Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Schafe und Schafzucht
im Hochschwarzwald und Breisgau und Baar
 

Home >Natur >Tiere >Schafe >Schafe1                                                                  Ihr Beitrag, Ihre Idee

Schafe, Lämmer, Schafzucht, Wanderschäfer, Scheren, Schurwolle, Schäferei, ...

Blick nach Osten am Dreisamuferweg beim Ebneter Wasserwerk hoch zum Hinterwaldkopf am 22.2.2007
Blick nach Osten am Dreisamuferweg beim Ebneter Wasserwerk hoch zum Hinterwaldkopf am 22.2.2007

In Baden-Württemberg gibt es ungefähr 270.000 Schafe - ohne Dich und mich

 

Neunjährige Jungen schlagen sieben Lämmer tot

Völlig ohne Grund haben zwei Jungen in Kirchheim unter Teck (Kreis Esslingen) sieben Lämmer totgeprügelt. Die Polizei kam dank eines Zeugenhinweises auf die Spur des Achtjährigen und des Neunjährigen. Die Kinder haben die Taten gestanden, konnten aber kein Motiv angeben. Eine 42 Jahre alte Zeugin hatte Ende Mai beobachtet, wie die Kinder mit Stöcken so lange auf ein eine Woche altes Lamm einschlugen, bis es starb. Es stellte sich heraus, dass in den Tagen zuvor bereits vier andere Tiere totgeschlagen und zwei so schwer verletzt wurden, dass sie von ihrem Besitzer erlöst werden mussten. Die beiden Jungen waren der Polizei zuvor noch nicht aufgefallen.
8.6.2011

 

Schafe ziehen durch FR-Littenweiler

Schafherde am 4.2.2010 in Littenweiler - Blick nach Osten bis Breitnau Schafherde am 4.2.2010 in Littenweiler Schafherde am 4.2.2010 in Littenweiler - Blick entlang der Höllentalbahn zum Hochschwarzwald
Schafherde am 4.2.2010 in Littenweiler - Blick nach Osten bis Breitnau
 
Schafherde am 4.2.2010 in Littenweiler
Blick zum Giersbergweg
Schafherde am 4.2.2010 in Littenweiler - Blick entlang der Höllentalbahn zum Hochschwarzwald
Schafe am 4.2.2010 in FR-Littenweiler bei Lindenmatte und Höllentalbahn Schafe am 4.2.2010 in FR-Littenweiler: Bahnübergang der Höllentalbahn Schafe kreisen das Auto ein am 4.2.2010 in FR-Littenweiler gegenüber der PH
Schafe am 4.2.2010 in FR-Littenweiler bei Lindenmatte und Höllentalbahn Schafe am 4.2.2010 in FR-Littenweiler: Bahnübergang der Höllentalbahn Schafe kreisen das Auto ein am 4.2.2010 in FR-Littenweiler gegenüber der PH
Schafe am 4.2.2010 in FR-Littenweiler bei der PH-Mensa Schafe benutzen den Zebrastreifen am 4.2.2010 in FR-Littenweiler  
Schafe am 4.2.2010 in FR-Littenweiler bei der PH-Mensa Schafe benutzen den Zebrastreifen am 4.2.2010 in FR-Littenweiler - vorbildliches Verkehrsverhalten  

 

Schafherde beim Berglehof in Freiburg-Kappel Anfang November

Blick nach Südwesten am 3.11.2007 zu Berglehof und Schafherde
Blick nach Südwesten am 3.11.2007 zu Berglehof und Schafherde Tele-Blick nach Südwesten am 3.11.2007 zu Berglehof und Schafherde  
Blick nach Norden zu Berglehof, Kappler Eck und Hörchersberg (von links) am 3.11.2007
    Blick nach Norden zu Berglehof, Kappler Eck und Hörchersberg (von links) am 3.11.2007
  
Blick nach Nordwesten über den Berglehof zum Kappler Eck am 3.11.2007 Tele-Blick von der Erzwäscherei nach Westen zum Berglehof am 3.11.2007 und der Schafherde links
  Blick nach Nordwesten über den Berglehof zum Kappler Eck am 3.11.2007 Tele-Blick von der Erzwäscherei nach Westen zum Berglehof am 3.11.2007 und der Schafherde links

Am 3.11.2007 früh morgens am nördlichen Anfang des Kappler Tals: Die Morgensonne "weckt" die vielen Schafe am Berglehof unterhalb des Kappler Ecks nach einer sternenklaren und kalten Nacht.

