Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Diakonie 
im Breisgau und Hochschwarzwald
  

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Tele-Blick vom Brosihof nach Südwesten über Schweighöfe und Spirzen zu Dreisamtal, Rheintal und Vogesen am 19.12.2007
Tele-Blick vom Brosihof nach Südwesten über Schweighöfe, Spirzen und Dreisamtal (links) zum Rheintal im dichten Nebel und den Vogesen am 19.12.2007


"Kein Mensch weiß, dass in Deutschland die Caritas und die Diakonie die größten Unternehmer sind,
nicht aber Mercedes oder die Bahn AG.
Und gerade dort spielt das Ehrenamt eine große Rolle"  Lothar Späth, 15.7.2011

 

 

Blick vom Kamelberg nach Osten zu Hinterwaldkopf (rechts) und Kirchzarten mehr

 

Diakonie Baden

www.diakonie.de , www.diakonie-baden.de
Andreas Harder harder.dwnetwork@t-online.de

Diakonischen Werk Kirchzarten, Tel 07661/938414
Diakonisches Werk: Hauptstraße 28 in Neustadt, 07651/93990

Spendenprojekte der Diakonie
KontoNr 4600, Evang. Kreditgenossenschaft Karlsruhe, BLZ 660 608 00

 

 

Diakonie Freiburg

"In Freiburg begann die Arbeit des heutigen Diakonischen Werks im Jahre 1945 unter dem Namen „Evangelischer Gemeindedienst“ in der Dreisamstraße. Seit 1985 ist die Bezeichnung „Diakonisches Werk Freiburg“ durch das Diakoniegesetz der Badischen Landeskirche eingeführt. Der 1954 gegründete Verein „Innere Mission – Evangelischer Gemeindedienst“ (heute Diakonieverein) ergänzte als freier diakonischer Träger das diakonische Engagement der Kirche.
In Zusammenarbeit mit dem ökumenischen Partner (Caritasverband Freiburg - Stadt e.V.) tragen wir gemeinsam
den Sozialpsychiatrischen Dienst Freiburg,
den Integrationsfachdienst für den Arbeitsamtsbezirk Freiburg,
die Hospizgruppe Freiburg e. V. und die
Hausnotruf – Dienst gGmbH.
Überdies ist die Zentrale Fachberatungsstelle für wohnungslose Menschen in Freiburg ein gemeinsamer Dienst des Diakonievereins beim Diakonischen Werk Freiburg e.V. und der Stadt Freiburg."

Diakonisches Werk Freiburg, Leitung: Jochen Pfisterer
Dreisamstr. 3-5, 79098 Freiburg, Tel. 0761/368 91-0
E-Mail diakonie@diakonie-freiburg.de
www.diakonie-freiburg.de

Goethe 2 hilft Arbeitslosen in die Selbständigkeit >Arbeit1 (2.3.2007)

 

 

Diakonie Breisgau-Hochschwarzwald

Diakonisches Werk des Evangelischen Kirchenbezirks Breisgau-Hochschwarzwald
Albrecht Schwerer - Geschäftsführung - Dipl. Pädagoge / Dipl. Sozialarbeiter
Am Fischerrain 1, 79199 Kirchzarten, Tel 07661 / 9384-12
Mobil: 0170 29 52 250
albrecht.schwerer@diakonie.ekiba.de
www.diakonie-breisgau-hochschwarzwald.de


Stadtmission Freiburg

Die evangelische Stadtmission besteht in Freiburg seit 125 Jahren. "In Freiburg gehörten bald die „Herberge zur Heimat“, die Krankenhausseelsorge, ein Gebrauchtmöbellager, Gottesdienste in Stadtteilen ohne evangelische Kirche, Stellenvermittlung, berufsgruppenspezifische Freizeitangebote, Jugend- und Suchtkrankenarbeit zu den Aufgaben der Stadtmission. Mit ihren Angeboten hat die Stadtmission zweifelsohne Pionierleistungen zum Aufbau sozialer Hilfen in Freiburg eingebracht. Heute werden verschiedene Einrichtungen und Angebote für alte und pflegebedürftige Menschen, eine Suchtberatungsstelle, eine Werkstatt für Langzeitarbeitslose, die Bahnhofsmission und die ALPHA Buchhandlung, und ab April das Hotel und Tagungshaus ALLA FONTE in Bad Krozingen betrieben. Längst hat sich das Werk über die Stadtgrenzen Freiburgs hinaus entwickelt. In den Einrichtungen in Freiburg, Breisach, Bad Krozingen und St. Peter sind mittlerweile rund 500 Mitarbeiter beschäftigt."

