Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Mooswald
zwischen Freiburg und Tuniberg
 

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 Mooswald, Rieselfeld, Stadtwald, ....

Tele-Blick nach Osten über den Mooswald auf Freiburg am 22.10.2006 Überfluteter Mooswald am Weg zu den Schlatthöfen am 9.3.200 Freiburg und seine Stadtteile
Tele-Blick nach Osten über den Mooswald auf Freiburg am 22.10.2006 Überfluteter Mooswald am Weg zu den Schlatthöfen am 9.3.2007 Stadtteil Mooswald

 

Schutzgemeinschaft Mooswald geht in SDW auf

Bei der Schutzgemeinschaft Freiburger Mooswald sind weitreichende Änderungen geplant: Der seit 14 Jahren bestehende Naturschutzverein soll aufgelöst werden und in einer Kreisgruppe der deutschlandweit tätigen Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) aufgehen, deren Gründung am Donnerstag über die Bühne gehen soll. Von der neuen Struktur erhofft man sich mehr Möglichkeiten. "Eine solche Umwandlung würde viele Vorteile bringen", sagt Gisela Maass, die der Schutzgemeinschaft Freiburger Mooswald seit 1997 vorsteht. Diese war damals ins Leben gerufen worden, um eine weitere Bebauung im gleichnamigen Waldgebiet zu verhindern. "Wir könnten besser von den waldpädagogischen Angeboten der SDW profitieren und Kinder und Jugendliche stärker für die Belange des Waldes interessieren", nennt sie als Beispiel. Und auf politischer Ebene wäre mehr Durchsetzungskraft möglich, etwa beim Streit um den Ausbau der Rheintalbahn: "Als anerkannter, bundesweit operierender Naturschutzverband hat die SDW bereits für uns einen Einspruch gegen die Bahnpläne formuliert." Ein weiterer Aspekt sei, dass eine örtliche SDW-Gruppe ihr Tätigkeitsfeld über den Mooswald hinaus ausweiten könne, was durchaus wünschenswert sei. "Dessen Schutz würde jedoch nach wie vor eine zentrale Rolle spielen", ist sich Gisela Maass sicher. Zum Ausdruck kommen solle dies auch darin, dass der Name "Schutzgemeinschaft Freiburger Mooswald" als Zusatz zur Bezeichnung der neuen SDW-Kreisgruppe erhalten bleibe. Maass geht daher davon aus, dass der geplante Anschluss an die SDW bei den rund 80 Mitgliedern der Mooswald-Schutzgemeinschaft mehrheitlich auf Zustimmung stoßen wird: "Bei einer Befragung haben bereits zwei Drittel signalisiert, dass sie sich das vorstellen könnten." Zwar sei die Einzelmitgliedschaft in der SDW mit 35 Euro pro Jahr um 20 Euro höher als bislang, beinhalte aber mehr Leistungen – etwa den Bezug einer zweimonatlich erscheinenden Fachzeitschrift.
Am 17. November soll eine außerordentliche Mitgliederversammlung die Auflösung der Schutzgemeinschaft Freiburger Mooswald beschließen. Die Gründung einer Freiburger SDW-Kreisgruppe ist bereits für den morgigen Donnerstag geplant. "Dazu sind alle interessierten Bürger herzlich eingeladen", betont Maass. Für den Vorsitz der neuen Gruppe wolle sie sich nicht mehr bewerben: "Jetzt sind Jüngere an der Reihe", meint die 68-Jährige. Im Gespräch für dieses Amt ist SPD-Stadtrat und Forstingenieur Walter Krögner, der seine Kandidatur auf BZ-Anfrage bestätigt.

Die Gründungsversammlung der Freiburger SDW-Kreisgruppe findet am morgigen Donnerstag, 20. Oktober, ab 19 Uhr im Freiburger Waldhaus, Wonnhaldestraße 6, statt. Weitere Auskünfte gibt es bei Gisela Maass, Tel 0761/82136.
 


 

 

Horst Bergamelli: Selbstloser Einsatz für den Mooswald als Stadtteil

Die drei Leserbriefe zu der "Entwicklung des Stadtteils Mooswald", in denen der Vorsitzende des Bürgervereins und Stadtrat Horst Bergamelli in einer sehr bedenklichen Art und Weise angegriffen werden, können nicht unwidersprochen hingenommen werden.

In seiner jahrzehntelangen ehrenamtlichen Tätigkeit als Vorsitzender des Bürgervereins Mooswald, ich selbst war über zehn Jahre Mitglied des Vorstands und bin bis heute noch familiär mit dem Stadtteil verbunden, so dass ich seine Arbeit, Fähigkeit und selbstlosen Einsatz beurteilen kann, hat Herr Bergamelli den Stadtteil maßgeblich mitgeprägt, um ihn insbesondere in seiner Struktur zu erhalten. Ich erinnere an die Unterschutzstellung des Mooswaldes, die erfolgreiche Landesgartenschau mit dem heutigen nicht mehr wegzudenkenden Naherholungsgebiet "Seepark", das für die Stadtteile Betzenhausen-Bischofslinde, Landwasser-Lehen und Mooswald eine enorme Aufwertung erhalten hat, den Erhalt und Modernisierung des Weststadions, wo eine Bebauung verhindert und die Fusion der Sportfreunde Freiburg 1911 mit der Eintracht Freiburg ermöglicht wurde, und vieles andere mehr. Dies wurde natürlich nicht nur vom Bürgerverein unter Führung Horst Bergamellis ermöglicht. Es waten viele Aktive und Ideengeber, aber an der Spitze mit einer unbeschreiblichen Kreativität stand immer der Bürgerverein Mooswald, der sich jedes kommunalpolitischen Themas angenommen hat. Wenn man sich die positive Entwicklung von Alt-Betzenhausen mit der Sundgauallee mit ihren Geschäften für die Bürger im unmittelbaren Wohnbereich vor Augen führt, muss es doch auch erlaubt sein, dass ein Bürgerverein sich Gedanken macht, wie die Elsässerstraße ab der Falkenbergerstraße in westlicher Richtung städtebaulich weiterentwickelt werden kann. Dies bedeutet nicht, dass die geschichtlich so bedeutsame Mooswaldsiedlung in ihrem Bestand infrage gestellt werden soll. Letztendlich entscheidet der Stadtrat in seiner Gesamtheit und Souveränität. Mit der Neubebauung des Carl-Sieder-Weges wird ein erster Schritt in diese Richtung vollzogen. Es ist sehr oberflächlich argumentiert und dahingeredet von "ausschließlich wirtschaftlichen Interessen" zu sprechen, ohne sich zu vergewissern, wie sozial ausgerichtet der Bauverein dieses Objekt begonnen hat und gemeinsam mit den Bewohnern eine zufriedenstellende Überbrückung bis zur Fertigstellung des Wohnbereichs und Bleiberecht angeboten hat. Eine Genossenschaft, wie der Bauverein, subventioniert mit dem Gewinn dieses Objektes die Mieten seiner Mitglieder. Wie bekannt sein müsste, liegen die Mieten des Bauvereins in Freiburg unter denen des Freiburger Mietspiegels, das sollte Beweis genug dafür sein.

