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Infos zu Wohnen und Wohngebiete
 

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Wagenburg, Susi, Flüchtlingswohnheim, Passivhaus, Betreutes Wohnen, ....

Teleblick von Heitersheim nach Norden zu Batzenberg, Schneckental, Kirchhofen und Schönberg (von links) am 2.11.2006
Teleblick von Heitersheim nach Norden zu Batzenberg, Schneckental, Kirchhofen und Schönberg (von links) am 2.11.2006

Altes Antoniushaus Kirchstrasse 16 in FR-Wiehre: Hausbesetzung

Offener Brief an den Hauseigentümer
Sehr geehrter Besitzer des Hauses in der Kirchstraße 16, wie Sie vielleicht bereits wissen, haben wir seit dem 15. Mai Ihr Haus in der Kirchstraße 16 von dem Leerstand befreit. Wir sind eine bunt gemischte Gruppe von Studierenden, freien Lebenskünstlern, Auszubildenden und Erwerbstätigen. Die Idee für eine sinnvolle Nutzung des Hauses ist der Aufbau eines selbstverwalteten Wohn- und Kulturprojektes, das heißt wir wollen hier sowohl wohnen als auch Kultur für die Öffentlichkeit anbieten. Es wird dazu beispielsweise eine Selbsthilfe Fahrradwerkstatt aufgebaut, verschiedene Workshops angeboten, ein Umsonst- Laden gegründet und ein Infoladen, zur freien politischen Bildung entstehen. Zudem soll es genügend Raum für Theatergruppen, Infoveranstaltungen, Lesungen oder Filmabende geben. Im Falle eines bestehenden Denkmalschutzes werden wir selbstverständlich die dadurch entstehenden Auflagen respektieren. Außerdem würden wir eine Transparenz unseres Vorgehens durch Kommunikation mit Ihnen begrüßen. Gern können Sie auch auf einen Besuch bei uns mal vorbei kommen. Wir hoffen auf eine zufriedenstellende Einigung.
Mit freundlichen Grüßen die Bewohner des Hauses „Freie Antonia“
17.5.2009, http://freieantonia.blogsport.de/

 

13 Wohnungen im Sonnenhof des Fördervereins Arche

Freia von Kajdacsy wohnt seit einem Jahr im "Sonnenhof", einem Wohnprojekt des Fördervereins Arche für gemeinschaftliches und generationsübergreifendes Wohnen. Der Arche-Hausverein im "Sonnenhof" verfügt über 13 Wohnungen mit je 45 Quadratmeter für eine Person beziehungsweise 60 Quadratmeter für zwei Personen. Da die Wohnungen auch mit Geld des sozialen Wohnungsbaus finanziert wurden, kann nur Mieter werden, wer einen Wohnberechtigungsschein hat und seit mindestens zwei Jahren in Freiburg wohnt.
Alles vom 24.2.2009 lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/ich-bin-die-aelteste-im-arche-hausverein-und-von-anfang-an-dabei


 

Weniger und teurer - Wohnungsleerstand in Freiburg

Eine Mietwohnung in Freiburg wird für viele zum unerschwinglichen Luxus

„Wenn wir nur ein wenig mehr Eigenkapital hätten, dann würden wir kaufen oder bauen“, meint Florian Stadtler (35) ärgerlich. „Unsere Nachbarn zahlen monatlich weniger für ihre gekaufte Wohnung als wir an Miete bezahlen“, berichtet der Familienvater. Die Ergebnisse einer Studie des Immobilienverbands Deutschland (IVD) zur Mietbelastung in Freiburg bestätigen Stadtlers Erfahrung. Danach werden in Freiburg durchschnittlich 44 Prozent des Einkommens für die Wohnungsmiete ausgegeben. Bei vielen Mieterinnen und Mietern, insbesondere bei solchen mit geringem Einkommen, liegt die Belastung für die Miete inzwischen bei weit mehr als der Hälfte des Einkommens. Im Gemeinderat wurde bereits mehrfach diskutiert, wie eine weitere Erhöhung des Mietniveaus zu verhindern sei.

Der enger werdende Wohnungsmarkt und die Verteuerung der Miete in Freiburg passen allerdings nicht so recht mit der Tatsache zusammen, dass immer mehr Wohnraum leer steht. Allein in der Stadt werden etwa 900 Wohnungen der 79.987 vermarktbaren Mietwohnungen nicht vermietet. Das sind 1,2 Prozent (in Stuttgart sind es sogar 1,4 Prozent). Ein Missstand, dem die Freiburger Stadtverwaltung machtlos gegenüber steht, denn seit 2006 fehlt ihr die rechtliche Grundlage, um gegen so genannte Zweckentfremdung vor zu gehen. Wer bis Ende 2006 eine Wohnung leer stehen ließ oder wegen höherer Mieteinnahmen an eine Arztpraxis oder Kanzlei vermietete, der wurde von der Stadt ermittelt, angeschrieben und aufgefordert, den leer stehenden Wohnraum wieder zu vermieten oder eben als Wohnung und nicht als Praxisräume zu vermieten. Kam der Besitzer der Aufforderung nicht nach, wurde in besonders hartnäckigen Fällen ein Zwangsgeld zwischen 5000 und 10.000 Euro festgesetzt. Das zeigte Wirkung und der Leerstand konnte gering gehalten werden. Ende 2006 strich das Land die Verordnung ersatzlos mit der Begründung, der Wohnungsmarkt habe sich entspannt. Mit dem Wegfall des Verbotes können Wohnungseigentümer ihre Räume über Jahre hinweg leer stehen lassen- während viele in Freiburg eine Wohnung suchen.

Gertraud Fischer (46) findet es „ein Unding. Da leben wir zu fünft in einer Dreizimmerwohnung in Herdern und wissen genau, dass zwei Straßen weiter eine Fünfzimmerwohnung leer steht. Wir haben da auch schon geklingelt und gefragt, ob die Wohnung zu vermieten sei. Die Antwort war nur: "Nein, wir vermieten nicht, da gibt es immer nur Ärger“. Viele Vermieter sind genervt von Streitigkeiten mit den Mietern. Andere können gut auf die Mieteinnahmen verzichten, wieder andere haben kein Geld für eine dringend notwendige Sanierung. Da der Stadtverwaltung die Hände gebunden sind, bleibt Wohnungssuchenden nur die Hoffnung, dass Besitzer von Wohnraum in Freiburg in Verantwortung übernehmen und an Interessierte vermieten. Denn vermutlich erst wenn wieder mehr Wohnraum zu Verfügung steht, wird das Mietniveau und damit die Belastung für viele Freiburger Haushalte nicht weiter steigen.
Maike Busson-Spielberger, 5.2.2009, www.stadtkurier.de

 

 


Stadtbau-Chef kritisiert Bürgerinitiative "Wohnen ist Menschenrecht"

Mehr als die Hälfte der Bescheide, mit denen die Wohnungsgesellschaft die Mieten erhöht hat, seien falsch. Das behauptet die Initiative "Wohnen ist Menschenrecht". Jetzt schießt Stadtbau-Chef Klausmann zurück.
20.12.2008, alles lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/stadtbau-chef-kritisiert-buergerinitiative

