Volunteering, Holidays and Business in the Black Forest


Opfingen am Tuniberg
zwischen Markgräflerland und Kaiserstuhl

    

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Freiburg-Opfingen, Tuniberg, 1000 Jahre 1006-2006, Spargel, ...

Blick nach Osten über Spargelfelder und Mengen zu Schönberg (links), Batzenberg (Mitte) und Schauinsland am 11.4.2011
Blick nach Osten über Spargelfelder und Mengen zu Schönberg (links), Batzenberg (Mitte) und Schauinsland am 11.4.2011

Skulptur "Des Waldmanns Freud" von Thomas Rees eingeweiht

Die 5,30 Meter hohe und zwei bis drei Tonnen schwere Skulptur des Kappler Holzbildhauers Thomas Rees soll enthüllt werden. Aus diesem Anlass hat sich auch Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik auf den Weg nach Opfingen gemacht. Eine Traube von Menschen sammelt sich kurz vor vier um die Skulptur, die ein weißes Tuch mit roter Schleife verhüllt. Nicht nur bei den Gästen macht sich langsam Neugierde breit: "Ich bin gespannt, wie die Skulptur ankommen wird", verrät auch Thomas Rees. Und dann, als das Tuch endlich fällt, kämpfen sich wie auf Kommando einige Sonnenstrahlen durch die Wolken und tauchen die Holzskulptur in ein wärmendes Licht. Zu sehen ist eine barbusige Frau mit zornigem Gesicht an der Spitze der Skulptur. Rees erklärt: "Sie steht für die Mutter Natur in all ihrer Vielfalt und Schönheit, aber auch ihrer Verletzlichkeit und ihrem Zorn." An ihrem Körper rankt ein langer Blitz herab, an dessen Ende zwei Waldarbeiter zu sehen sind. "Sie bearbeiten das Holz auf traditionelle Weise und stehen für das Streben der Mensch und deren Bedarf an natürlichen Ressourcen", erklärt Rees. An der Rückseite der Figur ist eine Fällkerbe zu sehen (eine Einbuchtung, mit der man die Fallrichtung eines Baumes bestimmt), vorne ein Keil, den die Waldarbeiter in das Holz gerammt haben.

"Das steht für das Eindringen in die Natur und stellt ein gewisses Spannungsfeld dar." Rees möchte auf ein Ungleichgewicht aufmerksam machen, das die Menschen durch Naturgewalten, wie beispielsweise den Orkan Lothar von 1999, immer mehr zu spüren bekämen. "Des Waldmanns Freud" nennt der Künstler seine Skulptur, die er in zweiwöchiger Akkordarbeit hergestellt hat. Die Eiche, aus der das Kunstwerk geschnitzt ist, stammt aus dem Opfinger Wald und wurde vor zwei Jahren von ehemaligen Ortsvorstehern und Revierförstern auf traditionelle Art und Weise gefällt. Nach einigem Staunen und Deuten zeigen die Opfinger sich denn erfreut über die Holzskulptur. Mehr und mehr Gäste kommen auf Rees zu und loben ihn für sein Werk. So endet auch der zweite Teil des Festes rundum positiv. Gefeiert wird dann noch bis zum Abend.
Alles vom 24.1.2012 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg-tuniberg/opfingern-wird-warm-ums-herz--55042944.html

 

Des Waldmanns Freud und Mutter Natur - Eiche im Opfinger Wald

Eiche "Waldmanns Freud und Mutter Natur" im Opfinger Wald Januar 2012 Bilder: Thomas Rees Eiche "Waldmanns Freud und Mutter Natur" im Opfinger Wald Januar 2012

Ein paar Tage vor Weihnachten 2011, war ich am Opfinger See, um mir die Eiche anzuschauen, die für die Skulptur im Opfinger Wald geplant war. Leider war sie von vielen Rissen durchzogen und für meine Zwecke nicht zu gebrauchen. Eine „Blitzeiche“ – wie ich dann später erfahren habe – vom Blitz getroffen und innerlich zerrissen.
Ich war dann im Wald unterwegs um einen anderen Baumstamm zu finden. Die Zeit drängte und ich war schon leicht verzweifelt, als ich am Abend an dem Platz war, an dem die Skulptur in 3 Wochen aufgestellt werden sollte. Als ich mich wieder auf den Weg machte, hatte mich schon damit abgefunden – ohne Baum keine Skulptur! Beim Vorbeifahren – ein paar Meter weiter im Halbdunklen sah ich im Wald einen Baumstamm liegen. Schon überwuchert, die Rinde teilweise weggebrochen, das Splintholz morsch, der Kern aber gut. Ein ordentliches Stück Baum: über 5 Meter lang, über 1 Meter dick, 2-3 Tonnen schwer. Eine Eiche, die vor 2 Jahren mit Axt und Handsäge gefällt wurde. Das wurde dann der Holzstamm mit dem ich mich die nächsten Wochen beschäftigten sollte..
Das Thema war noch offen: Der wunderschöne Wald, die Natur, Forstwirtschaft, Waldarbeit, globale Einflüsse, die auch hier zu spüren sind und vor allem die für diesen Wald typischen, mächtigen Eichen, die ich oft schon mit Ehrfurcht betrachtet habe. Durch die „Blitzeiche“ kam mir wohl der Gedanke an eine sehr alte Geschichte. Eine Geschichte, die sich vor etwa 1300 Jahren abgespielt hat. Die großen alten Eichen waren damals die “heiligen” Bäume der Germanen und waren ihrem Gott “Donar” gewidmet – der “Wettergott” – Gott für Blitz und Donner. Der heilige Bonifatius war damals in unseren Landen als Missionar unterwegs, um die Heiden zu bekehren. Um die Ohnmacht der alten Götter zu demonstrieren hat er den Frevel begangen und solch eine heilige Eiche gefällt. Wider erwarten wurde er nicht erschlagen und nicht vom Blitz getroffen – der Wettergott verhielt sich ruhig, die Strafe blieb aus! Heutzutage denkt beim Fällen eines Baumes sicher niemand mehr an die Rache eines germanischen Gottes und trotzdem sollte diese Geschichte indirekt Teil der Thematik in der Skulptur werden.

Die Skulptur: Ganz oben eine weibliche Gestalt – symbolisch für die „Mutter Natur“ als lebendiges, gebärendes und nährendes Wesen in all ihrer Freizügigkeit, Schutzbedürftigkeit, Schönheit aber auch in ihrer Verletzlichkeit, Wildheit und ihrem Zorn.
Unten, die zwei Waldmänner, die sich mit Axt und Keil daran machen den Baum zu fällen. Sie stehen symbolisch für das Schaffen und Streben des Menschen, aber auch für Begehrlichkeiten und den schier unermesslichen Bedarf an Ressourcen.
Auf der Rückseite der Fällkerb: Zum Fällen eines Baumes wird eine große Kerbe in das Holz geschlagen oder gesägt, um das Holz gezielt zu schwächen. Hier steht der Fällkerb für unsere angeschlagene Natur und unser geschwächtes Ökosystem.
Wieder auf der Vorderseite der Keil: Mit jedem Schlag der Axt wird der Keil tiefer in das Holz getrieben, erzeugt ein immer höheres Spannungsfeld, das dann zum Bruch des Holzes führt – der Baum fällt. Im übertragenen Sinn steht der Keil für das Eindringen und das Zerstören der Natur und damit für das Erzeugen eines immer größeren Spannungsfeldes zwischen dem Menschen und seiner Umwelt. Der Baum/ die Skulptur steht bewusst in Schieflage, das soll heißen: das Ungleichgewicht in der Natur wird größer und dieses Ungleichgewicht bekommen wir Menschen immer mehr zu spüren. Ob Lothars, Katrinas – Orkane, Wirbelstürme – extreme Trockenperioden oder Regenfälle. Die Natur spielt verrückt! Für dieses Aufbäumen der Natur und die Entfesselung der Naturgewalten steht der Blitz aus der Hand der Mutter Natur. Die andere Hand bedeckt eine Brust und steht für Schutzbedürftigkeit. Die offene Brust steht für das Mütterliche, das Nährende. 
Die Spirale, die sich aus dem Bauchnabel entwickelt, steht für die Evolution, für das sich Entwickeln und Erneuern. Auf der Rückseite ist das von Käferlöchern durchzogene, helle Splintholz bewusst nicht entfernt und wird in wenigen Jahren zerfallen sein – als Zeichen der sichtbaren Vergänglichkeit. Wie die Geschichte vom Hl. Bonifatius und dem Wettergott endete ist bekannt. Die hier symbolisch dargestellte Geschichte von Mensch und „Mutter Natur“ hat noch ein offenes Ende.

