Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Aktuelles zu Wald und Forst
zwischen Freiburg und Feldberg
  

Home >Natur >Wald >Wald1                                                                                      Ihr Beitrag

Wär's dunkel, ich läg' im Walde,
Im Walde rauscht's so sacht,
Mit ihrem Sternenmantel
Bedeckt mich da die Nacht;

Da kommen die Bächlein gegangen,
Ob ich schon schlafen tu?
Ich schlaf nicht, ich hör noch lang
Den Nachtigallen zu.

Wenn die Wipfel über mir schwanken,
Da klingt die ganze Nacht.
Das sind im Herzen die Gedanken,
Die singen, wenn niemand wacht.
Joseph von Eichendorff

Wald am Rosskopf

 

Zusammenschluss der Privatwälder St. Märgens in der FBG

Pfisterwald bei St. Märgen - Foto Elmar Klein

Die Forstbetriebsgemeinschaften St. Märgen, Buchenbach, Breitnau und Glottertal aufgelöst / Waldbesitzer in der neuen FBG für den gesamten Forstbezirk

ST. MÄRGEN. Wie können die bäuerlichen Waldbesitzer des Schwarzwalds mit ihrem wertvollen, derzeit schlecht bezahlten Produkt Holz auf dem Weltmarkt bestehen? Ihre Wettbewerber sind meist große Konzerne, die in vielen Ländern noch Raubbau betreiben, den Festmeter Holz für 30 Euro weltweit verfrachten. Auch ihre Partner auf der Sägerseite besichtigen nicht mehr, wie vor 50 Jahren, jedes Stammholzlos am Sonntagmorgen im bäuerlichen Wald. Auch die ehemaligen Papierholzhändler ziehen nicht mehr wegen einigen Steren Holz von Hof zu Hof. Die Antwort der Waldbauern ist die Vereinigung zu Forstbetriebsgemeinschaften (FBG), die mit erheblichem ehrenamtlichen Einsatz geleitet und umfangreich von der Forstverwaltung unterstützt werden müssen.

Oskar Faller ist Vorsitzender des neuen wirtschaftlichen Vereins, dem bisher 275 Mitglieder beigetreten sind. Die übrigen 70 der ehemaligen örtlichen FBG dürften folgen. Der ersten Jahresversammlung wohnten etwa 100 Mitglieder, die Bürgermeister Wendelin Drescher und Josef Waldvogel, der Vertreter des Landrats, Albrecht Simon, und Forstamtsleiter Rudi Kynast und die Leiter der Forstreviere bei. Geschäftsführer Lehmann berichtete über das wichtige Kommunikationsmittel Internet mit dem Webauftritt unter www.FBG-St.Maergen.de. Lehmann benötigt dringend frisches Spanerholz. Trotz dringenden Lieferwünschen der Firmen kann er noch keinen Preis nennen, doch kann es nur um ein oder zwei Euro gehen. Trotz einer Lieferkapazität von 30 000 Kubikmeter Spanerholz sei der Marktauftritt auch der größeren FBG noch schwach. Die Fühler zu größeren Kooperationen würden ausgestreckt. Rudi Kynast gab bekannt, dass nun die Möglichkeit zu einer preislich tragbaren Zertifizierung der Mitgliedsbetriebe gegeben sei und dass man diesen Schritt wegen Forderungen der Kunden gehen müsse.

Hansjörg Bockstaller berichtete über Borkenkäferbefall und Dürre. Nach dem günstigen Jahr 2002 und einem schadlosen Frühjahr habe die Dürre schwere Käferschäden gebracht. Die Lage im nächsten Jahr werde wesentlich von der Witterung abhängen.

Zum Stand der Verwaltungsreform trug Rudi Kynast Überlegungen vor. Die Forstwirtschaft befinde sich trotz wertvollsten und umweltfreundlichsten Rohstoffs in einer mittelfristigen Ertragskrise. Hauptursache sei Raubbau, Großkahlschlag und Verzicht auf Grundstücks-Rendite in zahlreichen Ländern. Die Krise ende dann, wenn nachhaltige Forstwirtschaft, wie seit 200 Jahren in Mitteleuropa üblich, in diesen Ländern einkehre. Wäre dieser Zustand heute erreicht, gäbe es gute Erträge, die Forstämter würden nicht aufgelöst. Weiter sei es für Beratung und Betreuung der Waldbesitzer egal, ob sie wie bisher als Forstamt oder künftig als Leistung des Landratsamts erfolge. Entscheidend sei die Präsenz und Motivation der Forstleute auf der Fläche. Es sei "holzwegig" zu erwarten, in die Stadt verlagerte Forstleute könnten ihre bisherigen Leistungen wie hoher Stand der Waldwirtschaft, verlässliche Holzbereitstellung, Katastrophenmanagement oder die Sicherung der Erholungsfunktionen wie bisher erbringen. Für operative, reibungslose Abläufe seien Orts- und Lokalkenntnisse, vertrauensvolle, vielseitige Kontakte nötig. Beratungsgremien in der Stadt seien zu flexibler, treffender Steuerung wenig geeignet. Der enge Schulterschluss von Waldbesitz, Revierleitung und Forstamtsmannschaft sei nötig. Der eingeschlagene Weg des Forstamts sei richtig, er sollte konstruktiv ausgebaut werden können. Wird dieser Weg verbarrikadiert, müssten neue Wege erfunden und gebaut werden. Laufen darauf die "Geschäfte" nur wenig schlechter, hätten dann die Landratsämter das Problem. "Finden sie in den kommenden Monaten etwas besseres?" Daran zweifelt Kynast und blickt deshalb mit großer Gelassenheit zusammen mit den Vorständen der FBG einer guten, weiteren Zusammenarbeit entgegen.

Albrecht Simon antwortete, aus Sicht des Landratsamts sei heute manches klar, manches ungewiss. Fest stehe, dass die Forstverwaltung nach wie vor eine staatliche Verwaltung bleibe. Sie werde nicht kommunalisiert. Offen sei, ob die Gemeinden als Waldbesitzer sich vielleicht eigene Forststrukturen zulegen oder ob sie weiter am Einheitsforstamt festhalten. Das Prinzip, ein Förster auf der Fläche scheine ihm gut, verglichen mit dem Bierkutscherprinzip. Die Erfordernis der Einsparung von 20 Prozent sei längerfristig zu sehen

Elmar Klein, 5.12.2003, BZ ,  eklein-St.Maergen@t-online.de

  

 

Alternative Energien: Holz bringt mehr als Windkraft 

CDU-Diskussion über alternative Energien im Schwarzwald
"Da haben wir offenbar einen Volltreffer gelandet", freute sich die Fraktionsvorsitzende Martina Feierling-Rombach und hoffte ebenso wie Moderator Manfred Hettich auf ein "gewisses Impulsergebnis" für die weitere energiepolitische Linie der Fraktion. Auf dem Podium saßen Andreas Markowsky, Geschäftsführer der Regiowind, Meinrad Joos, Präsident der Forstdirektion Freiburg und Eugen Dieterle, Präsident des Schwarzwaldvereins. Aber auch im Publikum gab es etliche alte Hasen in Sachen Energiediskussion wie Windkraftgegner Helgo Bran von der "Bürgerinitiative zum Schutz des Hochschwarzwaldes", Benedikt Bläsi vom Förderverein Energie-und Solaragentur Regio Freiburg (fesa) oder Solararchitekt Rolf Disch.

