YMCH: 13 Jahre offene Jugendarbeit
plus künstl. Ausbildung in Hinterzarten (22.3.07)
Sex und
Gewalt: Heimtücke unter glatter Oberfläche (20.3.2007)
Jostäler Freilichtspiele:
Irmingard aus der Schildwende ab Juli >Jostal1 (19.3.2007)
Theater AG von Haus Michael spielt: Kein Schlaf für König Randolph
>Riegel (14.2.2007)
Auf der
Bühle wird fast nur noch gestorben: Bezucherzahlen sinken
(10.2.2007)
Sex und Gewalt: Normalbürger wenden sich
mit Grauen ab >Theater2 (20.12.2006)
Sex und Gewalt: Diese
Theaterstücke vergiften die Seele >Theater2 (20.12.2006)
Sex und Gewalt:
Die Nackten und die Feinrippträger - Thesenpapier
(8.12.2006)
Ein Blick hinter die Kulissen der "Bure
zum Alange" (30.8.2006)
Jostäler Freilichtspiele geben 2007 den ersten Gerichtsprozess von anno 1316
>Jostal1 (18.8.06)
72 Kindern aus dem Dreisamtal spielen Musical in Kirchzarten >FR-Dreisamtal/Theater
(17.1.2006)
Loriot uf Alemannisch?
- Armin Holzer mit A-Trio (15.12.2005)
Aktuelle Infos zur Theater-Seite bis 12/2005 >Theater1
Theater
Freiburg: Onanieren auf der Bühne – eine Zumutung
Durch die vernichtende Kritik der Neuinszenierung der "Zauberflöte" im
Freiburger Theater vorgewarnt, war ich zwar auf allerlei gefasst, aber dann
partiell sogar noch angenehm enttäuscht.
Der auf einem Podesthoch über den Stühlen der ersten Zuschauerreihe in Richtung
der in einer kleinen Öffnung sichtbaren Pamina buchstäblich bis zum Umfallen
onanierende Monostatos war allerdings sicherlich nicht nur für jemanden wie
mich, der gerne bekennt, ein altmodischer Spießer zu sein, eine unerträgliche
Zumutung.
Text und Musik der "Zauberflöte" zeichnen ausdrucksvoll und einfühlsam die
hechelnde Liebessehnsucht des wegen seiner Hautfarbe verschmähten Monostatos.
Eine Unterstreichung durch diese unerträgliche Darbietung war nicht nur
überflüssig, sondern durch seine plumpe Geschmacklosigkeit auch geeignet, einem
den Genuss an dem unmittelbar darauf folgenden gut dargebotenen Duett "Bei
Männern, welche Liebe fühlen..." nachhaltig zu vergällen.
19.10.2011, Dr. Wilhelm Güde, Freiburg
Mozarts "Zauberflöte": Keine Texte, keine Handlung
Das Theater Freiburg ist am Wochenende mit Mozarts
"Zauberflöte" in die neue Opernsaison gestartet. Die Kritik zur Premiere fällt
dabei allerdings nicht gut aus.
Alles von Alexander Dick vom 10.10.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/theater-rezensionen/mozarts-zauberfloete-keine-texte-keine-handlung--50424775.html
Schwarzwaldmädel reloaded:
Musikprojekt am Freiburger Theater
Heimat ist mein altes Zimmer
Ein Markenzeichen und Anliegen des Freiburger Theaters ist es, in
seinem Theaterlabor immer wieder unterschiedliche Gruppen unter
gesellschaftspolitisch spannenden Fragestellungen zusammenzubringen:
Hier treffen Kinder auf junge Erwachsene, Krebskranke auf Gesunde,
Roma auf Deutsche. So auch beim Musiktheaterprojekt "Schwarzwaldmädel
reloaded", das im Rahmen von "Mehrklang" im Werkraum Premiere feierte.
Auf der Suche nach der Heimat erarbeiteten elf Internatsschüler aus
dem Birklehof-Gymnasium in Hinterzarten und acht Jugendliche aus der
Freiburger Hebel-Werkrealschule unter der Leitung von Katharina Mohr
eine Szenencollage mit Tanz und Livemusik (Leitung: Johannes Gaudet,
Annette Rießner).
.....
Alles von Marion Klötzer vom 1.3.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/theater-rezensionen/heimat-ist-mein-altes-zimmer--41962309.html
Weitere Vorstellungen: 10., 18., und 19.März,
jeweils 18 Uhr. 31.März, 19.30 Uhr.
Karten: Tel 0761/
201 2853.
Ein großartiges Beispiel dafür,
wie Kultur Menschen einander vermittelt
Wenn 19 Schüler eines Gymnasium-Internats und einer Werkrealschule gemeinsam
ein Theaterstück zum Thema "Heimat" auf die Bühne bringen, muss man das nicht
zwangsläufig toll finden. Zu oft schon hat man so genannte kulturelle
"Vermittlungsprojekte" gesehen, in denen sich Kulturschaffende offensichtlich
nicht mit denen auseinandergesetzt haben, die ihnen von irgendwem vermittelt
worden waren. Dazu das scheinbare Recht der Lehrer, nach Gutdünken dem
gemeinsamen Werk den eigenen Stempel aufzudrücken. Die Ergebnisse solcher Arbeit
sind niederschmetternd! Ganz anders das "Schwarzwaldmädel reloaded". Wohltuend
der Verzicht auf künstliche Zuspitzung von Kontrasten, wo Jugendliche
unterschiedlicher Herkunft die Leistung vollbracht haben, sich an einen sehr
brisanten Begriff wie "Heimat" gemeinsam heranzutasten, ohne miteinander in
Konflikt zu geraten. Wohltuend die Ehrlichkeit, mit der die Regisseurin
Katharina Mohr sowie die musikalischen Leiter Annette Rießner und Johannes
Gaudet den Stoff, der ihnen von den Jugendlichen geliefert wird, bei den
Urhebern belassen und ebenso liebevoll wie geschickt inszenieren. Wohltuend die
Strenge, die fernab jeder Beliebigkeit an diesem Schaffensprinzip festhält, auch
wenn sie die Kritikerin langweilt. Wohltuend die Seriosität der
Verantwortlichen, nur den Teil der Biografien von Jugendlichen auf die Bühne zu
bringen, der von diesen auch bewältigt werden kann. Das "Schwarzwaldmädel
reloaded" ist ein großartiges, rührendes Beispiel dafür, wie durch Kultur
Menschen einander vermittelt werden können. Es ist eine Ehre für das Freiburger
Theater, dieser ernsthaften Arbeit eine Bühne (vielleicht Heimat?) zu geben.
