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Aktuelles zur "Senioren"-Seite
 

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Tele-Blick vom Bildstöckli an der Römerstrasse bei Huttingen nach Nordosten zum Hochblauen am 20.11.2006 mehr

 

VEGA: 1. Wohnprojektetag, Laubenhof, Stadtteilkonferenzen

Liebe VEGA-Interessierte und -Beteiligte, heute möchten wir Sie gerne über Entwicklungen und Aktionen informieren, die unter dem Dach des Projektes VEGA Verantwortungsgemeinschaften für gelingendes Altern im Freiburger Osten aktuell stattfinden. Im Rahmen verschiedener Aktionen (Tagung, Visionscafé, Stadtteilbegehung, Workshop) wurden in der ersten Jahreshälfte zusammen mit Bürgerinnen und Bürgern, Profis und Studierenden gemeinsam Vorstellungen davon entwickelt, was gelingendes Altern im Quartier bedeuten kann. Impressionen zu den Beteiligungsformen und Ergebnissen finden Sie unter www.vega-freiburg-ost.de/aktuelles. Immer wieder wurde dabei vor allem der Wunsch nach Vernetzung, nach Informationsaustausch, aber auch nach Räumen und Orten der Begegnung in den Stadtteilen Waldsee und Littenweiler deutlich. Verschiedene Bausteine des weiteren Vorgehens wollen wir Ihnen heute kurz vorstellen:
Am 19. November 2011 trafen sich beim 1. Freiburger Wohnprojektetag mehr als 130 Bürgerinnen und Bürger. Ziel dieses Fachtages, veranstaltet vom Netzwerk Gemeinschaftlichen Wohnens (Gewo-Netz) und der Katholischen Hochschule Freiburg, war es, den Blick auf neue Wohnformen zu werfen, die zunehmend als Alternative zum herkömmlichen Wohnangebot nachgefragt werden und für bewusste nachbarschaftliche Verbindungen stehen, in denen Wohnen und Leben nicht mehr zu trennen sind.

VEGA als Dach für diese Veranstaltung zu wählen war eine bewusste Entscheidung, weil sich in den Vorhaben und Ansprüchen der sehr unterschiedlichen Wohnprojektgruppen auch die Ziele von VEGA widerspiegeln. Es geht um ein nachbarschaftliches Miteinander und um Solidarität zwischen den Generationen, was eine unabdingbare Voraussetzung für Lokale Verantwortungsgemeinschaften im Quartier darstellt. Die Heiliggeistspitalstiftung, das Garten- und Tiefbauamt und der Bürgerverein Oberwiehre-Waldsee planen und bauen derzeit gemeinsam einen Mehrgenerationenspielplatz am Laubenhof. Eingeladen wird daher zu einer Bürgerversammlung in der Begegnungsstätte des Laubenhofs am Donnerstag, 8. Dezember 2011 um 18:00 Uhr ein (Weismannstraße 3). Wir haben uns auf Anfrage dazu entschlossen, dieses Anliegen aktiv mit zu unterstützen, weil es ein klar geäußertes Bedürfnis aus der Bürgerschaft im Freiburger Osten aufgreift, das im Rahmen der VEGA-Veranstaltungen immer wieder geäußert worden war.

Die beteiligten Bürgerinnen und Bürger brachten wiederholt zum Ausdruck, dass es in den Stadtteilen Waldsee und Littenweiler Begegnungs- und Kommunikationsräume braucht im öffentlichen Raum und in Form von klar definierten Treffpunkten. Bei der Veranstaltung am 8. Dezember werden zunächst Funktionsschemata für unterschiedliche Planungsvarianten vorgestellt, die auf der Basis baulicher Notwendigkeiten und aus den Wünschen der Bürgerschaft entwickelt wurden. Dazu werden gemeinsam Anregungen, Meinungen und Ideen diskutiert. Diese sollen dann bis Anfang 2012 in eine Entwurfsplanung eingearbeitet werden. Die Veranstaltung wird moderiert von Prof. Dr. Cornelia Kricheldorff.
Studierende des neu gestarteten Masterstudienganges Dienstleistungsentwicklung an der KH Freiburg werden sich in den kommenden Semestern im VEGA-Projekt engagieren und sich an der vorgesehenen Konzeptentwicklung beteiligen. Geplant sind derzeit für das kommende Jahr u.a. Stadtteilkonferenzen bzw. Stadtteilrunden, aber auch thematische Austauschmöglichkeiten sowie die Entwicklung von Konzepten für mögliche Bürgertreffpunkte sowie für ein VEGA-mobil , das als zentrale Informations- und Anlaufstelle dienen könnte.
Wir freuen uns darauf, auch im kommenden Jahr gemeinsam mit Ihnen am Thema gelingendes Altern im Freiburger Osten weiterdenken und weiterarbeiten zu können und wünschen eine schöne Adventszeit!
2.12.2011, Für die Steuerungsgruppe VEGA
Prof. Dr. Cornelia Kricheldorff, Stefanie Klott,
stefanie.klott@kh-freiburg.de

 

Hobbykünstlerbazar im Johannisheim neben Kartaus am 20.11.2011

(1) Johannisheim am 20.11.2011: Blick nach Osten Johannisheim am 20.11.2011: Der Brunen im Innenhof Johannisheim am 20.11.2011: Viel Betrieb im großen Saal
(4) Johannisheim am 20.11.2011: Patchwork - Stiftungssymbole Johannisheim am 20.11.2011: Patchwork von 1989 - Heimleiter Worfam Kurzmann (6) Johannisheim am 20.11.2011: Quiltclub
(7) Johannisheim am 20.11.2011: Frau Schilling mit Tochter: Schürzen und Mützen und Accessoirs
 
Johannisheim am 20.11.2011: Dörrobst und vieles mehr von Christine Moser aus Winden Johannisheim am 20.11.2011: Puppenkleider von Frau Westermann
 
(10) Johannisheim am 20.11.2011: Johannisheim am 20.11.2011: Johannisheim am 20.11.2011: Katze
(13) Johannisheim am 20.11.2011: Katja Walliser mit selbst hergestellten Seifen Johannisheim am 20.11.2011: Oberrieder Sonnenkräuter Johannisheim am 20.11.2011:

Am 20.11.2011 stellten zahlreiche Hobbykünstler und KunsthandwerkerInnen am Johannisheim neben der Kartaus aus - wie alljährlich seit nunmehr vier Jahren. Gute Stimmung, Anbieter mit liebevoll hergestellten Geschenkartikeln, viele Besucher bei gutem Wetter.

(4-6): Der Quiltclub Freiburg übergab das Patchwork im Mai 1989 anläßlich 20 Jahre Johannisheim
(7): Hobbykünstlerin Frau Karola Schilling mit Tochter und Enkelsohn
(10-12): Minou Sassan, Katzen in Ton,  minousassan@yahoo.de , Tel 0761/21440510
(13-15): Rosa's Seifenwerkstatt, Wunderbare Seifen aus eigener Herstellung, alles Bio, Reine Naturseife, Ohne Gentechnik,
Katja Walliser, Tel 0761/5953247, apfelbaeumchen09@googlemail.com

 

Seniorenengelchen: Haushaltshilfe und PC-Unterstützung

Computerunterricht, Haushaltshilfe und Betreuung, das sind die drei Sparten, in denen Christine Mungenast als „Das Seniorenengelchen“ tätig ist. Seit heute, 1. Juni, ist die 43-jährige gelernte Bürokauffrau und Köchin mit ihrem Dienstleistungsservice für Senioren selbstständig. Bereits seit 2007 steht sie Senioren, die nicht pflegebedürftig sind und noch in der eigenen Wohnung leben, hilfreich zur Seite. Bisher als Kleingewerbe, nun hat sie den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt.

  Christine Mungenast, Foto: Gisela Heizler-Ries

Nach ihrer Ausbildung zur Köchin im elterlichen Betrieb, dem Hotel Adler in Kappel, musste sie wegen einer Knieerkrankung zur Bürokauffrau umschulen. Viele Jahre hat sie bei einer kirchlichen Institution im Sekretariat gearbeitet, doch die Unterstützung von Senioren lag ihr schon immer am Herzen „in der heutigen Zeit vereinsamt die ältere Generation zusehends, da Kinder oder Angehörige oft nicht mehr in der Nähe wohnen“ so Christine Mungenast „und daher möchte ich Senioren mit meiner Dienstleistung gerne unter die Arme greifen und mit Rat und Tat zur Seite stehen.“ Sei es im Haushalt oder wenn sie eine Begleitung zum Arzt brauchen. Auch Botengänge oder Unterstützung mit Behörden, Briefe schreiben usw., wichtig ist für Christine Mungenast, auf die Wünsche ihrer Kunden einzugehen. Auch pflegenden Angehörigen möchte sie mit ihrem Angebot helfen, wenn sie einmal für ein paar Stunden abschalten möchten und der Pflegebedürftige Betreuung braucht.

Das Angebot des „Seniorenengelchens“ umfasst Computerunterricht in Einzelstunden für maximal zwei Personen, Haus-/Wohnungsbetreuung z.B. Vortäuschen von Anwesenheit der Bewohner, Briefkasten leeren oder Pflanzen gießen. Auch die Betreuung von Haustieren wird übernommen. Christine Mungenast erledigt auch sämtliche Hausarbeiten wie Putzen, Wäschereinigung und Bügeln, evtl. Kochen bei Krankheit oder Feierlichkeit und sie erledigt auch kleine Schreibarbeiten. Das Seniorenengelchen bietet außerdem einen Begleitservice und Fahrdienst zum Arzt, Einkauf, Krankengymnastik oder bei Behördengängen an. Die Kosten für den umfangreichen Service werden im persönlichen Gespräch vereinbart. Zu erreichen ist Christine Mungenast unter Tel 0761 / 69 67 640, per E-Mail: SeniorenEngel@freenet.de. Nähere Infos auch unter www.seniorenengelchen.de.

Gisela Heizler-Ries, 6.6.2011, www.dreisamtaeler.de

 

 

 

 

Oskar-Saier-Haus: Caritas-Seniorenzentrum Kirchzarten saniert

Dritte Altenhilfeeinrichtung des Kreis-Caritasverbandes heißt jetzt „Oskar-Saier-Haus“ – Am 22. Mai 2011 ist „Tag der offenen Tür“
Die Demoskopen rufen allmonatlich von den Dächern, dass die Gesellschaft immer älter wird. Während immer mehr Menschen das Alter bei guter Gesundheit erleben dürfen, brauchen aber auch immer mehr Betagte Pflege und Unterstützung im Alltag. Großartige Leistungen erbringen viele Angehörige. Doch auch sie kommen oftmals an ihre psychischen und physischen Grenzen. Selbst die Unterstützung ambulanter Pflegedienste reicht dann nicht mehr aus und die Unterbringung in einem Altenheim wird zur sachgerechten Hilfe aller. Seit 1959 betrieb der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald in Kirchzarten ein Kreisaltersheim, das von Anfang an bestens im Gemeinwesen des Dreisamtals verankert war. Nach verschiedenen Umbau- und Erweiterungsphasen ging es 2004 in die Trägerschaft des Kreis-Caritasverbandes über, der bereits mit seinen Altenpflegeheimen in Neuenburg und Ehrenkirchen auf gute Erfahrungen in der stationären Altenhilfe blicken konnte. In gut dreieinhalb Jahren hat die Caritas das Haus nun in drei Bauabschnitten rundum saniert und erneuert. Am 19. Mai wird es durch Weihbischof Bernd Uhl feierlich eingeweiht und erhält den Namen „Oskar-Saier-Haus – Caritas-Seniorenzentrum Kirchzarten“. Für den 22. Mai wird dann die Bevölkerung der Region zum „Tag der offenen Tür“ eingeladen.
Der Vorstandsvorsitzende des Kreis-Caritasverbandes Bernhard Scherer sagt zur Baumaßnahme: „Bei der konzeptionellen Neugestaltung wurde sowohl auf die demografische und gesellschaftliche Entwicklung als auch auf die veränderten Bedürfnisse und Erwartungen älterer und pflegebedürftiger Menschen nach Individualität, Wohnlichkeit und kleinräumigen Strukturen reagiert. So ist ein zeitgemäßes und zukunftsweisendes Seniorenzentrum mit 123 Plätzen entstanden.“ Im ersten Bauabschnitt entstand im westlichen Teil ein neues Bettenhaus als Anbau mit 22 Einzelzimmern auf drei Pflegeebenen. Der zweite Bauabschnitt beinhaltete den Abriss des ehemaligen Altenheimes und Neubau eines Pflegeheimes auf zwei Ebenen mit 56 Plätzen. Im Untergeschoss befinden sich Wäscherei, Haustechnik, Umkleidebereiche sowie Therapie- und Besprechungsräume. Hier gibt es auch Verbindungsgänge zur Kapelle und zu den 38 betreuten Seniorenmietwohnungen. Als der dritte Bauabschnitt anfangen sollte, änderte sich die Landesheimbauverordnung, die zukünftig keine Doppelzimmer mehr vorsieht. Dank eines engagierten Planers kam es zum Abriss des Bauteils aus den achtziger Jahren und völligem Neubau nach dem Konzept von Wohn- und Hausgemeinschaften. Im zweiten Untergeschoss entstand ein Wohnbereich für demenzkranke ältere Menschen, zu dem im Außenbereich ein beschützter Garten gehört. Speisesaal, Therapieraum, Kapelle, Küche und Eingangsbereich blieben von den Baumaßnahmen unberührt.
Heimleiter Josef Glaser, seit 1981 in der Kirchzartener Heimleitung verantwortlich, und Caritasvorstand Bernhard Scherer sind allen Bewohnern und Mitarbeitenden dankbar, dass die dreieinhalbjährige Bauphase bei nahezu vollem Normalbetrieb bewältigt wurde. Hervorragende Planer, Architekten und Bauleiter sowie engagierte Baufirmen und Handwerker hätten daran ihren großen Anteil. Ein Bauausschuss des Verbandes sowie eine Projektsteuerfirma seien stets bei der Kostenfrage wachsam gewesen. Mit knapp 15 Mio. Euro sei der geplante Kostenrahmen eingehalten worden. Das Land Baden-Württemberg mit 21,2 Prozent sowie Caritas und Erzbischöfliches Ordinariat mit 18,1 Prozent seien die größten Finanziers gewesen. Und die je 6,6 Prozent der Gemeinde Kirchzarten und des Landkreises wären überaus hilfreich gewesen. Über Darlehn wurden 46,2 Prozent finanziert.