Die Experten auf dem Podium sprachen sich einstimmig für einen Energiemix aus alternativen Quellen aus. "Die Nutzung erneuerbarer Energien ist eine Frage der Vernunft, nicht von links oder rechts", betonte Andreas Markowsky. Bei der Frage, wie diese Nutzung konkret umgesetzt werden kann, schieden sich jedoch die Geister. "Die Emotionen für Holz als Energieträger sind nicht so ausgeprägt", bedauerte Meinrad Joos und verwies darauf, dass die "perfekt gespeicherte Solarenergie" 365 Tage im Jahr Leistung bringe, nicht nur wenn der Wind blase. Derzeit würden jährlich eine Million Festmeter Holz aus Baden-Württembergischen Wäldern zur Energiegewinnung genutzt. Diese Menge, so Joos, könne von heute auf morgen verdoppelt werden, ohne die Nachhaltigkeit der Forstwirtschaft zu gefährden.

"Windkraft hat nicht so viele Vorteile wie Holz", räumte Markowsky mit Blick auf die Verwendungsbreite ein. Bei der Stromerzeugung mit Wind habe es jedoch in den letzten Jahren deutliche Fortschritte gegeben: "Vor zehn Jahren gab es Anlagen mit 110 Kilowattstunden Leistung, die Anlagen, die jetzt in Freiburg gebaut werden, bringen 1100 Kilowattstunden." Eugen Dieterle als "oberster Sachwalter des Schwarzwaldes" (Hettich) fürchtete um die "Weltmarke im Tourismus". "Ich bin nicht generell gegen Windkraft, aber es muss in die Landschaft passen. Sie dürfen nicht zerstören, was sie schützen wollen", betonte er.
In mehreren Fragerunden kamen die Zuhörer zu Wort. Von Pellet-Heizkesseln, die als moderne Holzheizung auch in Privathaushalten genutzt werden können, bis zum Energiesparpotenzial bei Geräten mit Standby-Schaltung wurden zahlreiche Aspekte angesprochen. "Diese Veranstaltung ist der Startpunkt einer politischen Debatte, wie es mit den regenerativen Energien weitergeht", zog Moderator Hettich am Ende Bilanz.
Kompletten Artikel der BZ vom 19.10.2003 bitte auf www.bzol.de lesen

  

 

Wald- und Hochweiden von Menschenhand offen halten

Menschen und Wild profitieren davon
Die Bundesregierung übernimmt bis zu 65 Prozent der Kosten, das Land 25 Prozent und zehn Prozent tragen die im Projekt zusammengeschlossenen 14 Gemeinden mit den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Lörrach und Waldshut. Geschäftsführer der Vereinigung ist Bürgermeister Bernhard Seger aus Schönau. Das charakteristische Landschaftsbild des südlichen Schwarzwalds stellt heute ein Kulturgut besonderer Güte dar. Der Wechsel von Wald und offenen Flächen, der in tausendjähriger Arbeit von Menschenhand geschaffen wurde, soll der Nachwelt möglichst erhalten werden. Ohne diesen Wechsel von Wald und Weide mit den Viehherden und den landschaftsprägenden Schwarzwaldhöfen wäre dieser Reiz längst erloschen.

So hat das Naturschutzprojekt auch mit dem Thema "sanfter Tourismus" zu tun, dem sich viele Gemeinden des 19 000 Hektar großen Einzugsgebiets im Bann der "Schwarzwaldkönige" Feldberg und Belchen verschrieben haben. Die Fehler, die im Nordschwarzwald mit dem großflächigen Aufforsten von Flächen gemacht wurden, sollen hier nicht wiederholt werden. Die Besitzstrukturen im südlichen Schwarzwald kommen den Zielen des Projekts entgegen. Die landwirtschaftlich genutzten Flächen des beschriebenen Gebiets befinden sich hauptsächlich in Gemeinschaftsbesitz (Allmendgebiet). Der Wald ist zum größten Teil im Besitz der Gemeinden.

Die Biologin Sigrid Meineke erarbeitet derzeit einen so genannten Pflege- und Entwicklungsplan, der notwendige Arbeiten parzellenscharf und nach ihrer Dringlichkeit darstellt. Die ersten Ergebnisse von Pflegearbeiten am Baldenweger Buck, im St. Wilhelmer Tal und im Hochtal von Menzenschwand liegen jetzt vor, drei neuralgische Punkte, die durch den Rückgang der Landwirtschaft drohen, vom Wald zurückerobert zu werden.

Der Baldenweger Buck ist eine jahrhunderte alte Hochweide nördlich des Feldbergs. Früher stritten sich hier die Bauern um jeden Quadratmeter Weidefläche, heute sind die Flächen für die dezimierten Viehherden zu groß. So muss jetzt mit Maschinen und menschlicher Muskelkraft nachgeholfen werden. Insbesondere die Fichte hat sich stark ausgebreitet. Seit Jahren wird hier vom Pflegetrupp des Weide- und Landschaftsverbandes Südlicher Schwarzwald immer gerodet, um die Hochweide, die im Winter auch als Skipiste dient, nicht dem Wald anheim fallen zu lassen.