8.3.2011, Stefan Goeritz,
Schulleiter Musikschule Waldkirch
Ein erstaunlich ehrliches Stück
Wie die Autorin selbst sagt, "Anliegen des Freiburger Theaters ist es, in
seinem Theaterlabor unterschiedliche Gruppen unter gesellschaftspolitisch
spannenden Fragen zusammenzubringen". Der Verdienst von "Schwarzwaldmädel
reloaded" ist, Schüler von der Hebelschule in Freiburg und dem Birklehof
zusammenzubringen, um gemeinsam ein Theaterstück zu erarbeiten. Nicht die
Unterschiede zwischen den Schülern zweier Schulen wurden dargestellt, vielmehr
zeigte die Premiere deutlich, dass 20 Jugendliche, die zu einer Gruppe
zusammengewachsen sind, ihr individuelles Heimatbild authentisch auf die Bühne
brachten. Das Ziel war nicht, das Thema "Heimat" in einen
gesellschaftspolitischen, brisanten Kontext zu setzen und eine Antwort auf die
Frage "Was ist Heimat?" zu finden – stattdessen ging es um die ganz persönlichen
Geschichten von Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft. Die Begeisterung der
Akteure ließ spüren, dass es sich um ihr Projekt und um ihre eigenen Geschichten
handelt. Ein erstaunlich biografisches und ehrliches Musiktheaterstück ist das
Ergebnis.
9.3.2011, Nadja Seibert, Offenburg
Gratulation zu dem Mut, sich zu präsentieren
Wer Kinder- und Jugendtheater auf Show-Effekte reduziert und an die Messlatte
professioneller dramatischer Vorlagen und Aufführungen anlegt, hat die
wesentliche Bedeutung und den Sinn derartiger Projekte nicht verstanden – die
Förderung von Durchhaltevermögen, Frustrationstoleranz, Disziplin,
Kommunikationsfähigkeit, die Überwindung eigener Grenzen und die Erweiterung und
Entdeckung persönlicher Potenziale. Mut, sich zu präsentieren, ist eine weitere
Leistung, die die Schülerinnen und Schüler der Freiburger Hebelschule und des
Birklehof-Gymnasiums neben der Auseinandersetzung mit eigenen persönlichen
Erfahrungen und deren kreativer Umsetzung zu meistern hatten. Allein hierfür
gebührt ihnen Wertschätzung und Achtung.
9.3.2011, Karola Ludwig, Reute
Wir
können die Akteure nur beglückwünschen
Frau Klötzer schreibt, dass im Stück durch
"Sehnsüchte und Zukunftsträume", die dort geäußert werden, das Hauptthema mehr
und mehr aus dem Blickfeld gerät. Aber wir sehen eine enge Verbindung zwischen
Wünschen und Vorstellungen bezüglich unserer Zukunft und dem, was man "Heimat"
nennen könnte – also Orte, Personen und menschliche Beziehungen. Und der
biografische Hintergrund verwässert unserer Meinung nach im Laufe des Stückes
keineswegs, sondern dieser war immer präsent! Da wir selbst verschiedene
Migrationshintergründe haben, konnten wir die Äußerungen der Schüler sehr wohl
nachempfinden. Dies vermissen wir an Frau Klötzers Äußerungen. Was bedeutet es
denn, dass ein dunkelhäutiger Junge, dessen Eltern aus Angola stammen, dieses
Land noch nie gesehen hat? Oder das portugiesische Mädchen drückt immer wieder
ihre Liebe zu und Verbundenheit mit Portugal aus. Wie müssen sich die
Jugendlichen, die weit über ihr Zimmer hinausgehend ihre Heimaten, auch den
Schwarzwald, darstellen, nach dem Lesen des Artikels gefühlt haben? Wir können
sie zu ihrem Stück nur beglückwünschen und hoffen, dass sie dieser Artikel nicht
entmutigt hat!
9.3.2011, Aylin Alkanat, Yesim Alkanat, Felek Bulut Denicé Schillack,
Michaelschule Riegel, Klasse 9
Herbsterwachen im Seniorenheim
- Sex im Alter enttabuisieren
Elias Perrig hat Frank Wedekinds
Kindertragödie "Frühlingserwachen" am Theater Basel auf alte und ziemliche
wacklige Füße gestellt. Am Text musste gar nicht einmal viel geändert werden.
Ein interessantes Experiment, aber es funktioniert nicht.
.... Ähnlich wie Andreas Dresen in seinem
Film "Wolke neun", wollte Perrig das Thema "Sex im Alter" mutig
enttabuisieren. Nikola Weisse und Jörg Schröder entblößen sich im Halbdunkel
denn auch sehr anrührend, aber so genau will man eigentlich doch nicht
sehen, wie welkes Fleisch klatscht und stöhnt. Schrullige Alte im Joch ihres
Johannistriebs sind im Theater immer noch lächerliche, wenn nicht peinliche
Figuren. Wedekind nannte sein Stück "Kindertragödie", aber er beklagte sich
auch, dass man vor lauter Pornografieverdacht seinen Humor nicht verstanden
hätte. ...
Alles von Martin Halter vom 17.1.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/theater-rezensionen/herbsterwachen-im-seniorenheim--40102257.html
Aufführungen am Basler Schauspielhaus: 19.,
24., 25., 27., 29. Januar.
Tel. 0041/61/2951133.
www.theater-basel.ch
Bure zum Alange -
ein Portrait zweier Landwirte
Bauern, die mal einen Tag ins
Studio fahren um zu drehen oder auf der Bühne stehen und Kabarett machen - so
ganz passt es nicht ins gängige Klischee. Aber Nikolaus König und Wolfgang
Winterhalder tun genau das und sie sind wirklich Bauern. Sie betreiben auf dem
Bartleshof in Breitnau-Siedelbach und dem Kirnerhof in Neustadt ihre
Landwirtschaft, produzieren Lebensmittel und erhalten das Landschafts-und
Kulturbild des Schwarzwaldes.
Bure zum Alange - Bild: Dagmar Engesser
Nach außen hin sehen ihre Höfe
aus, wie andere auch. Genauer betrachtet, stellt man fest, dass die beiden sich
nicht in das herkömmliche bäuerliche Schema pressen lassen. König betreibt seine
Milchwirtschaft zusammen mit einem benachbarten Bauern in einer GbR. Das gibt
ihm die Freiheit, auch mal einen Tag „melkfrei“ zu haben. Parallel dazu betreibt
er eine Sägerei, bewirtschaftet Wald, produziert Käse, vermietet eine
Ferienwohnung. Und viele kennen ihn nicht nur von seinen Kabarettveranstaltungen
her, sondern auch aus der Fernsehsendung „Die Fallers“. Winterhalder betreibt
auf seinem Biolandhof neben der Milchwirtschaft auch eine Pferdepension,
bewirtschaftet 25 Hektar Wald und bietet Baum- und Gartenpflege in Neustadt und
Umgebung an. Außerdem macht er Hofführungen und Kindererlebnistage auf dem
Bauernhof, hat eine Kooperation mit der Förderschule in Neustadt, die mit ihren
Kindern einmal wöchentlich auf den Hof zum reiten kommt. Mit König tritt er als
Schwarzwald-Tourist Schwartelappe, als Kontrolleur und EU-Kommisär auf. Zusammen
waren sie schon in der Sendung „Die Fallers“ als die „Bure zum Alange“ zu sehen.
Manche nennen es Strukturwandel, andere Diversifizierung oder die Suche nach
einträglichen Standbeinen, um in der Landwirtschaft heute überhaupt noch
überleben zu können. Je diversifizierte desto besser, machen verantwortliche
Politiker aus dem Landwirschaftsministerium einem glauben. In Anlehnung an
Begriffe wie Patchworkfamilien oder Patchworklebensläufe spricht König von
Patchworkexistenz. Und die hätte nicht nur Vorteile. Sie berge die Gefahr, sich
zu verzetteln und alle Beteiligten müssten damit klar kommen. Denn wenn er beim
Drehen im Studio sei, dann bliebe die Arbeit auf dem Hof eben liegen oder müsste
von anderen übernommen werden.
