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Ebnet bei Freiburg
Infos ab 29.10.2009
  

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Blick vom Neubaugebiet beim St.Annakreuz nach Norden zur Steinhalde in Ebnet am 10.11.2008
Blick vom Neubaugebiet beim St.Annakreuz nach Norden zur Steinhalde in Ebnet am 10.11.2008

 

Tele-Blick vom Kamelberg nach Norden auf Ebnet und Roßkopf am 22.12.2006 Blick von der Dreisamt zur Ebneter Kirche am 29.10.2009 - Goldener Oktober  Blick nach Osten zur Roteiche im Ebneter Schlosspark am 17.4.2011
    ... Blick vom Kamelberg nach Norden auf Ebnet Blick von der Dreisamt zur Ebneter Kirche am 29.10.2009 - Goldener Oktober  Blick nach Osten zur Roteiche im Ebneter Schlosspark am 17.4.2011

 

Franz Reichenbach vom Küferhof wurde 85

Franz Reichenbach Januar 2012 - Bild Gisela Heizler-Ries

Am 3. Februar 2012 konnte Franz Reichenbach vom Küfernhof in Ebnet seinen 85. Geburtstag feiern. Geboren in St. Peter, wurde er als 17-Jähriger zum Kriegsdienst verpflichtet und kehrte erst 1949 aus französischer Gefangenschaft wieder heim. Er erlernte den Beruf des Landwirts und heiratete 1954 Maria Schweizer, Tochter auf dem Küferhof. Seitdem ist er als Bauer auf dem Küferhof tätig und unterstützt auch heute noch im Leibgeding nach besten Kräften seinen Sohn Bernhard, der den Küferhof als Vollerwerbsbiolandwirt betreibt.
Von Anfang an hat sich Franz Reichenbach in außergewöhnlicher Weise in Ebnet engagiert. Er war jeweils 20 Jahre Aktiver der Freiwilligen Feuerwehr und Chormitglied im Gesangverein. Heute ist er Ehrenmitglied des Gesangvereins ebenso wie Ehrenmitglied beim Musikverein. 25 Jahre gehörte er dem Stiftungs- und Pfarrgemeinderat an und war dort Stellvertretender Vorsitzender. 25 Jahre leitete er den Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband BLHV-Ortsverein, dessen Ehrenvorsitzender er heute ist. Bis zu ihrer Aufhebung im Jahr 1973 war er auch fünf Jahre Vorsitzender der Ebneter Milchgenossenschaft. Drei Wahlperioden gehörte Franz Reichenbach dem Ebneter Ortschaftsrat an und hat sich als Ortschaftsrat als hartnäckiger Streiter für den Neubau der B31-Ost ausgezeichnet. Über vier Jahrzehnte war Franz Reichenbach vom Statistischen Landesamts als ehrenamtlicher Schätzer für die Feldfrüchte im Dreisamtal bestellt.
Für sein vorbildliches ehrenamtliches Engagement wurde Franz Reichenbach mit der Staufer-Medaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. In all seinen Aktivitäten ist Franz Reichenbach immer seinem Wahlspruch treu „Vom Alten das Gute bewahren, vom Neuen das Beste hinzunehmen, dann nur können wir bestehen“. Auch die Pflege der alemannischen Mundart und des dörflichen Brauchtums ist ihm stets ein besonderes Anliegen, andererseits zeigt er sich aber auch erforderlichen Neuerungen gegenüber gleichermaßen aufgeschlossen. 
17.2.2012, Gisela Heizler-Ries, Littenweiler Dorfblatt

 

 

Gartenparadies vor Hindernissen - ökologisch umgestalteter Garten

Ein kleines Paradies grenzt in Ebnet an den Dreisamuferweg: Die Eheleute Schmidt haben hier eine Gartenlandschaft geschaffen, die Staunen macht (die BZ berichtete). Das abfallende Gelände wurde zart gestaltet, Trockenmauern – biotopisches Lebensumfeld – wurden aufgesetzt, und Bienenstöcke angesiedelt. Nach der Berichterstattung jedoch wurde Jochen Schmidt vom Verpächter um Änderungen an dem ökologischen Gesamtkunstwerk gebeten. Nebenbei überprüft die Stadt die baurechtlichen Aspekte geplanter Veränderungen. Unklar ist, ob das kleine Paradies weiter gedeihen kann. "Ich habe natürlich Verständnis für die Skepsis der Gartenbesitzer", erklärt der ehemalige Steuerberater Jochen Schmidt, "die hier viele Jahre lang ganz in der alten Tradition der Selbstversorgung gegärtnert, angebaut, geerntet haben." Als das nicht mehr gut von der Hand ging, wurde man sich mit den Nachbarn einig: Die beiden Schmidts, erfahrene und engagierte Gartenliebhaber, würden sich um die Hege und Pflege der 434 Quadratmeter Garten kümmern. Allerdings unter Berücksichtigung eigener Vorlieben – die Ökologie liegt ihnen am Herzen, das erquickliche Miteinander von Pflanzen, Tieren und Umgebung. Und so haben es die beiden Hobbygärtner denn auch geschafft, dass sich im ersten Dreisamgartenjahr schon gleich Blindschleiche und Igel "eingemietet" haben, Echsen, Vögel gibt’s jede Menge. Und obendrein die acht Bienenvölker, die Jochen Schmidt – in Absprache mit den benachbarten Verpächtern – angesiedelt hat. Ungefähr 150 Kilogramm Honig haben die in ihrem ersten Jahr im Dreisamgarten fleißig zusammengetragen. 150 Kilogramm, die ein Imker gerne möglichst nah an den Bienenstöcken und möglichst nahe an einer guten Infrastruktur ausbaut. "Der Imker ist, anders als der Hobbygärtner, ein Landwirt", erklärt Schmidt – und damit angewiesen auf diverses Zubehör, ohne das sich die Bienenwirtschaft nicht machen lässt. Wasser und Strom gehören dazu – und ein Gebäude, das lebensmittelrein ist, Harke und Gießkanne oder die überwinternden Dahlienknollen dürfen da nicht rein, wo zum Beispiel der Honig geschleudert und vorschriftsmäßig grammgenau abgefüllt wird. Hobbygärtnern steht die genehmigungsfreie Errichtung einer 40-Quadratmeter-Hütte zu, Landwirte dürfen auf 70 Quadratmetern bauen, um dort Geräte unterzubringen und zu arbeiten. Mit der Baubehörde hatte sich Jochen Schmidt zwar vor allen Umgestaltungen abgesprochen, nun aber wird im Baurechtsamt nachgeprüft, ob alles wie es ist, tatsächlich genehmigungsfähig ist. Toni Klein, Pressesprecher der Stadt hält allerdings jetzt schon fest, dass das Baurechtsamt nicht ausschließe, dass die Aktivitäten dort noch "im verfahrensfreien Bereich" sind: "Das heißt, der Konflikt wäre weniger ein baurechtliches als ein privatrechtliches Thema." Jedoch dringt auch der Anwalt der Verpächter derzeit noch auf Geduld, man warte die Entscheidung der Behörde ab. Den Bienen und Blindschleichen ist das alles wohl egal. Zunächst jedenfalls. Denn wenn die Verhandlungen um die Ermöglichung dieses kleinen Paradieses scheitern, brauchen nicht nur die Schmidts eine neue Gartenheimat, sondern ihr ganzes schönes Biotop.
13.9.2011, Julia Littmann, http://www.badische-zeitung.de/freiburg-ost/gartenparadies-vor-hindernissen--49459321.html

 

Waldorfkindergarten: Umzug in die Papiermühle

Der Waldorfkindergarten Morgenstern zieht im September 2011 aus der Lindenmattenstraße in die Papiermühle nach Ebnet. Anja Lusch hat Vorstandsmitglied Kirsten Palm zu den Umzugsplänen und der Weiterführung des Betriebes in den neuen Räumen befragt.