Wohnen ist Menschenrecht - Reichlich Reibung
Es ist verdienstvoll, dass sich die Bürgerinitiative "Wohnen ist Menschenrecht" um die Belange von Mietern kümmert. Und gerade um jene, die mit wenig Geld die steigende Mieten bestreiten müssen. Da hat die Initiative ein hilf- und erfolgreiches Netzwerk gebildet. Doch in jüngster Zeit drängt sich der Eindruck auf, dass das hehre Anliegen auch Mittel zum Zweck ist – und zwar des Wahlkampfs.
20.12.2008, alles lesen auf www.badische-zeitung.de/muenstereck-reichlich-reibung

 

In Freiburg stehen rund 900 Wohnungen leer
 
Stadtverwaltung steht Leerstand machtlos gegenüber. Es scheint paradox: Einerseits wird der Wohnungsmarkt in Freiburg immer enger, andererseits gibt es zahlreiche leer stehende Wohnungen. Ein Missstand, auf den Bürger wiederholt aufmerksam machen. Und einer, bei dem der Stadtverwaltung die Hände gebunden sind. ...
10.12.2008,
mehr auf www.badische-zeitung.de/freiburg/stadtverwaltung-steht-leerstand-machtlos-gegenueber--8957796.html

empirica ermittelt jedes Jahr zusammen mit der Techem AG eine marktaktive Leerstandsquote für Geschosswohnungen. Neben Standardauswertungen auf Ebene der Stadt- und Landkreise bzw. der Bundesländer können auch tiefer gehende regionale Auswertungen auf Ebene von Postleitzahlregionen und nach der Wohnungsgröße erstellt werden.
www.empirica-institut.de - Datenbank "Leerstand-Index"


 

Integrative WG der Caritas: Gemeinsam statt einsam

In integrativen Wohngemeinschaften teilen Menschen mit und ohne Handicap ihren Alltag miteinander und helfen sich gegenseitig

Die frisch renovierten Zimmer sind geräumig und sehr gemütlich. Vom großen Balkon ein traumhafter Blick auf den Schlossberg. Jede Wohngemeinschaft (WG) von Studis würde sich die Finger lecken nach einer solchen Bleibe. Sarah Striegel, 22-jährige Studentin der Sozialarbeit, Christine Aleker, 24-jährige angehende Grundschullehrerin, Senta Pfistner, 22-jährige Aushilfe in einem Senioren-Begegnungszentrum und Christine Steffen, 26-jährige Mitarbeiterin in einer Caritaswerkstatt für behinderte Menschen, sind die Glücklichen, die hier wohnen dürfen. Natürlich sind sie keine ganz gewöhnliche WG. Gemietet wurde die Wohnung vom Stadtcaritasverband. Er wollte zwei jungen Frauen mit einer Lernbehinderung zu einem möglichst normalen Leben verhelfen und gründete vor einigen Monaten eine integrative Wohngemeinschaft, in der Menschen mit und ohne Handicap ihren Alltag teilen. "Eigentlich sind wir gar nicht so unterschiedlich" , stellt Christine Aleker fest. "Wir haben doch alle unsere Stärken und Schwächen." Kochen zum Beispiel ist für fast alle der Horror. Außer für Senta Pfistner. In einer kirchlichen Berufsschule mit Internat hat sie sich zur hauswirtschaftlichen Helferin ausbilden lassen. Aus der Küche duftet ihr frisch gebackener Kuchen. "Ab und zu koche ich für alle" , sagt die junge Frau mit der Kurzhaarfrisur und dem leichten Sprachfehler. Verlegen dreht sie den Kopf zur Seite. Mit ihren Fähigkeiten zu prahlen hat sie nicht gelernt. Zu viele Misserfolgserlebnisse liegen hinter ihr. Schon einmal hatte sie in einer Wohngemeinschaft gelebt, in der aber alle älter waren. Dann suchte sie sich eine Wohnung in der Nähe der Eltern. "Da hing ich den ganzen Tag nur rum und habe nichts getan." Jetzt sucht sie mit ihrer Mutter und ihrer gesetzlichen Betreuerin nach einer Beschäftigung. Demnächst wird sie sich bei der Nachbarschaftshilfe vorstellen. Weil sie sich alleine nicht traut, wird Sarah mitgehen und ihr den Rücken stärken.
"Zusammen geht alles leichter", stellt auch Christine Steffen fest. Waschen, aufräumen, einkaufen, das Geld einteilen und pünktlich zur Arbeit erscheinen — "das ist alles schwer hinzukriegen" . Christine braucht jemanden, der ihr "ein bisschen auf die Finger klopft" . Und sie besänftigt, wenn sie mal wieder zu schnell ausrastet. Für Christine Aleker ist das oft eine Gratwanderung. "Darf ich was sagen, wenn sie zu lange im Bad ist?" Das würde ihr in jeder anderen WG auch so gehen. Was sie auf keinen Fall wollte: Wieder in einer Zweck-WG landen, in der alle nebeneinander her leben. Oft unternehmen sie gemeinsam was: Inlinefahren, Shoppen, ins Freibad gehen, Public Viewing bei der Fußball-EM. Sarah war auch schon mal mit in den Reben bei Senta zu Hause. Bei der Einweihungsparty Ende Mai luden alle ihre Freunde ein. Es trafen sehr unterschiedliche Welten aufeinander. "Ziemlich nett" fand Christine Steffen einen alten Schulfreund von Sarah. Natürlich hat die beiden Studentinnen auch das Geld gelockt: Außer den 100 Euro Nebenkosten müssen sie nämlich keine Miete zahlen. Stattdessen haben sie sich zu 20 Stunden "Assistenzleistungen" verpflichtet. Dennoch findet Sarah, dass alle vier "auf gleicher Augenhöhe" miteinander umgehen. "Es gleicht sich alles aus."