Bei tagelangem monotonem Hämmern und Sägen ist viel Zeit für den freien Lauf der Gedanken und manchmal entwickelt sich das Thema in neue Richtungen. Als ich beim Installieren der Skulptur auf dem Platz im Opfinger Wald die vielen frisch gepflanzten Bäume sah, wusste ich, es fehlt in der Geschichte noch ein Stück: Eine Hand, die einen Baum pflanzt – das werde ich noch nachholen.

Der Name der Skulptur soll kein negatives Szenario beschreiben, sondern Ausdruck der Freude an der Waldarbeit (spiegelt sich in den Gesichtern der Waldmänner) und dem Respekt vor der Natur sein. In der Skulptur sind Mensch und Natur aus einem Baum gearbeitet – im Bewusstsein, dass der Mensch nur ein Teil des Ganzen ist.
Thomas Rees,  Januar 2012

Müll am Opfinger See

Seit Wochen häuft sich der Müll an den Abfalltonnen am kleinen Opfinger See - er wird nicht mehr abgeholt. Ich hörte, daß jetzt eine Privatfirma sich darum kümmert, aber das Resultat ist wie man sieht alarmierend.
30.9.3011, Siegfried Beutel


Landbau Arno Fünfgelt in Opfingen

Der Winzermeister Arno Fünfgelt aus Opfingen wirtschaftet im konventionellen Landbau auf einem ebenfalls 40 Hektar großen Betrieb. Abgesehen vom Ertrag seiner Apfel- und Spargelkulturen, den er ab Hof verkauft, vermarktet er seine Erzeugnisse an den Agrarhandel und Genossenschaften. Das sind Weintrauben, Körnermais und Schwarze Johannisbeeren. Pensionspferde liefern Wirtschaftsdünger, rund 70 Prozent des Nährstoffbedarfs aber führt Fünfgelt über Mineraldünger zu. Bundesgesetze verpflichten Landwirte zur ordnungsgemäßen Bewirtschaftung, wonach dokumentiert werden muss, was auf den Feldern passiert. Dünger etwa darf nur auf der Basis von Bodenuntersuchungen ausgebracht werden. Arno Fünfgelt will seinen Betrieb nicht auf die ökologische Wirtschaftsweise umstellen. Er scheut das Ertragsrisiko und ist überzeugt, dass die ordnungsgemäße Landbewirtschaftung ausreichend umweltverträglich ist.
13.4.2011, Silvia Faller

 

d' Farb von 1702 am Burgweg beim Färbergässle

Errichtet wurde das Anwesen um 1700 – ein Dachziegel trägt jedenfalls die Jahreszahl 1702. Opfingen war damals ein kleines Dorf: Das Bürgerregister von 1700 weist lediglich 93 Haushalte und 462 Bewohner aus. Die Nutzung des Anwesens im Burgweg als Färberei setzte jedoch erst hundert Jahre später ein. Ein Beleg dafür befindet sich auf einem Rundbogen aus rotem Sandstein über der Eingangstür. Er trägt die Jahreszahl 1802 sowie das Zunftwappen der Färber. Der heutige Eigentümer Stefan Tenhibben (82) hat das Anwesen 1969 erworben und wohnt seit etlichen Jahren selbst darin, wobei er es gründlich renoviert hat....
Alles von Silvia Faller vom 23.8.2010 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/drei-jahrhunderte-ortsgeschichte--34518769.html
 

 

Tuniberg-Stadtteil Opfingen - Stadtteilspaziergang

Opfingens Ortsvorsteher Hans Brand ist Lebensqualität wichtiger als der Charme eines Museumsdorfes