Auch Winterhalder betont, dass
sie beide zwar in vielen Bereichen agierten, das sei aber ungeheuer
arbeitsintensiv. Die Anschaffung teurer Gerätschaften oder die Schaffung von
Arbeitsplätzen funktioniere nur, wenn man sich spezialisiere und dafür sei eine
gewisse Größenordnung nötig. Seit zehn Jahren machen die beiden Kabarett
zusammen, treten als die „Bure zum Alange“ auf. Die Kabarett-Idee entstand
während der BSE-Krise, die sie beide als schlimme Medienhetzte in Erinnerung
haben. Die Bevölkerung sei damals total hysterisch gewesen und habe Angst
gehabt, der Rinderwahn spränge auf ihre Kinder über, wenn sie mal kurz in einen
Kuhstall gingen, erinnert sich Winterhalder. „Dem konnte man nur noch mit
Überspitzung und Überzeichnung begegnen“, so König. Ihr Kabarett ist politisch
motiviert. Sie wollen für die Probleme der Landwirtschaft und der Schwarzwälder
Region sensibilisieren und zwar auf eine Art und Weise, die sympathischer
rüberkommt als das massenhafte, demonstrative Wegschütten der
Milch. Dass
Kabarett mehr bewirkt als Fanatismus, davon sind sie beide überzeugt. Denn nach
ihren Veranstaltungen mischen sie sich immer unter ihr Publikum. Dort wird meist
dort weiterdiskutiert, wo die „Bure“ auf der Bühne aufgehört haben. Und ins
Gespräch kommen über Probleme, von denen alle – ob egal ob Bauer, Verbraucher
oder Bewohner der Region - betroffen sind, ist ein erste Schritt, sich gemeinsam
für etwas einzusetzen. Und das ist es, was König sich wünscht: ein regionales
Netzwerk, in dem Bauern und Verbraucher sich solidarisch erklären und das sich
für die Stärkung des Schwarzwalds als Region einsetzt.
Die „Bure zum Alange“ treten
im Januar an folgenden Terminen auf.
15.1.2011 Schlosskeller Emmendingen,
22.1.2011 Gemeindehaus Titisee
12.3.2011 Alemannische Bühne Freiburg
19.3.2011 Rainhofscheune Kirchzarten
12.1.2011,
Dagmar Engesser, www.dreisamtaeler.de
Die kleine Hexe
- Ro Kuijpers am Theater Freiburg
Der die Kräuterhexe spielt, heißt
Ro Kuijpers. Der 52-jährige
Holländer sitzt uns jetzt im Theatercafé gegenüber. Auch nach zwei
Jahrzehnten, die er in Freiburg lebt, hat er seinen Akzent nicht
verloren. Und so wie seine Aussprache für deutsche Ohren weich und
fröhlich klingt, genauso wirken auch sein offenes Gesicht und sein
beweglicher Körper. Jazz-Fans oder Salsa-Tänzer kennen Kuijpers
als Musiker diverser Ensembles. Wenn er seine Percussions spielt,
hält nichts mehr still an ihm, Hände nicht, Füße nicht, der Rest
nicht. Er liebt das Trommeln und Klopfen. Und dass man es überall
machen kann: Um das zu demonstrieren, benutzt er gleich den
Cafétisch samt Geschirr als Instrument. In jungen Jahren schon ist
Kuijpers mit dem legendären Jango Edwards aufgetreten, er hat in
den USA gelebt und alle dortigen Tourneen des holländischen
Musikclowns mitgemacht. Nach Freiburg kam er 1983 zum ersten Mal:
mit der Band Los Mambos zum ersten ZMF. Im Jahr drauf, beim
Auftritt auf dem zweiten ZMF, lernte er die künfitge Mutter seiner
Tochter kennen. 1988 zog er nach Freiburg. In zahlreichen
Projekten ist er seither auf hiesigen Bühnen gestanden, mit der
Band Sonando befeuert er Salsa-Nächte. Daneben hat er Projekte mit
Kindern und Jugendlichen gemacht, oft an Schulen. Beides ging nun
zusammen in dieser Spielzeit am Theater: Für das Projekt "Carmen
Go Home" hat Kuijpers mit Roma-Jugendlichen Musik gemacht. Und für
das Kinderstück "Die kleine Hexe" des Theaters hat er die Musik
geschrieben.
Alles von Thomas Steiner von 2.1.2010 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/kultur/ein-kater-am-schlagzeug--25057385.html
"Die kleine Hexe" - am Theater Freiburg
noch bis 23. Februar gezeigt
Theaterkasse Tel. 0761/
201 2853.
Martin Wangler
aus Breitnau: Lampenfieber muß sein
Martin Wangler „Der Wilderer!“ mal ganz privat
Breitnau (asc)
Witzig und unterhaltsam, so kennen wir „Fidelius Waldvogel“ aus dem
musikalischen Kabarett „Ein Wilderer Abend“. Auch „Bernd Clemens“ ist aus
der bekannten Schwarzwald-Serie „Die Fallers“ nicht mehr wegzudenken. Sehr
überzeugend und mit großem Erfolg gespielt, werden beide Charaktere von dem
Schwarzwälder Martin Wangler aus Breitnau. Dies
sind allerdings nicht die einzigen Projekte, die er in Angriff genommen hat.
Auch mit dem musikalischen Heimatabend „Breitnau calling“ und der
Hochschwarzwälder Band „LUDDI“, mit dem Programm „Mundartrocker trifft
Stubenhocker“ ist er auf vollem Erfolgskurs.
Martin Wangler wurde am 11.7.
1969 geboren. Nach dem Schulabschluss erlernte er den Beruf des Zimmermanns.
„Damals hatte ich noch keinen großen Bezug zur Schauspielerei. Ein paar kleine
Rollen bei Theateraufführungen der Landjugend oder der „Breitnauer-Bauern-Bühne“,
war alles, was ich gemacht habe“, erklärt Martin Wangler. Nach dem Zivildienst
in Neustadt beschloss er, das Abitur in Freiburg nachzuholen. In der dort
angebotenen Freizeit-AG kamen die ersten Berührungen mit dem Theater zustande.
Als Statist war Martin Wangler damals oft im Freiburger Theater zu sehen.
„Eigentlich wollte ich ja Musiker werden, aber nachdem ich öfters darauf
angesprochen wurde, aus meinem schauspielerischem Talent etwas zu machen, habe
ich mich doch entschlossen, Bewerbungen an verschiedene Schauspielschulen
abzugeben“, erläutert Martin Wangler. Somit landete er 1995 in Salzburg in der
Universität „Mozarteum“. Vier Jahre dauerte die Ausbildung zum Schauspieler.
