bekannter Wildtiere ("Tastfelle"), Augenbinden, eine Zeckenkarte, Bestimmungshefte, eine Foliensammlung, Waldspielideen, Naturführer in Broschürenform und ein hochwertiges Fernglas von einer führenden deutschen Firma für optische Geräte, alles in allem Materialien im Wert von 400 Euro. Schulleiter Marcus Hain und die beiden Klassen- und Fachlehrerinnen aus der Grundschule, Iris Friedmann und Annette Cramer, nahmen das Geschenk dankbar entgegen. Der Themenkoffer schafft neue pädagogische Voraussetzungen für den Unterricht über den Wald und die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Der Kreisjägervereinigung Freiburg, betont Georg Ade bei der Übergabe, gehe es vor allem darum, der allenthalben zu beobachtenden Entfremdung von Kindern und Jugendlichen von der Natur entgegenzuwirken; eine "lebendige Beziehung zur Natur" sei "die wichtigste Grundlage für einen funktionierenden Naturschutz". Mitglieder des Hegerings, so Peter Bank, werden - wie so häufig in den vergangenen Jahren - auch künftig für eine fachliche Begleitung zur Verfügung stehen. Die Mitglieder des Buchenbacher Lehrerkollegiums lobten die "interessante Materialsammlung" und ihren "hohen pädagogischen Wert" für spannende Unterrichtsstunden in der Natur.
24.6.2009, Ulrich Kluge

 

Zwei Tauben an B31 in Falkensteig unter neuer Leitung

Sandra Hörner (li.) mit Besim Tutaj und seiner Frau Naxharije. Der gebürtige Kosovare will mit seiner Familie die „Zwei Tauben“ wie gewohnt weiterführen.  Foto: Hanspeter Schweizer
Sandra Hörner übergibt gut eingeführtes Lokal nach knapp acht Jahren: Seit September 2001 war das Gasthaus „Zu den zwei Tauben“ an der B 31 in Falkensteig in Händen von Sandra Hörner. Die aus dem gleichnamigen Obst- und Gemüsehof in Wolfenweiler stammende junge Wirtin hat es in dieser Zeit geschafft, das ehemals eher unscheinbare Gasthaus in die Höhen der oberen gutbürgerlichen Küche zu bringen. Obwohl an einer stark frequentierten Durchgangsstraße liegend, war der Anteil einheimischer Gäste stets bei vier Fünftel. Auch das Gebäude selbst erfuhr in dieser Zeit erhöhte Aufmerksamkeit. Dach und Fassade sowie die oberen Stockwerke wurden komplett erneuert bzw. renoviert, eine Holzpelletheizung mit Photovoltaik-Unterstützung ersetzte die alte Heiztechnik. Private Gründe führten nun dazu, dass Sandra Hörner das Gasthaus in andere Hände gibt. Besin Tutaj, der als Siebenjähriger aus dem Ko­sovo nach Deutschland kam, hat die Zwei Tauben übernommen. Der 39-Jährige war bereits in den Jahren 2005 und 2006 in der Zwei Tauben-Küche beschäftigen und hat nun vor drei Monaten wieder dort angefangen, um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten. Seine gastronomische Ausbildung erfuhr er in verschiedenen internationalen Adressen in Berlin. Tutaj will vorerst keine größeren Änderungen im Speisen- und Ge­tränkeangebot vornehmen. Zusammen mit seiner Frau Naxharije und seinen drei 14 – 19-jährigen Kindern sowie den bisher dort Beschäftigten soll alles erstmal so bleiben, wie es die Gäste gewohnt waren. An Wochenenden wird es Kuchen und Torten der Kirchzartener Konditorei Scherer geben. Das Gasthaus hat innen etwa 60 Plätze, auf der neu geschaffenen Terrasse weitere 45.
Hanspeter Schweizer, 11.6.2009, www.dreisamtaeler.de

 

Dorf aktuell: Gespräch mit Bürgermeister Wendelin Drescher

Dreisamtäler: Herr Drescher, Bundes- und Landesregierung haben Konjunkturprogramme angekündigt, in deren Genuss auch die Kommunen kommen sollen. Erwarten die Gemeinden jetzt einen Geldregen?
Drescher: Bis jetzt ist dieses Konjunkturpaket lediglich vom Bundeskabinett beschlossen. Es bedarf noch der parlamentarischen Beratung sowohl im Bundestag als auch im Bundesrat, danach ist die Umsetzung im Land Baden-Württemberg durch die Landesregierung und den Landtag zu bewerkstelligen. Dann erst wissen wir genau, ob und welchem Umfang ein Geldsegen auf die Kommunen zukommt.

Dreisamtäler: Haben Sie schon Ideen, wohin die Gelder dann fließen sollen?
Drescher: Wir könnten die Schulsanierung weiter forcieren, an der wir ja sowieso dran sind,  indem wir einen weiteren Bauabschnitt vorziehen.

Dreisamtäler: Werden die Gelder an bestimmte Maßnahmen gebunden sein?
Drescher: Das Bundeskabinett gab bestimmte Prioritäten vor, ob bei der Weitergabe vom Bund an das Land diese Prioritäten anders justiert werden, weiß ich nicht. Möglicherweise können die Gelder auch in den Verkehrsbereich fließen.

Dreisamtäler: Hätte das Auswirkungen auf den Baubeginn des Tunnels Falkensteig?
Drescher: Was den Tunnel Falkensteig angeht, ist insofern ein Fortschritt zu verzeichnen, als dass der Kreistag beschlossen hat, die Planung bis zum RE-Entwurf vorzufinanzieren. Der Landkreis führt auch Gespräche mit dem Verkehrsministerium in Stuttgart und Berlin. Derzeit steht noch die Unterzeichnung der Vorfinanzierungsvereinbarung durch das Verkehrsministerium Baden-Württemberg aus. Nach Auskunft des Abgeordneten Dr. Schüle soll in Kürze hier eine positive Entscheidung fallen, so dass dann der Landkreis diese Vorplanung entsprechend angehen kann. Beinhaltet das Konjunkturpaket der Bundesregierung auch Straßenbaumaßnahmen, könnte dies natürlich zu einer früheren Abarbeitung bereits planfestgestellter Vorhaben führen. Dann könnten wir hoffen, dass sich die Chancen für eine Realisierung von Vorhaben, die in der Prioritätenliste bisher noch nicht ganz oben rangierten, erhöhen werden.

Dreisamtäler: Die Bewohner Falkensteigs sind mit einer gewaltigen Verkehrflut geplagt.
Drescher: Die Situation in Falkensteig nach wie vor eine enorme Belastung für dortigen Anwohner. Von kommunaler Seite aus haben wir durch verschiedene Maßnahmen, wie  Ampelregelung, Geschwindigkeitsbegrenzungen, Geschwindigkeitsüberwachung, versucht, das Problem etwas zu entschärfen. Letztlich kann damit aber nicht das grundsätzliche Problem gelöst werden – das ist nur durch den Tunnelbau möglich!

Dreisamtäler: Es gibt Zahlen, die besagen, dass es nicht der Pkw-Verkehr ist, der in den letzten Jahren zugenommen hat, sondern der Lkw-Verkehr.
Drescher: Der Verkehr nimmt insgesamt zu, also auch der Pkw-Verkehr. Richtig ist, dass die entscheidende Zunahme den Lkw-Bereich betrifft und die Prognosen sind immer noch steigend. Während es früher in den Nachtstunden doch auch einmal Ruhephasen gab, findet  heute der Lkw-Verkehr die ganze Nacht hindurch statt. Dadurch wurde die Belastung für die Anwohner deutlich größer!

Dreisamtäler: In Freiburg fordert der Gemeinderat nachts Tempo 30 auf der B 31 – um die Lärmbelastung zu reduzieren. Könnten Sie sich dieser Forderung für Falkensteig anschließen?

Drescher: Da warten wir erst einmal die Ergebnisse in Freiburg ab. Vorab muss erst einmal geprüft werden, ob es mit Tempo 30 nicht vermehrt zu Stau-Situationen kommt, die noch belastender sind als der momentan fließende Verkehr. Wenn Freiburg eine Testphase durchführt, dann gibt es Erfahrungswerte und dann kann man sich vertiefend damit befassen.

Dreisamtäler: Es ist ja unbestritten, dass die B 31 eine Ost-West-Transitachse geworden ist und ein Großteil des Lkw-Verkehrs die Verkehrsführung über die Autobahn Karlsruhe-Stuttgart-München und damit auch die Maut dort umgeht. Denkbar wären hier doch verschiedene Gegenmaßnahmen, wie zum Beispiel ein Nachtfahrverbot für Lkws oder die Erhebung einer Mautgebühr.
Drescher: Das ist alles nicht so einfach und bei jeder Maßnahme müssen die Konsequenzen mit bedacht werden! Auf der B 31 finden ja auch Lkw-Fahrten statt, die der örtlichen und regionalen Versorgung dienen. Bei einem Lkw-Durchfahrtsverbot müssen Sie fragen, wie sich das auf die Wirtschaft der Region auswirken würde, ob Ausweichrouten zur Verfügung stünden, wo die Lkws dann parken würden und Vieles mehr. Aus diesen Gründen konnte sich das Regierungspräsidium  auch nicht  Maßnahmen anordnen.  