Munzingen, Tiengen und Waltershofen haben eindeutig einen höheren Fachwerkfaktor als der vierte Tuniberg-Stadtteil Opfingen. Ortsvorsteher Hans Brand ist trotzdem nicht neidisch: "Bei uns sind die Landwirte mit ihren Höfen vor 30, 40 Jahren ausgesiedelt in den Außenbereich, der Ortskern wurde weitgehend neu bebaut." Das Ortsbild sei deshalb zwar nicht mehr ganz so idyllisch, doch die Veränderungen hätten sich bewährt: "Bei uns gibt es noch mehr als zwanzig Vollerwerbslandwirte, und die Infrastruktur lässt keine Wünsche offen." Hans Brand weiß, wovon er spricht: Der mittlerweile 67-Jährige hat jahrzehntelang als Winzer die Reben bewirtschaftet, zuletzt rund 5,5 Hektar. Auch sein Elternhaus an der Hämmerlegasse hat längst einem Neubau Platz gemacht, er wohnt mit seiner Frau und den beiden Töchtern (12 und 14 Jahre) auf einem Aussiedlerhof am Rüstlinberg. Die Reben hat er inzwischen verpachtet: "Das war kein Problem, hier gibt es immer Nachfrage. Das liegt auch daran, dass unsere Struktur es ermöglicht, professionell zu wirtschaften." Manch anderer Ort sehe zwar noch aus wie ein Bauerndorf, sei aber keines mehr: "Da fahren die Leute dann aus den Fachwerkhäusern zum Arbeiten in die Stadt." In Opfingen gibt es einige Wohngebiete — zum Beispiel rund um Ringweg/Langenwangen oder an der Hofmattstraße — , die so oder ähnlich fast überall in Deutschland stehen könnten. Geschichtsvergessen ist Opfingen deshalb keineswegs. Schließlich konnte der Ort vor zwei Jahren sein 1000-jähriges Bestehen feiern und verfügt nach wie vor über einiges an historischer Bausubstanz. Das älteste Gebäude in ganz Opfingen ist das Schloss im Herzen des Ortsteiles St. Nikolaus, der auf halbem Weg nach Waltershofen liegt. Es entstand im 14. Jahrhundert. Heute leben hier zwei Künstler im Ruhestand. Im Hauptort liegen Hans Brand das Rathaus und die evangelische Bergkirche — beides Ende des 18. Jahrhunderts geschaffen vom einstigen markgräflichen Landbaumeister Karl-Friedrich Meerwein — besonders am Herzen. Das Rathaus schmiegt sich eng an den hier steil aufsteigenden Tuniberg. Deshalb gibt es an der Bergseite einen ebenerdigen Eingang in die Ortsverwaltung, obwohl deren Räume — von der Hauptstraße aus betrachtet — im zweiten Obergeschoss liegen. Von seinem Büro aus hat Brand die Freiburger Straße nach Osten und die Altgasse nach Süden gut im Blick. "Ganz egal, ob der Feind aus Freiburg oder aus Tiengen kommt, ich sehe ihn zuerst" , sagt er. Natürlich nur ein Scherz — auch wenn Reste früherer Rivalitäten durchaus manchmal aufflammen. In den vergangenen Jahren war das der Fall, wenn es um die Verteilung der Mittel für die Jugendarbeit am Tuniberg ging. Da hat es Opfingen mit seinem von einem Förderverein erkämpften Kinder- und Jugendhaus besonders gut. "Die Debatte hat sich in der letzten Zeit aber sehr beruhigt" , sagt Brand. Auch sonst gibt es in Sachen Infrastruktur nichts, was er vermisst. Die Liste der Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe in den 4100-Einwohner-Ort ist tatsächlich beeindruckend lang: Da gibt es zum Beispiel einen großen Neukauf-Markt, mehrere Gaststätten, Bäckerei, Metzgerei, Friseur, Apotheke, Drogerie, Tankstelle, Kebab-Imbiss und diverse Ärzte. Im Gewerbegebiet reicht das Angebot vom Karosseriebauer bis zum Hallenspielplatz "Kindergalaxie" . Der Stadtteilspaziergang führt auch vorbei an der Baufirma von Ortschaftsrat Oliver Preis. Heftig ist im Ort gestritten worden, nachdem bekannt geworden war, dass er einen Vertrag mit der Firma T-Mobile über das Aufstellen eines Mobilfunkmastes geschlossen hatte. Der Mast steht bis heute nicht. Unter anderem als Reaktion auf die Mobilfunkdebatte enstand 2007 ein Bürgerverein für Opfingen — in keinem anderen der eingemeindeten Stadtteile gibt es eine solche Konkurrenz für einen Ortschaftsrat. Doch seit der ersten Mitgliederversammlung im April trat der Bürgerverein nicht mehr größer öffentlich in Erscheinung.
Zur Opfinger Gemarkungsfläche von mehr als 1600 Hektar (16 Millionen Quadratmetern) gehören auch 230 Hek tar Rebland sowie weitere landwirtschaftliche Flächen (vor allem für "Sonderkulturen" wie Spargel und Obst), fast 500 Hektar Mooswald und die beiden Opfinger Seen, von denen einer noch für den Kiesabbau genutzt wird. Wie zukunftsorientiert Opfingen ist, das zeigt sich am besten am östlichen Ortsrand. Hinter der Tunibergschule (Opfinger Grundschule sowie Haupt- und Werkrealschule für den ganzen Freiburger Tuniberg) führt der Weg zunächst zur 2006 eingeweihten Schul-Sporthalle und dann über den Bach Neugraben zu den neuen Sportanlagen von Fußball- und Tennisverein. Das alte Sportplatzgelände, das die Vereine geräumt haben, wird nun mit 75 neuen Wohneinheiten samt einer Anlage für betreutes Wohnen für Senioren bebaut. Der erste Häuslebauer am alten Sportplatz hat seinen Keller bereits errichtet, auch wenn der offizielle erste Spatenstich für das Baugebiet mit Oberbürgermeister Dieter Salomon erst am 13. September erfolgt. Wieder einmal ist Opfingen seiner Zeit voraus.
Thomas Jäger , 27.8.2008, BZ


 

 

Kinder-Galaxie engagiert sich für SOS-Kinderdorf Sulzburg

Seit seiner Gründung im Jahr 2005 unterstützt der Hallen-Spielplatz "Kinder-Galaxie" in Opfingen (Hugstmattweg 7, Telefon: 07664 / 5059978) das SOS-Kinderdorf in Sulzburg: So oft sie wollen, können die Sulzburger Kinder in die große Halle kommen und dort kostenlos spielen. Normalerweise kostet der Eintritt in die Spielelandschaft 7 Euro pro Kind und 3 Euro für Erwachsene. "Anfangs kamen die Kinderdorf-Familien noch sehr spärlich — die Kommunikation lief damals wohl etwas fehl. Aber jetzt nehmen durchschnittlich 14 bis 16 Kinder aus Sulzburg pro Monat das Angebot wahr" , freut sich Ines Bender, Geschäftsführerin von der Kinder-Galaxie: "Um kostenlos auf den Spielplatz zu gelangen, brauchen die SOS-Kinder nur eine Bestätigung am Eingang vorzeigen, und schon kann es los gehen."

Regelmäßig nehme die SOS-Gemeinschaft auch die Möglichkeit wahr, in der Kinder-Galaxie Geburtstag zu feiern. Bei einem der jüngsten Besuche von 15 Kindern, die mit ihren Kinderdorf-Müttern zum Hallenspielplatz kamen, überreichte Ines Bender dem Sulzburger Kinderdorf darüber hinaus einen Spendenscheck in Höhe von 500 Euro. In der Kindergalaxie gibt es unter anderem eine riesige Kletterlandschaft, Trampolins, Elektrokarts und ein Hallenfußballfeld.
grü, 30.5.2008, BZ

Storchenteich zwischen Opfingen und St.Nikolaus

Die Anlage eines ökologisch wertvollen Storchenteichs ist schlecht fürs Ökokonto der Stadt / Naturschützer klagen über Bürokratie

Opfingens Störche erhalten eine Tränke. Nachdem es in Vergangenheit Streit zwischen Stadt und Naturschützern gegeben hatte, zeichnet sich nun ein Kompromiss ab: Der Teich soll an der von den Storchenschützern vorgeschlagenen Stelle angelegt werden, allerdings in einer abgespeckten Version. Die Stadt büßt nämlich wegen dieser von beiden Seiten als sinnvoll empfundenen Naturschutzmaßnahme Punkte auf ihrem Ökokonto ein. Bei einem kleinen Teich aber wenigstens nicht ganz so viele. Die Naturschützer beklagen bürokratische Hürden.
Schon seit Jahren stellt Opfingens "Storchenvater" Gustav Bickel - dank seines Engagements haben seit 1995 insgesamt 45 Jungstörche das Licht der Welt auf dem dortigen Kirchturm erblickt - Wasserkübel für die "Adebars" der Tuniberg-Ortschaft auf. "Die Gewässer um unser Dorf herum sind zu tief oder sie haben eine zu steile Böschung. Da gehen die Störche nicht ran" , erklärt Bickel die Notwendigkeit solch künstlicher Wasserquellen. Zur Behebung des Wassermangels planen die Naturschutzgruppe Opfingen und der Verein "SOS Weißstorch" schon länger die Schaffung eines Storchenteichs auf einer stadteigenen Grünlandfläche im Gewann "Steinriedle" zwischen Opfingen und Sankt Nikolaus: "Das Grundwasser steht dort hoch, der Wasseranschluss ist leicht möglich" , nennt Biologin Dagmar Reduth zwei entscheidende Vorteile der ausgewählten Stelle. Außerdem könnten die Störche frei anfliegen — anders als bei einem alternativen Standort im nahe gelegenen Gewann "Stockmatt" , der von der Stadt zwischenzeitlich ins Gespräch gebracht worden war: "Die Stockmatten sind von Maisfeldern umgeben, da würden die Störche nicht landen" , vermutet Gustav Bickel. W
eil es sich bei den Steinriedle-Matten aber um Ausgleichsflächen (siehe Infobox) handelt, tat man sich bei der Stadt lange schwer damit, dort einen Storchenteich zu genehmigen: "Die von den Naturschützern ausgesuchte Fläche ist bereits auf das Ökokonto gebucht und wurde dabei als Grünland festgeschrieben" , nennt Rathaussprecherin Martina Schickle als Grund für die Verzögerung. Für die Opfinger Naturschützer war dieses Argument jedoch nicht nachvollziehbar: "Mit dem Storchenteich würde die bereits entwickelte Ausgleichsfläche doch noch zusätzlich an ökologischem Wert gewinnen" , meint Claudia von Trotha: Und außer den Störchen könnten auch Libellen und Amphibien von ihm profitieren.
Abteilungsleiter Klaus Lehn vom Umweltschutzamt erläutert auf BZ-Nachfrage, warum diese auf den ersten Blick sehr plausible Argumentation nicht den bürokratischen Anforderungen genügt: "Derzeit greift die Stadt bei keiner Baumaßnahme in einen Storchenlebensraum ein" , so Lehn. Deshalb sei die geplante Storchentränke eine reine Artenschutzmaßnahme — und könne deshalb auf einem Ökokonto keine Eingriffe in die Natur an anderer Stelle ausgleichen. "Die Grünlandfläche, welche uns durch den Teich verloren geht, müssen wir daher nachträglich vom Ökokonto abbuchen — auch wenn dies kurios erscheinen mag" , schildert Biologe Lehn den Sachverhalt. Daher habe die Stadt dem Projekt erst zustimmen können, nachdem die Opfinger Naturschützer unlängst von sich aus vorgeschlagen hatten, die ursprünglich geplante Biotopgröße von 150 Quadratmetern deutlich zu verkleinern: "So verlieren wir weniger Ökopunkte, die wir anderswo wieder reinholen müssen" , sagt Lehn. Bei den Storchenschützern freut man sich zwar über den positiven Bescheid, ärgert sich zugleich aber auch über neue bürokratische Hürden, die mit der Genehmigung verbunden sind — zum Beispiel ist eine detaillierte Beschreibung der geplanten Wasserzuleitung erforderlich. Die Stadt wiederum hält derartige Angaben für unumgänglich: "Das Gebiet hat einen europäischen Schutzstatus, daher muss eine Verträglichkeitsprüfung durchgeführt werden" , erklärt Rathaussprecherin Martine Schickle.

