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Bahnhofsgelände in Littenweiler
- Zusätzliche Bebauung wozu?

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Blick nach Südwesten über das Bahnhofsgelände zur PH am 2.12.2009 Blick nach Südwesten über das Bahnhofsgelände zur PH am 15.2.2010
Blick nach Südwesten über das Bahnhofsgelände zur PH am 2.12.2009 Blick nach Südwesten über das Bahnhofsgelände zur PH am 15.2.2010 Blick nach Süden über das Bahnhofsgelände zur PH am 15.2.2010

Bahnhof und Bahnhofsgelände in Littenweiler

Blick vom Kirchturm St.Barbara am 29.10.2009 nach Nordwesten: PH, Kartaus, Roßkopf-Windräder Blick nach Norden am 5.3.2006 über den zugeschneiten Parkplatz  zum Bahnhof Littenweiler Schafe benutzen den Zebrastreifen am 4.2.2010 in FR-Littenweiler
Blick vom Kirchturm St.Barbara am 29.10.2009 nach Nordwesten: PH, Kartaus, Roßkopf-Windräder Blick nach Norden am 5.3.2006 über den zugeschneiten Parkplatz  zum Bahnhof Littenweiler Schafe benutzen den Zebrastreifen am 4.2.2010 in FR-Littenweiler - vorbildliches Verkehrsverhalten. Bahnhof rechts
Littenweiler links und rechts von B31 und Bahnlinie Blick vom Eichberg nach Nordosten über den Ortskern von Littenweiler Satellitenbild Littenweiler: PH links und rechts der Lindenmattenstrasse, B31-Baustelle quer, Bahnhofsgeände vorne
Littenweiler vom Flugzeug aus im August 2000 von Westen nach Osten: B31 Bau, Bahnhofsgeände rechts Blick vom Eichberg nach Nordosten über den Ortskern von Littenweiler 2007 - Bahnhofsgelände Mitte links Satellitenbild Littenweiler: PH links und rechts der Lindenmattenstrasse, B31-Baustelle quer, Bahnhofsgeände vorne
3.5.2003: Viel Betrieb am alten Littenweiler Bahnhof - Blick nach Norden Blick nach Osten zum Littenweiler Flohmarkt am 7.4.2007 um 7.30 Uhr - gerade kommt die Sonne PH Freiburg am 22.9.2010: Blick nach Nordwesten zum Littenweiler Bahnhof
3.5.2003: Viel Betrieb am alten Littenweiler Bahnhof - Blick nach Norden Blick nach Osten über den Littenweiler Flohmarkt am 7.4.2007 um 7.30 Uhr - gerade kommt die Sonne PH Freiburg am 22.9.2010: Blick nach Nordwesten zum Littenweiler Bahnhof
 
Blick nach Südwesten über das Bahnhofsgelände zur PH am 15.2.2010 Littenweiler am 23.2.2011: Blick nach Norden über den Bahnhof
Blick nach Süden über das Bahnhofsgelände zur PH am 15.2.2010
  Höllentalbahn - Mitte PH-Pavillons
Blick nach Südwesten über das Bahnhofsgelände zur PH am 15.2.2010
- Mitte PH-Mensa
Littenweiler am 23.2.2011: Blick nach Norden über den Bahnhof
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Littenweiler am 23.2.2011: Blick nach Norden über den Parkplatz beim Bahnhof Höllentalbahn in FR-Littenweiler am 13.4.2011: Blick nach Westen zum Bahnhof
Littenweiler am 23.2.2011: Blick nach Norden über den Parkplatz beim Bahnhof Höllentalbahn in FR-Littenweiler am 13.4.2011: Blick nach Westen zum Bahnhof - Löwenzahn Schafe am Littenweiler Bahnhof am 18.2.2012
 

 

Nicht „ob“ sondern „wie“ gebaut wird, ist die Frage

Der Bürgerverein Littenweiler hatte am vergangenen Freitag seine Mitgliederversammlung unter das Schwerpunkthema „Bebauung am Bahnhofsareal Littenweiler“ gestellt. Hierzu hatte man Baureferent Norbert Schröder-Klings eingeladen, der den derzeitigen Stand der Dinge erläutern sollte. Schröder-Klings hätte gerne weitere Fortschritte verkündet doch derzeit sei man noch nicht wesentlich weiter gekommen. Das wichtigste Ergebnis eines Workshops mit Littenweiler Bürgern im Frühjahr war, dass kein großer Lebensmittelmarkt auf dem Areal gebaut werden soll, um den bestehenden Einzelhandel Littenweilers nicht zu gefährden.

Lebensmittelmarkt wird kleiner, dafür mehr Wohnbebauung
Entgegen der ursprünglichen Planung wird der geplante Lebensmittelmarkt nun kleiner ausfallen, verkündete Schröder-Klings. Dafür sollen jedoch statt drei nun vier Punkthäuser entlang der Bahnlinie gebaut werden. Ein bereits bestehender Markt habe Interesse angekündigt sich zu vergrößern, nähere Angaben wollte Schröder-Klings jedoch hierzu nicht machen. Auch für das geplantes Ärztehaus gibt es bereits mehrere Interessenten. Bestehende Praxen möchten sich vergrößern und Fachärzte, die ihre Praxen in der Stadt haben, haben Interesse angemeldet zusätzlich in Littenweiler zu praktizieren. „Wir brauchen in Freiburg ca. 800 Wohnungen pro Jahr und im Außenbereich gibt es nicht mehr genug Möglichkeiten. Also muss nachverdichtet werden und 20 bis 25 Wohnungen und ein paar Zimmer für Studenten kann Littenweiler schon noch gebrauchen“ sagte Schröder-Klings. „Bei der Innenverdichtung muss man jedoch besonders auf Qualität achten“ so der Baureferent „und derzeit ist das Bahnhofsareal ein Schandfleck. Hier muss etwas entwickelt werden“. Nicht alle im Stadtteil sind hier jedoch seiner Meinung. Einer Unterschriftenaktion gegen die Bebauung des Areals begegnet Schröder-Klings erneut mit den Worten „nicht die Quantität der Unterschriften ist für mich relevant sondern die Qualität der Argumente“ und stellt klar „Es geht nicht mehr um die Frage ‚ob’ gebaut wird, sondern um das ‚wie’.“ Doch die, nach dem Workshop, nun veränderte Planung rechnet sich derzeit für Investoren nicht. „Wir liegen in den Verhandlungen nicht so weit von der Wirtschaftlichkeit entfernt um sagen zu können, das Projekt ist gescheitert“, sagt Schröder-Klings, wann jedoch gebaut wird, ist derzeit offen. „Wenn es gut geht 2013, es kann aber auch 2015 werden“.

Erweiterung EDEKA Blatter
Was jedoch bereits in Kürze umgesetzt werden kann, ist die Erweiterung des EDEKA-Marktes Blatter in der Kappler Straße. Ein Getränkemarkt wird angebaut, der Eingang zur Seite verlegt wodurch sich die Verkaufsfläche erhöht und die Fleisch- und Wurstwarenabteilung optimiert werden kann. Die Anzahl der Parkplätze kann nun von 63 auf 77 erhöht werden, da das benachbarte Baugeschäft Hin wegzieht. Außerdem wird es künftig auch einen ebenerdiger Zugang vom Pflegeweg entlang der Tunneldecke geben. Für diese Veränderungen musste der Bebauungsplan geändert werden, wodurch sich alles verzögert hat.

Zusätzliche Bahnübergänge
Seit langem drängt der Bürgerverein Littenweiler auf einen zusätzlichen Bahnübergang in Höhe der Römerstraße oder zum EDEKA-Markt Blatter. Dafür ist allerdings die Zustimmung der Bahn nötig. Von Seiten der Stadt seien die Pläne nicht hartnäckig verfolgt worden, so Schröder-Klings. SPD-Stadtrat und Landtagsabgeordneter Walter Krögner erklärte hierzu, dass die Erlaubnis der Bahn für zwei neue Übergänge im Rahmen der Stadtbahnverlängerung nur für fünf Jahre galt. Da sich die Verlängerung der Straßenbahnlinie zum Kappler Knoten verzögt habe  (frühestens im Jahr 2016) sei diese nun abgelaufen und müsse neu beantragt werden. „Wenn man die Bürgerschaft beteiligen möchte, kostet das Zeit“, so Norbert Schröder-Klings und er versprach zum Abschluss weitere Informationsveranstaltungen zum Stand der Planungen in Littenweiler. Anfang nächsten Jahres wird er jedoch in den Ruhestand gehen. Neuer Ansprechparter wird dann der neue Baubürgermeister Martin Haag sein.
Gisela Heizler-Ries, 24.11.2010, www.dreisamtaeler.de

 

Lasst am Bahnhof Littenweiler alles, wie es ist

Nun wissen wir es: Bahn, Land oder Stadt wollen am Littenweiler Bahnhof verdienen. Die Investoren sowieso. Der Baureferent sagt: Wenn die Bedürfnisse der Bürger nach Wohnraum statt Supermärkten umgesetzt würden, dann lohnt es sich nicht. Ja, dann lasst am Bahnhof doch alles, wie es ist, ehe es sich mal wieder nur für die Falschen lohnt.
Ina Meyer und Peter Kallenberger, Littenweiler  , 27.10.2010


 

Zukunft wieder ungewiss: Kritik am Workshopergebnis

Noch vor einem halben Jahr sah es so aus, dass in absehbarer Zeit ein Gestaltungswettbewerb für das Bahnhofsareal Littenweiler vom Gemeinderat auf den Weg gebracht werden sollte. Mittlerweile ist die Zukunft des Geländes wieder ungewiss. Auf Anfrage der Badischen Zeitung bestätigte Baureferent Norbert Schröder-Klings, dass es Grundstückseigentümer gibt, die das Ergebnis des Planungsworkshops vom Frühjahr (die BZ berichtete) nicht akzeptieren. "Es rechnet sich nicht mehr. Durch geringere Flächen für den Einzelhandel und mehr Wohnraum kommt unter dem Strich für sie keine schwarze Null mehr heraus", so Schröder-Klings. Schröder-Klings sagte nicht, wer die Workshopergebnisse kritisiere. Außer der Stadt Freiburg gibt es für das Areal noch drei weitere Grundstückseigentümer: die Bahn selbst sowie die ehemalige Bahntochtergesellschaft Aurelis und das Land Baden-Württemberg (da sich direkt Gelände der Pädagogischen Hochschule anschließt). Damit das Projekt doch noch umgesetzt werden könne, sei die Stadt Freiburg dabei, mit den Grundstückseigentümern Nachverhandlungen zu führen.
Andreas Peikert, 15.10.2010, BZ

Wie geht es weiter am Bahnhof? 