Am 22. Mai 2011 ist die Bevölkerung des Dreisamtals herzlich zum „Tag der offenen Tür“ ins „Oskar-Saier-Haus“ in die Kirchzartener Albert-Schweizer-Straße 5 eingeladen. Um 10 Uhr beginnt in der Kapelle oder draußen ein Ökumenischer Gottesdienst, dem dann ein Frühschoppenkonzert folgt. Später singt der Kirchzartener Männergesangverein und die Trachtengruppe tritt auf. Für Kinder ist das Spielmobil vor Ort. Zum Rundgang wird ein Parcours ausgeschildert, gezielte Führungen kommen hinzu. An Ständen informieren die Sozialstation, die Beratungsstelle für ältere Mitbürger, die Demenzbetreuungsgruppe und der Altenheim-Förderverein. Selbstverständlich gibt es Mittagessen, Getränke sowie Kaffee und Kuchen.
Gerhard Lück, 16.5.2011, www.dreisamtaeler.de

 

Seniorenseite: Lob für Gerhard M. Kirk als Spiritus Rector

Beim baden-württembergischen Journalistenpreis der Caritas hat Gerhard M. Kirk von der Freiburger Lokalredaktion der Badischen Zeitung eine "lobende Erwähnung" erhalten. Die Jury zeichnete die "Seniorenseite" aus, die sieben Jahre lang monatlich erschienen ist, zuletzt im April 2010. Gerhard M. Kirk hatte sie konzipiert und mit einem kleinen Redaktionsteam umgesetzt. Ein halbes Dutzend Menschen im Alter von 70 bis 85 Jahren entwickelte Themen, motivierte zumeist ältere Autorinnen und Autoren, recherchierte, schrieb selbst und redigierte. Bemerkenswert, so die Jury, sei die Rolle, die Kirk als Journalist und Redakteur dabei eingenommen habe: "Er nimmt sich selbst zurück, um unterstützend, sicher oft auch als ,spiritus rector’ die Talente anderer zu fördern und zur Geltung zu bringen und den Themen alter Menschen eine Plattform zu bieten." Das Jahresthema der Deutschen Caritas im vergangenen Jahr habe er damit auf den Punkt gebracht: "Alte Menschen als Experten für das Leben." Der erste Preis geht an Irene Klünder für ihren Film über die Geburt eines behinderten Kindes. Den zweiten Preis teilen sich Daniel Gerber (Konradsblatt) und der Radiojournalist Matthias Holland-Letz.  
27.1.2011

 

Heiliggeistspital: 2014 werden rund 7000 qm Fläche frei

Nach der Eröffnung des Pflegeheims Haus Katharina Egg auf dem Laubenhofgelände verfolgt die Heiliggeistspitalstiftung den Weg der Modernisierung ihrer stationären Altenhilfe-Angebote weiter. Geplant sind unter anderem Neubauten in Herdern und in Waldsee. Wie Stiftungsdirektor Lothar A. Böhler zusammen mit dem Stiftungsratsvorsitzendem, Oberbürgermeister Dieter Salomon erläuterte, wird das bisherige Heiliggeiststift 2014 geschlossen. Das Hauptgebäude sei nicht mehr sanierungsfähig gewesen. Die Plätze werden zum einen in einen geplanten Ersatzneubau verlegt, der an der Johannisstraße anstatt wie bisher an der Deutschordensstraße entstehen soll. Geplant sind hier 60 Betten. Der Bau soll teilweise dadurch finanziert werden, indem das verbleibende Grundstück von rund 7.000 Quadratmeter Größe als Erbbaurecht abgegeben wird. „Das Grundstück in innenstadtnaher Lage ist ein Filetstück für potentielle Investoren und Bauträger,“ so Oberbürgermeister Salomon. Die würden auch schon „mit den Hufen scharren,“ bestätigt Lothar Böhler. Neben dem Neubau mit 60 Betten ist ein weiteres neues Pflegeheim mit 35 Betten geplant, das an der Heinrich-Heine Straße neben der bereits bestehenden Wohnanlage Kreuzsteinäcker gebaut werden soll. Das Grundstück ist im Eigentum der Adelhauserstiftung, die das Gebäude nach der Fertigstellung an die Heiliggeist-Stiftung vermieten wird. Das Personal werde auf die neuen und anderen Heime der Stiftung verteilt, so der Personalratsvorsitzende Jörg Buchholz. Das neue Heiliggeiststift soll 7,7 Millionen Euro, das Pflegeheim an der Heinrich-Heine-Straße gut vier Millionen Euro kosten. Zuschüsse würden für alle Maßnahmen nicht verwendet, so Bühler. Unter Umständen wird in den Neubau an der Johannisstraße auch wieder eine zentrale Essensversorgung errichtet, die derzeit ausgelagert ist. Nach Abschluss aller Baumaßnahmen im Jahr 2016 sollen die aktuellen Zuschüsse in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro jährlich auf etwa 1,4 Millionen Euro sinken. Die Pläne für die Erneuerung des Heiliggeiststiftes sind verknüpft mit der Sanierung des Adelhauser Klosters als künftigem Verwaltungssitz der kommunalen Stiftungen ab dem Jahresende 2012, sowie darüber hinaus mit dem Neubau des städtischen Kunstdepots in Hochdorf. „Alles muss ineinander greifen,“ betont Stiftungsdirektor Böhler. Er zeigte sich überzeugt, dass in Freiburg der Bedarf an stationären Pflegeplätzen trotz des bundesweiten Rückzuges vieler Träger weiter zunehmen werde. Sobald die Ertragslage der Stiftung es zulasse, werde diese in weitere Betten investieren.
9.12.2010, Nils Kickert, www.stadtkurier.de

 

Projekt VEGA - Verantwortungsgemeinschaft für gelingendes Altern

Wie kann selbständiges Altern in Quartieren gelingen? Wie kann soziale Teilhabe bis ins hohe Alter gelebt werden? Am 7. Dezember um 15 Uhr in der Katholischen Hochschule Freiburg diskutieren zum Thema gelingendes Altern im Freiburger Osten folgende Personen:
Ulrich von Kirchbach, Bürgermeister der Stadt Freiburg für Kultur, Jugend, Soziales und Integration
Prof. Dr. Cornelia Kricheldorff, Prorektorin und Leiterin des IAF der Katholischen Hochschule Freiburg, Projektleiterin VEGA
Prof. Dr. Martin Becker, Projektleiter VEGA
Martina Racki-Flieger, Leiterin der Abteilung Altenhilfe bei der Heiliggeistspitalstiftung Freiburg i.Br.
Stefanie Klott, Wissenschaftliche Begleitung VEGA

Der demografische Wandel stellt Städte, lokale, kommunale und bürgerschaftlich-organisierte Akteure vor besondere Herausforderungen wenn es um Fragen der Teilhabe im Alter oder des selbständigen Wohnens im Alter geht. Die Katholische Hochschule Freiburg, das Seniorenbüro der Stadt Freiburg sowie die Stiftungsverwaltung Freiburg haben gemeinsam das Forschungsprojekt VEGA gestartet, um diese Fragestellungen wissenschaftlich und praktisch zu erforschen und ein bundesweit anwendbares Modellkonzept für Verantwortungsgemeinschaften für gelingendes Altern? (VEGA) als Antwort auf die besonderen Herausforderungen des demografischen Wandels zu entwickeln.

Ziel des Forschungsprojektes VEGA ist es, förderliche Kommunikations-, Kooperations- und Aktionsformen zu identifizieren und in einem Konzept zusammenzuführen, das als ein Modell für "Verantwortungsgemeinschaften für gelingendes Altern" (VEGA) gelten kann. Die Entwicklung eines solchen Konzepts folgt der Fragestellung, welche Form (in Struktur und Prozessen) einer lokalen Verantwortungsgemeinschaft geeignet wäre, die gesellschaftlichen Entwicklungen und Herausforderungen aufzunehmen und das Konzept VEGA im Stadtteil zu verankern. Da das Wohnquartier auch im Alter eine wesentliche Rolle für einen gelingenden Alltag spielt, soll ein Konzept der "lokalen Verantwortungsgemeinschaft" modellhaft in den beiden östlichen Stadtteilen Waldsee und Littenweiler entwickelt werden, in der sich gewerblich-professionelle, bürgerschaftlich-organisierte, informell-engagierte und kommunale Akteure auf Augenhöhe miteinander vernetzen.
Die Projektinitiatoren möchte gemeinsam mit möglichst vielen lokalen Akteuren und Partnern dieses Konzept entwerfen und dabei die Übersichtlichkeit des Hilfesystems fördern, Zugangsbarrieren abbauen und Partizipationsmöglichkeiten für alle Akteure in den beiden Quartieren schaffen. Das Projekt VEGA stellt einen innovativen und neuen Ansatz dar, der insbesondere auf eine Verbesserung der Kooperation und Vernetzung von ambulanten, teilstationären, stationären, professionellen und nicht-professionellen Akteurinnen und Akteuren zielt und sich an den Leitlinien der Prävention und Bürger/-innenbeteiligung orientiert.
7.12.2010, Katholische Hochschule Freiburg


Ein Gegenentwurf der Solidarität

Sollte dieses Projekt gelingen, wird Freiburg nicht mehr wiederzuerkennen sein. Es ist nämlich nichts weniger als der Versuch herauszufinden, welche Formen in einem Wohnquartier notwendig sind, um trotz der demographischen Veränderungen Solidarität zwischen Menschen zu ermöglichen – und diese dann auch im Alltag umzusetzen. Um was es genau geht, sagt der Titel des Projekts: um "Verantwortungsgemeinschaft für gelingendes Altern im Freiburger Osten", kurz VEGA.  "Es ist der Beginn eines neuen Denkens in die Quartiere hinein", erklärt Professorin Cornelia Kricheldorff von der Katholischen Hochschule Freiburg. "Denn wir wollen ein Modell entwickeln, um einzelne Akteure in einem Wohnquartier zusammenzubringen, damit sie gemeinsam das Miteinander von Generationen gestalten." Und mit den einzelnen Akteuren ist die Friseurin ebenso gemeint wie der Handwerker, der Tante-Emma-Laden ebenso wie die Toto-Lotto-Annahmestelle, der Bürgerverein ebenso wie die Pfarrgemeinde. "Wir suchen nach geeigneten Formen, wie Menschen sich als erweiterte Nachbarschaft verstehen lernen – mit einem gelingenden Altern im Blick." ....
Alles vom 9.12.2010 lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/ein-gegenentwurf-der-solidaritaet--38643984.html

Kundenfreundliches Einkaufen: Bedienung vor dem Laden

Schlecker-Filiale in Freiburg-Littenweiler am 6.7.2010: Einkauf vor der Ladentüre Schlecker-Filiale in Freiburg-Littenweiler am 6.7.2010: Einkauf vor der Ladentüre