5.10.2011, Ulrich Greschkowitz, Umkirch

 

Siedlergemeinschaft Freiburg-Mooswald: Kameradschaft, Internet

Siedlergemeinschaft Freiburg, Ehrungen 2011 Foto: Privat

Aufgelöst hat sich die eigenständige Frauengruppe der Siedlergemeinschaft Freiburg-Mooswald. "Alters- und gesundheitliche Gründe" nannte in ihrem letzten Bericht Martina Fritsch als Ursachen. Bei Festen hatten die Frauen unter anderem für die Dekoration und das Kuchenbacken gesorgt. Zeitgemäß ist die Siedlergemeinschaft mittlerweile auch mit einer Adresse im Internet vertreten. Rund 50 Mitglieder trafen sich im gemütlichen Ambiente des Pfarrsaals der Gemeinde Heilige Familie zur ordentlichen Mitgliederversammlung, unter ihnen auch die Ehrenmitglieder Inge Weber und Gerhard Klint, der Ehrenvorsitzende der Rentnerkameradschaft Walter Müller, der neue Vorsitzende der Rentnerkameradschaft Bernd Beyer sowie der stellvertretende Vorsitzende des Bürgervereins Ernst Lavori. Rückblickend auf das vergangene Vereinsjahr 2010 erwähnte der Vorsitzende Hans-Michael Ganter neben vielen anderen Unternehmungen der Gemeinschaft die Beteiligung am Seefest sowie eine Klausurtagung des Vorstands in Breitnau, bei der ein Internetauftritt des Vereins beschlossen wurde, den Maria Kovacs-Kläsle und Ulrike Klint mit technischer Unterstützung von Andreas Assmann mittlerweile entwickelt haben. Unter http://www.siedlergemeinschaft-freiburg.de ist die Seite inzwischen zu erreichen. In ihrem ausführlichen Kassenbericht wies Ulrike Klint darauf hin, dass das Berichtsjahr mit einem geringen Defizit abgeschlossen werden musste. Einer sichtlich gerührten Martina Fritsch überreichte Inge Weber im Namen der ehemaligen Frauengruppe als Anerkennung für ihre langjährige Arbeit einen Blumenstrauß. Die Leiterin der Jugendgruppe Monika Akermann konnte auf eine erfolgreiche Gartensaison mit 15 aktiven Kinder zurückblicken. Auch für das jetzt beginnende Gartenjahr haben sich bereits schon wieder genauso viele Kinder angemeldet. Erfreulicherweise hat sich für deren Betreuung Lara Böhm als Unterstützung für Monika Akermann zur Verfügung gestellt.
Mitglieder:
700.
Wahlen: Hans-Michael Ganter (Vorsitzender), Martin Wolf (Stellvertreter), Gregor Marx (Schriftführer), Ulrike Klint (Hauptkassiererin), Monika Akermann (Leiterin Jugendgruppe), Beisitzer: Martina Fritsch, Erika Rüde, Maria Kovacs-Kläsle, Norbert Öchsler, Jens Janowski, Albert Kläsle.
Termine: 17./18. September: Herbstfest auf dem Waldspielplatz im Wolfswinkel, 12. November: Martinsumzug, 3. Dezember: Weihnachtsfeier
Ehrungen: Erika Rüde, Gerhilde Gabele, Giesela Lang, Martina Fritsch, Irmgard Müller, Werner Kästle, Wilfried Kuhn, Herrmann Rüde und Hans Gabele (Ehrennadel in Gold), Ulrike Klint (Silberne Ehrennadel).

Siedlergemeinschaft Freiburg-Mooswald 
c/o Hans-Michael Ganter (Vorsitzender), Tel. 0761/ 86344, vorstand@siedlergemeinschaft-freiburg.de;
http://www.siedlergemeinschaft-freiburg.de  

14.5.2011 Siedlergemeinschaft

 

Buch über die Mooswälder in und um Freiburg erschienen

"Die Mooswälder — Natur- und Kulturgeschichte der Breisgauer Bucht" ist der Titel eines neuen Buches, das die Initiatoren im Fritz-Hüttinger-Haus vorstellten. Insgesamt haben 36 Autoren an dieser 680 Seiten umfassenden Gebietsbeschreibung mitgearbeitet. Fachleuchte sprechen bereits von einem Standardwerk, das nicht nur die geschichtliche Entwicklung einer einzigartigen Landschaft wiedergibt, sondern zugleich auch zum Schutz der heutigen Mooswälder beitragen soll.

"Mit dem Begriff ,Mooswälder’ sind diesmal ausnahmsweise nicht unsere Stadtteil-Bewohner, sondern die gleichnamigen Wälder gemeint" , erläuterte Bürgervereinsvorsitzender und Stadtrat Horst Bergamelli den rund 150 Anwesenden zu Beginn der Veranstaltung. Dennoch habe die Doppeldeutigkeit durchaus etwas für sich: "Die Entwicklung der Mooswälder wurde nämlich stark von den Menschen geprägt, die sich in diesem Gebiet niedergelassen haben" , betonte Helge Körner, der das stattliche Werk nach jahrelanger Kleinarbeit ehrenamtlich im Auftrag des Badischen Landesvereins für Naturkunde und Naturschutz (BLNN) herausgegeben hat. Während früher beispielsweise die Schaffung neuer Siedlungsräume und die Gewinnung von Brennholz im Vordergrund gestanden hätten, käme dem Mooswald heutzutage eine neue Bedeutung als Naherholungsgebiet zu, in dem zugleich viele seltene Tiere und Pflanzen zu Hause seien. "Das neue Buch ist daher nicht nur eine Natur-, sondern zugleich auch eine Kulturgeschichte des einst von sumpfigen Wäldern geprägten Naturraums zwischen Teningen und Mengen" , so Körner. Beiträge aus den Themenfeldern Geologie und Naturschutz hätten darin ebenso ihren Platz gefunden wie Artikel über archäologische Funde und die Herkunft von Orts- und Flurnamen in diesem Gebiet. Insgesamt liege der Schwerpunkt des neuen Buches aber im naturkundlichen Bereich, wobei auch aktuelle Fragestellungen — etwa über das verstärkte Auftreten von Wildschweinen und den zunehmenden Flächenverlust im Freiburger Mooswald — angesprochen würden. "Das Buch entspricht in ganz besonderer Weise unseren beiden Vereinszielen, nämlich zum Schutz der Natur beizutragen und zugleich auch die Liebe zu ihr zu fördern" , meinte die BLNN-Vorsitzende Regina Ostermann. Deshalb sei es auch als Teil der wissenschaftlichen Mitteilungsreihe des Badischen Landesvereins erschienen und für dessen Mitglieder somit kostenlos erhältlich. Gemeinsam mit dem Bürgerverein und Verleger Ernst Lavori — selbst ein Mooswälder und im Bürgervereinsvorstand aktiv — hoffe man nun, dass sich das Buch rasch zu einem Standardwerk entwickeln werde. "Als solches könnte es bei anstehenden Entscheidungen Berücksichtigung finden und dadurch zum Schutz der Mooswälder vor weiteren drohenden Eingriffen, beispielsweise dem Ausbau der Auto- und Rheintalbahn, beitragen" , so Ostermann.
Andreas Braun , 23.9.2008, BZ