Liebe Leserinnen und Leser, 
"Wie geht es weiter am Bahnhof"  ist eine Frage, die viele Menschen in Littenweiler bewegt. Bekanntermaßen hat Elisabeth Engler eine Unterschriftensammlung, der ein Kommentar von Anita Hohler zugrunde lag, gegen diese Bebauung initiiert. 2.000 Stimmen kamen zusammen. Eine hohe Zahl. Zum Vergleich: In Littenweiler gibt es 5.417 Wahlberechtigte, tatsächlich zur Wahl gingen bei der letzten Oberbürgermeisterwahl 2.218 Personen. Inzwischen hat Elisabeth Engler vom Leiter des Referats für Stadtentwicklung und Bauen, Norbert Schröder-Klings, eine Antwort erhalten, die wir nun mit ihrer und der Erlaubnis von Norbert Schröder-Klings veröffentlichen dürfen. Sie enthält viel Interessantes für uns Littenweilermer, deshalb drucken wir sie in voller Länge. Gleichzeitig hat Anita Hohler auf diesen Brief reagiert und einiges klar gestellt.
7.10.2010, Ihr
Dorfblatt-Team

Schreiben von Herrn Schröder-Klings an Frau Engler




 

Offener Brief an Herrn Schröder-Klings zum Dorfblatt-Kommentar

Sehr geehrter Herr Schröder-Klings,
wir haben im Dorfblatt, Heft 2, neben meinem Kommentar eine ganz klare, sachliche Darstellung der damals vorliegenden Planungen zur Bebauung am Littenweilermer Bahnhof veröffentlicht. Außerdem wurde meiner Kontra-Meinung eine Pro-Meinung in gleicher Länge entgegengestellt. Es sind alle Kriterien sauberer journalistischer Arbeit erfüllt worden. Deshalb erstaunt es mich, dass Sie der Meinung sind, ich hätte die Planung wohl gar nicht richtig verstanden. Ich kann Ihnen hiermit versichern, dass ich sehr wohl in der Lage war, die vorliegenden, nicht gerade komplizierten, architektonischen Skizzen zu interpretieren. Es kann wohl auch nicht sein, dass inzwischen 2000 Menschen, die sich an der Unterschriftenaktion von  Elisabeth Engler beteiligten, nicht wussten, um was es geht. Es lagen auch bei dieser Aktion sowohl die Pro- als auch die  Kontra-Meinung  vor.  Deshalb sollte man  auch seitens der Stadt ganz klar erkennen, dass sich weit mehr als ein Drittel aller Wahlberechtigten von Littenweiler gegen diese Bebauung ausgesprochen haben. Ich habe mit meinem Kommentar keine Horrorvision an die Wand gemalt, sondern habe mir vor Ort am Bahnhof die geplante Bebauung vergegenwärtigt und dabei festgestellt, dass zum Beispiel das ovale Gebäude Ecke Höllental- und Lindenmattenstraße mit vier Geschossen höher sein wird als die Gebäude der Pädagogischen Hochschule. Hinzu kommt, was ja auch hinlänglich bekannt ist, eine Verschärfung der schon jetzt angespannten Verkehrssituation. Durch  die geplante Straßenbahnverlängerung und die Breisgau S-Bahn werden zwei weitere Gleise hinzukommen, die  Bahnschranke muss alle paar Minuten geschlossen werden und dies bei einem Mehr an Verkehr, den es nach der Bebauung zweifelsohne geben wird. Herr Schröder-Klings, Sie betonen,  dass es Ihnen bei der Unschriftenaktion nicht auf die Quantität der  Stimmen sondern auf die Qualität  der Argumente ankommt. Wer aber, Herr Schröder-Klings, bestimmt, was Qualität ist? Glauben Sie wirklich, dass die Argumente der Menschen, die keine Bebauung  wollen und stattdessen für eine Grünfläche plädieren (unter anderem auch als Ressource für spätere Generationen) keine Qualität haben?
Anita Hohler, 7.10.2010,  Littenweiler Dorfblatt

 

500 Unterschriften für den Erhalt des Bahnhofs

Die SPD hat Unterschriften von ca. 500 Bürgern gesammelt, die sich für den Erhalt des Bahnhofs Littenweiler aussprechen. Damit hat sich bestätigt, was schon die Umfrage des SPD Ortsvereins und die öffentliche Ergebnispräsentation im La Corona gezeigt haben: der Bahnhof ist den Bürgern in Littenweiler wichtig. Die Stadt Freiburg wurde ferner brieflich aufgefordert, den Bahnhof zu kaufen. OB Salomon hat dies allerdings in seinem Antwortschreiben mit dem Hinweis auf die Haushaltslage abgelehnt. Der SPD Ortsverein ist gleichwohl der Auffassung, dass nur ein Kauf des Bahnhofs durch die öffentliche Hand den langfristigen Erhalt sichern kann. Zwar ist das Gebäude denkmalgeschützt, dies bedeutet jedoch nicht, dass es auf jeden Fall erhalten werden muss. Es besteht die Möglichkeit, dass auch ein denkmalgeschütztes Gebäude abgerissen wird, wenn die Erhaltung dem Eigentümer wirtschaftlich nicht mehr zumutbar ist. Die SPD möchte vermeiden, dass ein Investor den Bahnhof kauft und ihn unter Renditeerwartungen abreißt oder umgestaltet, ohne die Belange des Stadtteils zu berücksichtigen. Stattdessen fordert die SPD, dass  neben dem Geschäftsbetrieb von Gleisnost auch eine bürgerschaftliche Nutzung des Bahnhofsgebäudes möglich wird. Denn eine Begegnungsstätte für Bürger wird von vielen Menschen in Littenweiler vermisst. Auch wenn der Vorschlag, den Bahnhof zu kaufen, seitens der Stadtverwaltung zunächst abschlägig beschieden wurde, wird der SPD Ortsverein sich weiterhin dafür einsetzen. Insbesondere wird OB Salomon um einen Termin zur Übergabe der Unterschriften gebeten.
7.10.2010, Christian Göpper, SPD Freiburg Ost - Waldsee/Littenweiler/Ebnet, Littenweiler Dorfblatt    

 

 

Elisabeth Engler's 8-Punkte zur Entwicklung von Littenweiler

Dieser Leserbrief erreichte uns von Elisabeth Engler, der Initiatorin der Unterschriftensammlung gegen die geplante Bebauung am Bahnhof Littenweiler (leider wurde sie von OB Salomon aus Zeitgründen nicht zur Entgegennahme der Unterschriftsliste empfangen). Elisabeth Engler schildert hiermit nochmals konkret  ihre Vorstellungen und Wünsche für den Stadtteil Littenweiler und für die Gesamtstadt. Wir finden, es sind interessante Ansätze dabei, über die man zumindest nachdenken könnte, egal welche Meinung man zur Bebauung am Bahnhof vertritt.

Liebe Leserinnen und Leser,
nach der Unterschriftenaktion, mit mehr als 1600 Unterschriften möchte ich allen danken, die meine Aktion unterstützt haben. Gleichzeitig möchte ich zeigen, dass ich nicht nur "Nein zur Bahnhofsbebauung" sagen kann, sondern mir auch über Lösungen Gedanken gemacht habe,  die ich hiermit kurz darlege.

1.) Das PH Parkhaus muss saniert und zudem aus allen Richtungen ausgeschildert werden.

2.) Mit  einer vorausschauenden Verkehrsplanung (Zug, Straßen, Straßenbahn) könnte der Kfz-Verkehr  im Freiburger Osten besser geregelt und reduziert werden. 

3.) Von einer Weiterführung der Straßenbahn zum Park & Rideplatz beim Zahnlabor Viktor sollte man absehen, obwohl diese bereits vom Stadtrat beschlossen wurde (siehe Artikel "Der Sonntag"  vom 26.05.10  - Am Gängelband der Bürokraten - Bürger werden sensibler - Baulärm, Betriebslärm, 50 bis 80 Tonnen auf der Tunneldecke - Kosten-/Nutzenrechnung). Der bestehende Rundkursbus Nr. 17 könnte auch den Park & Rideplatz anfahren. Gelder der Bürger können und müssen in Zukunft besser verwendet werden, denn, was ausgegeben wird  ist unser Geld und nicht etwa ein Geschenk von Stuttgart. Der Größenwahnsinn am alten Güterbahnhof  "Gare du Nord" führt zu einer weiteren Verschuldung der Stadt und betrifft damit die Gesamtbevölkerung.

4.) Es sollten ordentliche Parkplätze entlang der Höllentalbahn gegen Parkschein angelegt werden.

5.) Das verbleibende Gelände am Littenweilermer Bahnhof ist für eine Bebauung viel zu schade und sollte der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Diese freie Fläche würde sich als Kulturplatz Erholungsplatz, Treffpunkt,. mit integriertem Spielplatz  usw. eignen. Sie  könnte mit viel  Grün, bepflanzt werden. Für die erstmalige Bepflanzung könnte ein Spendenkonto eingerichtet werden. Auch die Übernahme von Patenschaften für  Blumenbeete wäre denkbar. Für größere Kinder und Jugendliche sollten eine Skaterbahn und weitere Attraktionen  nahe der Fußballschule eingerichtet werden.

6.) Es sollten keine neuen Läden in Littenweiler eröffnet werden. Das Bevölkerungswachstum stagniert, die Kaufkraft nimmt nicht zu. Die bestehenden Geschäfte im Freiburger Osten decken den Bedarf.  Reißbeck, Gruninger, Perlenladen, Drogerie Bauer und weitere Geschäfte gaben auf. Neue Geschäften einige 100 Meter entfernt erhöhen nicht  die Kaufkraft sondern schaffen ruinöse Konkurrenz.

7.)  Die Ärzteversorgung ist ausreichend, weitere Praxen können nicht existieren. In bestehenden Gebäuden könnten Praxisgemeinschaften gebildet werden, um Kosten zu senken

8.) In den bereits leerstehenden Häusern,  Wohnungen, Geschäften (z.B. Gasthaus Schiff, Gasthaus Sonne, 2 Häuser nach Musikhochschule, Ruine neben dem Bergäckercafe usw) könnte evt. billiger Wohnraum geschaffen werden. Wünscht man leerstehende Ruinen?

Wir Menschen sollten uns wieder auf die Tugenden Bescheidenheit, Bewahrung von Natur und Umwelt besinnen. Hierzu gehört auch die  Erhaltung schöner Bausubstanz, soweit das möglich ist,Littenweiler Dorfblatt Schuldenreduzierung, gute Kindererziehung, denn  Bildung, sichert Lebensqualität für alle.
2.8.2010. Elisabeth Engler, Littenweiler Dorfblatt

Bebauung Bahnhofsgelände: Stadtplanung heißt Veränderung

Über 70 interessierte Bürger Littenweilers, Vertreter des Einzelhandels, der PH und der Vereine hatten sich zur Planungswerkstatt zur Gestaltung des Bahnhofsareals in Räumen der PH eingefunden, um den Entwurf der Stadtverwaltung gründlich unter die Lupe zu nehmen. Der Leiter des Referats für Stadtentwicklung und Bauen, Norbert Schröder-Klings, machte zu Beginn des Workshops deutlich, dass ein städtischer Vorentwurf bereits steht, es jedoch noch begrenzte Spielräume bei der Quantität der Bebauung gäbe und die Belegung des gewerblichen Bereiches inhaltlich noch offen sei. Auch Wulf Daseking, Leiter des Stadtplanungsamtes, stellte unmissverständlich klar "Stadtplanung heißt Veränderung" und beschrieb seine Vorstellungen mit den Stichworten "Erhalt des Quartiers, Aufwertung des Stadtteils, Grünflächen und den alten Bahnhof erhalten, den Einzelhandel stärken und nicht kaputt machen und studentisches Wohnen ermöglichen".  

