Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Infos ab Ende November 2009
zur Gemeinde St.Märgen
 

Home >Ortschaften >StMärgen >StMaergen4

Blick vom Fahrenberg ob Breitnau nach Norden zu St.Märgen, Fahrenberg und Kandel (von rechts) am 31.12.2010
Blick vom Fahrenberg ob Breitnau nach Norden zu St.Märgen, Fahrenberg und Kandel (von rechts) am 31.12.2010

 

Anja Faller - Schauspielerin und Clown aus St.Märgen

Anja Faller wurde das Theaterspielen und die Clownerie direkt in die Wiege gelegt. 1963 erblickte sie das Licht der Welt als Tochter des Humoristen und Clowns Bruno Weber aus St. Peter, der als Elektriker den Lebensunterhalt der Familie verdiente. Und wenn Papa bei seinen Stücken Assistenz brauchte, standen Anja und ihre Geschwister schon mal mit auf der Bühne.
Anfang der 90er Jahre begann Anja Faller beim Galli Theater in Freiburg in Kinderstücken zu spielen, spielte Rollen in den beliebten Märchen-Inszenierungen. An der Alemannischen Bühne Freiburg steht sie seit 2002 als Schauspielerin in vielen Komödien auf der Bühne, leitet dort das Alemannische Jugendtheater und hat seit 2009 die künstlerische Leitung der Alemannischen Bühne inne. 2005 bis 2007 macht sie eine Ausbildung zur Spiel- und Theaterpädagogin an der Landesakademie für Jugendbildung in Weil der  Stadt. Ende 2011 hatte das Stück „Die kleine Hexe“ des Kinderbuch-Klassikers von Ottfried Preußler Premiere – in Mundart, auf Alemannisch: „D’klei Hex“. Es war das erste Kinderstück der Alemannischen Bühne und es entstand unter der Regie von Anja Faller. Im Spätsommer 2011 veranstaltete die Alemannische Bühne einen Theaterworkshop, an dem viele theaterbegeisterte und spielhungrige Laien teilnahmen und aus dem neue Schauspieler hervortraten, mit denen zusammen das Projekt „Kindertheater“ endlich umgesetzt werden konnte. Zuerst wurde der Text von Preußler ins Alemannische übersetzt, dann hat man den Stoff auf ein Theaterstück von einer Stunde reduziert, das den kleinen Zuschauern gerecht wird, und das auch  als Gastspiel vorgeführt werden kann. Nur drei Schauspielerinnen spielen „D’klei Hex“. Die wechseln im Eiltempo Kostüme und Rollen vom Raben Abraxas bis zum Oberförster, das minimalistische Bühnenbild besteht aus Ofen, Hackklotz und Holztruhe. So eine Herausforderung zu meistern sowohl von der Regie als auch vom Schauspielerischen her war ganz nach dem Geschmack der Anja Faller. Das Stück liegt im Trend, Mundart-Theater ist gefragt, immer wieder kommen Anfragen von Kindergärten und Schulen nach solchen Theateraufführungen.

Eigentlich wollte Anja Faller nicht in Vaters Clown-Fußstapfen treten, sondern lieber „richtig Theater spielen“. Jedoch als hätte sie geahnt, was auf sie zukommt, entschied sie sich im Jahr 2008 zu einer 3,5 jährigen Ausbildung bei der Staatlichen Schule für Clown, Tanz und Theater in Hannover, die ihr von einer Dozentin des Dimitri-Theaters in der Schweiz empfohlen wurde. Sie hatte die Ausbildung in Hannover bereits begonnen, da kam nämlich eine Anfrage von der Badenova nach einem Konzept für das spielerische Vermitteln des Themas „Energie“ für Kinder. Anja Faller war schnell klar, dass sich das Energiethema sehr gut in einem Clownstück kommunizieren lässt.  Das Konzept und das erste Stück kamen bei der Badenowa so gut an, dass der Auftrag für drei weitere Stücke folgte. Und wieder meisterte die verheiratete, humorvolle Mutter von drei Kindern diese Aufgabe mit Erfolg. Die Ausbildung in Hannover wurde von einem Fernsehteam begleitet, das jetzt aus dem ganzen Filmmaterial einen Dokumentarfilm macht. Und die aus allen Teilen der Republik stammenden Schüler wuchsen zu einer „Theaterfamilie“ zusammen und gaben sich den Namen „Irrlichter“ (www.clowns-irrlichter.com).

Mit ihren Solostücken, einem Mix aus Clownerie, Sketch und Comedy, ist die Truppe "Irrlichter" jetzt auf Tour. 
In Freiburg treten sie am 25. und 26. Februar in der Alemannischen Bühne auf.
(www.alemannische-buehne.de) Karten gibt es unter Tel. 0761-445567 montags bis donnerstags von 8 bis 10 Uhr, beim Kartenservice der BZ unter 0761-4968888 oder unter www.reservix.de 

Spielhungrigen Senioren bietet Anja Faller in St. Märgen ab dem 10. März einen Workshop“Seniorentheater“ an, der von der Volkshochschule organisiert wird, 10 Abende, 70 Euro. Info und Anmeldung: Tel. 07669 – 486 Fax: 07669-9218007.

16.2.2012, www.dreisamtaeler.de

 

Goldene Krone in St. Märgen wird Genossenschaft

Gründungsversammlung schreibt in der ehemaligen Klosterherberge Ursprungsidee fort