Neu ist das "Bergwaldprojekt", eigentlich sollte es "Bergweideprojekt" heißen, denn es soll dem Vordringen des Bergwaldes Einhalt gebieten. Dieses Modell, das in der Schweiz erfolgreich läuft, hat auch einen pädagogischen Sinn. Es soll Menschen über freiwillige Arbeit in der Natur, in diesem Fall Roden von Gehölzen, an die Natur heranführen. Männer und Frauen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Ausbildung leben und arbeiten 14 Tage lang zusammen, um neue Einsichten zu gewinnen und Kraft für den Alltag zu schöpfen.....
Mehr Sonne bekommen jetzt auch die Höfe von Martin Rudiger und Jürgen Bender im St. Wilhelmer Tal wieder ab. Hier wurden zwei Flächen von je zwei Hektar von Wald in Weide verwandelt. Der Wald beschattete die hofnahe Mähwiese des Bergbauern Rudiger so stark, dass dort fast kein Ertrag mehr zu ernten war. Rudiger und Bender, zusammen bewirtschaften sie in über 1000 Meter Höhe rund 60 Hektar, haben sich verpflichtet, die dem Wald erneut abgerungene Fläche mindestens zehn Jahre lang zu bewirtschaften. ....
Den ganzen Artikel der BZ 14.10.2003 lesen Sie auf www.bzol.de

 

Freiburgs Stadtwald - Kosten und Besucher

Der teuerste Brocken ist freilich die Sicherung der Erholungsfunktion des Waldes. Allein für diesen Aufgabenbereich rechnet Burgbacher mit einem Defizit von 657 000 Euro. Dazu zählt die Verkehrssicherung entlang der Waldwege und an Erholungsschwerpunkten, die Pflege von Hütten, Grillplätzen und anderer Freizeiteinrichtungen. Wie intensiv diese Einrichtungen genutzt werden, verdeutlicht diese Zahl: Pro Jahr nimmt das Forstamt gut 3000 Anrufe für die Buchung von Hütten oder Grillstellen entgegen. Mitarbeiter des Amtes begleiteten anno 2002 mehr als 8000 Menschen auf 256 Exkursionen

Wie viele Besucher Freiburgs Stadtwald pro Jahr hat? Nach Schätzungen des Amtes sind's etwa vier Millionen. So gesehen ist das für den "Produktionszweig Erholung" errechnete Minus von 657 000 Euro nach Burgbachers Meinung "sehr gering". "Verglichen mit dem Zuschuss für einen Hallenbadbesucher ist der Zuschuss für einen Waldbesucher geradezu lächerlich." Gerade jetzt freilich sind die Naturfreunde dazu aufgerufen, auf den Schutz "ihres" Erholungswaldes zu achten. Nach heißen und trockenen Wochen nämlich liegt Waldbrandgefahr in der Luft.

BZ vom 1.7.2003, ganzen Text aus www.bzol.de lesen

Anmerkung: 657000 Euro für 4 Mio Besucher, das macht (nur) 16 Cent pro Waldbesucher!


 

Bannwald "Napf" im St.Wilhelmer Tal

Das am höchsten gelegene Bannwaldgebiet des Landes / Forstamt Kirchzarten hat die meisten Waldschutzgebiete

OBERRIED-ST. WILHELM. Den Abschluss des St. Wilhelmer Tales, das vom Feldberg aus nach Nordwesten ausläuft, bildet ein Kar, dem die Menschen den treffenden Namen "Napf" gaben. Wer den "Napf" durchwandert, lernt einen großartigen Naturraum kennen, dessen besonderen Reiz in seiner eiszeitlichen Geländeform liegt. 1970 wurden hier im Naturschutzgebiet "Feldberg" 108 Hektar Staatswald als Bannwald ausgewiesen. Er wurde später auf 177 Hektar erweitert. Er ist der höchst gelegene Bannwald des Landes, von 950 bis 1 360 Metern Höhe über dem Meeresspiegel und bietet dem Forscher und dem Laien die Möglichkeit, die natürliche Entwicklung eines typischen Waldes in montanen und hochmontanen Lagen zu beobachten.

Der Bannwald "Napf" hat auch eine Tradition in der mehr als 750-jährigen Geschichte des St. Wilhelmer Tales. So gehörte er von 1236 bis 1806 zum Kloster in St. Wilhelm. Die Bauern von St. Wilhelm erhielten vom Kloster Nutzungsrechte in diesen Waldungen. Sie durften Bau- und Bringholz holen und ihre Kühe, Schafe und Ziegen zum weiden in den Wald treiben. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde im St. Wilhelmer Tal der Silberbergbau aufgenommen. Brennholz und Holzkohle für die Schmelzöfen lieferte der Wald. Später versorgte sich in zunehmenden Maße die Stadt Freiburg mit Brennholz aus dem Bereich "Napf". Die Fläche des heutigen Bannwaldes war so bis zum Ende des 18. Jahrhunderts weitgehend entwaldet worden. An den Bergbau erinnern heute noch Aushübe vom Tagebau und Kohlplätze.

Der Bannwald "Napf" im St. Wilhelmer Tal gehört zu den 14 Waldschutzgebieten im Bezirk des staatlichen Forstamtes Kirchzarten. Mit einer Fläche von 1 350 Hektar überdecken diese Waldschutzgebiete knapp 14 Prozent der Waldfläche des Forstbezirks. Sechs dieser Waldschutzgebiete sind als Bannwälder, acht weitere als Schonwälder ausgewiesen. Während in Schonwäldern bestimmte gezielte Arbeiten zur Erhaltung eines bestimmten Waldbiotopes praktiziert werden, handelt es sich bei Bannwäldern um Totalreservate. Sie sind, wie der Bannwald "Napf", ein sich völlig selbst überlassenes Waldareal, in der keinerlei Pflegeeingriffe und keinerlei Holzentnahmen vorgenommen werden. Es wird innerhalb der Bannwälder auch grundsätzlich nicht gegen forstliche Schädlinge vorgegangen, während ein Ausbreiten zum Beispiel von Borkenkäfern über die Reservate hinaus durch intensive Überwachung verhindert werden soll. Die Zielvorgabe des Landes Baden-Württemberg, dass zwei Prozent der Landesfläche als Waldschutzgebiete ausgewiesen werden sollen, hat das Forstamt Kirchzarten, so der Leiter des Forstamtes, Forstdirektor Helmut Butz bei weitem überschritten. "Dies ist eine Folge der großen naturräumlichen und standörtlichen Vielfalt im Forstbezirk". Und darauf ist auch der Kirchzartener Forstmann besonders stolz. Er weist darauf hin, dass das Kirchzartener Forstamt nicht nur eines der größten im Land ist, sondern auch das Amt mit den meisten Waldschutzgebieten in Baden-Württemberg sei. Er bezeichnet dies "als das Sahnehäubchen in der naturnahen Waldwirtschaft".

Helmut Butz erläutert, dass die Schwerpunkte des Waldschutzgebietsprogramms, die auch für den "Napf" in St. Wilhelm gelten, der Schutz seltener Waldgesellschaften sowie der Biotop-und Artenschutz sei. Ebenso sollen größere Landschaftsausschnitte in naturnaher Waldökosysteme geschützt werden. Es diene aber auch zur Beobachtung der Ökosystementwicklung mehr oder weniger stark vom Menschen geprägter Waldbestände. Im St. Wilhelmer Bannwald reichern sich große Mengen Totholz an, so Helmut Butz. "Hier können eine ganze Reihe von spezialisierten Tieren- und Pflanzenarten leben", erläutert der Forstdirektor in einem Gespräch mit der Badischen Zeitung. Er verweist hier auf den Dreizehenspecht, der früher vom Aussterben bedroht war und der heute wieder beobachtet werden kann.