Warum ziehen sie aus dem bisherigen Haus aus?
Es gab einen internen Konflikt im Kindergarten, wir haben uns um Lösungen bemüht, das führte leider zu einer Trennung der Elterngruppe. Daraufhin erfolgte die Kündigung zum Ende des Kindergartenjahres.
Ziehen alle Kinder mit um?
Einige Eltern ziehen es vor in den ehemaligen Räumen bei der "Elterninitiative" zu bleiben. Das stellt für den Kindergarten in der Papiermühle kein Problem dar.
Wie viele Kinder haben in den neuen Räumen Platz?
23 Kinder können in die Gruppe für 3- bis 6-Jährige gehen. Die Kleinkindgruppe für 1- bis 3-Jährige, die im Januar 2012 beginnt, kann 10 Kinder aufnehmen.
Ab wann genau kommen dann die Kinder nach Ebnet?
Ab dem neuen Kindergartenjahr, also im September, wird der Betrieb in der Papiermühle für eine Gruppe (3 Jahre bis Schulalter) aufgenommen. Die Kinder, die Eltern und Erzieherinnen freuen sich schon sehr darauf.
Wie ist der Stand der Umzugspläne und wie weit ist der Umbau?
Das Baurechtsamt Freiburg hat die Umnutzung der Papiermühle genehmigt. Der Umbau sowie die Anlage des Außengeländes laufen seit Anfang Juli.
Wie wird er Übergang erfolgen?
In den letzten Tagen des Kindergartenjahres werden die Kinder den Umzug miterleben, indem sie dabei helfen. Schon jetzt wandern sie in der Kindegartengruppe zur Baustelle in der Papiermühle, um die Fortschritte zu beobachten und spielen Bauarbeiter und Möbelpacker.
Wie gehen sie mit den Widerständen in Ebnet um?
Mitte März 2011 fand ein Gespräch zur Vorinformation statt, an dem ca. 15 Nachbarn der Papiermühle teilnahmen. Bedenken zu einem Kindergarten in einem "Sondergebiet für kulturelle und künstlerische Aktivitäten" wurden dabei geäußert und geklärt. Andere Nachbarn befürchten weiterhin Lärmbelästigungen, besonders durch Autoverkehr, was jedoch inzwischen durch ein positives Lärmschutzgutachten versachlicht werden konnte. Bei einem Benefizkonzert für den Kindergarten äußerten sich auch Nachbarn erfreut darüber, dass ein Kindergarten in die Papiermühle einzieht.
Gibt es einen Kompromiss, wenn ja wie sieht er aus?
Da die Kindergarteneltern per Kindergartenordnung dazu an­gehalten werden, die Papiermühle nicht mit dem Auto anzusteuern, sondern den öffent­li­chen Parkplatz an der Dre­samhalle zu nutzen, wird sich kein Verkehrsproblem an der Papiermühle er­geben.
Wie geht es mit der Elterninitiative weiter? Werden Sie evtl. zusamm­en­arbeiten?
Alle Waldorfkindergärten arbeiten inhaltlich zusammen, sowohl weltweit als auch vor Ort. Die Elterninitiative will im kommenden Kindergartenjahr in den bisherigen Räumlichkeiten den Betrieb
weiterführen. Wir wünschen ihr viel Erfolg.

Vorstand des "Waldorfkindergarten Morgenstern e.V.": Bianka Heck, Astrid Weschmann, Andrea Clark, Kirsten Palm (Beirätin), Erzieherinnen:  Birgit Dahlhaus Bettina Lehnes.

Anja Lusch, 8.8.2011, Littenweiler Dorfblatt

 

 


Abriß der Brücke über den Eschbach in Ebnet

Brücke über den Eschbach in Ebnet am 28.6.2011: Blick nach Westen Brücke über den Eschbach in Ebnet am 28.6.2011: Blick nach Norden Brücke über den Eschbach in Ebnet am 28.6.2011: Blick nach Nordosten zur Behelfsbrücke
 
Brücke über den Eschbach in Ebnet am 28.6.2011: Bewehrung mit Eisenbahnschienen Blick nach Osten am 1.7.2011  

 

Recycling-Garten an der Nepomuk-Brücke

   Gudrun und Jochen Schmidt in ihrem Recycling-Garten - Bild: Gisela Heizler-Ries

Pächterehepaar Schmidt ordnet das Grundstück für seine Hobbys neu
An der Nepomuk-Brücke am Eingang zum Stadtteil Ebnet, wird derzeit der Gemüsegarten der Eheleute Pfefferkorn kräftig umgestaltet. Zahlreiche Spaziergänger, die an der Dreisam entlang schlendern, bleiben staunend stehen und erfreuen sich an den üppig blühenden roten Mohnblumen, den sattblauen Kornblumen und dem interessant gestalteten Garten. Die Pächter, das Ehepaar Gudrun und Jochen Schmidt sind fleißig dabei, das Gartengrundstück für ihre Hobbys neu zu ordnen. Für die Flächenaufteilung ist Gudrun Schmidt die Planerin und Gestalterin, für die Bienen und den Bau des imposanten Gerätehauses zur Honigverarbeitung ist ihr Mann als Hobbyimker zuständig. Hier kommt bevorzugt recyceltes Baumaterial zum Zuge, das bereits Geschichte geschrieben hat. Zu beinahe jedem Stein kann Jochen Schmidt die Quelle angeben: roter Sandstein, alte Balken, verschiedene Fensterleibungen und die Haustür mit der eingeritzten Datumsangabe 1783 vom „Albert-Kern-Häusle“, das erst kürzlich an der Schwarzwaldstraße, Ecke „Im Klein Grün“ abgerissen wurde. Außerdem Steine vom Metz-Firmengebäude in der Kartäuserstraße und auch von der ehemaligen Ravenna-Bar in Breitnau. „Es entsteht zwar kein historischer Wiederaufbau des ‚Kern-Hauses’, aber die geretteten, unverwechselbaren Bauteile sind vielen Ebnetern vertraut und können künftig am Verarbeitungshäuschen für Bienenhonig und Wachs im Garten an der Nepomukbrücke in der gleichen Anordnung wie im alten Haus besichtigt werden.“, so Jochen Schmidt. Auch Schulklassen und Kindergartengruppen lädt Jochen Schmidt gerne ein, einen Schaukasten mit Bienen und Waben zu besichtigen und die Kinder können auch bei der Weiterverarbeitung der Waben bis zum Honigausschleudern selbst Hand anlegen. Im vergangen Jahr hat Jochen Schmidt mehr als 80 Kindern das Leben der Bienenvölker näher gebracht – und keines ist gestochen worden! Und während das Ehepaar Schmidt mit viel Freude und Kreativität in seinem Garten werkelt, sind auch ihre Bienen in diesem Jahr besonders fleißig. Jochen Schmidt konnte bereits den ersten Honig schleudern.

Gisela Heizler-Ries, 26.5.2011, www.dreisamtaeler.de 

 

Runder Tisch Schlosspark: Roteiche gestutzt – Loch in der Mauer 

Eine mächtige, 1879 anlässlich der Geburt von Elisabeth v. Gayling (spätere Ebneter Ehrenbürgerin „v. zur Mühlen“) gepflanzte, amerikanische Eiche (Roteiche), knapp neben der Mauer der Schwarzwaldstraße, sollte wegen Krankheit und Gefährdung der Straße im Februar dieses Jahres gefällt werden. Der Gayling´sche Revierförster Hubert Stehle verfügte jedoch einen Stopp; der gestutzte Baum (siehe Bild oben) soll nun, da von ihm jetzt keine weitere Gefährdung ausgeht,  noch ein Jahr stehen bleiben, - vielleicht kann er als „Totholz“ ein neues Wahrzeichen Ebnets werden, so wie auch eine 1847 gepflanzte Douglasie, die längst zum Fällen freigegeben ist und dennoch steht und steht und steht.

