Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


 Infos zur Frauen-Seite ab März 2005
 im Breisgau, Hochschwarzwald, Oberrhein
 

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Blick vom Wittnauer Rebhüsli nach Süden über den Bettlerpfad zum Staufener Burgberg im Nebel sowie Ölberg (rechts)
 Blick vom Wittnauer Rebhüsli nach Süden über den Bettlerpfad zum Staufener Burgberg im Nebel sowie Ölberg (rechts)
 


Anzahl der Prostitutierten in Deutschland: Schätzungsweise 200.000 (BKA) und 400.000 (Hydra Berlin) - genaue Zahlen und Statistiken gibt es nicht!
Anzahl der Freier: 1,2 Millionen TÄGLICH.
Jahresumsatz der Branche: zwischen 6 und 15 Milliarden Euro. Steuereinnahmen 2 Mrd Euro

Im Stadtgebiet von Freiburg: 70 Etablissements (Clubs, Terminwohnungen, Kleinbordelle) mit ca 140 Prostituierten.
Entlang der Rheinschiene: 400 Prostituierte sind tätig, davon
85 Prozent aus Rumänien oder Bulgarien,
 

 

FKK-Palast Tullastrasse eröffnet: Kitsch-Puff in Ökobauweise

In Nachbarschaft zu Fast-Food-Restaurant, Schlachthof, Badenova und Autohaus eröffnet morgen nach 20-monatiger Umbauzeit im Industriegebiet Nord ein neues Bordell. Der "FKK-Palast" ist einer von zwei existierenden behördlich genehmigten Etablissements . Beschwerden gab es laut Stadtverwaltung bislang von einem Anwohner wegen der Gebäudegröße und eines Banners. Die Aid s-Hilfe hat an dem Bordell nichts auszusetzen, solange die Frauen medizinisch versorgt sind und ordentlich behandelt werden. "Wir wollen nicht die Moralapostel sein", sagt Stefan Zimmermann von der Aids-Hilfe Freiburg, die im Rahmen des Projekts "Pink" Prostituierte vor Ort mitbetreut. Auch seine Kollegin Jessica Gräber sagt, sie habe generell kein Problem mit Bordellen. "Ich habe nur den Wunsch, dass die Frauen, die dort arbeiten, über die Risiken informiert sind und Zugang zu medizinischer Versorgung haben."
Alles vom 13.10.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/kitsch-puff-in-oekobauweise--50528417.html

Freiburger Bordellkonzept

Das bisherige Bordellkonzept der Stadtverwaltung sah neben der Tulla- noch die Heinrich-von-Stephan- und die Wiesentalstraße als Standorte für jeweils ein Bordell vor, insgesamt wurden also drei Bordelle behördlich genehmigt. Da die Heinrich-von-Stephan-Straße im Zuge der Neugestaltung künftig als Standort wegfällt, überlegte man im Rathaus, ob ersatzweise in der Tullastraße im Industriegebiet Nord nicht noch ein Freudenhaus zugelassen werden sollte – oder alternativ die Flächenbegrenzung für Lorenz’ neuen Puff entfallen und die beantragte Größe (mehr als 500 Quadratmeter) genehmigt werden müsste. Auf diesen Vergleichsvorschlag ging FKK-Palast-Betreiber Lorenz ein, der Baustopp wurde aufgehoben. Sein Wunsch, das Airport-Restaurant am Flugplatz zu übernehmen, lehnte das Rathaus hingegen ab, da es dort kein Bordell haben wollte. Die Stadtverwaltung wird eine neue Bordellkonzeption erarbeiten, kündigt Rathaussprecherin Edith Lamersdorf an. Neben den beiden Bordellen gibt es noch 60 bis 80 Terminwohnungen – Privatwohnungen, in denen Prostituierte ihrer Arbeit nachgehen.
Alles vom 13.10.20111 auf http://www.badische-zeitung.de/freiburg/stadt-genehmigt-groesseres-bordell--50528399.html



 

P.I.N.K. - Ausstieg aus dem Milieu durch Freiburger Modellprojekt

Der Job ist gefährlich und für den Großteil der Frauen dazu noch wenig lukrativ. Trotzdem finden Prostituierte nur sehr schwer zurück in ein normales Leben samt beruflicher Neuorientierung. Eine vor kurzem ins Leben gerufene Beratungsstelle mit dem Namen P.I.N.K. bietet den Betroffenen nun Hilfe an.