Dank der naturnahen Waldbewirtschaftung auf der Gesamtfläche seien diese Zentren mit den umgebenen Wirtschaftswäldern vernetzt, so dass Austauschprozesse stattfinden können. Letztendlich bieten die Bannwälder auch Freilandlaboratorien für die Biologie und die praktische Forstwirtschaft. Helmut Butz geht auch auf die Umwelteinflüsse der Bannwälder ein und gibt deutlich zu verstehen, das die Kohlendioxidbilanz bewirtschafteter Wälder wesentlich besser als die von Totalreservaten sei. Wichtig sei letztendlich die in Baden-Württemberg praktizierte naturnahe Waldbewirtschaftung. Sie sei Schlüssel zur ganzheitlichen Aufgabenerfüllung, der nachhaltigen, gleichrangigen Sicherung von Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion auf der Gesamtfläche, wozu selbstverständlich auch die naturnahe Produktion des umweltfreundlichen Rohstoffes Holz vor unserer Haustür" gehöre.

Von unserem Mitarbeiter Dieter Schneckenburger, BZ vom 30.6.2003, mehr auf www.bzol.de


100000 Euro für Oberried zur Offenhaltung der Landschaft

OBERRIED (wg). Was tut eine Gemeinde, wenn sie für die Offenhaltung der Landschaft im Naturschutzgebiet Feldberg überraschend fast 100 000 Euro bekommt. Sie sagt nicht nein und nimmt das Geld an. So jedenfalls handelt Oberried, schon weil die "Finanzspritze" sonst jemand anders bekommen würde.
Im Katzensteig und im Wittenbach sollen im Rahmen des Naturschutzprojektes Feldberg-Belchen-Oberes Wiesental zwei zugewachsene Flächen gerodet und wieder als Weide geführt werden. Zwei Aufgaben sind vorgesehen: Projekt Rudiger: Waldausstockung auf etwa zwei Hektar oberhalb des Katzensteiger Kaars mit Seilkraneinsatz in schwierigem Gelände. Grundstückseigentümer ist die Katzensteiger Genossenschaft. Kosten 35 000 Euro, abzüglich Holzerlöse.
Projekt Bender sieht vor: Enthurstung und Ausstockung von Weide mit etwa drei Hektar Fläche im mittleren Wittenbach. Grundstückseigentümer: Mayer, Weilersbach, Kosten 45 000 Euro. Die Arbeiten erledigen die Pächter mit Unternehmern unter Aufsicht der Forstverwaltung. Mit den Bewirtschaftern ist ein Vertrag zur Beweidung auf zehn Jahre abzuschließen.
Weiter stehen in Zastler zwei Projekte an. Die Gemeinde hat am Baldenweger Buck ein Grundstück, das weitgehend zugewachsen ist und wieder enthurstet werden soll. Die zweite Aufgabe betrifft den Staatswald. Im Bereich Wittenbach ist eine Uferpflege vorgesehen. Die Gemeinde muss sich an den Kosten mit fünf Prozent beteiligen. Der Rest wird durch Zuschüsse aus dem Naturschutzprojekt FBOW finanziert. ....
BZ vom 28.4.2003, ganzen Artikel lesen auf www.bzol.de

 

Bergwald-Projekt - Schauinsland

Projekt am Schauinsland :
Gerd Kalkbrenner: Freiwillige am Schauinsland schaffen neuen Lebensraum - Das projekt hilft, Landschaft und Tierwelt zu erhalten.
Karlheinz Scherfling (Hrsg.): Freiburger Almanach 2003, S. 149-152, 7.50 Euro

Bergwaldprojekt e.V., Geschäftsstelle,
Doris Wehner, Freigartenweg 13, D-97659 Burgwallbach, fon: 09775 / 858808, fax: 09775 858809
info@bergwaldprojekt.de
, www.bergwaldprojekt.de 

  

 

 

Holzkette - Zwei Jahrhunderte Sägewerksgeschichte

Mit Gästen aus dem Appenzell: Zeitreise durch die Sägewerkshistorie und Meinungsaustausch

HOCHSCHWARZWALD (ds). Die "Zeitreise durch zwei Jahrhunderte Sägewerksgeschichte" bot auch erfahrenen Holzexperten so manche Überraschung. "Eine mittelalterliche Säge beispielsweise haben wir bei uns noch nicht angetroffen. Das war sehr eindrücklich", sagte Hans-Peter Künzle, Präsident der Holzkette Appenzell (Schweiz) über die Klingenhofsäge im Löffeltal. Künzle war mit einem halben Dutzend Appenzeller Kollegen zu der Sägewerksreise gekommen, die von der befreundeten Holzkette Schwarzwald auf die Beine gestellt worden war. Mehr als 30 Interessierte nutzten die Gelegenheit.

Die Exkursion führte vom Holzwerk Rötenbach über die Firma Ketterer in Neustadt zum Sägewerk Straub in Langenordnach. Alle Betreiber hatten eigens für die Besucher Überstunden eingelegt, um die Maschinen und die Produktion in Aktion zu zeigen. Zumindest in geschichtlicher Hinsicht war für viele Teilnehmer dann die Kingenhofsäge in Hinterzarten aus dem Jahr 1850 der Höhepunkt: Theo Gremmelspacher, Architekt und Vorsitzender des Heimatpfads, fesselte die Gäste mit Wissenswertem. Die Konstruktion ist ein sehr früher Vorläufer heutiger Sägewerke wie dem in Rötenbach. Dort verarbeiten täglich 60 Mitarbeiter rund 600 Kubikmeter Holz, ganz überwiegend für den Export. Diese Größenordnung war auch für die Schweizer eine Besonderheit. Erstaunen löste aus, dass trotz Computereinsatz noch so viel Handarbeit nötig ist.

Die Zeitreise war für die Mitglieder der beiden Holzketten auch eine gute Gelegenheit, um über die Perspektiven für die Vereinsarbeit zu sprechen. Dabei wurde deutlich, dass die hiesige Holzkette noch lange nicht die Stellung in Politik und Öffentlichkeit hat, die sie sich wünscht. Während die Appenzeller Holzkette auch von Kammern und dem Staat unterstützt wird, ist die Schwarzwälder Holzkette allein auf die Hilfe ihrer 200 Mitglieder angewiesen. "Auch wir wollen eine größere Akzeptanz und mehr Werbung für den nachwachsenden Rohstoff Holz", forderte Carl-Walter Roth, Beisitzer der Holzkette Schwarzwald und Exkursionsleiter, mit Blick auf die Holzkette Appenzell.