Das Positive zuerst und ausführlich: Am 6.7.2010 morgens kommt Frau Lieselotte Müller mit ihrem Gehfrei zum Schlecker an der Strassenbahnendhaltestelle Littenweiler, um etwas einzukaufen. Da sie mit ihrem Gehfrei mit Treppe und engen Regalgängen nur mühsam zurechtkommt, wartet sie vor dem Laden. Bald kommt die Verkäuferin Tanja Welke - eine zukünftige Realschullehrerin - heraus, nimmt den Kaufwunsch entgegen, holt die Ware aus dem Regal im Laden, nimmt das Geld, geht zur Kasse, um dann Wechselgeld samt Bon der alten Dame zurückzugeben. Und zu ein paar freundlichen Worten reicht es auch noch. Frau Müller rollt zufrieden in Richtung Betreutes Wohnen Kreuzsteinäcker davon und mit mir freuen sich drei weitere Passanten über dieses generationenübergreifende Handelsgeschäft.
Das Negative ganz kurz: Zwei Kundinnen bekunden erregt ihren Unmut, warum man sie so lange an der Kasse hat warten lassen.
6.7.2010

Bertel Fehr 90 Jahre alt: Das Herz auf dem rechten Fleck

"Eigentlich könnte ich ein Buch schreiben" sagt Bertel Fehr die am 7. Dezember  auf 90 Lebensjahre zurückblicken kann. Recht hat sie,  die Jubilarin, obwohl sich ihr Leben  im Wesentlichen zwischen Freiburg und Ibental bewegt, hat sich viel ereignet in diesen 90 Jahren.  Bertel Fehr ist  im Ibental  in einem Bauernhof, genau an der Stelle, wo heute  das Gasthaus Wickenhof steht,  als ältestes von 6 Kindern geboren. Nach dem frühen Tod ihres Vaters  der Landwirt und Inhaber einer Schlosserei war, hatte die Mutter es sehr schwer, mit  ihren Kindern über die Runden zu kommen.  Bertel musste sich,  mit knapp 14 Jahren, als Hausmädchen verdingen und für wenig Geld schwer  arbeiten. In Freiburg lernte sie ihren Mann Willi kennen und heiratete gerade mal 21 Jahre alt. Als 1943 ihre Tochter Renate geboren wurde,  war Willi irgendwo an der Front im Krieg,  von dem er erst viel später als schwer kranker Mann zurückkehrte. Erst nach 10 Jahren, war er  soweit genesen, dass er seine Arbeit bei der Post wieder aufnehmen konnte.  1960  mit dem Umzug in die neue Wohnung nach  Littenweiler  begann für die Familie eine gute Zeit. Bertel Fehr fühlte sich hier  gleich  wohl. Als gläubiger und kontaktfreudiger Mensch, schloss sie sich  der Pfarrgemeinde St. Barbara an und wurde Mitglied der  Caritasgruppe. In dieser Funktion besuchte sie unzählige Menschen im Stadtteil. Etliche Jahre übernahm  Bertel Fehr Verantwortung als Pfarrgemeinderätin. Nach dem Bau der neuen Kirche wurde die alte Kirche (heutiger Bürgersaal) zur Mensa der PH umgestaltet und Bertel Fehr fungiete im  Mensabetrieb als guter Geist für Organisation und Essensaussgabe. 1978 schloss sie sich der Seniorengymnastik bei Gerda Beck an, die sie noch immer zweimal wöchentlich besucht. Auch hier wurde Bertel Fehr bald zur unentbehrlichen Hilfe. Gemeinsam mit Gerda Beck organisierte sie Wanderungen, und viele Feste. Sie ist bis heute die gute Seele und Ansrpechpartnerin ihrer Gymnastikfreundinnen. “Seit Jahrzehnten ist sie für mich gleichzeitig  rechte und  linke Hand” sagt Gerda Beck. Ihr selbst habe diese Gemeinschaft immer sehr viel gebeben,  meint Bertel Fehr, und dies nicht nur in guten Zeiten. Als ihr Mann verstarb 1983 habe sie   hier   Trost und Rückhalt gefunden..

Bei all den Schilderungen sollte nicht vergessen werden,  dass die Frau mit der tiefen  Bassstimme ein sehr fröhlicher Mensch ist  und   über eine ausgeprägte  humoristische Ader verfügt. Sie gilt als Original, das bei vielen Anlässen, insbesondere bei der  Pfarrfasnacht aufgetreten ist  und  mit ihrem schauspielerischen Talent und Gedichten , die sie in stillen Stunden selbsverfasste,  die Menschen  erfreute. Fastnachtfeiern, Tanzen und unter Menschen sein, bei diesen Aktivitäten  fühlt sie sich  in ihrem Element,  auch wenn sich an manchen Tagen das Alter bemerkbar macht. Eine zweites Lebenselixier ist für sie  die Gastfreundschaft, von der auch ich profitieren durfte,  bei Kaffee und selbstgebackener Linzertorte. Ihr wichtigstes Standbein aber ist für sie die Familie, die Tochter, der Schwiegersohn,  zwei Enkelinnen und zwei Urenkelinnen  und auch ihre Geschwister und deren Kinder. Sie alle  werden nun den  90 Geburtstag gebührend feiern,  im Adler im Ibental  dem gleichen Lokal wo an  einem kalten Wintertag,   am 8. Dezember 1919, der junge  Vater, die Paten und die Hebamme  aus der Kirche kommend die neugeborene  Bertel auf die warme Ofenbank legten,  um  bei einem Viertel Wein die Kindstaufe zu feiern.
Anita Hohler, 7.12.2009,
Littenweiler Dorfblatt

 

 

Tradition des Seniorenkaffees in Schwär's Löwen lebt weiter

"Ich bin der neue - alte Löwenwirt" begrüßte Markus Martin seine Gäste. Seit Juli 2006 leitet er die traditionsreiche Gaststätte in Littenweiler. Gemeinsam mit dem Freundeskreis der Altenhilfeeinrichtungen der Heiligspitalstiftung führt er die Tradition des Seniorenkaffees weiter. An diesem Nachmittag hat er 96 Senioren, davon 15 Helfer eingeladen. Mit einem großen Bus wurden die Gäste aus den umliegenden Seniorenheimen abgeholt. Nun sitzen sie bei Kaffee und Kuchen und genießen die Musik dazu. Rochus Marx vom Freiburger Senioren Salon Orchester spielt auf der Geige. Gottfried Beck, Senior-Chef des Bettenhauses Stiegler, begleitet ihn auf dem Klavier. Für die zahlreichen Gäste ist das Vergnügen gratis. Der Löwenwirt und der Freundeskreis teilen sich die Kosten. Karl Wassermann, Gründer und Vorsitzender des Freundeskreises meint: "Es ist schon ein großer Aufwand, bis alles organisiert ist. Viele der Senioren sind auf Hilfe angewiesen und brauchen Unterstützung beim Anziehen oder beim Einsteigen in den Bus. Darum brauchen wir nicht nur angestammtes Personal, es sind heute auch zahlreiche ehrenamtliche Helfer im Einsatz. Wir sind Markus Martin dankbar für seine Gastfreundschaft. Es ist nicht selbstverständlich so viele Menschen einzuladen. Die Räume sind für eine solche Veranstaltung sehr gut geeignet. Wo sonst findet man eine Gastwirtschaft in der Umgebung, in der so viele Menschen gut und gemütlich sitzen können." Rollstuhlfahrer können bequem mit dem Lift die Gasträume erreichen. Den Heimbewohnern sieht man an, dass es ihnen im Löwen gefällt. Einige, die noch rüstig sind, sind selbst mit dem Bus angereist. Der Löwen liegt ja verkehrsgünstig direkt an einer Haltestelle.
Manche der Bewohner aus dem Kreuzsteinacker treffen sich hier ab und an zum Mittagessen. Die anderen Gäste heute stammen aus dem Max Mayer-Wohnheim, dem Haus Katharina-Egg, dem Laubenhof und aus dem Johannisheim. Wer ehrenamtlich beim Freundeskreis aktiv werden möchte, kann sich gern bei Karl Wassermann unter Tel.: 61 29 15 55 melden.
Dr. Anja Lusch , 7.12.2009, Littenweiler Dorfblatt

 

Sozialgenossenschaft SAGES: Kooperationen zum Wohle von Senioren

Mit fortschreitendem Alter werden oft Unterstützungen benötigt, auch in Form bezahlter Dienstleistungen. Erst sie ermöglichen vielen älteren Menschen ein angenehmes Leben. An diesem Punkt setzen die Angebote von SAGES an, der Serviceagentur für Senioren und Familien. Bislang wurde die Unterstützung von Senioren oft gleichgesetzt mit der Sicherstellung einer bedarfsgerechten Versorgung kranker, hilfs- und pflegebedürftiger Menschen. Viele sind aber weder versorgungs- noch pflegebedürftig. Sie leben meist unabhängig von ihren Kindern in Wohnungen oder Häusern. Ihnen bietet die Sozialgenossenschaft zahlreiche Dienstleistungen an.

Den Alltag mit Dienstleistungen für Senioren und Familien erleichtern ist das Motto von SAGES. Die Angebote erstrecken sich im Haushaltsbereich auf die Schwerpunkte Raumpflege, Wäschepflege, Küchenhilfe sowie Garten und Hof. Auch kleine Reparaturen in der Wohnung oder Begleitung bei Behördengängen und zur Freizeitgestaltung außer Haus werden gerne übernommen. Mittlerweile ist ein fester Arbeitsplatz eingerichtet und zehn Arbeitssuchende können ihre wirtschaftliche Situation auf Minijobbasis verbessern. Dietrich Elchlepp, Vorstandsmitglied von SAGES betont: „Das vom Bundesverein zur Förderung des Genossenschaftsgedankens e.V. ausgezeichnete Freiburger Sozialmodell leistet arbeitsmarktpolitisch einen interessanten Beitrag für mehr Beschäftigung. Der SAGES-Ansatz hebt sich von vielen anderen Dienstleistern dadurch ab, dass er als Genossenschaft nicht in erster Linie gewinnorientiert handelt, sondern arbeitsuchenden Mitgliedern dienlich ist. Überschüsse werden dazu verwendet, mehr Langzeitarbeitslosen zu dauerhafter Beschäftigung zu verhelfen.“ Gegründet wurde die Firma am 09. März 2005. Hintergrund sind zwei gewichtige Probleme: Hohe Arbeitslosigkeit und die Alterspyramide. SAGES bietet vielfältige Dienstleistungen an, mit deren Hilfe ältere Menschen möglichst lange in ihrer eigenen Wohnung bleiben können, aber auch junge Familien Entlastung erfahren. Gleichzeitig werden mit dieser sozialen Dienstleistung sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen. Im Unterschiede zu vielen anderen Unternehmen mit ähnlichen Angeboten ermöglicht dieser Ansatz, durch gemeinschaftliches Handeln Arbeit für ursprünglich Arbeitslose aus eigener Kraft aufzubauen. „Dabei ist die Genossenschaft SAGES bei ihren Angeboten durchaus innovativ“, erläutert Elchlepp weiter. Seit der Gründung engagiert er sich dort ehrenamtlich. „Die Genossenschaft besorgt ja nicht allein den Haushalt und Verwaltungsgänge, SAGES holt zum Beispiel ältere Menschen, die selbst nicht mehr verreisen können von zuhause ab. Mitarbeiter begleiten sie - rundum betreut - für einen Tag, fürs Wochenende oder gar für eine Woche zu ihren Verwandten und Freunden. Einige Kundinnen konnten so wieder an einen Urlaubsort fahren, der ihnen aus früherem Erleben gut in Erinnerung geblieben ist. Oft ein einmaliges Erlebnis für ältere Menschen, deren Kinder auswärts wohnen oder die kinderlos geblieben sind.“ Alle Angebote richten sich sowohl an Privathaushalte als auch an Menschen, die in Seniorenanlagen leben. Kunden, die Mitglied in der Genossenschaft werden, können nicht nur mitgestalten, sondern auch günstigere Preise in Anspruch nehmen. Kontinuität, Vertrauen und Seriosität gehören zur genossenschaftlichen Unternehmensphilosophie. Im Gespräch mit SAGES lassen sich deshalb viele Wünsche für alle Seiten zufriedenstellend abklären. Unermüdlich ist Elchlepp für die Weiterentwicklung der Genossenschaft unterwegs: „Wir appellieren an die Menschen in unserer Region, denen die Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen am Herzen liegt, uns beim weiteren Aufbau von SAGES als einer Idee des gegenseitigen Helfens zu unterstützen. Wir brauchen die Hilfe vieler Menschen durch Auftragsvermittlung oder Unterstützung bei der Werbung“, appelliert der ehemalige Politiker in zahlreichen Gesprächen und Bittbriefen, um die Genossenschaft wirtschaftlich zu stabilisieren.
Aktuell engagiert er sich für den Aufbau neuer Kooperationen. Mit zwei anerkannten Pflegeorganisationen, dem Ambulanten Pflegedienst der Heiliggeistspitalstiftung Freiburg und dem Pfleger Thomas Pflegedienst gibt es Kooperationsverträge. So kann SAGES bei entsprechender Einstufung der Kunden auch Leistungen über die Pflegekasse abrechnen. Sie ist bei den pflegeergänzenden Dienstleistungen tätig, während die Pflegedienste die pflegerischen Aufgaben fachgerecht übernehmen. casa secura bietet Beratung und Unterstützung für mehr Sicherheit im Haus. In Zusammenarbeit mit der SAGES wird dieses Angebot verstärkt auch Senioren zugänglich gemacht. Über solche Kooperationen will Elchlepp zukünftig immer mehr Dienstleistungen für Senioren und Familien aus einer Hand anbieten, zum Wohle der Kunden und der ehemals Arbeitslosen.
Burghard Flieger, 1.9.2009

 

Bürgerschaftliches Engagement auch im hohen Alter - Wichernhaus

Bild von links:

vorne: Der neue Heimbeirat mit Therese Kern, Dietrich Rutschmann, Dr.
Gertrud Reimold.