Das Thema Prostitution sorgt in Freiburg alle paar Monate wieder für Diskussionen, wie zuletzt im Fall der Liebeswohnmobile entlang eines Fahrradwegs für Schulkinder. Fakt ist, dass die Freiburger Rotlicht-Szene in den vergangenen Jahren tendenziell größer geworden ist. Laut Kripo gibt es zirka 70 Etablissements, in denen rund 140 Prostituierte arbeiten. Laut inoffiziellen Quellen soll deren Zahl sogar gegen 200 gehen. Dazu kommt die Grauzone der Beschaffungsprostitution und des Menschenhandels. Die Beratungsstelle P.I.N.K. nimmt sich der Schicksale an, die hinter den Zahlen stecken.
Die vier Buchstaben stehen für Prostitution, Integration, Neustart und Know-how. Das Ziel des Modellprojekts - initiiert von der Bundesregierung, getragen vom Diakonischen Werk Freiburg - ist es, Frauen aus dem Millieu zum Ausstieg zurück in ein Leben in der Gesellschaft zu verhelfen. Dies geschieht vor allem durch einen neuen Job, weshalb auf diesem Feld eng mit der Freiburger ARGE kooperiert wird.
In der Praxis stecken hinter dieser Arbeit extrem schwierige und langwierige Prozesse. Die Hemmschwelle, sich nach außen hin zu öffnen, ist extrem groß. "Viele der Frauen haben eine multiple Problemlage", berichtet Beraterin Simone Heneka. "Es geht nicht nur einfach um einen Ausstieg. Da wird jedes Mal ein sehr individuelles Gesamtpaket geschnürt. Reißt an irgendeiner Stelle wieder etwas ein, ist die Gefahr, zurück ins Milieu zu kehren, sehr groß", weiß sie.
Die Realität mit der die Diplomsozialarbeiterin zu tun hat, ist eine bittere: Viele Frauen befinden sich in einer finanziellen Notlage, private Schulden sind einer der Gründe, warum verzweifelte Frauen diesen Weg wählen. Sind sie dann erstmal dort angelangt, fühlen sie sich oft einsam und gesellschaftlich isoliert. Zudem gibt es auch in Freiburg Zuhälter. Generell, so Simone Heneka, gebe es die Aussage, es sei alles schlimmer geworden. Scheinbar gibt es seit einiger Zeit vermehrt Auswärtige, die den Freiburger Markt als zusätzliches lukratives Standbein entdeckt haben.
Und dann gibt es noch ein anderes Thema, das nachdenklich stimmen muss: Ungeschützter käuflicher Sex ist mittlerweile eher wieder die Regel als die Ausnahme. Was sich auch unzweideutig aus den Anzeigen herauslesen lässt: "Tabulos", heißt das dann. Ein Freier weiß, dass dies "ohne Gummi" bedeutet. Die Nachfrage regelt das Geschäft. "Warum fragt ein Mann das nach, in einer Zeit, in der man weiß, dass sexuell übertragbare Krankheiten kein Ammenmärchen sind?", fragt Heneka.
Simone Heneka muss viel psychologische Aufbauarbeit leisten. Oft geht es zusätzlich auch um die Vermittlung zu weiteren Beratungsstellen, wie etwa einer Schuldnerberatung, aber auch zu einer psychotherapeutischen Behandlung. Für Simone Heneka ist klar, dass ihre Arbeit nicht damit beendet ist, wenn eine Frau wieder eine Stelle im ersten Arbeitsmarkt bekommen hat. Sie will helfen, die Dinge wieder ins Lot zu bringen.
Wie groß die Chance ist, dauerhaft aus dem Milieu herauszukommen, lässt sich vom jetzigen Standpunkt aus nicht beziffern. Genau diese Frage wird das Freiburger Modellprojekt P.I.N.K. in den kommenden Jahren beantworten helfen.
Sven Meyer, 5.11.2010, www.freiburger-wochenbericht.de

Guter Artikel von Petra Kistler vom 29.11.2010:
http://www.badische-zeitung.de/liebe-familie/k-ein-beruf-wie-jeder-andere--38252469.html

P.I.N.K. Freiburg
Tel 0761/21 6 99 1 8, www.pink-baden.de


 

Projekt FREIJA in Freiburg, Kehl und Weil

Seit knapp drei Jahren gibt es das Projekt Freija, das Zwangsprostituierten in Südbaden beim Ausstieg aus dem Milieu hilft. Die Finanzierung ist für ein weiteres Jahr gesichert – am Standort Weil am Rhein aber soll es nur noch eine Notfallberatung geben.