"Auch die Menschen ohne Handicap können bei dem Projekt viel lernen", sagt Holger Beha, der die wöchentlichen WG-Besprechungen als Caritas-Sozialarbeiter begleitet und ist froh, dass "niemand mit einem Helfersyndrom dabei ist" . Nicole Krause vom Freiburger Studentenwerk weiß: "Der Nasenfaktor ist wichtig: Die Chemie muss stimmen." Die Idee mit den integrativen WGs ist für sie lediglich eine Variation des von ihr betreuten Projekts "Wohnen für Hilfe", bei dem Vermieter gegen Mithilfe in Haus und Garten günstige Studentenzimmer hergeben. Für die Freiburger Lebenshilfe, die dabei ist, schon die zweite WG von Menschen mit und ohne Behinderung zu gründen, bietet sich das Studentenwerk mit seinen Kontakten und seinem Know-how deshalb als "klassische Vernetzung" bei der Vermittlung an. "Man sollte vorher die Rahmenbedingungen gut klären, Zeit und Art der Tätigkeit konkret benennen" , ist Nicole Krauses Erfahrung. "Die Studierenden müssen sich auch abgrenzen können." Wobei für das Mitwohnen nicht nur Studierende, sondern auch Berufstätige in Frage kommen. Was in Südbaden erst in den Kinderschuhen steckt, gibt es in Tübingen schon seit zwölf Jahren. Sie ist die erste Kommune in Baden-Württemberg, in der eine integrative WG gegründet wurde. Außerdem richtete die Lebenshilfe als Trägerin noch eine integrative Hausgemeinschaft mit sechs Wohnungen ein. In den Wohngemeinschaften dort bleiben Menschen mit und ohne Handicap zwar jeweils unter sich, doch ergeben sich immer wieder Kontakte im Treppenhaus, bei Hausfesten mit den Nachbarn oder beim Bäcker um die Ecke. Man geht gemeinsam zur Rückengymnastik des Turnvereins, in Volkshochschulkurse oder in den Gottesdienst.
Menschen ohne Behinderung übernehmen leichte Hilfsaufgaben für die geistig behinderten Mitbewohner und -bewohnerinnen, denen außerdem professionelle Begleitung zur Seite steht. "Wir wollten die Palette des Wohnens bunter gestalten" , erklärt Antonie Platz, Geschäftsführerin der Lebenshilfe Tübingen. "Auch Menschen mit Handicap sollen aus einer Bandbreite von Möglichkeiten die für sie passende wählen können." Über das Ergebnis ist sie selbst erstaunt: "Anfangs hätte niemand gedacht, dass Menschen mit einem höheren Hilfebedarf in dieser ambulanten Wohnform zurechtkommen können." Es stellt sich heraus, dass das Zusammenleben mit Menschen ohne Behinderung sich sehr positiv auf ihre Entwicklung auswirkt. Sie haben es eben mit Mitbewohnern und nicht nur mit Mitarbeitern zu tun wie in einer stationären Einrichtung. "In einer Institution" , sagt Rudi Sack, Geschäftsführer der Lebenshilfe Baden-Württemberg, "ist das Wohnen nach den Regeln und Bedürfnissen der Einrichtung ausgerichtet." Es macht für ihn den Charme einer WG aus, dass sie "manchmal chaotisch, immer sehr lebendig und alles andere als institutionell geprägt ist." Der Sozialpädagoge muss es wissen, war er doch vor 20 Jahren in München Mitinitiator der Keimzelle aller integrativen Wohngemeinschaften. "Das Konzept hat sich bis heute bewährt" , so seine Bilanz. Trotz anfänglicher "Riesenbedenken" sei es nie schwierig gewesen, Mitbewohner ohne Behinderung zu finden. Viele der Bewohnerinnen und Bewohner seien sogar länger geblieben als manche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den stationären Behinderteneinrichtungen. Für die Menschen mit Behinderung werden die Wohngemeinschaften womöglich zum lebenslangen Zuhause: Zwei der fünf "Ur-Bewohner" leben noch immer in der ersten Münchner WG.
Anita Rüffer, 18.8.2008, BZ

Zertifizierter Konfliktberater: Weiterbildung an der EFH mit Immo Gisinger

Eine Weiterbildung der Evangelischen Fachhochschule Freiburg (EFH) zum Konfliktberater qualifiziert die Absolventen, Streit zu entschärfen und überforderte Nachbarschaften zu vermeiden.
"Die Häufigkeit und Intensität der Konflikte in den Wohnanlagen hat deutlich zugenommen", weiß Frank Spittler, Geschäftsführer der Gisinger Hausverwaltungsgesellschaft.
...

Die ersten 20 Teilnehmer haben den Kurs inzwischen erfolgreich beendet. "Wir waren überrascht, wie viele Verwaltungsbeiräte sich für den Kurs angemeldet haben", sagt Frank Spittler. Fast alle hätten sich anschließend bereit erklärt, künftig ehrenamtlich als Konfliktberater in ihren Wohnanlagen tätig zu werden. "Dieses Engagement der Wohnungswirtschaft fördert nicht nur das Zusammenleben in Wohnanlagen, sondern trägt auch entscheidend zu einer positiven Stadtentwicklung bei", so Spittler. 
Alles vom 12.7.2008 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/haus-garten-2/mehr-tun-fuer-eine-gute-nachbarschaft--3276243.html

 

Integrative 4er WG mit zwei Frauen mit Behinderung

Seit kurzem gibt es bei den Ambulanten Diensten für Menschen mit Behinderung des Caritasverbandes Freiburg-Stadt eine integrative Wohngemeinschaft. In diesem neuen Wohnprojekt leben und wohnen vier junge Frauen mit und ohne Handicap zusammen. Neben zwei Frauen mit Lernbeeinträchtigungen konnten für das Projekt zwei Freiburger Studentinnen gefunden werden, die in einem Rahmen von ca. 20 Stunden pro Monat Assistenzleistungen, die mit und auf die Bewohnerinnen mit Handicap individuell abgestimmt werden, erbringen. Für die von ihnen bei der Betreuung ihrer Mitbewohnerinnen geleistete Hilfe und Unterstützung bezahlen sie keine Miete, sondern lediglich die Nebenkosten. Ziel der integrativen Wohngemeinschaft ist es, das Angebot an Wohnformen für Menschen mit Behinderung beim Caritasverband Freiburg-Stadt vor dem Hintergrund individuell sehr unterschiedlichen und sich stetig wandelnden Wünschen und Bedürfnissen von Hilfesuchenden zu erweitern. Das Zusammenwohnen der Bewohnerinnen der integrativen Wohngemeinschaft wird hier verstanden als ein Stück gelebter Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, also auch als tatsächliche Integration und Inklusion von Menschen mit Behinderung.

2.6.2008, Karlheinz.Gaessler@Caritas-Freiburg.de

 

Hängebuche in Littenweiler-Lindenmattenstraße erhalten

Blick nach Westen am 1.3.2008 an der Lindenmattenstrasse

In einem Brief an das Bürgermeisteramt weist SPD-Stadtrat Walter Krögner auf eine „ortsbildprägende“ Hängebuche in der Lindenmattenstraße hin. Das Grundstück an der Ecke zum Kunzenweg ist verkauft worden und soll aller Voraussicht nach einer neuen Nutzung (Neubau) zugeführt werden. In seinem Brief mahnt der SPD-Stadtrat aus Littenweiler jetzt den Schutz des imposanten Baumes, der noch vor einigen Jahren von fachkundigen Baumpflegern ausgeschnitten wurde, um u.a. die dauerhafte Standsicherheit zu verbessern. Wenn man vom Bahnhof Littenweiler aus Richtung Dorfmitte blickt, lässt sich insbesondere im Sommer der dunkellaubige Baum nicht übersehen. Die rotlaubige Hängebuche hat ein Alter von etwa 70 Jahren und stellt nicht nur in Littenweiler eine Rarität dar. „Auch für den Fall, dass der Baum nicht gefällt wird, ist im Zuge der Baumaßnahmen peinlich genau auf die Einhaltung der Baumschutzsatzung zu achten“, so Walter Krögner. Das Beispiel einer stattlichen, mittlerweile abgestorbenen Eiche am Dreisamufer hatte im Zuge der Baumaßnahmen zum Dreisamuferkaffee bei der Kaiserbrücke schon vor längerer Zeit Krögners Argwohn geweckt. „Vereinfacht gesagt kann man davon ausgehen, dass der Bodenbereich, der von der oberirdischen Krone eines Baumes abgedeckt wird, auch von Wurzeln desselben Baums durchzogen ist. Besonders brutal für einen Baum wird es, wenn große Wurzeln durch Baumaßnahmen beschädigt werden. Nicht nur, dass ein Großteil der Versorgung mit Wasser und Nährstoffen dadurch unterbunden wird, sind die Verletzungen auch Eintrittspforten für Schädlinge, insbesondere Pilze aller Art“ so Krögner. Zwischenzeitlich hat die Stadtverwaltung den Eingang des stadträtlichen Schreibens bestätigt und die Weiterleitung an das Baurechtsamt angekündigt.
4.2.2008, Littenweiler Dorfblatt