Schon damals wurde er auf die Serie „Die Fallers“ angesprochen. Das wäre was für
dich, erzählte man ihm. „Oh je, bis ich fertig mit der Ausbildung bin, gibt’s
die Serie schon lang nicht mehr“, erinnert sich Martin Wangler. Da lag er wohl
falsch. Erstens kommt es anders und zweites als man denkt. Seit 2007 verkörpert
Martin Wangler die Figur „Bernd Clemens“ in der erfolgreichen Serie, und er ist
daraus nicht mehr wegzudenken. Aber bevor es soweit kam, war es noch ein langer
Weg mit der Schauspielerei. Nach der Ausbildung arbeitete er zwei Jahre im
Staatstheater Oldenburg und daraufhin kamen zwei weitere Jahre im Staatstheater
Ingolstadt hinzu.
Sein vielfältiges Talent bewies
Martin Wangler in etlichen Werken und Aufführungen. Angefangen von dem Stück als
„Totengräber“ in „Hamlet“ oder als „Rocky“ in der „Rocky Horror Picture Show“.
Im Jahr 2003 war dann die Zeit des Umbruchs gekommen. Er entschied sich als
freier Schauspieler zu agieren. Fast fünf Jahre blieben Martin Wangler und seine
Familie in Ingolstadt und der Schauspieler erarbeitete sich seine
Kabarettprogramme in unterschiedlicher Weise aus. „Fidelius Waldvogel gehört
einfach in den Schwarzwald. Seit Anfang 2009 lebe ich mit meiner Familie wieder
in Breitnau und die Resonanz ist hervorragend. Nun bin ich wieder in meiner
Heimat, da wollen mich die Bayern wieder haben.“ Dies hat er auch verdient.
Themen, die ein Kabarett betreffen, müssen durchdacht und immer wieder
verfeinert werden. Oft dauert dies mehrere Monate, und schlussendlich bleibt
dann doch die Frage offen, wie es dem Publikum gefällt. „ Ich finde es immer
wieder von neuem interessant, die Zuschauer mit einzubeziehen. Natürlich sind
aktuelle Themen sehr wichtig, und mit dem Publikum macht es dann richtig Freude,
einen Abend zu gestalten“. Momentan pendelt Martin Wangler zwischen München,
Breitnau und Umgebung hin und her, der Terminkalender ist bestens gefüllt. „ Ich
bin mir immer treu geblieben. Alle Rollen, die ich bekommen habe, entstanden
nicht aus irgendwelchen Beziehungen. Das liegt mir nicht, “ erklärt der
Schauspieler. Bewerbungen schreiben, seine Identität finden und dabei bleiben,
das ist das Motto von Martin Wangler. Und das, wie man sieht, mit großem Erfolg.
Ach, übrigens, auch bei so wohlverdientem Erfolg bleibt wohl die Frage nicht
offen:“ Haben sie überhaupt noch Lampenfieber?“, da lacht er und sagt: „ Wenn
ich das nicht mehr habe, kann ich aufhören. Ich tue immer mein Bestes, und dies
mit Leib und Seele. Des mues scho es bissli kribble.“
asc, 30.10.2009, www.dreisamtaeler.de
Etwas
ist faul im Staate
Bild: Sonja
Rotweiler
"Wie macht man das, einen Skandal"? Was
Hamlet in der Mausefallen-Szene (die hier "Rattenfalle" heißt) fragt, hat
Volker Lösch längst schon beantwortet. Der Stuttgarter Schauspielchef hat
mit schwäbischen Hausfrauenchören und leibhaftigen Daimler-Managern schon
manches Skandälchen angezettelt. .... Jetzt zieht Lösch Hamlet buchstäblich
in den Dreck: in den knöcheltiefen Matsch von Cary Gaylers Bühne. Und die
unterhaltsame Schlammschlacht pflanzt sich bis in den Zuschauerraum fort: Es
gibt immer wieder Szenenapplaus für kapitalismuskritische Einlagen, am Ende
freilich auch Buhs und empörte Rufe wie "Shakespearemörder" und
"Volkshochschule". ...
Alles vom 14.1.2009 bitte auf
www.badische-zeitung.de/etwas-ist-faul-im-staate lesen
Matthias
Hartmanns "Ödipus"-Projekt im Zürcher Schiffbau
Ödipus (Stefan Konarske) und Iokaste (Catrin
Striebeck) - Foto: Zubler
... Vier Seuchenspezialisten mit Mundschutz
und Overall weißeln minutenlang die Trennscheibe, um das Sterben der
Pestkranken unseren Augen zu entziehen (und später altgriechische Graffiti,
neckische Figuren und Theaterblut auf die Scheibe klatschen zu können). So
durchsichtig undurchsichtig wie die Konstruktion ist das ganze "Projekt nach
Sophokles": ein schaurig-fröhliches Seuchen-Komplex-Spiel. Die eigentliche
Geschichte des Vatermörders und "Motherfuckers" wird - stark gerafft,
teilweise in indirekter Rede, mit allen Regieanweisungen und Kommentaren -
nacherzählt. ....
Kompletten Beitrag vom 20.9.2007 bitte auf
www.badische-zeitung.de lesen
Siegfried Wagmann (45), Schlüsselmanager
Neulich habe ich es zu unserem Regisseur gesagt: Du hast mich gelehrt, dass ich,
wenn ich auf der Bühne stehe, da kein Behinderter bin, sondern ein Schauspieler
in seiner Rolle. Ich vergesse, dass ich halbseitig gelähmt und spastisch
behindert bin. Ich bin einfach ein Mitglied im Ensemble der "Schattenspringer" ,
einer Theatergruppe mit 19 Behinderten und Nicht-Behinderten. In unserem neuen
Stück "Vogeltoll" spiele ich einen Eremiten, eine Rolle, die der Regisseur und
ich erarbeitet haben. Ich stelle den Göttern Fragen, bekomme aber keine
Antworten. Bei den "Schattenspringern" war ich von Anfang an dabei. Eigentlich
hätte ich mir nie vorstellen können, dass Theaterspielen so klappt, aber es
funktioniert: Jeder kriegt die Rolle, die er ausfüllen kann. Geistig Behinderte
zum Beispiel brauchen andere Impulse. Ich brauche etwas mehr Zeit, weil ich
langsam rede, und die kriege ich. Das erste Stück, das wir gespielt haben, war
"Was ihr wollt" von Shakespeare. Da war ich der Cesario. Die Proben sind mir
anfangs schwer gefallen. Das Auswendiglernen habe ich lange vor mir hergeschoben,
aber dann kam ich auf die Idee, Bilder in meinem Kopf entstehen zu lassen. Das
hat sehr gut geklappt, und so mache ich es noch heute. Inzwischen haben wir
sechs Stücke aufgeführt, jedes Jahr ein neues. Das ist einiges an Arbeit, vor
allem vor den Aufführungen, wenn wir Wochenendproben angesetzt haben. Meine
Stärken beim Theaterspiel? Nun, ich denke, ich bin ausdrucksstark. Ich kann auch
ohne Worte etwas darstellen. Als behinderter Mensch
hat man es im Alltag schwer. Ich sage das ohne zu jammern. Aber ich brauche
Menschen, die Zeit haben, die mir Zeit geben, aber in dieser schnelllebigen
Gesellschaft ist das nicht selbstverständlich. Im rechnerischen Bereich habe ich
aufgrund der Hirnschädigung — Sauerstoffmangel bei der Geburt — Schwierigkeiten.