Unklar ist zudem noch die Finanzierung des Projekts: "Es wurden Landesmittel beantragt, das Ergebnis ist aber noch offen" , so Martina Schickle. Doch auch im Fall ausbleibender Fördergelder soll das Vorhaben nicht scheitern: "Notfalls meistern wir das aus eigener Kraft" , gibt sich Storchenvater Gustav Bickel zuversichtlich.

Ausgleichsflächen
Bei allen größeren Bauvorhaben müssen Eingriffe in die Natur durch die Schaffung geeigneter Ersatzlebensräume ausgeglichen werden. Der für die Stadt Freiburg im Zusammenhang mit dem Flächennutzungsplan 2020 aufgestellte Ausgleichsflächenpool umfasst rund 140 Hektar. Bei der Entwicklung von Ausgleichsflächen werden diese stets einem konkreten Bebauungsplan zugeordnet. Außerdem wird festgehalten, was für ein Lebensraum geschaffen werden soll (zum Beispiel Grünland oder Gewässer). Nachträgliche Änderungen in der Zuordnung zu einem Bebauungsplan oder des Entwicklungsziels sind nur mit großem Aufwand möglich.

Andreas Braun , 25.4.2008, BZ


 

Honigbuck - Märzenbecher im Naturschutzgebiet seit 1963

Unweit der Opfinger Brücke befindet sich im Mooswald eine rund 13 Meter hohe Erhebung, die den Namen "Honigbuck" trägt. Dieser sagenumwobene Hügel ist aus naturkundlicher Sicht äußerst interessant: Aufgrund besonderer geologischer Verhältnisse findet man dort nahezu alle einheimischen Laubbaumarten auf engstem Raum, außerdem seltene Frühblüher wie beispielsweise den geschützten Märzenbecher. Das 7,5 Hektar große Gebiet wurde daher bereits 1963 unter Naturschutz gestellt.

Um den Honigbuck ranken sich gleich mehrere Geschichten: "Einer alten Legende nach soll er das Grab das Hunnenkönigs Attila bergen, der angeblich irgendwo zwischen Kandel und Rhein seine Ruhestätte gefunden hat" , erläutert Stadtarchiv-Leiter Ulrich Ecker auf BZ-Anfrage. Diese Legende könnte erklären, warum der Honigbuck im Volksmund auch "Hunnenbuck" genannt wird. Doch es gibt auch andere Vermutungen, wie diese auffällige Erhebung im südlichen Mooswald entstanden sein könnte:
Mitte des 19. Jahrhunderts sah der Historiker Heinrich Schreiber in ihr die Reste einer alten Zufluchtstätte für die Urbewohner des Landes. Einige Jahrzenhte später führte Freiburgs damaliger Stadtarchivar Adolf Poinsignon den Namen "Honigbuck" auf eine Burg Hohneck zurück, die sich dort befunden haben und von der es 1841 noch sichtbare Reste gegeben haben soll. Die geologische Untersuchung des Hügels liefert jedoch eine gänzlich andere Erklärung für seine Entstehung: "Im Zuge der Einsenkung des Oberrheingrabens sind in der Vorbergzone am westlichen Schwarzwaldrand mehrere Schollen weniger tief abgesunken als die übrigen Grabenbereiche" , erläutert Eckhard Villinger vom Landesamt für Geologie, Bergbau und Rohstoffe. Beispielsweise seien Tuniberg, Schönberg und das "Lehener Bergle" auf diese Weise entstanden. "Auch der Honigbuck ist solch eine kleine Vorbergscholle" , so Villinger. Er bestehe aus lössüberdecktem Juragestein, das gerade noch aus dem umgebenden Dreisamschotter herausrage. Aufgrund seiner besonderen Geologie ist der Honigbuck aus botanischer Sicht sehr interessant: "Fast alle einheimischen Laubbaumarten wachsen dort" , sagt Revierförster Berno Menzinger.

Vor allem die für den Mooswald eher trockenen Standortverhältnisse ermöglichten diese auffällige Artenvielfalt auf engstem Raum. Besonders erwähnenswert sind einige mächtige Flatter-Ulmen, die zu den größten des gesamten Mooswalds zählen, sowie mehrere stattliche Winter-Linden. Letztere locken zu ihrer Blütezeit zahlreiche Bienenvölker an — der "süße" Name des Schutzgebiets könnte daher auch auf seine Bedeutung als Bienenweide zurückzuführen sein. Jetzt im zeitigen Frühjahr fallen am Honigbuck vor allem verschiedene Frühblüher ins Auge, zum Beispiel der seltene "Blaustern" — dieses Hyazinthengewächs kommt in den Wäldern am südlichen Oberrhein nur noch an wenigen Stellen vor. Eine noch größere Besonderheit ist der zu den Narzissenpflanzen zählende Märzenbecher: Er ähnelt dem Schneeglöckchen, ist aber etwas größer als dieses. Außerdem sind seine sechs Blütenblätter alle gleich lang, während das Schneeglöckchen drei längere und drei kürzere Blütenblätter besitzt.
Für Naturfreunde gibt es am Honigbuck einen ausgeschilderten Rundweg, der vom Parkplatz östlich der Opfinger Brücke aus gut zu erreichen ist. "Um Tiere und Pflanzen nicht unnötig zu stören, darf man diesen Pfad nicht verlassen" , betont Biologe Wolfgang Kramer vom Freiburger Regierungspräsidium. Hinweistafeln erklären den Besuchern die wichtigsten Baumarten, und auch ein großer Dachsbau liegt direkt am Weg. Im Übrigen ist das Mitnehmen oder Beschädigen von Pflanzen und Tieren — wie in allen Naturschutzgebieten — verboten.
Andreas Braun , 7.3.2008, BZ

 

 