Evangelische Stadtmission Freiburg e.V.
c/o Hermann Großmann, Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Adelhauser Straße. 27, 79098 Freiburg, 79098 Freiburg, Tel 0761/319 17-0
Tel 319 17-97,
Mail: info@stadtmission-freiburg.de
www.stadtmission-freiburg.de
 

Spendenkonto: Evang. Stadtmission, Konto 100 506 109, BLZ 520 604 10


Bahnhofsmission im Freiburger Hauptbahnhof in neuem Gewand >Soziales5 (27.1.2011)
Krippenausstellung im Dietrich-Bonhoeffer-Haus >Krozingen1 (13.11.2008)
Gute Geschäfte bringt Wirtschaft und soziales Engagement unter einen Hut >Ehrenamt4 (16.9.08)
Josefshaus - Wohnheim der ev. Stadtmission >StPeter


 

50 Jahre Diakonie Baden -  mit 27.000 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber

Auf der Internetseite der Diakonie gibt es eine Mitgliederliste. Drei Minuten dauert es, sie am Computer durchzuscrollen. Die Wörter sind dann kaum zu lesen, aber sie machen Eindruck: Die Adressen dutzender evangelischer Kindergärten wandern über den Schirm, Kirchengemeinden, Krankenhäuser, Pflegeheime, eine Montessori-Schule und sogar ein Flugdienst für Missionare im Pazifik. Die Diakonie Baden hilft Menschen in jedem Alter und sogar auf den Inseln in Mikronesien.
Alles von Ole Pflüger vom 18.11.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/suedwest/das-diakonische-werk-baden-wird-50




Ewald Dengler 25 Jahre in der Ev. Stadtmission Freiburg

Vom Praktikanten zum Vorstand: Mit einem Empfang am kommenden Freitag um 10.30 Uhr feiert die Evangelische Stadtmission Freiburg in der Pauluskirche (Dreisamstr. 3) das 25jährige Dienstjubiläums ihres Vorstandes Ewald Dengler, der aus diesem Anlass mit dem Kronenkreuz in Silber ausgezeichnet wird.
1985 trat Dengler offiziell in den Dienst der Evangelischen Stadtmission, nachdem er zuvor schon ehrenamtlich in deren Verwaltungsrat tätig gewesen war. Der Schwabe aus der Gegend von Herrenberg begann im Jahr 1980 sein Studium der Sozialarbeit an der Evangelischen Fachhochschule Freiburg. Seine ersten Kontakte zur Stadtmission knüpfte er als Praktikant und Aushilfe im Pflegeheim Wichernhaus. 1985 wurde ihm die Leitung des neu gegründeten Sozialdienstes des Hauses übertragen. Schon 2 Jahre später übernahm er die Heimleitung. 1992 wechselte er dann auf den neu geschaffenen
Posten des Geschäftsführers der seither im Wachstum befindlichen Stadtmission. 1994 wurde aus dem Geschäftsführer dann ein Direktor und 2002 wurde Ewald Dengler nach einer Satzungsnovellierung der erste hauptamtliche Vorstand der Stadtmission. Während seiner seitherigen Tätigkeit wurden unter
der Leitung von Dengler zahlreiche Projekte in Freiburg und der ganzen Region verwirklicht. Insbsondere in der stationären Altenhilfe ist die Evangelische Stadtmission mit ihren Häusern in Freiburg, Bad Krozingen, Breisach, Bötzingen und Lörrach zu einem führenden Anbieter in der Region geworden.