„Die Genossenschaftsidee ist in der Firmenphilosophie des Landfrauencafés von Anfang an verankert. Gemeinschaft, Solidarität und ein übergeordnetes, gemeinnütziges Ziel sind der Stoff für ein einmaliges Erfolgskonzept.“ So fasste die Ehrenpräsidentin des Landfrauenverbandes Südbaden, Marianne Anselm, in ihrer Begrüßung der Gründungsmitglieder der „LandFrauenWirtschaft eG“ jetzt die Erfolgsgeschichte der mehrfach preisgekrönten Landfraueninitiative zusammen. Und somit sei es nur logisch und konsequent, wenn der als Einzelunternehmen vor sieben Jahren von Beate Waldera-Kynast gegründete Betrieb mit Ablauf dieses Jahres unter die Leitung einer Genossenschaft gestellt werde. Allerdings wird die bisherige Besitzerin, die zur Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt wurde, über die Grundsätze, die sich der Betrieb mit strikter Regionalität und dem Bezug von saisonalen und überwiegend in Bio-Qualität bezogenen Agrarprodukten heimischer Produzenten und der Erschaffung von Teilzeitarbeitsplätzen für Frauen im ländlichen Raum einst gegeben hatte, weiterhin wachen. Dem Aufsichtsrat gehören neben Beate Waldera-Kynast auch Marianne Anselm und Bürgermeister Josef Waldvogel an, der mit der Überführung in eine Genossenschaft den langfristigen Erhalt des erfolgreichen Projekts in der Dorfmitte gesichert sieht. Die Versammlung leitete Michael Roth vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband aus Karlsruhe. Er betonte, dass dies die erste Landfrauengenossenschaft auf Bundesebene wäre. Bei den Gründungsmitgliedern habe man bewusst darauf abgehoben, den Mitarbeiterinnen mit einem Beteiligungsmodell das Gefühl von Miteigentum zu vermitteln. Die Genossenschaft, an die zum 2. Januar 2012 der Café-Betrieb übergeben wird, startet mit 19 Gründungsmitgliedern. Es ist daran gedacht, Lieferanten, Geschäftspartner, Einheimische, Stammgäste und „Freunde des Projekts“ als weitere Mitglieder aufzunehmen. Die Tagesgeschäfte obliegen der künftigen Betriebsleitung unter Walburga Rombach, die wie die meisten Mitarbeiterinnen, den Betrieb von der ersten Stunde an mit aufgebaut hat. Sie wird von Karl-Heinz Diller und Bettina Gronewald bei den Leitungsaufgaben unterstützt, wie auch von Martina Kürner und Petra Saier in der Verwaltung. Der künftige Vorstand arbeitet ehrenamtlich und bildet ein „Experten-Team“, das Fachkompetenzen aufweist, um strategische Entscheidungen treffen zu können und die Genossenschaft gegenüber Dritten zu vertreten. Zum Vorstand wurden bestellt: Diplom-Betriebswirtin Christina Blender, St. Märgen und Martin Buchleither, aktiver Naturparkwirt vom Landhotel „Mühle“ in Gersbach, der das Projekt seit Jahren begleitet.



Gründungsmitglieder der „LandFrauenWirtschaft eG“ vor dem Portal der „Goldenen Krone“ St. Märgen.
Foto: Privat

Gerhard Lück, 1.12.2011, www.dreisamtaeler.de

 

Handwerkskunst in Klosterhof und Klostermuseum beim Pfarrfest

Blauer Himmel mit viel Sonnenschein überspannte das Pfarrfest im ehemaligen Klosterareal. Neben Besuchern von Festgottesdienst und Hock im Klosterhof zogen die sonntäglichen Führungen im Klostermuseum auf Spendenbasis viele Interessierte an.

Handwerkskunst: Lambert Wehrle (rechts) und Enkel Robert (links) vom Danielenhof zeigen beim Pfarrfest wie Schindeln traditionelle hergestellt werden. Foto: Monika Rombach

"Abwechslungsreich, harmonisch, unterhaltsam" – so beschrieben die Gäste überwiegend das Ereignis zum Ferienabschluss in entspannter Atmosphäre. Die samstägliche Benefizveranstaltung mit Bewirtung und Unterhaltung durch die Trachtenkapelle St. Märgen-Glashütte zugunsten der Kirchturm-Renovierung erbrachte allein durch den Bücher- und Spielzeugflohmarkt stattliche 1300 Euro. Viele Gäste genossen diesen seltenen, herrlich lauen Septemberabend im Pfarrhof kurzärmlig und bestens gelaunt bis kurz vor Mitternacht im Freien, statt wie gewohnt im Kellergewölbe des Klosters. Miteinander ins Gespräch zu kommen, war ein Leichtes, musikalisch unterhielten Trachtenkapelle St. Märgen-Glashütte, Jagdhornbläsergruppe St. Märgen und die junge Breitnauer Gruppe "Aufwind".

Wieder hielt das Wetter die Menschen auf dem Gelände, Austausch in guten Gesprächen, auch mit Pfarrer Meisert, und vielseitige Animation durch Aktionen und Sonderführungen in den Museumslandschaften im alten Rathaus.
Vorführungen alten Handwerks fanden im Klostermuseum verteilt ihr Publikum. Darunter der Schindelmacher: Konzentriert betätigte sich Lambert Wehrle vom - 1502 erstmals erwähnten Daniel(en)hof in den Spirzen dazu unter dem Klostertorbogen. Am Schniedesel (Schneid`stuhl) schnefelte (schnitzte) er sorgsam die feinen Schindeln. Kraftvolle Hilfestellung erhielt er beim Spalten der Holzblöcke mittels Hammer und Spaltlume durch seinen jungen Enkel Robert.
Sehr feines Material verwendete dagegen Annemarie Waldvogel vom Mieserhof. Aus Draht, Perlen, Metallfolie, gestanzten Blütenformen, Zierblüten- und blättern, Bast, Samt und Schmuckbändern entstehen unter ihren geschickten Händen traditionelle Kommunion- und Hochzeitskränzle sowie farbenfrohe Schäppel. Sie beherrscht noch die alte Kunst. Die Beschaffung der Zutaten wird aber immer schwieriger, erzählt sie – rar und teuer sind die einstigen Originalteile aus Glas, Wachs, Samt und Bändern.
Großmutter Elisabeth Wehrle und ihre 14-jährige Enkelin Nora Wehrle verbindet die Liebe zur Strohschuhherstellung. Ein Bündel langstieliges Roggenstroh, für sich schon eine Besonderheit hinsichtlich moderner Erntemethoden, lag als Anschauungsmaterial auf dem Tisch im Kapitelsaal. "Je feiner das Stroh, desto haltbarer der Strohschuh", erzählten die Beiden. Schuhmacher Eugen Fehrenbach stand in tadellos genähten Schuhen zwischen Teilen seiner provisorisch aufgebauten alten Werkstatt mit historischen Werkzeugen im oberen Stockwerk des Museums. Gerne schauten ihm die Besucher auf die Finger und hörten gespannt zu, wie sich das Handwerk, das er über Jahrzehnte im Zeichen der Orthopädie in Freiburg selbstständig betrieb, veränderte. Die Kunst des Schafwolleverarbeitens und Töpferns vervollständigte das im ganzen Alten Rathaus verteilten Programms.
Ein Regenguss verscheuchte schließlich die Gäste noch zum Verweilen ins Innere der Klostermauern: "Die Pfarrgemeinde kann sehr zufrieden sein", sind sich aber der Pfarrgemeinderatsvorsitzende und Pfarrer Meisert einig – es war ein schönes Fest.
13.9.2011, Monika Rombach

 

 

