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Landschaftsschutz und Landschaftsschutzgebiete
im südlichen Hochschwarzwald

 

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Landschaft im April 2002 in Masibach: Löwenzahnwiese mit alter Weide


Landschaftsschutz

Landschaftsschutzgebiete werden nach §22 NatSchG zur Erhaltung der natürlichen Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Landschaft sowie zur Erhaltung oder Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts oder Nutzungsfähigkeit der Naturgüter ausgewiesen. Mit diesem Instrument können auch Gebiete besonderer Bedeutung für die Erholung gesichert sowie Pufferzonen zu Naturschutzgebieten festgelegt werden. Für die Ausweisung von Landschaftsschutzgebieten per Rechtsverordnung sind die unteren Naturschutzbehörden zuständig.
Quelle: Landschaftsschutzgebiete: www.uvm.baden-wuerttemberg.de/nafaweb

Der Begriff "Landschaftsschutzgebiet" stammt aus dem Reichsnaturschutzgesetz von 1935, das in Baden-Württemberg 1976 vom Landesnaturschutzgesetz abgelöst wurde. Im Gegensatz zu Naturschutzgebieten und so genannten flächenhaften Naturdenkmalen, bei denen der Schutz bedrohter Arten im Vordergrund steht, geht es bei Landschaftsschutzgebieten in erster Linie um den Erhalt der Vielfalt, Eigenart oder Schönheit einer Landschaft sowie um deren Bedeutung als Erholungsgebiet. In Freiburg wurde das erste Landschaftsschutzgebiet bereits 1939 auf dem Schauinsland ausgewiesen

Einige Landschaftsschutzgebiete im RegBez Freiburg:

 

Hälfte des Freiburger Stadtgebietes ist Landschaftsschutzgebiet
 

Landschaftsschutzgebiete Freiburg:

- Mooswald 17 Hektar
- Mühlmatten 3283 ha
- Schauinsland 1755 ha
- Lorettoberg, Schlierberg, Brombergkopf 1220 ha
- Rosskopf, Schloßberg 793 ha
- neu: südl. Tuniberg und östl. Ebnet ca 500 ha

Bild: Umweltschutzamt


Die Ökohauptstadt Freiburg ist von Landschaftsschutzgebieten regelrecht umzingelt: Ob Mooswald im Westen, Schlierberg im Süden oder Rosskopf und Schauinsland im Osten: Mehr als 7000 Hektar — fast die Hälfte der Stadtfläche — sind rund um den Stadtkern zum Erhalt der Landschaft und als naturverträgliche Erholungsgebiete unter Schutz gestellt. Dieser Spitzenwert soll 2008 noch übertroffen werden: Im nächsten Jahr steht die Ausweisung weiterer Flächen am südlichen Tuniberg und östlich von Ebnet an.

"Die Gegend um Freiburg ist äußerst abwechslungsreich", gibt Evamarie Essig-Schmidt vom Umweltschutzamt als Erklärung dafür an, warum die Breisgaustadt über so viele Landschaftsschutzgebiete (LSG, siehe Info-Box) verfügt: "Weinbergflächen am Tuniberg und Bergwiesen am Schauinsland — all das findet man hier auf engstem Raum" , betont sie die Einmaligkeit der Region. Durch den Schutzstatus sollen die Flächen für die Zukunft gesichert werden: "Die natürlichen Ressourcen spielen auch für das Lokalklima und bei der zu erwartenden Klimaerwärmung eine wesentliche Rolle — insbesondere in einem Verdichtungsraum wie Freiburg" , meint Essig-Schmidt. Zudem seien sie beliebte stadtnahe Erholungsgebiete, deren Erlebniswert Freizeitsportler und Spaziergänger gerade jetzt zu Beginn der Freiluftsaison mit Begeisterung genießen. "Wenn der Status als LSG erst einmal verliehen ist, lässt er sich nur schwer ändern oder gar rückgängig machen" , betont Peter Stocks, stellvertretender Leiter des Referats Naturschutzrecht beim Regierungspräsidium Freiburg. So müsse zum Beispiel schon ein wesentliches öffentliches Interesse vorliegen, um Teile eines Landschaftsschutzgebietes nachträglich als Bauflächen herauszunehmen. Außerdem dürfe der Charakter des gesamten Schutzgebiets durch ein solches Vorgehen nicht gefährdet werden — der langfristige Erhalt der Flächen sei also recht gut gesichert.