Doch auch die anderen Tätigkeitsfelder wurden weiter entwickelt. So wurde 1995 die Holzwerkstatt für Langzeitarbeitslose aus der Trägerschaft der Heilsarmee übernommen. 2003 wurde eine Modelleinrichtung zur Beheimatung chronisch Abhängigkeitskranker, das Josefshaus in St. Peter, eröffnet und so die Angebote im Bereich der Suchtkrankenhilfe, der sich die Stadtmission mit ihren "Blaukreuz-Gruppen" schon seit ihren Gründerjahren verpflichtet fühlt, komplettiert. Neben der diakonischen Tätigkeit legt die Stadtmission besonderen Wert auf die missionarische Weitergabe des christlichen Glaubens. Dem wurde 1993 mit der Übernahme der Trägerschaft der Evangelischen Bahnhofsmission, 2001 mit der Gründung der ALPHA-Buchhandlung in der Fischerau, 2002 mit der Eröffnung des christlichen Hotel- und Tagungshauses Alla-Fonte in Bad Krozingen und 2004 mit der Gründung der evangelischen Profilgemeinde dreisam3 in den Räumen der Pauluskirche Rechnung getragen. Und im Moment kümmert man sich um die Weiterführung des S'Einlädele im Stühlinger, eines Second-Hand-Ladens mit Seelsorgeangebot und humanitären Hilfsprojekten in der Ukraine. Um neben den von Kostenträgern finanzierten sozialen Dienstleistungen auch weiterhin innovative soziale und missionarische Projekte anpacken zu können, hat Dengler sich schließlich beim 125jährigen Jubiläum seines Werkes 2007 für die Gründung der Carl-Isler-Förderstiftung stark gemacht.

"Wir fühlen uns dem ganzheitlichen Auftrag der Verkündigung in Wort und Tat verpflichtet" beschreibt Ewald Dengler die facettenreiche Aufgabenpalette der Stadtmission und auch seinen eigenen Antrieb in der Weiterentwicklung des Werkes, das heute rund 550 Beschäftigte an 15 Standorten hat. Es gehe ihm darum, Hilfeleistung und das einladende Bezeugen des christlichen Glaubens miteinander zu verbinden. Für diesen Ansatz setzt er sich seit vielen Jahren auch in verschiedenen verbandlichen Gremien innerhalb des Diakonischen Werkes Baden, wie auch auf EKD-Ebene ein. So kommt es nicht von ungefähr, dass seine Dienste anlässlich der Feierstunde am kommenden Dienstag mit der Verleihung des Kronenkreuzes in Silber durch Oberkirchenrat Johannes Stockmeier, den Vorstand des Diakonischen Werkes Baden, gewürdigt werden.
Gerhard Decker, der Dengler einst einstellte und heute den Vorsitz im Verwaltungsrat der Stadtmission inne hat, sieht darin eine kleine symbolische Anerkennung für die Dienste von Ewald Dengler. "Es ist schon sehr aussergewöhnlich und ein gar nicht selbstverständlicher Segen Gottes, wenn man über so lange Zeit eine so gute, konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit erleben darf." Deckers großer Dank anlässlich des Jubiläums gilt zuerst Ewald Dengler und allen Mitarbeitenden in der Stadtmission, darüber hinaus aber auch Gott, ohne dessen Zutun ein Glaubenswerk wie die Stadtmission ohnehin nicht denkbar wäre. Ewald Dengler wird ihm sicher zustimmen!
7.6.2010, Stadtmission

 

Bruderhilfe Pax Familienfürsorge und Diakonie: Preis für Himmelreich

Zum ersten Mal hat die Diakonie Baden gemeinsam mit der „Bruderhilfe Pax Familienfürsorge“ einen Diakoniepreis für innovative Projekte, die sich an den Lebenswelten und am Bedarf der Menschen orientieren und Vorbild für andere Orte sein können, vergeben. Den mit 2.000 Euro dotierten zweiten Preis erhielt jetzt in Bad Herrenalb ein neues Integrationsprojekt der Akademie im Hofgut Himmelreich für Menschen mit geistiger Behinderung in den Arbeitsmarkt. Der erste Preis ging an der „Kochtreff Diakonie“ in Rastatt. Dritter wurde „Brücken bauen“, ein Projekt zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund im Ortenaukreis.

Unser Foto zeigt v.l.n.r. Johannes Stockmeier, Hauptgeschäftsführer Diakonie Baden; Sophie Altenburger, Bildungsbegleiterin; Werner Hauser, Projektleiter und stellvertretender Akademieleiter; Tobias Herkt, Teilnehmer Modellprojekt Kurs I; Jürgen Stobbe, Vorstand der Bruderhilfe PAX Familienfürsorge und Sarah Binder, Teilnehmerin Modellprojekt Kurs I bei der Preisverleihung.
Foto: Angelika Schmidt

26.2.2010, Gerhard Lück, www.dreisamtaeler.de

 

200 Jahre Johann Hinrich Wichern: Sozialarbeit, Armut, Pflege

Manchmal fragt sich Jochen Pfisterer: "Wie Wichern das heute wohl gemacht hätte?" Es sind zwei Geburtstage vor genau 200 Jahren, die den Geschäftsführer des Diakonischen Werks Freiburg Vergangenheit und Gegenwart in den Blick nehmen lassen. Denn am 20. April 1808 wurde der spätere Fabrikant Carl Mez geboren - und einen Tag später Johann Hinrich Wichern, der sich gesellschaftlich ausgegrenzter Menschen annahm und nach dem ein Pflegeheim am Adelhauser Kirchplatz benannt ist.