Kloster aufgehoben - Mönche des Paulinerordens verabschiedet

Im Glanz des Patroziniumsfestes St. Märgens – "Mariä Aufnahme in den Himmel" – erfolgte die "feierliche Verabschiedung des polnischen Paulinerordens aus der Seelsorgeeinheit St. Märgen – St. Peter", verbunden mit der Aufhebung des Klosters St. Märgen. Unstimmigkeiten, Schuld und Versagen eines deutschen Paulinerordenbruders, stehen als offizieller Grund dafür. In einer Zeit, in der sich die zwei bislang selbstständigen Pfarrgemeinden St. Märgen und St. Peter und ihre Pfarrgemeinderäte zu einer Seelsorgegemeinschaft zusammenfügen mussten. "Sie schmälern die Verdienste der Pauliner in Qualität und Quantität nicht", betonte Peter Kohl, der offiziell seitens der Erzdiözese Pater Paul und Bruder Sofroniusz als letzte Paulinerordensleute verabschiedete. Versammelt hatten sich die Gläubigen dazu im Klosterhof nach dem Festgottesdienst. "Alles hat seine Zeit …", begann Kohl als Sprecher der Erzdiözese seine Rede an die Ordensangehörigen Pater Paul und Bruder Sofroniusz. Deren Prior war der bislang erste und letzte Paulinerpater des Klosters St. Märgen, Roman Brud. Als amtierender Leiter der Seelsorgeeinheit Nördliches Dreisamtal mit Stegen, Eschbach und Buchenbach bleibt Pater Roman mit Sitz in der Herz-Jesu-Pfarrgemeinde Stegen dem Dreisamtal erhalten.
Der Provinzial des Paulinerordens, Pater Mirko, bat um Entschuldigung für das Ärgernis. Das Versagen eines Einzelnen treffe viele, auch Unbeteiligte. In den letzten 16 Jahren sei "jeder dritte Paulinerpater in St. Märgen und St. Peter in einem von Offenheit und Herzlichkeit geprägten Umgang mit den Pfarrangehörigen tätig gewesen. Seitens der Gemeinden St. Märgen und St. Peter ergriff Gerhard Dold als stellvertretender Bürgermeister, das Wort, "normalerweise gerne, aber heute würde ich lügen, dass es so ist!" Er dankte den Ordensleuten für ihre von großer Harmonie geprägte Arbeit, ihr Engagement und ihre Offenheit. Er verwies auf die durch das Kloster begünstigten Veränderungen bezüglich Verlegung des Rathauses, Pfarrsaal, Kindergarten und Jugendraum. Tourismus und Gastbetriebe gewannen durch die Wiederbelebung der Wallfahrt, oft waren es 60 Gruppen pro Jahr. Kulturell zeigten sich die Auswirkungen bis in die Vereine hinein. Dem derzeitigen Pfarradministrator der Seelsorgeeinheit, Stefan Meistert, wünschte er eine glückliche Hand als zukünftigem Pfarrer, "das Kloster mit Leben zu füllen". Die Pfarrgemeinderäte überreichten ein Madonnenbild an Provinzial Mirko. Mit Tränen in den Augen verabschiedeten sich die Gläubigen von ihren Geistlichen vor Ort. Kirchenchor und sein Leiter Lambert Bumiller erinnerten daran, "wie oft wir den priesterlichen Segen bekamen …" und dankten mit einem heiteren irischen Segen.
Ein festlicher Gottesdienst war der Verabschiedung vorausgegangen, musikalisch gestaltet vom Kirchenchor St. Märgen unter Leitung von Lambert Bumiller, Johannes Götz an der Orgel und der Trachtenkapelle St. Märgen. Die feierliche Prozession mit in Trachten gewandeten Schäppelträgerinnen endete im Klosterhof, nicht aber die Diskussion um die Ereignisse
18.8.2011, Monika Rombach

 

Landjugend St. Märgen 50 Jahre - Soziales Engagement und Spaß

    Organisationskomitee der Landjugend St. Märgen. Foto: Privat

Bei einem Zusammentreffen ehemaliger Landvolkshochschüler wurde die Idee zur Gründung einer Landjugendgruppe in St. Märgen geboren und 1961 im Rahmen eines Seminars zum Thema "Das Dorf" die Gruppe offiziell aus der Taufe gehoben. Am kommenden Wochenende feiert die Landjugend St. Märgen ihr 50-jähriges Bestehen.