Sie möchten nicht mehr mit Namen genannt werden, denn in den vergangenen drei Jahren gab es auch für die Mitarbeiterinnen von Freija Situationen, in denen sie bedroht wurden. Seit Juni 2006 gibt es das Projekt, das Zwangsprostituierten beim Ausstieg hilft – und sich selbst besser zu schützen ist eine Erfahrung, die die drei Beraterinnen in dieser Zeit gemacht haben. Immer mehr Frauenwenden sich an die Ansprechpartnerinnen von Freija in Kehl, Kirchzarten/Freiburg und Weil am Rhein. Im vergangenen Jahr wurden 19 Frauen betreut. „Die Zahl steigt stetig mit zunehmendem Bekanntheitsgrad", sagt eine Beraterin. Umso erfreulicher ist es, dass das zunächst bis Mai 2009 befristete Projekt, das bislang von der Diakonie und „Aktion Mensch" finanziert wurde, zumindest für ein weiteres Jahr gesichert ist. Ab dem1. Juni bezahlen das Land und die Diakonie. Außerdem gibt es – dank einer fraktionsübergreifenden Initiative der Frauen im Landtag – einen Fonds in Höhe von 100000 Euro, mit dem die Beratungsstellen in Baden-Württemberg schnell und unbürokratisch helfen können. „Wir hoffen auf eine langfristige Finanzierung", sagt die Beraterin.
In Weil an Rhein soll jedoch die Arbeit ab Juli anders eingeteilt werden: „Wir sehen nicht den Umfang der Beratungsanfragen als so groß an, dass wir mit dem bisherigen Mitarbeiterumfang in der Arbeit verbleiben müssen", teil der Leiter der Diakonie im Kreis, Michael Schmitt-Mittermeier, mit: „Durch Umverteilung von Arbeitskraft  werden wir auch weiterhin für die betroffenen Frauen eine Anlaufstelle bleiben und in Notfällen Beratung bieten. Die Querschnittsaufgaben und die Pflege des Netzwerkes wird von der Beratungsstelle in Freiburg weiterbetrieben werden." Das Diakonische Werk Lörrach sei auch weiterhin ein Knoten im Netzwerk Freija. Vernetzt zu sein, das ist wichtig für die Mitarbeiterinnen, um überhaupt den Kontakt zu betroffenen Frauen herstellen zu können. In Kehl/Straßburg, berichtet die Beraterin, sei es über den Straßenstrich noch am einfachsten. „Wir versuchen auch, über Prostituierte an Zwangsprostituierte heranzukommen", sagt sie. In Freiburg und Weil entsteht ein Großteil der Kontakte über die Kooperation mit anderen Beratungsstellen, Kliniken, Kirchengemeinden und ähnliche Institutionen. Zukünftig soll auch in Bars und Bordellen informiert werden – auf der Schiene der Gesundheitsprävention. So es Bordelle gibt: In Weil am Rhein etwa ist Prostitution verboten. Es gibt natürlich dennoch Prostituierte – aber versteckt und daher noch schwerer zu erreichen. Einweiteres Problem sind Terminwohnungen, wo die Frauen oft wechseln. „Zwangsprostituierte werden häufig von Wohnung zu Wohnung gekarrt", sagt die Beraterin. Es gebe nicht die typische Zwangsprostituierte, denn Zwang hat viele Gesichter: „Das geht von hohen Schulden über Drogensucht bis hin zu Frauen, die regelrecht gehandelt werden." Die Fälle seien oft diffus, die Beraterinnen versuchen zunächst, die Frauen sicher unterzubringen, damit sie sich mit der rechtlichen Situation in Ruhe auseinandersetzen können. Viele Frauen wollen ihre Peiniger nicht anzeigen, weil sie zu eingeschüchtert sind oder der Polizei nicht trauen. Die kann aber nur handeln, wenn die Frauen zu einer Aussage bereit sind. Und ohne Anzeige sind für Frauen aus Nicht-EU-Staaten die Chancen noch geringer, in Deutschland bleiben zu dürfen. Sie müssen einen Asylantrag stellen – der trotz des erduldeten Schicksals nicht immer angenommen wird. „Ihnen bleibt oft nur die Illegalität", sagt die Beraterin. Für Frauen aus Deutschland oder EU-Staaten sieht die Zukunft ebenfalls selten rosig aus: Deutsche Frauen haben aufgrund ihrer Vita, eventuell ihrer Drogensucht kaum eine Aussicht auf dem Arbeitsmarkt. Frauen aus EU-Beitrittsländern können noch nicht einmal Hartz IV beantragen. „Das ist für uns und die Frauen oft sehr frustrierend." Infos für Freier im Internet: www.frauenheld-sein.de

Kathrin Ganter, 29.3.2009, www.der-sonntag.de

 