Dreisamtäler: Und was halten Sie von ein Mautgebühr für Lkws?
Drescher: Sicherlich wählen manche Lkw-Fahrer hier die mautfreie Straßenverbindung, aber ich würde das nicht überbewerten, denn es  gibt ja auch Risiken, die die Fahrer abschrecken - gerade im Winter ist das Höllental für Lkw-Fahrer kein Zuckerschlecken. Aber die Gemeinde Buchenbach kann das gar nicht entscheiden. Es ist überörtlicher Verkehr auf einer überörtlichen Straße und folgerichtig ist solch eine Entscheidung auch in überörtlichen Entscheidungsgremien angesiedelt.

Dreisamtäler: Gehen wir wieder zurück, auf die kommunale Ebene: was steht denn 2009 alles an?
Drescher: Im Jahr 2009 wird sich die Gemeinde mit der Planung einer möglichen Einrichtung einer Kleinkindgruppe befassen. Dazu werden wir zunächst eine konkrete Bedarfserhebung durchführen und darauf basierend dann die notwendigen Beschlüsse vorbereiten und dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorlegen. Die Feuerwehr bekommt ein neues Fahrzeug, weil das alte Tanklöschfahrzeug ersetzt werden muss. Die Sanierung der Sommerberghalle wird ebenso weitergeführt werden wie die der Halle in Unteribental. Sie sehen, die Aufgaben gehen uns nicht aus.

Dreisamtäler: Die Finanzierung für all diese Maßnahmen steht?
Drescher: Die Gesamtinvestitionsmaßnahmen müssen sich natürlich an den zur Verfügung stehenden Finanzmitteln ausrichten. Dies insbesondere deshalb weil wir in 2009 aufgrund der guten Gewerbesteuereinnahmen in 2007 erhöhte Umlagen an Kreis und Land abführen müssen. Deshalb konnten wir den Verwaltungshaushalt nur durch eine Rücklagenentnahme ausgleichen.

Dreisamtäler: Gebäudesanierungen nehmen bei Ihren Investitionen einen großen Raum ein. Geht es dabei auch um Klimaschutz?
Drescher: Es geht uns um Substanzerhaltung und energetische Optimierung. Die Dämmung spielt natürlich immer eine Rolle bei Sanierungsmaßnahmen. Aber inzwischen sind auch alle – bis auf eines -  öffentlichen Gebäude auf regenerative Energieversorgung, entweder Hackschnitzel- oder Pelletsheizungen, umgestellt. Positiv bei der regenerativen Energieversorgung im Bereich Prägenhof, Ortsmitte, Grund- und Hauptschule, Sommerberghalle ist dass eine geschlossene örtliche Wertschöpfungskette gegeben ist, weil diese Heizungen von der örtlichen Hackschnitzel GbR, einem Zusammenschluss von einigen Landwirten, beliefert wird. Desweiteren gibt es mit den Photovoltaik-Anlagen auf der Sommerberghalle sowie der Grund- und Hauptschule auch Bürgerbeteiligungsanlagen, bei denen Bürger Anteile zeichnen konnten.
Dreisamtäler: Eine wichtige Maßnahme ist auch die Erweiterung des Gewerbegebiets Himmelreich.
Drescher
: Richtig, die Erschließungsmaßnahmen dafür haben schon begonnen.
Dreisamtäler: Um welche Größenordnung geht es hier?
Drescher: Die schon seit Jahrzehnten im Flächennutzungsplan ausgewiesene Erweiterung beträgt rund 1,5 Hektar und ist zur Landesstraße hin geplant. Wir erwarten uns von ihr eine Stärkung der heimischen Wirtschaft – nach jetzigem Stand sind es drei ortsansässige Betriebe, die Erweiterungsbedarf haben und umsiedeln wollen. Auch erwarten wir eine Verkehrsentlastung in der Ortsdurchfahrt Buchenbachs. Im bestehenden Gewerbegebiet wird durch eine zusätzliche Anbindung an die L 128 ein Rundumverkehr entstehen, was vor allem für Lkws eine große Erleichterung sein wird.

Dreisamtäler: Der Tourismus ist für Buchenbach ein nicht ganz unwichtiger Wirtschaftsfaktor. Zehn Gemeinden des Hochschwarzwalds haben sich zu einer Tourismus GmbH zusammengeschlossen. Das ist eine starke Konkurrenz für das Dreisamtal.
Drescher: Für das Dreisamtal wurde ein Tourismus-Verein gegründet und mit dieser neuen Struktur sind wir sehr zufrieden. Dieser Verein ist sehr aktiv und hat es geschafft, dass die Gastgeber sich aktiver in das Geschehen einklinken und spezifische Angebote für Gäste machen. Durch diese neue Organisation kam mehr Schwung, mehr Engagement in das Tourismusgeschehen.  Im Übrigen arbeiten wir touristisch gesehen sehr eng mit Freiburg zusammen.
Dreisamtäler: Die neue Hochschwarzwald Tourismus GmbH hat das ganze Tourismus-Management auf professionelle Beine stellt. Der Tourismus-Verein im Dreisamtal ist ehrenamtlich geführt. Befürchten Sie nicht, dass das Dreisamtal da nicht mehr mithalten kann?
Drescher: Ich kann mir nicht vorstellen, dass es zu unseren Lasten geht. Die Vereinssatzung des Tourismus-Vereins sieht Ehrenamtlichkeit vor, aber in der Tourist-Info, dort wo der unmittelbare Kontakt zum Gast gegeben ist, arbeiten selbstverständlich professionelle Angestellte. Natürlich dürfen wir uns nicht auf dem Erreichten ausruhen. Wir müssen dran bleiben und unsere Hausaufgaben machen!
Dreisamtäler: Herr Drescher, ich bedanke mich für das Gespräch!

Dagmar Engesser, 12.2.2009, www.dreisamtaeler.de

Pfarrer Ansgar Kleinhans 40 Jahre Priester - Ehrenbürger von Buchenbach

Geistlicher Rat Pfarrer Ansgar Kleinhans wurde im Rahmen der Feier zu seinem 40-jährigen Priesterjubiläum für seine bleibenden Verdienste im kirchlichen und kulturellen Bereich aufgrund eines einstimmigen Gemeinderatsbeschlusses zum Ehrenbürger der Gemeinde Buchenbach durch Bürgermeister Drescher ernannt. Im Rahmen eines Empfangs des Pfarrgemeinderats würdigte Bürgermeister Wendelin Drescher das 24-jährige verdienstvolle Wirken von Pfarrer Kleinhans in Buchenbach. Insbesondere wies er das Engagement und die Verdienste des Jubilars hin sowohl bei der Innen- und Außenrenovation der Pfarrkirche, der Betriebsträgerschaft für den Katholischen Kindergarten als auch beim Umbau des ehemaligen Kindergartens zum Gemeindehaus St. Agatha, bei den Kapellenrenovationen in Wagensteig, Falkensteig und der Kreuzbergkapelle und beim Aufbau der Katholischen öffentlichen Bücherei. Drescher würdigte die Kontinuität, Gradlinigkeit, Verlässlichkeit sowie sein menschliches Wirken in der Seelsorge als auch im örtlichen Gemeinschaftsleben. Er habe wertvolle Impulse für das örtliche Gemeindeleben gegeben. Für die Zukunft wünschte der Bürgermeister dem neuen Ehrenbürger insbesondere Gesundheit, Energie und Kraft sowie ein noch langes segensreiches Wirken in Buchenbach.
18.5.2009

 

Jugendhaus St. Barbara mit Kapelle in den Spirzen 50 Jahre

Das Dreisamtal ist reich an Kapellen, die an viel bewanderten Wegen liegen. Wer sich aber nicht scheut, einen steinigen Weg im Wald der Vorderen Spirzen bald hinter Buchenbach hinauf zu gehen, stößt auf eine bemerkenswerte Anlage, die vor genau 50 Jahren errichtet wurde: das Jugendhaus St. Barbara mit der Kapelle, die Maria Immaculata geweiht ist.