Wer ist CA? Ein Herz für Kinder und Jugendliche

Durch ein Praktikum während ihrer Schulzeit kam die heute 23-Jährige zur Breisacher Lokalredaktion der Badischen Zeitung. Bereits seit fast 6 Jahren arbeitet sie dort schon als freie Mitarbeiterin. Außerdem leitet sie die Jugendredaktion mit viel Engagement und Freude. In ihrer Freizeit trainiert die vielbeschäftigte Studentin die Waltershofener Volleyball-Jugend und baggert und pritscht auch selbst gerne Bälle übers Netz. Sie ist jedoch nicht nur sportlich, sondern auch musikalisch begabt. In ihrem Heimatdorf Opfingen am Tuniberg spielt sie am Horn im Musikverein mit. Nach ihrem Abitur 2004 begann Christine Aniol an der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg ihr Studium.......
3.1.2007, Kompletten Beitrag bitte auf  www.badische-zeitung.de lesen

http://www.svw-inteam.de/start.htm

 

Bürgerverein Opfingen zusätzlich zum Ortschaftsrat gegründet

Dass es nicht darum gehe, dem Ortschaftsrat Konkurrenz zu machen, wurde von den Organisatoren der Versammlung, Birgit Scheer-Müller und Dieter Kroll, eingangs ausdrücklich versichert: Vielmehr sollten die in verschiedene Opfinger Bürgerinitiativen zersplitterten Aktivitäten gebündelt und ein offenes Diskussionsforum geschaffen werden, auf der die Opfinger Bürger ihre vielfältigen Belange erörtern und gegenüber politischen Gremien, Verwaltung und Behörden geltend machen können. Als Vereinsziele speziell genannt wurden die Erhaltung und Verbesserung des Mitspracherechts, des Umweltschutzes, der sozialen und gewerblichen Infrastruktur und des Erscheinungsbildes des Stadtteils. ... Der neue Bürgerverein strebt laut Kroll eine AFB-Mitgliedschaft an. Prinzipielle politische Bedenken äußerte die Ortschaftsrätin und ehemalige Ortsvorsteherin Ingeborg Merkle: Mit der Gründung eines zusätzlichen Bürgervereins werde die Stellung des Ortschaftsrates geschwächt, und damit unterstütze man Bestrebungen der Stadt und verschiedener Parteiorganisationen, aus Kostengründen die Ortsverfassungen samt Ortschaftsräten abzuschaffen und durch Bürgervereine zu ersetzen. Stadträtin Herta König trat solchen Befürchtungen entgegen: Eine Auflösung der Ortschaftsräte in den eingemeindeten Stadtteilen sei nur mit deren Zustimmung möglich, insofern kaum durchsetzbar. Speziell in Opfingen sei die Ortsverfassung in dieser Hinsicht völlig "wasserdicht".
Kompletten Artikel vom 13.12.207 bitte auf www.badische-zeitung.de lesen


 

25. Sonderpoststempelung St.Nikolaus

Am 6. Dezember 1983 hielt der Heilige Nikolaus Einzug auf dem Sonderpoststempel. Damals sollte der Verkauf den Bau der St.-Bartholomae-Kapelle unterstützen. Anfangs stellten einfache Skizzen den legendären Bischof, beschützend mit Kind, dar. Der Stempel wurde oval und größer, was auch die Darstellung vom Heiligen Nikolaus veränderte. Auf einem Schlitten, von Rentieren gezogen, beförderte er die Geschenke. Nach diesen bewegten Zeiten stellen die Stempelbilder Teilansichten von Opfingen dar. St. Nikolaus mit Bischofsstab findet neben dem Rathaus und lokalen Bäumen eine neue Heimat. Später zeugen die Sonderpoststempel die Gotteshäuser in Opfingen zu zeigen: zuerst die Evangelische Bergkirche auf dem Tuniberg, dann die St.-Bartholomae-Kapelle in St. Nikolaus, die 1986 fertig gestellt wurde. Als Vorlage für das aktuelle Bildmotiv dienten Elemente der St.-Nikolaus-Kirche, die zwischen 1984 und 1986 gebaut wurde. Kinder trugen damals mit selbst gemalten Bildern zur Gestaltung der Kirchentür bei. Ihre Ideen wurden durch Holzschnitzarbeiten am Hauptportal umgesetzt, was den Mond und die Sonne neben Bischof St. Nikolaus erklärt. Der Stempel ist nach dem 6. Dezember über einen Händler oder über die Gemeinde zu beziehen. "Der ideelle Wert des Stempels liegt höher als der materielle" , sagt Briefmarkenhändler Thomas Groß.

Die Philatelie der Deutschen Post AG stempelt morgen von 9 bis 13 Uhr und von 14 bis 18 Uhr im Ratskeller von Opfingen Weihnachtspost mit dem St. Nikolaus Sonderpoststempel ab. Auf diesen Aktionstag ist auch der St.- Nikolaus-Sekt abgestimmt. Der Sonderstempel findet sich auf dem Etikett neben St. Nikolaus vom Nikolausportal des Freiburger Münsters. Für alle Freiburger, die nicht nach Opfingen kommen können, bietet der Winzerkreis morgen den St.-Nikolaus-Sekt auf dem Freiburger Weihnachtsmarkt am Rathaus unter den Arkaden an.
5.12.2007

 

 

Gustav Bickel versorgt seit 1995 die Störche - Spende für Biotop gesucht

Der Opfinger Ortschaftsrat und Gemeindearbeiter Gustav Bickel hat seit zwölf Jahren einen besonderen Freund: Peter. Peter trägt am liebsten Schwarz-Weiß, hat knallrote Beine und einen langen Schnabel. Meistens hält er sich auf dem Kirchturm auf oder geht auf die Jagd nach Kröten. Peter ist ein Storch und seit 1995 auf dem Kirchturm der Opfinger Bergkirche zu Hause. Seit 1990 richtete Bickel alljährlich ein Storchennest auf dem Kirchturm ein, in der nun erfüllten Hoffnung, ein Storchenpaar als Dauermieter zu gewinnen.