Bei einem Einkehrtag am 25. März 1961 formierte sich die KLJB. Bei der Vorstandswahl empfahl der damalige Pfarrer Bernauer Josef Willmann oder Josef Faller als Vorsitzenden. Gewählt wurde dann jedoch Martin Schuler. Außerdem bestand das erste Vorstandsteam aus Fridolin Hummel (zweiter Vorsitzender), Josef Willmann (Kassenwart), Josef Faller (Schriftführer) und Siegfried Schlegel (Beisitzer). Nach der Wahl ging man zusammen ins "Rössle" und saß dort gemütlich zusammen. Bereits im ersten Jahr fanden 26 Gruppenstunden statt, zu denen häufig Referenten zu bestimmten Themen eingeladen wurden. Der damalige Treffpunkt war im zweiten Stock der Sakristei. Die Mitglieder der ersten Gruppe organisierten 1961 das erste Waldfest. Das große Fest mit Tanzboden war ein voller Erfolg. Da die Landjugend zu diesem Zeitpunkt nur für Jungen geöffnet war, lud man zu verschiedensten Aktivitäten auch Mädchen ein oder organisierte diese zusammen mit dem Marianischen Jugendbund, welcher nur aus Mädchen bestand. Daher nahmen am ersten Jahresausflug nach Oberbayern auch Mädchen teil. Das gab es bis dahin noch nie, dass beide Geschlechter zusammen ein paar Tage lang fortgingen. Auch mit anderen Vereinen schloss die Landjugend Freundschaften. Unter anderem wird bis heute eine starke Beziehung zur Trachtentanzgruppe St. Märgen gepflegt. Die Landjugend wurde zu einem festen und wichtigen Bestandteil in St. Märgen. Bereits im ersten Jahr nach der Gründung sagte Pfarrer Bernauer: "Eine Gruppe müsse sich selbst leiten, jeder müsse sich für sich selbst verantwortlich fühlen, jeder sollte sich einsetzen und nicht denken, der andere könnte es ja machen." Nur diesem Grundsatz folgend, war es bis heute möglich, so viele Aktionen umzusetzen. Schon damals lief die Gruppe bei den Rossfestumzügen mit und führte Theaterstücke im Hirschen auf. Auch organisierte die Landjugend bis 1987 jährlich am schmotzigen Dunschtig den Hemdglunkerumzug. Man traf sich zu besinnlichen Advents- und Jugendbekenntnisfeiern und zeigte auch soziales Engagement und veranstaltete Altentage.
1968 wurde dann die erste Landjugend für Mädchen gegründet. Im damaligen ersten Vorstand waren Theresia Faller (Vorsitzende), Agnes Waldvogel (Stellvertreterin), Angelika Schwörer (dritter Vorstand) und Agnes Schwär (Schriftführer). Im Jahr 1971 entschloss man sich ein gemeinsames Vorstandsteam zu wählen, in dem Mädchen wie auch Jungen vertreten waren. Zu diesem Vorstandsteam gehörten Eugen Rombach, Wolfgang Waldvogel, Siegfried Wehrle, Roland Schwörer, Herbert Mark und Rosi Hermann. Im folgenden Jahr gab es eine Sitzung, bei der man über den Zusammenschluss der Landjugend St. Peter mit der Landjugend St. Märgen diskutierte. Man kam aber zu dem Ergebnis, dass ein Zusammenschluss wegen den damaligen, noch zu gefährlichen Fahrwegen, nicht möglich sei.
Am 26. September 74 fand die Einweihung des neuen Jugendraums unter dem Kindergarten statt. Endlich hatte auch die Landjugend St. Märgen einen festen Sitz, der das Vereinsleben vereinfachte. Dieser Jugendraum wurde 1985 renoviert. Die letzte Renovierung startete 2008.
In den 70ern und 80ern war die Landjugend der Dreh- und Angelpunkt der Jugendarbeit in St. Märgen. Es wurden Gruppenstunden abgehalten und über die Gruppe hinaus Jugendarbeit betrieben. Zudem wurden viele Feste, Wettkämpfe und Gruppenstunden veranstaltet. Beispielsweise nahm man am Grümpelturnier teil, veranstaltete 1985 eine Orientierungsfahrt oder ein Plastikguggelerennen im Fackelschein. Allerdings kam auch die Zusammenarbeit mit anderen Landjugendgruppen nicht zu kurz. So nahm man zusammen mit den Ortsgruppen Eschbach, Glottertal und Schwärzenbach an einer Spendenaktion für Kenia teil. Im Jahr 1980 feierte die KLJB ihr 20-jähriges Bestehen, obwohl noch ein Jahr fehlte. Dies tat aber der Stimmung keinen Abbruch: In der Turnhalle fand ein Hock mit der Band "Tornado" statt und am nächsten Tag eine rhythmische Messe mit anschließendem Bankett. Genauso feierte man 1986 das 25. Jubiläum mit einem Gottesdienst und einem Festbankett, bei dem die Mitglieder Sketche aufführten und Rückblicke in die Geschichte der Landjugend gaben.
In den 90ern wurden häufig thematische Gruppenstunden wie "Der Lebensraum der Wildbienen" veranstaltet. Doch der spaßige Teil kam auch hier nicht zu kurz: Zusammen feierte man Silvester, machte Radtouren oder nahm an Seifenkistenrennen teil. Außerdem engagierte sich die KLJB in der Kroatienhilfe.
Zwischendurch hatte die Landjugend Nachwuchsprobleme und warb 1998 verstärkt Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren an – mit Erfolg. Einige Interessierte schnupperten in die Landjugend und blieben. Auch die Arbeit für die Gemeinde kam nicht zu kurz: 2004 nahm die St. Märgener Landjugend an der 72-Stunden-Aktion teil. Dabei wurde ein Lehmofen für den Kindergarten gebaut. 2009 wurde bei der gleichen Aktion der Kinderspielplatz in St. Märgen renoviert. Noch heute schreibt die Landjugend auch soziales Engagement groß. So bekam sie kürzlich für ihre Aktion "Generationengrüße", bei der, zusammen mit den Ministranten und Kindern aus dem Ort, Türkränze gebastelt und an ältere Mitbürger verteilt wurden, den Förderpreis des KLJB-Diözesanverbandes Freiburg.
20.7.2011, KLJB

http://kljb-stmaergen.de/

 

Schulers Landmarkt St. Märgen: Neueröffnung
 

Bürgermeister Josef Waldvogel überreichte der jungen Jungunternehmerin Blumen und freut sich darüber, dass der Lebensmittelmarkt in St. Märgen erhalten bleibt, denn eine intakte Infrastruktur ist für die Gemeinde von großer Bedeutung. Von links nach rechts: die Eltern Ingrid und Joachim Schuler, die Chefin Manuela Schuler, Dominik Wangler und Bürgermeister Josef Waldvogel

St. Märgen (de.) Viele kleinere Schwarzwaldgemeinden verfügen nur noch über eine marginale Infrastruktur. Für Familien mit Kindern oder ältere Menschen, die nicht mehr so mobil sind, ist es dann sehr beschwerlich, sich überhaupt mit den Dingen des täglichen Bedarfs einzudecken. Anders in St. Märgen! Dort gibt es fast noch alles, angefangen vom Frisör über Bäcker, Metzger, Apotheke, Drogerie, Tankstelle, bis hin zu einem Lebensmittelgeschäft. Das ist bei weitem keine Selbstverständlichkeit für eine Gemeinde mit knapp 2000 Einwohnern. Sicherlich trägt der florierende Tourismus zu dieser Vielfalt bei. Es sind aber auch die Bürger selbst, die mit ihrem Kaufverhalten letztlich darüber entscheiden, ob sich ein Geschäft im Ort halten kann oder nicht. Im Oktober letzten Jahres übernahm die 24-jährige Groß- und Außenhandelskauffrau und gebürtige Buchenbacherin Manuela Schuler den Lebensmittelmarkt in St. Märgen. Am vergangenen Wochenende eröffnete sie den nach einer einwöchigen Umbauphase komplett umgestalteten Markt neu. Wie bisher schon bleibt in „Schulers Landmarkt“ das umfangreiche Sortiment bestehen. Alles was man für den Alltag braucht, kann man dort einkaufen. Neben Lebensmitteln und Getränken gibt es Drogerie-Artikel, Tierfutter, Schreibwaren, Bastel- und Handarbeitswaren, Postkarten, Bücher und vieles mehr. Ist ein Produkt nicht da, bestellt Schuler es auch gerne und versucht so, auch individuelle Wünsche zu erfüllen. „Der Kunde steht im Mittelpunkt! Das ist entscheidend für den Erfolg eines Geschäfts“, so die Jungunternehmerin. Wichtig ist ihr die Regionalität der Produkte, deshalb gibt es das ganze Breisgau-Milch-Sortiment und Käse aus Siedelbach und Glottertal. Die Bio-und Demeter-Produktlinie hat sie verstärkt. Dreimal die Woche - montags, mittwochs, freitags - gibt es frische Obst- und Gemüse-Lieferungen und die Backwaren kommen täglich von der Bäckerei Knöpfle und Kreuz aus St. Peter. Neu ist auch ein Heimservice. Wer möchte, bekommt seine Einkäufe direkt nach Hause geliefert. Auch hier stellt sich Schuler auf die Bedürfnisse ihrer Kunden ein. Mit dem Lebensmittelmarkt bleibt den St. Märgerner Bürgern im Übrigen auch die Poststelle mit Postbank erhalten. Beliefert wird Schuler von der Okle-GmbH, einer Unternehmensgruppe mit Sitz in Singen, die in Südbaden vorrangig selbständige Einzelhändler in kleineren Gemeinden beliefert. Okle hat Schuler auch bei der Geschäftsübernahme in Hinblick auf Marktanalyse, Wirtschaftlichkeit, Sortimentsgestaltung und Renovierung intensiv beraten und unterstützt. Den Rücken stärkt ihr auch ihre ganze Familie: während die Mutter mit im Verkauf tätig ist, übernimmt der Vater alle handwerklichen Aufgaben. Der Lebenspartner ist für den Heimservice zuständig und die Brüder springen ein, wenn Not am Mann ist.