Diesen evangelischen Theologen ließ nicht ruhen, was er in seiner Heimatstadt Hamburg wahrnahm: Verwahrlosung, Armut, Verbrechen, Suchtkrankheit, Prostitution, kurzum: verhängnisvolle Lebenszusammenhänge. 1833 gründete Johann Hinrich Wichern in Hamburg das "Rauhe Haus" , eine Anstalt "zur Rettung verwahrloster und schwer erziehbarer Kinder" — ein Gegenentwurf zu den staatlichen Zucht- und Arbeitshäusern jener Zeit. Während des ersten deutschen evangelischen Kirchentags
in Wittenberg 1848 redete er deshalb seiner Kirche ins Gewissen. Es war der Beginn der Inneren Mission, aus der später die Stadtmission und das Diakonische Werk hervorgingen. Dessen Freiburger Geschäftsführer hält Wichern noch heute für aktuell: "Er bot häusliche feste Strukturen, unterstützte Familien, ermöglichte eine soziale Absicherung — und auch wir müssen heute mehr in Erziehung, Familienbildung und soziale Absicherung investieren." Denn das ist der Alltag der Freiburger Diakonie: Kindertagesstätten, Hilfe für wohnungs- und arbeitslose Menschen, Eingliederung von Menschen mit Behinderung, Sozial-, Schuldner- und Schwangerenkonfliktberatung. "Und in all unseren Diensten ist ein durchgängiges Thema die Arbeit" , sagt Jochen Pfisterer. Deren Bedeutung nämlich habe zugenommen, um materiell unabhängig leben zu können. Gleichzeitig aber lebten in Freiburg Ende März offiziell 7524 arbeitslose Menschen, rund 16 000 Menschen sind hier in so genannten Bedarfsgemeinschaften auf Hilfe von der Arge angewiesen. "Und obwohl sie alle in der Stadt leben, hat sich deren Verwaltung offenbar vom Thema Arbeitslosigkeit weitgehend verabschiedet." Da wird nach Ansicht Jochen Pfisterers viel zu wenig gesehen, wie notwendig Unterstützung ist. Was für ihn nicht zuletzt mit unterschiedlichen Sichtweisen zusammenhängt. Während die einen vor allem die Verwertbarkeit von Menschen sehen, geht es ihm in der Tradition Wicherns eher darum zu sehen, wie viel geduldige Begleitung jemand braucht, um arbeiten und so selbständig zu leben.

Der vor 200 Jahren Geborene war auch einer der ersten, die Sozialarbeiter (die damals Helfer hießen) ausbildete. Und damit einen anderen Weg ging als der einen Tag vor ihm auf die Welt gekommene Carl Mez. Er kam mit sieben Jahren nach Freiburg, wo er später in der Gerberau 19 mit einem neuen Färbverfahren die erste Seidenwirkerei aufbaute, aus der später an der Kartäuserstraße eine der größten Fabriken Freiburgs wurde. Als protestantisch geprägter frommer Unternehmer fühlte er sich für seine Arbeitnehmerinnen verantwortlich, schuf ihnen Wohn- und Einkaufsmöglichkeiten, führte vorbildliche Sozialleistungen ein. Schließlich war er überzeugt: "Der Mensch muss höher geachtet werden als die Maschine." Heute dagegen, beobachtet Jochen Pfisterer, haben sich viele Betriebe von früheren Unternehmenstraditionen verabschiedet. Was für die einen nur zeitgemäß erscheint, ist für den Geschäftsführer (der dem Diakonischen Werk nach dessen Existenz gefährdenden Zeiten wieder einen ausgeglichenen Haushalt beschert hat) durchaus eine Warnung: "Wir haben wenig Spielraum, weil wir zu achtzig Prozent auf Aufträge und Geld von außerhalb der Kirche angewiesen sind — aber Diakonie ist nun mal etwas anderes als ein kirchliches Unternehmen, das die Finger von allem lässt, was nichts einbringt." Und um bei der Begleitung ausgegrenzter Menschen nicht zu sehr "auf die Tagesform der Politik angewiesen" zu sein, heißt das auch, selbst zu schauen, wie an Geld zu kommen ist. Deshalb beginnt das Diakonische Werk in diesen Tagen mit seiner "Aktion 200 mal 200 Euro" : Diese 40 000 gespendeten Euro sollen das Förderprojekt "Frauen in der Spinnwebe" (einem Secondhand-Kaufhaus im Stadtteil Weingarten) ermöglichen , das erwerbslosen Frauen mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen helfen soll, mit einer Erwerbsarbeit ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen, ohne staatliche Hilfe zurecht zu kommen. Ganz im Sinne von Carl Mez und Johann Hinrich Wichern, den beiden nun Zweihundertjährigen, die es heute vielleicht auch gerade so gemacht hätten.
Gerhard M. Kirk , 21.4.2008, BZ