Buch "Die Mooswälder — Natur- und Kulturgeschichte der Breisgauer Bucht", 680 Seiten,
29,80 Euro, Lavori-Verlag

 

 


Tag der Artenvielfalt: 15 Naturschutzgruppen am Moosweiher

Der Freiburger "Tag der Artenvielfalt", gefördert von der Stiftung Naturschutzfonds und aus Erträgen der Glücksspirale, findet am Samstag, 14. Juni, statt. Zur Vorbereitung und Umsetzung des Aktionstags haben sich 15 lokale Naturschutzgruppen sowie drei städtische Ämter und das Regierungspräsidium zusammengeschlossen. Unter die Lupe genommen wird diesmal das Gebiet rund um den Moosweiher im Stadtteil Landwasser.

Treffpunkt für die meisten der knapp 20 Exkursionen ist die Pizzeria am Moosweiher, wo Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik um 11 Uhr ein Grußwort spricht. "Rund um den Moosweiher gibt es die verschiedensten Biotoptypen" , nennt Ralf Hufnagel von der Ökostation einen Grund für die Wahl des diesjährigen Untersuchungsgebiets. Dieses sei zudem mit der Straßenbahn (Endhaltestelle "Moosweiher" der Linie 1) gut erreichbar. So sind es dann auch ganz unterschiedliche Lebensräume, die an diesem Tag zwischen 6 Uhr und 22 Uhr erkundet werden: neben dem Moosweiher und seinen Randbereichen beispielsweise auch Teile des benachbarten Mooswalds und das aus geologischer und botanischer Sicht sehr interessante "Lehener Bergle" . "Dieses breite Spektrum lässt eine große Artenvielfalt vermuten" , sagt Hufnagel, der auf ähnlich gute Resonanz wie im Vorjahr hofft: Vor einem Jahr hatten rund 650 Besucher etwa 300 Tier- und Pflanzenarten im Stadtteil Vauban und den angrenzenden Gebieten gefunden. Außer einer Bestandsaufnahme der im Untersuchungsgebiet lebenden Tier- und Pflanzenarten möchten die Veranstalter am Samstag allen interessierten Bürgern die Vielfalt der heimischen Tier- und Pflanzenwelt näher bringen. Aus diesem Grund sind auch naturkundliche "Laien" zur Teilnahme eingeladen, um gemeinsam mit Experten die Schönheiten der Freiburger Stadtnatur zu erkunden. Das genaue Programm für die Freiburger Veranstaltung kann auf der Homepage der Ökostation unter www.oekostation.de eingesehen werden. Außerdem gibt es kostenlose Prospekte, die in der Ökostation, Falkenbergerstraße 21 b , oder in der BUND-Geschäftsstelle, Wilhelmstraße 24 a, ausliegen. Telefonische Auskünfte erteilt die Ökostation, Telefon: 0761 / 892333.
Andreas Braun , 13.6.2008, BZ

 

 


Stadt-Land-Partnerschaft Mooswald - Eichstetten

Ihringen und Rieselfeld sind die dritten im Bunde der Stadt-Land-Partnerschaften, die 2004 initiiert wurden, um den kulturellen und landwirtschaftlichen Austausch zwischen den Gemeinden am Kaiserstuhl und Freiburger Stadtteilen zu fördern. Während Ihringen und Rieselfeld den Auftakt ihrer Partnerschaft im Juni im Rieselfeld feiern werden (BZ berichtete), sind die Stadtteile Mooswald mit der Gemeinde Eichstetten und Vauban mit Endingen schon seit einigen Jahren in einem mehr oder weniger regen kulturellen Austausch.

Michael Bruder, der Bürgermeister von Eichstetten ist von dem Stadtteil Mooswald ganz begeistert: "Der Seepark ist eine echte Perle!" Seit rund drei Jahren besuchen sich die beiden Partner gegenseitig zu offiziellen Anlässen wie den Neujahrsempfängen oder Festen. Sogar einen Kalender mit ähnlichen Motiven aus dem Mooswald und Eichstetten haben die beiden miteinander entwickelt. So ist zum Beispiel auf einem Blatt der Turm im Seepark und der Eichelspitzturm bei Eichstetten zu sehen. Stolz verweist Horst Bergamelli, der Vorsitzende des Bürgervereins Mooswald, auch auf den regen kulturellen Austausch der Gemeinden. Zum Beispiel haben die Orchestergemeinschaft Mooswald und die Freiburger Mundartgruppe bereits Gastspiele in Eichstetten gegeben. Auch eine Ausstellung von Mooswalder Künstlern konnte letztes Jahr in Eichstetten realisiert werden. Im Gegenzug hätten die Eichstetter geführte Wanderungen für Einwohner aus dem Mooswald angeboten sowie den Musikverein auf Gastspiele in den Mooswald geschickt. Auch die landwirtschaftlichen Produkte aus Eichstetten finden bei den Mooswald-Einwohnern dankbare Abnehmer. Eichstetter Wein wird mittlerweile auf den meisten Festen angeboten, und sogar schon seit der Gründung des Bauernmarktes vor elf Jahren verkaufen zwei Eichstetter Landwirte ihre Produkte auf dem Markt. Eigentlich sind diese beiden Stände Vorreiter in Sachen Partnerschaft. Erna Köbelin, die gemeinsam mit ihrem Mann jeden Samstag ihre Erzeugnisse anbietet, sagt: "Viele Leute haben hier noch einen eigenen Garten und bauen selbst Obst und Gemüse an. Daher verdienen wir nicht viel. Aber nach elf Jahren kennen wir so viele unserer Kunden, da will man nicht mehr weggehen." Mehr Absatz habe ihr auch die neue Partnerschaft nicht gebracht. Für die Leute sei es wichtig, dass die Produkte aus der Region kommen — aber von welchem Dorf, das sei doch letztlich egal.
Silke Bergerhoff , 26.4.2008, BZ

 

Schutzgemeinschaft Mooswald will Pflanzen- und Tierwelt erhalten helfen

Durch die Nähe des Freiburger Flugplatzes bleibt der Mooswald, von dem einst große Teile als Bauland geopfert wurden, Ziel zahlreicher Begehrlichkeiten. Die vor zehn Jahren ins Leben gerufene "Schutzgemeinschaft Mooswald" ist nach wie vor bemüht, den Wald mit seinen vielfältigen Pflanzen- und Tierarten zu erhalten. Er ist gleichzeitig ein stark genutzter Erholungsort und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