Großes Votum gegen die Bebauung
Dass die städtischen Bebauungspläne jedoch durchaus umstritten sind, zeigte sich, als Elisabeth Engler eine Unterschriftenliste übergab, auf der sich 1.600 Menschen gegen die geplante Bebauung ausgesprochen haben. "Das sind 28,3 % der Wahlberechtigten im Stadtteil. Ein Fakt, den die Verantwortlichen im Rathaus nicht einfach beiseite schieben dürfen", so die Initiatorin der Unterschriftenaktion. Auch eine Umfrage des SPD-Ortsvereins hatte im Vorfeld ergeben, dass sich eine große Gruppierung in Littenweiler gänzlich gegen eine Bebauung ausspricht. Doch Norbert Schröder-Klings zeigte sich von diesem Votum nicht beeindruckt und meinte dazu "nicht die Quantität der Unterschriften ist für mich entscheidend, sondern die Qualität der Gegenargumente"

Harmonische, kleingeschossige Bebauung erwünscht
Die Workshop-Teilnehmer konnten dann in Gruppen zu den Themenfeldern Verkehrsplanung, Wohnen, Einzelhandel, Gewerbe, Erholung und Platzgestaltung Ideen liefern, Bedenken äußern und Empfehlungen für den weiteren Planungsprozess geben. Dabei sprach sich eine große Mehrheit der Teilnehmer für eine moderate, harmonische Bebauung mit kleingeschossigen Gebäuden mit Mietwohnungen, bevorzugt für Familien und Studenten aus. Auch die Ansiedlung eines, durch ortsansässige Medizinier initiiertes, Ärztehaus wird begrüßt. Kleine Einzelhandelsgeschäfte, statt eines großen Discounters werden klar bevorzugt. Ein Parkraumbewirtschaftungssystem beim Wegfall des PH-Parkplatzes sei unumgänglich und auch die Nutzung des PH-Parkhauses soll attraktiver gestaltet werden. Sorgen macht man sich wegen der Bündelung des Schienenverkehrs mit Höllentalbahn, Straßenbahnverlängerung zum Kappler Knoten (geplant für 2018) und geplanter Breisgau-S-Bahn. Und auch der dann zu erwartende stockende Verkehrsfluss auf der Lindenmattenstraße mit häufigen Rot-Phasen (bei Querung der Straßenbahn im 7,5 Minuten-Takt) und geschlossener Schranke beunruhigt Viele. Reichlich Vorschläge gab es für die Gestaltung einer Grünfläche auf dem jetzigen PH-Parkplatz. Ein Treffpunkt für Jung und Alt, für Spiel und Sport, aber auch eine Ruhezone für den Campus und eine Kulturwerkstatt im, unter Denkmalschutz stehenden, Bahnhofsgebäude wurden angedacht.

Geduld ist nun gefragt
Als erste Ergebnisse der Planungswerkstatt fasste Schröder-Klings abschließend zusammen: "Einen Lebensmittelmarkt wird es hier nicht geben! Ich sehe, die Littenweilermer bevorzugen kleine Einzelhändler, die sorgfältig ausgesucht werden müssen, um keine Konkurrenzsituation für die bestehenden Geschäfte zu schaffen. Wichtig sind auch ein Parkraumbewirtschaftungskonzept und ein Verkehrsgutachten. Eine große Chance für den Stadtteil bildet die Gestaltung der Grünfläche. Hier könnte ein Platz für Spiele und Feste, mit Treppen zum Verweilen und vieles mehr entstehen." Die Teilnehmer des Workshops sind nun gespannt, wie viele ihrer Anregungen tatsächlich verwirklicht werden. "Die Planung und Umsetzung wird jedoch noch einige Jahre dauern - 2015 ist ins Auge gefasst" sagte Stadtplaner Schröder-Klings abschließend und bittet daher die Littenweilermer um Geduld.
Gisela Heizler-Ries , Littenweiler Dorfblatt

 

Dokumentation der Planungswerkstatt "Bahnhofsareal Littenweiler"

Ende Mai 2010 hat die mit der Durchführung der Planungswerkstatt "Bahnhofsareal Littenweiler" beauftragte Firma cg konzept ihre 34-seitige Dokumentation fertiggestellt. Bitte downloaden:
28.5.2010
Dokumentation downloaden und lesen >bahnhof-littenweiler-doku100527.pdf (2,1 MB)

Angela Lüchtrath, cg konzept, Büro für Planungskommunikation, Reichsgrafenstrasse 14
79102 Freiburg, Tel 0761/68 15 15 1
http://www.cg-konzept.de

Workshop zur Gestaltung des Bahnhofsgeländes am 23.4.2010

Einen Lebensmittelmarkt wird es hier nicht geben
Zu einem Workshop zur Entwicklung des Bahnhofsareals in Littenweiler fanden sich am vergangenen Freitag über 70 Interessierte zusammen, um den Entwurf der Stadtverwaltung gründlich unter die Lupe zu nehmen. Anhand der Themenfelder Verkehrsplanung, Wohnen, Einzelhandel, Gewerbe, Erholung und Platzgestaltung sollten gemeinsam Chancen aber auch Bedenken herausgearbeitet und zur Sprache gebracht werden. Der Leiter des Stadtplanungsamtes, Norbert Schröder-Klings, machte zu Beginn der Veranstaltung deutlich, dass ein städtischer Vorentwurf steht, begrenzte Spielräume bei der Quantität der Bebauung jedoch noch gegeben wären. Auch die Belegung des gewerblichen Bereiches sei inhaltlich noch offen.

Große Gruppierung gegen die Bebauung
Dass die geplante Bebauung des Bahnhofsareals durchaus umstritten ist, wurde durch die Übergabe von knapp 1.600 Unterschriften deutlich, die Elisabeth Engler in kurzer Zeit in Littenweiler gesammelt hatte (der Dreisamtäler berichtete). „Das sind 28,3 % der Wahlberechtigten im Stadtteil. Ein Fakt, den die Verantwortlichen im Rathaus nicht einfach beiseite schieben dürfen“, so die Initiatorin der Unterschriftenaktion. Auch eine Umfrage des SPD-Ortsvereins hatte ergeben, dass sich eine große Gruppierung (42,9 %) gegen die Bebauung ausspricht, doch Norbert Schröder-Klings zeigte sich von diesem Votum wenig beeindruckt und meinte dazu „Nicht die Quantität der Unterschriften ist entscheidend, sondern die Qualität der Gegenargumente“.

Kleingeschossige Bebauung erwünscht
Die Teilnehmer des Planungsworkshops konnten in Gruppen zu den genannten Themenfeldern Ideen liefern, Bedenken äußern und Empfehlungen für den weiteren Planungsprozess geben. Eine große Mehrheit sprach sich dabei für eine moderate, harmonische Bebauung mit kleingeschossigen Gebäuden mit Mietwohnungen, bevorzugt für Familien und Studenten aus. Ein Ärztehaus wird begrüßt. Kleine Läden, statt eines großen Discounters werden klar bevorzugt. Ein Parkraumbewirtschaftungssystem beim Wegfall des PH-Parkplatzes sei unumgänglich und auch die Nutzung des PH-Parkhauses soll attraktiver gestaltet werden. Sorgen machen sich Viele über die Bündelung des Schienenverkehrs mit Höllentalbahn, Straßenbahnverlängerung zum Kappler Knoten (geplant für 2018) und geplanter Breisgau-S-Bahn. Und auch der dann zu erwartende stockende Verkehrsfluss auf der Lindenmattenstraße mit häufigen Rot-Phasen (bei Querung der Straßenbahn im 7,5 Minuten-Takt) und geschlossener Schranke beunruhigt Viele.

Grünfläche Chance für den Stadtteil
Für die Gestaltung der Grünfläche auf dem jetzigen PH-Parkplatz gab es jedoch Zuspruch und vielfältige Vorschläge für Spiel und Sport, als Treffpunkt für Jung und Alt. Auch an eine Ruhezone für den Campus und eine Kulturwerkstatt im, unter Denkmalschutz stehenden, Bahnhofsgebäude wurde gedacht. Als erste Ergebnisse, der vom Büro für Planungskommunikation „cg konzept“ interessant und kompetent geleiteten Planungswerkstatt, fasste Schröder-Klings abschließend zusammen: „Einen Lebensmittelmarkt wird es hier nicht geben! Ich sehe, die Littenweilermer bevorzugen kleine Einzelhändler, die sorgfältig ausgesucht werden müssen, um keine Konkurrenzsituation für die bestehenden Geschäfte zu schaffen. Wichtig sind auch ein Parkraumbewirtschaftungs­konzept und ein Verkehrsgutachten. Eine große Chance für den Stadtteil bildet die Gestaltung der Grünfläche. Hier könnte ein Platz für Spiele und Feste, mit Treppen zum Verweilen und vieles mehr entstehen. Die Planung und Umsetzung wird jedoch noch einige Jahre dauern, 2015 ist ins Auge gefasst.“ Stadtplaner Schröder-Klings bat daher um Geduld. Die spannende Frage für die Teilnehmer der Planungswerkstatt bleibt nun, wie viele ihrer Anregungen, Vorschläge aber auch Zweifel vom Stadtplanungsamt tatsächlich umgesetzt und beachtet werden.
28.4.2010, Gisela Heitzler-Ries, www.dreisamtaeler.de
 


Der Supermarkt ist Geschichte

Der Lebensmittelsupermarkt am Bahnhof Littenweiler wird nicht gebaut. Vor 70 Teilnehmern eines Workshops in der Pädagogischen Hochschule (PH) zur Zukunft des Areals kündigte der städtische Baureferent Norbert Schröder-Klings an, die zunächst geplante Ansiedlung eines Vollsortimenters nicht weiter zu verfolgen. "Das Thema ist endgültig gestorben", so seine unmissverständliche Aussage. Stattdessen soll die Infrastruktur durch bezahlbare Wohnungen, ein Ärztehaus, kleine Läden und ein parkähnliches Freizeitgelände gestärkt werden.
Alles von Andreas Peikert vom 27.4.2010 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg-ost/der-supermarkt-ist-geschichte
 

   

Knapp 1.600 Unterzeichner sprechen sich gegen die geplante Bebauung des Bahnhofsareals in Littenweiler aus. Elisabeth Engler (rechts) übergab während der von Moderatorin Christine Grüger (Mitte) geleiteten Planungswerkstatt die Unterschriftenlisten an Norbert Schröder-Klings, Leiter des Stadtplanungsamtes. Foto: Gisela Heizler-Ries

   

Zu Beginn des Workshops erläuterte Stadtplanungschef Wulf Daseking die Planungssituation im Bahnhofsgelände Littenweiler. Hier drei seiner Aussagen:
Für die kleinen, inhabergeführten Littenweiler Läden sieht er keine Zukunft: "Solche Ladenbetreiber werden niemanden mehr finden, der sie beliefert." Reinhold Blum, der Inhaber von "frisch und fein", widersprach heftig.
Es gebe noch keinen privaten Investor. "Wenn nicht die Stadt die Federführung zur Planung bzw. Bebauung des Bahnhofsgeländes übernimmt, dann wird dies ein Investor tun - und dieser wird weniger gemäßigt bebauen bzw. verdichten."
Entsprechend der demografischen werde auch in Littenweiler die Bevölkerung abnehmen. Um die Versorgung mit Geschäften zu erhalten, "muß deshalb zusätzlich bebaut werden - auch auf dem Bahnhofsgelände."
27.4.2010

 