Weil sich auch Fremdenverkehrsbüros für die lehrreiche und unterhaltsame Exkursion interessieren, könnte sich daraus eine feste Einrichtung entwickeln.

ds, BZ vom 30.11.2002

  

 

 

 

Waldbereich zwischen Kirchzarten und Hinterzarten wird gekalkt

Die Forstverwaltung möchte mit der Kalkung das Waldsterben aufhalten und den Bestand der Wälder nachhaltig sichern. Außerdem soll der zunehmenden Gefährdung des Grundwassers entgegengewirkt wird, indem die Filter- und Pufferfunktion der Waldböden gestärkt wird. Wie vom Staatlichen Forstamt Kirchzarten zu erfahren war, haben langjährige Messungen gezeigt, dass auf großer Fläche erhebliche Mengen an Säure- und Stickstoff in den Boden eingetragen werden. Diese übersteigen auf nicht kalkhaltigen Böden vielerorts die Belastungsgrenze, so dass sie in den Böden nicht mehr gepuffert oder zurückgehalten werden können. Dies führt zu einer Versauerung der Böden und damit zur Auswaschung wichtiger basischer Nährstoffelemente wie Magnesium, Calcium und auch Kalium.

Durch die flächige Ausbringung mit feinstvermahlenem Kalkmagnesiumgestein in Granulatform wird diesen negativen Erscheinungen entgegengewirkt. In den vergangenen Jahren wurde in gekalkten Wäldern gemessen, dass wichtige Nährstoffe wieder verfügbar und die Böden dauerhaft stabilisiert wurden, was sich positiv auf die gesamten Waldfunktionen auswirkte. Ein Hubschrauber verteilt pro Hektar Wald etwa drei Tonnen Granulat. Durch diese staubarme Form der Kalkung sollen die Erholungsgebiete möglichtst wenig gestört werden.
Schwerpunkte im Forstbezirk sind in diesem Jahr im Forstrevier Alpersbach die Bereiche Wieswaldkopf und Rufenholzplatz. Kurzzeitige Sperrungen oder Umleitungen von Wanderwegen in diesem Gebiet sind nach Auskunft der Forstverwaltung unumgänglich, sollen aber auf ein Mindestmaß reduziert werden.
.....

ds, BZ vom 25.11.2002, mehr unter www.bzol.de

  

 

 

Waldbesitzer stellen Bedingungen an Tourismus - X-Terra-Triatlon abgelehnt

Ja zu Erholung und Sport, aber nur, wenn der Wald im wesentlich ruhig und die Landschaft intakt bleibt. Märtin lehnt "Naturtaxe" als "nicht praktikabel" ab.
60 Waldbesitzer, vor allem von Bauernwald, folgten der Einladung des Staatlichen Forstamts zum Informationsabend im "Löwen" in Langenordnach. Forstamtsleiter Gerrit Müller berichtete über die lokale und regionale Situation auf dem Holzmarkt.
...
"Events" und Massenveranstaltungen seien wichtig, müssten aber die erste Anforderung respektieren. Mit Nordic Walking zeige sich, dass auch so genannte "Trendsportarten" naturfreundlich sein können, und auch beim Wandern seien durchaus neue Anhänger (allerdings als Individualisten) zu finden. Mountainbiking sei eine der großen Chancen für den Hochschwarzwald, die Animositäten mit den Wanderern seien mittlerweile weitestgehend Geschichte. Die im Thema des "Gegenvortrags" von Hubert Knöpfle gestellte Frage, "wie viel Tourismus braucht der private Wald im Hochschwarzwald" wurde vom Vorsitzenden der Forstbetriebsgemeinschaft Titisee-Neustadt kritisch beantwortet. Solange Amateure den Wald zu Sport und Erholung individuell nützten, seien kaum Reibungen da. Erst die kommerzielle und professionelle Nutzung stelle die Waldbesitzer vor Probleme in puncto Störungen und Haftungsfragen. Der Wald sei im Privatwald in erster Linie Arbeitsplatz, wenn er als Sporthalle benutzt werden solle, wäre ein Anspruch auf entsprechende Gebühren die konsequente Folge. Es folgte eine angeregte Diskussion' bei der das offensichtlich schlechte Beispiel des X-Terra-Triathlons im Gebiet Titisee-Hinterzarten-Feldberg die Gemüter erhitzte.

  

Saurer Regen im Schwarzwald: Schaden für Baum, Boden und Quellwasser

FREIBURG. Dem Wald geht es nicht gut, auch wenn der Waldschadensbericht längst in "Waldzustandsbericht" umbenannt ist. Ein Viertel der Bäume, so das Ergebnis der 20. Erhebung in Baden-Württemberg, ist stark geschädigt, allen Bemühungen um sauberere Luft zum Trotz. Doch inzwischen geht es nicht mehr allein um Luft. Mit Sorge beobachten die Forstwissenschaftler die fortschreitende Überdüngung und Übersäuerung der Waldböden - eine Gefahr für die Qualität des Trinkwassers gerade im Schwarzwald.

Neben Gebieten mit stark gelichteten oder vergilbten Baumkronen entdecken die Förster immer wieder Zonen, in denen der Wald scheinbar prächtig wächst. Die Ursache steckt im Boden: Stickstoff, der über den Regen in die Wälder gelangt ist. Und zwar in einer Menge, die in manchen Kammlagen dem entspricht, was Bauern bei extensiver Wirtschaftsweise ausbringen. Bis zu 37 Kilo Reinstickstoff pro Hektar wurden in diesem Jahr mancherorts gemessen. Doch der Wald ist auf eine solche Düngung überhaupt nicht eingerichtet. Die Evolution hat ihn für ein Überleben auf felsigen, stickstoffarmen Böden ausgerüstet; anders als Getreide oder Gemüsepflanzen verfügen Bäume deshalb nur über eine geringe Aufnahmekapazität für solchen Dünger. Was mit dem Regen in den Waldboden gespült wird, ist derzeit ein Mehrfaches dessen, was die Bäume durch das Wachstum ihrer Biomasse binden können. Die weit größere Menge des Stickstoffs, der im Westen Baden-Württembergs vor allem aus den Autoabgasen stammt, belastet deshalb in zunehmendem Maße das Grund- und Quellwasser. Dessen Nitratwerte steigen, obwohl doch die dafür sonst zumeist verantwortliche Landwirtschaft weit entfernt ist.