Hintere Reihe: Claudia Burgert (Ehrenamtliche), Ulrike Stürner (Leiterin der
Sozialen Betreuung), Elisabeth Müller (Ehrenamtliche), Hans-Jürgen Sobotta
(Heimleiter)
 

Bürgerschaftliches Engagement auch im hohen Alter bewiesen drei Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenpflegeheimes Wichernhaus in Freiburg. Therese Kern, Dietrich Rutschmann und Dr. Gertrud Reimold stellten sich zur Wahl als Heimbeirat.
Der Heimbeirat wirkt bei der Gestaltung zahlreicher Heimangelegenheiten mit und vertritt die Interessen der Bewohnerschaft gegenüber der Heimleitung. Die Heimbeiräte haben zum Beispiel eine wichtige Funktion bei der Erhöhung der Heimentgelte und bei baulichen Veränderungen des Heimes. Sie sind
Ansprechpartner der Bewohnerschaft bei der Gestaltung der Speisepläne, bei auftretenden Beschwerden, bei der Integration von neuen Bewohnern und bei der Planung und Durchführung von Veranstaltungen. Der Heimbeirat im Wichernhaus wird auch von zwei Ehrenamtlichen unterstützt.

"Wer solch ein Amt übernehmen will, braucht soziale Kompetenz und soziales Engagement", betonte Hans-Jürgen Sobotta. Der Heimleiter des Wichernhaus freut sich, dass wieder Bewohnerinnen und Bewohner für dieses Gremium gewonnen werden konnten und "bürgerschaftliches Engagement bis ins hohe Alter von 96 Jahren möglich ist".
8.12.2008, Ev. Stadtmission Freiburg



 

Pflegeheim Senovum im X-Press-Gebäude eröffnet

In das neue Haus der Senovum GmbH in der Schnewlinstraße in Freiburg sind die ersten Bewohner eingezogen. 88 Pflegebedürftige finden hier ein neues Zuhause, sie werden von mehr als 40 Mitarbeitern betreut werden. Dabei will man viele neue Wege gehen: engagiert anders, getreu dem Motto des gemeinnützigen Unternehmens. Anders ist schon die Aufteilung des Hauses: 68 geräumige Einzelzimmer sind auf fünf Stockwerke verteilt, außerdem gibt es zehn Doppelzimmer, zum Beispiel für Paare. Jedes Stockwerk bildet eine kleine Wohngruppe, deren Herz in der Wohnbereichsküche schlägt: Hier finden die Bewohner zusammen, können, wenn sie wollen, selbst kochen, sich so gut wie möglich am normalen Alltag beteiligen.
Die zentrale Lage des Pflegeheims ist ganz bewusst gewählt: "Wir wollen den Menschen ein Zuhause mitten in der Stadt bieten, in direkter Nähe zu Geschäften, Ärzten, zum Bad oder Friseur, bequem erreichbar von Freunden und Bekannten", so Melcher Franck, Geschäftsführer der Senovum GmbH, einer Tochtergesellschaft der Kur + Reha GmbH des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Das Haus ist von allen Kostenträgern anerkannt. Die zentrale Lage dürfte auch für junge Pflegebedürftige attraktiv sein. Bei entsprechender Nachfrage können sie in einer eigenen Wohngruppe untergebracht werden. Besondere Angebote gibt es außerdem für Demenzkranke, deren Zimmer rund um einen großen, geschützten Innenhof angeordnet sind. Dank der Aufteilung in eigenständige Wohngruppen ist das Haus für seine Bewohner übersichtlich und wohnlich. Die Zimmer sind dank großer Fenster sehr hell. Sie haben allen modernen Komfort, wozu auch barrierefreie Bäder gehören. Natürlich können auch eigene Möbel mitgebracht werden. Hell und lichtdurchflutet – so präsentiert sich das neue Senovum-Haus selbst im Dezember. Mit einem besonders schönen Ausblick auf die Stadt und 360-Grad-Panorama. "Doch viel wichtiger ist uns die menschliche Wärme, die sichere Versorgung und Pflege der Bewohner", für die Volkmar Biniarz und sein engagiertes Team sorgen wollen.

Am kommenden Samstag, 6. 12.2008, besteht die Gelegenheit, sich bei einem Tag der offenen Tür selbst ein Bild zu machen. Von 13 bis 18 Uhr finden Hausführungen statt.

1.12.2008, Senovum

 

Zwei Jahre Freundeskreis Heiliggeistspitalstiftung

Das Engagement für alte Menschen bietet viele Möglichkeiten und Tätigkeitsbereiche

Klein und erst zwei Jahre alt ist der "Freundeskreis der Altenhilfeeinrichtungen der Heiliggeistspitalstiftung Freiburg i. Br. e.V." Dieser Kreis wirbt und vermittelt ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in die Altenpflegeheime Johannisheim und Kartaus und  die Wohnanlagen der Heiliggeistspitalstiftung im Freiburger Osten. Dass dies ein recht  mühsames Geschäft,  aber durchaus erfolgreich ist,  wurde in der kürzlich stattgefundenen Mitgliederversammlung des Vereins in der Begegnungsstätte Laubenhof deutlich. Aus der Vorstandsarbeit berichtete der Erste Vorsitzende Karl Wassermann  den Vereinsmitgliedern unter anderem,  dass im ersten Halbjahr 2008 weitere  16  Personen für eine ehrenamtliche Mitarbeit gewonnen werden konnten. Als besonders erfolgreich erwies sich dabei eine Werbeaktion in den Bussen und Straßenbahnen der Freiburger Verkehrs AG. Deshalb ist im November eine weitere Aktion dieser Art geplant. Auch auf vielerlei andere Weise will sich der Verein im zweiten Halbjahr engagieren. So sind z.B. ein Kaffeenachmittag für die alten Menschen, ein Benefizkonzert in der Dreifaltigkeitskirche und die Teilnahme am Seniorentag im Zentrum Oberwiehre geplant. Die Vereinsmitglieder und viele vom Verein vermittelte Ehrenamtliche werden auch beim  Umzug des Pflegeheimes Kartaus in das neue Haus Katharina Egg auf dem Laubenhofgelände im Dezember mithelfen.

“Katharina Egg”, das neue Pflegeheim auf dem Laubenhofgelände eröffnet Ende des Jahres
Im weiteren Verlauf der Mitgliederversammlung informierte der Leiter des Dienstleistungszentrums Ost der Stiftungsverwaltung, Herr Hammel, über das neue Pflegeheim und seine Konzeption. Haus "Katharina Egg" ist derzeit auf dem Laubenhofgelände im Bau. Es ist Ersatz für das Pflegeheim Kartaus und wir voraussichtlich Ende des Jahres 2008 eröffnet. Die Stadtteile Waldsee und Littenweiler bekommen mit dieser neuen Einrichtung ein wohnortnahes und nach modernsten Gesichtspunkten gebautes Pflegeheim. Die Stiftungsverwaltung präsentiert mit diesem neuen Haus und in Verbindung mit den Begegnungsstätten  Laubenhof und Kreuzsteinäcker, den  Betreuten Wohnanlagen  Laubenhof und Kreuzsteinäcker, dem ambulanten Pflegedienst sowie der Tagesbetreuung "Offenes Wohnzimmer" ihr neues "Dienstleistungszentrum Freiburg Ost". Die Vertreterin der Stiftungsverwaltung, Frau Racki-Flieger, dankte dem Verein für sein Engagement zum Wohle der alten Menschen.

Der Freundeskreis lädt seine Mitglieder halbjährlich zu Mitgliederversammlungen ein in der Erkenntnis, dass ein kleiner Verein nicht in erster Linie von der Managementkunst seines Vorstandes, sondern vom Engagement seiner Mitglieder lebt. Weitere Interessierte sind herzlich willkommen! (Heinrich-Heine-Straße 12/14; Tel. 612915 55)

Anita Hohler, 1.12.2008, Littenweiler Dorfblatt

Martin Schley und Mariele Loy im Wichernhaus - Offene Tür

SWR-"Hausmeister" Edwin Hämmerle alias Martin Schley ist die Hauptattraktion beim Kultursonntag im Wichernhaus am 12. Oktober. Dort trifft er die Mundartdichterin Mariele Loy aus Hofsgrund. Sie erzählen alemannische Gschichtle, alemannische Neckverse und Kinderreime (Beginn 14.30 Uhr). Der
Gesangverein Liederkranz Betzenhausen/Bischofslinde unter der Leitung von Beata Veres-Nonnenmacher bildet den musikalischen Rahmen beim Tag der Offenen Tür des Seniorenpflegeheimes der Evangelischen Stadtmission Freiburg und des BetreutWohnen am Adelhauser Klosterplatz. Gemeinsam mit der Freiburger Tafel veranstaltet das Wichernhaus um zehn Uhr einen Ernte-Dank-Gottesdienst. Weiterhin gibt es Flammkuchen mit Neuem Süßen und andere Spezialitäten wie in der Strauße. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.
Wichernhaus, Adelhauser Str. 27, Freiburg, 10.00 bis 17.00 Uhr
6.10.2008


 

Das neue St. Marienhaus - Pflegeheim für 194 Menschen

Manchmal sind es ja die Kleinigkeiten, die eine große Einrichtung lebenswert machen. Eine Sprossenwand in jeder Wohngruppe für die körperliche Beweglichkeit. Platz für den eigenen Bücherschrank im Zimmer, um den Geist beweglich zu halten. Ein Demenz-Garten mit hoppelnden Häschen für Gemütsbewegungen. Das von außen riesengroß erscheinende neue St. Marienhaus an Tal- und Scheffelstraße hat solche Kleinigkeiten für die 194 Menschen, die hier leben. Gestern wurde das Pflegeheim offiziell eingeweiht.

Ohne die Landessozialministerin Monika Stolz. Es heißt, sie habe einem Pflegeheim dieser Dimension mit ihrer Anwesenheit nicht ihren Segen geben wollen. Das tat stattdessen im Sinne des Wortes Weihbischof Bernd Uhl, der das Gebäude segnete, dessen Philosophie Friedhelm Voigt so beschreibt: "Es geht hier nicht um einen auf Krankheit verkürzten Pflegebegriff, sondern um Lebensqualität." Der Geschäftsführer des Trägervereins Marienhaus St. Johann hält deshalb eine "erlebnisorientierte Pflege" für Menschen mit Demenz (etwa zwei Drittel der Bewohnerinnen und Bewohner zwischen 50 und 102 Jahren) für selbstverständlich. Genauso wie zwei Kraft-Räume, die die Frauen und Männer beweglich halten sollen. "Hundert von ihnen haben absolvieren da schon ein individuelles Trainingsprogramm." 
Schließlich sollen sie möglichst lange aus eigener Kraft zur Toilette ihrer gut 21 Quadratmeter großen Zimmer kommen. Oder zur Wohnküche, dem Mittel- und Treffpunkt der 16 Wohngruppen mit jeweils neun bis 14 Frauen und Männern. Oder zum gemeinsamen Wohnzimmer. Damit sich die Menschen — 15 Prozent mit Pflegestufe 1, 50 Prozent mit Pflegestufe 2, fast 20 Prozent in Pflegestufe 3, die übrigen sind im Einstufungsverfahren — in dem großen Haus besser zurecht finden, ist jedes Stockwerk in einer anderen Farbe gehalten. Was auch für die 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hilfreich sein mag, die auf 170 Stellen beschäftigt sind, davon 215 in der Pflege. Etwa zehn Prozent der Beschäftigten hätten auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chance, eine Stelle zu bekommen, wie sie ihnen die hauseigene Wäscherei und die eigene Küche (350 Essen täglich) bieten. "Gegen den Trend" , sagt Friedhelm Voigt, "lagern wir diese Arbeiten nicht aus." Gegen den Trend erscheint es dem Geschäftsführer ebenfalls, dass es so gut wie keine Fluktuation beim Personal gebe. Und dass "wir weit über unseren Bedarf ausbilden" . Nämlich pro Jahr etwa vierzig junge Frauen und Männer in der Altenpflege. Und noch etwas scheint ungewöhnlich: Etwa zehn Menschen jährlich ziehen aus dem Pflegeheim aus, weil sie hier so gestärkt werden, dass sie wieder allein leben können. Rehabilitation soll deshalb geradezu zu einem Kennzeichen des St. Marienhauses werden. "Da können wir zukünftig bessere Angebote machen" , sagt Friedhelm Voigt. Der ohnehin überzeugt ist, mit dem neuen lichten Haus (Jahresetat: rund zehn Millionen Euro) ganz andere Menschen als bisher anzusprechen. Nämlich solche, die sich bisher nicht vorstellen konnten, in ein Pflegeheim zu ziehen, "in dem wir auch Hospizarbeit leisten" . Denn 120 bis 140 Einzüge im Jahr bedeuten, dass ebenso viele Menschen sterben. Manche nach wenigen Wochen, während andere schon seit eineinhalb Jahrzehnten im Pflegeheim leben. Und von denen, die hier wohnen, erhält etwa die Hälfte ergänzende Sozialhilfe.20,9 Millionen Euro hat der seit Herbst 2004 erstellte Neubau gekostet, der das alte St. Antoniushaus (Kirchstraße) und das alte Marienhaus ersetzt. Dessen Anfänge reichen bis ins Jahr 1862 zurück, als der Universitätsprofessor und Volksschriftsteller Alban Stolz den Katholischen Dienstmägdeverein gründete. 1880 bekamen die Dienstmädchen mit dem ersten St. Marienhaus an der Talstraße ein eigenes Heim, das 1928 um einen Neubau an der Scheffelstraße erweitert und angesichts der großen Not nach der Weltwirtschaftskrise zu einem Wohn- und Pflegeheim für ältere und arme Menschen wurde. Heute ist die Not eine andere. Friedhelm Voigt: "Es ist für viele Menschen im hohen Alter eine Lebenswirklichkeit, allein zu sein." Keine Kleinigkeit. Wie auch diese nicht: Im Garten des neuen St. Marienhauses steht das Glockentürmle des alten Heims — ein Zeichen über die Zeiten hinweg, dass es nie zeitgemäß sein kann, hilflose Menschen allein zu lassen
Gerhard M. Kirk . 26-4-2008, BZ