Zum Auftakt der sehr gut besuchten Jahreshauptversammlung des Schutzgemeinschaft gab Ornithologe und Biologe Frank Hohlfeld anhand eindrucksvoller Farbdias eine Einführung in die Vogel- und Tierwelt des großen Waldes mit seinen Feuchtgebieten. Er stellte dabei die seltenen und daher stark geschützten Arten in den Vordergrund. In ihrem Tätigkeitsbericht betonte Gisela Maass die Notwendigkeit, Kinder- und Schulklassen mit dem Wald vertraut zu machen. Führungen mit den Förstern des südlichen und nördlichen Mooswaldes, auch mit Versuchsstationen zu den Baumarten, zeigten vielen Menschen die Bedeutung dieses großen Waldgebietes. Problematisch sei das Zurückgehen der Eichen, vor allem bedingt durch den veränderten Wasserhaushalt mit sinkendem Grundwasserspiegel.
Dort, wo hohe Roteichenstämme aufgrund von Flugplatzauflagen gefällt werden mussten, habe sich eine eigene Dynamik für Sträucher und Büsche mit hohem Wachstum entwickelt. Insgesamt dürfe für den Wald auch durch eine eventuell zu verlängernde Landebahn keine Verschlechterung entstehen. Es müssten dann ökologische Ausgleichsmaßnahmen, etwa durch zusätzliche Wasserstellen und Buschpflanzungen, geschaffen werden. Noch in diesem Jahr werde von Helge Körner zusammen mit hochkarätigen Autoren eine gut 600 Seiten starke Dokumentation zum Mooswald mit seinen angrenzenden Ortschaften herausgegeben. Ein wichtiges Ziel der künftigen Arbeit der Schutzgemeinschaft solle, so führte Gisela Maass aus, die Erstellung eines Konzepts zur Änderung der unschönen Verhältnisse auf dem Wolfsbuck sein, die durch das jährliche maschinelle "Absäbeln" der wuchernden Büsche und Hecken auf einen Meter entstünden. Es müsse überlegt werden, ob hier durch Roden — ein Vorschlag brachte auch den Einsatz von Ziegen ins Spiel — Abhilfe geschaffen werden könne.
Harald Albiker , 4.3.2008, BZ



 

Wolfsbuck zwischen Mooswald und Flugplatz

Blick vom Wolfsbuck nach Nordosten zu Waldkirch (links Burg), Elztal und Kandel (rechts) am 15.1.2008 Blick über den Wolfsbuck nach Osten zu Kandel (links) und Rosskopf (Mitte) am 15.1.2008 Blick vom Wolfsbuck nach Südosten zum Feldberg am 15.1.2008
Blick vom Wolfsbuck nach Nordosten zu Waldkirch (links Burg), Elztal und Kandel (rechts) am 15.1.2008 Blick über den Wolfsbuck nach Osten zu Kandel (links) und Rosskopf (Mitte) am 15.1.2008 Blick vom Wolfsbuck nach Südosten zum Feldberg am 15.1.2008
 
Tele-Blick vom Wolfsbuck über den Gundelfinger Rebberg hoch zum Kandel am 15.1.2008 Tele-Blick vom Wolfsbuck nach Osten über Freiburg zu den Windrädern auf dem Rosskopf am 15.1.2008 Blick vom Wolfsbuck nach Südosten zu Schloßberg, Feldberg und Schauinsland (von links) am 15.1.2008
Tele-Blick vom Wolfsbuck über den Gundelfinger Rebberg hoch zum Kandel am 15.1.2008 Tele-Blick vom Wolfsbuck nach Osten über Freiburg zu den Windrädern auf dem Rosskopf am 15.1.2008 Tele-Blick vom Wolfsbuck nach Südosten zu Schloßberg, Feldberg und Schauinsland (von links) am 15.1.2008
Tele-Blick vom Wolfsbuck nach Osten über den Flogplatz-Tower zum Hebsack in Herdern am 15.1.2008 Tele-Blick vom Wolfsbuck nach Nordosten über Ikea und Gundelfinger Rebberg zum Kandel am 15.1.2008 Blick vom Tower Flugplatz Freiburg nach Westen zum Wolfsbuck am 5.3.2008
Tele-Blick vom Wolfsbuck nach Osten über den Flugplatz-Tower zum Hebsack in Herdern am 15.1.2008 Tele-Blick vom Wolfsbuck nach Nordosten über Ikea und Gundelfinger Rebberg zum Kandel am 15.1.2008 Blick vom Tower Flugplatz Freiburg nach Westen zum Wolfsbuck am 5.3.2008
 

Der Wolfsbuck an der Südseite des Flugplatzes entstand nach dem 2. Weltkrieg aus all den Trümmern der zerbombten Freiburger Altstadt. Besonders lohnenswert gegen Abend, wenn die untergehende Sonne auf die Schwarzwaldberge scheint). Zugang per Pedes oder mit dem Fahrrad von Osten (Weg zwischen Ikea und Granadaallee), Süden (Ortsteil Mooswald Elsässerstrasse) oder Westen (von Landwasser bzw. durch den Mooswald die Überführung Granadaallee).


 

Baumfällaktion: Tanne an Elsässerstrasse 1-3b

"Wer dafür ist, dass diese Tanne ermordet wird, begeht ein Verbrechen an der Natur und ist ein Naturschänder" steht in roter Schrift auf einem Schild, das an einer 20 Meter hohen Nordmannstanne befestigt ist. "Es ist ein ohnmächtiger Protest" , sagt Wolfgang Bauer, Anwohner der Elsässer Straße 1-3b und somit Nutzer des Parkplatzes, auf dem die Tanne steht.

Morgen früh um 8 Uhr soll sie gefällt werden. "Dabei ist die Tanne völlig gesund!" , behauptet Bauer. Doch der Parkplatz sei ein Gemeinschaftsgrundstück und die Wohnungseigentümerversammlung habe mehrheitlich entschieden, den Antrag zur Fällung einzureichen. Der Ärger um die Tanne sei groß: Manche Anwohner hätten Angst, sie könne bei einem Sturm umfallen, andere würden sich über das Harz beschweren, das im Frühling auf die Autos tropfe, so Bauer. Der Hauptkritikpunkt jedoch seien die "Auswerfungen" von Pflastersteinen, die die Tanne als Flachwurzler auf dem Parkplatz verursacht. "Die Unebenheiten stellen eine echte Stolpergefahr dar" , erklärt der stellvertretende Leiter des Garten- und Tiefbauamtes, Martin Leser, die erteilte Fällgenehmigung: "Die Wurzeln allein können wir nicht entfernen, da der Baum sonst nicht mehr standfest wäre." Allerdings seien die gefährlichen Stellen am Rand des Parkplatzes und auf keinem öffentlichen Weg, kontert Wolfgang Bauer: "Wer da lang läuft, ist doch selber Schuld." Sein Protest beim Garten- und Tiefbauamt blieb jedoch ohne Erfolg. Die Fällgenehmigung wird nicht zurückgezogen. "Sie ist zurecht erteilt worden" , sagt Martin Leser. Morgen wird die Tanne gefällt. Oder, wie Wolfgang Bauer sagt: "Die Mordwerkzeuge werden walten."
Anne-Sophie Fiedel , 22.2.2008, BZ