Terminwohnungen sorgen in Freiburg immer öfter für Ärger

Reihenhäuser im Stil der 70er Jahre, eine schmale Straße, links und rechts parkende Autos. Ein normales Wohngebiet in Haslach, zu dem auch das Eckhaus am Spitalfeldweg gehört. Von Zeit zu Zeit herrscht hier ein ständiges Kommen und Gehen. Denn von den insgesamt sieben Wohnungen gelten vier als sogenannte Terminwohnungen: Prostituierte gehen hier ihrer Arbeit nach. Zum Leidwesen der übrigen drei Mieter. Eine Familie mit Kindern ist dabei auszuziehen. "Wir halten das bald nicht mehr aus" , sagt einer der Mieter, der nicht namentlich genannt werden will. Er lebt seit vielen Jahren mit seiner Frau in einer der Wohnungen. Hinter den Mauern des Mehrfamilienhauses empfangen in jüngster Zeit in unregelmäßigen Abständen Prostituierte ihre Freier. In einschlägigen Seiten des Internet kursiert die Adresse als "Reich der Amazonen" . "Wir fühlen uns allein gelassen" , sagt der Mieter, der sichtlich genervt ist. "Wir haben an einem Tag in drei Stunden 34 Freier gezählt, ständig schlagen Türen, man kommt nicht zur Ruhe." Anrufe und Briefwechsel mit der Hausverwaltung brachten außer einem Angebot, gegen Bares auszuziehen, nichts. "Auch die Polizei kann offenbar nichts tun." Ein Eindruck, den Hauptkommissar Paul Schneider von der Kriminalinspektion II bestätigt. "Die Gesetzeslage ist klar, Prostitution als solche ist nicht strafbar." Einschreiten kann die Polizei nur, wenn Strafbares geschieht, wenn der Verdacht besteht, die zumeist ausländischen Frauen würden sich illegal in Deutschland aufhalten oder wenn es Hinweise auf Menschenhandel gibt. Termine vereinbaren Prostituierte und Freier am Telefon, im Internet kursieren Listen von insgesamt rund 80 solcher Adressen in Freiburg. "So viele sind es nicht" , sagt Kripomann Schneider. Da gebe es einen ständigen Wechsel der Wohnungen. Rund 150 Frauen gehen in Freiburg ständig dem ältesten Gewerbe der Welt nach. Und sie wechseln häufig den Standort: heute Freiburg, morgen Kassel, übermorgen Bonn. Eine Terminwohnung ist kein Bordell: Das Recht unterscheidet hier genau, auch wenn die Grenzen fließend sind. Ein Bordell gilt als Gewerbebetrieb, in dem Prostituierte einen Arbeitsplatz haben, in dem sie aber nicht wohnen. Und in der eigenen Wohnung kann jede und jeder mehr oder weniger tun, was ihm oder ihr gefällt. Was also tun, wenn im eigenen Haus plötzlich eine solche Terminwohnung eingerichtet wird? Prostitution in Wohnungen ist ein Problem, das auch den Eigentümerverband "Haus und Grund" zunehmend beschäftigt. "In jüngster Zeit hatten wir zwei Fälle", sagt Geschäftsführer Manfred Harner. Geht es um Eigentumswohnungen, kann die Mehrheit der Eigentümer gerichtlich ein Verbot der Nutzung als Terminwohnung durchsetzen. So geschehen in einem Fall. Und auch Mieter sind nicht schutzlos, wenn neben, unter oder über den eigenen vier Wänden eine Terminwohnung entstanden ist. "Gemietet werden ja nicht nur die eigenen vier Wände, sondern auch Teile des Hauses. Über eine Klage auf Unterlassung gegenüber dem Verwalter der Wohnungen wird häufig erreicht, dass die Damen von selbst ausziehen", so Harner. "Die Stadt kann nur einschreiten, wenn die öffentliche Ruhe und Sicherheit gefährdet ist" , sagt die städtische Pressesprecherin Petra Zinthäfner. Und da ist der Nachweis schwierig: Als Eltern und Schulleitung der Angell-Schulen im April über ein Rotlicht-Etablissement im nahe gelegenen Mattenweg klagten, leitete die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wegen jugendgefährdender Prostitution ein. Doch Ende April wurde das Verfahren eingestellt. Begründung: Es sei von außen nicht erkennbar, dass in dem Anwesen der Prostitution nachgegangen wird. Zwar gibt es eine städtische Bordellkonzeption, die festlegt, wo Bordelle eingerichtet werden dürfen, Terminwohnungen jedoch fallen nicht darunter. Und ob mit einer Sperrbezirksregelung, die vorschreibt, wo der Prostitution nicht nachgegangen werden darf, dem Problem begegnet werden kann, darüber streiten sich die Juristen. Bleibt am Ende nur der Rat eines kriminalpolizeilichen Praktikers: "Am besten ist es, die Freier offensiv anzusprechen. Wenn die ausbleiben, verschwinden auch die Damen."

Das Wohnen und die Lust - Kommentar Münstereck 
Ärger gibt’s in jedem Haus: Wenn der Nachbar in der Mittagszeit musiziert, das Pärchen oben nachts die Waschmaschine laufen lässt. Wenn jedoch in einer solchen, ganz normalen Wohnung, der Prostitution nachgegangen wird, dann kommen noch ganz andere Probleme für die übrigen Bewohner dazu: Parkplatzsuchverkehr der Freier, Türenschlagen, Unbekannte, die ums Haus und an der Hauswand entlang schleichen, weil sie bei ihrem Besuch nicht erkannt werden möchten. Was in einem Gewerbe- oder Mischgebiet noch angehen mag, in einem Wohngebiet ist es nicht tolerierbar. Vermieter machen den schnellen Euro, Unbeteiligte leiden. Dabei geht es nicht einmal um Moral, Prostitution hat ihre Daseinsberechtigung. Was aber stört, ist die Doppelmoral. Straßenprostitution ist nur außerhalb des Sperrbezirks erlaubt, für richtige Bordelle wurde gar eine eigene Konzeption entwickelt. Ansonsten, so hat es den Anschein, wird das Problem verharmlost. Wenn schon das Strafrecht nicht greift, dann müssen Städte und Gemeinden zum Schutz aller ihrer Bürger handeln. Baden-Württembergs Verwaltungsgerichtshof hat schon 1996 die Linie vorgegeben: Wohnungsprostitution ist im Wohngebiet bauplanungsrechtlich unzulässig — Zeit, auch in Freiburg diesen Grundsatz umzusetzen.


Hans-Henning Kiefer , 22.8.2008, BZ

Es klingt wie Hohn und Spott - Terminwohnungen
Zu Terminwohnungen in Wohnvierteln ("Das Reich der Amazonen nebenan" , BZ vom 22. August)
Für mich und sicher auch für meine Nachbarn klingt es wie Hohn und Spott, wenn wir lesen müssen, dass unser Oberbürgermeister den Stadtteil Vauban als Beispiel für nachhaltige Stadtentwicklung in China präsentiert. In unserem Stadtteil Haslach-Haid, in dem man bisher gut leben konnte, obwohl die Stadt noch nie viel in diesen Stadtteil investiert hat, ist von Nachhaltigkeit nichts zu merken. Hier nimmt die Stadt es hin, dass dubiose Baufirmen Häuser kaufen, zu Bordellen umfunktionieren, ehemals ruhige Spielstraßen zum Rotlichtmilieu verkommen und die Familien, die hier leben, verunsichert und verängstigt werden. Die meisten von uns zahlen Steuern genau wie die Bürger im Stadtteil Vauban und Rieselfeld und könnten doch von unserer Stadt erwarten, dass sie bestehende Gesetze so umsetzt, dass unsere Lebensqualität wenigstens erhalten bleibt und unsere Sicherheit gewährleistet ist. Vielleicht könnten sich die Gemeinderäte und die zuständigen Bürgermeister mal vor Ort ein Bild machen. Dann könnten sie sehen, welche unzumutbaren Zustände hier entstanden sind.
BZ-Leserbrief vom 23.9.2008 von Christa Hildebrand, Freiburg