Mit 25 Jahren — Peter wurde 1982 in Holzen geboren — ist Peter schon ein recht alter Storch und trotzdem noch ein enormer Schwerenöter. Seine erste Gattin verunglückte nach zwei Jahren bei einem Unfall. Mit Lisa, Gattin Nummer zwei, blieb er 14 Jahre zusammen, bis er 2006 die damals erst drei Jahre alte Anna kennen lernte. Lisa und Anna lieferten sich in den letzten beiden Jahren regelmäßig Kämpfe um Nest und Mann, die die ältere Lisa jedoch jeweils verlor. Insgesamt ist Peter stolzer Vater von 45 Kindern und mittlerweile Dauergast in Opfingen. Nur im Winter verlässt er für einige Wochen sein Nest, übrigens ohne seine Gefährtin. Auch in diesem Jahr gibt es wieder vier Jungstörche in Opfingen. Interessierte können die Störche über die Webcam im Rathaus beobachten. Für Gustav Bickel beginnt mit der Geburt des Nachwuchses Anfang Mai immer eine arbeitsintensive Zeit: "Früher gab es rund um Opfingen viele Wiesen, in denen die Störche ihre Nahrung jagen konnten. Jetzt wird überall Mais angebaut. Sobald dieser hoch steht, können die Störche in den Feldern nicht mehr landen." Deswegen versorgt Bickel die Störchenfamilie mit toten Eintagskücken und kleinen Fischen und — wenn es zwei Tage hintereinander nicht regnet — auch mit Wasser. Viermal am Tag bringt er seinen Störchen frisches Futter in einem Plastikeimer. "Peter kennt mich. Ich rede mit ihm wie mit einem Menschen und er wackelt mit seinem Kopf und blitzt mich mit seinen Augen an." Vor einigen Jahren besuchte Peter seinen Pfleger auch in dessen Eigenheim, spazierte übers Dach und blickte zu Familie Bickel runter.
Von den 45 in Opfingen geborenen Störchen, die nach ihrer Geburt durch einen Ring identifiziert werden können, sind sechs wieder in Deutschland aufgetaucht. Die meisten Jungstörche sterben auf dem Flug nach Afrika. Daher ist es wichtig, den Störchen in Deutschland gute Nestbedingungen zu bieten.
Die Opfinger Störche jagen sich ihre Nahrung von der Heuschrecke bis zum Wiesel am liebsten selbst. Wenn sie erfolgreich sind, bleiben Bickels Eimer unberührt. Allerdings stellen sie an ihr Jagdrevier so einige Bedingungen: Feucht muss es sein, mit einem flachen Gewässer und ohne Böschung. Ein solches Biotop gibt es in Opfingen nicht. Daher plant Bickel gemeinsam mit der Amphibienschutzgruppe und dem Umweltamt die Errichtung eines Biotops im Steinriedle, zwischen dem Opfinger Ortsteil St. Nikolaus und Waltershofen, oberhalb des Neugrabens. Das Biotop hätte mit Zu- und Abläufen eine Gesamtwasserfläche von 400 Quadratmetern, das Wasser solle allerdings nicht tief sein, um den Storchen das Trinken zu erleichtern. Der Ortschaftsrat, dem Bickel seine Pläne in der jüngsten Sitzung vorstellte, zeigte sich von der Idee angetan. Da auch die Waltershofener sich mit dem Gedanken tragen, ein Störchenpaar auf ihrem Kirchturm zu beherbergen, scheint der Standort des Biotops ideal gewählt.

Finanziert werden soll das Projekt über Mittel des Vereins SOS Weißstorch und
Spenden - erbeten auf Spendenkonto bei der Volksbank Breisgau Süd,
Kontonummer: 84712, Bankleitzahl 68061505

Silke Bergerhoff , 22.6.2007, BZ

 

St. Nikolausverein: Annegret Trübenbach-Klie neue Vorsitzende

Als einen kleinen Verein, der ganz viel tut, beschreibt die neue Vorsitzende Annegret Trübenbach-Klie den St. Nikolausverein. Bernd Hämmerle, der bisher Vorsitzender war, gab aus beruflichen Gründen sein Amt ab, bleibt dem Verein aber als stellvertretender Vorsitzender erhalten. Dort sind 42 von 240 Haushalten Mitglied. Auch Trübenbach-Klie ist schon lange im Vorstand tätig. Über das Selbstverständnis des Vereins und die geplanten Aktionen sprach BZ-Mitarbeiterin Silke Bergerhoff mit ihr.

BZ: St. Nikolaus ist ja ein sehr kleiner Ortsteil von Opfingen. Brauchen Sie hier überhaupt einen eigenen Bürgerverein?
Trübenbach-Klie: Unbedingt. Den Verein gibt es in seiner jetzigen Form seit neun Jahren. Er ist aus dem vorherigen Bürgerverein hervorgegangen. St. Nikolaus hat sehr wenige Treffpunkte. Daher haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die Kommunikation im Ortsteil zu fördern. Der Spielplatz ist zum Beispiel ein Treffpunkt für Mütter. Einmal im Jahr organisieren wir das Spielmobil und laden junge Familien zu einem großen Kinderfest ein.
BZ: Gibt es weitere typische Feste in St. Nikolaus?
Trübenbach-Klie: Wir haben einige Feste des Vorgängervereins übernommen. Unter Philatelisten bekannt ist die St. Nikolaus Stempelaktion am 6. Dezember im Opfinger Rathaus. Bereits am 5. Dezember besucht der Nikolaus mit Knecht Ruprecht unseren Ortsteil. Er verteilt Nüsse und Äpfel an die Kinder und wir musizieren gemeinsam. Am 16. und 17. Juni findet der St. Nikolaus-Hock auf dem Gelände des Schäferhundevereins hinter der Gärtnerei Pfistner statt. Der Hock ist ein Fest für die ganze Familie. Wir bieten Naturführungen, Ponyreiten, Kinderschminken, Bacherkundungen und ein Fußballturnier für die Kinder an. Abends wollen wir zu Zieharmonikabegleitung singen.
BZ: Haben Sie sich auch neue Aktionen für die kommenden Jahre vorgenommen?
Trübenbach-Klie: Ich möchte den vielen musizierenden Jugendlichen im Ort ein Forum geben. Daher laden wir im Herbst zu einem Konzert von Klassik bis Rock in die Wirtsstube des historischen Badehauses ein. Außerdem planen wir eine Zukunftswerkstatt, in der sich alle Einwohner mit ihren Ideen für den Ort einbringen können. Ein bereits zu der 1000-Jahr-Feier Opfingens im letzten Jahr begonnenes Projekt ist die Erstellung einer Ortsgeschichte. Wir waren bereits im Landesarchiv in Karlsruhe, jetzt suchen wir jemanden, der die Ergebnisse niederschreiben und auch ältere Mitbürger interviewen möchte.
25.5.2007, www.badische-zeitung.de

 

Frühstart für den badischen Spargel

In Munzingen und Opfingen hat Spargelanbau die längste Tradition: Auch hier hat die Wärme das Gemüse aus dem Boden getrieben.

So früh wie in diesem Jahr hat es noch nie Spargel gegeben. Bereits am 4. April waren bei der Obst- und Gemüsevertrieb Südbaden GmbH (OGS) in Vogtsburg-Oberrotweil die ersten Partien eingegangen. Auch die Landwirtsfamilie Walter aus Opfingen liefert dorthin einen Teil ihrer Ernte. Die anhaltende Wärme hat das Stangengemüse massenhaft aus dem Boden getrieben. Der Temperatursturz hat das Wachstum erheblich gedämpft. Von ihrer drei Hektar großen Anbaufläche gewinnen die Walters zur Zeit 50 bis 70 Kilogramm am Tag, 200 bis 250 Kilogramm waren es in der Hochzeit. Juniorchef Heiko Walter sieht’s gelassen. Unterm Strich werde sich 2007 als gutes Spargeljahr einprägen, meint der Obst- und Winzermeister. Spargelstechen ist im Betrieb Walter die Sache von Erntehelfern aus Polen. Neun Frauen und Männer sind derzeit beschäftigt. Sie gehen entlang der Dämme, die mit einer Spezialmaschine über den Pflanzreihen aufgeschüttet wurden, um den Weg der Spargeltriebe ans Sonnenlicht zu verlängern. In Munzingen und Opfingen hat der Spargelanbau die längste Tradition. Die Anbaufläche hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten hier verdreifacht, landesweit wurde sie von 500 auf 1200 Hektar ausgedehnt. Auch andere Gemüsekulturen und ebenso der Obstanbau wurden am Tuniberg ausgeweitet. Mit ihren Anbauentscheidungen für diese zwar arbeitsaufwändigen — bei Spargel fallen in der Erntezeit an die 2000 Arbeitsstunden je Hektar an — , jedoch einträglichen Kulturen liegen die hiesigen Landwirte im Trend. Mit Spargel beispielsweise lässt sich eine bis zu zehn Mal so hohe Wertschöpfung wie mit dem Anbau von Getreide oder Mais erzielen. In guten Jahren ist ein Gewinn von bis zu 10 000 Euro je Hektar möglich. Des großen Arbeitsaufwandes wegen liegen Erfolg und Desaster jedoch nah beieinander. Denn Gewinne lassen sich nur mit dicken Stangen von erstklassiger Qualität erzielen. Warum, erklärt Josef Klapwijk, Gemüsebauberater im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald: "Um ein Kilogramm Spargel erster Qualität zu ernten, muss sich ein Feldarbeiter 20 Mal bücken, für ein Kilogramm Spargel dritter Qualität bis zu 50 Mal." Etwa die Hälfte der südbadischen Ernte wird auf dem lokalen Markt verkauft, die andere Hälfte in den Konsumzentren Baden-Württembergs, wobei die Oberrotweiler OGS der bedeutendste Abnehmer und Vermarkter ist. Von 40 Erzeugern aus dem Gebiet zwischen Riegel und Lörrach bezieht das genossenschaftliche Unternehmen jährlich rund 12 000 Tonnen Spargel und erzielt einen Umsatz von durchschnittlich 3,5 Millionen Euro, was 18 Prozent des Gesamtumsatzes entspricht.
Silvia Faller , 19.5.2007, www.badische-zeitung.de

