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Architektur Null
Seelenlos miese Mc-Donalds Architektur
    

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  Blick nach Osten zur Dreisambuche am 5.3.2006 Alter Baum an der Dreisam - super Architektur!
 

"Architektenhaus zu verkaufen" - sicher haben Sie schon Immobilienanzeigen mit diesem Aufmacher gelesen. Und festgestellt, daß ein solches Haus zumindest interessant gestaltet ist, in jedem Fall aber komfortabel und angenehm bewohnbar ist: Ruhige, sonnige Lage, filigrane Erker, Detaillösungen, ....

Die folgenden Fotos zeigen von Bauten, in denen kein Architekt wohnen würde, die aber gleichwohl von ebensolchen gebaut wurden.

Gewerbegebiet zwischen Oberried und Kirchzarten
Das Oberrieder Gewerbegebiet mit seiner hässlich-seelenlosen Wellblecharchitektur
  
 
Heinrich-Heine-Strasse FR-Littenweiler: Mc-Donalds Flachdachbauten, im Wind
munter klappernde Alurollos 
 
Kappler Strasse FR-Littenweiler: Velos werden naß, Schnee/Eis verstopft Rinne an Hauswand, Briefkästen zu klein
  
Heidelberg seelenlos am 25.9.2008 - Blick nach Osten Print Media Center r(echts) - Wohnneubau links In 2009 neu erbautes Holzhaus - mit rostigen Stahlplatten verkleidet. FR-Ebnet
Heidelberg seelenlos am 25.9.2008 - Blick nach Osten Print Media Center rechts) - Wohnneubau links
  in Bahnhofsnähe
In 2009 neu erbautes Holzhaus - mit rostigen Stahlplatten verkleidet. FR-Ebnet
  20.11.2009
 
Rost und Rollos in FR-Ebnet
 
28.8.2010
 
Einfamilienhaus Neubau und Altbau in der Oberrieder Strasse Freiburg-Waldsee Blick nach Süden zu Bismarckallee bzw. Freiburger Hauptbahnhof (links)  am 4.11.2010 - kalt und austauschbar  
Einfamilienhaus Neubau (links) und Altbau (rechts) in der Oberrieder Strasse 5 Freiburg-Waldsee Juni 2010 - ein Bild sagt mehr als 1000 Worte Blick nach Süden zu Bismarckallee bzw. Freiburger Hauptbahnhof (links) am 4.11.2010 - kalt, billig und austauschbar
 
 

 

Unibibliothek-Abriss nach 33 Jahren, Neubau 44 Mio Euro: Nachhaltigkeit null

Im Jahr 1978 errichtete das Land Baden-Württemberg gegenüber dem fast hundert Jahre alten Kollegiengebäude I ein neues Gebäude für die Universitätsbibliothek. Im Jahr 2011, 33 Jahre nach dem Neubau, muss das Gebäude fast vollständig abgerissen werden, während das gegenüber stehende Kollegiengebäude I aus dem Jahr 1913 vermutlich noch mal hundert Jahre älter werden kann, wenn es einigermaßen gepflegt wird.
Es kann nicht darum gehen, heute so zu bauen wie vor 100 Jahren. Aber 1978 in einer Zeit, in der ständig alles Neue als technischer Fortschritt gepriesen wurde, hätte es doch möglich sein müssen, neue Gebäude langlebig, funktional, dauerhaft und schön zu bauen. Der vermutlich unumgängliche Abriss der wenige Jahrzehnte jungen Unibibliothek in Freiburg ist ein Beispiel für nicht nachhaltiges, verschwenderisches öffentliches Bauen in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts.

44 Millionen Euro soll jetzt das Um- und Neubauprojekt kosten. Die Großbaustelle der maroden Freiburger Universitätsbibliothek zeigt, wie schnell und wie teuer viele Bauwerke erneuert werden müssen. Bauwerke, die vor wenigen Jahrzehnten noch als "supermodern" galten, bei deren Errichtung aber Nachhaltigkeit, Langlebigkeit und variable Funktionalität offensichtlich kein Thema waren. Heute sind mehr als die Hälfte der Freiburger Brücken, Mauern und Tunnel so marode, dass sie dringend saniert werden müssen. Doch dafür fehlt das Geld. Um den weiteren Verfall zu verhindern, müssten jährlich sechs Millionen Euro investiert werden. Relativ neue, mittlerweile sanierungsbedürftige Straßen, Flachdächer, Schulen, Brücken und andere öffentliche Gebäude gibt es im ganzen Land.
Es gibt zu diesem Thema und zu dieser unglaublichen Ressourcen- und Milliardenverschwendung, die die öffentlichen Haushalte schwer belastet, allerdings fast keine politische Debatte, nicht einmal in der "Green City". Wenn die Sünden der Vergangenheit nicht aufgearbeitet werden, dann werden aus den Fehlern keine Lehren gezogen. Immer noch wird bei öffentlichen Planungen und Bauten hauptsächlich auf die aktuellen Baukosten und viel zu wenig auf die künftig anfallenden Reparaturen geachtet. Ich erlebe nicht nur am Oberrhein und in Freiburg, wie das Land mit einer teuren Infrastruktur, mit Beton und Asphalt überzogen wird, wie der Flächenverbrauch anhält und Natur verschwindet, während gleichzeitig Städte, Land, Bahn und Bund nicht in der Lage sind, die bestehende Infrastruktur zu unterhalten.