 

Mieterschutz: Die Folgen der Schweinehaltung in der Mietwohnung 

Lüder Gerken (Vorsitzender der Stiftung Ordnungspolitik und der Hayek-Stiftung) warnt vor negativen Auswirkungen des übertriebenen Mieterschutzes

Was Besinnlichkeit in der Adventszeit ist, darüber gehen die Meinungen offensichtlich weit auseinander. Für manche ist es die häusliche Ruhe und der frische Duft von Tannenzweigen. Für andere ist es das freudige Grunzen und der liebliche Geruch eines Schweins, das einen bei der Heimkehr in der Wohnung empfängt. Wenn Mieter mit derart verschiedenen Ansichten in einem Haus leben, kann es gelegentlich Stress geben. So geschah es in Berlin. Dort nahm eine Mieterin ein Schwein, dem sie den Namen "Schnitzel" gab, in ihre Wohnung auf. Die übrigen Mieter aber fühlten sich durch das Grunzen und den Gestank gestört, wenn die Mieterin mit "Schnitzel" durch das Treppenhaus spazierte, um Gassi zu gehen. Sie wandten sich an den Hauseigentümer. Dieser erinnerte die Schweinehalterin an den Mietvertrag, demzufolge der Vermieter die Haltung von Haustieren genehmigen muss. Er lehnte die Genehmigung ab und verlangte, dass die Mieterin "Schnitzel" aus der Wohnung entfernt. Die weigerte sich. Daraufhin traf man sich vor Gericht.
Urteil im Namen des Volkes: Die Haltung von "Schnitzel" sei kein vertragswidriger Gebrauch der Mietwohnung, weil das Schwein die anderen Hausbewohner nicht belästige. Hierbei "scheidet die gelegentliche Wahrnehmung eines Geruchs als Belästigung aus." Die Ansicht des Vermieters, dass ein Schwein "generell nicht in eine Wohnung gehört" , sei, so das Gericht, unbeachtlich. Daher verurteilte es den Eigentümer dazu, "Schnitzel" in der Wohnung zu dulden und die Genehmigung zu erteilen. Dies ist nur eines von vielen Urteilen, die Gerichte in den vergangenen Jahren zum Mietrecht gefällt haben. Immer öfter werden mietvertragliche Vereinbarungen für nichtig erklärt; die Vertragsfreiheit ist dadurch weitgehend abgeschafft, Verlässlichkeit und Rechtssicherheit sind degeneriert.

Bei den Richtern herrscht meist die Vorstellung vor, dass der Mieter ungleich schwächer als der Vermieter und daher schützwürdig sei. Im Regelfall entscheiden sie daher zugunsten des Mieters. Dieser Mieterschutz entspricht auch dem Gerechtigkeitsgefühl vieler Menschen. Er hat jedoch erhebliche negative Folgen, die auf die Mieter zurückschlagen. Dies bedenken die Mieter — und offenbar auch die Gerichte — im Regelfall meist nicht. Erstens mag ein Kräfteungleichgewicht gegenüber großen professionellen, renditeorientierten Unternehmen — Kapitalgesellschaften, "Heuschrecken" und anderen — bestehen, jedoch nicht gegenüber den meisten privaten Vermietern, denen eine Eigentumswohnung oder ein Mietshaus mit einigen wenigen Wohnungen gehört. Heute ist das Gewirr an Urteilen zum Mietrecht so groß, dass ein Normalbürger kaum noch durchfindet. Dies, die entstandene Rechtsunsicherheit und das Gefühl, als Vermieter immer weniger Rechte zu haben, schreckt viele Menschen ab, überhaupt noch Wohnungen zu vermieten. Das hat zur Folge, dass professionelle Investoren zunehmend den Wohnungsmarkt dominieren. Dies wiederum kann nicht im Interesse der Mieter sein. Denn während den meisten privaten Vermietern nicht zuletzt an möglichst langfristigen und problemfreien Mietverhältnissen gelegen ist, sind die Vertragsbeziehungen mit solchen professionellen Vermietern in der Tat unpersönlich und von Renditeinteressen dominiert. Nach allen Regeln der anwaltlichen Kunst werden Mieter dafür auch in kleineren Dingen relativ rasch unter Druck gesetzt.

Zweitens steigert eine Verschärfung des Mieterschutzes die Kosten des Vermieters. Dies führt dazu, dass zumal die stark renditeorientierten Wohnungsunternehmen eine höhere Miete verlangen. Private Vermieter können stattdessen auch zu dem Entschluss gelangen, Wohnraum gar nicht mehr anzubieten — auch indem sie Wohnungen einfach leer stehen lassen. Diese Verknappung des Angebots führt ebenfalls zu einem Anstieg des Mietpreisniveaus. Letztlich zahlen somit die Mieter über höhere Mieten für einen ausgeprägten Mieterschutz. Wie so häufig, gilt also auch hier: Ein hoheitlich verfügter Vorteil für eine der Vertragsseiten — hier die Mieter — ist nur vorübergehend. Mittelfristig bewirken die Reaktionen der anderen Vertragsseite — hier der Vermieter — , dass der Vorteil auch für die vermeintlich begünstigte Seite zu Nachteilen an anderer Stelle führt.
Lüder Gerken, 8.12.2007 , www.rnz.de

 

Streit um den Mietspiegel: Politik statt Wissenschaft

Schlecht beraten war die SPD-Fraktion mit ihrer Unterstellung, die Stadtverwaltung habe Einfluss auf das Ergebnis der wissenschaftlichen Erstellung des Mietspiegels genommen. Der Vorwurf muss spätestens seit der Expertendiskussion vom Montag vom Tisch. Im Grunde zeigte die Diskussion an diesem Abend: Wissenschaftlich sind sie beide vorgegangen, das Freiburger Fifas-Institut, das bis 2006 den Spiegel erstellt hat, wie auch das Regensburger EMA, das den neuen entwickelt hat. Die Nuancen, mit denen sich die Protagonisten der Institute einen Schlagabtausch lieferten, waren für Nichtwissenschaftler kaum nachzuvollziehen. Im Kern handelt es sich beim Streit um den Freiburger Mietspiegel um einen politischen: Kann der Mietspiegel die Realität möglichst genau abbilden — und damit zu höheren Mietforderungen führen, oder kann er zum sozialen Frieden beitragen und den Anstieg in Grenzen halten. Genau dazu aber taugt er nicht. Er hilft lediglich beim Streit zwischen Mietern und Vermietern, bietet Schutz vor Mietwucher. Wer Mieten begrenzen will, der muss Baugebiete ausweisen und dafür sorgen, dass billiger Wohnraum zur Verfügung gestellt wird — klassische Instrumente der Kommunalpolitik.
Hans-Henning Kiefer, 21.11.2007, Münstereck BZ

Der Gemeinderat hat im Februar den neuen Freiburger Mietspiegel beschlossen, der am 1. März in Kraft getreten ist. Dabei handelt es sich um einen so genannten qualifizierten Mitspiegel, der nach anerkannten wissenschaftlichen Methoden erstellt und von der Stadt und Interessenvertretungen von Mietern und Vermietern anerkannt wird. Der Mietspiegel ist nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) eine Übersicht über die ortsübliche Vergleichsmiete im frei finanzierten Wohnungsbau und dient als Maßstab bei Rechtsstreitigkeiten zwischen Mietern und Vermietern.