Aber wenn man mir es schön langsam erklärt, verstehe ich es. So ist es auch beim
Schach. Das spiele ich im Verein — und da muss man ja auch nicht groß reden. Ich
war lange Pförtner beim Fernmeldeamt, jetzt programmiere ich bei einer Firma die
Codekarten, halbtags. Aber nur bei den "Schattenspringern" ist meine Behinderung
ein selbstverständliches Thema, ein Teil von mir. Es ist halt so. Vielleicht ist
das auch nur beim Theater möglich. In anderen Gruppen hat man eine Maske auf.
Dort kann ich die Maske ablegen und so sein, wie ich möchte.
Aufgezeichnet von Simone Lutz, 11.6.2007,
www.badische-zeitung.de
YMCH: 13 Jahre offene Jugendarbeit
plus künstlerische Ausbildung in Hinterzarten
Ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rückte die
Young
Musical Company Hinterzarten (YMCH) insbesondere durch die Aufführung von
Musicals. Was jenseits des Bühnengeschehens passiert, bleibt den meisten
verborgen. Im Verständnis der 1994 gegründeten Company bildet aber genau das
den Grundstein für erfolgreiches und sinnvolles Arbeiten.
Der Sinn ihrer Projekte liegt für die Vorsitzende Sylvia Wehrle nicht allein
in der Aufführung, sondern im Weg dahin. Dieser Prozess beinhalte offene
Jugendarbeit gepaart mit künstlerischer Ausbildung. Dabei ergänze, wie ihr
Lehrer von Gymnasien und Realschulen bestätigen, diese projektbezogene
Arbeit die schulische Bildung. Die Personen werden zwar anders gefordert und
angeregt, aber stets sind Kopf, Herz und Hand angesprochen. Das
Betätigungsfeld bleibt nicht auf die darstellenden Bereiche auf der Bühne
begrenzt. Auch Regie, Choreographie, Bühnenbau, Licht- und Tontechnik,
Mediengestaltung, Organisation, Chor und Kostüme werden in Teams erledigt.
Neben dem Spaß, den diese Arbeiten machen, erwerben die Jugendlichen
nebenbei Schlüsselqualifikationen, die ihnen auch in anderen Lebensbereichen
weiterhelfen. Die Beteiligung an einer Gruppe fördere die
Persönlichkeitsbildung. Zu erkennen, dass das Eigene nur in einem intakten
Gemeinsamen realisiert werden kann, zähle zu den Grundüberzeugungen der
Young Musical Company.
Alle zwei bis drei Jahre wird ein neues Projekt angegangen. Beim Auftakt
1994 mit dem Musical "Joseph" kamen die jugendlichen Künstler noch
vorwiegend aus Hinterzarten und Umgebung. Der Kreis der Interessierten habe
sich stetig ausgeweitet. Bei den Aufführungen, "Mephisto" im Jahr 2003 und "Momo"
2005, wurde die neue Dimension der projektbezogenen Jugendarbeit deutlich.
Das Einzugsgebiet der Mitwirkenden hat sich bis in das Dreisamtal und nach
Freiburg sowie den Landkreis Waldshut ausgedehnt.
Wenn am Freitag, 23. März, 19.30 Uhr, im Kurhaus Hinterzarten der Vorhang
für "Honk!" fällt stehen 34 Jugendliche aus halb Südbaden auf der Bühne. Sie
übten in über 120 Probestunden die Comedy in zwei Akten nach Hans-Christians
Andersens Märchen "Das hässliche Entlein" ein. Insgesamt sind 70 Personen
beteiligt. Regie führt Wulf Schmidt aus Rötenbach, Choreographin ist Ulrike
Tapella aus Freiburg, die Band leitet Tobias Schwab aus Forchheim und die
gesamte musikalische Leitung liegt in den Händen von Frank Hodapp aus
Klettgau.
22.3.2007, Dieter Maurer,
www.badische-zeitung.de
Aufführungen von Honk! im Kurhaus Hinterzarten, jeweils 19.30 Uhr:
23. März,
24. und 25. März sowie 30. und 31. März und 1. April
Händl Klaus’ "Wilde" am Basler Theater aufgeführt
Gewalt, Sex und Leidenschaft: Szene aus
"Wilde" - Foto: Schlosser
... ein bisschen Narr, eine Spur Tourist, eine
Prise Hooligan, schrecken sie nicht davor zurück, dem Tankwart, der sich später
als ihr Vater entpuppt, den Arm zu brechen, bis es knackt. Auch sie sind
Deplatzierte, die sich in Redundanzen und Klischees bewegen. Harmlos auf der
Oberfläche, heimtückisch im Subtext, nötigen sie Gunter in ihre feuerfeste
Familienzelle. Dort räkelt sich Schwester Hedy (Carina Braunschmidt) hin und her
gerissen zwischen Berührungsängsten und Lebenshunger. Ein Wesen zwischen
Pinup-Girl und Nesthäkchen krallt sie sich Gunter. Zwischen beiden entspinnt
sich ein groteskes Spiel, das in einen Akt aus Gewalt und Leidenschaft mündet,
einem apokalyptischen Sexkrampf. Solche Szenen gehen unter die Haut, deuten die
Potenziale des Textes an. Die aber schöpft Keller nur bedingt aus. Mitunter
verheddert sich die Regie in den knappen, rhythmisierten Viertel- und
Achtelsätzen Händls, die wie Perlen einer Kette aufgereiht sind, mehr andeuten
als sie aussprechen. Doch im Schlussbild, der perspektivlos in der Bunkernische
kauernden und stammelnden Horde bleibt die Inszenierung wieder haften.
Optimismus zumindest sieht anders aus. ....
Kompletten Beitrag vom 22.3.2007 von Michael Baas bitte auf
www.badische-zeitung.de lesen
Das Theater Freiburg verzeichnet Verluste bei
den Theaterbesuchergemeinschaften. Seit 52 Jahren kommt eine Gruppe aus Blumberg
(Schwarzwald-Baar-Kreis) ans Freiburger Theater. Deren Leiterin Waltraud
Kullmann erklärte im Gespräch mit Joachim Röderer, was ihr am Spielplan nicht
gefällt.
BZ: Frau Kullmann, was wollen Sie am Freiburger Theater nicht mehr sehen?
Waltraud Kullmann: Hypermoderne Inszenierungen! Das ist das Problem. Und meine
Leute möchten zwischendurch auch mal eine Operette sehen, was die am Theater ja
unter ihrem Niveau finden. Sie begründen das damit, dass drittklassige Theater
aus dem Osten, die hierher kommen, ja Operetten spielen würden und dies nicht
der kulturelle Auftrag des Theaters sei. Dem würde ich aber widersprechen. Ich
habe ein Abo am Theater in Schaffhausen, und ich habe dort Sachen von
osteuropäischen Bühnen gesehen, die Spitze waren. Meine Leute möchten jedenfalls
einen Spielplan, bei dem man das Stück wiedererkennt und bei dem es nicht total
entstellt ist. Wenn ich nach der Vorstellung in den Bus komme, dann überfallen
mich oft alle und fragen: Was sollte das denn? Fahren wir deswegen 75 Kilometer
nach Freiburg?
BZ: Hat es bei Ihrer Besuchergemeinschaft Rückgänge gegeben?