EU-Bürokratie und Kontrollen sorgen für Unmut bei Schafzüchtern

Neben der Blauzungenkrankheit (siehe nebenstehenden Artikel) beschäftigten die Schäferinnen und Schäfer des Landkreis Lörrach und der angrenzenden Gebiete bei der Versammlung des Landesschafzuchtverbandes im "Maien" in Obereichsel die Frage, wie Qualitätslämmer erzeugt werden, sowie die Erfahrungen mit den aktuellen Vor-Ort-Kontrollen und den Änderungen beim Förderprogramm "Marktentlastungs- und Kulturlandschaftsausgleich" (MEKA III).

Es informierten Johann-Georg Wenzler, Zuchtleiter beim Landesschafzuchtverband, Dieter Spengler vom Schafherdengesundheitsdienst Freiburg sowie Peter Lickert und Thomas Salfelder vom Landratsamt Lörrach. Im vergangenen Jahr seien die systematischen Kontrollen fortgesetzt worden, berichtete Lickert. Dabei wurden etwa zehn Prozent der Betriebe mit Luftaufnahmen kontrolliert. Hauptsächlich würden dabei Flächenfehler auftreten, da gegenüber der Antragstellung die Nutzflächen meist geringer sind. Flächen, die bewaldet oder verhurstet sind oder die als Wege, Parkplätze, Hof- und Gebäudeflächen, Nutz- und Ziergärten, Bolzplätze und Lagerplätze zu erkennen sind, werden abgezogen. Oft weiche auch die Lage der Fläche von den Antragsdaten ab. "Eine genaue Flächenkontrolle ist jeweils vor der Antragstellung dringend erforderlich" , appellierte Lickert an die Berufs- und Hobbyzüchter. Ein Schlag sei eine zusammenhängende Fläche, die grundsätzlich mit einer Kultur bebaut ist; ein Schlag könne jedoch auch eine zusammenhängende Fläche sein, die mit verschiedenen Kulturen bebaut ist, wenn diese einen gemeinsamen Nutzungscode haben, erläuterte der vom Fachbereich Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Aus den Reihen der Schafzüchter musste er auch Kritik einstecken. So meinte ein erboster Züchter: "Früher waren die Mitarbeiter des Landwirtschaftsamt den Landwirten behilflich, heute wo sie im Landratsamt eingegliedert sind, fungieren sie nur noch als Kontrolleure." Wenzler vom Landesschafzuchtverband ging in seinem Referat auf die Frage ein "Wie erzeuge ich Qualitätslämmer?" . Denn nur etwa 50 Prozent der Lämmer seien optimal. Heute wünsche der Verbraucher "hellrotes Fleisch mit einem geringen Fettanteil" . Wenn sie geschlachtet werden, sollten die Lämmer gesund, fest und höchstens sechs Monate alt sein, erläuterte der Zuchtleiter.
Bernhard Birlin,19.1.2008, BZ

 

 

Hannelore Ankermann als Schafzüchterin in den Hochpyrenäen

Wenn Hannelore Ankermann mit der Axt im Wald nach einem großen Baum sucht, braucht sie zum Beispiel ein neues Bett. Für das sie das Holz entrindet, zersägt und mit entrosteten alten Nägeln wieder zusammenfügt. So ähnlich geht das auch mit Hoftoren, Fensterrahmen, Deckenbalken, Schafställen und dicken Blasen an den Händen. "Ich mache meistens alles selbst" sagt die geborene Kaiserstühlerin.