 

 

Neues Pflegeheim am Laubenhof heißt „Haus Katharina Egg“

Der Ersatzneubau für die Kartaus im Laubenhof in Littenweiler wird nach der bekannten Freiburger Stifterin benannt / Einhelliger Beschluss im Stiftungsrat der Heiliggeistspitalstiftung.  Das neue Pflegeheim auf dem Laubenhofgelände in Littenweiler hat einen Namen. In der vergangenen Woche beschloss der Stiftungsrat der kommunalen Heiliggeistspitalstiftung einstimmig, das neue Haus nach der bekannten Freiburger Stifterin Katharina Egg zu benennen. Ihr Engagement für kranke und pflegebedürftige Menschen in Freiburg legte im 18. Jahrhundert den Grundstein für die heutigen Universitätskliniken. Die Weggefährtin von Johann Christian Wentzinger motivierte auch den Bauherrn und Künstler, wie sie selbst seinen Nachlass in den Dienst der Stiftung zu stellen. Das neue Pflegeheim soll im Dezember diesen Jahres eröffnet werden und ersetzt das heutige Pflegeheim in der Kartaus, das mit der Neueröffnung des Hauses Katharina Egg aufgegeben wird. „Alle Bewohnerinnen und Bewohner der Kartaus ziehen noch vor Weihnachten in das neue, moderne und sehr innovative - nach dem Wohngruppenkonzept arbeitende - Haus auf dem Laubenhofgelände um“, erläutert Stiftungsdirektor Lothar A. Böhler. Die kommunale Heiliggeistspitalstiftung widmet sich seit mehr als 750 Jahren kranken und pflegebedürftigen Menschen in Freiburg. Sie betreibt heute drei Pflegeheime, mehrere Häuser für betreutes Wohnen, eine Begegnungsstätte, eine Tagespflegeeinrichtung und einen ambulanten Pflegedienst.
25.2.2008

 

Heute Kindergarten und morgen Senioren-Tagesstätte?

Fachleute diskutierten die Folgen des demografischen Wandels in Freiburg

Müssen neue Kindergärten heute schon rollstuhlgerecht geplant werden, damit man sie in wenigen Jahren leicht zu Senioren-Tagesstätten umbauen kann? Ist der Publikumsliebling Einfamilien-Reihenhaus mit zwei oder drei Geschossen bald ein Auslaufmodell? Und wie kann Freiburg nicht nur für junge Familien attraktiv sein, sondern auch für Senioren? – Nur drei von vielen Fragen, wie im Mittelpunkt einer Veranstaltungsreihe zum demografischen Wandel stehen. Die gemeinsam vom Rathaus, der Pädagogischen Hochschule, der Universität und den beiden Fachhochschulen konzipierte Reihe greift mit Vorträgen und Diskussionen die bereits begonnenen Verschiebungen in der Altersstruktur auf.
Wie schnell sich der demografische Wandel in der Stadtgesellschaft vollzieht, machte Oberbürgermeister Salomon bei der Auftaktveranstaltung Mitte November im Kaisersaal des Kaufhauses deutlich: Nach den Bevölkerungsprognosen wird Freiburg zwar in den nächsten Jahren zunächst weiter wachsen, diesen Zuwachs aber bis etwa 2020 wieder bis auf das heutige Niveau von 215 000 Einwohnern verlieren – mit dem strukturellen Unterschied, dass dann deutlich mehr als ein Drittel aller Bürgerinnen und Bürger 60 Jahre und älter sein wird. „Darauf müssen wir uns einstellen!“ sagte Salomon. Beispielsweise in der Planung von Baugebieten, in denen Mehrgenerationenhäuser gefragt werden, bei Schulen und Kindergärten, oder für die Nahversorgung in den Stadtteilen. „Ältere Menschen werden dort leben, wo die Infrastruktur in Ordnung ist und wo ihre Bedürfnisse nach Betreuung, funktionierender Nachbarschaft oder Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe erfüllt sind.“ Weil der demografische Wandel längst begonnen habe, seien zahlreiche Vorhaben in der Stadtpolitik bereits auf die Verschiebungen in der Altersstruktur eingestellt.
Ausdrücklich warnte der OB davor, den demografischen Wandel als eine Bedrohung zu empfinden: „Das ist eine Chance, wenn wir rechtzeitig etwas tun.“ Die Attraktivität von Freiburg werde in Zukunft nicht nur davon abhängen, dass es genügend Angebote für junge Familien oder in der Ausbildung gebe, sondern auch von sozialen und kulturellen Einrichtungen, die Rücksicht auf eine älter werdende Bevölkerung nehmen. Salomon kündigte an, dass die Verwaltung eine interne Arbeitsgruppe einrichten werde, um konkrete Konzepte für den demografischen Wandel zu entwickeln. Dazu will das Rathaus auch über die jetzt laufende Veranstaltungsreihe den wissenschaftlichen Sachverstand der Hochschulen nutzen.
In der Landesregierung ist der demografische Wandel zur Kabinettssache geworden. Staatsrätin Claudia Hübner berichtete über die Modelle, die derzeit in den Ministerien entwickelt werden. Ihre Prognose nach Besuchen in den meisten baden-württembergischen Stadt- und Landkreisen: „Solche Kommunen werden sich behaupten, in denen seniorengerechte Einrichtungen und Dienstleistungen zur Verfügung stehen, wo ‚lebenslanges Lernen‘ möglich ist und wo die Vereinbarkeit von Familie und Beruf klappt, um den Bedarf an Arbeitskräften bei weniger Menschen decken zu können.
7.12.2007, Amtsblatt, www.freiburg.de/amtsblatt

 


Haus der Generationen im Stühlinger: Senioren und Kinder zusammen

Die betreute Wohnanlage des BBS Pflegedienstes im Stühlinger wird zu einem "Haus der Generationen": Im Januar bezieht die Kindertagesstätte "Kleine Bären" der gemeinnützigen Freiburger Concept Maternel GmbH einen Seitenflügel im Erdgeschoss an der Rennerstraße. Das Konzept sieht vor, dass sich Kleinkinder und Seniorinnen und Senioren täglich treffen können. Das Seniorenheim, das der BBS (Beratung, Betreuung, Service) im vergangenen Juli übernommen hat, soll zu einer Begegnungsstätte für Menschen jeglichen Alters werden, zu einem offenen Treffpunkt im Stadtteil. Der Anfang ist gemacht: Seit Oktober besuchen die Kinder der benachbarten Tagesstätte "Kleine Löwen" regelmäßig die Senioren. Über den Besuch der Kleinen freuen sich nicht nur die rund 50 Bewohner. "Für die Kleinkinder ist das sehr spannend, mit den älteren Leuten zusammen zu singen" , berichtet Iris Weidemann, Sprecherin von BBS und Tochter der pädagogischen Leiterin Gisela Weidemann.
Ganzen Artikel vom 8.12.2007 bitte auf www.badische-zeitung.de  lesen

 

Seniorenbüro FR: 21% älter als 60 - Wohnalltag - Neue Wohnformen

Mit gut 42 000 sind 21 Prozent der Menschen in Freiburg älter als 60 Jahre — 2020 werden es mit gut 45 000 sogar 23 Prozent sein

Alltag im Alter bedeutet vor allem Wohnalltag. Das macht eine umfangreiche Informationsschrift des städtischen Seniorenbüros deutlich, das zu dem Schluss kommt: Angesichts von immer mehr älteren und auch auf Hilfe angewiesenen Menschen "wird es für eine zukunftsfähige Stadt immer wichtiger" , schon bei den städtebaulichen Planungen die Bedürfnisse der älter werdenden Bevölkerung zu berücksichtigen.
Anfang 2007 lebten in Freiburg 42 042 über 60-jährige Frauen und Männer, was einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von 21,1 Prozent entspricht. Für das Jahr 2020 erwartet das Amt für Bürgerservice und Informationsverarbeitung 45 333 Menschen über 60 Jahre in der Stadt (etwa 23 Prozent). Ein Blick zurück macht die älter werdende Gesellschaft noch deutlicher: 1951 waren in Freiburg 17 307 Menschen älter als 60 Jahre (15,6 Prozent) — und während die Zahl der Freiburgerinnen und Freiburger in den vergangenen fünfzig Jahren um 70 Prozent stieg, nahm die Zahl der über Sechzigjährigen gleichzeitig um 138 Prozent zu. Zu 90 Prozent wohnen diese Älteren selbstständig in ihrer eigenen Wohnung — und da wollen sie auch wohnen bleiben. Das aber setzt eine entsprechende Ausstattung und Gestaltung nicht nur der Wohnung, sondern auch des Wohnumfelds voraus, erklärte am Donnerstagabend die Leiterin des Seniorenbüros Karin Tolles dem Sozialausschuss des Gemeinderats. "Einschränkende Wohnbedingungen können eine selbstständige Lebensführung erschweren bis unmöglich machen; darüber hinaus können schlechte Wohnverhältnisse mitverantwortlich dafür sein, dass Pflegebedarf zunimmt oder überhaupt entsteht." Anders herum gesagt: Ein Wohnumfeld, das den Bedürfnissen älterer Menschen entspricht und eine eigenständige Lebensgestaltung ermöglicht, verringert das Risiko, pflegebedürftig zu werden, erheblich.
Entsprechen Wohnung und Wohnumfeld diesen Bedürfnissen nicht mehr, stehen in der "Hauptstadt des Betreuten Wohnens" 1837 Wohnungen in 27 Seniorenwohnanlagen und 432 Wohnungen in drei Wohnstiften zur Verfügung. Hier wohnen zur Zeit 1630 Frauen und 570 Männer. Und für das Seniorenbüro steht fest: "Für die meisten Bewohnerinnen und Bewohner des Betreuten Wohnens gibt es keine bezahlbare Alternative zu dieser Wohnform." Allerdings entstehen gerade auch andere Wohnformen, die angesichts der Vereinzelung der Wunsch nach neuen "Wahlverwandtschaften" prägt - von der Hausgemeinschaft bis zum Mehrgenerationenprojekt. Mit einem längeren Leben steigt zugleich das Risiko, pflegebedürftig zu werden. Während es bei den 60- bis 80-Jährigen bei drei Prozent liegt, steigt es bei den über 80-Jährigen auf mehr als 25 Prozent. Auch dann möchten die meisten in ihrer vertrauten Umgebung leben. Mehr als 80 Prozent werden dabei meist von Familienmitgliedern unterstützt. Hilfebedürftige Menschen können zudem auf 30 ambulante Pflegedienste und andere ambulante Hilfen zurückgreifen. Wenn jedoch trotz aller Unterstützung eine häusliche Pflege nicht mehr möglich ist, bietet sich der Umzug in ein Pflegeheim an. Gegenwärtig gibt es in Freiburg 21 Pflegeheime mit 1813 Plätzen. Das Durchschnittsalter der Frauen (78 Prozent) und Männer (22 Prozent) liegt hier bei 85 Jahren. Obwohl der Bedarf damit weitgehend gedeckt ist, sieht das Seniorenbüro noch Handlungsbedarf. So fehlten Angebote für suchtkranke und psychisch kranke Menschen, für ältere Menschen aus anderen Ländern und für ältere Menschen mit Behinderung. Und da eine Zunahme von pflegebedürftigen Menschen um 18 Prozent bis 2030 vorhergesagt wird, gibt Karin Tolles dem Gemeinderat zu bedenken: "Da lassen sich durch die Entwicklung altersgerechter Wohn- und Infrastrukturen Einsparmöglichkeiten erschließen, je mehr es gelingt, der Hilfs- und Pflegebedürftigkeit vorzubeugen und den Zeitraum der häuslichen Versorgung zu verlängern
8.12.2007, BZ