1500 Unterschriften gegen Bebauung: Oberbürgermeister hat momentan keine Zeit

Die Initiatorin der Unterschriftensammlung gegen die Neubebauung des Littenweiler Bahnhofsgeländes (BZ vom 30. März, "Unterschriften gegen die Umgestaltung") ist unzufrieden, dass sie die Listen nicht dem Oberbürgermeister überreichen kann.
Oberbürgermeister Dieter Salomon hätte mit der Geste, eine Unterschriftenliste persönlich entgegenzunehmen, gezeigt, dass er die Bürger ernst nimmt. Rund 1500 Bürger von Littenweiler haben sich mittlerweile gegen die Bauplanungen am Bahnhof ausgesprochen. Doch der Oberbürgermeister hat momentan keine Zeit, so die Auskunft seines Büros. Wie passt dies zu seiner Aussage, ein Bürgermeister für ganz Freiburg sein zu wollen?
BZ-Leserbrief vom 21.4.2010 von Elisabeth Engler, Littenweiler

 

Littewiiler-City-Center - ä freiji Flächi

Het mr doch tatsächlig in Littewiiler zwischem Bahnhof un de Pädagogische Hochschuel noch ä freiji Flächi entdeckt. Stelle euch vor, ä Gelände, wo no nit bebaut isch! Ja, wo git’s denn so ebbis! Do wurd’s doch höchschti Zit für Hoch- un Tiefbau, Baukrän un Betonmischer! Wohnblocks un Dienstleistungsgebäude, Tiefgarage, Back-Shop un Discounter. Höchschti Zit! Des stört mi schu lang, dass do uff eme freie Park-Platz eifach bloß ä paar Bäum in de Gegend rum schtehn, ohni dass die ei müede Euro abwerfe. Nix als ä paar vergilbti Blätter im Herbscht. Ja, wo läbe mir denn? In Dubai fahre si Ski in de Wüeschti, uff em Feldberg veranschtalte si Rockfestivals und baue Parkhiiser, im Amazonas schlage si endlig Autobahne durch de Wald un holze ab für Biogas-Plantage. Numme in Littewiiler derf so n ä klei Plätzli ung’nutzt vor sich naa gammle. Endlich inveschtiert do ebber, wird verdichtet, überbaut, Geld verdient! Endlig verschwinde d’ Einzelhändler. Des isch doch so ebbis vun vorbei! Numme so-n-ä romantischi Spinnerei vun ä paar Grün-Alternative un alte Wiiber. D Littewiilermer Shopping-Mall het bis Mitternacht durchgehend offe. Kei Mittagspaus un so Ziigs. Mr hen doch d Zitt nit gschtohle, odr?
Endlig kammer au in Littewiiler in Tiefgarage parke, Shopping mache, s Auto in de Car-Wash bringe, Hot-Dogs fuettere, mit em Lift ins Terrasse-Café vum Büro-Center schwebe un Latte-macchiato schlürfe, un dann nix wie ab in selli groß Sauna-Oase für ä weng Relaxing. Dann d Chaibe abhole im Kids-Paradise un Fifi un Mäxi im Hunde-Kosmetik-Salon. Dann noch ä Termin im Medical-Service-Point, wo eim im Quick-Test-Labor s Burn-Out bestätigt un mr für drei Woche krank gschriibe wird. Für dass mr dennoo bim Tui-Reise-Center nebenem Rafting & Climbing-Sports-Wear-Shop ä Flug bueche kann nach - ihr glaube’s nit - nach Australie oder Kanada, weils dort noch freiji Flächene git, Bäum un frischi Luft, wo mr sich erhole kann - vum Littewiilermer-City-Market & Service-Center.
Stefan Pflaum, Wunderfitz, 31.3.2010, www.dreisamtaeler.de

 

Unterschriftenaktion: Genug der Bausünden in Littenweiler

Interview mit Elisabeth Engler, Initiatorin einer Unterschriftenaktion gegen die geplante Umgestaltung des Bahnhofsareals

Selbst Kälte und Schneefall konnten Elisabeth Engler nicht aufhalten. An zwei Samstagen stand sie mit ihrem kleinen Aktionsstand auf dem Littenweiler Bauernmarkt, um Unterschriften gegen die geplante Umgestaltung des Bahnhofsareals zu sammeln. In vielen Littenweiler Geschäften hat sie außerdem ihre Listen ausgelegt und zwischenzeitlich haben sich über 700 Unterzeichner gegen die städtische Planung ausgesprochen. Gisela Heizler-Ries hat die 64-jährige Rentnerin zu ihren Motiven und Visionen befragt:

Frau Engler, was hat sie zu dieser Unterschriftenaktion bewegt?
Der Kommentar von Frau Hohler im letzten Dorfblatt war mir aus der Seele gesprochen und mir war sofort klar, ich muss etwas unternehmen. Ich habe lange Jahre in Staufen gewohnt und dort haben die Menschen immer, wenn die Luft durch das Kunststoffwerk besonders belastet war, eine Unterschriftenaktion in der Innenstadt durchgeführt. Daraufhin wurden die Filter gewechselt und das Problem war wieder für einige Zeit gelöst. Daran habe ich mich erinnert und nun ebenfalls eine Unterschriftenaktion gestartet. Dass ich jedoch eine solche Lawine los trete, damit habe ich wirklich nicht gerechnet.

Sie haben über 700 Unterschriften gesammelt. Welche Erfahrungen haben Sie während der Unterschriftenaktion gemacht?
Eigentlich nur positive. Ich bin mit vielen Menschen ins Gespräch gekommen und habe erlebt, dass Viele meiner Meinung sind, dass unsere Geschäfte zur Versorgung völlig  ausreichen. Die Littenweilermer lieben die kleinen Läden und möchten diese auch behalten. Die Stadt jedoch will das Bahnhofsgelände überdimensional bebauen und gewinnbringend vermarkten. Und wir müssen dann mit den Gebäuden, die wir nicht brauchen und auch nicht wollen, leben. Die Menschen in Littenweiler brauchen keine zusätzlichen Geschäfte und Wohnungen, sondern Oasen um sich zu erholen. Die Verbesserung der Lebensqualität ist die richtige Investition in die Zukunft. Was wir hier brauchen ist ein Stadtteiltreff.

Und wie sollte dieser Ihrer Meinung nach aussehen?
An dieser zentralen Stelle in Littenweiler könnte eine parkähnliche Landschaft mit viel Grün, Schatten spendenden Bäumen, Sträuchern, Blumen und Bänken entstehen. Vielleicht ein Sandkasten für die Kleinen, ein Musikpavillon, in welchem Studenten oder der Musikverein Konzerte geben können. Ein Treffpunkt für Jung und Alt. Wo sich Mütter, ältere Menschen, Studenten und alle Littenweilermer erholen können und ins Gespräch kommen. Mich haben während der Unterschriftenaktion sogar Landschaftsgärtner, Inhaber von Fachfirmen und Architekten aus Littenweiler angesprochen, dass sie bereit wären, hier kostengünstig für ihren Stadtteil aktiv zu werden.

Haben Sie sonst noch Unterstützung bei Ihrer Unterschriftenaktion erfahren?
Unterschiedlich. Einige Geschäftsleute waren sofort bereit, die Listen auszulegen. Andere, und seltsamerweise einige, die durch das geplante Geschäftszentrum wahrscheinlich Konkurrenz bekommen würden, waren nicht dazu bereit, obwohl sie ganz meiner Meinung waren und sich für mein Engagement bedankten. Außerdem hat mir auch meine Nachbarin, Frau Dr. Staesche, geholfen Unterschriften zu sammeln. Und als mich ein Mann anrief, dass er von der Aktion gehört hat, jedoch gehbehindert ist, bin ich natürlich zu ihm nachhause gegangen, um ihn unterschreiben zu lassen. Und so sind schließlich die 700 Unterschriften zusammen gekommen. 

Und was haben Sie mit den gesammelten Unterschriften vor?
Gerne würde ich sie OB Dieter Salomon persönlich überreichen und ihm demonstrieren, dass ich und die vielen Mitunterzeichner an diesem zentralen Ort in Littenweiler keine überdimensionierte Bebauung sondern einen Oase der Erholung wünschen. Hoffentlich ist er klug genug, unserem Stadtteil weitere negative Eingriffe zu ersparen. Ich hoffe, Frau Hohler wird mich zu diesem Termin begleiten, schließlich hat ihr Kommentar im Littenweiler Dorfblatt diese Lawine ja erst losgetreten.
Gisela Heizler-Ries, 29.3.2010, Littenweiler Dorfblatt

 

Gedicht von Prof Hille zur Bahnhofsbebauung

Folgendes Gedicht, zur geplanten Bebauung in Littenweiler das zum Schmunzeln und Nachdenken einlädt  erreichte uns von Prof. Hille, der seit vielen Jahren in Litttenweiler lebt.

Muss man bei uns, mir kommt das Grauen, den letzten freien Platz verbauen ?

Wieder hör´ ich mit Verdruss,
dass man etwas ändern muss,
Man sollte endlich doch kapieren,
am Bahnhofsplatz muss was passieren..

Neue Häuser müssen her,
große Läden und noch mehr.
Dazu sagen manche Leute
"lieber gestern noch als heute:!”

Doch ich sag´: "Macht keine Faxen.
Aus Tradition herausgewachsen
ist doch des Bahnhofs Drumherum,.
das zu zerstören wäre dumm:"

Muss man bei uns. mir kommt das Grauen
den letzten freien Platz verbauen.
den letzten Grashalm noch vernichten,
um Häuserklötze zu errichten?

Muss man denn wirklich alles wandeln,
mit großen Häusern arg verschandeln,
so dass man, immer mehr  beengt
in Häuserzeilen eingezwängt?

Muss  man die letzte freie Sicht
uns rauben- bitte tut das nicht!
Es ist fürwahr an vielen Orten
schon oftmals baugesündigt worden,

bei denen hernach laut geklagt
Hätt´ man zuvor doch nein gesagt. ´

Doch ist es nicht die Sicht allein,
was anderes wär´ weit mehr gemein.
Es ging , ich sag´s mit Unbehagen
den kleinen Läden an den Kragen,
die sich so tapfer noch gehalten
als Einkaufsquelle für die Alten.

Die Alten die schon hoch an Jahren
verhindert sind am Autofahren,
weil einer, der schon recht betagt
sich nicht ans Autosteuer wagt.

Auch trifft es jüngere, die nicht wollten-
was eigentlich doch alle sollten-
zum Einkauf Kilometer fahren.
Man sollte beim Benzin doch sparen.

Das sehen wohl die meisten ein,
jedoch nicht alle- nein- nein- nein
Ich las: es würd´, den Kleinen nutzen
Da musst ich meine Brille putzen!

Jedoch es stimmte, was ich las,
und es war ernst gemeint- kein Spaß.
Sogar den "Grimms entspräng ein Fluch:
Das passt nicht mal ins Märchenbuch.

Ein jeder müsste doch kapieren,
es würd´ die Kleinen ruinieren,
die vor Ort noch treu geblieben.
Das sei mit Nachdruck hingeschrieben!

Noch etwas möchte ich betonen-
Das zu bedenken würd´ sich lohnen.
Es  wäre dann dann - oh weh- oh weh-
der PH-Parkplatz auch passé.

Glaubt man im Ernst , man könnt erreichen,
dass die Studentenautos weichen?
dass sie ins ferne Parkhaus  fahren?
das könnten die doch schon sein Jahren!

Es würd´ kaum ein Student dran denken,
sein Töff Töff Töff dort hizulenken.
Vielmehr würd´ man sich nicht genieren,
die Straßen  parkend zu blockieren.