 

 

Schutzgemeinschaft Mooswald - zehnjähriges Jubiläum

Im Fritz-Hüttinger-Haus herrschte beim kleinen Jubiläum der Schutzgemeinschaft Mooswald eine sehr nette Atmosphäre. Für gute Stimmung sorgte auch Oberbürgermeister (OB) Dieter Salomon, der nicht nur über die "illustre Schar von Gästen" staunte, sondern sich auch voll des Lobes für die Arbeit des kleinen, aber hartnäckig für die Interessen des Waldes eintretenden Vereins zeigte.


Der Stellenwert des Mooswaldes sei bei der Bevölkerung sehr gewachsen und habe auch europaweit durch Zertifikate und Schutzverordnungen ein hohes Ansehen erhalten, sagte Oberbürgermeister Salomon. Der Mooswald sei dadurch weitgehend vor Eingriffen geschützt. Der Abend war durch zwei Solostücke auf Naturhorn und Horn von Ela Nägele, die schon viele erste Preise bei "Jugend musiziert" erhalten hatte, eingeleitet worden. Volker Kieber, viele Jahre Förster im Mooswald und heute Bürgermeister in Gottenheim, zeigte im Zeitraffer die vielen Eingriffe in den zurückliegenden Jahrzehnten durch Rodung und tief greifende Schädigungen im Grundwasserhaushalt des Mooswaldes. Die Schutzgemeinschaft habe neben dem Bürgerverein Mooswald große Verdienste um den Erhalt des Waldes erworben.
Gisela Maass, seit Gründung der Schutzgemeinschaft deren Vorsitzende, gab einen Rückblick auf die zahlreichen Aktivitäten des Vereins, zum Beispiel Exkursionen für Kinder und Erwachsene, das Zusammenwirken mit Schulen, die Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden, Pflanzaktionen, Proteste gegen Eingriffe seitens der Stadt, der Flugplatzbehörden und gegen Pläne der Bahn. Es sei wichtig, vor allem kleinere Kinder für den Wald und seine vielfältigen Funktionen zu interessieren. In zahlreichen Grußworten spiegelte sich die Achtung vor der Arbeit der Schutzgemeinschaft und deren Erfolge. Horst Bergamelli, Stadtrat und Vorsitzender des Bürgervereins Mooswald, hatte schon vor 30 Jahren eine Moritat zum Mooswald geschrieben. Mitglieder des Bürgervereins sangen die viel sagenden Verse zum historischen Geschehen in Jahrtausenden im Mooswald, illustriert durch die mit dem Beamer vorgestellten charakteristischen Zeichnungen.

Eine Farbbildserie über die Veränderungen des Mooswaldes mit Tieren, Insekten und Pflanzen im Jahreslauf von Helge Körner — sie liegt auch in einem Kalender vor — bildete die Abrundung des Programms. Ein gemütliches Beisammensein mit freier Bewirtung beschloss den gelungenen Rückblick auf zehn Jahre Schutzgemeinschaft.
Harald Albiker , 29.11.2007, BZ

 

Saatgutfirma sammelt über 1 Mio Eicheln

Zwei Wochen lang bewegten sich Mitarbeiter einer Saatgutfirma aus Nagold auf Knien durch den südlichen Mooswald am Rieselfeld. Ihr Ertrag: Über eine Million Eicheln, mehr als zehn Tonnen, die die Stadt Freiburg für 10 000 Euro an mehrere Baumschulen in Deutschland und Europa für die Nachzucht von Roteichen verkauft. Saatgut darf grundsätzlich nur in Wäldern geerntet werden, deren Bäume nach forstlichem Saatgutgesetz anerkannt sind, so wie die qualitativ hochwertigen Roteichen aus dem Stadtwald. Die Ernte ist mühsam, da die Eicheln alle von Hand aufgelesen werden müssen. Doch sie lohnt sich: Aus einer Tonne Eicheln kann man etwa 100 000 Roteichen-Sämlinge ziehen.
31.10.2007

Amphibienschutzgruppe Opfingen baut Kröten-Weiher

Eine kleine Überraschung erwartet Spaziergänger im Erlensträßle im Opfinger Mooswald. Etwa 100 Meter von der Freiburger Straße entfernt hat die Amphibienschutzgruppe einen neuen Teich ausheben lassen, der einer Krötenpopulation als neue Brutstätte dienen soll.


Momentan ist von der künftigen Idylle noch wenig zu erkennen. Die Bagger haben eine breite Lehmspur hinterlassen, das etwa 150 Quadratmeter große Wasserbecken füllt sich langsam mit einer ziemlich lehmigen Brühe. Am Ufer wächst noch nichts. Doch das wird sich nach der Einschätzung der Diplom-Biologin Dagmar Reduth bald ändern: "Schon nächste Woche wird sich das Wasser geklärt haben. Außerdem wollen wir einige Wasserpflanzen im Teich ansiedeln, bei der Uferböschung werden wir einfach der Natur ihren Lauf lassen." Bald schon, so schätzt sie, werden sich die ersten Tierarten im Teich aufhalten: Grasfrösche, verschiedene Molcharten, Libellen, mit ein wenig Glück werden sogar Enten Fischlaich von einem der angrenzenden Seen in den Teich bringen. Nur die Kröten, für die das Ganze eigentlich veranstaltet wird, die werden ihre neue Brutstätte nicht freiwillig beziehen. Kröten brüten immer an der gleichen Stelle, an der sie auch geboren wurden. So wandern schon seit Jahrzehnten hunderte von paarungsbereiten Paaren über die Freiburger Straße in ihr traditionelles Brutgebiet am Waltershofener See. Leider werden viele von ihnen auf der Freiburger Straße überfahren. Alljährlich stellt die Amphibienschutzgruppe Zäune entlang der Straße auf, sammelt die Kröten ein und trägt sie mit Eimern über die Straße. Doch Kröten umgehen die Schutzzäune. Daher plant die Gruppe, die Tiere an einen neuen Brutteich zu gewöhnen. Die Kröten sollen auch in Zukunft an dem Zaun aufgehalten und aufgesammelt werden, doch statt im Waltershofener See werden sie jetzt in Laichkäfigen in den neuen Teich gesetzt. Die dort geschlüpften Kröten werden den Teich als ihren neuen Laichplatz akzeptieren. Solange es jedoch auch Kröten der alten Population gibt, wird die Gruppe weiterhin die Tiere entlang der Freiburger Straße aufsammeln und mittels eines Käfigs zum Laichen im neuen Teich zwingen. Der Teich wurde durch eine Spende der Schutzgemeinschaft Freiburger Mooswald finanziert. Die Vorsitzende Gisela Maass informierte sich persönlich über den Fortgang der Arbeiten: "Dieses Projekt wird das gesamte Gebiet ökologisch aufwerten und kommt vielen Tieren zugute." Ähnlich sieht das auch Revierförster Markus Müller.