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag: 7.30 – 12.30 und 14.30 – 18 Uhr (außer Mittwochnachmittag)
Samstag von 7.30 – 12.30 Uhr

Dagmar Engesser, 24.2.2011, www.dreisamtaeler.de

 

 

 

 

Pater Martin Greiner gibt 247.000 Euro aus - Kirche verzichtet?

Bei einer Pfarrversammlung am Samstag hatten Vertreter des Paulinerordens und der Diözese den Gläubigen mitgeteilt, dass Martin Greiner während seiner Amtszeit seit September 2007 offenbar rechtswidrig 247000 Euro aus der Kirchenkasse ausgegeben habe. Für 93000 Euro gebe es keinerlei Nachweise, 154000 Euro wurden ohne Genehmigung der Aufsichtsbehörde ausgegeben. Greiner soll das Geld in der Hauptsache für teure Messgewänder und die Restauration von Kultgegenständen ausgegeben haben. Die Kirche hat auf eine zivilrechtliche Verfolgung Greiners, der das Priesteramt niederlegen und aus dem Orden austreten will, verzichtet.
Alles vom 25.1.2011 von Franz Dannecker bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/kreis-breisgau-hochschwarzwald/staatsanwalt-ermittelt-gegen-pater-martin

Opferstock-Klau im Elztal bewirkt Festnahme - 247000 Euro in St.Märgen bewirken ...?
Wenn man das http://www.badische-zeitung.de/waldkirch/frau-fischt-geldscheine-aus-dem-opferstock--39892261.html liest, dann kommt einem das Verhalten der Kirche hinsichtlich der 247.000€ sehr merkwürdig vor.
Blog von Frank Ebert, 25.1.2011

 

18. Pferdeschlittenrennen in St. Märgen am 2. Januar 2011

Schnaubende Nüstern, dampfender Atem, stampfende Hufe und wirbelnde Eiskristalle kennzeichneten das 18. Pferdeschlittenrennen des Reit- und Fahrsportvereines St. Märgen. Das Interesse war riesengroß, wie man an einer langen Parkschlange zwischen Steinbach-Hirschen und St. Märgen-Innerort absehen konnte, die den unglaublichen Zuschauerandrang widerspiegelte.

Nur noch einspurig lief der Verkehr dort, während Ein- und Zweispänner-Schlitten bei den Sportanlagen ein riesiges weiß verschneites Gelände mit renntauglichem Untergrund empfing. Hunderte von Besuchern trafen aus allen Himmelsrichtungen ein, gespannt, was sie erwartet und sichtlich begeistert über eintrittsfreies Vergnügen und hautnahen Kontakt zu Fahrern und Pferden.
Zusehen beim Ab- und Aufladen von Pferden und Schlitten, Anschirren und Abschirren live erleben, da staunte groß und klein. Zaghaftes Streicheln der dichten Winterfelle – für viele ein ganz besonderes Erlebnis. Die verschiedensten Pferderassen, gestandene Schwarzwälder Füchse, Freiberger und Niederländer nebeneinander, schwarze Friesen, quirlige Isländer, stolzer Shagyar-Araber, riesiges Shirehorse, waren zu sehen, die auch ihre Heimatställe zwischen Waldshut, Bodensee und Münstertal haben. Sehenswerte Schlittenarten, manche weit mehr als 100 Jahre alt, darunter extra für dieses Rennen restaurierte und eine interessante Eigenbauversion.

Unter der Wintersonne stieg die Spannung zwischen Start und Ziel bei Gespannführern, Zuschauern und Richterwagen. Während Fahrer noch die Beschaffenheit der Rennstreckenunterlage prüften, begrüßte Vereinsvorsitzender Harald Schuler die Aktiven und Besucher und kommentierte anschließend beredt den Rennverlauf. In dicken Trauben längs der Strecke warteten die Zuschauer auf den Start. Dann ging es Schlag auf Schlag für Ein- und Zweispänner, auf knapp einem Kilometer hügeligem Gelände warteten verschiedene Schikanen auf Pferde und Schlittenlenker, zwei "Flattertore" galt es zu passieren (Hartplastikbogen mit im Wind flatternden rot-weißen Plastikbändern – nicht jeden Pferdes Geschmack). Eine frei hängende Glocke am Streckenrand musste in voller Fahrt durch Fahrerhand anschlagen. Danach nahmen Stuten und Wallache den Endspurt auf der Zielgeraden unter die Hufe. Starter aus eigenen Vereinsreihen überwogen, sie und alle Fremdstarter feuerten die Zuschauer nach Kräften an. Fasziniert von den Lenkkünsten der Fahrer und das Schauspiel flatternder Mähnen, trommelnder und fliegender Hufe. Extraapplaus heimste Thomas Herrmanns treue Hündin Lizzy ein, unverwandt bei Fuß "machte sie Tempo" – am Ende reichte die Schlittenfahrt für Platz drei für den Einspänner ihres Herrchens. Während am Wurststand mehr als 700 "Heiße", sowie Glühwein und Kinderpunsch zur Neige gingen, stapelten sich auf dem Richterwagen Pokale und Sachpreise für Sieger und Platzierte.

Schwarzwälder Einspänner am 2.1.2011 in St. Märgen
 
Egon Türk, Trochtelfingen mit einem Freiberger und einem Niederländer
 
3. Sieger: Eine Sekunde hat entschieden - Helmut Faller auf Siegerkurs
  Markus Schuler aus St. Märgen mit seinen
Schwarzwälder Füchsen
 
 
Schramberger Teilnehmer mit
Friesengespann
Katja Kürner aus St. Märgen
 
 
Kopf einziehen unterm Torbogen hieß es für Joachim Tröschers Shire Horse
 
Bilder: Monika Rombach  
Viele hundert Zuschauer begeisterten sich am Hufe-Speed in St. Märgen    

Beim Vorsitzendenwertungsrichter Paul Kürner und Schriftführerin Ines Beha rauchten die Köpfe bei der Ermittlung der Endergebnisse: Markus Schuler, Thurner, (2,03 Minuten), verwies mit drei Sekunden Vorsprung Vereinskollegen Klaus Tritschler, Titisee-Neustadt, auf Platz zwei, dahinter landete Thomas Herrmann, St. Märgen, 2,09 Minuten. Um eine Sekunde hatte Tritschler auch bei den Zweispännern mit 1,55 Minuten das Nachsehen hinter Lokalmatador Helmut Faller (1,54), Kathrin Kürner, St. Märgen, belegte Platz drei.