 

Richtfest beim Altenpflegeheim Laubenhof

Blick nach Nordwesten zum Laubenhof am 4.11.2007 Blick nach Nordwesten zum Laubenhof am 4.11.2007

Am Mittwoch 31.10.2007 um 16 Uhr konnte Richtest gefeiert werden beim Neubau für den neuen Laubenhof. Die Heiliggeistspitalstiftung baut hier für insgesamt 12 Millionen Euro an der Weismannstraße das neue Altenpflegeheim. In der Vergangenheit zählte das frühere architektonische Prestigeobjekt zu den Sorgenkindern der Stiftung, denn große Teile der ursprünglichen Altenwohnanlage mussten nach nur 20 jähriger Nutzung wegen gravierender Baumängel abgerissen werden. Heute ist Stiftungsdirektor Lothar Böhler zuversichtlich: "Wir sind voll im Zeitplan und voll im Kostenplan", sagte er beim Festakt. Es besteht berechtigte Hoffnung, dass der Neubau mit seinen 100 Pflegeplätzen wie geplant im Dezember 2008 bezogen werden kann. Dann werden die neun vorgesehenen Wohngruppen eingerichtet - mindestens vier davon für demente Menschen.

 

Spurwechsel beim Frauenring: Neuorientierung im dritten Lebensalter

Neu orientieren müssen wir uns häufig in unserem Leben: Unerwartete Ereignisse treten ein, neue Situationen müssen bewältigt werden, Lebensabschnitte enden. Vielleicht denken wir auch über den immer gleichen Ablauf unseres Alltags nach und wünschen uns Veränderungen. In allen Altersphasen gibt es Anlässe für solche Überlegungen.

Eine besondere Herausforderung ist die Lebensgestaltung in der Phase des Älterwerdens, wenn Berufstätigkeit und Familienaufgaben enden und der Tag seine gewohnte Struktur verliert. An diesem Wendepunkt können eine Auseinandersetzung mit der langen noch vor uns liegenden Lebenszeit und eine Neuorientierung sehr wichtig sein. Dies gilt für Männer und Frauen gleichermaßen, für Frauen allerdings in besonderer Weise, denn ihre Lebensbedingungen des Älterwerdens sind anders als die der Männer. Frauen sind in der Regel jünger als ihre Partner und haben außerdem eine längere Lebenserwartung, das heißt, sie leben länger und im Alter häufig allein: Altsein und Alleinleben ist vor allem eine Frauenfrage. Dieser Lebensabschnitt ist nicht immer leicht. Frauen um 60 stehen an der Schwelle ihres "Dritten Lebensalters" vor weiteren 20 bis 30 Lebensjahren, oft ohne bestimmte Aufgaben. Berufliche Tätigkeiten fallen weg, die Kinder sind aus dem Haus, oft enden Partnerschaften durch Trennung oder Tod. Welche Lebensinhalte und Ziele bleiben für diese lange Lebenszeit? Der Kurs "Neue Chancen nach der Lebensmitte — Spurwechsel?" kann Frauen bei einer Neuorientierung unterstützen: In einer Gruppe überdenken die Teilnehmerinnen ihre gegenwärtige Situation und blicken zurück auf ihre Biografie, um daraus neue Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln: Wie ist meine Situation? Was habe ich geleistet? Wo liegen meine Stärken und Interessen? Was wünsche ich mir noch für mein Leben, womit kann oder möchte ich die gewonnene Zeit ausfüllen? In gemeinsamer Arbeit versucht jede Frau, ihren eigenen Weg herauszufinden. Die Teilnehmerinnen berichten von ihrem Aufbruch, von neuen Initiativen oder Folgeprojekten. Eine sagt: "Ein alter unerfüllter Wunsch wurde wieder lebendig, vor Jahren als unrealisierbar ad acta gelegt: Studieren, das heißt Lernen, Neues erfahren . . ." Das breite Spektrum umfasst das Weiterlernen oder Wiederlernen in vielen Bereichen: Das Aufnehmen eines Seniorenstudiums zum Beispiel, Computertechnik, allgemeine Weiterbildungen mit verschiedensten Inhalten. Einige Frauen übernehmen noch einmal berufliche Teilzeitaufgaben. Viele Teilnehmerinnen beginnen mit einem neuen Hobby oder greifen frühere Interessen wieder auf; auch Bürgerschaftliche Engagements gehören vielfach dazu. "Uns alle hatte der Gedanke bewogen, etwas in unserem Leben verändern zu wollen." Andere Spurwechsel werden vor allem innerlich erfahren: in neuen Einstellungen zum eigenen Leben oder dem Leben anderer, in zunehmendem Selbstbewusstsein, in verstärkter Kontaktbereitschaft, in verbesserter Lebensgrundstimmung oder größerer Zufriedenheit. "Hier ist mir bewusst geworden: Jetzt freue ich mich über jeden freien Tag." Die Veränderungen konnten auch in einer Nachbefragung von 107 Freiburger Frauen aufgezeigt werden. Einige Teilnehmerinnen regen an, Lebenssituationen zu besprechen, von denen ältere Frauen besonders betroffen sind: Ihr Leben zwischen den Generationen oder den Abschied und Neubeginn nach Trennung oder Tod — "... plötzlich allein". Solche besonderen Seminare waren eindrucksvolle Erfahrungen für Teilnehmerinnen und Dozentinnen. Andere Kursgruppen sind bis in die Gegenwart hinein zusammengeblieben. Sie gestalten ihre regelmäßigen Treffen selbst. Zwei Gruppen werden von einer Dozentin begleitet: Im "Forum Weiterbildung" arbeiten sie gemeinsam seit vielen Jahren an selbst gewählten Themen. Die Frauen bleiben aktiv, erweitern ihr Wissen und ihre Fähigkeiten und pflegen soziale Beziehungen. Dieses geistige und soziale Training dient auch der Vorbeugung frühzeitiger Alterungsprozesse. Jede Neuorientierung ist ein sehr lebendiger Prozess: Es geht um das — immer wieder neue — Prüfen und Einleiten von Veränderungen, um neue Entwicklungen und Aufbruch. Wenn der eine oder andere, kleinere oder größere Spurwechsel auf dem Weg des Älterwerdens gelingt, können wir vielleicht auch die Phase des höheren Alters aktiver und zuversichtlicher bewältigen.
Brigitte Fahrenberg, 25.9.2007, www.badische-zeitung.de

Die Autorin Dr.phil. Brigitte Fahrenberg arbeitete als Pädagogin und Diplompsychologin in verschiedenen Bildungsinstitutionen. Das Seminar "Spurwechsel" und das "Forum Weiterbildung" werden von FrauenInteressen (im Deutschen Frauenring Freiburg) angeboten, die von der Autorin und einem Dozentinnenteam gegründet wurden.
Weitere Informationen: Tel 0175/8306 532, E-mail: urselastheimer at arcor.de


 

10 Jahre Wohnanlage Kreusteinäcker - Sommerfest zum Jubiläum

Auf den Tag genau zehn Jahre, nachdem die ersten Senioren in die Wohnanlage Kreuzsteinäcker eingezogen sind, feierte die Heiliggeistspitalstiftung Freiburg am 1. Juli das 10-jährige Bestehen ihrer mit 150 Wohnungen größten Seniorenwohnanlage mit einem großen Sommerfest.

Feierlich eröffnet wurde das Jubiläumsfest mit einem ökumenischen Gottesdienst, der von Irmgard Winkler von der Auferstehungsgemeinde und Joachim Anders von St. Barbara gestaltet wurde. Stiftungsdirektor Lothar A. Böhler betonte in seiner Festrede, dass von Anfang an das Interesse an der Wohnanlage und dem „Wohnen mit Betreuung“ sehr groß war. „Dies hängt sicher auch mit der guten Grundstruktur, dem vielfältigen Angebot der Wohnanlage sowie der hervorragenden Infrastruktur im Stadtteil zusammen“.
Heute leben 116 Frauen und 26 Männer in der Wohnanlage, dabei ist die jüngste Bewohnerin 57 Jahre alt und die Älteste 105. Das Durchschnittsalter liegt nach zehn Jahren Wohnbezug bei über 80 Jahren. Das entspricht annähernd dem Durchschnittsalter in einem Pflegeheim, nur mit dem Unterschied, dass in der Wohnanlage die Menschen ihr Leben noch weitgehend selbstbestimmt und eigenverantwortlich leben. Dass dies möglich ist, bedarf und bedurfte der ständigen Anpassung der Dienstleistungen an die veränderten Bedürfnisse der Senioren.
Stiftungsdirektor Böhler nannte hierzu unter anderem die gute Betreuung vor Ort, den Ambulanten Pflegedienst, das breite Angebot der Begegnungsstätte, den Mittagstisch, der im übrigen auch für die Bewohner aus dem Stadtteil angeboten wird, das Hirnleistungstraining „Grips“ und den Freundeskreis der Altenhilfeeinrichtungen der Heiliggeistspitalstiftung, durch dessen Arbeit in der letzten Zeit viele ehrenamtliche Helfer für die Wohnanlage gewonnen werden konnten. Die besonderen Verbindungen der Wohnanlage in den Stadtteil wurden durch die Anwesenheit und Grußworte der Kirchengemeinden, der Bürgervereine Littenweiler und Oberwiehre-Waldsee sowie Frau Dr. Breckwoldt als Vorsitzende des Seniorenrates deutlich. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von Schülern der Gitarrenschule Lenz, die auch in den Räumen der Wohnanlage zuhause ist. Für alle Anwesenden, vor allem auch für die 37 Bewohner, die von Anfang an in der Wohnanlage wohnen, gab es anschließend beim Sommerfest Gelegenheit, sich bei gutem Essen und musikalischer Unterhaltung über die vergangenen zehn Jahre auszutauschen und sich davon zu überzeugen, dass hier vor Ort der Stiftungszweck der Heiliggeistspitalstiftung, nämlich „älteren und insbesondere bedürftigen Freiburger Bürgern einen unbesorgten Lebensabend zu ermöglichen“ mit Leben erfüllt wird.
Gisela Heizler-Ries , 10.8.2007, Littenweiler Dorfblatt

 

 

Oma, heute sind eben andere Zeiten!

Wie sich das Verhältnis der Generationen zueinander innerhalb weniger Jahrzehnte verändert hat

"Ich kann schon so gut fahren, als ob ich vier wäre," krähte mein Enkel, der zum dritten Geburtstag ein Dreirad bekommen hatte. Vier Jahre alt zu werden, war sein nächstes heiß ersehntes Ziel. Auch ich wollte als Kind so schnell wie möglich groß, allwissend, unfehlbar werden wie die Erwachsenen. Später, als Jugendliche, hatten meine Altersgenossen und ich keine so gute Meinung mehr vom Älterwerden. Mit 30 war man eine alte Schrulle. Der Jugendkult, den die Nazis betrieben, tat ein Übriges: In markigen Liedern behaupteten wir "Jugend kennt keine Gefahren" und marschierten "mit der Fahne der Jugend durch Nacht und durch Not" . Manche Eltern sahen das mit Sorge, wagten aber meist keine Einwände. Denn es konnte sehr gefährlich werden, wenn Kinder kritische Äußerungen ausplauderten. Zwischen Eltern und Kindern, Lehrern und Schülern entstand eine Atmosphäre der Vorsicht oder sogar des Misstrauens, die nicht jedem bewusst war, aber dennoch allgegenwärtig. Kinderreichtum galt in dieser Zeit als hohe Tugend und wurde mit allen Mitteln gefördert. Im Unterricht mussten wir etwa sagen, wie viele Geschwister wir hatten, und unsere Lehrerin gab uns Lob oder Tadel für unsere Mütter mit, vor versammelter Klasse. Auch die Familiennamen und ihre Herkunft kamen dran: Eine Mitschülerin brach in Tränen aus, weil sie mit Nachnamen "Jakob" hieß. Der Krieg und die Schließung der Schulen rissen die Klassenverbände auseinander. Vorsicht und Misstrauen begleiteten uns in die Lager der Kinderlandverschickung. Als kurz vor Kriegsende die Schulen in Berlin wieder öffneten, fand sich ein Häuflein Schülerinnen in einem Klassenzimmer ohne Fensterscheiben zusammen. Noch im März 1945 beschwor unser Geschichtslehrer den Endsieg. Wir stellten keine Fragen.