 

Mehrgenerationenwohnen im Vauban - im Alter nicht alleine?

Wie ist denn die Strahlung bei mir?" Miriam Waldes schaut besorgt drein. Schließlich soll ihr Sohn Levin in der neuen Wohnung ohne schädliche Fremdeinflüsse aufwachsen. Sie sitzt in einer Gruppe von Leuten im Freiburger Stadtteil Vauban: Die Arche-Hausgruppe trifft sich. Strahlenbericht, Kündigungsfristen für die alten Wohnungen, Organisatorisches - das sind heute die Themen. Spätestens im Januar 2008 wird der "Sonnenhof" auf dem Vaubangelände bezugsfertig sein. Miriam Waldes und ihre Arche-Freunde wollen im Sonnenhof in ihren neuen Mietwohnungen das Mehrgenerationenwohnen wagen.

In Deutschland entscheiden sich immer mehr Menschen gegen einsames Wohnen: Ältere Menschen ziehen in Wohngemeinschaften, Jung und Alt in ein Haus, andere bauen zusammen, damit sie später nicht allein sind. Sie gehen weiter, als es Familienministerin Ursula von der Leyen für die Einrichtung von Mehrgenerationenhäusern verlangt: Denn während die von der Regierung geförderten Projekte offene Treffpunkte für Jung und Alt sind, wollen hier die Menschen zusammenleben. In dem Freiburger Arche-Projekt haben sich Menschen gefunden, die nicht nur eine eigene Wohnung wollen, sondern auch Nachbarn, auf die man sich verlassen kann. Elf Wohnungen sind für das generationsübergreifende Wohnen von Arche geplant. Alle Mietparteien ziehen mit Wohnberechtigungsschein ein. Wer dann hier lebt, ist nicht reich, will aber selbstbestimmt wohnen. Die zukünftigen Bewohner sind durch Alter und Beruf bunt gemischt. Miriam Waldes etwa ist 34 und alleinerziehende Studentin. Ellen Jansen-Ganzmann ist 54 Jahre alt und zieht mit ihrer 23-jährigen Tochter ein. Oder Freia von Kajdacsy, 67 — sie ist Innenarchitektin im Ruhestand. Weitere Nachbarn sind ein Schreiner, eine selbstständige Kunsttherapeutin, ein Verwaltungsfachangestellter. Sie alle glauben, dass es die Mischung macht. Im Sonnenhof-Gebäude entstehen auch zehn Wohneinheiten für ein anderes Projekt — Woge genannt. Darin leben demenzkranke Menschen, zwei Wohnungen sind für ihre Angehörigen geplant. Auch Gewerberäume und Eigentumswohnungen soll es im Sonnenhof geben. Drei Jahre wird es von der Idee zur schlüsselfertigen Erfüllung des Traums gedauert haben. Woche für Woche trifft sich die Arche-Gruppe. Es sieht so aus, als säßen gute Freunde beim Tee. Doch hier wurde immer wieder zäh verhandelt, etwa mit Geldgebern. Der gesamte Sonnenhof kostet fünf Millionen Euro. Die Woge-Wohnungen und die Arche schlagen mit zwei Millionen Euro zu Buche. Die Summe wurde über Förderkredite, private Direktkredite und Stiftungskapital beschafft. Noch immer fehlt Geld, aber die größte Hürde ist bewältigt. Die Wohnungen sind fast fertig. Von der ursprünglichen Gruppe sind wenige noch dabei. Manche fanden andere Projekte interessanter. Andere haben sich verliebt und sind weggezogen. Einer hat zu viel verdient, um den Wohnberechtigungsschein zu bekommen. Worüber die Gruppe gestritten hat, weiß Projektleiter Jürgen Feldmaier. Seit Jahren arbeitet der 53-Jährige für das Mietshäusersyndikat, das selbst organisierte Hausprojekte betreut. Die Gruppe könne noch am Zusammenleben scheitern — auch wenn alle ihre eigene Wohnung haben, sagt er.

Schließlich haben sich bis jetzt die Arche-Mitglieder nur für eine begrenzte Zeit getroffen. Was, wenn sie im Alltag nebeneinander statt wie gehofft miteinander leben werden? Könnte es da nicht Ärger geben wegen Müll, lauter Musik oder gemeinsamer Pflichten? "Es wird sicher Diskussionspunkte geben, wenn wir zusammenwohnen" , sagt Ellen Jansen-Ganzmann. "Aber das Gute daran ist, dass jeder in der eigenen Wohnung Rückzugsmöglichkeiten hat." Als Freia von Kajdacsy sagt, sie werde in der Arche Leihoma, blicken die jungen Mütter erstaunt auf. Als hätten sie darüber gar nicht nachgedacht. Den größten Konflikt haben die zukünftigen Arche-Bewohner um das Thema Pflege ausgetragen. Generationsübergreifendes Wohnen verstanden einige so, dass sie im Krankheitsfall bis zum Ende betreut würden. Darauf konnte sich die Gruppe aber nicht einigen. Heute steht fest, dass sich die Bewohner bei Krankheit und geringer Pflegebedürftigkeit unter die Arme greifen werden, soweit sie können. Aber sie müssen es nicht. Nach dem Treffen laufen einige zum Rohbau. Ellen Jansen-Ganzmann will etwas abmessen, die anderen sich zu Hause umgucken. Vorsichtig treten sie über den Zementboden. "In zehn Jahren, da werden wir eingefleischte Omas sein" , sagt Freia von Kajdacsy. "Dann ist es grün draußen und wir machen ganz viele Sachen gemeinsam" , sagt Ellen Jansen-Ganzmann. Die Abendsonne leuchtet in den Innenhof. Die beiden Frauen schauen schweigend auf das orange Licht. Der Traum ist ganz nah.
Constance Frey, 14.7.2007


 

Soziale Schieflage: Wohngeld für Alg-II-Empfänger

In Freiburg gibt es zu wenige günstige Wohnungen. Dies hat nicht zuletzt eine Auswertung der Initiative "Runder Tisch zu den Auswirkungen der Hartz-Gesetze in Freiburg" bestätigt. Besonders trifft dieser Mangel an günstigem Wohnraum Alg-II-Empfängerinnen und -Empfänger. Sie werden von der Arbeitsgemeinschaft (Arge) — der Institution, die die Agentur für Arbeit und die Stadt eingerichtet haben — angehalten, billig zu wohnen. Das heißt: Im Zweifel müssen sie in billigere Wohnungen umziehen oder untervermieten. Letzteres ist, wie man sich denken kann, oft nicht so einfach möglich. Und Ersteres funktioniert nicht — weil es eben keine billigen Wohnungen gibt. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Als Helferin bleibt einzig und allein die Stadt, die künftig Alg-II-Empfänger finanziell mehr unterstützen muss.

So entsteht die absurde Situation, dass diese hoch subventioniert wohnen, während arbeitende Menschen mit niedrigen Gehältern, die kaum besser dastehen als Arbeitslosengeld-II-Bezieher, für die (teuren) Mieten ihrer Wohnungen selbst aufkommen müssen. Das ist sozialer Sprengstoff.