5.1.2011, Monika Rombach
.






 

Landleben in Krippenlandschaften: Ausstellung im Klostermuseum

Eine sehenswerte Ausstellung im Klostermuseum in St. Märgen beschäftigt sich mit Weihnachtsbräuchen. Krippen und sogar ganze Krippenlandschaften aus verschiedenen Ländern sind derzeit in der vielfältigen Weihnachtsausstellung im Klostermuseum in St. Märgen zu sehen.
Alles von Eva Korint vom 23.12.2010 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/st-maergen/st-maergen-landleben-in-krippenlandschaften

Die Ausstellung ist noch bis zum 6. Februar 2010 zu sehen während der Öffnungszeiten im Klostermuseum St. Märgen: Jeden Sonntag von 10 bis 13 Uhr; am Mittwoch, 29. Dezember und 5. Januar, am Donnerstag, 30. Dezember, und am 6. Januar, von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr. Führungen finden an den Öffnungszeiten jeweils um 11 Uhr statt. Sonderführungen und weiter Öffnungszeiten können unter Tel. 07669/9118-0 erfragt werden.
http://www.kloster-museum.de

 

Erwin-Lauterwasser-Tanne im Pfisterwald

Zum 80. Geburtstag von Forstpräsident i.R. Erwin Lauterwasser (l.) widmeten ihm die Forstleute Südbadens eine Tanne im Pfisterwald bei St. Märgen. Gemeinsam mit dem jetzigen Forstpräsidenten Meinrad Joos enthüllte Lauterwasser das Gedenkschild.

Foto: Gerhard Lück

St. Märgen/Kirchzarten (glü.) Vor achtzig Jahren in Neustadt im Schwarzwald geboren, beruflich als Forstmann und ehrenamtlich als Skisportfunktionär viel im Ländle und auf der ganzen Welt herum gekommen, in Kirchzarten im Schwarzwald seit Jahren beheimatet und jetzt Namenspatron einer rund 150 Jahre alten Tanne im Pfisterwald bei St. Märgen: das ist Erwin Lauterwasser. An seinem Festtag zum 80. Geburtstag, am vergangenen Donnerstag, dem 16. Dezember, sprachen ihm alte Weggefährten und engagierte Nachfolger aus der Freiburger Forstdirektion im tiefsten Schwarzwaldwinter unter den Klängen der forstlichen Waldhornbläser ihre Anerkennung für eine großartige Lebensleistung aus. Besonders schön dabei ist, dass der Herrgott dem naturverbundenen Schwarzwälder eine bewundernswerte körperliche und geistige Fitness bis ins hohe Alter geschenkt hat. In einer Laudatio zeigte sein „Nachnachfolger“ Meinrad Joos die Stationen eines bewegten Lebens für die Natur, den Forst und den Skisport auf. Nach Studium in Freiburg, Referendarzeit und „Großer Forstlicher Staatsprüfung“ 1957 begann Lauterwasser seine Laufbahn beim Forstamt Neustadt. 1966 wurde er Leiter des Forstamtes Todtnau. Er arbeitete intensiv mit den waldbesitzenden Gemeinden zusammen und betrieb die Gründung einer der ersten Forstbetriebsgemeinschaften in Baden-Württemberg. Nicht zuletzt nutzte er in Todtnau die vor der Tür liegenden Möglichkeiten des Schwarzwälder Wintersports. Diese Berufszeit war auch die Grundlage für äußerst vielfältige ehrenamtliche Tätigkeiten im nationalen wie internationalen Skisport. Bis zuletzt hat er hierbei das Thema Skisport und Ökologie geprägt und vertreten.
Erwin Lauterwasser erkannte die damals anstehenden Umwelt-Probleme der frühen 70er Jahre – und so war es nicht verwunderlich, dass er beim Aufbau der ersten Umweltabteilung beim Landwirtschaftsministerium in Stuttgart beteiligt war. 1973 wurde Erwin Lauterwasser mit 42 Jahren zum Präsidenten der Forstdirektion Freiburg berufen, die er bis Ende 1995 sehr erfolgreich leitete. Er war der Prototyp des profilierten modernen und politisch denkenden Forstmanns, für den die Forstwirtschaft in ein breites gesellschaftspolitisches Umfeld eingebettet ist. Besondere Verdienste erwarb er sich im Rahmen der Naturschutzgebietsausweisung des „Taubergießen“. Hier hat er mit großem Geschick die Verhandlungen mit der elsässischen Gemeinde Rhinau zum Erfolg geführt.
Das Bild von Erwin Lauterwasser wäre unvollständig, würde man nicht sein Engagement für den Skisport erwähnen. Er war Vizepräsident des Deutschen Skiverbands und ist Ehrenvorsitzender des Umweltbeirats des Deutschen Skiverbands und Träger zahlreicher Auszeichnungen. Sein Anliegen war es immer, den von ihm geliebten Skisport in Einklang zu bringen mit den Erfordernissen des Natur- und Umweltschutzes. Sein Rat in ökologischen Fragen ist in der FIS – und damit weltweit – nach wie vor gefragt. So hat er beispielsweise in das „Modellprojekt Rohrhardsberg“ sein ganzes Prestige eingebracht und sich für den Ausbau von Biathlon-Sportstätten und Lenkung der Langläufer, z.B. am Notschrei sowie für den Schutz der Natur durch ökologische Maßnahmen wie Entwicklung von Auerhuhn-Habitaten eingesetzt. Nicht zuletzt sei erwähnt, dass Erwin Lauterwasser mit Freunden und Mitstreitern die Forstlichen Skiwettkämpfe auf nationaler und internationaler Ebene initiiert hat. 1969 wurden diese erstmals am Herzogenhorn ausgetragen. „Durch sein Wirken als Präsident der Forstdirektion Freiburg, aber auch durch seine vielseitigen Aktivitäten in zahlreichen verwandten Bereichen, hat sich Erwin Lauterwasser weit über die Grenzen der Landesforstverwaltung Baden-Württemberg hinaus einen Namen gemacht“, sagte Meinrad Joos abschließend. „Das hohe Ansehen, das er genießt, kam in der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1990 und vielen anderen Ehrungen zum Ausdruck.“ Über hundert Veröffentlichungen zu den Themen Waldwirtschaft, Umwelt, Sport und Kultur tragen Lauterwassers Handschrift.
Gerhard Lück, 23.12.2010, www.dreisamtaeler.de

 