Drei Feuchtbiotope liegen nun auf Opfinger Gemarkung: Der kleine Opfinger See, die abgesperrte Fläche des großen Sees sowie das neue Biotop, der noch einen Namen erhalten soll. Vor einigen Monaten erst konnte die Gruppe den Graben am Krebsbächle hinter den Kleingärten vertiefen, um dem Grasfrosch ein neues Laichgebiet zu schaffen. Ein weiteres Projekt ist der Storchenteich zwischen St. Nikolaus und Waltershofen (die BZ berichtete). Gemeinsam mit dem Opfinger Storchenvater Gustav Bickel will die Gruppe ein Jagdgebiet für das Opfinger Storchenpaar errichten.
Silke Bergerhoff  , 31.8.2007, BZ

Amphibienschutzgruppe Opfingen
c/o Dagmar Reduth, Tel
07664/ 95880; dagmar.reduth at online.de
Claudia von Trotha, Tel
07664/59665; claudia-vontrotha at t-online.de

 

14 Baumarten auf Anpassungsfähigkeit an Klimaerwärmung testen

Forstleute vermuten, dass sich das Gesicht der Wälder aufgrund der voranschreitenden Klimaerwärmung in den nächsten Jahrzehnten verändern wird. Wie gut die einzelnen Baumarten aber mit diesem Problem klar kommen, ist weitgehend unklar. Bei einer Fahrradexkursion, zu der die "Schutzgemeinschaft Freiburger Mooswald" eingeladen hatte, stellte Markus Müller vom Städtischen Forstamt ein Projekt vor, von dem sich Wissenschaftler der Freiburger Universität neue Erkenntnisse erhoffen.

"Wir befinden uns hier eigentlich auf Umkircher Gemarkung" , erläutert Revierleiter Müller den rund 30 Teilnehmern zu Beginn der Exkursion. Eine knapp 13 Hektar große Ackerfläche westlich der Autobahn, zu der Müller die Gruppe als erstes geführt hatte, wird ab November mit rund 25 000 bis 30 000 Bäumen aufgeforstet — als Ausgleich für die Bebauung des "Eselwinkel" im nördlichen Mooswald vor einigen Jahren. "Auf einer fünf Hektar großen Teilfläche sollen
dabei 14 Baumarten auf ihre Anpassung an die bevorstehende Klimaveränderung getestet werden" , erklärt Müller: Durch die Kontrolle ausgewählter Merkmale, beispielsweise Wachstum und Blattverlust, wollen die Forstleute Informationen darüber gewinnen, wie gut oder schlecht die jeweiligen Baumarten mit den veränderten Witterungsbedingungen klar kommen.
Ängste einiger Teilnehmer, das Bild des Mooswalds könne alsbald von wärmeresistenten, aber fremdländischen und daher ökologisch minderwertigen Baumarten geprägt sein, kann der Forstingenieur Müller ebenso nehmen wie die Befürchtung, dass die Stadt Freiburg hier viel Geld für eine reine Grundlagenforschung ausgeben könnte, von der sie letztlich nichts hätte: "Für dieses Projekt sind Fördermittel in Höhe von 35 000 Euro bei der Stiftung Naturschutzfonds des Landes Baden-Württemberg zur Deckung unseres Mehraufwands beantragt" , so Müller. Außerdem sei es nicht beabsichtigt, grundlos fremdländische Gehölze in den Wald zu bringen; die Laufzeit der von Forstwissenschaftlern der Universität Freiburg betreuten Studie betrage zudem 20 Jahre, und was danach passiere, könne man heute eh nicht absehen. Während die bevorstehende Klimaerwärmung ein zukünftiges Problem darstellt, machten dem Mooswald in der Vergangenheit vor allem sinkende Wasserstände zu schaffen. Am westlichen Rand des Opfinger Sees zeigt Forstmann Müller, wie es gelang, den Grundwasserspiegel der dahinter gelegenen Mooswaldbereiche durch Einleiten von Seewasser wieder anzuheben: "Seit 1994 sind hier drei neue Wasserabläufe in Betrieb" , so Müller. Jeder von ihnen speise pro Sekunde fünf bis zehn Liter Wasser aus dem vom Grundwasser gespeisten See in ein System von Bewässerungsgräben ein. Die Frage des Lehener Ortschaftsrats Wolfgang Kraft, ob sich denn schon eine Verbesserung erkennen ließe, konnte Müller bejahen: "Man sieht an der Vegetation, dass sich die Wasserverhältnisse gebessert haben, und es sind auch nicht mehr so viele Eichen abgängig wie früher" , meinte der Leiter des Forstreviers Opfingen. Gegen Ende der Exkursion besichtigte man noch den "Opfinger Mittelwald" . "Er dient der gleichzeitigen Gewinnung von Brenn- und Nutzholz; man erkennt ihn gleich an seiner lichten Kronenschicht" , erklärte Gisela Maass, Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Freiburger Mooswald, den interessierten Teilnehmern. Die abwechslungsreichen Lichtverhältnisse sorgten für einen Strukturreichtum, der für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten, zum Beispiel den Mittelspecht, wichtig sei. Zum Abschluss gab’s dann noch etwas zum Schmunzeln: Förster Markus Müller hatte Kopien von alten Dokumenten über die Wirtschaft im so genannten Mittelwald dabei, die den Mooswald über Jahrhunderte hinweg geprägt hat. Um sie zu entziffern, musste ihm die 72-jährige Rentnerin Ilse Frank zu Hilfe eilen: "Ich habe so meine Schwierigkeiten mit der alten Sütterlin-Schrift" , meinte Müller. Kein Problem für Ilse Frank.

Eine weitere Führung der Schutzgemeinschaft Mooswald per Fahrrad unter Leitung von Revierförster Ernst Krämer am Freitag, 31. August, um 17 Uhr beschäftigt sich im nördlichen Teil mit dem Thema "Wald und Wasser" . Treffpunkt ist der Waldspielplatz am Wolfswinkel. Dauer rund zwei Stunden. Empfohlen wird festes Schuhwerk
Andreas Braun, 27.8.2007, BZ

 

 


Stieleichen-Wäldchen zwischen Hochhäusern in Landwasser

Vor der Auwaldstraße 67 kündigen Blaumeisen, Buchfinken und Co. mit ihren Gesängen derzeit den Frühling an. Viele der Vogelstimmen tönen aus einem "Wäldchen" am Rande des Grundstücks: Dieses Wäldchen und fünf weitere Bäume wurden bereits 1969 als Naturdenkmal ausgewiesen. Eine alte Eiche aus dieser Baumgruppe musste vergangene Woche jedoch gefällt werden: Sie war morsch geworden, weswegen die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet war.