Es war ein historischer Ort mit einer wechselvollen Geschichte, bevor die Anlage entstand. Ursprünglich befand sich hier das Gesindehaus ("Lochhäusle" ) des Danielhofs; es diente auch Holzfällern als Unterkunft. Nach unbestätigten Berichten soll hier die erste Schwarzwalduhr gebastelt worden sein. Einheimische wissen noch mehr zu erzählen: Aus dem "Lochhäusle" wurde im Volksmund das "Schnapshäusle", aus der Unterkunft für Waldarbeiter wurde in vorderösterreichischer Zeit ein Umschlagplatz für geschmuggelten Alkohol. Legende oder nicht, interessant zu hören ist diese Geschichte allemal.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann ein neuer Entwicklungsabschnitt, als die Erzdiözese Freiburg auf dem von alten Gebäuderesten bereinigten Baugrund das Jugendhaus errichten ließ. Es lag nahe, die Jugendlichen seelsorgerisch in einer nahen Kapelle zu betreuen, für deren Aufbau Mitte der 50er Jahre die "Rote-Pfennig-Sammlung" gestartet wurde. Mehrere tausend aus Kupfer geprägte Ein- und Zwei-Pfennig-Münzen bildeten den finanziellen Grundstock für das kirchliche Gebäude. Die Kapelle in ihrer Originalität ist wert, in die Lehrbücher über moderne Kirchenarchitektur aufgenommen zu werden. Sie entstand in unwegsamem Gelände in der Zeit des "Wirtschaftswunders" , in der Kirchenneubauten noch recht selten waren, denn im Mittelpunkt der 50er Jahre stand vor allem die Sanierung der kriegsgeschädigten Altbauten. Der Architekt, Franz-Josef Lips, vermied bauliches Experimentieren und orientierte sich im Stil und in der Verwendung der Bauelemente an Schwarzwälder Vorbildern. Seit einem halben Jahrhundert kommen Monat für Monat Jugendgruppen aus Schulen und aus Organisationen wie den Maltesern; auch Pfarrgemeinderäte und Ministranten sind übers Jahr Gäste. Die Belegungsstatistik ist beeindruckend: um 900 Personen jährlich, davon etwa 75 Prozent aus kirchlichen Gruppen, und mehr als zwei Drittel der Gäste sind unter 27 Jahre alt. Das Haus ist mit Gruppen- und Einzelräumen ausgestattet. Oberhalb des Grundstücks im Wald gelegen, befindet sich das separat vermietete "Selbstverpflegerhaus" . Für die Vollpension sorgt gegenwärtig Annemarie Raufer aus Attental. Aber St. Barbara bildete für fast dreißig Jahre den Arbeits- und Lebensinhalt von Rosel Schäuble, die heute als Pensionärin in Buchenbach lebt. Sie kennt jeden Winkel der Anlage und zu jedem Bauelement weiß sie die Entstehungsgeschichte. Ihr langjähriges Engagement, für das sie mit dem päpstlichen Orden "Benemerenti" ("Dem Wohlverdienten" ) ausgezeichnet wurde, machte St. Barbara zu einem "Entstehungsort vieler fruchtbarer Aktivitäten" . Dass sie alle in Buchenbach gekauften Lebensmittel in schwer gepackten Taschen den steinigen Weg hinaufschleppen musste, dass sie im Winter sich den Weg ins Tal erst bahnen musste und zwischen den Veranstaltungen auf sich allein gestellt war, hielt und hält sie noch heute für selbstverständlich. Die Anlage ist nach einer der am meisten verehrten Heiligen Europas genannt. Der Legende nach war sie eine energische Frau, die jedoch ihre Überzeugung mit dem Leben bezahlte. Wanderer, die vom nahen Wanderweg durch den Schwarzwald kommend auf der Anlage eine Verschnaufpause einlegen, werden von der idyllischen Stimmung eingenommen, die diesen geschichtenreichen Ort umgibt.
Ulrich Kluge , 8.10.2008, BZ

 

 

 

Hengstfohlen vom Hofbur in Himmelreich ins Landgestüt Marbach

Für August Wehrle ging ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: Er ist in der Pferdezucht sehr erfolgreich und hat gleich zwei "Goldfohlen" im Stall

Kühe, Hunde, Katzen, Hühner, Geißen gehören zum "Hofbur", einem Hof in Buchenbach-Himmelreich. Zudem ist Landwirt August Wehrle noch der einzige Schweinezüchter in Buchenbach. In der Pferdezucht ging für ihn gerade ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Deshalb zieht es ihn auch in jeder freien Minute auf die Pferdekoppel. Dort toben sich auf grüner Matte zwei gesunde Fohlen neben ihren Müttern aus, ein Stut- und ein Hengstfohlen. Sie gehören zu den 16 Goldfohlen der zentralen Fohlenschau 2008 des Landes-Pferdezuchtverbandes in St. Märgen, über die wir an anderer Stelle bereits berichteten. Nun sicherte sich das Haupt- und Landgestüt Marbach obendrein den kleinen Hengst mit dem großen Bewegungspotenzial zur Aufzucht bis zur Körung im Alter von zweieinhalb Jahren. Von so viel Glück träumte August Wehrle schon als kleiner Bub, der damals in der Rankmühle des Rankhofes in St. Märgen aufwuchs. "Rankbur" Edelbert Löffler, dem die Mühle gehörte, besaß Schwarzwälder Füchse, und er züchtete. Interessiert verfolgte der Bub sein Tun, half im Stall des Bauern und hegte den Wunsch, selbst einmal Pferde züchten zu können. 1979 heiratete er in Himmelreich ein. Landwirtschaftliche Tätigkeit und der Traum vom eigenen Pferd brachten es mit sich, dass er die Fohlen von Alt-Boldisenbauer Eckert in Titisee-Neustadt zu den Fohlenschau-Terminen fuhr.
Und so stand 1995 Wehrles erstes eigenes Pferd, eine Stute vom Boldishof, auf der Weide in Himmelreich. Anfangs noch vorsichtig, folgte er der Züchterweisheit von Edwin Rombach, Schildwende: "Immer erscht mit vier Johr decke losse" , das sei das richtige Alter für eine erfolgreiche Pferdezucht. Stute "Petra" vom Schwarzwälder Kaltblut-Elite-Hengst "Moritz" brachte ihm 1997 ihr erstes Fohlen zur Welt, eine kleine Sensation für die Landwirtsfamilie. Unter den acht Nachkommen Petras ist auch das 1999 gefallene Stutfohlen "Palme" , eine schicke Tochter von "Wilderer" . Sie behielt August Wehrle ebenfalls für die eigene Zucht. Bislang brachte "Palme" vier Fohlen. Eines davon, Hengstfohlen "Winnetou" , befand die Zuchtleitung 2000 als "goldwürdig" , somit stand das erste "Goldfohlen" im Stalle Wehrle. Entsprechend den Zuchtansprüchen versäumt es der Jungzüchter nicht, seine Pferde auch zu Stutbuchaufnahmen und Leistungsprüfungen vorzubereiten und vorzustellen. Vor die Kutsche gespannt, hält Wehrle seine vierbeinigen Damen in Bewegung und Form. Und August Wehrle hört noch immer gut zu, wenn sich erfahrene und erfolgreiche Züchter unterhalten. 2008 nun standen Mutter "Petra" und Tochter "Palme" gemeinsam mit je einem Goldfohlen im Siegerring. "Außerordentlich gut entwickelt und sehr gefällig präsentiert" war der Kommentar der Schaurichter zur Goldbewertung. Tochter "Palme" zeigte ihren Sohn (und "Petras" Enkel) "Fernando" von Hengst "Federsee" . Als von der Blesse. dem hellen Abzeichen im fuchsfarbenen Gesicht her "interessant gezeichnet" und "mit viel Schwung in seinen Bewegungen" ausgestattet, war er den Richtern 35 Punkte wert und dem Haupt- und Landgestüt der Kauf des viel versprechenden Jungtieres.
Monika Rombach, 28.8.2008, BZ

 

 

Amphibiengruppe Dreisamtal bei der Friedrich-Husemann-Klinik aktiv

Udo Hegar und Liselore von Krosigk von der Amphibiengruppe Dreisamtal wirken bei den Teichen der Friedrich-Husemann-Klinik in Buchenbach.

Die Amphibiengruppe Dreisamtal schafft mit Unterstützung der Friedrich-Husemann-Klinik neue Lebensräume. Die Kulisse könnte nicht idyllischer sein: ein Teich, hohe alte Bäume, frisches Grün. Natur pur erlebt, wer hierher kommt. Die Rede ist von einem tatsächlich malerischen Stück Landschaft in der Umgebung der Buchenbacher Friedrich-Husemann-Klinik. Deren Gründer Friedrich Husemann hatte unterhalb der Burg Wiesneck einst einen Badeteich angelegt als Ort der Erholung für die Patienten.
Alles von
Silvia Faller vom 15.8.2008 auf www.badische-zeitung.de lesen

 

 