Nahe der Roteiche ist in der Nacht vom 7. auf den 8. Januar in der Schlossparkmauer ein ca. 8 Meter langes Loch (durch Regen, Schnee, Eis) entstanden, so zu sagen eine „natürliche Ruine“. Das hat inzwischen die Stadt- und Schlossverwaltung, Denkmalschützer, Gartengestalter, Ortsplaner und Kunsthistoriker auf den Plan gerufen, darüber nachzudenken, was künftig mit dieser Mauer aus Dreisamwacken geschehen soll. Auf Einladung von Nikolaus von Gayling und seiner Tochter Juliane van Manen treffen sich jetzt an einem „runden Tisch“  Kunsthistoriker, Denkmalpfleger, Ortshistoriker und Stadtplaner aus Nah und Fern und werden ihre Überlegungen in die ARGE Freiburger Stadtbild und die ARGE Ebneter Ortsbild einbringen und diskutieren, bevor Ortschaftsrat und städtische Ämter einbezogen werden. Zum „Runden Tisch gehörten u.a.:
Manfred Adams, freier Architekt
Christoph Graf Douglas, Kunsthistoriker
Hermann Hein, Vorsitzender der ARGE Freiburger Stadtbild,
Peter Kalchthaler, Museumsleiter,
Wolfgang Stopfel, Denkmalschützer

Die Eigentümerfamilie von Gayling erhofft sich fachliche Ratschläge für Erhalt, Neubau, Öffnung oder Beseitigung dieser seit etwa 100 Jahren ortsbildprägenden Mauer, die zum Schutz gegen den Autoverkehr auf der ehemaligen B 31 entstanden ist und immer wieder verstärkt und erhöht wurde und die nach alten Plänen aus den Jahren 1732 und 1810 nicht zum Schloß-Ensemble gehörte, zu einer Zeit freilich, als die Funktion des Schlosses eine andere war.
6.4.2011, www.dreisamtaeler.de

 

Hellmut Menner mit 55 Jahren verstorben - Trauer

Ganz Ebnet und viele, viele Freunde und Wegbegleiter trauern um Hellmut Menner. Der frühere Ortsvorsteher und Ortschaftsrat ist am Tag vor Weihnachten nach langer und schwerer Krankheit im Alter von 55 Jahren verstorben. Der gebürtige Ebneter und Verwaltungsbeamte im Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald war nach der Kommunalwahl 1999 erstmals zum Ortsvorsteher gewählt worden. 2004 wurde er in seinem Amt bestätigt. Aufgrund seiner schweren Erkrankung verzichtete er zur Kommunalwahl 2009 auf eine erneute Kandidatur. Neben seinem politischen Mandat war Hellmut Menner in nahezu allen Vereinen in Ebnet aktiv. Dabei engagierte er sich intensiv ehrenamtlich und war auch bereit, Verantwortung und Führungspositionen zu übernehmen. Sei es als Ortsvorsteher oder als langjähriger Vorstand seines geliebten Musikvereins, bei dem er seit seiner frühesten Jugend zuerst als Trompeter und später als Schlagzeuger aktiv war. Unvergessen sein Auftritt beim Weihnachtskonzert 2004 als er als „The Happy Cyclist“ auf einem Fahrrad sitzend ein Klingelsolo präsentierte. Ebenso war er seit frühester Kindheit dem Fußball verbunden, war Mitglied des SV Ebnet, spielte hier in der Jugend und lange Jahre auch in der ersten Mannschaft. Als eingefleischter Fan besuchte er bis zuletzt die Spiele des SC Freiburg und schmetterte hier stolz, ganz in seiner badischen Heimat verwurzelt, voller Inbrunst und mit der Hand über dem Herzen das Badner-Lied. Die Liebe zu seiner Heimat und seinen Vereinen war für ihn stets Antrieb und Heraus­forderung, mit Entschiedenheit aber auch diplomatischem Geschick sein Ebnet voranzubringen. Dabei kam ihm seine optimistische, offene und lebensfrohe Natur zugute. Geradlinig und beharrlich brachte er sich ein - nahe an den Menschen und stets im Interesse seines Ebnets. Hier war er geboren und hier blieb er. Ein Ebneter mit Haut und Haaren - bodenständig und mit einem großen Freundeskreis. Wanderungen und Radtouren, Grillabende im eigenen Garten, seine Freude am Kochen sind seine Art gewesen, das Leben zu genießen. Offen und optimistisch wie er gelebt hat, ging Hellmut Menner auch mit seiner Krankheit um. Sein Kampf war bewundernswert und von großem Lebensmut geprägt. So verglich er selbst sein Aufbäumen mit einem Boxkampf, bei dem es gilt, Runde um Runde zu überstehen. Drei Jahre hat er gekämpft, doch am Ende hat der Falsche, der übermächtige Gegner gewonnen. Hellmut, du hättest den Sieg wirklich verdient gehabt.
Gisela Heizler-Ries,
20.10.2010, www.dreisamtaeler.de 

 

Robert Pfaff für 60-jähriges aktives Musikerleben geehrt

Unglaubliche 60 Jahre ist Robert Pfaff als Musiker beim MV Ebnet aktiv. Er ist ein Ausnahmemusiker und Vorbild für die Jugend. Schon vor 10 Jahren hat er alle Ehrungen, die der Verein vergeben kann, erhalten. Jetzt hat ihm der Bund deutscher Blasmusikverbände zu seinem weiteren Jubiläum die Ehrennadel in Gold mit Kranz, Diamant, Jahreszahl und Ehrenbrief verliehen. Im Rahmen des Weihnachtskonzertes übergab der stellvertretende Präsident Georg Mayer diese Ehrung an den 71-jährigen, gebürtigen Ebneter, der seit 45 Jahren in Zarten lebt. Gisela Heizler-Ries hat den Jubilar zu den Veränderungen und Erlebnissen seines langen Musikerlebens befragt.

Gisela Heizler-Ries (hr.): Herr Pfaff, Sie haben 1950, im Alter von 11 Jahren als Musikschüler beim Musikverein Ebnet angefangen. Aber doch sicherlich nicht am Tenorhorn?
Robert Pfaff: Angefangen habe ich an der Trompete, bin dann zum Es-Horn und schließlich zum Tenorhorn gewechselt. Ein Instrument, das eine „Melodie“ hat, und das ich bis heute sehr liebe. Mit dabei war auch Herbert Triebswetter, vielen von Happys Big Band ein Begriff. Unterrichtet hat uns Karl Willmann, Vater des im Dreisamtal bekannten Berufsmusikers Willi Willmann. Bereits nach ca. 1 ½ Jahren durfte ich im Orchester mitspielen und schon 1953 habe ich an einem ersten Wertungsspiel teilgenommen.
hr.: Sie waren ja nicht nur als Musiker beim MV Ebnet aktiv
Robert Pfaff: Ja, ich habe auch etliche Jungmusiker ausgebildet, einige Jahre die Jugendkapelle dirigiert und ich war auch Kassierer, Schriftführer und Obmann der Kapelle.
hr.: Was fasziniert Sie so am Musikerleben und speziell am Musikverein Ebnet, dass Sie dem Verein nun schon 60 Jahre die Treue halten.
Robert Pfaff: Zu meiner Zeit war es üblich, in die örtlichen Vereine einzutreten. Ich war auch im Sportverein als Fußballer aktiv. Andere sind zur Feuerwehr, zum Radsportverein oder in den Gesangverein, jedoch meine Liebe galt immer der Blasmusik. Obwohl ich seit 45 Jahren in Zarten wohne, bin ich immer dem MV Ebnet treu geblieben. Außerdem war ich Mitglied der „Galgenberger“ und spiele heute noch in der Freiburger „Rathausmusik“. Mit der „Rathausmusik“ haben wir schon tolle Reisen, u.a. nach Amerika, Brasilien und Spanien unternommen. Außerdem schätze ich am Vereinsleben, dass ich als Rentner eine Aufgabe habe. Ich übe auch nach 60 Jahren noch regelmäßig zuhause, das hält den Geist rege. Auch der Umgang mit den jungen Leuten im Verein hält mich jung. Und vielleicht profitieren ja auch die Jungen etwas von meiner Erfahrung.