Kullmann: Die letzte Spielzeit war eine Katastrophe. Jetzt zur neuen Spielzeit
sind die Anmeldungen drastisch zurückgegangen. Ich habe immerhin ein paar
Abgänge wieder aufholen können.
BZ: Die Theaterleitung sagt, sie könne sich nicht nur nach dem
Publikumsgeschmack richten.
Kullmann: Das wollen wir ja auch gar nicht. Wir sind auch dem Neuen gegenüber
zugänglich und offen. Das Theater hat eine kulturpolitische Aufgabe, die es
erfüllen muss. Aber man darf nicht die ganze Zeit den Leuten Inszenierungen vor
den Kopf knallen, mit denen sie nichts anfangen können. Das Ensemble ist spitze,
da gibt es gar nichts. Doch auf der Bühne wird fast nur noch gestorben. Wir
wollen Theater aber auch genießen. Das Theater hat uns jetzt aber im Gespräch
versprochen, dass der Spielplan facettenreicher werden soll.
10.2.2007,
www.badische-zeitung.de
Sex und Gewalt: Normalbürger wenden sich
mit Grauen ab
Hässlichkeit, Destruktion, Pornografie und
Tabubrüche beherrschen das Theater
Auf diesen Artikel warte ich schon seit 20
Jahren. So lange war ich nicht mehr im Theater, in der Hoffnung, dass sich
irgendwann etwas ändert. Aber linke und existenzialistische Ideologie haben
nicht nur das Theater, sondern auch die bildende Kunst so negativ verändert,
dass sich der Normalbürger mit Grausen abwendet.
Wenn Hässlichkeit, Destruktion, Pornografie und Tabubrüche das Theater
beherrschen, bleibt irgendwann nichts mehr übrig und der Mensch wird auf
seine (tierische) Triebe reduziert.
BZ-Leserbrief vom 20.12.2006 von Christian Karg, Freiburg
Sex und Gewalt: Diese Theaterstücke
vergiften die Seele
Es ekelt einen an, was im Theater als Kultur
geboten wird. Ich kann jungen Menschen nur empfehlen, derartige
Theaterstücke zu meiden. Sie schaffen eine innere Leere, wirken destruktiv;
auch hier werden die viel zitierten Spiegelneurosen aktiviert: Was
nachgeahmt werden kann ist hasserfülltes, gemeines, niederträchtiges
Verhalten. Kurz: Sie vergiften die Seelen und tragen nichts zu einer
positiven Geisteshaltung, zu Glück, Freude und Menschlichkeit bei.
BZ-Leserbrief vom 20.12.2006 von Wiltrud Günther-Küster, Gengenbach
Sex und Gewalt: Die Nackten und die Feinrippträger - Thesenpapier
Interpretation zwischen Experiment und Klischee:
Zehn Thesen zur aktuellen Situation der Musiktheaterregie
Es ist ein Ritual: Auf die Theaterpremiere folgt
die Zeitungskritik, die möglicherweise noch ein paar Leserbriefe provoziert.
Ansonsten findet der Diskurs übers Theater gegenwärtig leider nur bei den
Stadtkämmerern statt. Dabei scheinen gerade ästhetische Kontroversen notwendig.
Wie steht es um die Aussagekraft moderner Interpretationen, hat sich das Theater
von Stück und Publikum entfernt? Den Auftakt zu einem BZ-Forum in losen Folgen
macht ein Thesenpapier zur Situation der Musiktheaterregie.
Prolog im Konzerthaus. Drei Frauen unterhalten sich in der Pause eines
Sinfoniekonzerts. Alle drei waren Abonnentinnen beim Stadttheater. Waren. Obwohl
nach wie vor angetan von den musikalischen Leistungen, haben sie sich vom
modernen Regietheater abgewandt. Neulich, beim Schauspiel, erzählt eine, sei sie
auch nur drin geblieben, weil Freunde sie mitgeschleppt hatten. Ansonsten sind
sich alle drei einig: Sie wollen sich keinen Interpretationen mehr aussetzen,
bei denen man den ursprünglichen Inhalt eines Stücks nurmehr erahnen kann. Die
Episode ist nicht erfunden, sie ist hoffentlich auch nicht repräsentativ. Für
voreilige Rückschlüsse jedenfalls reicht sie nicht aus, nicht einmal als
Stimmungsgradmesser. Dass hingegen so mancher klassisch-konservative
Theatergänger dieser Kunst abhanden gekommen ist, weil er sich im modernen
Regietheater mit seiner Ästhetik einer neuen Dechiffrierung, Verfremdung und
Dekonstruktion nicht mehr zurecht finden will, steht außer Frage. Auch, dass die
Diskussion darüber in jüngerer Vergangenheit eher zugenommen hat, gerade bei den
so genannten Experten. Vor diesem Hintergrund wirkt dieser Satz Walter
Felsensteins topaktuell: "Zwischen Konvention und Erneuerung der Opernkunst,
speziell in Fragen der musikalischen Handlung, der Darstellung im Gesang und der
Funktion der Musik im Drama tobt ein Krieg . . . " Der große Theatermann äußerte
ihn bereits 1965. Doch während sich der "Rezeptions-Krieg" gegenwärtig gerne an
Vordergründigem aufhängt, etwa wie viel Blut und Sperma Stück und Publikum
vertragen, wirft so manche Inszenierung die Frage nach der grundsätzlichen
Bedeutung der Oper für die Gegenwart auf. Und danach, weshalb viele aktuelle
Lesarten von Oper als einer Kunstgattung, die noch immer sehr vielen Menschen
sehr viel bedeutet, auf immer heftigere Ablehnung stoßen. Ist die Sehnsucht nach
bildungsbürgerlicher Unterhaltung größer als das Interesse an den jeweiligen
aktuellen politischen und gesellschaftlichen Konnotationen? Was dürfen, was
müssen Regisseure ihrem Publikum mit ihren Interpretationen abverlangen? Und wie
viel Experiment verträgt der unmittelbar Betroffene — die Kunstform Oper? Zehn
Thesen zur Situation der Musiktheaterregie — nicht frei von Polemik und durchaus
Ergänzungen oder Widersprüche herausfordernd.
1. Viele Regisseure des Musiktheaters beherrschen ihr Handwerk nicht mehr
ausreichend. Die Kunst der Personenführung scheint derzeit eher wieder in
Vergessenheit zu geraten. Was bei Altmeistern des Regietheaters
wie Götz Friedrich oder Harry Kupfer manchmal sogar überzogen wirkte, sich aber
als detailliert ausgearbeitetes, sublimes Rollenporträt entpuppte, ist heute im
Theater Mangelware. Allzu oft werden die Akteure sich selbst überlassen. Noch
schlechter ist es um die Inszenierung von Ensembles bestellt.
2. Es fehlt den Regisseuren häufig an Wissen über das Werk und seine
historischen Zusammenhänge. Die Geschichte vom Regisseur, der am ersten
Probentag mit dem Libretto im CD-Beiheft erscheint, ist aus mehreren Theatern
verbrieft. Mangelnde Werkkenntnis führt nicht selten dazu, dass ein Konzept
allzu isoliert ein bestimmtes Bild der Gegenwart postuliert, ungeachtet dessen,
ob sich das jeweilige Werk dafür eignet.