Am Samstag und Sonntag richten der Landfrauenverein und der Winzerkreis Opfingen das 20. Spargel- und Weinwochenende aus. Samstag 19.5.2007 startet das Fest um 13 Uhr, Sonntag um 11 Uhr.

 


Sinnlose Baumfällaktion am kleinen Opfinger Baggersee?

Kleiner Opfinger See am 14.3.2007 Kleiner Opfinger See am 14.3.2007  
Kleiner Opfinger See am 14.3.2007 Fotos: Krishna  

Als ich gestern zum ersten Mal dieses Jahr meinen geliebten kleinen Opfinger Badesee besuchte, traf mich der Schlag. An der Liegewiese hinter dem Steg wurden links am Ufer und am Waldrand
sämtliche Bäume in Rambomanier gefällt. Möglicherweise ist das nur der Anfang einer grossangelegten Fällaktion. Aber auch jetzt fehlen all die schattenspendenden Bäume, die gerade jetzt sehr begehrt sind, da mit einem besonders heissen Sommer zu rechnen ist. Sinn und Zweck dieser Aktion ist mir rätselhaft. Gibt es Stellen, wo man sich beschweren kann?
Gruss Krishna, 14.3.2007
Siegfried Beutel, eMail: madhava8 at compuserve.de


Sehr geehrter Herr Beutel,
ich bin der zuständige Revierleiter und habe die Maßnahmen veranlaßt. Die Fällmaßnahmen dienten
- der Entfernung nicht standortsgerechter Baumarten (Pappel und Robinie)
- der Reduzierung des Laubeintrages und damit der Eutrophierung des Gewässers
- der Besonnung der Uferbereiche und hiermit Verbesserung der Lebensbedingungen,
  insbesondere für Amphibien und Libellen.
Die Maßnahme ist abgeschlossen und es werden keine weiteren Bäume mehr gefällt. Schattenspen-dende Bäume stehen nach wie vor in großer Zahl am Ufer des kleinen Opfinger Sees. Ich hoffe Ihre Fragen hiermit aufgeklärt zu haben, auf den in Ihrer Mail befürchteten heißen Sommer habe ich bedauerlicherweise keinen Einfluß.
Mit freundlichen Grüßen
Markus Müller, 15.3.2007
Dipl. Forstingenieur (FH), Tiengener Str.4, 79111 Freiburg, markus.mueller at stadt.freiburg.de
Tel 0761-4765965

herr müller,
entschuldigung, wenn ich hier etwas nicht ganz verstehe, aber ist es nicht so, dass Leute ihres Berufsstandes dazu beitragen, dass libellen, amphibien und all die anderen sich zurückziehen und am versterben sind, da ihre fälltrupps brachial Wald und uferzonen ramponieren? ob bei fällungen, dem 
verdichten der böden durch das fahren mit viel zu schweren maschinen oder  dem rücken der stämme? kein waldweg, wo stämme gerückt werden, an dem  nicht mindestens jeder 2. baum leicht bis schwer und wiederholt (!) verletzt wurde (von wegen waldschadensbericht).Ich erwähne dies hier, um die doppelmoral ihrer art des pflegegewissens der natur gegenüber zu verdeutlichen. und was haben die bäume nahe der Strasse bitte mit dem laubeintrag zu tun? dass die sonne immer mehr brennt statt nur zu nähren, durch unser einwirken auf die faune, nun ja, das wissen wir ja schon seit jahren. dass sie als forstverantwortlicher andererseits so bereitwillig alle arten, größen und mengen von bäumen schlagen, nun, wer wollte hier leugnen, dass das ein sehr aktiver beitrag zum ausdörren mit folgender verhärtung der böden ist, dass es durch das fällen der alten bäume zum steten absenken des grundwassers kommt und dass sich hierdurch sehr wohl  in kleiner, aber insgesamt ergänzender und nachträglicher beitrag zum lokalen und damit zum gesamtklima ergibt? es soll dann wohl auch ein "cooler witz", mit verborgenem lächerlichmachen herrn beules sein, dass sie meinen, sie hätten keinen einfluß auf die heisseren sommer. touche! in ihren kreisen mag man ja gern über die einfalt der dummen leute, jene die von ihrem fach nichts verstehen, wie sie meinen, lachen, aber herr beule meinte ganz etwas anderes mit dem heißen sommer, dass ihnen offenbar gänzlich entgangen ist. und das ist auch der springende punkt:

menschen wie wir gehen an den kleinen opfinger see seit jahren zum baden  und entspannen. dieser see, in seiner sanften wildheit ist ein kulturereignis, ein kulturraum und ein kulturgut! wenn sie hier jetzt derart fällen, wie sie es getan haben, greifen sie dieses kulturgut an und zerstören es partiell! Uns allen, vielen hundert menschen(!) haben sie jetzt die bäume genommen, das gemütliche sitzen am teich, das erleben der naturnähe in einem letzten biotopbereich, in dem menschen und letzte arten zusammen auskommen - doch jetzt schauen wir auf stümpfe, stümpfe eben, leeren raum, wo vorher der wind das laub zum klingen brachte. nun brennt die sonne hier. wir müssen wohl in den waldbereich uns zurückziehen. das  wird neue, ungute konsequenzen mit sich bringen, die sich auf flora und  fauna auswirken. schon mal darüber nach gedacht? wohl nicht. dass die uferbereiche über sehr lange zeit ausgebrannt werden von der sonne, ist zudem sehr wahrscheinlich. danke dafür! es wird hübsch anzusehen sein.

sie haben die libellen und amphibien als begründung hergenommen, die ihre fällungen ganz bestimmt nicht brauchen, um am leben zu bleiben, unsere interessen aber vorsätzlich missachtet. das macht mich wirklich wütend! wer meinen sie den zu sein, so über die gefühle und bedürfnisse von sehr vielen menschen hinwegtrampeln zu dürfen? ihre antwort hat insgesamt etwas wirklich kaltschnäuziges und ihr bezug auf den sommer ist schon im zynischen anzusiedeln. in meinen augen haben sie sich nicht entlasten können, im gegenteil. ihre antwort hat ihr unverantwortliches handeln nur bestätigt.
eine entschuldigung und einsehen ihrerseits, hätte die bäume zwar nicht zurück gebracht, aber so jedenfalls wird wohl herr beule und sehr viele andere nicht anders können, als abschätzig, wütend und traurig ihr un-werk zu betrachten. diesen gebe ich hier vielleicht, sicher aber für mich, in meiner zugegeben unverblümten und respektlosen art, eine stimme. denn meinen respekt für ihr handeln und ihre antwort haben sie ganz sicher nicht.
andreas tietz, 2.4.2007, tietztiefeoekologie at gmx.de


 

Nur der Standort der Biogasanlage schmeckt nicht

Angestrengt lauschend und ihre Nase in den Wind haltend besuchten unter der Leitung von Bürgermeisterin Gerda Stuchlik Gemeindratsmitglieder, Opfinger und Waltershofener Ortschaftsräte sowie Vertreter des Umwelt- und des Stadtplanungsamtes am Samstag eine Biogasanlage in Hessen. Organisiert wurde die Fahrt von der Familie Klaus Jakob, die eine ähnliche Anlage in Opfingen bauen möchte.