Lichtblick im Schattengewerbe: Integrationspreis für Compagna

Basler Integrationspreis für Compagna, die unter anderem binationale Paare und ausländische Frauen im Sexgewerbe beraten

Der Verein Compagna hat gestern Abend den Basler Preis für Integration erhalten. Damit wurde besonders das Engagement der Einrichtung für binationale Paare und Familien sowie für Immigrantinnen im Sexgewerbe gewürdigt. Der mit umgerechnet 9000 Euro dotierte Preis wurde zum zehnten Mal von der katholischen Kirche, der evangelisch-reformierten Kirche, der Firma Novartis sowie der Christoph Merian Stiftung ausgelobt. Als im Jahr 1882 die Gotthardbahn eröffnet wird, eröffnet sich für viele Mädchen und junge Frauen vom Lande die Möglichkeit, nach Basel zu fahren, um dort Arbeit zu suchen. Im selben Jahr wird in Basel der Verein "Freundinnen junger Mädchen" ins Leben gerufen, zur "Sozialfürsorge für junge Frauen, ungeachtet ihrer Nationalität und Religion" . Er dient als erste Anlaufs- und Beratungsstelle und hat das Ziel zu verhindern, dass die jungen Frauen von Arbeitgebern ausgenutzt oder von Mädchenhändlern zur Prostitution gezwungen werden. 1890 eröffnet der Verein am Steinengraben das erste Mädchenpensionat, später eine Stellenvermittlung sowie ein Stift für ältere Damen. Im Zweiten Weltkrieg nimmt der Verein jüdische Emigrantinnen in einem Haus an der Hammerstraße auf. Im Laufe der Zeit passt der Verein seine Hilfsangebote immer wieder den Gegebenheiten an. So wird in allen großen Bahnhöfen der Schweiz die SOS Bahnhofshilfe eingerichtet, die Reisende betreut, die auf Hilfe angewiesen oder in Schwierigkeiten sind. Im Jahr 1970 entsteht die Beratungsstelle Ehen mit Orientalen, die später in Beratungsstelle für binationale Paare umbenannt wird. Sie gibt Ratschläge zu juristischen und interkulturellen Problemen, hilft bei Einbürgerungsfragen und gibt psychosoziale Hilfe. Auch beim Religionswechsel, bei Trennung oder Scheidung dient sie als Anlaufstelle. Die Beratungsstelle befindet sich im vereinseigenen Hotel Steinenschanze, das 1993 an Stelle des Mädchenpensionats im Steinengraben entstanden ist. Es ist die Haupteinnahmequelle des Vereins, der sich sonst über Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert und keine öffentlichen Zuschüsse erhält. Angesichts der Tatsache, dass mittlerweile bei jeder zweiten in der Schweiz geschlossenen Ehe ein Ehepartner aus dem Ausland stammt, kommt der Beratungsstelle für binationale Paare eine immer größere Aufgabe zu, befand Max Schwank im Rahmen der Preisverleihung. Er ist Präsident von Compagna — so heißt der Verein "Freundinnen junger Mädchen" seit 1999. Compagna ist mittlerweile eine gesamtschweizerische Organisation mit kantonalen Sektionen.

2001 ruft Compagna Basel das Projekt Aliena ins Leben, eine Beratungsstelle für Frauen im Sexgewerbe. 1110-mal haben Mitarbeiterinnen in Bars, Salons, Cabarets und auf der Straße Frauen aus dem Sexgewerbe angesprochen. In 600 Einzelgesprächen in der Beratungsstelle in der Webergasse versuchten sie zu helfen, wenn es um Gewalt, Probleme mit Drogen und Alkohol, Rechtshilfe oder den Ausstieg aus der Sexarbeit ging. Die Mitarbeiterinnen geben Tipps, vermitteln weiter, bieten Deutschkurse, einen Mittagstisch und Ausstiegshilfen. 80 Prozent der Frauen, die den Treffpunkt besuchen, stammen aus Afrika oder Lateinamerika. Die Arbeit von Compagna, speziell die Beratungsstelle für binationale Paare sowie Aliena, haben die Jury des Basler Integrationspreises so sehr überzeugt, dass sie ihnen den diesjährigen, mit umgerechnet 9000 Euro dotierten Preis zugesprochen haben. "Der Verein hat ein sehr feines Gespür dafür, wo sich die Probleme der Zeit ergeben" , begründete Jurypräsident Pfarrer Lukas Kundert die Entscheidung. Zum zehnten Mal wurde gestern Abend der Basler Preis für Integration vergeben. Er wurde 1999 von der Katholischen Kirche, der evangelisch-reformierten Kirche, der Firma Novartis sowie der Christoph Merian Stiftung. Preisträger war neben Einzelpersonen und multikulturellen Einrichtungen auch schon der Fußballverband Nordwestschweiz, der die ehrenamtliche Stelle eines Integrationsbeauftragten geschaffen hat.
Michael Reich, 19.8.20008, www.badische-zeitung.de

www.compagna.ch

 

 