Neu gestalteter Jugendraum in St. Märgen am 3.10. eingeweiht

Hintere Reihe von links: Stefanie Faller, Tobias Hummel, Lukas Fehrenbach, Stefan Hog, Oliver Faller,

Florian Hog. Vordere Reihe von links: Antonia Löffl er, Dominika Wehrle, Luisa Faller. Foto: privat

Was aktuell noch wie eine fast fertige Baustelle aussieht, wird in Kürze der neue Jugendraum von St. Märgen sein. Aktuell werden die noch ausstehenden Restarbeiten von den beiden Jugendgruppen Ministranten und KLJB (katholische Landjugend Bewegung) ausgeführt. Koordiniert und geleitet werden die Arbeiten von den beiden Bauleitern Florian Hog und Thomas Hummel. Entgegen den ersten Überlegungen zur Neugestaltung des Jugendraumes kamen während der Ausführungsphase noch verschiedene Gewerke zur Ausführung hinzu. Bevor jedoch die Umbauarbeiten beginnen konnten mussten die gesamten Räumlichkeiten von kaputtem Mobiliar geräumt werden. Ganze 40 Müllsäcke und ca. 5 m³  Sperrmüll waren zu entsorgen. Nach der Räumung konnte dann mit den Ausbauarbeiten begonnen werden. Boden und Wandbeläge sowie Innentüren mussten ausgebaut und Untergründe vorbereitet werden. Danach konnten die Elektriker mit dem Einbau der Elektroinstallation beginnen. Das größte Gewerk bestand aus Maler, - u. Trockenbauarbeiten, dieses Gewerk wurde von ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitglieder der beiden Jugendgruppen ausgeführt. Parallel hierzu wurden neue Heizkörper eingebaut und bestehende Heizkörper modernisiert und neu lackiert. Der Bodenbelag wurde neu eingebaut und besteht aus einem Fliesenbelag. Die in die Jahre gekommene Sanitäreinrichtung der Bäder wurden durch neue ersetzt. Derzeit werden die letzten Einrichtungsarbeiten ausgeführt hierzu zählen der Einbau einer neuen Küchenzeile sowie die Installierung neuer Spielgeräte wie Billardtisch, Tischkicker und Dart. Der Außenbereich wurde ebenfalls neu gestaltet mit einem neuen Anstrich der Fassade und der Neuanlegung des Gartens. Durch den Einbau von neuen Fenstern wurden der Jugendraum sowie alle Nebenräume auch in energetischer Hinsicht saniert. Bei der Auftragsvergabe wurden ausschließlich Firmen aus St. Märgen beauftragt. Dank der Mithilfe von ehrenamtlichen Mitarbeitern sowie Sachspenden von Firmen konnten auch einzelne Bereiche kostenneutral realisiert werden. Die Eröffnung des Jugendraumes wird am Sonntag, 3. Oktober ab 10.00 Uhr gefeiert. Beginnend mit dem Erntedankgottesdienst ist nach der Hl. Messe eine Prozession mit der Trachtenkapelle St. Märgen-Glashütte zum Jugendraum geplant. Im Anschluss findet die offizielle Eröffnungsfeier statt. Für das leibliche Wohl sorgen die beiden Jugendgruppen bestehend aus Ministranten und KLJB. Es besteht die Gelegenheit zum Mittagessen. Nachmittags finden verschiedene Kinder- und Jugendprogramme sowie Turniere an den neuen Spielgeräten Billard, Tischkicker u. Dart statt. Während sich die Kinder im neuen Jugendraum vergnügen können ist für die Eltern eine Kaffeestube mit Kuchenbuffet
29.9.2010, www.dreisamtaeler.de

 

Dorf aktuell: HTG, Strukturwandel, Energie, Finanzkrise

Dreisamtäler: Herr Waldvogel, St. Märgen ist jetzt seit einem Jahr Mitglied der Hochschwarzwald Tourismus GmbH (HTG). Sind Sie zufrieden mit der Entscheidung, sich der HTG angeschlossen zu haben?
Waldvogel
: Der Schritt, sich zusammenzuschließen und den Hochschwarzwald als Ganzes zu vermarkten, war der richtige Schritt! Die zehn Gemeinden haben sich inzwischen trotz Anfangsschwierigkeiten zusammengefunden und stellen sich nach außen geschlossen dar. Der Internetauftritt ist hervorragend, es gibt sehr gut aufgemachte Broschüren mit verschiedenen Themenschwerpunkten und eine Gästezeitung, die dem Gast auf einen Blick zum Beispiel alle kulturellen Angebote des Tages liefert. Die Informationen sind gebündelt und strukturiert dargeboten und bieten dem Gast so die Möglichkeit, seinen Urlaub erfolgreich zu planen und zu genießen.
Dreisamtäler: Was nehmen Sie an konkreten Auswirkungen für St. Märgen wahr?
Waldvogel: Was Übernachtungszahlen anbelangt, so können wir in den ersten Monaten von 2010 ein deutliches Plus von etwa 5 % verzeichnen. Dazu muss man aber wissen, dass wir mit einem Abwärtstrend angetreten sind. Zwar stimmten die Anreisen und es hat auch nie einen massiven Einbruch gegeben, aber die Übernachtungszahlen gingen konstant zurück. Dieser Trend kehrt sich gerade um! Es wird wieder länger gebucht.
Dreisamtäler: 5% sind eine enorme Steigerung! Das ist auch keine Selbstverständlichkeit, denn Titisee hat mit Minuszahlen zu kämpfen.
Waldvogel: Solche Trends werden vom Management der HTG genauestens analysiert und bei  Negativentwicklungen bietet die HTG Beratung und Unterstützung an. Die HTG schulte auch die Touristikleute in den einzelnen Tourist-Informationen. Die dort Tätigen sind inzwischen äußerst professionell, was der gesamten Qualität unseres Tourismus-Angebotes zugute kommt!
Dreisamtäler: Wie beurteilen Sie die Hochschwarzwald-Card
Waldvogel: Die Hochschwarzwald Card ist eine äußerst wichtige Innovation, die dem Gast quasi einen All-inclusive-Urlaub bietet. Die Karte ermöglicht freien Eintritt in viele Museen, kostenlose Nutzung der Bergbahnen oder dann auch in das Erlebnisbad in Titisee. Voraussetzung ist allerdings, dass der Gast in einem Beherbergungsbetrieb Urlaub macht, der sich der Hochschwarzwald Card angeschlossen hat.
Dreisamtäler: Wie ist hier der Trend in St. Märgen?
Waldvogel: Fünf oder sechs Hotels sind mit dabei. Die kleineren  Betriebe sind eher zurückhaltend und wollen die Entwicklung erst einmal beobachten. Das hängt damit zusammen, dass sie ihre Stammgäste haben, die meist auch nur ein ganz spezielles Angebot nutzen wollen. Aber es kann ja sein, dass die Gäste nachfragen und die Vorteile der Schwarzwald Card doch nutzen wollen, dann müssen die Vermieter reagieren.
Dreisamtäler: Das Klostermuseum wird mit der Schwarzwald Card kostenlos nutzbar sein.
Waldvogel: Richtig! Nachdem es baulich jetzt fertig umgestaltet und erweitert ist, erfreut es sich zunehmender Akzeptanz. Vor allem auch die wechselnden Ausstellungen werden sehr gut angenommen.
Dreisamtäler: St. Peter überlegt, eine Kooperation mit der HTG einzugehen.
Waldvogel: Das bewerte ich sehr positiv. Meine Meinung war schon immer, dass St. Peter als eine Gemeinde des Hochschwarzwalds auch im touristischen Sinne sich Richtung Hochschwarzwald orientieren müsste. Ich begrüße das auch, weil wir als Klosterdörfer schon immer auch touristisch gute Beziehungen gepflegt haben.