Heute spricht um 15.15 Uhr bei der Akademie der Älteren Generationn in der Katholischen Akademie, Wintererstraße 1, Johannes Stockmaier über "Johann Hinrich Wichern und die Diakonie heute" .

 

 

Diakonisse Inge Kimmerle: S’Einlädele Kiew-Hilfe

Weiße Haube, strahlendes Gesicht — Inge Kimmerle ginge als Bilderbuch-Diakonisse durch, etwa wenn eine entsprechende TV-Serien-Rolle zu besetzen wäre. Für Schwester Inge hat das Dasein in der Diakonissen-Tracht allerdings nichts mit Staffage zu tun. Das von ihr gegründete "S’Einlädele" in der Guntramstraße 58 im Stühlinger und die von ihr vorangetriebene Kiew-Hilfe zeigen vielmehr: Hier nimmt jemand seine Berufung ernst.

Diakonissen sind Frauen, die bewusst in einer verbindlichen Lebens-, Glaubens- und Dienstgemeinschaft evangelischen Bekenntnisses leben. Schwester Inge ist vom Diakonissen-Mutterhaus Aidlingen ausgesandt. Glaube und Dienst haben ihren Lebensweg geprägt. Aufgewachsen ist die 67-Jährige als jüngstes von fünf Kindern in einer Familie im schwäbischen Gärtringen. Ihr Vater starb, als sie neun war. Schon früh habe sie darum über den Sinn ihres Daseins nachgedacht, erinnert sie sich. Als Jugendliche entschloss sie sich, ihre Hoffnung ganz auf Jesus Christus zu setzen.Nach einer Krankenschwester-Ausbildung absolvierte sie die Bibelschule der Diakonissen in Aidlingen. Silvester 1963 traf sie dann den Entschluss, selbst Diakonisse zu werden, also unter anderem auch auf die Ehe zu verzichten. Nach Stationen in Köln und auf der schwäbischen Alb kam sie 1977 nach Freiburg. 14 Jahre war sie Gemeindediakonin in der evangelischen Paulusgemeinde. Zu ihrem Bibelkreis kamen zeitweise 60 junge Erwachsene. Als sie Freiburg verlassen wollte, erkannte sie, dass "Gott etwas anderes vorhatte" . Binnen weniger Wochen fand sich ein Unterstützerkreis zusammen, der "Verein für Mission und Seelsorge" wurde gegründet und 1991 das "S’Einlädele" eröffnet — eigentlich "Sein (= Gottes) Lädele" . Im "S’Einlädele" kann man zwar auch einkaufen, etwa Bücher oder Grußkarten, doch es geht dort auch um Begegnung, Seelsorge, Lebensberatung, Hilfe. Der Laden wurde zur Anlaufstelle für viele, besonders für Suchende und Verzweifelte. Mittendrin: Schwester Inge, "begeistert von Gott" , wie sie es ausdrückt.