Dreisamtäler Landmarkt und Café Hirschenhof: Moderne Tante Emma

Eine lang gehegte Idee wurde für Jürgen Gerlach mit Eröffnung seines "Dreisamtäler Landmarkt und Café Hirschenhof" wahr. Seine Kunden finden hier "frische Produkte, auf deren Qualität und Herkunft geachtet wird und ein gastronomisches Konzept, das ihnen und uns Flexibilität bietet". Täglich (außer Montag) stehen am Marktstand vor dem Haus frisches Obst, Gemüse und Blumen zum Verkauf. Innen warten weitere frische Lebensmittel, Brot und Milchprodukte, überwiegend aus der Region, auf die Kunden, dazu Wurstwaren und Speck, selbst gekochte Marmeladen, Weine vom Kaiserstuhl und aus dem Markgräfler Land. Das ist, was Jürgen Gerlach unter "Moderne Tante Emma" zur optimalen Nahversorgung versteht. Als Inhaber des seit zehn Jahren bestehenden Handelsunternehmens "Himmelreicher Nudelküche" (mit Herstellung von Teigwaren, Steinofenbrot und Flammkuchen nebst Service und Festbelieferung), mit Verkaufsstelle in Kirchzarten und nun vier Bauernläden in Buchenbach, Freiburg-Rieselfeld, Endigen, Breisach und Backshop in Emmendingen ist er überzeugt, dass die wahren Nahversorger nicht die zentral gesteuerten Discounter, sondern die selbstständigen Kaufleute in der Region sind. Und da gilt für ihn das Prinzip "lieber Kreisliga als Bundesliga!" Stark kaffee-orientiert zeigt sich die kleine Speisekarte des Landcafés mit Süßem aus der Konditorei Unmüssig, Hinterzarten, und Speisen wie Pfannkuchen, Wurstsalat und Vesper, aber auch Eisbecher-Kreationen. Der Gast steht hier vor der Wahl, dies draußen in der Gartenwirtschaft oder drinnen im kombinierten Gast- und Verkaufsraum zu genießen. Als Renner erweist sich der Weckleverkauf samstags- und sonntagmorgens. "Auch unsere Kunden sind preisbewusst" , weiß Jürgen Gerlach, der statt bundesweit einheitlich gesteuerten Billigangeboten "Qualitätsauswahl vor Ort mit kurzen Wegen" bevorzugt. Er halte es mit nah besorgten, ehrlich erzeugten und transparenten Produkten. Das schließe aber nicht die Banane, die Orange und das Pfund Zucker aus, das mancher mitnehme, "weil es eben zum großen Sortiment, das der Kunde will" gehört. Als "sehr bewusste Einkäufer" schätzt er seine Kundschaft, dafür nimmt er seine anstrengende und aufwendige Arbeitsweise gerne in Kauf. Zwei Vollzeit- und vier 400-Euro-Jobs bietet Gerlach, der darüber hinaus versucht, mit den Arbeitszeiten Rücksicht auf die Personalsituationen, selbst durch Personaltausch aus seinen anderen Läden, zu nehmen. Ein neues Konzept schwebt ihm für die Nutzung des Nebenraumes der ehemaligen Wirtschaft vor: Zur Verkostungen wie Käse- oder Weinproben soll er dienen, oder für Schulungen, Meetings, Vernissagen und Vereinsbesprechungen. Man kann den Raum privat mieten und seine Feierlichkeit ganz individuell gestalten. Ob mit selbst Mitgebrachtem, in Zusammenarbeit mit einem Mietkoch oder dem Partyservice. Schon wenige Wochen nach der Eröffnung des Landmarktes mit Café "trägt es sich wirtschaftlich" , gibt Gerlach kurz Einblick in sein Geschäft. Es hat dienstags bis sonntags von 8 bis 19 Uhr geöffnet, ab September fällt auch der bisherige Ruhetag am Montag weg. Parkmöglichkeiten gibt es beim Haus, nicht aber auf dem Radweg vor dem Landmarkt.
Monika Rombach, 14.8.2008, BZ


 

Maierhof bei Wiesneck: In der Freizeit Landwirt sein

Auf dem Maierhof können naturverbundene Menschen Tiere halten und ihr eigenes Ackergrundstück bewirtschaften

Als "lebendiger Hof" soll der Maierhof auf dem Gelände der Friedrich-Husemann-Klinik erhalten bleiben, wünscht sich Martin Ganz vom Häuslemaierhof in Buchenbach. Er pachtete den Hof mit seinen Stallungen und rund 16 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche, überwiegend Grünland. Für die Bewirtschaftung setzt er auf ein neues Konzept. Martin Ganz ergriff nicht zuletzt die Initiative, weil der Maierhof der Stammhof des von seiner Familie seit Jahrzehnten bewirtschafteten und am Berg darüber liegenden Häuslemaierhofes ist. Die Krankenkassen stellten die bisherigen Kostenübernahme für Sonderleistungen für Therapiemaßnahmen durch den landwirtschaftlichen Komplex auf dem Terrain der Husemann-Klinik im Zuge des Kostendämpfungsgesetzes ein. Somit ist die Klinik auf anderweitige Einnahmen zur Unterhaltung des landwirtschaftlichen Anwesens angewiesen. Der Pachtvertrag für Gebäude und Fläche läuft 25 Jahre, das Konzept von Martin Ganz überzeugte den Verpächter dank der unterschiedlicher Nutzungsarten des Hofes. Dabei stehen Rinder- und Ponyhaltung mit Schwerpunkt Pensionstieren, ebenso die Schweinehaltung im Blickpunkt. Mitverantwortlich arbeitet Rouven Kraft, der schon auf dem Häuslemaierhof als erster dortiger Privatkuhbesitzer (von derzeit neun) fleißig mit anpackte und Fachkenntnis erwarb. Bewirtschaftet werden soll das Anwesen von Menschen mit Herz und Verstand für Natur und Landwirtschaft. Dabei sieht Martin Ganz’ Planung weder Kleintier- noch Streichelzoo vor, ebenso wenig die klassische Pensionspferdehaltung. Einzelpersonen oder Familien können sich um die Eigenverantwortung für einzelne Tiergruppen pro Gattung bewerben. Die Tiere müssen selbst angeschafft werden, Fläche und Futter will der Pächter zum Selbstkostenpreis zur Verfügung stellen. Vierbeinige Landschaftspfleger zogen inzwischen schon ein: Eine Geißenpatin stellte sich für die vier Geißen vom Maierhof zur Verfügung, ein weiterer Geißenhalter gesellte sich dazu.
Die Attraktion stellen derzeit die gemütvollen Schottischen Hochlandrinder auf der Obstwiese dar, eine Mutterkuh mit Kalb und drei Einjährige. Freuen würde sich Martin Ganz über den Zuzug von einigen Ponys. Dem benachbarten Waldorfkindergarten als "Anlieger" sollte dadurch die Möglichkeit des Kinderreitens offen stehen. Für ein Kartoffelprojekt fanden sich sieben Familien und Einzelpersonen: Sie kauften das Pflanzgut und bearbeiten gemeinsam die dafür vorgesehenen vier Ar Kartoffelacker vom Setzen über Wachstumsbetreuung und Ernte bis zur Vorbereitung des Bodens für das kommende Jahr. Wer sich am lebendigen Hof beteiligen möchte, informiert sich unter Telefon 07661/2249.
Monika Rombach, 13.8.2008, BZ
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Wilhelm Kienzler vom Schupphof gestorben - Ein engagierter Bürger

Jahrzehntelang brachte sich Wilhelm Kienzler vom Schupphof für die örtliche Gemeinschaft, für die Gemeinde und für die örtliche Freiwlligen Feuerwehr engagiert und nachhaltig ein. Nun trug ihn seine Familie unter großer Anteilnahme der Bevölkerung zu Grabe. Er war im Alter von 76 Jahren gestorben.

14 Jahre gehörte Wilhelm Kienzler ab 1975 dem Gemeinderat in Buchenbach an, in einer Zeit, in der kommunalpolitisch viele bedeutende Weichenstellungen in Buchenbach getroffen, von ihm mitgetragen und mitgestaltet wurden, wobei er sich sehr um Objektivität zwischen den unterschiedlichen Interessenslagen bemühte. "Wilhelm Kienzler war eine Persönlichkeit mit besonderer Stellung in unserer Gemeinde, deren Entwicklung er maßgeblich mitgestaltete" , formulierte Bürgermeister Drescher in seiner Trauerrede. Große Verantwortung übernahm Wilhelm Kienzler, der 18-jährig in die Feuerwehr eintrat, mit seiner Wahl als Kommandant im April 1966. In seine 16-jährige Dienstzeit fiel die 1969 fertig gestellte öffentliche Wasserversorgung, die unabhängig von Jahreszeit und Niederschlägen machte. Auch das 75-jährige Bestehen der Wehr, die Inbetriebnahme eines neuen Löschgruppenfahrzeuges und die Einrichtung des "Florianstübles" als Schulungsraum ist mit seiner Initiative zu verdanken. Bis 1994 gehörte der Verstorbene dem Gesamtfeuerwehrausschuss an, dem er insgesamt 16 Jahre diente, 1991 trat er in die Altersabteilung ein. Wilhelm Kienzlers Verdienste zeichnete die Feuerwehr mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber und den Ehrenkreuzen des Landes Baden-Württemberg in Silber und Gold aus. Vorsitzender Albert Müller sprach am Grab den ehrenden Nachruf namens des Männergesangvereins, des Musikvereins und des Trachtenvereines Buchenbach, in denen der Verstorbene jeweils Ehrenmitglied war, Gesamtkommandant Lothar Schweizer für die Freiwillige Feuerwehr und Albert Wangler für den CDU-Ortsverband.
Monika Rombach, 5.8.2008, BZ

 

Dreisamtäler Rock Contest am 20.9.2008 - bewerben bis 31.7.