Nicht zuletzt deshalb warnt auch SPD-Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach vor einer zu starken Anhebung des Kaltmietenhöchstsatzes. Nur, was tun? Fakt ist: Eine solche soziale Schieflage kann sich keine Kommune auf Dauer leisten.
Frank Zimmermann, 26.6.2007, Münstereck

 

Ambulante Dienste der Caritas: 2 Jahre ambulante WG in Zähringen

Als Erweiterung der Wohnangebote der ambulanten Dienste für Menschen mit Behinderung des Caritasverbandes Freiburg-Stadt wurde im Februar 2005 eine ambulant betreute Wohngemeinschaft für 4 Personen unter dem Dach der Seniorenwohnanlage Zähringen gegründet. In diesen zwei Jahren erwies sich deren Lage im Ortskern von Zähringen, mit vielen Ladengeschäften, Apotheken, Ärzten etc. in unmittelbarer Nachbarschaft als überaus positiv. Wöchentliche WG-Besprechungen für alle Mitbewohner, sowie Einzeltermine mit dem persönlichen Bezugsbetreuer gewährleisten einen täglichen Kontakt zur Wohngemeinschaft. Ein installiertes Hausnotrufsystem bietet am Wochenende und in Urlaubszeiten zusätzliche Sicherheit für Fälle, in denen sofortige Hilfe benötigt wird. Der Alltag in der Wohngemeinschaft wird von kooperativer Zusammenarbeit zwischen den Bewohnern und den Mitarbeitern des ambulant betreuten Wohnens, sowie dem kollegialen Miteinander innerhalb der Gemeinschaft geprägt. Nach den guten Erfahrungen mit der Wohngemeinschaft in Zähringen wurde ein Jahr nach deren Eröffnung eine weitere Wohngemeinschaft für drei Bewohner am Bischofskreuz in Freiburg eröffnet.
Beide Wohngemeinschaften zeigen, wie sinnvoll und notwendig derartige ergänzende Wohnangebote für Menschen mit Behinderung sind. Sie entsprechen dem Wunsch nach einer weitestgehend selbständigen Gestaltung ihres Lebens und bieten gleichzeitig die Sicherheit und Geborgenheit einer Gemeinschaft. Aus diesem Grunde wird die Gründung weiterer Wohngemeinschaften in angrenzenden Landkreisen angestrebt.
Interessenten können sich direkt an das ambulant betreute Wohnen wenden. Tel: 0761-286651
15.3.2007

 

Mietspiegel Freiburg: Zwischen 4.96 und 11.58 Euro/qm

Wenn es nicht um eine so ernste Sache ginge, böte sich hier eine kleine Spielerei an: Gut 70 Prozent der Menschen in der Stadt wohnen zur Miete; und im Durchschnitt benötigt der/die Durchschnittsfreiburger/in um die 40 Quadratmeter Wohnraum; nach dem neuen Mietspiegel bedeutet das 7,88 Euro pro Quadratmeter.

Liegt die Wohnung in Munzingen und im Souterrain, wurde vor 1919 gebaut, hat keine Heizung, kein Badezimmer, aber über Putz liegende Leitungen, sind fortan (rein rechnerisch) von der Basismiete 37 Prozent abzuziehen (minus 2,92 Euro pro Quadratmeter).
Wenn die Mietsache dagegen in der Altstadt und in einem kernsanierten Altbau zu Hause ist, eine Dachterrasse, eine gehobene Küchenausstattung und Fußbodenheizung hat, sind künftig (rein rechnerisch) 47 Prozent draufzuschlagen (plus 3,70 Euro pro Quadratmeter).

Solche Spielerei verbietet sich natürlich, weil es ja um eine ernste Sache geht. Schließlich ist mittlerweile bekannt, dass Wohnen ein Menschenrecht ist und Eigentum verpflichtet. Klar ist aber auch: In den Augen von Vermietern sind die Mieten während des vergangenen Jahrzehnts in Freiburg viel zu langsam gestiegen. Es ist absehbar: Der neue Mietspiegel gibt ihnen die Möglichkeit an die Hand, die differenzierten Maßstäbe zu Mieterhöhungen zu nutzen — und den Mietern ermöglicht er, genau hinzuschauen, ob sie berechtigt sind. Es wird aufschlussreich sein, wie sich das künftig in den Mieten spiegeln wird.
Münstereck, 8.2.2007, Badische Zeitung

 

 

 

 Dementen-WG im Hirschen - leben in kleiner Familie in Ebnet

Elfie Legl (r.) vom Betreuungsteam der Hirschen-WG in Ebnet kümmert sich rührend um die an Demenz erkrankten Gäste.

Foto: Gerhard Lück

In der Hirschen-Wohngemeinschaft Ebnet stehen die Bedürfnisse der Betroffenen im Mittelpunkt - Am 1. Juni beginnt die Birkenhofscheunen-WG in Kirchzarten-Burg

Freiburg-Ebnet (glü.) „Erkrankungen, die mit einer fortschreitenden Hirnleistungsschwäche einhergehen, werden in der Fachsprache auch ‚Demenzen’ genannt. Dieser Begriff leitet sich vom lateinischen ‚dementia’ ab, was soviel wie ‚Unvernunft’ bedeutet.“ Diese und ähnliche Erklärungen stellt der Verein „Labyrinth - Wohn- und Lebenshilfe für Menschen mit Demenz e.V.“ aus Freiburg seiner Konzeption voran. Der Verein betreibt in Ebnet im ehemaligen „Hirschen“ seit März 2004 eine Wohngemeinschaft (WG) für acht an Demenz erkrankte Menschen. Die Philosophie des Vereins lässt sich so auf den Punkt bringen: Acht erkrankte Menschen leben zusammen, werden von ambulanten Pflegedienstmitarbeitern betreut und können sicher sein, dass ihre individuellen Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen. Am 1. Juni 2007 eröffnet im Kirchzartener Ortsteil Birkenhof eine zweite WG vom Verein Labyrinth. Eine Wohngemeinschaft schafft den Raum, um in einer überschaubaren Gruppe von acht Bewohnern auf individuelle Bedürfnisse und Gewohnheiten einzugehen, erklärt Elfie Legl, Mitarbeiterin und Vereinsmitglied. Ein ambulanter Pflegedienst - das ist „Pflegeaktiv“ aus der unmittelbaren Nachbarschaft - sorgt dafür, dass die Bewohner rund um die Uhr gepflegt und hauswirtschaftlich versorgt werden. Vertraute Bezugspersonen schaffen eine familiäre Atmosphäre. Kuchen backen, Wäsche falten, Hausarbeit erledigen ist den WG-Bewohnern je nach Krankenstand weiterhin möglich. Ein Rundlauf in der Wohnung hilft ihnen, ihren Bewegungsdrang auszuleben. Den Alltagsablauf wie Essen oder Schlafen bestimmen die Bewohner. Dennoch bietet eine feste Tagesstruktur Sicherheit und gleicht Hilflosigkeit, Ängste und Unruhe aus. Wie derzeit beim Ausbau der Birkenhofscheune konnten die Verantwortlichen des Vereins auch beim Hirschen die bauliche Ausgestaltung der WG mitentscheiden. Auch hier war Willi Sutter der verantwortliche Bauherr.