Sie ist ausgestiegen aus ihrem kleinbürgerlichen Alltag in Kenzingen. Vor fünf Jahren hat sich die jetzt 53-jährige Ehefrau und Mutter vier erwachsener Kindern den Traum ihrer Kindheit erfüllt: Immer, wenn die Oma, bei der sie aufwuchs, Schäfchen an die Weihnachtskrippe stellte, "wusste ich, dass ich in meinem Leben nur mit Schafen zu tun haben wollte." Zunächst aber waren da kleine Kinder, die sie nach der Heirat mit 18 in schneller Folge bekam. "Da war der Traum erstmal aus." Aber nicht aus dem Kopf. Heimlich, um sich Spott zu ersparen, macht die junge Mutter schon mal einen Milchschafzüchterlehrgang, bringt sich anhand von Fachliteratur Korbflechten, Schreinern, Töpfern bei. Auch als der Mann arbeitslos und die Schuldenlast unerträglich wird, hat sie "die Schafe immer im Kopf". Fremde Länder auch. Frankreich, Irland, Kanada, Australien. Als sie vor 14 Jahren auf einer Urlaubsreise nach Südfrankreich die Bergkette der Pyrenäen sieht, weiß sie: "Das will ich, hier bleib ich." Dreimal fährt sie in die Pyrenäen, um das Objekt ihrer Begierde zu finden, einen Schafstall mit Aussicht. Irgendwann wird sie mit einer alten Frau handelseinig, kauft neun Hektar Land mit fünf steinernen und halbverfallenen Schafställen. Die Urlaubsplanung für die nächsten neun Jahre ist damit geklärt. Denn für drei Wochen im Jahr setzt sich die Lebensträumerin ab nach Beyrède-Jumat in den Hochpyrenäen, um die Ställe nach und nach in Haus und Hof umzuarbeiten. Ohne Elektrizität, aber mit fließendem Wasser - im eiskalten Bach vor der Hütte. Post und Einkäufe werden mit Rucksack und zu Fuß im kilometerweit entfernten Dorf erledigt. Was dort nicht zu holen ist, besorgt die Aussteigerin in der alten Heimat und bei Ebay. Stilecht muss es aber sein. Zu meterdicken Sichtsteinmauern passt halt nur altes Gerät wie Spinnrad, Getreidemühle, gemauerter Ofen zum Aufwärmen und Brotbacken an langen Winterabenden, die auf 1450 Metern Höhe ganz schön kalt sein können. So wie vergangenes Jahr. "Nach sieben Wochen Eingeschlossensein im Tiefschnee hatte ich nur noch trockenes Brot und gefrorene Kartoffeln." Doch von moderner Technik will sie nichts wissen. Das ist wie mit Geld: "Ich hab keins, und ich will keins, es würde mich nur unglücklich machen." Eigentlich hatte die Einsiedlerin ostfriesische Milchschafe importieren wollen, aber die kamen mit der Bergwelt nicht klar, und so steht jetzt die einheimische "Arreauois" -Art auf der Alm. Wenn die Chefin "Ho!" ruft, kommen die Tiere gelaufen. Ihnen Namen zu geben kommt für die Hüterin nicht in Frage. "Dann könnte ich sie nicht mehr schlachten." Und das muss schon sein für Felle und Wolle, selbstgegerbt, gesponnen und gefärbt. Die ihr in der Nachbarschaft keiner abkauft, die aber beim jährlichen Zwei-Monats-Besuch in Südbaden reißenden Absatz finden.
Ulla Bettge, 16.9.2006, www.badische-zeitung.de

Schafe als Rasenmäher am Wolfsbuck beim Mooswald-Flugplatz

Mit Schäferromantik hat sein Alltag wenig zu tun. Nur selten steht Norbert Schwarz mit Hütestab, Schäferkutte und Schlapphut neben seinen Tieren. Und nachts schläft er nicht am Lagerfeuer, sondern in seiner Wohnung in Kappel. Zurzeit weiden rund 400 seiner Schafe im Naherholungsgebiet “Wolfsbuck” in der Nähe des Flugplatzes. Das ist manchen Anwohnern ein Dorn im Auge. Doch die Schafe sind nicht zum Vergnügen hier: Sie helfen die Sträucher kurz zu halten. Denn diese dürfen wegen der Landebahn nicht größer werden als 2,50 Meter.