Aus dem Ladenbetrieb erwuchs die Kiew-Hilfe: Schwester Inge, fünf hauptamtliche Mitarbeiter und drei Dutzend ehrenamtliche Helfer organisieren monatlich einen Hilfstransport in die ukrainische Hauptstadt. Sie kümmern sich dort um Straßenkinder, alkoholkranke Mütter und Menschen in Not. Unter anderem sind drei "Kinderhäuser" für mehr als 100 obdachlose Kinder entstanden. Die ganze Arbeit beruht auf Spenden. "Dass das schon so viele Jahre klappt, ist ein Wunder" , sagt Schwester Inge. Da habe Gott seine Finger im Spiel. "Ohne ihn ginge hier sowieso nichts — gar nichts" , sagt sie — und strahlt.
Holger Schindler , 15.1.2007 www.badische-zeitung.de

 

 

 

Armut auch im Markgräflerland - Working Poor

Gerhard Stichling (Diakonie) und Bendikt Burget (Caritas) sehen die wachsende Armut in ihren verschiedenen Formen

Die Armut wächst, auch im Markgräflerland. Wer von Berufswegen damit befasst ist, wie Gerhard Stichling (Diakonie) und Benedikt Burget (Caritas), wird häufig mit komplexen Sachverhalten, selten aber mit einer Verweigerungshaltung konfrontiert.


Die Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit, kurz Kasa genannt, wird jedes Jahr von mehr Menschen in Anspruch genommen. Schleichend erhöht sich die Klientenzahl. Über 250 Fälle waren es im Jahr 2005, denen geholfen wurde, weiter zu existieren. Dieser Stand ist jetzt schon erreicht. Ähnliche Zahlen hat die Caritas für den Bereich von Müllheim bis Heitersheim/Ballrechten-Dottingen. Ausgenommen ist Neuenburg. Dort bearbeitet eine Kollegin von Benedikt Burget, Leiter des örtlichen Caritas-Sozialdienstes (CSD), ihren eigenen Personenkreis. In Bad Krozingen übernimmt der Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF) diese Aufgabe. Gerhard Stichlings Diakonie-Dienststelle in Müllheim, die er leitet, ist für ein Gebiet von Auggen bis Bad Krozingen zuständig. So summieren sich die Zahlen auf an die 1000 Menschen in der Region, die mit ihren Einkünften nicht auskommen.

Die beiden Fachleute wundert es nicht. Zwei Drittel der Hilfesuchenden bei der Kasa sind Bezieher von Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder der Grundsicherung, bei der Caritas machen diese Fälle 90 Prozent aus. Fast immer beginnt ein Fall damit, dass Strom und Gas nicht mehr bezahlt werden können. Oft hapert es schon bei der Miete, da der Kreis den Zuschuss gedeckelt hat. Die Krise ist nie weit: Eine Krankheit oder eine größere Reparatur — schon ist das Budget überschritten. "Die Leute versuchen so lange wie möglich, mit ihren Einnahmen hinzukommen" , sagt Gerhard Stichling. Er und sein Kollege Benedikt Burget betonen zugleich, dass der Anteil von Drückebergern sehr gering ist. Im Gegenteil: Viele leiden unter der Arbeitslosigkeit, wollen etwas tun und gebraucht werden. Mit geringer Ausbildung oder mangelhaften Deutschkenntnissen fällt es ihnen aber schwer, das System zu durchschauen. Frust und Resignation sind die Folgen. Immer größer wird auch die Zahl der so genannten Niedriglohnempfänger, also Arbeitnehmern, deren Lohn trotz einer 40-Stunden-Woche so niedrig ist, dass sie staatlich unterstützt werden müssen. "Working poor" ist ein Fachbegriff dafür und meint zum Beispiel die Frau, die sich die Wiederbeschaffung eines Autos nicht leisten kann, das sie braucht, weil ihre Arbeit morgens um 4 Uhr beginnt und sie zu Hause einen kranken Mann versorgen muss. Die Arbeit der Wohlfahrtsverbände besteht darin, die Hilfesuchenden zu beraten, ihnen die bürokratischen Erfordernisse verständlich zu machen und sie dabei zu unterstützen, Anträge auszufüllen oder auch Widersprüche zu formulieren, damit sie bekommen, was ihnen zusteht. Eine Schuldner- respektive Insolvenzberatung mit der Aufstellung eines Haushaltsplanes geht meist damit einher. Weil das Sozialhilfeniveau seit Jahren unverändert ist, kommen selbst diejenigen, die sehr penibel wirtschaften, schnell an den Rand ihrer Möglichkeiten. Mit Mitteln aus Sozialfonds versuchen Kasa und CSD, ihnen pragmatisch zu helfen, sie aber immer auch an den herbeigeführten Lösungen zu beteiligen. So wird die offene Stromrechnung zu einem Teil übernommen, zum anderen aber muss sie abgestottert werden.
4.11.2006, www.badische-zeitung.de


 

 

 

 

20 Jahre Arbeitslosentreff "Goethe 2" - Gründerzentrum in die Zukunft geplant

Gestern hat "Goethe 2" , eine Anlauf- und eine Beratungsstelle für Menschen ohne Arbeit, welche vom Diakonieverein beim Diakonischen Werk Freiburg getragen wird und in der Goethestraße 2 in der Wiehre beheimatet ist, mit einem Sommerfest das 20-jährige Bestehen gefeiert.