Dass die Baumgruppe in der Auwaldstraße unter Schutz gestellt worden war, hängt mit der Entstehung Landwassers zusammen: "Damals wollte man einen kleinen Rest des Mooswalds in den neuen Stadtteil mit hineinnehmen" , erläutert Berthold Vath vom Umweltschutzamt — immerhin haben etliche Quadratkilometer Wald der neuen Trabantenstadt weichen müssen. Das Naturdenkmal erinnert auch heute noch an den ursprünglichen Charakter der Landschaft, insbesondere die über 130 Jahre alten und mehr als 30 Meter hohen Stieleichen. Die Stadtteilbewohner jedenfalls freuen sich über den Mooswald-Rest in ihrer Nachbarschaft: "Wir haben viele Vögel unmittelbar vor unserer Haustür und außerdem Schutz vor Verkehrslärm" , meint Lothar Vetter, der schon seit 30 Jahren in der Auwaldstraße wohnt. Allerdings, so Vetter, müssten die Anwohner auch für die Unterhaltung der Bäume aufkommen. Ursprünglich waren es fünf Einzelbäume, die zusammen mit dem Wäldchen unter Schutz gestellt wurden — vier Eichen und eine Buche. Doch die Rotbuche ist bereits 1970 eingegangen. Mittlerweile nagt der Zahn der Zeit auch an den anderen Bäumen: Im vergangenen Jahr stellte man bei einer routinemäßigen Überprüfung abgestorbene Bereiche im Kronenbereich einer der vier Eichen fest. "Es sind auch immer wieder morsche Teile nach unten gefallen, so dass die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet war" , erklärt Vath.

Das Fällen der absterbenden Eiche verlief jedoch nicht ohne Komplikationen: "Beim ersten Termin im November stießen die Arbeiter nach Abnehmen der Krone auf Hohlräume" , so Vath. Die Arbeiten wurden daraufhin erst einmal verschoben, bis geklärt war, ob sich in diesen Baumhöhlen Fledermäuse einquartiert hatten. Mit Hilfe eines Endoskops verschafften sich Experten Einblicke ins Innenleben des Rumpfes und kamen so zu dem Ergebnis, dass dieser nicht als Lebensraum für die streng geschützten Tiere geeignet ist: "Die Höhlen weisen nach unten, was sie für Fledermäuse uninteressant macht" , resümiert Horst Schauer-Weisshahn von der Arbeitsgruppe Fledermausschutz. Da aus Sicht des gesetzlichen Artenschutzes jetzt keine Bedenken mehr vorlagen, ist der verbliebene Baumrest am vergangenen Donnerstag gefällt worden. "Der Rumpf hätte natürlich auch für andere Tiere, zum Beispiel Insekten, interessant sein können" , meint Biologe Vath. Jedoch habe die Verkehrssicherungspflicht innerhalb des Wohnbereichs absoluten Vorrang. Und eine Überprüfung, ob man den Baumtorso nach Absägen der Krone hätte stehen lassen können, verlief negativ: "Der Baum war bereits zu stark vorgeschädigt und hätte auseinander brechen können" , sagt Baumpfleger Steffen Vogel. Für die gefällte Eiche muss Ersatz her: Eine einheimische Sorte soll es sein, die demnächst gepflanzt wird — und nicht, wie ein Anwohner bereits vermutete, eine trocken- und wärmeresistente Douglasie, um so den Stadtteil Landwasser schon heute für den anstehenden Klimawandel zu rüsten.

Andreas Braun, 5.4.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

 

Seehauweiher beim Gewerbegebiet Haid: Lebensraum für Amphibien

Nur wenige Freiburger kennen ihn, was wohl mit seiner versteckten Lage im Gewerbegebiet Haid zu tun haben dürfte: Die Rede ist vom Seehauweiher, einem sagenumwobenen Gewässer an der Schwelle zwischen Mooswald und Industriegebiet. Bereits 1955 wurde dieser See samt dem ihn umgebenden Gelände mit einer Gesamtgröße von etwa 75 Ar als Naturdenkmal ausgewiesen; neben verschiedenen Vögeln und Insekten sind dort auch Amphibien zu Hause.


"Wir haben es hier mit einem besonderen Naturdenkmal zu tun" , meint Berthold Vath vom Umweltschutzamt. Der Biologe spielt dabei nicht nur auf die außergewöhnliche Lage inmitten einer Industrielandschaft, sondern auch auf die besondere Entstehung des Seehauweihers an: Nach dem Einsturz einer unter Dreisamschotter gelegenen Kalkschicht bildete sich hier vor langer Zeit eine Senke, in der sich das Regenwasser ansammeln konnte. Auf diese Weise ist im Laufe der Zeit ein Weiher entstanden, der ab und an unter Wassermangel leidet.
Eine derartige "Doline", wie solche Gebilde in der geologischen Fachsprache genannt werden, ist für die Rheinebene jedoch untypisch - häufiger findet man sie in den Karstgebilden der Schwäbischen Alb.
Die Seltenheit eines solchen Naturgebildes mag mit dazu beigetragen haben, dass sich eine eigentümliche Sage um den Seehauweiher rankt: Der Überlieferung nach soll im Jahr 730 das Schloss eines heidnischen Seegrafen an dieser Stelle untergegangen sein. Von der Wildnis, wie sie damals im Gebiet der Mooswälder geherrscht haben dürfte, ist heute allerdings nichts mehr übrig: Selbst in unmittelbarer Nachbarschaft des Naturdenkmals - etwa an der Bushaltestelle in der Riegeler Straße - ist von dem Weiher auf den ersten Blick nichts zu sehen; das Gelände erweckt eher den Eindruck einer Industriebrache mit ein paar Sträuchern. Erst dahinter kommt der kleine See samt Schilfgürtel zum Vorschein. "Der Seehauweiher ist ein wichtiges Trittstein-Biotop, das dem Mooswald vorgelagert ist" , erklärt der zuständige Naturschutzbeauftragte Rainer Wossidlo. Auch die Pflanzenwelt sei bemerkenswert: "Da das Wasser auf den Kiesböden schnell versickert, findet man hier die Vegetation relativ trockener Standorte in unmittelbarer Nähe zu einem Gewässer", so Wossidlo. Zum Schutz des Weihers waren in der Vergangenheit zahlreiche Anstrengungen nötig: Standortfremde Gehölze, zum Beispiel Hybrid-Pappeln, mussten entfernt werden, da deren Laub den Weiher verschlammte. Das Einsetzen von Enten und andere Eingriffe haben zudem zu einem Rückgang von Wasserpflanzen geführt, die für manche Amphibien-Larven — zum Beispiel Kamm- und Bergmolch — wichtig sind. Dennoch tummeln sich nach wie vor Lurche im diesem Weiher, der aufgrund seiner geringen Tiefe gute Bedingungen für das Heranwachsen der Amphibien bietet: Die fertig entwickelten Tiere können hier leicht an Land gelangen. Schwierig gestaltet sich allerdings der Austausch zu den Populationen im benachbarten Mooswald: "Das Gelände ist nur noch durch einen schmalen, unbebauten Streifen mit dem Wald verbunden", gibt Rainer Wossidlo zu bedenken. Um Grasfröschen, Erdkröten und Co. zu helfen, hat die Naturschutzverwaltung bereits über die Förderung verschiedener Kleingewässer in der näheren Umgebung nachgedacht.