3.1.2011, Axel Mayer, Endingen, BUND-Geschäftsführer, Leserbrief BZ

 

X-Press-Gebäude Schnewlinstrasse: Maßstablos und unmenschlich

Zur Bebauung des ehemaligen Expressgut-Bahnhofs an der Schnewlinstraße ("Residenz für Senioren an gewagtem Ort" , BZ vom 15. August). X-Press-Gebäude an der Schnewlinstrasse am 17.4.2008 - Blick nach Südwesten

Huldvoll am Gleis
Als 77-Jähriger muss ich mich allmählich um ein Pflegeheim kümmern, damit ich im Bedarfsfall ein zu mir passendes Haus beziehen kann. Da kommt mir der BZ-Artikel vom 15. August gerade recht, in dem die Fertigstellung einer "Residenz für Senioren" angekündigt wird. Dort werde ich also residieren und sicherlich hochstehende Vertreter des öffentlichen und politischen Lebens empfangen und ihnen meine Huld erweisen. Die Lage im verkehrsdurchströmten Zentrum lässt mich noch voll am Leben teilhaben, wenn ich aus dem Fenster schaue, und die Bahnhofsnähe erlaubt mir wunderbare Ausflüge auf der Schiene. Wie werde ich als ehemaliger Modellbahnbauer die Geräusche und den Ausblick auf die vielen Personen- und Güterzüge, welche die Hausrückseite passieren, genießen. Durch die Zentrumslage kann ich flugs in die belebte Innenstadt springen und meine Einkäufe erledigen. Meine Freunde meinen allerdings, ich sei ein wenig zu blauäugig, was die "Seniorenresidenz" anbelangt. — Wirklich?

BZ-Leserbrief vom 4.9.2008 von Rolf Jesse, Waldkirch

Maßstablos und unmenschlich
Der Leserbrief von Herrn Rolf Jesse aus Waldkirch vom 25. August ("Wie werde ich den Augenblick genießen" , d. Red.) trifft genau ins Schwarze. Wie kann das Stadtplanungsamt solch eine einfallslose, grauenhafte, maßstablose und unmenschliche Bebauung zulassen? Das überbietet ja noch die meist gesichtslose Bebauung der 50er und 60er Jahre! Da sollen Menschen leben und arbeiten? Wie steht es da mit dem Luftaustausch der Innenstadt, wenn solche Riegel hingek(l)otzt werden? Die Architektur, die Materialien, die Maßstäblichkeit, die lieblosen Fassaden, oh, Herr Daseking, was ist da nur schief gelaufen? Es gibt doch viele gute Beispiele in Freiburg, warum also solch ein Fehlgriff?
BZ-Leserbrief vom 10.9.2008 von Wolfgang Lublow, Stadtbaumeister a. D., Ehrenkirchen


 

 

Hitzestau im teuer verglasten Neubau der Kinderklinik in Heidelberg

Wo war der Verstand der Zuständigen vorher?
Es ist kaum noch zu glauben, wie Fachleute heutzutage an die Planung eines Neubaus rangehen. In den letzten Jahren wurden die Sommer immer heißer, trotzdem wird ein Klinikneubau völlig verglast. Und jetzt fallen allen Verantwortlichen "plötzlich" die ganzen Mängel auf und ein. Es wird nun von einer Katastrophe gesprochen. Wo war denn der Verstand der Zuständigen vorher? Dies alles ist eine Blamage für den Architekten, den Preis für gutes Bauen kann er gerade wieder zurückgeben. Und wer bezahlt mal wieder für solche Fehler? Auch da sollte der Architekt beteiligt werden.

BZ-Leserbrief vom 19.8.2008 von Veronika Berrie, Lörrach

Vor zwei Monaten ist in Heidelberg die neue Universitätskinderklinik in Betrieb gegangen. Jetzt muss der 47,5 Millionen Euro teure Bau für knapp eine Million Euro nachgerüstet werden. Der Grund: Der Glaskubus heizt sich bei schönem Wetter zu sehr auf. Mitarbeiter und Angehörige von Kindern klagen über die hohen Temperaturen, bis zu 36 Grad Celsius wurden zum Teil gemessen. "Es ist eine mittlere Katastrophe" , erklärt die Vorsitzende des Klinik-Personalrats Gabriele Oppenheimer. Abdunkeln sei in manchen Bereichen die einzige Möglichkeit, um einigermaßen erträgliche Zustände herzustellen. Die Symptome sind unbestritten: Der Architekt Gerhard Eckl vom Planungsbüro "Nickl & Partner AG" — das für den Heidelberger Neubau einen Preis für gutes Bauen bekommen hat — stimmt grundsätzlich zu. "Uns ist es wichtig, dass die Probleme jetzt möglichst schnell gelöst werden." Erste Maßnahmen sind bereits umgesetzt, sagt die Kaufmännische Direktorin der Klinik, Irmtraut Gürkan. Weitere sollen folgen. Was das alles kosten wird, ist noch offen. Man rechne mit einem hohen sechsstelligen Betrag, gehe aber davon aus, dass man unter einer Million Euro bleibe, sagte Gürkan. Klar sei auch, dass sich durch die zusätzliche Klimatisierung die Betriebskosten dauerhaft erhöhten. Die Ursache der Mängel in dem vollverglasten Gebäude ist noch nicht eindeutig analysiert. Während der Architekt auf eine zu schwache Lüftung und darauf verweist, dass Medizingeräte mehr Wärme als zunächst angegeben produzieren, sehen Klinik und Universitätsbauamt Sonneneinstrahlung und technische Mängel im Vordergrund.
9.8.2008, www.rnz.de

 

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