Das Orgateam Dreisamtäler Rock Contest 2008
v.l. nach r.:

Michael Schenk, BMS, Manfred Ketterer, FFW, Dietmar Klausmann, Orga,

 

Das Organisationsteam der Dreisamtäler Rock Contest 2008 arbeitet auf Hochtouren. Wie schon Ende Mai berichtet veranstaltet die Freiwillige Feuerwehr Buchenbach, Abteilung Unteribental, am 20. September 2008 in der Sommerberghalle in Buchenbach den ersten Dreisamtäler Rock Contest. Im Mai, noch vor den Pfingstferien, sind 62 Schulen im Breisgau-Hochschwarzwald angeschrieben worden. Die Schulleitungen wurden geben, die Infoblätter an die Schüler weiter zu geben. Hilfreich in diesem Zusammenhang ist, dass der Bürgermeister von Buchenbach, Wendelin Drescher, die Schirmherrschaft für diesen Dreisamtäler Rock Contest übernimmt. In den Infoblättern wird beschrieben, wie und wo sich die jungen Bands bewerben können. Unter dreisamtaeler-rock-contest@gmx.de können sich die Interessenten bewerben und auch Fragen stellen. „Die Nachfrage ist sehr groß“ so Dietmar Klausmann vom Orgateam Dreisamtäler Rock Contest. „„Alle Einsendungen bis zum 31.Juli 2008 werden gleich behandelt. Viele der Musiker brauchen noch Zeit, um entsprechende Bewerbungen zusammen zu stellen“. Es haben sich konkret schon sieben Bands komplett beworben, über 20 Anfragen liegen vor. Man habe zwar eine große Resonanz erwartet, dass diese sich aber so stark entwickelt, ist umso erfreulicher. Inzwischen wird mit vielen Firmen über Sponsoring verhandelt. Das Interesse von Firmen, sich am Dreisamtäler Rock Contest zu beteiligen, ist sehr groß. Da sind Ausbildungsbetriebe dabei, die genau diese Zielgruppe suchten. Aber auch viele heimische Firmen sehen in dieser Veranstaltung einen hohen Stellenwert. Das freut Manfred Ketterer, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Buchenbach, Abteilung Unteribental. „Gerade beim ersten Durchlauf einer solchen Veranstaltung ist das finanzielle Risiko sehr hoch“. Der Dreisamtäler Rock Contest soll es auch in den folgenden Jahren geben und die Plattform für junge Musiker werden.
Der erste Preis steht nun fest. Das Tonstudio ID Studios aus Freiburg stiftet einen kompletten Tag im Studio mit allem drum und dran. „Das reicht gut für eine CD-taugliche Aufnahme für ca. 3 Songs“ so Michael Schenk vom Dreisamtäler Rock Contest. Er gibt zu bedenken, das der Wert des ersten Preises ca. 1.000 € entspricht. Auch die technischen Voraussetzungen sind ernorm. „BMS Sound & Light wird einen kompletten Bühnenaufbau samt Ton- und Lichttechnik stellen. Zudem sorgen sich ca. sechs Techniker für die Betreuung der vier Bands, welche auftreten werden.“
Für die jungen Bands ist es auch wichtig, gut betreut zu werden. Jede Band bekommt inklusive möglicher Zugaben ca. 45 Minuten Spielzeit. In dieser Zeit können sich die Bands sehr gut präsentieren und einen Spannungsbogen aufbauen.

Dreisamtäler Rock Contest und die Veranstalter von „Rock am Bach“ AJ Kirchzarten, werden zusammen arbeiten
Seit Jahren veranstaltet das autonome Jugendzentrum AJ Kirchzarten Die Veranstaltung „Rock am Bach“. Jedoch aus finanziellen Gründen nicht regelmäßig jedes Jahr. Die Freiwillige Feuer Buchenbach, Abt. Unteribental begann mit der Planung vom Dreisamtäler Rock Contest bereits Mitte 2007. Die Veranstaltung Rock am Bach ist bekannt, jedoch gab es zum Zeitpunkt der Hallenbelegung keine Informationen, ob im Jahr 2008 Rock am Bach stattfinden wird. Nun haben sich die engagierten Verantwortlichen vom AJ Kirchzarten parallel mit der Planung vom Rock am Bach befasst und über die Medien vom Dreisamtäler Rock Contest erfahren. Beide Veranstaltungen sind auf dem 20. September 2008 fest gebucht. Da beide Veranstaltungen die gleiche Zielgruppe ansprechen, haben sich das Orgateam vom Dreisamtäler Rock Contest und die Veranstalter AJ Kirchzarten zusammen getan. Das Orgateam vom Dreisamtäler Rock Contest würdigt das hohe ehrenamtliche Engagement der Verantwortlichen vom AJ Kirchzarten, federführend Jonas Gottschall. Es ist wichtig, auch den semiprofessionellen Bands und dem Publikum eine Plattform zu bieten, was ja Rock am Bach macht. Bei dem Gespräch wurde auch festgestellt, das sich der Dreisamtäler Rock Contest und Rock am Bach gut ergänzen können. Während der Rock Contest eine Auswahl trifft, ist Rock am Bach eben eine Plattform für „fortgeschrittene“ Bands. Beide Veranstalter haben vereinbart, dass Rock am Bach erst ab 18 Uhr beginnt. Der Dreisamtäler Rock Contest findet von 14 Uhr bis ca. 19:30 Uhr statt. Somit ist die Überschneidung relativ. Darüber hinaus soll der zweite Platz beim Rock Contest einen Auftritt bei Rock am Bach in 2009 beinhalten. Im nächsten werden beide Veranstalter Ihre Termine optimieren.

Dreisamtäler Rock Contest und Musikschule Wiehre Bahnhof arbeiten zusammen!
Am 25.06.2008 fand ein Treffen mit Inhaber Andy Schumacher vom der Musikschule Wiehre Bahnhof statt. Sofort wurde deutlich, dass es große Schnittmengen zwischen dem Dreisamtäler Rock Contest und der Musikschule Wiehre Bahnhof gibt. Es sollen sich junge Musiker treffen können, ein Forum haben, „live“ spielen können und Band gründen können. „Die Kids wollen rocken, Spaß haben“ so Andy Schumacher wörtlich. Natürlich bietet die Musikschule auch noch anderen Programmen z.B. musikalische Früherziehung für Eltern und Kinder an. Andy Schumacher wird der Jury für den Rock Contest bei wohnen. Wir werden in Zukunft regen Austausch haben und die Musikschule in die Planungen für den Dreisamtäler Rock Contest stärker einbinden. Das Orgateam vom Dreisamtäler Rock Contest will auch in Zukunft diese Veranstaltung für die jungen Nachwuchsbands durchführen. „Wir freuen uns weiterhin auf große Unterstützung hiesiger Firmen“. Wer Interesse hat kann sich gerne bei uns melden.

Wir werden im August berichten, wer alles dabei sein wird und wie sich letztendlich die Jury zusammenstellt. Im Moment wird weiter mit entsprechenden Jurymitgliedern gesprochen, welche sich hervortun als Veranstalter, Musiker, Plattenindustrie und Musikjournalismus.
Bis dahin, Buchenbach-Unteribental, den 26.06.2008

Dreisamtäler Rock Contest, Buchenbach
Orgateam: Michael Schenk, Manfred Ketterer, Dietmar Klausmann.
Ansprechpartner: Dietmar Klausmann, Tel 0171-2200181.
Dreisamtaeler-Rock-Contest@gmx.de

 

 

Cafe Hirschenhof und Dreisamtäler Landmarkt: Gut kombiniert

„Himmelreicher Nudelküche“ hat in Buchenbach den vierten Bauernladen eröffnet – Vielfältiges Angebot

Farbe bringt die neue Laden- und Cafe-Kombination an den „Hirschenhof“. Zwischen den Obstständen gelangen die Gäste in den schattigen Biergarten. Gerlachs Bruder Heiko ist eine feste Stütze im neuen Betrieb. Herrliche Konditorwaren sind an der Kuchentheke zu kaufen. An einem Teil der alten Kneipentheke lässt sich der Kaffee oder das Pils gemütlich auf den Barhockern genießen. Das Bauernbrot kommt aus der „Himmelreicher Nudelküche“.
 
Fotos: Gerhard Lück

Buchenbach (glü.) Wer jetzt von Westen nach Buchenbach kommt, kann gleich am Ortsanfang an einem bunten Obst- und Gemüsestand seinen Vitaminhaushalt auffrischen. Endlich ist in den lange leer stehenden „Hirschenhof“ wieder Leben eingekehrt. Mit einer tollen Kombination aus Bauernladen und Cafe hat Jürgen Gerlach, Chef der seit zehn Jahren erfolgreich arbeitenden „Himmelreicher Nudelküche“, den Gasthof und den davor liegenden Parkplatz belebt. Seinen drei Bauernläden in Kirchzarten, Freiburg-Rieselfeld und Endingen fügte er einen vierten hinzu. Der seit gut zwei Wochen geöffnete „Hirschenhof“ hat sich nach Gerlachs Aussage bereits gut etabliert. Das Konzept ist nicht alltäglich – Gastronomie und Bauernladen wurden geschickt vereint. Wer die ehemalige Gaststätte betritt, findet im Sitzbereich manch Vertrautes – die Theke hat aber nur noch in Teilen etwas mit einer Kneipentheke zu tun. Sie geht nahtlos in eine reine Ladentheke über. Der Bauernladen bietet am Obststand, mit dem bereits Gerlachs Eltern vor fünfzehn Jahren in Buchenbach frisches Obst und Gemüse feilboten, ein reichhaltiges Angebot mit frischer Ware aus der Region. Im Inneren gibt es zunächst die Angebote der „Himmelreicher Nudelküche“. Verschiedene Teigwaren und frisches Steinofenbrot gehören dazu. Aber auch Wurst und Käse gibt es zu kaufen. Besondere Weine aus dem Kaiserstuhl und Markgräfler Land sowie Konditorwaren aus der Bäckerei Unmüssig aus Hinterzarten ergänzen das Angebot.