Mein Gott- wie wär dies alles prächtig
Drum baut uns Häuser groß und mächtig
Stimmt laut mit in den Jubel ein
Wir werden bald wie Manhatten sein.

Prof. Dr. Hille , 29.3.2010, Littenweiler Dorfblatt

 

Meinungen und Reaktionen zur geplanten Bebauung

Das Thema Bahnhofsbebauung ist nach wie vor umstritten und beschäftigt die Einwohner von Littenweiler. In unserem letzten Heft stellten wir die Bauplanungen nochmals vor und ergänzten sie durch eine Pro- und Kontra- Meinung. Die Resonanz darauf war überwältigend. Es gab Leserbriefe, Anrufe und sogar eine Unterschriftensammlung Kontra die Bebauung, die inzwischen schon von mehr als  1000 Menschen unterzeichnet wurde. Nur ein Leserbrief erreichte uns,  in dem sich der Verfasser ganz klar für die Bebauuung am Bahnhof aussprach. Damit sich unsere Leserinnen und Leser ein Meinungsbild  machen können,  veröffentlichen wir die Zuschriften und ergänzen sie durch ein Interview mit Elisabeth  Engler , Initiatorin der Unterschriftenaktion. Überdies haben wir die Bürgermeistekandidaten zu unseren  Themen in  Littenweiler und natürlich auch zur geplanten Bebauung  befragt.
28.3.2010,
Littenweiler Dorfblatt

 

Wenn das keine eklatante Bausünde werden wird . . . !
Ein 4-stöckiges Gebäude soll entstehen - wer sich das noch nicht recht ausmalen kann, die höchsten Gebäude der PH sind 4 Stockwerke hoch! Man stelle sich so ein Mammutgebäude an der Ecke vor! Und was mich ungeheuer ärgert, die ganzen Planungen sind schon so total detailliert, schon der Fertigstellungstermin wurde genannt - da bleibt doch für die Bürgerbeteiligung nichts mehr übrig. Wir sollten auf die Barrikaden gehen.
Peter Kallenberger, Littenweiler, 28.3.2010,
Littenweiler Dorfblatt

Herzlose Planungen
Frau Hohler spricht mir aus dem Herzen. Bei all dem großartigen Planen geht es  mir zu oft um Geld, Macht, Prestige und Effektivität. Und meistens profitieren einige wenige davon.  Der Lassbergplatz ist für mich ein gutes Beispiel für “herzlose Planung”. Bei denen,  die diese Planungen machen, vermisse ich den Blick darauf, dass Menschen sich gut gesund und glücklich fühlen wollen und sollen.
Dr. Ulf Ingerfurth,
Littenweiler Dorfblatt

Bebauung am Bahnhof, eine Chance für Littenweiler
Die von der Stadt vorgeschlagene Bebauung am Bahnhof Littenweiler wird von mir und ich denke auch von einem großen Teil der Nachbarschaft, mit denen  ich hierüber im  Gespräch war, als  große Chance angesehen.  Insbesondere für ältere Menschen, die südlich der Bahnlinie wohnen, werden sich die Einkaufsmöglichkeiten sowohl im Angebot, als auch von der Entfernung her wesentlich verbessern.´Das vorgesehene Ärztehaus  schafft außerdem Möglichkeiten verschiedene Disziplinen unter einem Dach zu vereinen, wenn man nur an Orthopäden und Hautarzt denkt Auch die Verkehrssituation vor der Schranke wird verbessert, ganz zu schweigen von der Sanierung des Bahnhofvorplatzes und des bahneigenen Parkplatzes. Bezüglich der neuen Parkplatzsituation müssen Ideen her. In jedem Falle eine bessere und auffallende Hinweisung auf das vorhandene Parkhaus. Vielleicht kann die Stadt  auch einmal prüfen, wie hoch die Einnahmen des Parkhauses in den letzten 5 Jahren gewesen sind, dann evtl. die Kosten übernehmen und ein kostenfreies Parken für Parkhauswillige herbeiführen. Die entstehenden Kosten könnten u. U. über weitere kostenpflichtige Parkzonen im Bereich der PH  und des  Bahnhofes und Anwohnerberechtigung wieder hereingeholt werden. Jedenfalls für die Anwohner des Kunzenweges kann die Parksituation nicht schlimmer werden, da sie ohnehin selten einen Parkplatz in der Nähe ihres Wohnhauses finden. Wenn man heute zurückblickt, welche Widerstände es gab gegen den Bau der neuen B 31, so kann man jetzt nur dankbar sein, dass die Stadt sich seinerzeit in ihrer Zielsetzung nicht beirren hat lassen. Insgesamt hat die Stadt für Littenweiler nach meiner Anischt einegute Planvorgabe gemacht, die den Ortskern aufwertet und die man als Anwohner mit Freude begrüßen sollte.
H. Orlob, 28.3.2010, Littenweiler Dorfblatt


Wer will die massive Überbauung des Bahnhofareals Littenweiler?

Die Grundstückseigentümer und die Stadtplaner werben für die massive Überbauung des Geländes zwischen PH und Höllentalbahn - aus gutem Grund, denn ihnen bringt die Verdichtung finanzielle Vorteile. Aber was bringen die Hochbauten am alten Bahnhof den Anwohnern, den Littenweilermern? Wollen die hier lebenden Bürgerinnen und Bürger diese Neubauten überhaupt? Jahrzehntelang hat man das Bahnhofsareal vernachlässigt - es wirkt ungepflegt, wird als brachliegend bezeichnet und für unschön erklärt: Wilde Parkerei, Flohmarkttreiben, PH-Studenten in Baracken, Flaschencontainer, Unkraut, Pfützen, viel  -aber ungepflegtes Grün. Zum Schönermachen fehlt den Grundstückseigentümern (Stadt, Land, Bund, Bahn . . ..) Geld. Sie wollen und können hier keinen Euro investieren. Ausweg: Die Fläche wird so vermarktet, dass unterm Strich finanziell sogar noch etwas herausspringt. Dies wiederum geschieht über eine massive Bebauung von Grünflächen, sprich Verdichtung. So weist das vom Planungsamt der Stadt Freiburg im Herbst 2009 vorgelegte Konzept zur Gestaltung des Bahnhofsareals von West nach Ost fünf massige Hochbauten auf: ein 4-geschossiges Dienstleistungszentrum, ein Wohn- und Geschäftshaus mit Lebensmittelmarkt sowie drei 3-geschossige Wohnblocks.
Dieses Vorgehen der Stadtplaner ist in sich logisch: Feststellung von Handlungsbedarf der Brache, Ausweisung des Bahnhofsareals als Bauland, Verkauf zu Höchstpreisen an Baufirmen, die gemäß Bebauungsplan so viel Wohnraum pro qm unterbringen, dass "nach Gewinn" sogar noch Geld für die Begrünung der unbebauten Zwischenräume übrigbleibt. Doch was springt für die Littenweilermer heraus?

1. Die Neubebauung (Gebäude, P-Zufahrten, Straßen und Wege) verkleinert die letzte zentral gelegene Grünfläche in Littenweiler. Als Schmankerl kann die Stadt aus den Verkaufserlösen aber ein paar Bäumchen pflanzen (siehe Modell: 31 liebevoll solitär gemalte Bäumchen). Auf diese Bäumchen wurde beim Bürgergespräch dann auch mehrfach hingewiesen.

2. Der Verkehr in Littenweiler nimmt weiter zu.
Die Annahme, die zusätzlichen Bewohner wie Kunden werden mit dem Radel, per Pedes oder ÖPNV ankommen, ist unrealistisch. Noch mehr Autos werden fahren.

3. Die Höllentalbahn trennt Littenweiler.
Diese Trennung wurde verstärkt, als man die früheren Bahnübergänge beim Alten Friedhof (Höllentalstr) und weiter nordlich schloss. Die drei hohen Neubauten sind längs der Bahn in einer strengen Linie von West (Dienstleistungszentrum) nach Ost (Wohngebäude) angeordnet, bilden somit einen Riegel. Alt-Littenweiler wird noch mehr bzw. doppelt abgeriegelt - durch Höllentalbahn und parallele Hochbauten.

4. Chaos am Bahnübergang Lindenmattenstraße:
Aufgrund des B31-Tunnels konnte keine Unterführung gebaut werden - der beschrankte Bahnübergang blieb als Nadelöhr. Nun muss dieser Übergang noch alle zusätzlichen Pkw- und Besucherströme aufnehmen?

5. Seelenlose Flachdach und Betonarchitektur:

Die Betonklötze der PH und die McDonalds-Architektur im Gebiet von Heinrich-Heine-Straße bzw. Straßenbahnendhaltestelle wurden auch mal als moderm-urbane Architektur angepriesen, dann aber vielfach beklagt. Nun soll ein drittes Flachdach-Highlight Littenweiler veschandeln: Hoch, breit, lang, massig, flach, grell. Da gibts nichts filigranes, mehrgestaltiges, kleingliedrigeres und wohtuendes mehr - der Littenweilermer darf aber zwischen den Tiefgarageneinfahrten flanieren.

6. Der Einzelhandel in Littenweiler wird verstärkt sterben: Dies gilt für die kleinen Läden am Dorfplatz, in der Littenweiler- wie Alemannenstraße wie auch die Lebensmittelgeschäfte Treff und Edeka an der Kappler- und Hansjakobstraße.

Was im Herbst 2009 in der Aula der PH vorgestellt wurde, ist ein "Konzept zur optimalen Vermarktung der Grundstücke des Bahnhofsareals in Littenweiler". Als solches mag es für die Grundstückseigentümer optimal sein, nicht aber unbedingt für die Bewohner. Hier ist Quartiersarbeit angesagt, die nicht mit einem einmaligen Workshop zu leisten ist:
A. Im Juli 2007 hat der Gemeinderat beschlossen, Stadtteilentwicklungspläne (STEPs) als kleine Schwestern der Flächennutzungspläne aufzustellen; für Zähringen und Haslach sind sie fertig. Da für Littenweiler kein STEP vorgesehen ist, sollten die Littenweilermer ihn selbst in Angriff nehmen. Auch unter der Regie des Bürgervereins, der dafür allerdings von einem  "Verein" im wahrsten Sinne des Wortes zur Zukunftswerkstatt mutieren müsste.
B. In Herdern und Zähringen waren viele Kinder in 2008 und 2009 als Stadtteildetektive unterwegs, um Missstände aufzudecken und Vorschläge zu machen - mit ganz beachtlichen und vor allem kreativen Ergebnissen. Warum keine Stadtteildetektive für Littenweiler - befürchtet man, dass Kinder keine Hochhäuser mit Tiefgaragenzufahrten am Bahnhof wünschen, sondern . . . - lassen wir doch mal die Kinder ran!
C: Wo ist der OB-Kandidat, der in Littenweiler basisdemokratisch ehrlich eine Umfrage zu "Neubauverdichtung am Bahnhof oder aber vorhandenes Grün verschönern" durchführen läSSt? Und vor der Wahl verspricht, sich nach seiner Wahl an dieses Bürgervotum zu halten? Wer es wagt, der gewinnt!
Dr. Ekkehard Kaier, Littenweiler,
28.3.2010, Littenweiler Dorfblatt

 

"Nein" zur geplanten Bebauung am Bahnhof

Die Bebauung des Areals am Bahnhof Littenweiler?
Eine  Frage, die sich gar nicht stellen würde, wären die Stadt Freiburg und die Bahn ihrem öffentlichen Auftrag verantwortungsvoll nachgekommen und hätten Platz und Anlagen instand gehalten oder bedarfsgerecht umgestaltet. Wir hätten jetzt keine Diskussion, sondern eine vielleicht sogar phantasievolle, aber auch verkehrsgerechte Gestaltung der Parkplätze vor der Aula der PH und auf dem Bahngelände, einen ansprechenden, fußgängerfreundlichen Bahnhofvorplatz und PH-Gebäude entlang der Bahnlinie im guten Zustand. Und, so ich bin fest überzeugt, die Mehrheit der Bürgerschaft von Littenweiler wäre zufrieden. So aber verweist man seit Jahren auf die Neugestaltung des Areals. Man unternimmt nichts, läßt das ganze Areal verkommen und spart an allem, bis die Zustände unerträglich und die Instandsetzungskosten sehr hoch werden. Mit dem Hinweis auf die Höhe der mittlerweile entstandenen Sanierungskosten erklärt man dann, man sehe sich außerstande, das heruntergewirtschaftete Areal zu sanieren und man müsse einen Investor suchen, wohlwissend, daß ein Investor nur investiert, wenn es sich für ihn lohnt. "Lohnende Investition" heißt aber  massive Bebauung. Folgerichtig sieht das zur Zeit im 's Littenweiler Dorfblatt" vorgestellte Konzept aus. Ein markantes, vierstöckiges Gebäude soll errichtet werden, so markant, daß es den einstöckigen Bahnhof mit Sicherheit erdrückt. Darin ein Backshop, Café im Erdgeschoß, darüber Räume für Büros und Arztpraxen. Besteht in Littenweiler ein Bedarf dafür?