hr.: Was hat sich denn in den vergangenen 60 Jahren verändert?
Robert Pfaff: Was sich gewaltig verändert hat, ist die Zeit nach der Probe. Früher sind wir noch gemütlich zusammen gesessen. Wir hatten freitagabends Probe und sind das eine oder andere Mal erst am Samstagmorgen nach Hause gekommen. Heutzutage proben wir montags und da gehen die meisten gleich nach Hause. Und mir fehlen die Gleichaltrigen im Verein, obwohl ich mich auch mit den Jüngeren gut verstehe. Außerdem haben wir wesentlich weniger Auftritte als früher. Was ich jedoch sehr schätze, ist, dass das Vereinsleben heute viel harmonischer ist als früher. Früher wurde innerhalb des Vereins oft heftig gestritten und auch das Verhältnis zu den anderen Vereinen war schlechter. Heute wird mehr diskutiert!
hr.: Haben Sie auch mit dem Dorfplärri (Konrad Haury) „diskutiert“, nachdem er sich beim Brauchtumsabend
über Sie lustig gemacht hat?
Robert Pfaff: Wer den Schaden hat . . .! Bei einem Patroziniumsfest in Ebnet hatte ich (es ist mir heute noch peinlich) meine Zähne vergessen und musste nochmals nach Zarten fahren. Natürlich kam ich zu spät. Konrad Haury hat mich später gefragt, warum ich nicht mitgespielt habe und ich habe ihm lachend die Wahrheit erzählt. Doch da ich mich früher immer über die älteren Musiker mit ihren „Zahnproblemen“ amüsiert habe, und mir nun das gleiche Missgeschick passiert war, bekam ich an der nächsten Fasnet prompt die Rechnung.
hr.: Und was waren die schönsten Momente und Höhepunkte in ihrem Vereinsleben?   
Robert Pfaff: Es gab viele schöne Momente und Höhepunkte, z.B. die Konzerte mit anderen Kapellen im Konzerthaus Freiburg und die einzelnen Wertungsspiele, die man im Laufe eines Musikerlebens so bestreitet. Die jetzige Ehrung für 60 Jahre aktives Musikerleben war natürlich ein besonderer Höhepunkt für mich. Allerdings liegen hier Freude und Trauer eng beieinander, denn gleichzeitig mussten wir uns von unserem Musikerkollegen und langjährigen Vorstand Hellmut Menner verabschieden, der drei Tage vor dem Weihnachtskonzert verstorben ist. Ein großer Verlust für uns alle.
hr.:
Sie haben nun bereits die höchste Auszeichnung erhalten, die der Blasmusikverband zu vergeben hat, die Ehrennadel in Gold mit Kranz, Diamant, Jahreszahl und Ehrenbrief.
Robert Pfaff (lachend): Und ich habe auch noch nicht vor aufzuhören. Mein Ziel ist es, mindestens so lange als aktiver Musiker in Ebnet zu bleiben, solange unser langjähriger Dirigent Frieder Stoll dabei bleibt. Auch, wenn ich den Verband damit vielleicht in  Verlegenheit bringe. Ich weiß ja nicht, ob er die Möglichkeit für eine weitere Ehrung hat. Zur Not nehme ich auch einfach einen zweiten Diamant dazu!

20.10.2010, www.dreisamtaeler.de 

 

Lebnetz: Verein - Kulturcafe als Treffpunkt - Psychosoziale Lage

Lebnetz Rundbrief November 2010
Dieses ist der vorletzte Rundbrief, den Lebnetz als e.V. (als Verein) versendet. Wir werden zum Ende des Jahres die Vereinsstruktur auflösen. Gleich vorweg: Das bedeutet nicht, dass es dann kein Lebnetz mehr geben wird! Die Auflösung der Vereinsstruktur sehen wir aus verschiedenen Gründen als einen stimmigen Schritt an. Ein paar davon möchte ich hier mitteilen. Der bürokratische Aufwand einer Vereinsführung ist groß und macht aus unserer Sicht in seiner bisherigen Form keinen Sinn mehr. Denn es zeigt sich immer klarer, dass hier im Stadtteil Ebnet ein Mehrgenerationenprojekt mit aktiver Einbindung in den Stadtteil (wie wir es in unserer Satzung und auch in unserem gedruckten Rundbrief formuliert haben), in absehbarer Zeit nicht verwirklicht werden kann. Aufgrund der hohen Grundstückspreise winken mögliche Kooperationspartner immer wieder ab. Unsere Idee der sozialen Vielfalt und einer gemeinschaftsfördernden Stadtteilkultur kann aber nicht allein ehrenamtlich geleistet werden. Und um Ideen wie ein nachbarschaftliches Tauschnetz sowie Carsharing und Permakultur im Stadtteil, Kleinkultur und manch andere Projektidee weiter zu entwickeln, bräuchte es einen Treffpunkt /Kulturcafe, in dem Menschen sich unkompliziert und regelmäßig treffen können .... ein Raum für Alt und Jung, von dem sich unterschiedlichste Menschen angezogen fühlen. Die Katholische Hochschule plant derzeit zusammen mit der Stiftungsverwaltung und der Stadt Freiburg für den Freiburger Osten eine Studie. Es soll herausgefunden werden, wie die Nahversorgung und die Lebensqualität in den Quartieren, insbesondere auch das Zusammenleben der Generationen betreffend, verbessert und bereits vorhandene Initiativen aus der Bürgerschaft unterstützt werden können. Dieses soll u.a. in Zukunftswerkstätten geschehen. Wie wir nun erfahren haben, wurde der Stadtteil Ebnet (wie auch Kappel) von diesem Projekt abgekoppelt, weil die Gelder (vom Bund finanziert) nicht ausreichen. Das ist sehr bedauerlich, denn dadurch hätte die bisher geleistete Arbeit von Lebnetz e.V. in einem professionellen Rahmen weiterentwickelt werden können.

Nun ist es anders gekommen und jede Veränderung hat auch Gutes. Das Lebnetz wird sich neu sortieren und sich verstärkt auf das besinnen, was wirklich wesentlich ist - wertschätzende und unterstützende Beziehungen der Menschen zueinander! Dazu möchte ich an dieser Stelle auf einen Aufruf hinweisen, der von Dr. Joachim Galuska (Klinik Heiligenfeld) und weiteren Experten initiiert wurde. Mit dem Aufruf soll auf die "sehr bedenkliche" psychosoziale Lage in unserem Land hingewiesen werden. Immer mehr Menschen leiden an psychischen Erkrankungen, massiven Stressbelastungen, Depressionen bis hin zum Burnout. Das betrifft alle Gesellschaftsschichten, Frauen wie Männer, alt und jung. Hier der Link www.psychosoziale-lage.de Fehlende soziale Unterstützung ist übrigens erwiesenermaßen ein wesentlicher Faktor für die massive Ausbreitung seelischer Erkrankungen in Wohlstandsgesellschaften. Ein sehr komplexes Thema - doch Eines ist klar: Initiativen wie Lebnetz (und davon gibt es sehr viele inzwischen!) sind wichtig und wertvoll, weil sie für einen Wertewandel eintreten. Wir alle können dazu beitragen, dass die Lebensbedingungen hier und jetzt sich verbessern und das ist unabhängig davon, welche Lebensform wir wählen! In diesem Sinne freue ich persönlich mich sehr auf den Wandel des Lebnetz hin zum echten Lebensnetz.
Wir laden im Anschluss an die Mitgliederversammlung am 12. Dez. ab 18.30 Uhr zu einem Umtrunk und zum gemütlichen Plaudern in den Hirschenhofweg 4 in unsere Praxisräume ein. Alle Interessierten sind dazu herzlich willkommen!!

Und noch ein Buchtipp: Carola Kleinschmidt, "Jung alt werden" Warum es sich mit 40 schon lohnt, an 80 zu denken. Ein Plädoyer für Neugier, Offenheit und lebenslanges Lernen. Es zeigt auf, warum es wichtig ist, das Leben nicht auf "irgendwann" zu verschieben. Viele wichtige Aspekte rund um das Thema Mehrgenerationenkultur und Älterwerden sind übersichtlich und mit lockerer "Schreibe" zusammengefasst.
19.11.2010, Ulrike Fahlbusch

 