Josef Kaiser (51), der Chef und — nach einer Stellenkürzung — der einzige verbliebene Mitarbeiter von "Goethe 2" , verriet der BZ bei einem Gespräch im Vorfeld der Feier, dass er mit seiner Einrichtung im Herbst ein "Gründerzentrum" ins Leben rufen will. Dort sollen Menschen ohne Beschäftigung künftig besser im Hinblick auf eine selbstständige Tätigkeit und die Gründung eines Unternehmens beraten werden. Mit dem Gründerzentrum will Kaiser an Mittel aus dem Topf der Arge Freiburg heran. Die Arge, die Arbeitsgemeinschaft von Stadt und Arbeitsagentur, ist für die Betreuung von Langzeitarbeitslosen und anderen Arbeitslosengeld-2-Empfängern zuständig.

Die Etablierung eines solchen Gründerzentrums, welches betriebswirtschaftliches Knowhow mit sozialer Betreuung und zwischenmenschlicher Motivation verknüpfen soll, passt zur bisherige Entwicklung von "Goethe 2" . Die Einrichtung kam auf Initiative des evangelischen Industriepfarramts und durch die Unterstützung der Evangelischen Fachhochschule — maßgeblich seitens des mittlerweile emeritierten Professors Konrad Maier — zustande. Anfangs stand der Treffpunkt-Charakter im Mittelpunkt, heute spielt Beratung eine wesentlich größere Rolle. Vergangenes Jahr holten sich dort 700 arbeitslose Menschen Rat und Hilfe.
28.7.2006, Badische Zeitung


 


Neuer Vorstand des Diakonischen Werkes Baden gewählt

Die Diakonische Konferenz hat dieser Tage aus ihrer Mitte den neuen Vorstand des Diakonischen Werkes Baden gewählt. Der ehrenamtliche Vorstand beschließt insbesondere über die Aufnahme und den Ausschluss von Mitgliedern, die Übernahme neuer Arbeitszweige, die Wirtschafts- und Stellenpläne und verteilt die Gelder aus der Aktion Opferwoche. Davon stammen sechs aus der Landessynode und der Landeskirche. Auch der Hauptgeschäftsführer des Diakonischen Werkes Baden gehört dem Vorstand an.
Die Diakonische Konferenz hat 70 Mitglieder. Zu den Aufgaben der Diakonischen Konferenz gehört die Genehmigung des Wirtschaftsplanes und sie muss Veränderungen der Satzung zustimmen. Die Mitgliederversammlung des Diakonischen Werkes Baden, zu der mehr als 900 Mitglieder mit rund 1500 Angeboten und 30 000 haupt- und 30 000 ehrenamtlich Mitarbeitenden in Baden tagt alle drei Jahre. In den Vorstand wurden aus Freiburg und aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald folgende Personen gewählt:
Urs Keller (Diakoniekrankenhaus Freiburg), Charlotte Schneider (Evangelisches Stift Freiburg), Ewald Dengler (Evangelische Stadtmission Freiburg), Albrecht Schwerer (Diakonisches Werk im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald). Stellvertretendes Vorstandsmitglied ist Johannes Sackmann (Evangelische Sozialstation Freiburg).
BZ vom 27.12.2005


 

Diakonische Werk bietet 25 Plätze für Betreutes Wohnen an

Das Diakonische Werk bietet in der Region Gundelfingen/Dreisamtal/ Hochschwarzwald 35 Plätze im Betreuten Wohnen an. Betreutes Wohnen findet entweder in Wohngemeinschaften oder als betreutes Einzelwohnen statt. Im Dreisamtal und Hochschwarzwald gibt es vier Wohngemeinschaften mit insgesamt 12 Plätzen. Eine weitere Wohngemeinschaft mit zwei Plätzen kommt im März 2006 dazu. Nähere Informationen gibt es unter 07661 / 90 460.
BZ vom 19.12.2005


  

 

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