Die Angehörigen werden intensiv in den Lebenskreis der WG einbezogen. Sie sind auch die Mieter des Wohnraums für ihren erkrankten Angehörigen und kümmern sich in Ebnet um die Haushaltskasse. Mit dem Pflegepersonal, das von 7 bis 21:30 Uhr mit drei Mitarbeiter(inne)n ständig vertreten ist, soll ein regelmäßiger Kontakt bestehen. Auch des Nachts ist immer jemand in der WG anwesend und kann notfalls Fachkräfte holen. Die Kosten sind mit einem Aufenthalt in einem Pflegeheim vergleichbar. Der Verein Labyrinth kann bei der Finanzierung beratend zur Seite stehen.

Wer sich für diese Dementen-WG in Kirchzarten-Birkenhof interessiert, findet in Lisa Bodsworth, Telefon 0761 3884147, eMail "lisa.bodsworth at gmx.de" eine kompetente Ansprechpartnerin. Und auch Elfie Legl von der „Hirschen-WG“ in Ebnet wird gerne von ihren Erfahrungen berichten.

Gerhard Lück, 1.2.2007, www.dreisamtaeler.de

 

 

Heizkostenabrechung durch den Vermieter

Was Betriebskosten sein können, legt die Betriebskostenverordnung fest. Für die Verteilung der Heizkosten existiert noch eine spezielle Rechtsgrundlage. Die Heizkostenverordnung bestimmt, dass die Kosten der Heizung grundsätzlich verbrauchsabhängig abgerechnet und auf die Mieter des Hauses verteilt werden müssen. Wichtig ist daneben vor allem die Rechtsprechung der Gerichte zu unterschiedlichsten Betriebskostenfragen und — problemen:
— Legt der Vermieter die monatlichen Vorauszahlungen im Mietvertrag zu niedrig fest, macht er sich nicht schadensersatzpflichtig (BGH VIII ZR 195/03), es sei denn, er hat die Auskömmlichkeit ausdrücklich zugesichert. Nach dem Gesetz ist es nur verboten, zu hohe Vorauszahlungen zu vereinbaren. Dagegen darf der Vermieter laut BGH auf Vorauszahlungen ganz verzichten. Er kann die Vorauszahlungen im Mietvertrag auch zu niedrig ansetzen.
— Der Vermieter hält die zwölfmonatige Abrechnungsfrist schon dadurch ein, dass er dem Mieter eine formell ordnungsgemäße Abrechnung zuschickt. Ob die Abrechnung inhaltlich richtig ist, ist nicht entscheidend (BGH VIII ZR 115/04).
— Für den Vermieter sind Nachforderungen aus einer verspäteten Abrechnung nicht ausgeschlossen, wenn er die Verspätung nicht zu vertreten hat, zum Beispiel wenn er einen Gebührenbescheid der Stadt erst nach Ablauf der Zwölfmonatsfrist erhält. Liegen ihm die Abrechnungsunterlagen vor, darf er sich nicht unnötig viel Zeit lassen. Im Regelfall muss er innerhalb von drei Monaten seine Nachforderungen geltend machen (BGH VIII ZR 220/05).
— Hat der Vermieter die zwölfmonatige Abrechnungsfrist verpasst, muss der Mieter auf die verspätete Vermieterabrechnung nichts nachzahlen. Hat er irrtümlich und in Unkenntnis trotzdem gezahlt, kann er sein Geld zurückfordern. Der Vermieter ist ungerechtfertigt bereichert (BGH VIII ZR 94/05).
— Ist das Mietverhältnis beendet und rechnet der Vermieter nicht spätestens zwölf Monate nach Ende der Abrechnungsperiode ab, kann der Mieter alle Betriebskostenvorauszahlungen für diesen Abrechnungszeitraum zurückfordern. Rechnet der Vermieter später doch noch ab, kann er Forderungen höchstens bis zur Höhe der ursprünglich geleisteten Vorauszahlungen geltend machen (BGH VIII ZR 57/04).
— Mieter haben das Recht, die Unterlagen für ihre Betriebskostenabrechnung zu prüfen. Sie haben Anspruch auf Einsicht in die Originalbelege und — rechnungen. Sie können aber nur ausnahmsweise fordern, dass ihnen Kopien der Belege zugesandt werden, zum Beispiel dann, wenn der Vermieter sein Büro nicht am Ort der Wohnung hat (BGH VIII ZR 78/05). — Der Vermieter muss bei der Erstellung der Betriebskostenabrechnung nicht immer zwischen gewerblich genutzten Mieträumen und Wohnungen unterscheiden. So lange die Wohnraummieter durch eine einheitliche Abrechnung nicht schlechter gestellt werden, ist eine einheitlich Abrechnung zulässig (BGH VIII ZR 78/05).
— In einem laufenden Mietverhältnis ist die Umstellung auf "Contracting" (Wärmelieferung durch einen Dritten) nur zulässig, wenn hierfür im Mietvertrag eine ausdrückliche Regelung getroffen ist oder wenn der Mieter der Umstellung zustimmt (BGH VIII ZR 54/04).
— Das gilt auch dann, wenn der "Contractor" (Wärmelieferant) die Heizungsanlage nicht nur übernimmt, sondern auch erneuert (BGH VIII ZR 362/04).
— Zumindest soweit die Betriebskosten nach der Wohnfläche auf die Mieter des Hauses verteilt werden, muss der Vermieter die Kostenanteile für leer stehende Wohnungen zahlen. Das gilt besonders für die verbrauchsabhängigen Kostenarten, wie Wasser, Entwässerung, Müllabfuhr, den Strom für Hausbeleuchtung und die Fahrstuhlkosten(BGHVIIZR159/05).
— Bei einer verbrauchsabhängigen Heizkostenabrechnung muss der Vermieter den auf die leer stehenden Wohnungen entfallenden Grundkostenanteil selber zahlen (BGH VIII ZR 137 /03).
— Die Vereinbarung einer Bruttowarm- oder Warmmiete im Mietvertrag ist unwirksam. Sie ist mit den Regelungen der Heizkostenverordnung nicht vereinbar. Nach der Heizkostenverordnung müssen Kosten für die zentrale Beheizung und Warmwasserversorgung verbrauchsabhängig abgerechnet werden (BGH VIII ZR 212/05).
Alles Weitere in der Broschüre des Deutschen Mieterbundes "Die zweite Miete" , ISBN 3-933091-61-6, 96 Seiten, 5 Euro, bei allen örtlichen Mietervereinen.

13.1.2007


 

Familienzirkus Lamberti sucht dringend ein Winterquartier
 
Familienunternehmen mit fünf Menschen und zehn Tieren sucht nach einer langen Tournee einen Platz zum Wärmen

Lang war die Tournee des kleinen Familienzirkus "Lamberti" in diesem Jahr. Nun wird dringend ein Quartier für den Winter gesucht. "Hier in Wyhl dürfen wir nicht bleiben, und überall, wo wir angefragt haben, gab´ s bislang nur Absagen." Daniel Brauer (30), ein gebürtiger Freiburger, ist vor zwei Jahren zu dem Familienzirkus gekommen. Nun kümmert er sich hauptsächlich darum, ein Quartier zu finden — am liebsten in Brauers Heimatstadt.