Es gibt in Littenweiler genügend leerstehende Räume
Der Kiosk am Eck erfüllt völlig die momentanen Ansprüche. Ein Café gibt es an der Heinrich-Heine Straße, und wenn man unbedingt will, man könnte auch im Bahnhof neben dem Reisebüro Gleisnost ein sehr schönes, gemütliches Café ähnlich wie am Bergäcker einrichten. Büros? Es finden sich in Littenweiler schon genügend leerstehende Räume, die sich als Büro eignen würden. Arztpraxen? Gibt es irgendwelche Hinweise, daß die bestehenden Arztpraxen umsiedeln wollen oder will man weitere Ärzte ansiedeln?  Gibt es diesen Bedarf in Littenweiler?
Dort, wo jetzt die Pavillons der PH stehen, soll ein Wohn- und Geschäftshaus mit einem Lebensmittelmarkt im Erdgeschoß entstehen. Braucht Littenweiler einen weiteren Lebensmittelmarkt? Der Hinweis auf statistische Kennzahlen wie z. B. die durchschnittliche Verkaufsfläche pro Einwohner führt in die Irre. Sie wird Littenweiler nicht gerecht. Die Versorgung mit Lebensmittelmärkten ist - von Parkplätzen abgesehen - optimal. Ein weiterer Lebensmittelmarkt wird Kaufkraft von den bereits existierenden abziehen. Will man dieses Nullsummenspiel? Und dann sollen - die Investition muß sich rentieren! - drei jeweils dreistöckige Wohnhäuser mit einer Tiefgarage für 135 Fahrzeuge entlang der Bahnlinie errichtet werden. Die Zahl 135 stimmt nachdenklich. Für wen sind diese Parkplätze bestimmt? Für die PH, für den Bahnhof, für das Einkaufszentrum oder für die Familien in den Wohnhäusern?  Rechnet man pro Familie zwei Fahrzeuge, so ergibt sich eine Zahl von 70 Familien, die in diesen Häusern Platz finden sollen. Natürlich wird diese Rechnung bestritten werden. Aber es wäre nicht das erste Mal, daß in der Zeitung zu lesen wäre, daß die Bebauung geändert werden müsse, da der Investor erklärt habe, daß sich die Investition anderenfalls nicht lohne.

Littenweiler verliert viel und gewinnt nichts
Nein, Littenweiler braucht diese Art von Neugestaltung des Areals am Bahnhof nicht. Littenweiler verliert sehr viel und gewinnt nichts, finanziell gewinnen aber werden vermutlich die Stadt und die Bahn und mit Sicherheit der Investor, und es stellt sich die Frage, wie ernst es unsere OB-Kandidaten meinen, wenn sie erklären, wie in der Badischen  Zeitung vom 2. März 2010, S. 25 zu lesen war, man wolle die Stadt nicht länger - ist dies ein unfreiwilliges Eingeständnis? - von Investoren steuern lassen. Littenweiler kann dafür ein Beispiel werden. Deshalb nein zur Bebauung des Areals um den Bahnhof, und ja für eine umweltfreundliche Gestaltung und Nutzung der vorhandenen Flächen ohne weitere Bauten.

Prof. Dr. H.Bertagnolli, 30.3.2010, Littenweiler Dorfblatt

 

 

 

 

Massivbebauung Bahnhof Littenweiler: Profitgier gegen Bürgerinteressen

Möge der Kelch mit der „Verschönerung Littenweilers“ an uns vorübergehen, den uns OB Salomon im herbstlichen Bürgergespräch 2009 in der Aula in Littenweiler so scheinbar verlockend unter die Nase gehalten hat.

In Wahrheit handelt es sich um eine Verschlimmbesserung, die einzig u. allein dazu dient, die profitable Gewinnmarge der Bauinvestoren u. der Grundstücksbesitzer (Stadt/Bahn/Land) zu erhöhen. Wir Bürger sind mal wieder die Verlierer.

Geplant hat man hinter den Kulissen massive 3- und 4-stöckige Flachbauten auf den letzten Freiflächen zu beiden Seiten unseres geliebten und Gott sei Dank denkmalgeschützten Bahnhofes. Gewachsene Strukturen, der freie Blick zum Rosskopf, das studentische Leben in den Pavillons würden unwiederbringlich zerstört. Wie auch ein großes Einkaufszentrum längs der Höllentalstraße unseren kleinen Läden in der Alemannenstraße „Blum: Frisch u. Fein“, Bäckereien Feger u. Faller,  Schreibwarengeschäft, beide Apotheken, Reformhaus Büstrich, Bioladen an der Endhaltestelle  u. Edeka in der Hans-Jakobstr. mit Sicherheit den Garaus machen oder zumindest ihre Existenz noch massiver gefährden würde, als sie es derzeit schon ist. Kleine Läden, die übrigens sehr gut u. besser fußläufig zu erreichen sind als irgendein unnötiges Einkaufszentrum beim Bahnhof, welches uns zusammen mit der geplanten Wohnbebauung auf dem Pavillon-Gelände u. dem 4-stöckigen Ärztehaus an der Ecke Höllental/Lindenmattenstr. eine massive Zunahme des PKW-Verkehrs bescheren würde.  

Der Freiburger Osten ist mit dem gut bestückten Einkaufszentrum Blatter in der Kapplerstr und mit dem ZO am alten Messplatz übrigens bestens ausgestattet. Auch, wenn die Stadtplaner, die an jenem Abend alle Register gezogen haben, uns glauben machen wollten, dass dem nicht so ist. Und Herr Lusch in seinem Pro-Leserbrief im Littenweiler Boten vom Dezember mit seiner errechneten qm-Verkaufsfläche von ganz Deutschland (!)  auf die qm-Verkaufsflächen von Klein-Littenweiler (!) unpassende Vergleiche u. Rückschlüsse zieht. Auch seine sonstige Pro-Argumentation greift wenig. V. a. ist sie so identisch mit den geäußerten Statements der Stadtverwaltung, dass er sich fast selbst als Sprachrohr outet. Und sich Zweifel melden, ob ihm als Architekt ein zukünftiger Auftrag in Aussicht gestellt worden ist? Auffallend häufig betonten die Vertreter der Stadtverwaltung an jenem Abend, dass die Planungen noch verhandelbar seien. Dieses Zuviel an Beteuerung hat mehr als berechtigte Zweifel aufkommen lassen, ob dem auch so ist?  Oder, ob die Pläne nicht schon fix und fertig in der Schublade liegen und der versprochene Workshop mit Bürgerbeteiligung reine Makulatur ist!

Dass in Zeiten der Computeranimation - von Seiten der Stadt - keine einzige Plandarstellung visualisiert worden ist, ist ein weiteres „Versäumnis“. Oder ist sie uns Bürgern bewusst vorenthalten worden? Hätten visualisierte Planskizzen, Grundrisse etc. doch auf einen Schlag gezeigt, dass massive Betonklötze als Riesen nicht nur den kleinen Bahnhof Goliath sondern auch uns Bürger „erschlagen“ und grauenhaft aussehen – und  dass sie uns -  zusammen mit dem Mehr-an-Verkehr  - real und auch im übertragenen Sinn die Luft zum Atmen nehmen. Und hatte unser schweigsamer Bürgervereinsvorsitzende Kotterer keine Meinung? Oder durfte er sich als Stadtrat nicht äußern? Und noch eines: warum wollte uns der OB glauben machen, dass Studierende und Lehrende künftig im PH-Parkhaus parken, welches über Jahrzehnte nie angenommen worden ist? Weder Studierende – noch Fußballbesucher parken dort. Das Parkhaus ist darüber hinaus nur noch im unteren Stockwerk nutzbar. Die oberen Stockwerke sind bautechnisch u. sicherheitstechnisch marode! Das müsste der OB eigentlich besser wissen...
Ich schließe mich den Worten der Studierendenvertretung der PH an: Würde die Stadt uns Bürger wirklich ernst nehmen und nicht nur eigene Interessen finanzieller Art verfolgen, hätte sie uns am Planungsprozess, der hinter den Kulissen völlig untransparent vorangetrieben worden ist, teilhaben lassen. Stattdessen hat man uns ein fertiges“Konzept“ vorgestellt. OB Salomon hat an jenem Abend in der Aula gesagt: Gegen den Willen der Littenweiler Bürger werden wir das Bauvorhaben nicht umsetzen!  Hier ist meine Antwort  und zugleich die Antwort der ca. 1000 Littenweiler Bürger, die mit ihrer Unterschrift in der Zwischenzeit gegen das Bauvorhaben votiert haben. Und die sich auf den ausgelegten Listen in Geschäften von ganz Littenweiler täglich mehren:

Wir Littenweilermer wollen keine mehrgeschossigen oder elliptischen Flachdach-Wohnblocks, die sich in das Bestehende nicht einfügen und uns die letzten Freiflächen u. Bäume längs der Bahn rauben.  Die Studentenpavillons sollen erhalten bleiben. Wir brauchen kein Einkaufszentrum, welches unsere kleinen Läden kaputt macht. Und – was wir am allerwenigsten brauchen u. wollen ist ein Mehr-an-Verkehr.  Das einst als Luftkurstadtteil bekannte Viertel Littenweiler ist durch die Existenz der B31, durch die Abgase u. den Lärm und durch die schon vorhandene täglichen Verkehrsbelastung im Stadtteil gebeutelt genug. Es reicht! 
25.3.2010, Natascha Horn, www.dreisamtaeler.de

 

 

Littenweiler gegen massive Bebauung - Unterschriftenaktion

Das Bahnhofsareal in Littenweiler soll umgestaltet werden. In einem Bürgergespräch im Oktober letzten Jahres stellten Oberbürgermeiser Dieter Salomon, Wulf Daseking, Leiter des Stadtplanungsamtes, und Norbert Schröder-Klings, Leiter des Referats für Stadtentwicklung und Bauen, ihre Pläne vor. Erstaunlich ruhig und ohne Einwände verlief damals die Versammlung, doch zwischenzeitlich regt sich massiver Widerstand im Stadtteil. Angeregt durch die Berichterstattung im „Littenweiler Dorfblatt“ und die dortige Veröffentlichung einer „Pro“- und „Contra“-Meinung zu den städtischen Umgestaltungsplänen, hat die 64-jährige Elisabeth Engler aus Littenweiler eine Unterschriftensammlung initiiert, die bisher bereits über 700 Unterstützer fand. „Die letzte größere, noch freie Fläche im Ortskern von Littenweiler soll bebaut werden. Die immer dichtere Wohn- und Geschäfts-Bebauung, die zwangsläufig immer mehr Verkehr anzieht, muss verhindert werden“, so die engagierte Rentnerin in ihrem Aufruf.