Auch bei anderen Säuren aus den Niederschlägen ist der Waldboden überfordert: Sulfat (dessen Anteil durch die Entschwefelungsanlagen der Großkraftwerke allerdings deutlich gesunken ist) und Ammonium (aus der Tierhaltung, aus Kläranlagen und aus der chemischen Industrie) können in den heute anfallenden Mengen in Waldgebieten, wo dem Boden ausreichend Kalk fehlt, nicht mehr gespeichert werden. Fazit der Verfasser des Waldzustandsberichts 2002: Die Fähigkeiten der Wälder, bei solchen Schadstoffen als Puffer zu wirken, "werden durch die aktuellen Säureeinträge großflächig überschritten" - und zwar "in der Regel deutlich". Am heftigsten sind diese Einträge entlang des Schwarzwald-Westkamms, wo mitunter die doppelte Menge des landesweit Üblichen gemessen wird.

Die Folgen zeigen Untersuchungen von Bächen. Die in Freiburg ansässige Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg beobachtet die Entwicklung in dem zwischen Freiburg und St. Peter gelegenen Conventwald, seit 1991 Objekt einer Ökosystemstudie. Anfangs war dieses Gebiet mit basischen Stoffen gut versorgt, doch das hat sich in den vergangenen elf Jahren gründlich geändert. Der neutrale pH-Wert ist um 0,6 Punkte gesunken auf 6,6. Parallel dazu hat die Konzentration des (basischen) Calciums im Bachwasser abgenommen. Ein ähnlicher Trend wurde in 1,80 Meter Tiefe festgestellt. ....
Wulf Rüskamp, BZ vom 4.11.2002, ganzen Artikel lesen

Zur FVA Freiburg

Conventwald bei St.Peter
Der Conventwald, im Mittleren Schwarzwald bei Freiburg (700 - 860 m über NN), wird schon seit Jahren von der Forstlichen Versuchsanstalt Freiburg untersucht (z.B. V. WILPERT et al.,  1996). Die Versuchsfläche ist ca. 26 x 28 m groß und liegt an einem Hang mit bis zu 50% Steigung. 40 bis 60 Jahre alte große Buchen geben temporär wechselnden Schatten. Der Boden besteht aus tiefgründiger,
mesotropher Braunerde, die sehr steinig mit dunklen Paragneisen durchsetzt ist. Die mittlere, langjährige Niederschlagsmenge beträgt am Standort 1.400 mm/Jahr.
http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/vvv/1998/bio-geo/4/4.text

  

 

Forstverein-Tagung in Titisee

TITISEE-NEUSTADT (pes). Das Land sollte mehr tun, um Gegenden wie den Hochschwarzwald zu stärken. Diese Forderung erhob gestern in Titisee Anton Hammer, der Präsident des Baden-Württembergischen Forstvereins, der im Kurhaus seine Jahrestagung hält. Gefragt ist vor allem finanzielle Unterstützung. Denn bisher zahle der zunehmend ausblutende ländliche Raum die Rechnung für den Erhalt und die Pflege der Natur, in der die Menschen aus den geldschweren, aber auch beschädigten Industrie- und Ballungszentren Ausgleich suchen. ...
Der größte Verband von Berufsforstleuten im Land, der forstpolitisch und in der Ausbildung seiner Mitglieder aktiv ist, hat eine klare Haltung zum Thema Windkraft.
Grundsätzlich sei nichts dagegen einzuwenden, sagte Hammer, "aber nicht auf jedem Berg".
Die Anlagen sollten möglichst auf wenige Standorte konzentriert werden. Man sollte das knappe Gut Landschaft nicht wegwerfen, sondern vorher "lieber auf die 0,5 Prozent Energie verzichten". Zudem gebe es bessere Alternativen, etwa die Solarenergie, "wobei der beste Sonnenkollektor immer noch der Baum ist, der die Energie zudem speichert".

BZ vom 26.9.2002, ganzer Artikel

http://www.forstverein.de/landesfv/index.htm Forstverein Baden-Württemberg

  

PEFC-Zertifizierung für eine Million Hektar Wald in Hinterzarten-Titisee

TITISEE-NEUSTADT (twi). Wo genau der millionste Hektar Wald mit Qualitätssiegel liegt blieb offen. Daher freuten sich Vertreter der Stadt Titisee-Neustadt und der Gemeinde Hinterzarten mit der Forstbetriebsgemeinschaft Hinterzarten-Titisee gut nachbarschaftlich und gemeinsam gestern im Rathaus über die Verleihung des PEFC-Gütesiegels.
Mit der Übergabe der beiden Urkunden an die Bürgermeister Martin Lindler und Hansjörg Eckert wurde für mehr als eine Million Hektar Wald im Land bestätigt, dass dort nachhaltige und umweltverträgliche Holzwirtschaft betrieben wird. Nach ausgiebigen Diskussionen auch im Hochschwarzwald um die Entscheidung zwischen den beiden konkurrierenden Zertifizierungs-Systemen FSC und PEFC hat sich die Mehrzahl der Waldbesitzer und Kommunen für das europäische Qualitätssiegel entschieden. Die hohe Nachfrage im Land wertete der Präsident der Forstkammer Baden-Württemberg, Erich Bamberger, als Beleg dafür, dass PEFC der kleinflächig strukturierten Waldfläche sowie der bereits seit 250 Jahren nachhaltig arbeitenden Forstwirtschaft Rechnung trage.
Die Bürgermeister Lindler und Eckert betonten, dass sich nachhaltige Forstwirtschaft, wenn sie ihre umfassenden ökologischen und sozialen Leistungen erbringen will, für Waldbesitzer auch wirtschaftlich lohnen müsse. bei betrieblichen Zielsetzungen. Die Wälderstadt wie die Forstbetriebsgemeinschaft Hinterzarten-Titisee wollen das Ökolabel, das inzwischen vor allem von den großen Holzabnehmern gefordert wird, als Marketinginstrument einsetzen. ...
twi, BZ vom 11.9.2002, ganzen Artikel lesen
 

  

 

 

Kleine Wald-Statistik Deutschland

Quellen: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden sowie Agrarbericht der EU von 1997

Waldanteile in den Bundesländern:

Bundesländer

Wald in ha

Waldanteil

Schleswig-Holstein

155.000 ha

9,9%

Niedersachsen

1.070.000 ha

22,6%

Thüringen

535.000 ha

33,3%

Nordrhein-Westfalen

873.000 ha

25,7%

Sachsem-Anhalt

474.000 ha

22,8%

Hessen

870.000 ha

41,2%

Sachsen

496.000 ha

27,0%

Rheinland-Pfalz

813.000 ha

40,4%

Brandenburg

1.088.000 ha

37,0%

Baden-Württemberg

1.353.000 ha

37,3%

Bayern

2.526.000 ha

35,8%

Meckl.-Vorpommern

499.000 ha

21,2%

Saarland

90.000 ha

35,2%

Berlin

15.000 ha

16,0%

Hamburg

3.000 ha

4,4%

Bremen

1.000 ha

1,7%

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wald-Baumarten:

Waldfläche in Deutschland insgesamt

10.835.000 ha

Baumartenanteil Fichten und andere Nadelbäume
(z.B. im Schwarzwald)
Baumartenanteil Kiefern und Lärchen
Baumartenanteil Buchen und andere Laubbäume
Baumartenanteil Eichen

35,7%

30,4%
25,4%
8,5%


 

 

 

Über 10 Mio ha Waldfläche - das sind über 21 Mio Bundesliga-Fussballfelder!
 