Menschenhandel - "weiße Sklaverei" fern jeder Moral 

 
Artikel 4: "Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden; Sklaverei und Sklavenhandel sind in allen ihren Formen verboten" aus: "Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte", Paris 1948

Menschenrechte stehen jedem allein aufgrund seines Menschseins und unabhängig von irgendeiner Leistung zu. Das uneingeschränkte Verbot von Sklaverei und Zwangsarbeit ist ein klassisches Freiheitsrecht — das aber längst nicht lückenlos verwirklicht ist. Menschenhandel, Zwangsprostitution und Kinderarbeit sind moderne Formen. Der weitaus größte Teil der Opfer ist weiblich. Aus schierer Not geraten Männer, noch häufiger aber Frauen in Situationen, die der überwunden geglaubten Sklaverei sehr nahe kommen. Internationale Regelwerke definierten bereits 1904 den Menschenhandel als "weißen Sklavenhandel für unmoralische Zwecke". Von Menschenhandel betroffene Frauen brauchen Schutz. So muss Opfern aus humanitären Gründen ein Aufenthaltsrecht und Zeugenschutz gewährt werden. Auf EU-Ebene hat die Caritas das Schutznetz "Coatnet" gegründet, das die Arbeit gegen Menschenhandel vernetzt. Sexuelle Ausbeutung ist nur ein Teilbereich. Man muss gegenüber der Nachfrage nach billigen Dienstleistungen in Haushalt und Pflege aufmerksam sein. Handel mit Frauen ist ein globales Thema — Deutschland ist dabei Ziel- und Transitland. Helfen können Gesetze zum Schutz von Migrantinnen und Bemühungen, sie wirtschaftlich und sozial zu stärken. Auch Kinder werden in Teilen der Welt wie Sklaven ausgebeutet. Weltweit sind nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation rund 250 Millionen Kinder gezwungen, zum Einkommen der Familien beizutragen. Nach Schätzungen der UNO werden jährlich bis zu zwei Millionen Kinder zu Zwangsarbeit verpflichtet. Die Opfer werden von ihren bettelarmen Eltern an Menschenhändler verkauft, die sie als Arbeiter, Bettler, Prostituierte, Organspender vermarkten. Auch die Zahl der Kindersoldaten ist nach wie vor hoch. Immer mehr Frauen wagen es, für ihre Rechte zu kämpfen. Ein Beispiel ist die Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi aus dem Iran. Bis zur Gleichstellung aber ist es noch ein weiter Weg.
Gudrun Schemel, Geschäftsführerin des Caritas-Verbandes Lörrach, 10.6.2008

 

Proteste gegen Dienstleistung auf Parkplatz am Zubringer Freiburg-Süd

Proteste gegen Prostituierte am Zubringer-Süd mehren sich, doch ein Verstoß gegen das Freiburger Bordellkonzept liegt nicht vor

.... Als Gewerbe anerkannt ist Prostitution nicht. Deshalb benötigen die Frauen auch keine Genehmigung für ihre Tätigkeit. Trotzdem müssen sie ihre Einkünfte wie jeder andere Arbeitnehmer auch versteuern. Da es in der Vergangenheit nie Probleme mit den Prostituierten gab, toleriert die Stadtverwaltung die Wohnmobile. Auch die Polizei ist nie gegen die Frauen vorgegangen. Seitdem sich aber in letzter Zeit Beschwerden häufen — Fahrradfahrer fühlen sich belästigt, Eltern wollen ihren Kindern den Anblick nicht zumuten — , hat der zuständige Polizeiposten im Stadtteil St. Georgen die Marschrichtung herausgegeben, die Prostituierten zu verwarnen. Denn: "Laut Straßenverkehrsordnung bieten sie verbotswidrig Leistungen auf der Straße an" , erklärt Gabriel Winterer, Leiter des Polizeireviers Süd. Das kostet 25 Euro Strafe. Die Polizei hofft, dass die Verwarnungen langfristig Wirkung zeigen. Gegen das Freiburger Bordellkonzept verstoßen die Prostituierten nicht: Es sieht zwar nur drei offizielle Bordell-Standorte in der Tullastraße, der Wiesentalstraße und der Heinrich-von-Stephan-Straße vor. Das Konzept gilt aber nicht für Terminwohnungen oder Massagesalons — und eben auch nicht für die Wohnmobile.
Info: Wie viele Prostituierte es in Freiburg gibt, weiß niemand ganz genau. Die Polizei schätzt, dass es etwa 40 bis 50 Ein- bis Fünfzimmerwohnungen gibt, in denen Frauen ihre Dienste anbieten. Das summiert sich zu 120 bis 150 Prostituierten. Hinzu kommen Frauen, die in Hotels oder direkt beim Kunden arbeiten. Ihre Zahl ist unbekannt. Die Terminwohnungen verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet, auch in den Ortschaften. Schwerpunkte gibt es nicht. In einem Sperrbezirk in der direkten Kernstadt ist Straßenprostitution verboten, Terminwohnungen sind aber auch hier erlaubt.
Kompletten Beitrag vom 22.3.2007 bitte auf www.badische-zeitung.de lesen

Blick vom Autobahnzubringer FR-Süd nach Osten zum Schönberg am 22.3.2007 Blick vom Autobahnzubringer FR-Süd nach Osten zum Schönberg am 22.3.2007


 

 

 

Donaueschingerinnen informieren sich über Frauenhandel und Zwangsprostitution

Frauenhandel und Zwangsprostitution sind immer noch Tabuthemen. 40 Donaueschinger Frauen setzten sich darum auch gestern am Weltfrauentag beim ökumenischen Frauenfrühstück im Gemeindehaus am Irmapark mit diesem brisanten Thema auseinander. Die Ausführungen von Ingrid Krumm, Sozialarbeiterin und Mitarbeiterin von Solwodi, der sich der Arbeit für Frauen in Not verschrieb, lösten Empörung aus und die Überlegung, dass man die Donaueschinger Rotlichtszene genauer in den Blick nehmen sollte.