Aufgeregt laufen die Schafe hin und her. In Ruhe zu fressen ist in den nächsten Stunden nicht drin. Die Tiere sind in ein Gitter gepfercht, eins nach dem anderen muss durch einen schmalen Gang gehen. An dessen Ende wartet Amtstierarzt Thomas Frank. Gemeinsam mit Dieter Spengler von der Tierseuchenkasse nimmt er jedem Muttertier Blut ab. Das geht fast wie am Fließband. “Hundert Stück schaffen wir in der Stunde” , sagt Spengler. Grund für den ganzen Aufwand: In Deutschland gibt es keinen Fall von Brucellose, und das soll auch so bleiben. Brucellose ist eine Infektionskrankheit, die Rinder, Schweine, Ziegen und auch Schafe befallen kann. Stichprobenartig untersuchen die Behörden Tierbestände. Norbert Schwarz hat insgesamt 1500 Schafe. “Ich bin der größte Landschaftspfleger hier in der Gegend” , sagt der 61-Jährige, dessen Gesicht und Händen man ansieht, dass sie viel im Freien sind. Schon seit mehr als 30 Jahren weiden seine Schafe im Sommer einige Wochen am Flugplatz. In diesem Jahr rücken sie erstmals auch dem Wildwuchs auf dem Wolfbuck zuleibe.
“Darüber bin ich sehr froh” , sagt Ernst Krämer. Der Revierförster des Mooswalds kann die Sträucher auf dem Gelände kaum noch bändigen. Sie dürfen wegen des Flugplatzes nicht zu hoch werden. “Ein Landwirt mäht die Wiesen zwischen den Hecken” , erklärt Krämer: “Aber mittlerweile kommt er kaum noch durch, weil alles so zuwächst.” Hier sollen jetzt die Schafe helfen. Sie fressen fast alles. “Sogar den Japanknöterich, der sich massenhaft ausbreitet und nicht hier hergehört” , sagt Krämer. Und kostengünstiger sei die Lösung mit den Tieren außerdem: “Wenn wir nicht mehr selber die Hecken und die Wiese stutzen müssen, sparen wir einige tausend Euro im Jahr.”  Nur einige Wochen im Sommer sollen die Schafe in Zukunft den Wolfsbuck pflegen. Doch auch das ist einigen Anwohnern zu viel. In einem anonymen Brief an die Stadtverwaltung beschwerten sie sich wegen des Schafskots, der auf den Wiesen und den Wegen liegt. Hundebesitzer hätten Angst, dass ihre Tiere den Kot fressen und daran erkranken könnten, Eltern befürchteten, dass ihre Kinder sich an den Elektrozäunen verletzten könnten. Zudem behandele Schäfer Schwarz seine Tiere nicht sachgerecht. Die Behörden haben die Angelegenheit inzwischen jedoch geprüft. Klares Urteil: Den Schafen geht es bei Norbert Schwarz und seinen drei Mitarbeitern hervorragend. Mindestens einmal pro Tag schaut jemand nach den Tieren. Können die Schäfer keinen Zaun aufstellen, halten Hütehunde die Herde in Schach. Aber auch Norbert Schwarz braucht nur zu rufen, dann wissen die Schafe schon, was los ist. “Die erkennen sogar mein Auto” , erzählt der gebürtige Schwabe, der seit rund 40 Jahren Schafe hält: “Ich lebe mit den Tieren.” Klauen schneiden, Zäune versetzen, kranke Tiere versorgen: Ruhige Momente, in denen sich Schwarz auf seinen Hirtenstab gestützt seine Herde betrachten kann, sind selten. Deshalb mag er es auch gar nicht, wenn ihn dann ein Spaziergänger anspricht und ihn fragt, ob es ihm nicht langweilig ist. “Schafe hüten” , sagt Schwarz, “das ist für mich Entspannung pur.

 24.6.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

Darf ein Wanderschäfer auf fremden Wiesen treiben?

EMMENDINGEN. Begeht ein Wanderschäfer ein Delikt, wenn er seine Herde ohne Erlaubnis über fremde Wiesen treibt, dort pfercht und sie weiden lässt? Für die Staatsanwaltschaft und das Amtsgericht steht das außer Zweifel. Am Donnerstag musste sich deshalb ein 43-jähriger gelernter Schäfer wegen Diebstahls und Sachbeschädigung vor Gericht verantworten. Die Besitzer der Schafe dagegen, zwei Männer aus dem Kreisgebiet, die die Schafzucht als Hobby betreiben, sind anderer Auffassung.

In ihrem Auftrag hatte der Schäfer die Herde geführt. Die beiden verweisen auf ein altes Landrecht aus dem 18. Jahrhundert, demzufolge Wanderschäferei im Südwesten von Dezember bis Mitte auch auf fremden Grundstücken erlaubt sei. Zudem wissen sie: "Da hat's noch nie Probleme gegeben." Und falls die Schafe doch mal Schaden angerichtet hätten - etwa, als sie einem Bauern den Feldsalat ratzeputz wegfraßen - wurde die Sache unbürokratisch mit Geld geregelt. Dass dies diesmal nicht möglich war, führt einer der Züchter auf das besondere Wesen des geschädigten Pächters zurück: "Der hat einfach Ärger gesucht, hat einen Hass gegen Schäfer und wiegelt andere gegen uns auf."