Wald-Eigentümer:
33,9% der Wälder gehören dem Staat (also dem Bund und den Ländern)
19,5% der Wälder gehören Körperschaften (z. B. Gemeinden, Städten oder Kirchen)
46,6% der Wälder gehören privaten Eigentümern
 

Wald-Nutzung:
97,6% der Waldflächen werden bewirtschaftet. Einschlag an Holzmengen pro Jahr:

Baumarten

Holzmenge in m3

Eiche und Roteiche
Kiefer und Lärche
Buche und anderes Laubholz
Fichte und Tanne

1.000.000
4.800.000
5.500.000
16.500.000

Holzeinschlag insgesamt

27.800.000


 

 

 


Ein Kubikmeter Rohholz ist ungefähr 40 Euro wert (Quelle: Agrarbericht der EU).


Wald - Fällen und Nachwachsen:

  • Auf jedem ha Wald (also auf jede 10.000 m2) werden im Jahr 4,2 m3 Holz gefällt.

  • Jedes Jahr wachsen in unseren Wäldern 7,3 m3 Holz pro ha dazu.

  

 

Leistungsträger Baum

  • Eine ausgewachsene Buche entzieht der Luft durchschnittlich 400g Kohlendioxid am Tag. 
  • Dieser Baum nimmt zwischen 900 und 1300 Liter Wasser am Tag auf und verdunstet es dann? 
  • Dieser Baum hat eine Blattoberfläche von 1.200 qm und produziert so viel Sauerstoff wie ein Mensch am Tag benötigt.
     
  • 450 alte Bäume machen einen Hektar Gebirgshang lawinensicher. Die gleiche Fläche künstlich zu schützen, kostet über 1 Millionen DM. 
  

 

Mit Tannen und Buchen kehrt der Bergwald zurück zur Natur

TITISEE-NEUSTADT (twi). Förster haben andere Zeitbegriffe: Während für den "Normalverbraucher" zehn Jahre schon eine relativ lange Zeitspanne sind, kann ein Waldbesitzer in dieser Zeit gerade erst erahnen, ob seine Arbeit von vor zehn Jahren erfolgreich sein wird. Unter diesem Vorzeichen wird auch im Stadtwald nicht im Jahresturnus, sondern im Zehn-Jahres-Rhythmus geplant. Der Gemeinderat genehmigte jetzt - wie berichtet - einen neuen Zehnjahresplan. Im Vordergrund steht dabei wieder der "Umbau" des Waldes. Auch das ist keine Maßnahme, die mit dem Einsatz von ein paar Baggern und Lastwagen in überschaubarer Zeit erledigt ist. Die Umwandlung der anfälligen Fichten-Monokulturen in einen stabilen Mischwald ist eine Sache von Generationen. Erste Erfolge sind bereits sichtbar, besonders deutlich wird das im Frühjahr und Herbst, wenn das Laub aus dem monotonen Tannengrün hervorsticht.
...
Hätte man schon im letzten Jahrhundert der Natur ihren Lauf gelassen und nach den "Franzosenhieben" nicht nur auf die schnellwachsende Fichte gesetzt, böte der Hochschwarzwald heute ein ganz anderes Bild. Von Natur aus würden rund um Titisee-Neustadt
Bergmischwälder aus Buchen, Tannen, Fichten und Bergahorn wachsen. Auf 14 Prozent der Fläche des Stadtwaldes findet man wieder derartige Bestände, die allerdings meist noch keine zehn Jahre alt sind. Dieser "Naturwald" wurde gezielt auf Schneebruch- oder Sturmflächen gepflanzt. Alte Wälder dieses Typs sind im Stadtwald nur an einzelnen, kleinen Standorten zu sehen. Auf ein Prozent des städtischen Waldbesitzers wurden schließlich so genannte Extensivwälder ausgewiesen. Diese Flächen, die mehr oder weniger sich selbst überlassen werden, sind vor allem unzugängliche Steilhänge wie zum Beispiel am Schottengrund oder am Hochfirst, Sukzessionsflächen wie am ehemaligen Skihang am Hirschbühl, oder die Böschungswälder zwischen B 31 und Bahnlinie. Oberforstrat Kilian: "Diese Wälder haben für den Artenschutz, den Erosionsschutz oder als Sicht- und Immissionschutzwälder eine hohe Bedeutung".
...
 Am Hochfirst, so stellte Kilian fest, sei ihm aufgefallen, dass es noch ein gutes Netz an alten "Hutepfaden" gibt, das allerdings einige Lücken aufweist. Diese alten Wege, die Förster und Wildhüter einst ausgetreten haben, sind wegen der gleichmäßigen und schwachen Steigung bequem zu gehen, sie führen durch urige Wälder, teilweise entlang von Felsen und engen Taleinschnitten. Die Wege, schlug die Forstverwaltung vor, sollten "wiederbelebt" in einem Wegführer unter dem Motto "Wandern auf alten Försterpfaden" veröffentlicht werden.
twi, BZ vom 25.6.2002, ganzer Artikel unter www.bzol.de

  

Mooswald im Westen von Freiburg - das Öko-Konzept  trägt Früchte.