Amphibien: Zur Gruppe der Amphibien oder Lurche gehören außer Kröten und Fröschen auch Unken, Molche und Salamander. Es handelt sich um wechselwarme Wirbeltiere, deren Haut — anders als bei den Reptilien — keine Schuppen aufweist. Die als Kaulquappen bezeichneten Larven entwickeln sich in verschiedenen Laichgewässern, die im Frühjahr regelmäßig aufgesucht werden.

Andreas Braun, 23.3.2007, www.badische-zeitung.de

 

Seltene Vögel nisten im Rieselfeld: Vogelschutzgebiet

Mehr als 2500 Hektar im Westen der Stadt sollen künftig als europäisches Vogelschutzgebiet ausgewiesen werden

Der Freiburger Mooswald und das Naturschutzgebiet Rieselfeld sollen europäisches Vogelschutzgebiet werden. In dem 2566 Hektar großen Gebiet und den daran angrenzenden Flächen leben 17 Arten, für die in Baden-Württemberg besondere Schutzmaßnahmen gelten. Zusammen mit den bereits vor sechs Jahren gemeldeten Schutzgebieten wird die Stadt zukünftig mit etwa 19 Prozent ihrer Fläche zum Erhalt von Europas Vogelwelt beitragen — deutlich mehr als im Landesschnitt, der bei 11 Prozent liegt. Bis zum 1. Februar können sich Bürger zu den geplanten Gebietsnachmeldungen äußern.
Deutschland tut sich schwer mit der Umsetzung der bereits 1979 verabschiedeten Vogelschutzrichtlinie der Europäischen Union (EU): Im Jahr 2001 hatte Baden-Württemberg insgesamt 4,9 Prozent seiner Landesfläche angemeldet, was von der zuständigen EU-Kommission jedoch als unzureichend empfunden wurde. Aus diesem Grund müssen weitere Gebiete nachgemeldet werden. Im Auftrag des Ministeriums für den Ländlichen Raum haben Vogelexperten den gesamten Freiburger Mooswald und das Naturschutzgebiet "Freiburger Rieselfeld" als Erweiterungsflächen vorgeschlagen, nachdem im ersten Anlauf lediglich die zum Stadtkreis gehörenden Teile des Naturschutzgebiets am Schauinsland und der Arlesheimer See im südlichen Mooswald gemeldet worden waren. Für die Land- und Forstwirtschaft dürfte sich zunächst nichts ändern, da Mooswald und Rieselfeld als Landschafts-, Naturschutz- und FFH-Schutzgebiet (FFH ist die Abkürzung für "Flora-Fauna-Habitat" , was bedeutet "wo Pflanzen und Tiere leben" ) bereits einen naturschutzrechtlichen Status besitzen.

"Ausschlaggebend für die Aufnahme des Mooswalds in die Europäische Schutzgebietskulisse war das Vorkommen des Mittelspechts" , sagt Klaus Lehn vom Umweltschutzamt. Neben diesem Charaktervogel alter Eichenwälder, der sehr von der historischen Mittelwaldwirtschaft profitiere, kämen auch Schwarzspecht sowie Rot- und Schwarzmilan im Mooswald vor. "Aber auch das dem Mooswald vorgelagerte Offenland hat enorme Bedeutung für gefährdete Vogelarten" , so Lehn. So beherberge das Naturschutzgebiet "Freiburger Rieselfeld" mehrere Paare an Schwarzkehlchen, deren bevorzugte Lebensräume Brachflächen und extensiv bewirtschaftete Flächen seien. Doch auch im Rieselfeld sei diese am Boden brütende Art bedroht — vor allem, weil sich manche Hundehalter nicht an den Leinenzwang halten und mitunter auch die Wege verlassen würden. Ein nur selten zu beobachtender Greifvogel ist der Wespenbussard. "Er hat seine Horste im Mooswald und geht im angrenzenden Offenland auf Jagd" , sagt Karl Westermann von der Fachschaft für Ornithologie Südlicher Oberrhein. Sehen könne man diesen Vogel, der sich vorwiegend von Wespen ernährt, am ehesten Ende Juli und Anfang August, wenn die Jungvögel ausfliegen. Am Beispiel des Wespenbussards werden die Grenzen dessen deutlich, was mit der Ausweisung von EU-Schutzgebieten erreicht werden kann: "Wespenbussarde sind Langstreckenzieher, die im Winter bis ins südliche Afrika fliegen" , erklärt Westermann. Verfolgung und Bejagung auf den außereuropäischen Zugwegen seien der Hauptgrund dafür, dass die Bestände hier zurückgingen.

Bevor die neuen Schutzgebiete an die Europäische Kommission weitergemeldet werden, führt das Land ein aufwendiges Beteiligungsverfahren durch. Privatpersonen wird so die Möglichkeit gegeben, sich zu den geplanten Maßnahmen zu äußern. Die Frist läuft bis zum 1. Februar 2007. Beteiligungsverfahren: Alle nötigen Materialien — Karten, Datenblätter und das Formblatt zur Stellungnahme — gibt es im Internet unter www.natura2000-bw.de Weitere Infos: Umweltschutzamt der Stadt Freiburg, Friedhelm Fischer,
Andreas Braun , 10.1.2007, www.badische-zeitung.de

 

Schutzgemeinschaft Mooswald

Die ca 90 Mitglieder umfassende Schutzgemeinschaft

Vorsitzende Gisela Maass, Stellvertreter: Andreas Hoffmann und Wolfgang Kraft, Kassenwarte: Werner Emter und Albrecht Ludin, Schriftführer Michael Kott, Beisitzer: Gerlinde Schrempp, Gisela Gabriel, Ernst Lavori, Markus Thull und Angelika Seifried, Kassenprüfer: Ingrid Reimann und Angelika Seifried.

Vorsitzende Gisela Maass, Im Ochsenstein 3, Tel 0761 / 82136,
rugimaass.freiburg  at t-online.de.

Schutzgemeinschaft Mooswald will Pflanzen- und Tierwelt erhalten helfen >Mooswald (4.3.2008)
Schutzgemeinschaft Mooswald - zehnjähriges Jubiläum >Mooswald (29.11.2007)


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