Armut, Unwissenheit und die Hoffnung auf Erwerbsarbeit sind die Gründe, aus denen vielfach noch nicht einmal volljährige Frauen auf die Versprechungen von Frauenhändlern hereinfallen. In Deutschland angekommen, werden sie in Bordells und Privatwohnungen zur Prostitution gezwungen. Die Angst vor Abschiebung verhindert, dass sie zur Polizei gehen und in Prozessen aussagen. Im ländlichen Raum, wo man es nicht erwartet und vielleicht auch nicht so genau hin sieht, blühe das Geschäft, erklärte die Referentin. Bordelle würden als Wellness-Oasen getarnt, in denen für 60 Euro bis zum Bademantel alles inklusive ist.

"60 Prozent der deutschen Männer aus allen Schichten" , so Krumm, "nehmen Prostituiertendienste in Anspruch. Und vielen von ihnen ist es offensichtlich egal, ob die Frauen, vielfach noch Kinder, das freiwillig und in Freiheit, oder gezwungenermaßen machen." Seit 2001 kann frau in Deutschland der Prostitution nachgehen wie jedem anderen Beruf auch, mit Steuererklärung und Sozialversicherung. Das sollte vor allem der Diskriminierung entgegenwirken. Die Verfolgung von Frauenhandel und Zwangsprostitution aber macht das schwieriger. In der Diskussion ging es um lokale Bezüge. Gemeinderätin Sigrid Zwetschke verwies auf die relativ vielen "hier registrierten Frauen" . Die Konzentration von Soldaten befördere bekanntermaßen die Prostitution. Und auch in Donaueschingen gibt es eine Kaserne. Zustimmung gab es für die Anregung, die lokale Szene in den Blick zu nehmen und mit Polizei und Kommunalverwaltung darüber ins Gespräch zu kommen. "Das wird die Situation für Frauenhandel und Zwangsprostitution hier vielleicht etwas schwieriger machen" , hofft Pfarrerin Enke-Kupffer.

Der Solwodi-Verein, 1985 von Lea Ackermann gegründet, versucht über Beratung und Schutzhäuser Frauen Wege aus der Prostitution zu zeigen. Die Donaueschinger Frauen, von Terre des Hommes, Selbsthilfegruppen, der Katholischen Frauengemeinschaft, Alleinerziehende, Weltladenfrauen, Seniorenrat, Suppenküchenteam und Spatzennest, spendeten für diese Arbeit 553 Euro.
ewk, 21.3.2007, www.badische-zeitung.de

 

FreiJa - Warum ist diese Arbeit gegen Prostitution notwendig?

Das Selbstverständnis der Kirchen ist es da zu sein, wo Menschen in Not sind, weil sie wie Ware gehandelt, ausgebeutet und in Gewaltstrukturen gehandelt werden. Prostitution ist in Deutschland ein legales Gewerbe, solange es freiwillig ausgeübt wird. Wird eine Frau jedoch unter Anwendung von Gewalt zur Ausübung der Prostitution gezwungen und ausgebeutet oder am Ausstieg gehindert, so handelt es sich um Zwangsprostitution, bzw. Menschenhandel, der unter Strafe gestellt ist. Menschenhandel und Zwangsprostitution sind Phänomene, die besonders in Grenzregionen anzutreffen sind. Im  Südbadischen Raum ermöglichen die Grenzen zu Frankreich und der Schweiz ein florierendes Geschäft mit sexuellen Dienstleistungen und in diesem Kontext auch das Geschäft mit der Zwangsprostitution und dem Menschenhandel. Unterschiedliche Zuständigkeiten, Infrastrukturen und Gesetze der Grenzregionen erleichtern es den Schleusern und Zuhältern, Frauen zu handeln, zur Prostitution zu zwingen und auszubeuten. Für die Betroffenen, die als Arbeits- und Sex oder Heiratsmigrantinnen nach Westeuropa gekommen sind, bedeuten die verschiedenen Sprach- und Sozialsysteme eine große Unsicherheit, die den Ausstieg erschweren. Zuhälter und Schleuser halten die Frauen in Abhängigkeit, indem sie sie mit der Bedrohung ihrer Familien einschüchtern, ihnen falsche Versprechungen machen und ihre Unkenntnis der deutschen Sprache und Verhältnisse ausnutzen, um ihnen Angst zu machen. Hilfe und Unterstützung für die Opfer darf nicht an den Grenzen enden. Im Bereich der badischen Landeskirche ist mit dem Projekt FreiJa ein Beratungs- und Unterstützungsangebot für die Opfer von Zwangsprostitution und Menschenhandel entstanden, das grenzüberschreitend mit Französischen und Schweizerischen Hilfsorganisationen und Behörden kooperiert und den Bedarf in der ländlichen Region abdeckt. 