Städtische Pläne zur Umgestaltung
Die derzeitigen Pläne der Stadtverwaltung sehen vor, die Höllentalstraße in Richtung PH-Mensa um einige Meter zu verschwenken. An der Einmündung Höllentalstraße in die Lindenmattenstraße soll ein markantes eiförmiges 4-geschossiges Dienstleistungsgebäude mit 1.400 qm Nutzfläche entstehen. Im Erdgeschoss wäre Platz für einen Backshop mit Café, darüber wäre Raum für Büros und Arztpraxen. Das sich anschließende Bahnhofsgebäude steht unter Denkmalschutz, bleibt also erhalten. Östlich davon ist ein Wohn- und Geschäftshaus vorgesehen mit Platz für einen kleinflächigen Lebensmittelmarkt (700 qm) und zwei kleineren Läden mit jeweils 90 qm. Im Obergeschoss könnten Studentenwohnungen entstehen. Im weiteren Verlauf der Höllentalstraße, entlang der Bahnlinie sind drei jeweils 3-geschossige Wohnhäuser geplant. Für alle neuen Gebäude sind Tiefgaragen vorgesehen, die insgesamt Platz für 135 Fahrzeuge bieten. 50 Parkplätze oberirdisch sollen Kurzzeitparkern vorbehalten sein. Der verbleibende Teil des jetzigen PH-Parkplatzes soll zur  Grünfläche werden. Die PH-Pavillons entlang der Höllentalstraße,  in denen sich die studentische Studien-, Sozial, und BAföG-Beratung, das von Studierenden seit den 80-er Jahren selbst verwaltete Kultur Café, ein Lernraum sowie die studentische Kulturbühne befinden, müssten nach dem derzeitigen Planungsstand natürlich weichen. Auch die Studierendenvertreter, AstA und UStA der PH wehren sich gegen die Bebauungspläne und erklären: „Für auf Profit ausgerichtete Unternehmen ist auf dem Campus der PH Freiburg kein Platz. Eine Hochschule ist ein Ort des Lehrens und Lernens und kein Ort für Einkaufstrubel und Shoppingvergnügen“.

Workshop am 23.April
Die beim Bürgergespräch vorgestellten Pläne zur Umgestaltung des Bahnhofsgeländes sind laut Stadtverwaltung bisher nur ein Entwurf, der als Diskussionsgrundlage gelten soll. Am Freitag, 23. April, wird es einen Workshop in den Räumen der Pädagogischen Hochschule geben. Die Stadtverwaltung ruft die Bürgerschaft Littenweilers auf, den Entwurf für diese Innentwicklungsmaßnahme kritisch unter die Lupe zu nehmen und ihre Einschätzungen und Ideen beizusteuern. Die Hinweise der Bürgerinnen und Bürger aus Littenweiler sollen laut Stadtplanungsamt in die weitere Planung einfliesen (nähere Infos siehe Kasten). Die Realisierung der Bebauung soll dann im Jahre 2013 – 2015 erfolgen.

Elisabeth Engler mit über 700 Unterschriften Mitte März Elisabeth Engler mit über 700 Unterschriften Mitte März - Bild Gisela Heizler-Ries

Für Elisabeth Engler und die Unterzeichner ihrer Unterschriftenliste ist jedoch auch ohne städtischen Workshop klar „Wir brauchen keine zusätzlichen mehrgeschossigen Wohnblocks, Einkaufsmarkt, Parkhaus und Dienstleistungszentrum – wo gleichzeitig immer mehr Geschäfte im Ortskern schließen bzw. leer stehen“.  Sie engagiert sich mit ihrer Aktion für die Erhaltung von verkehrsfreien „Flächen zum Atmen“ und gegen Verdichtung um jeden Preis bzw. zwecks Gewinnerzielung der Investoren. Und über 700 Mitunterzeichner in Littenweiler geben ihr Recht. Wer ihrem Aufruf folgen möchte, Unterschriftenlisten liegen noch bis zum 26. März in vielen Littenweiler Geschäften aus, z.B. bei EDEKA-Blatter in der Kappler Str., Elektro-Löffler in der Littenweilerstraße und den Apotheken in der Lindenmatten und Alemannenstraße.

Anmelden zur Planungswerkstatt zum Bahnhofgelände Littenweiler
Die Stadtverwaltung lädt alle Bürgerinnen und Bürger aus Littenweiler zu einer Planungswerkstatt am 23. April von 16.00 bis max. 21.00 Uhr in den Räumen der Pädagogischen Hochschule ein. Die Veranstaltung wird durch ein externes Moderationsbüro, cg konzept aus Freiburg, moderiert. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Für Verpflegung ist gesorgt. Anmeldung per Post bis zum 9. April an:
cg – konzept, moderation.mediation.planungskommunikation, Reichsgrafenstr. 14, 79102 Freiburg
oder per eMail an: anmeldung@cg-konzept.de

Gisela Heizler-Ries, 18.3.2010, www.dreisamtaeler.de

 

Bauvorhaben am Littenweiler Bahnhof stößt auf Widerstand

Beim Littenweiler Bahnhof soll ein Gebäudekomplex entstehen – Bürger und Studenten protestieren

In Littenweiler gibt es im wahrsten Sinne des Wortes mehrere Baustellen. Da gibt es die Verkehrssituation an Wochenenden, an denen der SC Freiburg seine Heimspiele bestreitet, und die Parkplatzsituation angespannt ist. In diesem Zusammenhang steht auch ein angedachter Umbau des Parkplatzes an der Pädagogischen Hochschule (PH), der einer Grünanlage weichen soll. Und gleich gegenüber, auf dem Gelände des Bahnhofs Littenweiler sollen nach dem Wunsch der Stadtplaner Wohnungen, Einkaufsmöglichkeiten und eine Tiefgarage entstehen. Vorsichtig formuliert stoßen die Vorhaben eher auf ein geteiltes Echo. Vehement gegen eine Bebauung sprechen sich beispielsweise die Studenten der PH aus, denn sie haben sich beim Areal an der Höllentalstraße in Pavillons eingerichtet, die etwa das Büro des Allgemeinen Studentenausschusses (AStA) beinhalten, die studentische BAföG-Beratung, das Kultur-Café sowie Lernraum und Kulturbühne. Sollte die Bebauung wie gedacht durchgeführt werden, müssten die Pavillons abgerissen werden. Bei den Bürgern hält sich die Begeisterung bislang auch eher in Grenzen. So werden seit geraumer Zeit Unterschriften gegen eine Bebauung des Bahnhofareals und den Abriss des PH-Parkplatzes gesammelt, wobei schon mehrere hundert zusammengekommen sind. Man befürchtet, dass beispielsweise Einkaufsläden im Ort schließen müssen, sollte am Bahnhof ein Einkaufszentrum entstehen. Darüber hinaus würde sich auch die Parksituation rund um den Bahnhof verschärfen, so die Kritiker des Bauprojekts.

Befürworter argumentieren dagegen ganz anders. Und dabei ist das nicht sonderlich attraktive Erscheinungsbild des Bahnhofareals, das mitunter auch schon mal als verwahrlost beschrieben wird, nur am Rande ein Thema. Aber das Areal nur aufhübschen wäre verschenktes Potential. Außerdem böten sich in Littenweiler verglichen zum Bundesschnitt nur ein Drittel an Einkaufs- und Verkaufsfläche. Zudem würde ein Einkaufszentrum Käufer in den Ort locken, die jetzt außerhalb einkaufen, weshalb in Littenweiler auch kleinere Geschäfte schließen mussten. Und die gegebene unmittelbare Anbindung an den ÖPNV mit der Bahn und der Straßenbahnhaltestelle Lassbergstraße würde nicht zu einem Anstieg der Autozahlen führen, so die Argumente der Befürworter.

Man darf also gespannt sein, ob und wie sich das Erscheinungsbild Littenweilers rund um den Bahnhof ändern wird.
15.3.2010, www.stadtkurier.de

 

Unterschriftenaktion gegen zusätzliche Bebauung des Bahnhofgeländes

Littenweiler Bauernmarkt am 13.2.2010: Frau Engler bei Eiseskälte mit ihrem "Zwei-Hocker-Stand" - der eine fürs Infomaterial, der andere für die Unterschriftenliste gegen die Bebauung des Bahnhofsgeländes

Kälte und Schneefall können Frau Elisabeth Engler nicht davon abhalten, auch am 13.2. auf dem Littenweiler Bauernmarkt über die geplante Bebauung des Geländes am Alten Bahnhof zu informieren. Die letzte größere, noch freie Fläche im Ortskern von Littenweiler soll bebaut werden: Zusätzliche mehrgeschossige Wohnblocks, Einkaufsmarkt, Parkhaus, Dienstleistungszentrum - wo gleichzeitig immer mehr Geschäfte im Ortskern schließen bzw. leer stehen. Frau Engler engagiert sich für die Erhaltung von verkehrsfreien "Flächen zum Atmen" und gegen Verdichtung um jeden Preis bzw. zwecks Gewinnerzielung der Investoren. Über 100 Unterschriften hat sie schon gesammelt - selbst mit ihrem "Zwei-Hocker-Infostand" sowie über Listen, die in Geschäften in Alt-Littenweiler ausgelegt sind. Auf die Frage eines Passanten "Wohnen Sie in der Nähe vom Bahnhof?" antwortet Frau Engler mit breitem Lachen: Nein, sie wohne in der Littenweiler Strasse, aber die immer dichtere Wohn- und Geschäfts-Bebauung, die zwangsläufig immer mehr Verkehr anzieht, "das geht doch alle etwas an".
Ekke, 13.2.2010

Am 2.3.2010 hat Frau Engler bereits mehr als 400 Unterschriften gesammelt - und sie ist weiterhin aktiv.

Kontakt: Elisabeth Engler, Littenweiler Strasse 40a, Tel 0761/62741

 

Konzept zur Bebauung am Bahnhof

Derzeitige Situation: Im Stadtteil Waldsee-Littenweiler geht die Belegungsdichte der Wohnungen nach unten. Die Überalterung hier ist höher als in anderen Stadtgebieten. Der Ebneter Weg ist ein Nadelöhr. Der Bahnhof steht unter Denkmalschutz, die Aula der PH und der Blick darauf sollten erhalten bleiben.. Grundidee des Neubaugebietes am Bahnhof ist eine gemischte Nutzung.