Gespräch mit Ortsvorsteher von FR-Ebnet Bernhard Sänger

Dreisamtäler: Herr Sänger, Sie sind als Ortsvorsteher jetzt ein Jahr im Amt …
Sänger: … und es macht mir immer noch Spaß!
Dreisamtäler: Sie sind also noch nicht amtsmüde?
Sänger: Im Gegenteil! Ich hatte mein Leben lang mit Baustellen zu tun und der Job eines Ortsvorstehers unterscheidet sich letztlich gar nicht so groß davon. Ich sehe Ebnet als eine große Baustelle, die ich koordiniere.
Dreisamtäler: Aber was die Baustellen angeht, so ist es derzeit in Ebnet recht ruhig. Das meiste ist abgeschlossen.
Sänger: Da haben sie recht! Die neue Schule ist im vergangenen Jahr eingeweiht worden, das Neubaugebiet Hornbühl ist so gut wie fertig. Eine der abschließenden Maßnahmen ist der Spielplatz, dessen Fertigstellung in den letzten Zügen liegt. Die Annakapelle am Ortseingang, deren eigenwillige Architektur für Diskussionen sorgte, ist eingeweiht und ein würdiger Ein- und Ausgang der Stadt Freiburg.
Dreisamtäler: Jetzt wo die Schule fertig ist, kommt die Verlegung des Sportplatzes dran.
Sänger: Noch laufen die Grundstücksverhandlungen. Baubeginn wird voraussichtlich im nächsten Jahr sein. Dort werden dann zwei Sportplätze, ein Vereinshaus, ein Spielplatz und Parkplätze entstehen, also eine komplett neue Sportanlage.
Dreisamtäler: Und wenn das abgeschlossen ist, kann der Sportverein umziehen und der jetzige Sportplatz wird Baugebiet.
Sänger: Der Bebauungsplan dafür ist rechtskräftig. Es werden drei dreigeschossige Punkthäuser, drei Doppelhäuser und zwei Reihenhauszeilen mit vier Häusern entstehen. Nach dem Umzug des Sportvereins Ebnet in das neue Domizil erfolgt dann die dringend notwendige energetische Sanierung der Dreisamhalle. Die erforderlichen Gelder sind schon beantragt. Es ist schon verrückt: die erste Schule in Passivbauweise in Freiburg hängt an einer überalterten und nicht umweltfreundlichen Heizanlage.  

Dreisamtäler: Was gibt es denn noch an „Baustellen“ in Ebnet?
Sänger: Im Moment sind wir dabei, mit dem Stadtplanungs- und Baurechtsamt die Bebauungspläne aus den 60er, 70er und 80er Jahren unter die Lupe zu nehmen und auf einen neuen Stand zu bringen.
Als die alten Pläne entstanden, waren die Voraussetzungen ganz andere als heute und das Wohnen und Bauen hat sich in den letzten 40, 50 Jahren doch sehr verändert.
Dreisamtäler: Da geht es um Nachverdichtung?
Sänger: Auch! Früher wurden kleine Häuschen auf Riesengrundstücken gebaut. Heute geht das nicht mehr. Grund und Boden sind begrenzt und nicht beliebig vermehrbar. Wir wollen mit der Überarbeitung zeitgemäßes Bauen ermöglichen, und dennoch den dörflichen Charakter wahren. Wir wollen keine Vorortcity von Freiburg mit Wolkenkratzern werden! Aber dörflicher Charakter schließt modernes Bauen nicht aus!
Um Wildwuchs in Ebnet zu verhindern, wie es an der Steinhalde passierte, als es dort keinen gültigen Bebauungsplan gab, stimmen wir uns bei jedem Baugesuch mit dem Baurechtsamt und dem Planungsamt ab. Beide sind von Anfang an mit im Boot und die Dinge können im Vorfeld abgeklärt werden. Für alle Beteiligten eine gute Sache.
Dreisamtäler: Was liegt in Ihnen für Ebnet besonders am Herzen?
Sänger: Wir brauchen eine gute Infrastruktur und daran arbeiten wir. Außer Bäcker, Post mit Schreibwaren und Tankstelle gibt es nichts. Wir verfügen aufgrund unserer Größe mit 2500 Einwohnern über keinen Supermarkt und müssen uns mit einem kleinen Bauernmarkt begnügen. Dieser Bauernmarkt muss sich weiterentwickeln, das Angebot soll erweitert und den Bedürfnissen der Bevölkerung angepasst werden. Eine gute Ergänzung hierzu sind die Hofstellen, wo direkt auf dem Bauernhof Milch, Käse oder Obst eingekauft werden können. Dies ist gerade für unsere älteren Mitbürger, die nicht mehr so gut zu Fuß und darauf angewiesen sind, sehr wichtig.
Dreisamtäler: Wichtig ist in diesem Zusammenhang sicherlich auch eine gut Anbindung durch den öffentlichen Nahverkehr.
Sänger: Durch den Neubau der Schule und das Neubaugebiet werden ein neuer Fahrplan und eine neue Linienführung nötig. In einer der nächsten Ortschaftsratssitzungen wird die VAG ihr Konzept vorstellen, damit die neue Linie dann im Frühjahr in Kraft treten kann. Mit Fertigstellung des Sportplatzes soll die Linie dann bis dorthin verlängert werden.
Was übrigens sehr gut funktioniert ist das Anrufsammeltaxi abends ab 20 Uhr solange wie die Straßenbahn fährt. Es hat Zubringerfunktion von Ebnet aus zur Endhaltestelle Lassbergstraße bzw. Abholfunktion von der Endhaltestelle nach Ebnet. Das Taxi bringt die Fahrgäste dann, wenn erforderlich, in den hintersten Winkel des Orts.

Dreisamtäler: Was schätzen Sie an Ebnet ganz besonders?
Sänger: Wir haben sehr gut funktionierende Vereine mit reger Jugendarbeit. Die Jugendlichen sind dort gut aufgehoben und deshalb haben wir weniger Probleme als manch anderer Stadtteil. Bürgerschaftliches Engagement in der Seniorenarbeit, im kirchlichen, kulturellen und sportlichen Bereich wird in Ebnet groß geschrieben. Die Bürger engagieren sich für ihren Ort! Aber nicht nur die Bürger, auch der Ortschaftsrat und die Ortsverwaltung mit ihrem vielfältigen Leistungsspektrum und ihrer Bürgernähe haben wesentlichen Anteil am guten Klima in Ebnet.
Dreisamtäler: Gibt es aktuell irgendwelche Probleme?
Sänger: Im Zuge der Untersuchung von Ingenieurbauwerken hat man festgestellt, dass die Brücke in der Steinhalde über den Eschbach völlig marode ist. Über Nacht wurde die Tonnage-Begrenzung von 24 auf 9 Tonnen heruntergesetzt. Die Konsequenz ist nun, dass weder große Linienbusse, noch Baufahrzeuge, noch Feuerwehrfahrzeuge die Brücke befahren können. Die Umfahrungsmöglichkeiten sind sehr begrenzt. Langholztransporter können die Brücke auch nicht passieren und momentan lagern im Wald drei bis vier Tausend Festmeter Holz – das sind 150 Langholzfahrzeugfuhren - , die auf den Abtransport warten. Die Stadt konnte Gelder umschichten und geht umgehend an die Planung und Realisierung des Neubaus der Brücke. Mit dem Baubeginn ist Anfang 2011 zu rechnen. Solange bleibt die Tonnage-Begrenzung bestehen, denn die Einrichtung eines Provisoriums macht keinen Sinn und ist zu aufwändig.
Dreisamtäler: Was ist denn mit dem alten Schulgebäude?
Sänger: Das Gebäude soll verkauft werden. Das war ja von Anfang an so vereinbart, dass nämlich die neue Schule über den Verkauf der alten finanziert wird, also eine In-sich-Finanzierung. Verwaltung und Ortschaftsrat sind in Kontakt mit dem Amt für Liegenschaften und Wohnungswesen. Dort wird derzeit eine Ausschreibung für das Gebäude erstellt. Gleichzeitig wurden mehrere Bauvoranfragen gestartet. Es geht dabei um die Auslotung dessen, was machbar ist. Von Interessenten und Bewerbern wird ein Nutzungskonzept erwartet. Insofern kann der Ortschaftsrat dann steuern, was sich dort ansiedeln wird.
Dreisamtäler: Soll das Gebäude denn erhalten bleiben?
Sänger: Da sind wir offen. Wichtig ist uns, dass nicht die Bewerber zum Zug kommen, die das meiste Geld bieten, sondern die mit dem für Ebnet sinnvollsten Konzept.
Dreisamtäler: Herr Sänger, ich bedanke mich für dieses Gespräch!