3. Es mangelt den Regisseuren am Interesse an der Musik und an der
Kenntnis ihrer Gesetzmäßigkeiten. "Und zwar ist es in erster Linie die
Musik, die wörtlich genommen werden muss", schreibt Walter Felsenstein. Wer sich dagegen im Theater
heute auf die Musik konzentriert, wundert sich oft über die Szenerie. Da werden
ergreifende Momente konterkariert durch Bilder, Aktionen und Geräusche — der
Effekt heiligt das Mittel. Auch den Purzelbaum schlagenden Sänger. Ist es noch
legitim, vom Musiktheaterregisseur eine hinreichende Kenntnis im Partiturlesen
zu fordern?
4. Der Begriff der "Werktreue" ist der Bedeutungslosigkeit anheim gefallen.
Die einst heftig ausgetragene Diskussion über mehr Regietheater (=
Interpretation) oder Werktreue scheint ausgefochten. Werktreue ist auf der Bühne
nur noch ein Phantom.
5. Dirigenten und Sänger sind der Dominanz der Regie ausgeliefert. Nur wer
als Kapellmeister oder Sänger einen wirklich großen Namen besitzt, traut sich,
der Regie Paroli zu bieten. Die unzähligen begabten, meist schlecht bezahlten
jungen Künstler auf der Bühne müssen sich derweilen mögliche Einwände aufsparen
und haben der Willkür der Regisseure Folge zu leisten (siehe oben).
6. Die Dramaturgen haben das Theater seines Fleisches und Bluts beraubt.
Dramaturgen sind Theoretiker, keine Bühnenpraktiker. Vielen Inszenierungen (und
den Abhandlungen darüber im Programmheft), die besonders konstruiert und
theoretisch wirken, merkt man den Einfluss des dramaturgischen Überbaus auf die
Regie an.
7. Viele Regisseure verwechseln Klischee mit Originalität. Auf bestimmte,
sich beinahe monoton wiederholende Metaphern scheint das Theater gegenwärtig nur
schwer verzichten zu können. Ein Don José im Feinrippunterhemd ist ebenso
obligat wie die Sperrmüllhalde als Schauplatz für "Siegfried" oder die Nackten
und das umgeworfene Möbelstück. Das Instrumentarium des Gegenwartstheaters ist
merkwürdig indifferent, unoriginell und ideologisch behaftet. Die Klischees
früherer Jahre wurden einfach durch neue abgelöst.
8. Der Blick auf die gezielte, öffentlichkeitswirksame Provokation lenkt das
Tun mancher Regisseure. Der Skandal ist werbewirksamer als jede solide, aber
leise Inszenierung — das lehrt die gesamte Theatergeschichte. Somit lässt sich
über Tabubrüche auf der Bühne auch aus anderer Perspektive spekulieren. Im
Geschäft bleiben auf Dauer nur die, über die geredet wird.
9. Fortgesetzte Tabubrüche und Dekonstruktion bewirken beim Publikum nur das
Gegenteil von Erschütterung: Desinteresse. Viele, die sich vom
Gegenwartstheater abgewandt haben, taten das nicht, weil ihnen der Spiegel
vorgehalten wird, sondern weil es sich dabei häufig um einen Zerrspiegel
handelt. Stete Überzeichnung bewirkt aber vor allem eines: Abstumpfung.
10. Die Medien tragen durch ihre Berichterstattung eine Mitschuld an der
Krise des Musiktheaters. Neben der Lust am Skandal kann auch Abstraktion
schaden. Reduziert sich Theater auf einen elitären Dialog zwischen den Machern
und den Kritikern, die stellvertretend für alle Rezipienten die Regie-Chiffren
interpretieren sollen/können, wird es zum Privatvergnügen einiger weniger.
Alexander Dick, 8.12.2006,
www.badische-zeitung.de
Ein Blick hinter die Kulissen der "Bure
zum Alange"
Wie kommt ein Landwirt auf die
Kleinkunstbühne? / BSE-Krise war Initialzündung für die kabarettistischen Aktivitäten
"Wir hatten in Bonndorf ein
tolles Publikum und eine tolle Atmosphäre." Nikolaus König und Wolfgang Winterhalder — bekannt als
"Bure zum Alange" — waren nach ihrem Auftritt vor
rund 400 Besuchern in der Bonndorfer Stadthalle rundum zufrieden. Und erleichtert waren sie auch, es hat alles geklappt, obwohl die
beiden Kabarettisten nach einer längeren Sommerpause wieder zum ersten Mal auf
der Bühne standen und die Zeit für Proben und Vorbereitungen angesichts der
Erntearbeiten, die es für die praktizierenden Landwirte zu meistern galt, knapp
war. Der gelungene Auftakt mag wohl damit zusammenhängen, dass Nikolaus König
und Wolfgang Winterhalder über reichlich Bühnenerfahrung verfügen, immerhin
treten sie schon seit rund fünf Jahren gemeinsam auf und ihr Aktionsradius
bewegt sich bereits über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus. Auch in der
Fernsehserie "die Fallers" machten die "Bure zum Alange" schon von sich reden.
"Das war zwar toll, aber die Filmbranche ist nicht unser Ding" , blickte
Nikolaus König im Gespräch mit der Badischen Zeitung zurück.
Wie aber kommt ein Landwirt überhaupt dazu, sich der Kleinkunstszene zu widmen.
Was treibt einen Bauern um, der seinen eigenen Berufsstand und dessen Probleme
selbstironisch auf die Schippe nimmt? "Nun, das Kabarett ist für uns eine
Möglichkeit, den eigenen Frust loszuwerden und gleichzeitig ein gutes Mittel,
die Probleme der Landwirte an die Öffentlichkeit zu bringen" , erklärte Nikolaus
König. Der Vater von drei Kindern ist auch überzeugt davon, dass man die
Menschen mit trockenen Informationen nicht erreicht. "Man erreicht sie nur über
das Herz und das öffnet sich, wenn man lacht und wenn man Spaß hat." Das
Theaterspielen hat König bereits vor vielen Jahren in seinen Bann gezogen. Bei
den Jostäler Freilichtspielen war er als Akteur mit dabei, und hier wurde auch
sein Interesse an der Heimatgeschichte geweckt, die im Kabarettprogramm der
"Bure zum Alange" eine nicht unbedeutende Rolle spielt. Und auch sein Kollege
Wolfgang Winterhalder ist noch auf anderen Bühnen zu Hause, jüngst beim
Freilichttheater in Friedenweiler-Rötenbach "Die Äbtissin vom Wald".
Kennengelernt haben sich die beiden im Sandkasten, nein nicht ganz, aber als
Jugendliche über die Landjugend. Auf einem Treffen sind sie sich über den Weg
gelaufen und haben sich auf Anhieb gut verstanden, "uns verbindet eine Art
Geistesverwandtschaft" , beschreibt Nikolaus König die Sache.
Als vor etwa fünf Jahren ständig dieselben Bilder einer an BSE erkrankten Kuh
über die Mattscheibe flimmerte, reifte bei König und Winterhalder die Idee, die
vielfältigen Probleme der Landwirtschaft, die teils falschen vorherrschenden
Meinungen und auch überholte Klischees kabarettistisch aufzuarbeiten. "Die
BSE-Krise war Initialzündung für die Bure zum Alange", sagte Nikolaus König.