Dreisamtäler: Sie haben um sich herum nun lauter neue Kollegen – in St. Peter, Breitnau, Hinterzarten, Kirchzarten - , sie dagegen sind ein alter Hase in der dritten Amtsperiode.
Waldvogel: Was die Zusammenarbeit mit den neuen Bürgermeistern aus den Nachbargemeinden anbelangt, so kann ich nur Positives vermelden. Für mich ist inzwischen Vieles Alltag und Routine und sofern ich danach gefragt werde, gebe ich auch gerne meine Erfahrungen weiter. Die jungen Kollegen treten engagiert mit vielen neuen Ideen an. Aber ich befürchte, dass die gegenwärtigen Probleme der Gemeinden im Bereich der Finanzen wenig Raum für neue Wege zulassen. In nächster Zeit wird es darauf ankommen, das Geschaffene zu erhalten und sich ganz gezielt Neuerungen zu öffnen.
Die herausfordernden Themen werden die Bereiche regenerative Energien und die Stärkung des ländlichen Raums im Lichte des Strukturwandels innerhalb der Landwirtschaft sein.
Dreisamtäler: Wie gehen Sie damit in St. Märgen um?
Waldvogel: Der Strukturwandel in der Landwirtschaft ist eine Tatsache. In St. Märgen gibt es noch 30 Vollerwerbsbetriebe und ob sie überleben wird davon abhängen, ob sie sich mittelfristig weitere Einkommensstandbeine schaffen können. In St. Märgen spielt hier die Forstwirtschaft eine große Rolle, da viele Landwirte eigenen Wald besitzen. Eine weitere Einnahmequelle kann über die Schaffung von Ferienwohnungen erschlossen werden. Und die Energieproduktion, insbesondere die Stromproduktion durch Fotovoltaik, spielt inzwischen auch eine Rolle. Die Windkraft ist im Prinzip ausgereizt, da wir zusammenmit St. Peter eine Vorrangfläche an der Platte ausgewiesen haben. Dort stehen konzentriert Windräder, in St. Märgen selber wollen wir eigentlich keine ausgewiesen haben.
Dreisamtäler: Was kann die Kommune tun, um die Landwirte zu unterstützen?
Wa
ldvogel: Die Gemeinde kann den Strukturwandel nicht aufhalten. Wir können infrastrukturelle Hilfe, was Hofzufahrten angeht, oder Beihilfen in Form von Landschaftspflegegeld leisten. Wichtig ist auch, die Verbraucher immer wieder darauf hinzuweisen, dass sie unsere Landwirtschaft hier unterstützen, indem sie regionale Produkte einkaufen.

Dreisamtäler: Wie sieht es mit der Nutzung regenerativer Energien aus?
Waldvogel: In St. Märgen gibt es noch keine weitreichenden Überlegungen in Richtung Bioenergiedorf, wie beispielsweise in St. Peter. Unsere örtliche Struktur ist nicht vergleichbar mit St. Peter, wir haben nicht so viele öffentliche Gebäude um ein Nahwärmenetz wirtschaftlich zu betreiben.
Der Weg, den wir beschreiten, sieht im Moment so aus, dass wir die Energieeffizienz unserer öffentlichen Gebäude optimieren. Da geht es um Vollwärmeschutz, Dachisolierungen, neue Fenster, was zum Teil im Rahmen des Konjunkturprogramms II und mit Mitteln aus dem Ausgleichsstock finanziert wurde und wird. Einige Maßnahmen sind schon durchgeführt, zum Beispiel im Rathaus und  im Kloster, und damit konnten die Energiekosten schon deutlich gesenkt werden. Angestrebt sind 50 %. Die gemeinsame Heizanlage von Rathaus und Kloster, die derzeit noch mit Öl betrieben wird, wird demnächst durch eine Holzpelletsanlage ersetzt. Dort steht  ein alter Ölkessel der auf 134 Kilowatt ausgelegt ist, durch Wärmedämmmaßnahmen wird künftig nur noch ein Kessel von 40 Kilowatt benötigt. Unser Ansatz ist also ein dezentraler mit optimaler energetischer Sanierung der Gebäude. Und die großen Dachflächen unserer öffentlichen Gebäude, wie die Weißtannenhalle oder die Schule haben wir an örtliche Firmen zum Betreiben von Fotovoltaikanlagen verpachtet.
Dreisamtäler: Wie gehen Sie mit der Finanzkrise um?
Waldvogel: Tja, das Geld ist knapp. Wir versuchen über diese schwierige Zeit hinweg zu kommen mit dem Ausblick auf eine bessere finanzielle Ausstattung der Gemeinden, damit notwendige Maßnahmen angegangen werden können. Trotz allem bleiben wir eine Gemeinde, die gerne Feste feiert. Das nächste wird das Rossfest im September sein. Und das Leben in St. Märgen ist geprägt von Bürgern, die sich in hohem Maße ehrenamtlich engagieren. Es gibt viele Initiativen im sportlichen, gesellschaftlichen und kulturellem Bereich, die dazu beitragen, dass St. Märgen liebens- und lebenswert ist!
Dreisamtäler: Herr Waldvogel, ich bedanke mich für das Gespräch!
Dagmar Engesser, 19.7.2010, www.dreisamtaeler.de
 

 


W
eihnachtskonzert St.Märgen von MGV und Landfrauen am 20.Dez

Männergesangverein und Landfrauen St. Märgen laden ein:
Pfarrkirche St. Märgen
Sonntag, den 20.12.2009, 17 Uhr
Besinnliches Weihnachtskonzert mit Stephan Rauber (Klavier)
und Andrea Dol, Klarissa Hog und Hannah Löffler (Flöte).
Eintritt ist frei - Spenden willkommen

Einladung downloaden (225 KB) >dorfweihnacht-stmaergen2009.pdf

 

©  by freiburg-schwarzwald.de, Update 16.02.12