Für den Dreisamtäler unterhielt sich Dagmar Engesser mit Bernhard Sänger, Ortsvorsteher von Ebnet.
20.10.2010, www.dreisamtaeler.de 

 

Hättichenhof seit 100 Jahre fast unverändert erhalten

Dieses Haus fällt auf. Wer von Osten her über die Schwarzwaldstraße nach Freiburg fährt und nicht weiß, dass der Stadtteil Ebnet einst ein Bauerndorf war, dürfte denn auch überrascht sein, in einer Großstadt mit mehr als 200 000 Einwohnern auf ein Schwarzwaldhaus zu stoßen. Es ist der "Hättichenhof" der Familie von Konrad und Elisabeth Haury. Das Anwesen hat sich in den vergangenen hundert Jahren nicht wesentlich verändert, wie der Vergleich der Aufnahme von 1900 mit dem aktuellen Foto zeigt. Allerdings steht es heute längst nicht mehr so frei in der Landschaft. Rechts von der Zufahrtsstraße steht mittlerweile ein eineinhalbgeschossiges Wohnhaus, das 1939 von Konrad Haurys gleichnamigem Großvater als Leibgedinghaus errichtet wurde – als "Libdinghiisli", wie es im alemannischen Dialekt heißt. Damit ist der Alterswohnsitz eines Bauern gemeint. Konrad Haury senior und seine Frau Klara machten damals ihrem Sohn und Nachfolger Josef Haury im Haupthaus Platz. Heute wird das Libdinghiisli von einer Tochter der Haurys und ihrem Sohn sowie von Mietern bewohnt. Ein weiteres Haus links der Zufahrt wurde 2007 gebaut. Auch hier wohnen Angehörige. Damit ist schon viel gesagt über den "Hättichenhof", der für Konrad und Elisabeth Haury nicht nur eine Immobilie ist, sondern der Ort ihrer Familiengeschichte. Deshalb haben sie das Anwesen auch erhalten. "In einem solch alten Haus herrscht eine ganz andere Atmosphäre als in einem Neubau", sagt Elisabeth Haury. Der Hang zum Alten geht bis ins Detail. Wer etwa als Besucher die Haurys auf sich aufmerksam machen will, findet keine Klingel. Vielmehr ist wie vor hundert Jahren eine Kette zu betätigen, die innen im Haus ein Glöckchen schwingen lässt. Auch die Raumaufteilung im Erdgeschoss ist original. Vom Hausflur geht es in die Stube mit "Herrgottswinkel" (Zimmerecke mit christlichen Symbolen wie Kruzifix und Heiligenbildern in der bäuerlichen Wohnstube) und Kachelofen, der von der Küche aus befeuert wird. An die Küche schließen die Kammer, das Schlafzimmer des Bauern und seiner Frau sowie das "Stüble", das frühere Leibgeding des jeweiligen Altbauern, an. Einst konnten nur die Küche und die große Stube im Winter beheizt werden. Vor 25 Jahren wurde eine Zentralheizung installiert, die jüngst erneuert wurde. Auch sind die Schlafräume heute im Obergeschoss untergebracht. Die Haurys haben also keine Käseglocke über ihr Haus gestülpt, sondern es vielmehr entsprechend dem jeweiligen Bedarf der Familie entwickelt. Vom Obergeschoss aus führt eine Tür direkt zum Futterlager, das durch eine Hocheinfahrt mit dem Traktor befahrbar ist. Über dem Stall und der Tenne ist Platz für Heu und Öhmd, das Grundfutter für die Rinder. Über dem Wohnhaus wurden einst die Getreidegarben gelagert.

Aus den Erinnerungen seiner Eltern weiß Konrad Haury, Jahrgang 1950, dass die Garben bis Anfang der 1950er Jahre zur stationären Dreschmaschine beim Sägewerk (heute in der Straße "Alte Sägemühle") gebracht und das Stroh und das Korn wieder heim genommen wurden. Nach einem Brand beim Sägewerk hat sein Vater selbst eine Dreschmaschine erworben und dafür einen Anbau an der Nordseite des Hauses errichtet. In den 1960er Jahren war diese Technik überholt, denn es setzten sich mobile Mähdrescher durch. Von da an wurde nur noch Stroh im Hof eingelagert, das für die Einstreu benötigt wurde. Nach einer Gliederung der im Schwarzwald vorkommenden Eindachhöfe von Professor Hermann Schilli, dem Initiator des Freilichtmuseums Vogtsbauernhöfe in Gutach, ist der Hättichenhof dem sogenannten Zartener Haustyp zuzuordnen. Der zeichnet sich durch einen sehr großen Dachüberstand aus und wurde vor allem in den Talebenen errichtet. Der Name weist auf den Ortsnamen Zarten im Dreisamtal hin. In Ebnet gibt es noch drei vergleichbare Höfe. Das Baujahr des "Hättichenhofs" ist unbekannt. Es ist jedoch anzunehmen, dass das Gebäude in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstanden ist, wie baugleiche Anwesen im Dreisamtal. Aufschluss könnte die Untersuchung dreier zentraler Stützbalken geben, sogenannte Holzsäulen, die vom Fundament bis unter den First reichen. Auch wenn der "Hättichenhof" weitgehend erhalten ist, ist die Landwirtschaft heute sehr untergeordnet. Die Haurys halten nur noch zwölf Schafe, einige Hühner und bewirtschaften Wiesen und Äcker mit einer Fläche von insgesamt drei Hektar. Anfang der 1960er Jahre umfasste der Betrieb 28 Hektar (die Hälfte entfiel auf Wald), und war die Grundlage der wirtschaftlichen Existenz einer großen Mehrgenerationenfamilie. Ursprünglich diente ein solcher Hof in erster Linie der Selbstversorgung. Grundlage waren die Milcherzeugung, die Schweine- und Hühnerhaltung und der Anbau von Futtergetreide sowie von Brotgetreide und Kartoffeln jeweils für den Eigenbedarf. Einnahmen wurden allenfalls mit dem Verkauf von Holz erzielt. Vor allem durch züchterische Fortschritte stieg in den 1950er Jahren die Produktion von Getreide und Milch, so dass wachsende Mengen verkauft wurden. Zwar erlernte Konrad Haury wie seine Vorfahren den Beruf des Landwirts, doch bald erkannte er, dass der Hof als Haupterwerbsbetrieb zu klein war. Auf dem zweiten Bildungsweg absolvierte er ein Studium an der Pädagogischen Hochschule. Seit 1978 ist er Lehrer, derzeit an der Grund- und Hauptschule Hinterzarten. 2001 stellte er die Milcherzeugung ein und verpachtete den größten Teil der Fläche. Den Wald bewirtschaftet er noch selbst.
27.9.2010, Silvia Faller

 

Lebnetz-Sommerfest am Elisabeth-von-zur-Mühlen-Platz 3. Juli

Blick nach Westen zur mächstigen Eiche am zum Mühlen-Patz in Ebnet am 3.7.2010
Blick nach Westen zur mächstigen Eiche am zum Mühlen-Patz in Ebnet am 3.7.2010 Lebnetz-Sommerfest unter der Eiche am Mühlen-Patz in Ebnet am 3.7.2010 - Blick nach Nordosten  
Volkhard Schroth, Ulrike Fahlbusch und Pepe Dieye am 3.7.2010: Trommeln ohne Ende Pape Dieye am 4.7.2010 in Ebnet
Lebnetz-Sommerfest unter der Eiche am Mühlen-Patz in Ebnet am 3.7.2010 - Blick nach Norden Volkhard Schroth, Ulrike Fahlbusch und Pepe Dieye am 3.7.2010: Trommeln ohne Ende Pape Dieye am 4.7.2010 in Ebnet
 
 

Sogar das Fussballspiel Deutschland-Argentinien (4:0)
kam nicht an gegen das Sommerfest des Vereins Lebnetz unter der riesigen alten Eiche am Mühlen-Platz zwischen Dreisam und Ebneter Schloß. Ein schönes, gemütliches und kommunikatives Beisammensein: Selbstgemachte Musik (also KEINE elektronische CD-Berieselung), natürlich auch Pape Dieye, gutes Essen, Kinderspielen, sieben Hunde um 16 Uhr, viele Gespräche übers Wohnen und Leben in Ebnet und der Welt.
3.7.1010, Ekkehard Kaier