Im vergangenen Jahr wurde der Zuschnitt der Freiburger Landschaftsschutzgebiete verändert: Aus bislang sieben wurden fünf zumeist recht große Schutzgebiete (siehe Karte) neu zugeschnitten. "Grund für die Neufassung war vor allem die bestehende Unsicherheit aufgrund des alten Kartenmaterials" , erläutert Essig-Schmidt. Die Detailabgrenzung der mitunter schon einige Jahrzehnte alten Schutzgebiete sei nicht überall ganz klar gewesen. "Bei der Neuformulierung hat man zugleich auf die Anforderungen des Flächennutzungsplans Rücksicht genommen", ergänzt die Biologin: Einige kleinere Flächen — zum Beispiel am Schlossberg — wurden aus der Schutzverordnung herausgenommen; als Ausgleich dazu seien woanders neue Teilstücke hinzugekommen, beispielsweise im nördlichen Mooswald. Auch wenn Landschaftsschutzgebiete in erster Linie dem Erhalt der Landschaft und der Erholung dienen sollen, sind sie zugleich Lebensstätte für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt, auf die es Rücksicht zu nehmen gilt: "An Spitzentagen kommen bis zu 14 000 Besucher auf den Schauinsland" , sagt Andreas Schäfer vom Städtischen Forstamt. Auch im Mooswald können es mehrere tausend Besucher täglich sein - Trendsportarten wie "Nordic Walking" lassen die Zahlen aktuell weiter ansteigen. "Im Interesse der Natur ist es ganz wesentlich, dass die ausgeschilderten Wege nicht verlassen werden" , betont der Forstmann. Auf dem Schauinsland habe man beispielsweise alte Wege zurückgebaut. Neue Wege seien zugleich befestigt worden. Auf diese Weise werden Ruhezonen für bedrohte Tier- und Pflanzenarten gleichsam "umfahren".

Andreas Braun , 4.5.2007, www.badische-zeitung.de

   

Landschaftspflegeverband Freiburg

Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald hat auf seiner Gesamtfläche von knapp 138 000 Hektar Anteil an den Naturräumen Hochschwarzwald, Freiburger Bucht, Südöstlicher Schwarzwald, Markgräfler Rheinebene, Markgräfler Hügelland, Baar und Alb-Wutach-Gebiet und Kaiserstuhl. Zudem ist der Kreis reich an Wäldern und hat eine große Vielfalt an landwirtschaftlichen Kulturen von Sonderkulturen bis Grünlandwirtschaft zu bieten. 46 Prozent der Kreisfläche werden landwirtschaftlich genutzt.
Flora-Fauna-Habitat-Flächen: 14,2 Prozent (Landesdurchschnitt 11 Prozent)
Vogelschutzflächen: 18,91 Prozent (Landesdurchschnitt 10,90 Prozent)
Naturschutzgebiete: 4,02 Prozent (Landesdurchschnitt 2,4 Prozent)
Landschaftsschutzgebiete: 47,42 Prozent (Landesdurchschnitt 22,6 Prozent)  

Helmut Unseld (64) ist seit 1995 Erster Landesbeamter am Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald, Dezernent für Wirtschaft und Ländlicher Rum (Forst, Struktur- und Wirtschaftsförderung, Flurneuordnung und Landentwicklung, Vermessung und Geoinformation, Landwirtschaft) Betriebsleiter des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft.
Peter Jehle (54) ist seit 2001 Kreisökologe bei der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt und stellvertretender Fachbereichsleiter.  

Landschaftspflegeverband Freiburg in Gründung >Naturschutz2 (20.1.2012)

   

 

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