Aber eine andere Lehrerin wagte Unglaubliches: Sie sprach offen aus, dass der Krieg für Deutschland verloren sei. "Es kommen schwere Zeiten" , sagte sie, "aber ihr müsst nicht glauben, dass dann alles zu Ende ist. Das Leben wird weiter gehen und besser werden." Es war eine Stunde großen, mir bis dahin unbekannten Vertrauens zwischen uns Fünfzehnjährigen und einer Lehrerin, die uns die Wahrheit zumutete und um unserer Ermutigung willen ihr Leben riskierte. Nach Kriegsende gab sich unser "Endsieg" -Lehrer als Gegner des Hitler-Regimes aus. Wir waren wütend, hielten aber den Mund. Der anerzogene Respekt vor Autoritätspersonen wirkte trotz der widersprüchlichen Erfahrungen mit der Glaubwürdigkeit unserer Lehrer immer noch. Junge und Ältere fragten wenig, sagten nichts, als sei nichts geschehen. Erst die Studentenbewegung in den sechziger Jahren warf die überfälligen Fragen auf und verlangte Antworten. Kein Wunder, dass die meisten älteren Menschen ablehnend bis aggressiv auf die Studenten reagierten. In manchen Familien gab es Zerwürfnisse. Trotzdem kamen Diskussionen in Gang, es entwickelte sich eine Art "Streitkultur" in Elternhäusern und Schulen, größere Offenheit und gegenseitige Toleranz änderten das Verhältnis der Generationen zueinander. Mein erwachsener Enkel fasste es bündig zusammen. Milde lächelnd erwiderte er auf eine meiner Geschichten über "wie man das damals gemacht hat" : "Oma, heute sind eben andere Zeiten!" Wahrscheinlich verlangt die neue Partnerschaft mehr Kraft und Zeit und auch Nachdenklichkeit, als das einfache Einfordern von Gehorsam, und nicht immer reicht das: Auch eine Perspektive muss in Sicht sein, eine Lehrstelle, ein Beruf. Das Zahlenverhältnis zwischen jung und alt hat sich zu Ungunsten der jungen Menschen verschoben. Das bekommt man gelegentlich auf rüde Art zu hören: Zwei junge Männer sprachen auf der Straße eine Bekannte und mich im Vorbeigehen an: "Na, ihr beiden Grufties, sollen wir euch den Weg zum Friedhof zeigen?"
Andererseits: In der vollbesetzten Straßenbahn boten uns junge Leute sofort ihre Plätze an.
Anne Brandhorst, 31.7.2007


 

 

 

Sechs Hundertjährige an einem Tisch

6 Hundertjährige an einem Tisch im Frühjahr 2007   Bild: Heiliggeistspitalstiftung Freiburg

Auf dem Foto: Fritz Jentsch (100 Jahre), Martha Seib, Frieda Jeron, Lydia Oschwald , Elisabeth Kleffner (103 Jahre) und Hedwig Bauer (von links)

Bei der Geburtstagsfeier für Bewohner/innen des Pflegeheimes Heiliggeiststift in Freiburg-Herdern konnten sage und schreibe sechs Hundertjährige im "Club der Hunderter" an einem Tisch vereint werden. 603 Jahre Lebenserfahrung bringen diese Jubilare mit! Der Jüngste am Tisch, Herr Jentsch, feierte vergangene Woche seinen 100. Geburtstag.
23.4.2007, Heiliggeistspitalstiftung

 

 

 

Tagespflege der Heiliggeistspitalstiftung im Laubenhof in Littenweiler

Tagespflege bietet Angehörigen Zeit zum Durchatmen / Leiterin Gehring: „Reinschnuppern, bevor’s zuviel wird“ / Im „Offenen Wohnzimmer“ im Laubenhof finden alte Menschen neben Betreuung einen festen Rhythmus und sogar neue Bekannte – Angehörige zögern oft „zu lange“ 
 

Im Frühling erwacht nicht nur die Natur, sondern meist auch die Reiselust. Nicht so für pflegende Angehörige. Sie sorgen sich rund um die Uhr um einen Elternteil, Partner oder Geschwister – „bis an den Rand der eigenen Kraft“, meint Gabriele Gehring. Sie leitet die Tagespflege „Offenes Wohnzimmer“ im Laubenhof in Littenweiler, die mit 20 Plätzen etwas mehr als ein Drittel der rund 50 Tagespflegeplätze in Freiburg bietet. Weil die Hemmschwelle oft unnötig groß sei, rät Gehring „zum Reinschnuppern, bevor es ganz plötzlich zuviel wird – wegen Krankheit oder der beruflichen Belastung, zum Beispiel“. Die Erfahrungen derjenigen, die in die Tagespflege kommen und deren Angehörigen, könnten die Ängste nehmen. Interessenten können täglich zwischen 9.00 Uhr und 16.30 Uhr das Miteinander in der Tagespflege einmal persönlich in Augenschein nehmen - am besten nach kurzer telefonischer Voranmeldung (Tel. 0761 / 69 68 789).

 

Mehr als 4.000 Menschen in Freiburg sind pflegebedürftig oder aufgrund einer Demenzerkrankung hilfebedürftig, schätzt die Leiterin der Altenhilfe der kommunalen Heiliggeistspitalstiftung, Martina Racki-Flieger. Die Tagespflege im Laubenhof in der Weismannstraße in Littenweiler, wo der Betrieb neben der Baustelle für das neue Pflegeheim wie gewohnt weiterläuft, ist eine der Einrichtungen der Stiftung, die seit mehr als 750 Jahren alte und kranke Menschen in Freiburg versorgt. Unter den Pflegebedürftigen seien zunehmend auch jüngere Menschen um die 50, nach Schlaganfällen beispielsweise, deren Partner berufstätig sind, erläutert Gabriele Gehring. Das Alter der Laubenhof-Gäste liege zwischen 53 und 97 Jahren. Finanziert wird die Tagespflege auch über die Pflegeversicherung - im Bereich ambulante Hilfen. Für jede Pflegestufe gilt ein von der Kasse festgelegter Satz. Selbstzahler zahlen 35 Euro pro Tag einschließlich der Verpflegung und aller Angebote. Dies ist möglich aufgrund der finanziellen Unterstützung aus Mitteln der Stiftung von mehr als 100.000 Euro jährlich. Dass viele Angehörige dennoch so zurückhaltend sind, die Entlastung zu nutzen, erklärt die Leiterin der Tagespflege sowohl mit der engen Bindung zwischen Pflegenden und Gepflegten als auch mit der finanziellen Belastung. Ihre Erfahrung ist, dass es ein großer Schritt ist, sich in Richtung Tagespflege zu wagen. Den Angehörigen falle es nicht leicht, das Umsorgen eines nahestehenden Menschen abzugeben. „Und die Gäste bauen erstmal Druck auf, nach dem Motto ,Du schiebst mich ab’. Das muss man erstmal durchstehen“, weiß Gehring. Die Erfahrung derjenigen, die sich zur tageweisen Nutzung der Tagespflege entschließen, entkräfte alle Bedenken. „Viele Angehörige spüren, dass die Menschen sogar ausgeglichener und zufriedener werden“, betont Gabriele Gehring. Man habe sich abends wieder etwas zu erzählen. Sogar neue Freundschaften würden geschlossen. Die Besuche von Eduard Sowa im Laubenhof zum Beispiel, geben seiner Frau die Chance, Volkshochschulkurse zu besuchen, „etwas für mich zu tun“, auch wenn Maria Sowa zugibt, dass der Hausarzt sie zunächst einmal überreden musste, sich überhaupt umzuschauen. Und erstaunt stellt sie fest, dass ihr Mann gern wieder singt und malt. Hedwig Höcke hätte vor ein paar Jahren ohne Laubenhof ihre berufliche Tätigkeit an den Nagel

hängen müssen. Heute als Rentnerin ist sie froh, dass ihr Mann den Laubenhof so genießen kann.

 

Was die Angehörigen jedoch am stärksten entlastet: Bei Krankheit und Urlaub, vor allem unvorhergesehenen Veränderungen ist eine Ausweitung der Tage in der Tagespflege für die alten Menschen meist kein Problem: „Sie kennen sich hier aus, sie finden sich zurecht“. Besonders bei Demenz sei der Einstieg in eine Tagespflegeeinrichtung in einem frühen Stadium wichtig, meint Gabriele Gehring. Zum einen, weil mit den Angeboten die Leistungsfähigkeit stabilisiert werden kann, zum anderen aber vor allem deshalb, weil das Eingewöhnen in eine neue Umgebung bei schwer Demenzkranken unmöglich werden kann. Kennen sie die Einrichtung schon, ist sie Teil ihres Lebens. Verschlechtere sich ihr Allgemeinzustand, fühlten sie sich auch bei mehreren Tagen Aufenthalt in der Tagespflege wohl. In den Laubenhof in Littenweiler kommt ein kleinerer Teil der Gäste jede Woche einmal, die meisten besuchen die Tagespflege zwei oder drei Tage in der Woche. Wenige verbringen fünf Tage von 9 Uhr bis 16 Uhr in der Tagespflege.  Ein Team von vier Mitarbeiterinnen aus Sozialarbeit und Krankenpflege betreut die Gäste zusammen mit drei Zivildienstleistenden und zwei Hauswirtschaftskräften.
  
„Gemeinsam lesen“:
Gemeinsam zusammensitzen, lesen, plaudern: In der Tagespflege im Laubenhof schließen die Gäste nicht selten neue Bekanntschaften.
 „Gemeinsam kochen“:
Viele Gäste genießen in der Tagespflege das Miteinander in einem festen Rhythmus.
Bilder Christopher Radix/Stiftungsverwaltung Freiburg

 

Ihre Ansprechpartnerin für Rückfragen

Gabriele Gehring, Leiterin der Tagespflege im „Laubenhof“, Tel 0761 / 69 68 789,

E-Mail tagespflege@stiftungsverwaltung-freiburg.de
Frau Gehring ist in der Regel dienstags, mittwochs und freitags erreichbar.

 

Caritas-Altenpflegeheim Kirchzarten: Umbau für 11,8 Mio Euro

Kirchzarten (glü.) Die Pläne vom Freiburger Architekturbüro Huller waren für die Verantwortlichen des Caritasverbandes Breisgau-Hochschwarzwald eigentlich aussagekräftig genug. Und so sollten die zusätzlichen Kosten für ein großes Architekturmodell eingespart werden. Doch der in einer Seniorenwohnung lebende ehemalige technische Gewerbeschullehrer Willi Ernst sah trotz seiner 82 Lebensjahre darin eine Herausforderung. In einjähriger Kleinstarbeit konstruierte er ein maßstabgetreues Modell aus Sperrholz. Das Altenheim stellte ihm eine Werkstatt zur Verfügung, die Kirchzartener Goldschmiede Höfele, die Firma Preisser aus Rottenburg und die Firma Bonin unterstützten mit Miniwerkzeugen und der Modellbauverein Breisgau half ihm, die umliegende Landschaft einschließlich Höllentalbahn zu gestalten. Die rund 3.000 Euro Materialkosten spendierte Willi Ernst dem Altenheim. Im September sollen die ersten Bagger an der Albert-Schweizer-Straße anrollen. Zunächst entsteht am Westflügel ein neuer Pflegetrakt. Dann wird das Altenheim zwischen Kapelle und Innenhof abgerissen und komplett neu gebaut. Die Sanierung des Pflegeheims erfolgt im dritten Bauabschnitt. Hier entsteht ein eigener Bereich für Demenzkranke. Lediglich die Seniorenwohnungen, das Wirtschafts- und Verwaltungsgebäude sowie die Kapelle bleiben von Baumaßnahmen verschont.
Bernhard Scherer, Kreisgeschäftsführer der Caritas Breisgau-Hochschwarzwald, rechnet mit dreieinhalb Jahren Bauzeit. Diese Generalsanierung des ehemaligen Kreis-Altenheimes wird voraussichtlich 11,8 Millionen Euro kosten. Landkreis und Gemeinde Kirchzarten beteiligen sich je mit insgesamt 882.000 Euro. Das Land Baden-Württemberg hat das Altenheim in sein Pflegeheimförderprogramm aufgenommen. Für die Caritas im Landkreis sei das Gesamtprojekt „das größte Risiko, das wir bislang eingegangen sind“, meinte Scherer. Im Jahre 1959 hatte der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald das Altenheim gebaut und zuletzt Mitte der 80er-Jahre renoviert. Scherer hofft, das Altenheim mit der großen Investition nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch zeitgemäßer zu machen. Endlich bekommen alle Zimmer Duschen und der Einzelzimmeranteil wird auf achtzig Prozent erhöht. Die Pflegeplätze werden von derzeit 111 leicht auf 123 steigen.