"Anfangs wurden wir zwar in den eigenen Familien und im Kollegenkreis belächelt,
mittlerweile wird unser Hobby aber akzeptiert. Die Familien halten uns auch den
Rücken frei, sonst wäre der zeitaufwändige Nebenjob auf der Bühne gar nicht zu
meistern."
Als zusätzliches Standbein neben der Landwirtschaft sehen die "Bure zum Alange"
ihre Aktivitäten als Kabarettisten nicht unbedingt. Im Sommer wird ohne hin
pausiert, über die Herbst- und Wintermonate sind maximal vier Auftritte pro
Monat möglich. "So macht es Spaß und so soll es auch bleiben" , erteilt König
einem Ausbau des künstlerischen Daseins eine Absage. Dass ein Bauer in der
Region ohne zusätzliches Standbein aber kaum mehr eine Chance hat, das wird von
den beiden bestätigt. Diesbezüglich beschreiten sie aber andere Wege. Nikolaus
König betreibt neben der Landwirtschaft auch eine Sägerei und beide "Bure" sind
auch in der Tourismusbranche aktiv. "Wir haben Gästeführerlehrgänge absolviert
und bieten unter anderem auch in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Südschwarzwald
Hofführungen an." Im Sommer informierten sich allein 40 Gruppen aus Amerika auf
Königs Hof in Breitnau-Siedelbach über das Leben und Arbeiten der
Schwarzwaldbauern.
Und so schließt sich letztlich auch wieder der Kreis zum Kabarett der "Bure zum
Alange" : Die Begegnung zwischen Bauer und Tourist stellt schließlich die
Rahmenhandlung des Bühnenspektakels dar. Und was zeichnet die "Bure zum Alange"
aus? "Wir wissen von was wir reden, wir sind authentisch"
Juliane Kühnemund ,
30.8.2006, www.badische-zeitung.de
Loriot uf Alemannisch?
- Armin Holzer mit A-Trio
Leute aus dem Elztal: Der künstlerische
Leiter der Alemannischen Bühne Freiburg, Armin Holzer
Armin Holzer (35) steigt flott vom Fahrrad und
zügig die Treppen zum Theatercafé in Freiburg hinauf. Nein, er hat sich nicht im
Haus geirrt. Er ist zwar der künstlerische Leiter der Alemannischen Bühne in
Freiburg, doch das Ambiente im Theatercafé beim Großen Haus gefällt ihm gut.
Ebenso der Blick hinüber zur Turmspitze des Münsters und das quirlige Treiben
auf der Straße. “Auf der Straßenbahn sind Schuttig drauf” , zeigt er nach unten.
Aha, da wohnt einer zwar schon elf Jahre nicht mehr in Elzach, sondern in
Merzhausen, doch die Elzacher Schuttig fallen ihm eben überall auf. “Vernunft
und Kunst streiten schon lange in mir” , gesteht Armin Holzer. Zu
Realschulzeiten war er in der Theater-AG. Ihm gefiel die Schauspielerei
unglaublich gut, doch konsequenterweise den Beruf des Schauspielers zu lernen,
das traute er sich damals dann doch nicht. “ Erst mal was Vernünftiges” , hatten
die Eltern geraten und so wurde er Augenoptiker. Dieser Beruf hat viel mit
Mathematik und festen Größen zu tun und will scheinbar so gar nicht zur Kunst
passen.
Trotzdem ließ ihn die Muse nie los. “ Ich ging einen furchtbaren Umweg” ,
gesteht er leise. 1992 trat er erstmals als Darsteller in der Alemannischen
Bühne auf. Zwölf Jahre später führte er erstmals die Regie und seit fast zwei
Jahren ist er der künstlerische Leiter dieses Mundarttheaters. “ Da konnte ich
meine große Klappe unter Beweis stellen” , grinst er heute im Nachhinein. Was
man ihm nicht so recht glauben mag, denn Armin Holzer ist eher ein Mensch, der
zuhört und beobachtet. Damals hätte man den Jungen bei der Bühne einfach nichts
zugetraut. “ Ich habe viel von Helmut Grieser gelernt” , sagt er, weshalb er dem
ehemaligen Schauspieler am Freiburger Theater sehr dankbar ist. Stücke
aussuchen, ins Alemannische übersetzen, bearbeiten, Rollen besetzen und Proben
leiten sind jetzt seine Aufgabe. Momentan arbeitet er mit den Schauspielern an
seiner dritten Inszenierung. Es ist die Geschichte zweier Freunde, die sich im
edlen Benehmen überbieten wollen. Statussymbole wie Handy, Auto, Urlaub und eine
Weltreise müssen für ihre Eitelkeiten herhalten. “ Das schaffen die finanziell
fast nicht, doch sie meinen, das müssten sie durchziehen” , gibt Armin Holzer
erste Hinweise auf das Stück, das im März 2006 Premiere feiern wird.
Er selbst hat keine Probleme mit der Bodenhaftung. “ Dafür bin ich zu sehr im
Alltag mit seinen Menschen drin, das Umfeld erdet” , erzählt er über sich. Den
Blick für das Materielle geht ihm nicht verloren. Über den Wolken schwebt er
nur, wenn er die Lieder von Reinhard Mey singt. “ Das ist eine Liebhaberei” , so
Holzer. Ausgebildet an der klassischen Gitarre mag er besonders die
zeitkritischen Liedtexte Meys. “ Füchschen” , eine Anlehnung an Goethes Fabel
vom “ Reineke” , gefällt ihm besonders. “ Doch gleichviel, ob der schmierige
Wicht (der Pfarrer “ Schwarzkittel’ ) dir Fegefeuer oder Paradies verspricht,
Füchschen, glaub ihm nicht” , rät da der alte dem jungen Fuchs.
“ Hesch au was Luschtig’ s?” , wurde er bei der jüngsten Lesung in Elzach
gefragt. Der club art hatte dort eingeladen und 50 Besucher waren ins Haus des
Gastes gekommen. Doch immer nur lustig geht nicht. Armin Holzer hat auf
Hochdeutsch sehr nachdenkliche, reife Gedanken zum Leben, der Not, etwas
schreiben zu müssen, zum Sterben und zum Tod aufgeschrieben. “ Vermutlich ist im
Hochdeutschen die Sprache vielfältiger” , denkt er laut nach. Entscheiden muss
er sich ja nicht, denn er kann im Dialekt und in der Hochsprache schreiben. “
Loriot auf alemannisch funktioniert” , erzählt er. Die Ehegeschichten kämen gut
an, denn die Strickmuster seien immer die gleichen, da wäre die Sprache eher
zweitrangig. “ Vielleicht ist es sprachlich etwas einfacher gestrickt” , meint
Armin Holzer.
Neben der Regiearbeit zieht es ihn auch immer noch auf die Bühnenbretter.
Zusammen mit Adelheid Froß und Anja Faller bildet er das “ A-Trio” , das mit dem
“ alemannischen Loriot” auftritt. Tipp: “ A-Trio” mit Armin Holzer tritt am kommenden Samstag, 17.
Dezember, um 20 Uhr im Gasthaus “ Löwen” in Elzach auf.
Alles von Gerda
Oswald vom 15.12.2005 auf www.bzol.de lesen
© by freiburg-schwarzwald.de, Update
16.02.12