Eine kleine Nachlese
Und tatsächlich war es ein wunderbar gelungenes Fest - trotz brütender Hitze und grassierendem Fußballfieber. Zwischen dem offiziellen Beginn des Festes um 15 Uhr und 16 Uhr (Beginn des WM Spiels) tummelten sich bereits Gäste auf dem Platz unter der Eiche und ein dichtes Kultur - Programm nahm seinen Lauf. Nach dem Eröffnungstanz von Atossa Faghir Afghani spielte die Samba
Formation Brasilikum fetzige Rhythmen, die alle in ihren Bann zogen ... beides zusammen ein perfekter Auftakt für ein Fest unter "verschärften" Bedingungen. Danach spielte der Grünen Stadtrat Ibrahim Saraltin mit seiner Gruppe Lieder zur Völkerverständigung..... . Die Texte der Lieder, die von Gitarren, einem Cajon und einer türkischen Laute begleitet wurden, konnten von allen verstanden werden, weil sie in verschiedenen Sprachen gesungen wurden. Die Gäste klatschten begeistert ... Einen besonderen Dank an Ibrahim Saraltin und seine Gruppe, denn sie spielten unbeirrt während des Spielstarts weiter!!
Das WM Spiel konnte übrigens von allen, die interessiert waren, im Garten unserer Nachbarn (ein Studentenpaar, das hier im Hause wohnt) auf einem Großbildschirm angeschaut werden ... ein großes Danke für dieses unkomplizierte und gastfreundliche nachbarschaftliche Angebot. Während des Spiels wurde dann der orientalische Essensstand aufgebaut, Dorothea ter Haar spielte auf dem Keyboard und viele Kinder vergnügten sich in der Zirkus- und Spielecke. In der Pause des Spiels füllte sich für eine Weile wieder der Platz, es wurde gegessen und geplaudert ....
Nach Ende des Spiel ging es dann munter weiter mit Perkussion von Pape Dieye und seinem Rhythmusprojekt, einem Singkreis mit Monika Wiech und später spielte dann der Balafonspieler Lamine Traorè mit seinem Freund Djeli meisterhaft westafrikanische Rhythmen, die zum Tanzen animierten.  Zum Abschluss beglückte uns dann das Hirzberg Duo Sabine Wehrle und Johannes Weiermann mit gefühlvollen, melodischen Klängen auf Fiedel und Harfe. So konnte ein herrliches Fest eines harmonischen Ausklang finden.
Noch während des Festes bedankten sich viele bei uns - und manche meinten sogar, sowas sollte öfters stattfinden. Ja - sollte es eigentlich!! Wie das Fußballfieber derzeit zeigt, sehnen sich viele
Menschen danach, miteinander zu sein, sich zu freuen und Begeisterung zu teilen. Es gibt ein Leben nach der WM .... machen wir was Gutes daraus!! Vergessen darf man dabei nicht, dass so ein Fest nur möglich ist, weil dafür Menschen einen (großen) Einsatz bringen. Ein großes Dankeschön also an alle, die mitgeholfen haben, dass es so gut gelingen konnte. Und auch an jene, die die Bänke und Tische ausgeliehen haben (Schloss Ebnet), eine Profi Kaffeemaschine ausgeliehen haben (Bächle Chor) und
uns freien Zugang zu den Toiletten im Theodor Egel Saal ermöglicht haben (Geschäftsführer Bachchor Guido Büssemer). Natürlich lebt solch Fest in besonderer Weise durch die live gespielte Musik. Deshalb allen AkteurInnen großen Dank, insbesondere auch denen, die als Profis von ihrer Musik leben müssen .... alle spielten ohne Gage.
5.7.2010, Ulrike Fahlbusch für Lebnetz e.V
 

Das Ebneter "Lebnetz" traf sich zu einer inspirierten Mitgliederversammlung
Die Ebneter Initiative "Lebnetz" für Mehrgenerationen- und Stadtteilkultur hielt dieser Tage ihre erste offizielle Mitgliederversammlung seit der Gründung im Herbst 2008 ab. Der kleine Verein ist inzwischen auf 28 Mitglieder angewachsen. Das wiedergewählte Vorstandsteam – Ulrike Fahlbusch und Eva Moch – und weitere aktive Lebnetzmitglieder stellten nach den Vereinsformalien die aktuellen und auch neu anvisierte Projekte vor. Ein Projekt ist längst in vollem Gange: Im Juni soll der erste gedruckte Lebnetz Rundbrief im Stadtteil und darüber hinaus verteilt werden. Die Arbeit daran läuft gerade auf Hochtouren. Bislang gab es nur regelmäßig einen Rundbrief per Email, den mittlerweile 170 Menschen abonniert haben. Bestellen kann man diesen kostenlosen elektronischen Rundbrief über die Webseite lebnetz.de Der gedruckte Rundbrief soll vorerst nur einmal pro Jahr erscheinen. Auch die alte Feyelschule war Thema in der Mitgliederversammlung. Zwei Gruppierungen haben sich in der Zwischenzeit dem Lebnetz angeschlossen, die die Idee einer neuen Nutzung der alten Feyelschule für verschiedene Projektideen aufgegriffen haben. Sie tauschten mit den anderen Mitgliedern ihre Überlegungen und Erfahrungen aus. Offen ist jedoch nach wie vor, wie die Stadt Freiburg bei dem erhofften Verkauf der Gebäude mit den Initiativen kooperieren wird. Ein weiteres wichtiges Thema des Abends war die Vorstellung des neuen Lebnetzer Dienstags-Projekts. Unter dem Motto "Entschleunigen" gestalten Lebnetz Mitglieder jeden Dienstag Abend Angebote, die dem "Innehalten und Kraft tanken im Alltag" dienen sollen. Dazu sind auch Nichtmitglieder eingeladen. Informationen darüber können über die Webseite abgerufen werden. Eine Gelegenheit für Interessierte, diesem Angebot quasi unverbindlich ein bisschen näher zu rücken, bietet sich zum Beispiel beim diesjährigen Sommerfest am 3. Juli. Haupteindruck nach einer langen Sitzung, die in der Praxis TimeOut begonnen hatte und im Gasthaus Ruh beendet wurde: Es war eine sehr konstruktive und inspirierte Mitgliederversammlung.
Wahlergebnisse: Nach der Entlastung der bisherigen Kassenwartin wurde Sigrid Rink-Sander einstimmig zur neuen Kassenwartin gewählt. Ebenfalls einstimmig in ihrem Amt bestätigt wurde Lebnetz Initiatorin Ulrike Fahlbusch als erste Vorsitzende sowie Eva Moch als zweite Vorsitzende.
18.5.2010

 

Andreas Nieser in Ebnet 101 Jahre alt

Bernhard Sänger gratuliert Andreas Nieser zum 101.Geburtstag Bernhard Sänger gratuliert Andreas Nieser zum 101.Geburtstag

Am vergangenen Montag, dem 30. November, konnte Andreas Nieser, wohnhaft in der Steinhalde in Ebnet, seinen 101. Geburtstag feiern. Ortsvorsteher Bernhard Sänger überbrachte ihm zu seinem Ehrentag die Glückwünsche der Ortsverwaltung, einen Geburtstagsgruß des Freiburger Oberbürgermeisters Dieter Salomon und als Geburtstagsgeschenk ein Bild vom Welchental. Andreas Nieser wurde in Langenmosen in Bayern geboren und arbeitete dort als Maschinist einer Sägerei. Als diese schließen musste, führte ihn seine Arbeitssuche 1930 in den Schwarzwald, zur damaligen Sägerei Fischer in Kirchzarten. Hier wurde er so gastfreundlich aufgenommen, dass er beschloss im schönen Dreisamtal zu bleiben und so wohnt er seit 1939 in Ebnet, wo er gemeinsam mit der Familie Lambrecht ein Haus baute. Eine besondere Leidenschaft war ihm stets das Skifahren, das er bis zum 80. Lebensjahr auch ausübte und bis zum 90. Lebensjahr fuhr er auch noch selbst Auto. Er lebt heute in geistiger Frische zurückgezogen im Erdgeschoss seines Hauses in Ebnet, wo er fürsorglich betreut wird.
Gisela Heizler-Ries, 3.12.2009, www.dreisamtaeler.de

 

 

Weihnachtsmarkt am Ebneter Schloß  29.11.2009
 

Schneckentaler Alphornbläser zur Eröffnung des Ebneter Weihnachtsmarktes am 29.11.2009 bei 10 Grad PLUS Stand vom Salzladen Littenweiler am 29.11.2009
(1) Schneckentaler Alphornbläser zur Eröffnung des Ebneter Weihnachtsmarktes am 29.11.2009 bei 10 Grad PLUS   Stand vom Salzladen Littenweiler am 29.11.2009 in Ebnet
Blick nach Norden zum Ebneter Schloss am 29.11.2009 Freiburger Moppele aus Keramik am 29.11.2009
(4) Blick nach Norden zum Ebneter Schloss am 29.11.2009 (5) Backformen für Weihnachtsmänner usw. selbst gebogen (6) Freiburger Moppele aus Keramik am 29.11.2009
Wunderschöne Raku-Vasen am 29.11.2009 in Ebnet    
(7) Wunderschöne Raku-Vasen von Irmgard Bausch am 29.11.2009 in Ebnet    

(5) Backformen aus Buchenbach: Tel 07661/982362, maja.eisele at t-online.de

 

Neuer Ortsvorsteher Bernhard Sänger im Gespräch

Dreisamtäler: Herr Sänger, seit vergangener Woche sind Sie frischgebackener Ortsvorsteher Ebnets!
Sänger: Geplant hatte ich das nicht, zumal die CDU in Ebnet derzeit die schwächste Gruppierung ist. Wir hatten mit Herrn Menner einen sehr kompetenten Ortsvorsteher. Da er sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zu Wahl stellte, ging der Ortschaftsrat auf Kandidatensuche. Dabei wurde auch mein Name ins Gespräch gebracht.