Der Gastrobereich im „Cafe Hirschenhof“ bietet guten Kaffee und schmackhaften Kuchen. Die kleine Vesperkarte empfiehlt so leckere Sachen wie Elsässer Wurstsalat, Bauernwürste, Flammkuchen oder auch kalorienreiche Eisbecher. Frisch vom Fass zapfen Gerlachs Mitarbeiter ein gutes Pils von Ketterer aus Hornberg im Schwarzwald, das gerne auch im schattigen Biergarten getrunken werden kann. Um im Angebot jederzeit beweglich zu sein, hat Jürgen Gerlach eine Vollkonzession für sein Cafe erhalten. In der teilweise neu eingerichteten Küche werden die leckeren Marmeladen, die es im Laden zu kaufen gibt, gekocht. Besonders die Obstkombinationen von Erdbeere oder Rhabarber mit Bananen werden gerne gekauft. Wenn der Betrieb mal richtig angelaufen ist, will Gerlach Wein- und Käseproben anbieten. Das soll bei offen ausgeschriebenen Terminen erfolgen, kann aber auch exklusiv für eine geschlossene Gesellschaft gebucht werden. Interessant dürfte für Menschen, die auf der Suche nach einem geeigneten Raum für eine private Geburtstags- oder Hochzeitsfeier sind, sein, dass der Gastraum des Hirschenhofes auch privat zu buchen ist. „Das machen wir mit oder ohne Service“, erzählt Jürgen Gerlach, „ganz ideal für die günstige Feier.“ Die Gast- und Ladenräume wurden vom Familienclan renoviert. Eine neue Kühltheke war ebenso notwenig wie ein großes Brot- und Nudelregal. Und auch in der Küche erhielt neue Geräte. Da das Erdgeschoss komplett unterkellert ist, fand sich genügend Platz für Kühlräume. Die Öffnungszeiten sind äußerst kundenfreundlich: Dienstag bis Sonntag von 8 bis 19 Uhr. Am Montag ist Ruhetag. Eine Bitte hat Gerlach an seine Kunden: „Bitte nutzen Sie die Parkplätze beim Haus und gegenüber und halten Sie nicht auf dem Radweg. Danke.“
Gerhard Lück, 26.6.2008, www.dreisamtaeler.de

Erlenhof in Himmelreich: Der Pferdeflüsterer im Dreisamtal
 
Gabriele und Gerhard Zipfel betreuen auf dem Erlenhof eigene und fremde Pferde

Collie ist störrisch. Wutschnaubend dreht er sich im Kreis, die rotbraune Mähne schüttelt sich. Der fünfjährige Wallach ist es nicht gewohnt, sich unterzuordnen. "Die Vorbesitzerin hat ihm einfach zu viel durchgehen lassen" , sagt Gerhard Zipfel, der dem Tier nun soziales Verhalten antrainieren möchte. Behutsam führt er ihn in den Stall, wo er sich wieder beruhigen soll. "Das dauert noch ein paar Wochen, dann ist er wieder in Ordnung" , erklärt der 43-jährige Landwirt, der den Erlenhof in Himmelreich betreibt.
Zipfel ist ein Pferdeflüsterer, er kennt die Tiere in- und auswendig. 56 dieser stattlichen Vierbeiner befinden sich zurzeit auf seinem Hof,
zehn eigene — der Rest sind Pensionspferde, welche die eigentlichen Besitzer bei ihm unterstellen. Die Pensionspferde sind wichtig, sie finanzieren den Hof, der Gewinn kommt erst durch die Reitstunden. Durchschnittlich 60 Reitschüler pro Woche lernen auf dem Erlenhof den richtigen Umgang mit den Tieren. Heranwachsende Mädchen sind das hauptsächlich, doch nicht nur. "Wir haben auch ein paar Manager aus der Stadt, die sich einfach mal vom beruflichen Stress erholen wollen" , erklärt Zipfels Frau Gabriele, die hauptsächlich für die Reitstunden verantwortlich ist. Der Erlenhof ist ein Familienbetrieb, alle müssen mit anpacken, auch die drei Kinder. Dabei haben diese allesamt landwirtschaftsferne Berufe erlernt. Die 19-jährige Tochter Anita macht eine Ausbildung zur Arzthelferin, der 19-jährige Christian lernt Elektrotechnik und der 23-jährige Martin ist Mechaniker. Ob eines der Kinder den Hof in ferner Zukunft übernehmen wird, ist ungewiss. "Wir machen den Kindern da keinen Druck, die sollen sich erstmal ausprobieren und schauen, wo ihre Interessen liegen", sagt der Landwirt. Im schlimmsten Fall endet damit ein Betrieb, der über Jahrhunderte hinweg in Familienbesitz war. Aus dem 17. Jahrhundert belegen Urkunden einen Besitzer namens Zipfel. Gerhard Zipfel war erst 20, als er den Erlenhof übernahm. Damals war die Milchviehwirtschaft die ökonomische Grund lage, Pferde gab es nur wenige. Doch die Konkurrenz unter den Milchbauern wuchs im Laufe der Jahre und damit auch der Drang, in immer größere und modernere Anlagen zu investieren. Ende des vorigen Jahrhunderts kam dann der Entschluss, etwas völlig Neues aus dem Betrieb zu machen. Die Idee mit den Pferden wurde im Familienrat entschieden. "Meine Frau war schon immer pferdebegeistert, insofern war die Idee naheliegend" , erklärt Gerhard Zipfel. Ein finanzielles Wagnis war es aber schon. Es musste in viele neue Anlagen, Koppeln, Stallungen, eine Reithalle investiert werden, und ob die Kunden den Weg ins Dreisamtal finden, war zunächst ungewiss.

Doch nach ein paar harten Jahren steht das Unternehmen nun gut da, nicht zuletzt auch, weil man sich alternative Einkommensquellen erschlossen hat. Die Waldwirtschaft und der Tourismus haben schon immer dazugehört, doch nun möchte Zipfel in die Humusproduktion einsteigen. Pferdemist als Rohmaterial hat er genug. "Man muss nur innovativ sein und hart arbeiten können, dann klappt das schon" , sagt er. Und hart arbeiten kann er. Ab sieben Uhr morgens steht er im Stall. Er hat zwar eine Handvoll Angestellte, aber die Verantwortung liegt immer noch auf seinen Schultern. Bis acht, halb neun dauert sein Arbeitstag, danach reitet er selbst noch einmal aus, sozusagen als Ausgleich für den harten Arbeitstag. Ein 13-Stunden-Tag ist bei ihm normal, da bleibt wenig Zeit für die Partnerschaft. "Klar, manchmal fragt man sich schon, warum andere Arm in Arm spazieren gehen können und ich meinem Mann nur auf dem Traktor zuwinken kann", sagt Gabriele Zipfel. Aber dafür sieht sie andere Vorteile. Zum Beispiel, dass sie grundsätzlich gemeinsam essen. Da Zipfel auch meistens auf dem Gelände zu tun hat, ist er stets präsent, vieles wird auch zusammen erledigt. "Wenn er in irgendeinem Büro arbeiten würde, dann wäre er weg bis zum Abend" , erklärt sie die Vorteile, die die Arbeitsweise auf dem Land mit sich bringt. Beide haben sich mit ihrem Leben gut arrangiert, ein Umzug in die Stadt käme für sie nie in Betracht. "Natürlich gibt es auch manchmal Momente, wo man am liebsten alles hinschmeißen möchte" , gibt Zipfel zu. Doch die Arbeit an der frischen Luft, der Umgang mit den Tieren und die räumliche Nähe zur Familie wiegen das wieder auf. "Die gemeinsame Arbeit, das schweißt richtig zusammen", ist sich Zipfel sicher. Dass die beiden seit 24 Jahren glücklich verheiratet sind, ist dafür wohl Beweis genug.
Michael Saurer, 17.5.2008, www.badische-zeitung.de

 

Kinder erkennen ökologische Zusammenhänge im Wald

Förster Hansjörg Bockstaller hatte allerlei Aufgaben und Spiele vorbereitet, mit denen er Erstklässler der Grundschule Buchenbach zur Beobachtung der Natur anregte