Gerhard Lück, 8.3.2007, www.dreisamtaeler.de

 

 

Spatenstich am Laubenhof: Netzwerk für Dienstleistungen am Menschen

Neubau im Laubenhof komplettiert Angebot für Seniorinnen und Senioren im Freiburger Osten

Gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon und Architekt Werner Wohlleber greift der Stiftungsdirektor der Heiliggeistspitalstiftung Freiburg, Lothar A. Böhler, zur Schaufel und eröffnet die Baustelle für ein neues Pflegeheim. Der offizielle Spatenstich findet am Donnerstag, 1. März 2007, 15.30 Uhr auf dem Laubenhof-Gelände statt. „Für die Stadtteile Waldsee und Littenweiler soll ein Netzwerk für Dienstleistungen am Menschen entstehen. Das neue Pflegeheim ist ein wichtiger Baustein davon“, sagt Böhler. Auf dem Gelände werden ambulante, teilstationäre und stationäre Pflege- und Betreuungsmöglichkeiten für ältere Bürgerinnen und Bürger angeboten werden. Darüber hinaus entstehen Themen- und Gruppenangebote für Alt und Jung, die das Generationen übergreifende Gemeinwesen des Stadtteils stärken sollen. Die Kosten für den als modernes Energiesparhaus konzipierten Neubau betragen rund 12,2 Millionen Euro. Ende 2008 soll das Gebäude bezugsfertig sein. „Im Gesamtkonzept der stationären Pflegeeinrichtungen in Freiburg spielen die Häuser der Stiftung seit je eine wichtige Rolle, die mit dem neuen Haus jetzt nachhaltig gestärkt und ausgebaut wird“, unterstreicht Oberbürgermeister und Stiftungsratsvorsitzender Dieter Salomon. Trotz zunehmender Bedeutung der ambulanten Pflege sei ein gutes Angebot der stationären Versorgung für Senioren und Seniorinnen unerlässlich. „Der Neubau wurde notwendig, weil unser denkmalgeschütztes Pflegeheim Kartaus unter wirtschaftlichen und fachlichen Gesichtspunkten nicht in ein zeitgemäßes Pflegeheim umgebaut werden konnte“, erläutert Stiftungsdirektor Böhler. Aufgrund von Brandschutzauflagen sei der Betrieb in der Kartaus nur bis 2009 genehmigt worden. Parallel hierzu musste die Stiftungsverwaltung zwei nichtsanierungsfähige Gebäude der Wohnanlage Laubenhof abreißen. So kann jetzt hier das neue Pflegeheim entstehen. Der Neubau bietet 100 stationäre Plätze für Menschen aller Pflegestufen. Geplant sind 80 Einzel- und 10 Doppelzimmer, die individuell eingerichtet werden können. Ein neues Konzept, das zurzeit im Pflegeheim Kartaus erprobt wird, sieht Wohngruppen vor, in denen Menschen mit ähnlichen Pflegebedürfnissen gemeinsam den Tag verbringen. Beispielsweise sollen so Demenzkranke in ihren Wohngruppen mit einem speziell auf sie abgestimmten Pflegekonzept besser betreut werden. Daneben werden gemütliche Gemeinschaftsräume als Wohnzimmer für 11 bis 12 Personen eingerichtet, in denen unter anderem auch gemeinsam gegessen wird. Mit insgesamt zehn öffentlichen Veranstaltungen hat die Heiliggeistspitalstiftung Mieter, Anwohner und Öffentlichkeit seit Planungsbeginn Ende 2001 über das Projekt informiert.
Die Heiliggeistspitalstiftung Freiburg unterhält im Freiburger Osten verschiedene Altenhilfeeinrichtungen: Neben der Kartaus gehören auch das Pflegeheim Johannisheim und die Wohnanlagen Kreuzsteinäcker und Laubenhof dazu. In diesen Einrichtungen werden ein ambulanter Pflegedienst, eine Begegnungsstätte, das Hirnleistungstraining „Grips“, sowie Tagespflege und -betreuung angeboten. „Wir wollen alten und gebrechlichen Menschen in Freiburg einen ruhigen und unbesorgten Lebensabend ermöglichen“, verdeutlicht Böhler den Zweck der Stiftung. Darüber hinaus biete die Anlage Laubenhof die Möglichkeit, dass im „Betreuten Wohnen“ ältere Menschen selbstständig und individuell in ihren Wohnungen leben können und bei Bedarf Hilfe in Anspruch nehmen. Falls sie mehr Pflege bedürfen, müssen sie nicht ihre gewohnte Umgebung verlassen, sondern können künftig in die stationäre Pflege des neuen Hauses in unmittelbarer Nachbarschaft wechseln.
2.3.2007, Heiliggeistspitalstiftung
 

Laubenhof wegen gravierender Mängel den Erdboden gleichgemacht
Drei Männer mit Helm und Spaten auf einem Parkettfußboden zum Baubeginn der neuen Alten-Pflegeeinrichtung auf dem Areal des Alten Laubenhofs" - fast ein Witz!! Es bleibt nur zu hoffen und wünschen, dass dieser Neubau der Heiliggeist-Spitalstiftung zum Erfolg führt. Die vorausgegangenen Baupleiten, dass nach 25 Jahren der gerühmte Laubenhof wegen gravierender Baumängel dem Erdboden gleichgemacht wurde und die von der Stiftung gebaute Altenwohnanlage "Kreutzsteinäcker" schon beim Bezug vor 9 Jahren beträchtliche Baumängel als Altenwohnanlage aufwies, lässt doch nun hoffen, dass zum Beispiel fehlende Rollläden, mangelhafte Wasserabflüsse auf Balkonen und Laufgängen, Steckdosen im Fußboden (die Alten sollen sich nur bücken und auch mal über Kabel stolpern) Heizkörperventile in Fußbodennähe und viele anderen Mängel — sich nicht wiederholen. Leider müssen mit den Fehlern viele Alten leben, denn sie wurden als Eigentümer geworben, als der Bau noch in der Planung war. Viel hart verdientes Geld wurde hier zum Verdruss vieler alter Menschen verschwendet. Nun bleibt zu hoffen, dass für diesen geplanten Neubau der Alten-Pflegeanlage endlich sachverständige und kompetente Berater für Alten- und Behindertengerechte Bauausführung zu Rate gezogen wurden und verantwortungsbewusste Architekten und gewissenhafte Baufachleute die Ausführung überwachen. Denn es ist unser aller verdientes Geld, was wir Alten erarbeitet haben und wir erwarten, dass mit Energie, Baumaterial und öffentlichen Geldern gewissenhafter umgegangen wird.
BZ-Leserbrief vom 21.3.2007 von Maria Wesseler-Zentara, Freiburg


Einladung: Spatenstich zum Neubau des Pflegeheims Laubenhof

Der Vorsitzende des Stiftungsrates, Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon, der Stiftungsdirektor, Lothar A. Böhler, und der Architekt, Werner Wohlleber, werden gemeinsam den offiziellen ersten Spatenstich für den Neubau eines Pflegeheims der Heiliggeistspitalstiftung durchführen.

Der Spatenstich findet statt in der Begegnungsstätte der Wohnanlage Laubenhof, Weismannstr. 3
am Donnerstag, 01. März 2007 um 15.30 Uhr.

Im Anschluss daran wird Herr Wohlleber vom Architekturbüro Broghammer Jana Wohlleber aus Rottweil in der Begegnungsstätte die Planung des Neubaus vorstellen. Am 21. Februar 2007 wurde mit den Rohbauarbeiten für das Pflegeheim auf dem Laubenhofgelände begonnen. Gemeinsam mit den bereits bestehenden Einrichtungen wird das neue Pflegeheim ein Netzwerk für Dienstleistungen in der Altenhilfe bilden und ab dem Jahr 2009 zur Verfügung stehen. Die Heiliggeistspitalstiftung ist eine der ältesten Stiftungen Deutschlands.
Die Presse, sowie alle interessierten AnwohnerInnen und MieterInnen sind herzlich dazu eingeladen.
Mit freundlichem Gruß
Lothar A. Böhler, Stiftungsdirektor, 22.2.2007

 

Von der Würde im Alter zu sprechen, ist fast ein Hohn

Die "Bürgerschaftsstiftung Soziales Freiburg" macht deutlich: Bürgerschaftliches Engagement ist für ältere Menschen bitter nötig

Wenn ich über Armut spreche, so ist damit nicht nur die materielle Armut gemeint, die gerade bei den heute Alten deutlich steigt, sondern vor allem auch die Zunahme der gesundheitlichen und sozialen Armut. Bei den Hochaltrigen (älter als 80) finden wir einen hohen Prozentsatz an Frauen, die nicht berufstätig waren, weil sie die Kinder großgezogen und die Familie versorgt haben. Sie sind Witwen und leben von einer kärglichen Rente, die oft das gesetzliche Existenzminimum unterschreitet.

Was aber noch augenfälliger ist: Sie sind allein und vereinsamt. Die Kinder sind verstreut in der Welt und kommen selten zu Besuch. Die gleichaltrigen Lebensbegleiter sind gestorben. Altersbedingte Gesundheitseinschränkungen werden verstärkt durch die psychische Situation: Vereinsamung führt zur reaktiven Depression mit sekundärer Selbstvernachlässigung. Diese wiederum fördert die Altersdemenz mit zunehmender Abhängigkeit von anderen Menschen. Ein Teufelskreis, der nur mit Ehrenamtlichen und Nachbarschaftshilfe zu lösen ist, wenn wir nicht zulassen wollen, dass das hohe Alter mehr Bürde als Würde ist. Auch ältere Männer bleiben davon nicht verschont. Obwohl sie nur ein Drittel der Hochaltrigen ausmachen. Von ihnen finden aber mehr als die Hälfte eine neue Partnerin, so dass Vereinsamung und soziale Ausgrenzung nicht so schwerwiegend sind. Doch auch bei Bewohnern in Heimen, bei denen man doch eine Vielzahl sozialer Kontakte annehmen könnte, nimmt die Vereinsamung zu. Zwei Beispiele zeigen, worum es geht:

Herr Z., 77 Jahre alt, lebt allein in einer Ein-Zimmerwohnung mit 39 Quadratmeter. Seine Wohnung ist sehr einfach ausgestattet und verbraucht. Er verfügt über eine monatliche Rente von 664,13 Euro plus Wohngeld von 51 Euro. Die Miete beträgt 317,54 Euro. So verbleiben ihm für Strom, Medikamente, Telefon, Lebensmittel, Reparaturen monatlich 397,59 Euro zum Leben. Er hat außer einer ebenfalls pflegebedürftigen Bekannten keinerlei Angehörige. Ein Besuch dieser Frau ist nicht mehr möglich, da er geistig und körperlich sehr abgebaut hat und eine beginnende Demenz festgestellt wurde. Zudem hat Herr. Z. etwa 15 Kilogramm abgenommen, da er nicht genug isst und trinkt, was sowohl mit der beginnenden Demenz als auch mit der finanziellen Situation zusammenhängt. Ein tägliches Essen auf Rädern ist nicht bezahlbar. Er geht, wenn seine körperliche Verfassung es zulässt, in ein Kloster, wo er eine Suppe oder einen Eintopf bekommt.

Frau B., 78 Jahre alt, lebt in einer 40 Quadratmeter großen Wohnung mit zwei Zimmern, davon hat sie eines aus finanziellen Gründen untervermietet. Sie hat ein monatliches Einkommen in Höhe von 590,24 Euro plus 150 Euro für das vermietete Zimmer. Die Miete beträgt 290 Euro. Der Rest verbleibt für Lebensmittel, Kleidung, Medikamente, Müllgebühren, Strom Telefon Reparaturkosten. Fazit: Auch wenn ein hilfebedürftiger Mensch Grundsicherung erhält, kann er sich nur das Notwendigste leisten. Es gibt keine Extraleistungen mehr für: Bekleidung, Hausrat sowie dessen Reparatur, Renovierungskosten, Strom, Fahrkosten, Zuzahlung zu Krankenkosten bei Arzt und Apotheker oder Krankenhaus oder Kuraufenthalt, Telefon. Der Stadtseniorenrat befasst sich seit längerem mit diesem Thema und ist inzwischen überzeugt: Von der Würde des Menschen im Alter zu sprechen, ist fast ein Hohn. Deshalb hat der Stadtseniorenrat die "Bürgerschaftsstiftung Soziales Freiburg" gegründet. Sie versucht mit ehrenamtlichen Zeitstiftern, Zustiftern und Spendern die Not ein wenig zu lindern.
Franz-Josef Große- Ruyken, 28.11.2006

Der Autor ist stellvertretender Vorsitzender des Stadtseniorenrates und Ansprechpartner für die Bürgerschaftsstiftung: Steinackerstraße 29, 79117 Freiburg, 67560.

 

 

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