Der ortsfremde Schäfer, so die Anklage, hatte Ende Januar 2001 drei Tage hinweg die Schafherde auf Freiamter Gemarkung weiden lassen und dort auch eingepfercht - am dritten Tag trotz des ausdrücklichen Verbots des Pächters der Wiese. "Ich bin dort von einem der Züchter eingewiesen worden", brachte er jetzt als Entschuldigung vor. Richter Hüttel hielt dem Schäfer vor, er habe bei seiner Vernehmung zu Protokoll gegeben, gar nicht gewusst zu haben, dass eine Genehmigung vonnöten sei. Daran konnte der sich jetzt nicht mehr erinnern. Ansonsten übte Hüttel ungewohnt heftige Kritik an einem weiteren Protokoll eines Zeugen: "Derart nichts sagend, dass man nicht einmal weiß, was sie mit wem gesprochen haben."
...
BZ vom 17.12.2002, mehr

  

Schafscheren - jedes Frühjahr und im Herbst im Dreisamtal

2000 Schafen wird das Fell über die Ohren gezogen
Kappel (ma). Gerade jetzt im Frühjahr und dann nur bei trockenem Wetter werden ratenweise 2000 Schafen des einzigen Schafhändlers im Dreisamtal und auch des größten unserer Region im Breisgau, in Freiburg-Kappel bei Norbert Schwarz vom Butzenhof bei einer Vollschur das „Fell über die Ohren gezogen". Wenn Sie im laufenden Jahr sehr große Schafherden durch’s Dreisamtal ziehen sehen, meist umfaßt eine Herde 500 Schafe, kommen sie aus dem Kappler Tal. Dieser Tage ist es wieder soweit. In Raten wurden und werden den Schafherden von Norbert Schwarz der Winterpelz abgenommen. Es ist für einige Spaziergänger und Ausflügler im Dreisamtal stets ein spannendes und außergewöhnliches Schauspiel, wenn die teils widerspenstigen Schafe von meist sechs Schafscherern in einer „Vollschur" rasiert werden bevor sie ins’s Sommerlager nach Todtnau auf’s Hasenhorn oder Gisiboden oder zur Schlechtnauer Höhe und anderen Plätzen im Hochschwarzwald, wie Menzenschwand oder auch Bernau-Hof ziehen. Dort sind die vierbeinigen „Rasenmäher" dann für den Steuerzahler im Einsatz: Sie sind die wohl mit Abstand billigsten „Landschaftspfleger".

Für Schafhalter Norbert Schwarz vom Butzenhof hat dieser Einsatz langjährige Tradition. Bereits seit fast 30 Jahren wird von ihm und seinen Mitarbeitern die Schafschur an trockenen Sonnentagen im Frühjahr und manchmal auch zum zweiten Mal im Herbst nach der Sommerweide vorgenommen. Norbert Schwarz, am 3. Oktober 1945 im Zollernalbkreis geboren, hat nach der Schulzeit eine dreijährige Lehre zum „Tierwirt" mit Erfolg hinter sich gebracht bevor er seinen jetzigen Lieblingsberuf, den er mit Freuden betreibt, Schafzucht, begann und dann 1971 die Staatsdomäne Butzenhof in Kappel übernahm.

Die Rohwolle wird bereits am Schurplatz vorsortiert, dann an eine der beiden Vermarktungsstellen der Woll-Erzeugergemeinschaft Baden-Württemberg weitergeleitet und dort nach Feinheitsgrad taxiert. Die Wolle deckt dieses Jahr die Schurkosten nicht, sagte uns Norbert Schwarz. Die Preise seien um 40 Prozent gegenüber 1998 gesunken. Jedes Schaf wirft ungefähr vier Kilogramm Wolle ab, für das er momentan fünf Mark bekommt. Letztes Jahr hat jedes Schaf pro Schur acht Mark eingebracht. Das Fell soll bei der Schur zehn bis zwölf Zentimeter lang sein und trocken. Längeres Fell verliert an Qualität. Die Wirtschaftlichkeit liege aber nicht bei der Wolle sondern bei der Lämmeraufzucht für’s begehrte Lammfleisch. 70 Prozent dieser begehrten Fleischsorte deckt in der Europäischen Union die einheimische Schafhaltung ab. 30 Prozent des Lammfleisches komme aus New Zealand nach Europa. Zwei bis sechs Monate sind die Lämmer alt bevor sie geschlachtet werden und haben dann zwischen zehn und zwanzig Kilogramm Netto-Fleischgewicht bei 20 bis 50 Kilogramm Lebendgewicht. 100 bis 150 Mark erhält er für ein Lamm von Privatkunden unserer Region oder vom Großhändler
Martin Kuhn, Dreisamtäler, 6.1999