Ausgerüstet mit Rucksack und Pausenvesper zogen getrennt zwei erste Klassen der Grundschule Buchenbach mit Förster Hansjörg Bockstaller, Klassenlehrern und Jagdhündin Trixi auf Erkundungstour in den Wald. Viel gab es dort zu entdecken und zu erfahren. Doris Zumkeller machte sich mit der 1a auf den Weg, bereits im Schulhof nahm der Förster alle 19 Kinder an eine lange Leine. So fiel der nahe gelegene steile Anstieg zum von den Kindergartenkindern aus Burg gebauten Adlerhorst nicht schwer. Dort packten alle an, um Steine zusammenzutragen und bauten in der Mitte des Steinkreises ein Steinmännchen. Wahllos zog der Förster einen der Steine heraus und der ganze Steinhaufen begann zu wackeln — "wie es der Natur geht, wenn sie aus dem Gleichgewicht gerät" , verdeutlichte er das Thema.
Ebenso spielerisch war der Begriff "Populationsdynamik" erfahrbar: Sechs Rucksäcke begrenzten ein Spielfeld, in dessen Mitte zwei "Füchse" jene "Hasen" zu erwischen suchten, die auf die andere Seite des Kreises wollten. Schnell schmolz die Hasenpopulation hinweg, und der Fuchs musste sich neue Beute suchen. Auch ein Rehlager gab es zu entdecken. Dass dort kurz zuvor noch ein Reh geschlafen hatte, zeigten Rehhaare an, die sich ebenfalls an einem Baum fanden. Daran hatte sich ein Reh wohl den Hals gescheuert.
Spielend lernten die Kinder die Antwort auf die Frage: "Wie orten Fledermäuse im Dunkeln ihre Flugbahnen?" Jeweils ein sehendes Kind warnte klatschend Schüler mit verbundenen Augen vor Hindernissen auf ihrem Weg, ähnlich wie Fledermäuse dies durch Echoortung erreichen. Alle Gruppen bewerkstelligten die Aufgabe so gut, dass kein Kind einen Baum berührte. "Feines Waldparfüm, was soll das sein?" , überlegten die Kinder und staunten, als ihnen der Förster an einer kleinen Schonung zerriebene Fichtennadeln unter die kleinen Nasen hielt. Weiter ging’s, plötzlich forderte Hansjörg Bockstaller die Kinder auf, paarweise ein Nest aus Zweigen, Halmen oder Gras zu bauen. Dann warf er kleine Stöckchen in die Luft, "Vogelwürmer" für die "Vogeleltern" . Nur eines nach dem anderen durfte ein Vogel sie zum Nest bringen, der jeweils andere bewachte es samt Beute so lange. Auch hierbei brachten alle "Vogelpaare" ihre Brut erfolgreich durch. Mit dem "Waldtelefon" verabschiedete sich der ideenreiche Förster: Dazu legten alle ein Ohr an einen gefällten Baumstamm — und hörten bald das Klopfzeichen des Försters. Bepackt mit gesammelten Naturmaterialien für ein späteres Erinnerungsbild führte der Weg an der langen Leine zurück in die Schule, wobei unverhofft eine kleine Ringelnatter den Weg kreuzte.
Monika Rombach, 15.5.008, BZ

 

Ursula Heinemann mit 87 Jahren gestorben - Sie kämpfte fürs Ibental

Liebenswert, aufmerksam, gesellschaftlich höchst engagiert, notfalls auch streit- und unbeirrbar, lebte und wirkte Ursula Heinemann seit 1968 als geschätzte Mitbürgerin im Buchenbacher Ortsteil Unteribental. Nach schwerer Krankheit starb sie am 20. März im Alter von 87 Jahren

Die Absicht, hier in einem der ersten Zugezogenenneubauten den "Ruhe" stand zu verbringen, machte kaum ein Jahr nach ihrem Zuzug das Thema "Schwarzwaldautobahn" zunichte. "Aktionsgemeinschaft für demokratische Verkehrsplanung" lautete der Name jener, später zum Verein umgewandelten, Bürgerinitiative, zu deren Unterstützung Ursula Heinemann und ihr Ehemann Josef viele Mitstreiter unter den Landwirten gewannen. Als studierte Journalistin schaffte sie es, über Presse, Rundfunk und Fernsehen die Lage der damals rund 60 betroffenen Höfe im Dreisamtal und die Auswirkungen eines solchen Landschaftseingriffes bis ins Ministerium zu verdeutlichen. Die Schwarzwaldautobahn kam nicht, die Aktionsgemeinschaft blieb bestehen und wachte weiter über Landschaft schädigende Auswirkungen. Und demokratisches Bürgerbegehren wurde in den 70er Jahren durch das aufgezeigte Vorgehen des Ehepaares Heinemann salonfähig. 1990 ehrte das Land Baden-Württemberg Ursula Heinemann dafür mit der Landesehrenmedaille.
1971 wurde sie von der Bevölkerung in den Gemeinderat gewählt und ging damit als erste Gemeinderätin des Dreisamtales in die Geschichte des Tales ein. Als "Mittlerin zwischen Alt- und Neubürgern" verzeichnet das Rathaus ihr kommunalpolitisches Wirken, 1971 bis 1974 in Buchenbach und 1975 bis 1989 als Ortschaftsrätin in Unteribental. Sie füllte ihre Tätigkeit mit Ausdauer und Interesse am gesamten gesellschaftlichen Wohleregehen aller aus. Interesse zeigte sie am Menschen jeden Alters und am aktiven Vereinsleben. Seit 1968 leistete Ursula Heinemann jahrelang freie engagierte und zuverlässige Pressearbeit im Ibental für die Badischen Zeitung. Selbstlos unterstützte sie diverse private Kleingruppen für Kunst und Musik, auch finanziell.
Monika Rombach 1.4.2008, BZ

 

Dorf aktuell: Gespräch mit Bürgermeister Wendelin Drescher

Dreisamtäler: Herr Drescher, was läuft aktuell denn in der Kommunalpolitik Buchenbachs?
Drescher: Am meisten beschäftigen uns nach wie vor laufende Sanierungsmaßnahmen der Grund- und Hauptschule und der Ibentalhalle, die wir peu á peu fortführen.

Dreisamtäler: Die Sanierung der Schule ist ja ein Projekt, das schon jahrelang läuft.
Drescher: Das ist richtig, die Sanierung ist vergleichbar mit der des Schulzentrums Kirchzarten – beide Gebäude stammen aus derselben Bauphase, nämlich den 70er Jahren, mit demselben Architekten. Damals setze man eben andere Prioritäten als heute.

Dreisamtäler: Die Sanierung läuft also stufenweise ab.
Drescher: Ein erster Bauabschnitt war die Dachsanierung, bei der wir die Fotovoltaik-Anlage installierten. Der Innenausbau läuft in zwei Abschnitten, hier ging es erst einmal um die Haustechnik und teilweise und die Fachräume. Nach und nach kommen nun die Klassenzimmer mit den Böden, Wänden und Elektroinstallationen dran. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Hauptsanierungszeit in den Ferien liegt, damit der Schulbetrieb möglichst ungestört laufen kann.

Dreisamtäler: Was die Ibentalhalle angeht, so wurde im vergangenen Jahr der Bürgersaal neu gebaut.
Drescher: Das ehemalige Rathaus dort wurde abgerissen, wodurch sieben Bauplätze entstanden, die zum Teil auch schon bebaut sind. An die Ibentalhalle wurde ein Bürgersaal angebaut, der nun seit Januar in Betrieb ist. Im Zuge dieser Maßnahme wurde auch die Haustechnik erneuert, also Lüftung und Heizung. Wir haben nun auch dort eine Holzheizung eingebaut und haben damit fast alle öffentlichen Gebäude auf regenerative Energie umgestellt. Was jetzt noch ansteht, ist die Sanierung von Dach und Fassade und nach der neuen Energiesparverordnung erfordert das auch eine Investition in verbesserte Wärmedämmung.

Dreisamtäler: Sie sagten, die Halle werde mit Holz beheizt – bedeutet das Pellet- oder Hackschnitzelanlage?
Drescher: Sowohl als auch! Wir wollten uns bewusst beide Alternativen offen halten. Pellets können wir bei den Holzwerken Dold beziehen und Hackschnitzel bei Hackschnitzel GbR, in der die Landwirte hier zusammengeschlossen sind. Unser Ziel ist es immer, die örtlichen Kreisläufe zu stärken. Das praktizieren wir schon seit der Prägenhof 1998 mit regenerativer Energie beheizt wird. Dort läuft es über den Betreiber, die Fa. Schmidt aus Bernau. Die Verträge sind dort so gestaltet, dass der Rohstoff Holz von den örtlichen Produzenten bezogen wird.

Dreisamtäler: In Ettenheim laufen Bürger Sturm gegen eine Firma, die Pellets herstellt. Gründe sind Feinstaub- und Lärmbelastung. Gibt es diese Probleme in Buchenbach auch?
Drescher: In Ettenheim kauft die Firma ganze Holzstämme, die zu Pellets verarbeitet werden. Die Firma Dold gewinnt die Pellets aus Restholz. Das ist ein ganz anderes Verfahren! Der große Vorteil dabei ist, dass die Wertschöpfung aus dem Holz noch mehr intensiviert ist, da das verarbeitet wird, was früher nicht verwertet werden konnte. Dasselbe gilt auch für die Hackschnitzel.

Dreisamtäler: Holzheizungen sind in den letzten Monaten etwas in Verruf geraten. Sie seien regelrechte Feinstaubschleudern.
Drescher: Der Bund stellt Überlegungen an, hier neue Grenzwerte einzusetzen. Um diese Problematik in den Griff zu bekommen, bedarf es dann eben neuer Techniken zur Filterung. Allerdings spielt auch die richtige Bedienung der Öfen eine wichtige Rolle; die Qualität des Holzes, die Lagerungsdauer müssen einfach stimmen. Und das ist bei größeren Anlagen eher gewährleistet als bei kleineren. Zudem werden sie regelmäßig gewartet und vom Schornsteinfeger auch überprüft.

Dreisamtäler: Laufen in Buchenbach noch weitere Maßnahmen?
Drescher: Der Radweg entlang der Burger Straße wurde vom Jockelshof bis zur Hauptstraße Buchenbachs komplettiert. Dort fehlte noch einletztes Teilstück. Mit diesem Lückenschluss gibt es nun eine sichere Radwegverbindung zum einen zu den Sportstätten, zum anderen nach Kirchzarten und auch nach Stegen, was für die Schüler, die das Kolleg besuchen wichtig ist. Desweiteren wollen wir in diesem Jahr für ein Feuerwehrfahrzeug Ersatz beschaffen und der Hartplatz des Sportplatzes soll saniert werden. Dort soll ein Kunstrasenplatz entstehen.