Dreisamtäler: Was spricht denn für Sie?
Sänger: Politisch bin ich nicht ganz unerfahren. Seit 1980 vertrete ich die CDU im Ortschaftsrat Ebnets und hatte bei der letzten Wahl auch ein ganz gutes Wahlergebnis. Außerdem war ich eine Zeitlang im Freiburger Stadtrat und konnte dort Kontakte zu den Gemeinderäten und der Verwaltung knüpfen. Nachdem ich auch sehr viel Zuspruch aus der Bevölkerung bekam, trat ich zur Wahl an.

Dreisamtäler: … und Sie wurden gewählt! Verraten Sie unseren Lesern wie alt Sie sind?
Sänger: Ich bin 62, verheiratet, habe drei Kinder und bin Bauingenieur und selbständiger Unternehmer.

Dreisamtäler: Ich vermute mal, dass Ihre Nachfolge im Betrieb geregelt ist. Beides zu vereinbaren ist sicher nicht ganz einfach.
Sänger: Die Firma darf nicht darunter leiden, das war eine Bedingung! Aber Sie haben Recht, mein ältester Sohn arbeitet in der Firma mit und wird sie auch übernehmen.

Dreisamtäler: Ebnet hat sich in den letzten Jahren sehr stark entwickelt, bleibt für Sie jetzt auch noch etwas zu tun?
Sänger: Stimmt, Helmut Menner hat in seinen beiden Amtsperioden unheimlich viel vollbracht und dass es so lief, ist mit Sicherheit nicht nur dem Zufall  zu verdanken. Während meiner ganzen Ratszeit, war der Sportplatz ein Thema. Menner hat die Realisierung in die Wege geleitet! Dass eine neue Schule  so schnell gebaut wurde, das hätte auch niemand zuvor für möglich gehalten. Menner hat den Flächennutzungsplan mit vorangetrieben und den Rückbau der B 31 mit begleitet, um nur einige wichtige Punkte zu nennen. Aber ein bisschen Arbeit bleibt mir schon noch. Der Sportplatz ist ja noch nicht gebaut.

Dreisamtäler: Wann ist Baubeginn?
Sänger: Die Planung ist so weit in trockenen Tüchern, privatrechlich müssen noch einige Kleinigkeiten abgeklärt werden, dann kann es losgehen. Die Mittel stehen bereit und der Gemeindrat hat zugestimmt.

Dreisamtäler: Der Standort war lange strittig, wofür haben der Ortschaftsrat sich jetzt entschieden?
Sänger: Das künftige Sportgelände liegt am östlichen Ortseingang Ebnets, zwischen Annakreuz und dem neu erbauten Stallgebäude. Gebaut werden zwei Sportplätze, ein Spielplatz, ein Clubheim und Parkplätze. Das ist aus meiner Sicht ein Super-Standort, das Clubheim dort hat alle Chancen und kann eine echte Bereicherung für unseren Ort werden.

Dreisamtäler: Die momentane Straßen-Baustelle ist Teil des Rückbaus der Bundesstraße?
Sänger: Richtig, das ist der zweite Bauabschnitt. Der erste bezog sich von der Steinhalde bis zur Hurstbrunnenstraße. Jetzt werden von der Hurstbrunnenstraße bis zum Ortseingang die Straße verschmälert und die Gehwege verbreitert. Rechts und links gibt es Pflasterrinnen und dazwischen immer wieder Pflanzbeete, mit dem Ziel, die Straße optisch aufzuwerten und den Verkehr zu verlangsamen. Die Maßnahme wird in etwa fünf bis sechs Wochen abgeschlossen sein. Der dritte Bauabschnitt von der Steinhalde bis zum Schloss wird aufgrund unsicherer Steuereinnahmen  vorerst zurückgestellt, was ich auch für vernünftig halte.
Dreisamtäler: Dann sticht noch eine weitere Baustelle, nämlich die am Annakreuz, ins Auge.
Sänger: Ja, das ist eine schöne Sache! Bis etwa 1800 stand dort eine von den Sickingern erbaute Sühnekapelle, die damals von Soldaten zerstört wurde. Der ehemalige Pfarrer Ebnets, Professor Dr. Enz trieb die Idee voran, dort wieder eine Kapelle zu errichten. Er gründete einen Förderverein und sammelte mit viel Ausdauer Spendengelder. Nun entsteht dort eine kleine Kirche in der Form von Dreieckssegeln. Die Kapelle ist über Spenden finanziert und die Rohbauarbeiten werden von Lehrlingen der Bauinnung Freiburg / Müllheim im Rahmen ihrer überbetrieblichen Ausbildung durchgeführt.

Dreisamtäler: Bisher sprachen wir über Maßnahmen, die der Ortschaftsrat schon angestoßen hat, die sie erben und abwickeln müssen. Wie wollen Sie als künftiger Ortsvorsteher ihr Amt ausfüllen.
Sänger: Zuerst einmal sehe ich mich nicht als Einzelkämpfer! Mir liegt eine gute Zusammenarbeit mit Ortschaftsrat und Verwaltung am Herzen. Außerdem ist mir ein gutes Einvernehmen mit der Stadtverwaltung und den Fachämtern ein Anliegen. Ebnet soll sich entwickeln, man darf aber nicht aus den Augen verlieren, dass wir ein Teil der Gesamtstadt sind. In der Anfangsphase werde ich das Gespräch mit den Bürgern suchen, mit Senioren, mit Schülern, mit Müttern … um ein Gespür für ihre Befindlichkeit zu entwickeln, denn alle sollen hier gerne leben und sich wohl fühlen!
Dreisamtäler: Wo gibt es in Ebnet Ihrer Meinung nach den Defizite?
Sänger: Die Infrastruktur ist ein wichtiges Thema für Ebnet. Im Laufe der letzten Jahre verschwanden mehr und mehr Geschäfte in unserem Ortsteil. Das macht mir große Sorgen und da müssen wir uns etwas einfallen lassen und bereit sein, ganz neue Wege zu beschreiten! Wir müssen dafür sorgen, dass wir kein sterbendes Dorf werden! In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, was mit dem alten Schulhaus geschieht. Die Nutzung dieses zentral gelegenen Grundstückes und Gebäudes muss sehr wohl überlegt sein und wird den Ortschaftsrat beschäftigen. Und was in Ebnet  völlig fehlt, sind die Bereiche Tourismus und Fremdenverkehr. Dabei hat Ebnet etwas ganz Besonderes zu bieten: Stadtnähe mitten in der Natur! In dieser Richtung würde ich gerne etwas anschubsen! Defizite sehe ich in der Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements. Ebnet lebt von der Vielfalt der örtlichen Vereine und anderen Institutionen, die über alle Altersgrenzen hinweg tätig sind und auch überregional Beachtung finden. Ebnet hat kein Gewerbegebiet, jedoch sehe ich bei der Fülle von Unternehmen im Ort gute Chancen für die Schaffung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen.
D
reisamtäler: Herr Sänger, vielen Dank für das Gespräch!

Dagmar Engesser, 29.10.2009, www.dreisamtaeler.de

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