Davon jedenfalls ist das städtische Forstamt überzeugt. Ein Netz von Biotopen ermöglicht auch gefährdeten Arten das Überleben. Das vor drei Jahren begonnene Projekt, abgestorbene Bäume liegen zu lassen als "Trittinseln" für die Tierwelt, hat sich bewährt. Der Grünzone droht allerdings weiterhin Gefahr: Weil ringsum immer mehr Flächen mit Häusern und Straßen zugebaut werden, sinkt der Grundwasserspiegel im Mooswald. Doch gerade Esche, Eiche und Erle mögen's warm und feucht. Der Wald galt und gilt gemeinhin als eine Art Gemeindekasse. Das Holz soll Geld bringen, weshalb jahrzehntelang die Frage im Vordergrund stand, wie am meisten rauszuholen ist. In Zeiten der Nachhaltigkeit geht es verstärkt darum, viel drin zu lassen. "Auch wir haben eine Verantwortung für die Artenvielfalt", sagt Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik. Um dieser gerecht zu werden, hat das Forstamt in den vergangenen Jahren die Bewirtschaftung des Mooswalds korrigiert. Auf einigen Flächen ist die Natur gar ganz sich selbst überlassen. Einige Anstrengung war nötig, um im Dauerkonflikt zwischen Ökonomie und Ökologie die Gewichte zu verschieben. "Wir mussten viele Gespräche mit dem Finanzbürgermeister und dem Gemeinderat führen", berichtet Stuchlik.
Die Wanderschuhe der stellvertretenden Forstamtsleiterin Monika Runkel stehen knöcheltief im weichen Waldboden des Gewanns Geisenmoos und sie empfiehlt, die Hosen in die Socken zu stecken. "Hier gibt es viele Zecken." Dieser 25 Hektar große Flecken im Opfinger Wald ist "eine Perle" - einer von fünf Standorten in ganz Deutschland, wo der
Königsfarn gedeiht. Durch die Kronen der Erlen brechen sich die Sonnenstrahlen; der Farn schimmert und Pfützen glitzern. Das Grundwasser ist in diesem Bereich nah an der Oberfläche und garantiert beste Bedingungen für Eschen und Erlen. Sogar ein paar Dohlenkrebse fühlen sich in den Bächen wohl. ..........
Inzwischen gelten 28 Prozent des Mooswalds als Biotop und sind streng geschützt (zum Vergleich: in Baden-Württembergs Wäldern sind es laut Umweltdezernat durchschnittlich sechs Prozent). Derzeit aktualisiert das Forstamt die Kartierung - mit weiteren Biotopen ist zu rechnen.
Uwe Mauch, BZ vom 24.5.2002, ganzer Artikel: www.bzol.de

       

Schwarzwälder Holztage am 25./26.5.2002 in Eisenbach

Mit einer Attraktion wartet bei den dritten Schwarzwälder Holztagen am kommenden Wochenende in Eisenbach die Landes-Forstverwaltung auf. Das Staatliche Forstamt Titisee-Neustadt bestreitet auf dem neu angelegten Platz bei der Wolfwinkelhalle ein attraktives Programm. So findet eine Ausstellung über das Thema "Heizen mit Holz: gestern-heute-morgen" statt. An dieser Ausstellung beteiligen sich neben dem Staatlichen Forstamt Titisee-Neustadt auch die Forstbetriebsgemeinschaften Schollach und Titisee-Neustadt sowie sieben verschiedene Betriebe, die mit der Holz-Feuerung zu tun haben.
.......
Ein Höhepunkt der Ausstellung stellt die Präsentation der verschiedenen Möglichkeiten der Holzfeuerung dar. In der Rundholzhütte in einer Größe von fünf mal zehn Metern sind Gussöfen, Stückholzkessel, Hackschnitzelanlage, Pelletsanlage, Einzelöfen und Pellets-Einzelöfen aufgestellt. Außerdem wird deutlich gemacht, dass die Anlieferung von Pellets an Privathaushalte ganzjährig gewährleistet ist.
Mit einem Gag wird die Forst-Ausstellung abgerundet. Es handelt sich um ein so genanntes
"Sägevelo", ein Rad im Ausmaß von 1.80 Meter Länge und 50 Zentimeter Breite. Besucher können mit der eigenen Muskelkraft Rundholz in Kleinholz sägen. Karl Meister ist überzeugt, dass dieses Velo einen absoluten Besuchermagneten darstellen wird. Die Betreuung der Forst-Ausstellung ist während der beiden Ausstellungstage personell gesichert. Dazu stehen zehn bis 15 fachkundige Personen bereit.
Die Schwarzwälder Holztage finden großen Zuspruch. Mehr als 50 Aussteller haben sich mittlerweile angemeldet. Zu diesen gehören auch die einheimischen Forstbetriebe. Reinhold Fritz zeigt einen Vollernter, Konrad Winterhalder einen Schlepper und Hacker und Alfred Fritz, alle Oberbränd, einen Rückezug, während Frank Fehrenbach, Titisee-Neustadt, voraussichtlich mit einem Holzspalter und anderen Geräten vertreten sein wird. Gemeinsam werden auch die Sonnenwinkel-Gemeinden Löffingen, Friedenweiler und Eisenbach werben.
BZ vom 18.5.2002, ganzer Artikel www.bzol.de

       

Wald-Kreislauf

Quelle: www.wald-und-forst.de

  

Wie viel Energieholz steht in Baden-Württemberg zur Verfügung?

"In Baden-Württemberg werden derzeit etwa eine Million Kubikmeter Holz zur Wärme- und/ oder Stromgewinnung verwertet, vor allem als Brennholz. Als zusätzliche Energieholzmenge stehen jährlich 3,5 Millionen Kubikmeter Holz aus dem Wald und der Säge- und Holzindustrie nachhaltig zur Verfügung. Nachhaltig bedeutet, dass diese Holzmenge - ohne die Gefahr den Wald zu übernutzen - verwertet werden kann. Im Gegenteil, die Nutzung dieser Potenziale leistet einen Beitrag zum Aufbau und zum Erhalt standortsgerechter und stabiler Wälder.

Das Energieholzpotenzial von 3,5 Millionen Kubikmetern entspricht einem jährlichen Erdöläquivalent von 800 Millionen Liter. Bei einem Durchschnittserlös von 10 Euro je Schüttkubikmeter Hackschnitzel würden allein jährlich 90 Millionen Euro in der Region verbleiben. Derzeit fließt ein  Mehrfaches davon für Erdöl und Erdgas  ins Ausland. Eine Veröffentlichung des Schweizer Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) zeigt auf, dass der Einsatz von je einer Million Kubikmeter Energieholz etwa 960 Arbeitsplätze im Ölsektor verdrängt, dafür jedoch rund 1800 Arbeitsplätze, vor allem im ländlichen Raum, schaffen würde.

Die besten Chancen für eine Renaissance der Holzenergie ermöglichen Nahwärmesysteme, die aus einer Heizzentrale mit Hackschnitzelheizanlage, einem Wärmenetz und Hausübergabestationen bestehen."

Quelle: http://www.wald-online-bw.de/3holz/f1verwendung.htm
Landesforstverwaltung Baden-Württemberg

Wald Online bündelt als "Verteilerseite" Informationen und zuständige Ansprechpartner über den Wald in Deutschland: www.wald-online.de

© by  freiburg-schwarzwald.de,  Update 10.01.07