  

 

Schäfer Schwarz - seit 1970 Herder auf dem Feldberg

Als wir dann oben angekommen waren, wartete schon der Schäfer, Herr Schwarz, auf uns. Er erzählte uns, dass er 800 Schafe, ein paar Ziegen, einen Esel und zwei Hütehunde besitzt. Die Ausbildung zum Schäfer dauert drei Jahre, aber man muss dazu noch einen anderen Beruf, wie z.B. Rind-, Schweine-, Schaf-, Geflügel-, Pelztier- und Bienenhaltung, die alle unter den Oberbegriff Tierwirt fallen, erlernen. Er sagte uns auch, dass Schafe 12 bis 13 Jahre alt werden und die Mutterschafe 5 Monate trächtig sind. Die Lämmer werden zwischen dem sechsten und achten Monat geschlachtet werden, da man nur 50% der Mutterschafe behält. Die Altschafe werden schlechter verkauft, da deren Fleisch zäher ist und sie auch keine Lämmer mehr bekommen können. Wenn Herr Schwarz neue Schafe kauft, gibt es meist Schwierigkeiten unter den Böcken, die im Stall ausarten können. In der Nacht werden die Schafe entweder in einem Stall untergebracht oder werden eingepfercht. Im Frühling, Sommer und Herbst fressen sie hauptsächlich Gras, und im Winter Futter aus dem Silo mit viel Eiweiß. Bei der Scherung gibt ein Schaf etwa 5 Kilo Wolle, davon sind aber 50% Dreck, also nicht verwertbar. In Deutschland gibt es mehr weiße als schwarze Schafe, da die weiße Rasse weiter verbreitet ist.
Herr Schwarz geht schon seit 30 Jahren mit seinen Schafen auf den Feldberg und das von Juli bis Anfang Dezember. 1970 ging er zum ersten Mal auf den Feldberg. Herr Schwarz ist schon seit 40 Jahren Schäfer und seit 30 Jahren selbstständig. Er kennt seine Schafe, was nützlich ist, wenn ein fremdes zur Herde kommt oder eines fehlt. Ein Schäfer hat seinen Stock als Stütze für steile Wege und zur Abschreckung der Schafe, wenn sie nicht gehorchen. Auch gehört ein Handy zur Ausrüstung des Schäfers, falls einmal etwas passiert.
Herr Schwarz erklärte auch noch, dass ein Hütehund Freude am Schafejagen haben, aber trotzdem auf jedes einzelne aufpassen muß und es nicht verletzen darf. Ein Hütehund muß auch auf jedes Wort des Schäfers hören, denn sonst kann der Schäfer nicht richtig mit dem Hund zusammenarbeiten. Ein Hütehund braucht auch eine Ausbildung, damit er auch wirklich auf jede Reaktion der Schafe und jedes Wort des Schäfers hört.
Nachdem er uns das alles erzählt hatte, verabschiedeten wir uns von ihm und machten uns an den mühseligen Abstieg und kamen gegen 16.00Uhr erschöpft an der Jugendherberge an.
Interview mit einem Projektteilnehmer:
Hat dir das Projekt Spaß gemacht?
- Eigentlich schon. Der Aufstieg war nur etwas zu anstrengend.
Fandest du es interessant und aufschlußreich?
- Teilweise. Einige Sachen haben mich weniger interessiert.
Würdest du jetzt auch selbst Schäfer werden wollen?
- Nein.
Wieso nicht?
- Weil man da so wenig Geld verdient und bei jedem Wetter unterwegs ist.
Was hat dir am besten gefallen?
- Das Zusammenleben der Schafe.

Aus einem Bericht von Schülern des Gymnasiums Heuberg:
http://www.gym-heuberg.de/feldbergprojekte/14_schaefer_im_schwarzwald.htm

  

Kleine Bitte: Seid fair und "klaut" nicht einfach diese Seite, diesen Text bzw. dieses Bild. Wir haben lange gebraucht, um alles zusammenzutragen - und nichts gestohlen. Und Google-sei-dank kommt jeder Diebstahl mal ans Licht - und dann wird es teuer.
Nachfragen und Verlinken ist ja auch eine Möglichkeit ;-)) Danke

© by freiburg-schwarzwald.de, Kontakt, Update 08.06.11