Was wir bieten: Wir bieten kostenlose Beratung und Unterstützung, bei der die Bedürfnisse der Betroffenen im Mittelpunkt stehen Wir bauen grenzüberschreitende Netzwerke auf.
Wir leisten Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit
24.6.2006, www.diakonie-weil.de

 

Coatnet.org - Schutznetz gegen Prostitution und Frauenhandel

Prostitution:
"Prostitution ist in Deutschland weder verboten noch illegal und wird vor allen Dingen nicht bestraft. Allerdings ist es fast unmöglich, eine Arbeitserlaubnis als selbständige Prostituierte zu bekommen. Das deutsche Recht betrachtet Prostitution als "unanständiges" Geschäft, das sich zudem zu einem unzulässigen Beruf entwickelt. Migrantinnen, die entweder als Touristinnen oder Au-pairs nach Deutschland einreisen oder gar keinen rechtlichen Status haben und als Prostituierte arbeiten, verletzen die Arbeitsvorschriften aus dem Ausländergesetz. Ihr Status wird dadurch illegal - sofern er nicht bei der Einreise sowieso schon illegal war - was eine gesetzliche Grundlage für die Ausweisung darstellt.
Das Arbeiten ohne eine geeignete Arbeitserlaubnis ist illegal und kann wie ein Verbrechen bestraft werden! (§§ 92 ff. Ausländergesetz)."

Osteuropa:
"Eine beträchtliche Anzahl von gehandelten Frauen, die nach Deutschland kommen, stammen aus der Ukraine, aus Bulgarien, Russland, Weißrussland, Litauen und Rumänien. Viele davon sind alleinstehende Frauen, die das wirtschaftliche Überleben ihrer Familien sichern wollen. Einige Frauen haben schon in ihren Heimatländern als Prostituierte gearbeitet."
http://www.coatnet.org/de/17889.asp

Frauen werden zu Produkten:
"Betrachtet man die Produkte, die der Moloch Prostitution braucht und verschlingt, so ist eine erschreckend hohe Anzahl von Mädchen aus östlichen Ländern zu bemerken, die in der ganzen Welt, sogar in japanischen Bordellen, zu Produkten der Prostitution werden und ihr somit zum Opfer fallen. Dies liegt meist in der wirtschaftlichen Not der russischen, galizischen und rumänischen Bevölkerung begründet. Dass das wirtschaftliche Elend in dieser Sache eine Hauptrolle spielt, steht außer Frage. Die geistige Notlage scheint jedoch (…) eine viel größere und und unendlich fatalere zu sein. Die Missachtung der Menschenrechte von Frauen, die in dieser Doppelmoral zu finden ist, reduziert sie zu reinen Produkten."

Wer Hilfe braucht (auch anonym): "Ich brauche Hilfe" anklicken und Mail senden
www.coatnet.org/de

For help, please click on "I need help" and send us an email
www.coatnet.org/en/17759.asp

 

FreiJa - Aktiv gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel

Das Projekt „FreiJa - Aktiv gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel“ berät und unterstützt Mädchen und Frauen, die zur Prostitution gezwungen oder darin ausgebeutet werden, sowie Frauen, die als Heiratsmigrantinnen nach Deutschland gekommen sind und hier Gewaltstrukturen ausgesetzt sind. Seit dem 1. Juni 2006 hat das Diakonische Werk im südbadischen Raum drei Beratungsstellen in Kehl, Kirchzarten und Weil am Rhein aufgebaut. Gefördert wird das Projekt von Aktion Mensch.

FreiJa, Diakonisches Werk der Ev. Kirchenbezirke im Landkreis Lörrach
www.diakonie-weil.de
Kehl Tel 07851/72244
Freiburg - Kirchzarten Tel 07661/938421
Weil am Rhein Tel 07621/974210

Spendenkonto: Stichwort "Menschenhandel", Konto- Nr. 0105020433, BLZ 660 608 00, Evangelische Kreditgenossenschaft Karlsruhe

Frauenheld - Infos für Freier:
www.frauenheld-sein.de

Projekt FREIJA in Freiburg, Kehl und Weil >Prostitution (1.4.2009)
Projekt FreiJa gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution >Frauen2 (20.11.2007)

FreiJa - Warum ist diese Arbeit gegen Prostitution notwendig? (24.6.2006)


 

SOLWODI - Solidarity with women in distress

Seit August 1985 existiert die Initiative Solidarität mit Frauen in Not. Das erste Engagement erfolgte in Kenia, um Frauen Wege aus der Prostitution und neue Zukunftsperspektiven zu ermöglichen. Als die Gründerin Sr. Dr. Lea Ackermann im August 1988 nach Deutschland übersiedelte, wurde eine weitere Initiative der „Solidarität mit Frauen in Not“ gegründet. Die Frauenorganisation unterhält in Deutschland verschiedene Anlaufstellen für Migrantinnen, die in Not geraten sind, weil sie durch falsche Versprechungen, Anwerbungen oder durch Heirats- und Menschenhandel in unser Land geholt wurden. Die meisten der ratsuchenden Frauen haben schwere Gewalterfahrungen hinter sich und befinden sich häufig in psychischen, sozialen und finanziellen Notlagen

SOLWODI Deutschland e.V.
Solidarity with women in distress - Solidarität mit Frauen in Not
Propsteistraße 2, 56154 Boppard-Hirzenach, Tel 06741/22 32
E-Mail: info@solwodi.de
www.solwodi.de

 

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