Konzept zur Bebauung: Als markantes Gebäude soll an der Einmündung Höllentalstraße in die Lindenmattenstraße ein eiförmiges vierstöckiges Dienstleistungsgebäude mit 1400 Quadratmetern Nutzfläche entstehen, z.B. mit Backsphop und Café  im Erdgeschoss. Darüberliegend wäre Raum für Büros und Arztpraxen. Notwendig hierzu ist  eine Verlegung der Einfahrt Höllentalstraße um einen Meter nach Süden. Östlich neben dem Bahnhofsgebäude, da wo jetzt die Pavillons der PH stehen,  ist ein Wohn- und Geschäftshaus vorgesehen. Angedacht sind im Erdgeschoß ein Lebensmittelmarkt mit 750 Quadratmetern und zwei Läden mit jeweils 90 Quadratmetern. Im Obergeschoß könnten Studentenwohnungen entstehen. In Richtung des Bahnübergangs zur Ebneter Straße sind drei  jeweils dreistöckige Wohnhäuser vorgesehen. Tiefgaragen unter den Wohnhäusern  und dem Geschäftskomplex sollen Platz für insgesamt 135 Fahrzeuge bieten. 50 Parkplätze oberirdisch sollen Kurzeitparkern vorbehalten sein. Auf einem Teil des jetzigen Parkplatzes soll eine Grünfläche entstehen.
Anita Hohler, 1.2.2010, Littenweiler Dorfblatt

 

Genug der Bausünden in Littenweiler

Ich stehe in der Lindenmattenstraße oberhalb des PH-Parkplatzes, blicke auf den gegenüberliegenden  Bahnhof von Littenweiler und bedaure, dass man diesem Relikt aus Alt-Littenweiler den Garaus machen möchte. Im Rahmen einer "städtebaulichen Aufwertung" soll hier massiv gebaut werden. Wohnblöcke rechts und links des Bahnhofsgebäudes und ein Bau mit einem Lebensmittelmarkt, kleinen Geschäften und Tiefgarage sollen entstehen. Die Höllentalstraße soll  verlegt und auf dem PH-Parkplatz soll, wie mir scheint zur Beschwichtigung der Bürger, eine kleine Grünanlage entstehen. Anscheinend sind für Stadtplaner städtebauliche Aufwertungen stets mit Zubauen, Zubetonieren und dem Entfernen gewachsener Strukturen verbunden. Das Bahnhofsgebäude, wenn es überhaupt stehen bleiben kann, wird zwischen den Neubauten optisch fast verschwinden und mit ihm auch das alte Gesicht Littenweilers.
Abgesehen davon sind es aber noch ganz andere Dinge, die mich bei diesem Vorhaben stören. Weshalb will man hier eine Reihe neuer Geschäfte schaffen, während andere Läden im Stadtteil schließen müssen? Haben sich die Stadtplaner noch nie in Littenweiler umgesehen und bemerkt, dass hier  viele Ladenlokale leer stehen? Wenn ein großer Lebensmittelmarkt und dazu noch neue kleine Läden errichtet werden, ist ein weiteres Ladensterben vorprogrammiert. Ich denke an die  Lebensmittel- und Bioläden in der Alemannen-, Lindenmatten- und Heinrich-Heinestraße sowie an den Edeka Markt in der Hansjakobstraße. Dessen Inhaber Gitzigner hat bereits vor einiger Zeit angekündet, dass er schließen werde, falls ein neuer größerer Lebensmittelmarkt am Bahnhof eröffnet wird. Wo kaufen dann die älteren Menschen aus dem Stadtteil Waldsee ein, wenn sie kein Auto zur Verfügung haben? Geradezu grotesk finde ich in diesem Zusammenhang die Aussage der Stadtplaner,  dass man die neuen großen  Märkte zwangsweise errichten müsse, weil die kleineren keine Zukunft hätten. Klar ist das so, wenn  ohne Not, den noch bestehenden Läden die gewichtige Konkurrenz  direkt vor die Nase gesetzt wird.

Nicht zu vergessen sind die Studenten der PH, die bei den Planungen offensichtlich gar keine Rolle spielen. Wo werden sie künftig  Platz finden, wenn ihre Pavillons abgerissen sind? Zugegeben, die  Behelfsbauten stellen städtebaulich keine brillante Lösung dar, aber sie sind ein Ort, an dem sich junge Menschen ein Umfeld geschaffen haben.
Nach diesen Veränderungen ist eine katastrophale Verkehrssituation  vorprogrammiert. Schon jetzt geht es am Bahnhof chaotisch zu. Wie aber wird es sein, wenn eine Wohnbebauung und ein Einkaufsmarkt  zusätzlich Menschen anziehen und wenn hier, wie geplant, die Straßenbahn auf der Lindenmattenstraße zweigleisig fahren wird?

Ich kann den Ideen der Stadtplaner beim besten Willen nicht folgen und frage: "warum lässt man uns hier in Littenweiler nicht endlich in Ruhe?"  Wir haben die B 31 Ost neu akzeptieren müssen, es wurde hier auf Teufel komm raus gebaut, Hochhäuser, hässliche Flachdachbauten, unschöne Wohnsilos verbunden mit dem Abriss schöner alter Bausubstanz. Schlichtweg eine Bausünde folgte der anderen. Aus meiner Sicht kann ich dazu nur sagen, ich habe genug von den hochgelobten städtebaulichen Aufwertungen und weiß, dass es vielen Littenweilermern ähnlich ergeht.
Anita Hohler, 31.1.2010, Littenweiler Dorfblatt

 

PH-Studierendenvertretung der PH kritisiert Bahnhofsareal-Planungen

Blick nach Südwesten über das Bahnhofsgelände zur PH am 2.12.2009
Blick nach Südwesten über das Bahnhofsgelände Littenweiler zur PH am 2.12.2009 - Pavillon links

“Dies ist studentischer Lebensraum, den darf man uns nicht einfach wegnehmen”! - PH Studenten kritisieren die Pläne zur Gestaltung des Bahnhofsareals aufs Schärfste

Die Stadt Freiburg hat ihre Pläne für das Bahnhofsareal in Freiburg-Littenweiler vorgelegt. Die von Oberbürgermeister Dieter Salomon präsentierten konkreten Ideen zur künftigen Gestaltung dieses Areals kritisieren wir auf das Schärfste. Die vorgelegte Planung würde den Abriss der Pavillons in der Höllentalstraße bedeuten. Einer dieser Pavillons dient der Studierendenvertretung, dem Allgem. Studierendenausschuss (AStA) der PH Freiburg, als Büro. Neben den Büros des AStA befindet sich in besagtem Pavillon die studentische Studien-, Sozial-, und BAföG-Beratung, das von Studierenden seit den 1980er Jahren selbstverwaltete Kultur Café (KuCa), ein Lernraum sowie die studentische Kulturbühne.

AStA-Pavillon ist mehr als eine Baracke
Große Teile des studentischen Lebens spielen sich im und um das KuCa herum ab. Das KuCa ist Lern- und Lebensraum der Studierenden der PH Freiburg. Es dient der Studierendenvertretung, den Fachschaften und anderen Hochschulgruppen als Veranstaltungs- und Sitzungsraum und dient somit auch der politischen Partizipation. Das selbstverwaltete Café (KuCa) bietet die studierendenfreundlichsten Preise der Stadt und leistet den Studierenden gegenüber somit einen wichtigen sozialen Beitrag. Die Kulturbühne trägt maßgeblich zur kulturellen Vielfalt an der PH und in Freiburg-Littenweiler bei und bietet nicht nur Studierenden die Möglichkeit (erste) Bühnenerfahrungen zu sammeln.

Bürgerbeteilung sieht anders aus
"Wir kritisieren, dass die Stadt Freiburg bisher das Gespräch mit den betroffenen Studierenden nicht gesucht hat", erklärt Hannes Geiger, Vorstand des Unabhängigen Studierendenausschuss (UStA) der PH Freiburg. "Zum Bürgergespräch im Großen Hörsaal der PH Freiburg, wurde die Studierendenvertretung, obwohl direkt von den Plänen betroffen, nicht einmal eingeladen." Ein Bürgergespräch ist zwar schön und gut, doch sieht für uns Bürgerbeteiligung anders aus. Würde die Stadt Freiburg Bürgerbeteiligung ernst nehmen, dann würde sie den Betroffenen kein fertiges Konzept präsentieren, sondern diese konkret an der Stadtentwicklung teilhaben lassen. Da ändert auch das Angebot, Ideen bei einem Workshop im März 2010 einzubringen, nichts mehr. Wie die Erfahrungen mit dem M1-Gelände im Vauban zeigen, ist die Stadt Freiburg nicht bereit einmal getroffene Fehlentscheidungen grundlegend zu revidieren.

Keine Kommerzialisierung unseres Campus
"Für auf Profit ausgerichtete Unternehmen ist auf dem Campus der PH Freiburg kein Platz", sagt Geiger. "Diesen studentischen Lebensraum kann man uns nicht einfach nehmen, wir werden uns zu wehren wissen. Gute Bildung braucht Zeit und Raum. Eine Hochschule ist ein Ort des Lehrens und Lernens und kein Ort für Einkaufstrubel und Shoppingvergnügen." Wir fordern die Stadt Freiburg auf uns eine gleichwertige Alternative (gleiche Größe, selbe Lage) zu bieten. Ohne ein solches konkretes Angebot bleiben wir und mit uns der AStA-Pavillon.
7.12.2009, Für die Studierendenvertretung, AStA und UStA der PH Freiburg, Littenweiler Dorfblatt

 

Gestaltung des Bahnhofareals - Ideen der Stadtverwaltung

Bild: Planungsamt Stadt FR

Zu einem Bürgergespräch mit Oberbürgermeister Dieter Salomon hatte der Bürgerverein Littenweiler in die PH-Aula eingeladen. Dabei präsentierte die Stadtverwaltung Ideen zur Gestaltung des Bahnhofsareals. Im März 2010 soll sich ein Workshop anschließen, bei dem Bürgerinnen und Bürger ihre Vorstellungen einbringen können. Nach den derzeitigen Plänen soll die Höllentalstraße ab Höhe des Bahnhofes weiter nach oben in Richtung Eingang PH-Mensa verschwenkt werden. Dadurch ergibt sich entlang der Lindenmattenstraße eine große Fläche, auf der ein markantes eiförmiges 4-geschossiges Ärztehaus errichtet werden soll, in dem sich Fachärzte ansiedeln könnten. Im Erdgeschoss wäre Platz für einen Backshop mit Café. Das sich anschließende Bahnhofsgebäude steht unter Denkmalschutz, bleibt also erhalten. Östlich davon ist ein Wohn- und Geschäftshaus vorgesehen mit Platz für einen kleinflächigen Lebensmittelmarkt (ca. 700 qm) und kleineren Läden. Im Obergeschoss sollen Studentenwohnungen entstehen. Im weiteren Verlauf der Höllentalstraße, entlang der Bahnlinie sind drei 3-geschossige Wohneinheiten geplant. Für alle neuen Gebäude sind Tiefgaragen vorgesehen, der jetzige Parkplatz wird zur Grünfläche. Die Stadtverwaltung hofft, dass dann auch das PH-Parkhaus besser genutzt wird, denn die verbleibenden Parkplätze entlang der Höllental- und Lindenmattenstraße werden als Anwohnerparkplätze ausgewiesen, für eine Jahresgebühr von 30.- Euro. .....
Gisela Heizler-Ries, 14.10.2009, www.dreisamtaeler.de

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