Dreisamtäler: Das können Sie finanziell auch alles stemmen?
Drescher: Auch unter dem Vorbehalt, dass es Zuschüsse dafür gibt. Aber generell kann man sagen, dass unsere Finanzen in Ordnung sind! Wir kommen seit 15 Jahren ohne Neuverschuldung aus und sind dabei unsere Altschulden abzubauen. Das heißt, dass unsere laufenden Ausgaben im Einklang mit den Einnahmen sind. Das durchzustehen, kann im Detail und im Einzelfall manchmal sehr hart sein.

Dreisamtäler: Wie hoch sind denn die Altschulden?

Drescher: Die liegen für den Gemeindehaushalt bei 157,- Euro pro Einwohner, nimmt man Wasser und Abwasser mit dazu, sind es 336,- Euro – das ist eine überschaubare Summe. Aber ich betone, dass unser Bemühen, den Haushalt ohne Neuverschuldung hinzubekommen, nicht immer einfach ist. Sanierungsmaßnahmen müssen oft gestreckt werden, um sie aus den laufenden Einnahmen finanzieren zu können. Aber Finanzpolitik muss auch gegenüber zukünftigen Generationen verantwortet werden. Wir können ihnen keine Schuldenberge hinterlassen.

Dreisamtäler: Was macht der Dauerbrenner B 31?
Drescher: Ein Erfolg ist, dass die Gemeinde Buchenbach und der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald bereit sind, eine Vorplanung vorzufinanzieren. In beiden Haushalten sind Summen dafür eingestellt. Bei dieser Vorplanung geht es um die Erfassung von geologischen Daten, Umweltfragen und vielem mehr, die für den Tunnelbau geklärt werden müssen. Mit dieser Bereitschaft zur Vorfinanzierung, machen wir als Region deutlich, welch hohen Stellenwert diese Maßnahme für uns hat. Neu in der Entwicklung ist auch, dass sich die Region  geschlossen für die den Tunnel Falkensteig und den Stadttunnel Freiburg einsetzt. Das heißt, auch Freiburg setzt sich für den Falkensteigtunnel ein.

Dreisamtäler
: Mit Region ist gemeint, die Stadt, der Landkreis …
Drescher: … alle Abgeordneten des Bundes und des Landes, der neue Regierungspräsident - diese Geschlossenheit ist uns wichtig beizubehalten.

Dreisamtäler: Seit einiger Zeit gibt es eine neue Ampel in Falkensteig.
Drescher: Ja, bei der Blechschmiede. Damit wird das Einbiegen auf die B 31 aus der steilen Einfahrt heraus sicherer. An der Kreuzung ist eine Kontaktschleife und die Ampel wird nur rot, wenn tatsächlich ein Auto einbiegen will. Diese Ampel ist auch dem hohen Engagement der Bürgerinitiative Pro Tunnel Falkensteig zu verdanken!
Dreisamtäler: Gibt es den Messungen zur Feinstaubbelastung in Falkensteig?
Drescher:  Wir wissen, wie viel Verkehr durch Falkensteig fließt, da die Bürgerinitiative regelmäßige Verkehrszählungen durchführt. So wurden im Mai 2007 um die 2500 LkW gezählt, das macht pro Stunde zwischen 200 und 300 Fahrzeuge. Pro Stunde sind es auch drei bis vier Gefahrguttransporte. Nicht auszudenken, wenn hier ein Unfall passiert! Der Rotbach läuft direkt neben der Straße und das  Dreisamtal hat etliche Trinkwassereinzugsgebiete.
Dreisamtäler: Der neu ausgebaute Teil der B 31 ist mit Wannen ausgestattet, die im Falle eines Unfalls Gefahrenstoffe auffangen könnten …
Drescher: In Falkensteig gibt es nichts derartiges. Hier läuft  das Regenwasser der Straße direkt in den Rotbach.
Dreisamtäler: … vermischt mit Reifenabrieb, Ölparktikeln …
Drescher: Diesen Fragestellungen wurde bisher noch nicht intensiv nachgegangen. Aber klar ist: der Straßenausbau entspricht nicht  mehr voll  den heutigen Anforderungen! Und man muss ganz klar sehen: die B 31 betrifft nicht nur Falkensteig. Sie betrifft auch Buchenbach. Wir gehen davon aus, dass wir in Buchenbach etwa 30 bis 40 % Durchgangsverkehr in Richtung Donaueschingen haben, der den Engpass Falkensteig umfährt. Und die B 31 ist für die ganze Region von Bedeutung. Wir brauchen hier eine leistungsfähige Ost-West-Achse, die den Verkehr bewältigen kann!

Dreisamtäler: Herr Drescher, ich danke für das Gespräch!
Für den Dreisamtäler unterhielt sich Dagmar Engesser mit Bürgermeister Wendelin Drescher
28.2.2008, www.dreisamtaeler.de

 

Horst Reblitz: Gebilde - Kunstausstellung eines Notars

Mit Kunst hat der auf den Besucher nüchtern wirkende Raum noch wenig zu tun, in dem früher einmal die Sparkasse ihr Domizil hatte und dessen Eigentümer heute der Bauverein Breisgau ist. Horst Reblitz, im Dreisamtal mehr als Notar bekannt, ist mit seiner Ausstellung "Gebilde" eingezogen und hat damit den Raum einer ganz neuen Bedeutung zugeführt.

Es könnte nicht die letzte Ausstellung gewesen sein, denn der Raum bietet sich schon durch seine Lage im Dorfzentrum dafür an. Horst Reblitz ist Bürger der Gemeinde, seine Ausstellungsstücke sind schnell vor Ort. Bevor man sich mit der Arbeit des Künstlers beschäftigt, ein Titel, den er gar nicht für sich in Anspruch nimmt, sollte man etwas zur Person sagen. Horst Reblitz wurde 1935 in Haßfurt am Main geboren, ist also Unterfranke, worauf er Wert legt. Nach seinem Jurastudium in Heidelberg war er in der Reihenfolge Richter, Staatsanwalt und Notar, zuerst in Görwihl im Hotzenwald und von 1975 bis 2000 in Kirchzarten. Seitdem lebt er im Ruhestand. Sein Beruf machte ihn wirtschaftlich unabhängig und erleichterte ihm seine künstlerische Tätigkeit. Jetzt hat er noch etwas mehr Zeit, was Reblitz als angenehm empfindet. Seit 1960 beschäftigt er sich mit Kunst. 1977 hatte er seine erste Ausstellung mit Aquarellen in der Galerie Ringwald in Kirchzarten-Burg. Es folgten Gruppenausstellungen beim Kunstverein Kirchzarten, in der Ballettschule Wagner-Wolf in Freiburg und im Notariat Kirchzarten stellt er aus. Seit Mai 2006 hat Reblitz fast schon eine Dauerausstellung in der Kandertal-Klinik. Lassen wir Reblitz aber selbst zu Wort kommen: "Ich will bilden, nicht abbilden. Ich will in der gewählten, benutzten Fläche bleiben und stoße da bereits an meine Grenze. Jede Schräge, jeder Farbgegensatz gaukelt Tiefe und Räumlichkeit vor. Ich arbeite gegen die Illusion, die sich von selbst überall einschleicht." Schon aus Platzgründen hat Reblitz jahrelang kleine Aquarelle gemalt mit viel Freude am handlichen Postkartenformat und an den gehauchten Farbklängen. Seit 1994 hat er einen kleinen Werkraum in Kirchzarten. Es folgte der Übergang zur Acrylmalerei und zur Übermalung von Werbematerial. Aus aufgeschnittenen Briefumschlägen wurden kleinste Raumgebilde. Anregend waren die "Schatten" aus dem Chaos seines Ateliers. Damit meint er die Verehrung seiner Ahnen aus Millionen von Jahren. Diese ehrfürchtige und bewundernde Rückbesinnung befreit ihn von Ängsten, was ihn in die Lage versetze, auch und sogar an "Nichts" zu denken. Inzwischen nutze er Werbematerial und Verpackungen aus Supermärkten mit wunderbaren Farben und Formen. Reblitz verwendet Fundstücke aus dem Alltag, die meist achtlos weggeworfen wurden und die er sauber zubereitet. "Manche Strukturen gewinne ich neuerdings dadurch, dass ich Texte aus meist farbigem, bedrucktem Papier herausschneide, geradezu Texte antiliterarisch verschwinden lasse. Aber es sind nur Werbeschriften und Informationen: Wirkliche Literatur lässt keine so schön-farbigen Negativformen übrig, wie ich sie brauche." Es macht Spaß und vor allem neugierig, die vielen "Gebilde" in der Ausstellung zu betrachten, gerade weil die Antworten nicht immer leicht sind.
Wolfgang Grosholz , 12.1.2008, BZ

Horst Reblitz, Gebilde, Hauptstraße 14, Buchenbach, direkt neben der Post, Freitag und Samstag von 15 bis 18 Uhr, noch bis 26. Januar 2008.


 

... liebe BuchenbacherInnen: Hier fehlen Ihre Texte und Ihre Bilder. Bitte zusenden. Danke.

© www.freiburg-dreisamtal.de, Kontakt, Last Update 13.10.11