Mit je zwei Wohn- und Campingwagen, sechs Packwagen, sechs Ponys und vier Ziegen zieht der "Zirkus Lamberti" durch die Lande. Eigentlich ist es mehr ein Variété, mit dem die sechsköpfige Familientruppe um Direktor Johann Zinnecker große und kleine Besucher unter der Zeltkuppel verzaubert. Ponys und Ziegen sind die "tierischen Zugnummern" , kleine Dressuren sind eingebaut in ein Programm, bei dem vor allem Johann Zinnecker (45), seine Frau Manuela (43) und die Kinder Darlene (12) und Leandro (9) sowie Jenny (23) mit akrobatischen Kunststücken glänzen. Jenny war es, in die sich der Freiburger Daniel Brauer vor zwei Jahren verliebt hat, daraufhin seinen Job als Großhandelskaufmann aufgab und sich dem Zirkus anschloss.
"Wir haben bislang Glück gehabt, dass wir bis in den November hinein spielen und unseren Lebensunterhalt verdienen, aber jetzt wird es irgendwann Winter und da suchen wir ein Quartier" , sagt Brauer. Ausreichend Platz um die Wagen abzustellen, vielleicht eine Scheune oder ein Stall für die Tiere, vor allem aber mit Anschlüssen an Strom und Wasser brauchen die Zirkusleute bis Ende Februar. "Wir bezahlen dafür auch", versichert Brauer. "Wir wollen nichts umsonst."  Seit drei Wochen ist der Zirkus in Wyhl am Kaiserstuhl, auf einem provisorischen Platz. Zur Wasserversorgung hat die Gemeinde einen Schlauch zu einem Privathaus legen lassen. "Ein Dauerzustand kann es nicht sein" , sagt Hauptamtsleiter Gerhard Seiter. Zum längeren Bleiben eignet sich der Platz nicht, vor allem nicht im Winter. Weil der Zirkus und seine Tiere einen ordentlichen Eindruck machen, ist Seiter selbst schon auf die Suche gegangen, auch er vergeblich. "Wir haben ein kleines Programm zusammengestellt und würden auch gerne vom Winterquartier aus Schulen oder ähnliche Einrichtungen besuchen und dort spielen" , sagt Daniel Brauer. Schließlich brauchen auch im Winter Menschen und Tiere Nahrung. "Am liebsten in oder nah an Freiburg" soll das Quartier liegen. Nicht zuletzt, weil Freundin Jenny ein Kind erwartet, das Ende Januar zur Welt kommen soll. Und der werdende Vater hätte es schon gerne, wenn Sohn oder Tochter so wie er Freiburger würde.
Hans-Henning Kiefer, 13.12.2006, Badische Zietung

Winterquartier für den "Zirkus Lamberti": Wer einen Platz mit Stall, Scheune oder Halle mit Wasser- und Stromanschluss bereitstellen kann, bitte beim Zirkus anrufen: 0162/88 95 944. www.zirkus-lamberti.de

 

Verein Milan plant ein generationenübergreifendes Wohnprojekt

"Wir wollen nicht zu zweit allein sein." So oder ähnlich klingt es, wenn die Mitglieder des vor zwei Jahren gegründeten Vereins "Milan" von ihrem Traum erzählen, den sie abgekürzt in den Vereinsnamen gepackt haben: "Miteinander leben, aktiv sein, Neues wagen" . Dieser Traum soll spätestens 2010 gebaute Wirklichkeit sein - in Form eines generationenübergreifenden Wohnprojektes im Stadtteil Rieselfeld.

"Wir wollen nicht nur wohnen. Und wir wollen kein Heim sein" , bringt Vereinsvorstand Eckard Lötzsch auf den Punkt, was die derzeit 23 Mitglieder (sechs Paare, elf Singles) zwischen 55 und 73 Jahren umtreibt. "Das Heimleben kenne ich in- und auswendig" , sekundiert ihm Heinz Martin. Wie seine 103-jährige Mutter will der Pensionär seinen Lebensabend jedenfalls nicht verbringen: in einer von einem gewinnorientierten Unternehmen betriebenen Seniorenresidenz, wo sie ein "Heidengeld" für ihre paar Quadratmeter zahle und sich nach den Vorgaben des Betriebs richten müsse.
Die "Milanesen" gehören der gehobenen Mittelschicht an und bringen aus ihren Berufen geballte Kompetenzen mit, die geradezu nach einem selbstbestimmten Leben im Alter verlangen: Mit dabei sind zum Beispiel ein Diplom-Ingenieur, Therapeuten, Lehrer, ein Dozent und eine Marketingleiterin. Und es dürfen gerne mehr werden: "Talente sammeln" wollen sie nicht nur unter weiteren Vereinsmitgliedern. Sie wollen sich auch öffnen für das Umfeld, in dem sie einmal leben werden. Dort wollen sie bleiben können bis zu ihrem Tod, auch im Falle der Pflegebedürftigkeit. Wobei die Pflege in einem solchen Fall durch einen ambulanten Pflegedienst, nicht durch die Vereinsmitglieder selbst geleistet würde. Aber "der Verein wird ein Auge darauf haben, ob die Pflege funktioniert" , sagt Lötzsch.

Für das geplante generationenübergreifende Wohn- und Nachbarschaftsprojekt mit etwa 25 Wohneinheiten sind 4,5 Millionen Euro veranschlagt. Es soll in Eigenregie gebaut und verwaltet werden. Neben der individuellen Wohnung für jeden Haushalt sind verschiedene Gemeinschaftsräume vorgesehen: eine Werkstatt, ein Raum der Stille, eine Bibliothek mit kulturellen Angeboten auch für die Quartiersbewohner. "Das Wohnprojekt ist der Wirtschaftsbetrieb des Vereins" , erklärt der Vorsitzende. Die künftigen Bewohner erwerben dem Konzept zufolge nämlich kein Eigentum, sondern werden zur Miete wohnen: "Wir wollen verhindern, dass die Vereinsidee durch Eigentumsfragen verfälscht wird." Schließlich solle es nicht allein um den individuellen Lebensabend der ersten Bewohnergeneration gehen, sondern um ein "zukunftsorientiertes Projekt" . Ein Kapitalgrundstock soll durch zinslose Darlehen der Mitglieder aufgebaut werden, die bei Ausscheiden oder Tod (an die Erben) zurückgezahlt und von den Nachrückenden ersetzt werden.
Die Initiatoren betreten mit ihren Plänen nach eigenen Angaben Neuland und müssen auch die Banken noch von neuen Finanzierungswegen überzeugen. Kredite an einen gemeinnützigen Verein gelten als eher ungewöhnlich. Als hilfreich empfände die Gruppe eine städtische Bürgschaft. Schließlich wollen sie mit ihrer Eigeninitiative dem drohenden Zusammenbruch der Sozialsysteme gegensteuern. Als Standort haben sie ein Grundstück im Rieselfeld in Aussicht, von dem allerdings nicht alle Mitglieder überzeugt sind. Neue Interessenten sind deshalb hochwillkommen, so dass möglicherweise mehrere Projekte in unterschiedlichen Quartieren entstehen können. "Vereinsmitglied werden kann jeder" , betonen die Initiatoren. Was sie nicht mögen: Menschen, die meinen, sich ins gemachte Nest setzen zu können. Erwartet wird, dass jeder sich nach seinen Möglichkeiten und Fähigkeiten einbringt. Und unter den potenziellen Bewohnerinnen und Bewohnern behält sich der Verein das Recht vor, die passenden auszuwählen. Denn: "Die Zusammensetzung muss stimmen."

Badische Zeitung Freiburg
Anita Rüffer, 8.11.2006 auf www.badische-zeitung.de

© Freiburg-Dreisamtal.de ,   Update 08.12.10