Die Bauvoranfrage war in Opfingen und Waltershofen auf ein geteiltes Echo gestoßen. Die Anwohner befürchten Gerüche und Lärm sowie mehr Verkehr beim Transport der landwirtschaftlichen Rohstoffe. Auch der Standort im Lindental inmitten hochwertiger landwirtschaftlicher Nutzflächen, wurde kritisiert (die BZ berichtete). Die Jakobs hofften nun, mit der Fahrt Vorurteile gegenüber der geplanten Anlage aus dem Weg räumen zu können. "Wir wollen niemanden ärgern oder belästigen" , versicherte Klaus Jakob bereits auf der vierstündigen Hinfahrt. So sei mit keinem erhöhten Verkehrsaufkommen für den Betrieb der Anlage zu rechnen: Zwei bis drei Fahrten pro Tag würden während der Maisernte anfallen, außerdem an einem Tag pro Monat die Anlieferung von Gülle. Weitere Fahrten könnten durch die Nutzung der anfallenden Restwärme entstehen. Auch bei den Anfahrtswegen möchten die Jakobs nicht, wie von vielen Anwohnern befürchtet, durch den Ortsteil St. Nikolaus fahren, sondern sie bevorzugen eine Anfahrt über Opfingen und Wippertskirch. Die Stadt steht dem Vorhaben positiv gegenüber. Bis 2010 will Freiburg, so der erklärte Wille, zehn Prozent des Energiebedarfs aus regenerativen Energien wie Wind, Wasserkraft, Sonne oder Biomasse gewinnen. Bisher, so schätzt der stellvertretende Leiter des Umweltamts, Ralf Zähringer, werden knapp fünf Prozent des Stromverbrauchs aus regenerativen Energien gewonnen. Geld für weitere Investitionen gibt es in der Stadtkasse nicht, Investoren wie die Jakobs sind also gerne gesehen. Die geplante Anlage kostet 1,5 Millionen und würde den Anteil an regenerativen Energien um 1,5 Prozent steigern. Weiterer Vorteil der Biomasseanlage: Durch das geplante Regenrückhaltebecken in Günterstal können die Viehbauern aus Horben ihre Gülle nicht mehr wie bisher auf den Günterstaler Wiesen ausfahren. Auch in St. Georgen und im Hexental sind laut Zähringer die Grenzen dessen überschritten, was die Felder an Gülle aufnehmen können. Die Familie Jakob würde den Betrieben in Horben die Gülle abnehmen und so die CO-Emission reduzieren.
Der Besuch im hessischen Münzenberg bei der Biogasanlage von Ingo Schäfer hierließ zwiespältige Eindrücke. Der Opfinger Ortschaftsrat Wolfgang Schlimgen meinte: "Ich hätte nicht gedacht, dass man die Gülle doch so sehr riechen kann." Die Opfinger Stadt- und Ortschaftsrätin Ann Christin Ludwig, vorher eher skeptisch gegenüber der Anlage eingestellt, sieht nach dem Besuch sämtliche Zweifel aus dem Weg geräumt: "Wenn wir die Anfahrtswege genau klären können, habe ich keinerlei Einwände mehr gegenüber dem Standort der Anlage." Bürgerneisterin Gerda Stuchlik bewertet die Anlage als durchweg positiv und begrüßt das Vorhaben der Jakobs. Massive Kritik üben nach wie vor die Waltershofener an der Anlage. "In unmittelbarer Nähe soll laut Flächennutzungsplan unser Neubaugebiet entstehen. Da will doch keiner hinziehen, wenn ständig Duftwolken von der Anlage ’rüberwehen" , kritisierte Ortsvorsteher Joseph Glöckler. Ein leichter Gülleduft lässt sich besonders in unmittelbarer Nähe des Güllebehälters nicht leugnen. Allerdings ist bereits einige hundert Meter weiter weg nichts mehr zu riechen. Die Jakobs wollen ihren Gülletank zusätzlich mit einem Betonmantel umhüllen. Auch die Motoren sind in Münzenberg deutlich zu hören. Bei der in Freiburg geplanten Anlage sollen sie deutlich leiser sein, außerdem in einer Halle untergebracht werden. Stadträtin Herta König, die sich im Ortschaftsrat dafür stark gemacht hatte, dass die Bauvoranfrage an den Umweltausschuss der Stadt verwiesen wurde, bleibt bei ihrer Kritik am Standort. Die Stadt hatte den Jakobs auch das Grundstück "Am Stumpen" zwischen Waltershofen und Umkirch angeboten. Dies scheiterte jedoch laut Jakob an den Preisvorstellungen der Stadt. Auch sei der Grundwasserspiegel dort höher, was den Bau der Anlage deutlich verteuern würde. Ein Tausch der Grundstücke wird jedoch von einigen Ortschaftsräten favorisiert, die hoffen, dass sich die Stadt da noch bewegt.
Silke Bergerhoff , 13.2.2007, www.badische-zeitung.de

 

Gewerbeverein spendete Unterstand in Fachwerkoptik

  Zufriedene Bauherren (von links): Jens Prüss, Rainer König (Fachwerkarbeiten und Dach), Uwe Jensen (Malerarbeiten), Oliver Preis (Fundament/Mauerwerk) und Markus Knittel (Natursteinarbeiten).
Foto: Silke Bergerhoff

Mit viel Musik und Wein ist am Samstag das vom Opfinger Gewerbeverein errichtete Fachwerkbushäuschen im Burgweg an den Ortschaftsrat übergeben worden. Das Bushäuschen soll eine beständige Erinnerung an die Opfinger 1000-Jahr-Feier sein. Soweit möglich wurden beim Bau Materialien aus dem Tuniberg und dem Mooswald eingesetzt. Die Handwerker arbeiteten ehrenamtlich, das Baumaterial spendierte der Gewerbeverein. "Wir wollen mit diesem Bushäuschen die lebendige Handwerkstradition aufzeigen, die es damals ebenso wie heute noch in Opfingen gibt" , so Gewerbevereinsvorsitzender Oliver Preis. Ortsvorsteher Hans Brand bedankte sich für den gelungenen Bau und wünschte sich, dass das Bushäuschen möglichst lange von selbst ernannten Kunstmalern verschont bleibe.
Silke Bergerhoff, 28.11.2006, Badische Zeitung

 

Freiburger Sportfischer am Kleinen Opfinger See
 
Eine alte Tradition des Vereins Freiburger Sportfischer ist das "kleine Abangeln" am Kleinen Opfinger See zum Saisonende. Am Sonntag war es wieder soweit und zahlreiche vergnügte Vereinsmitglieder trafen sich zu Linseneintopf und Glühwein am See. Vereinzelt wurde auch geangelt, doch der größte Teil der Mitglieder pflegte die Geselligkeit.

Rund um ein offenes Feuer haben sich die Sportfischer versammelt. "Wir haben 105 Mitglieder mit Angel-Berechtigung, davon sind etwa 60 aktive Angler, die übers Jahr viele Fische aus den Seen ziehen" , erklärt der Vorsitzende Carsten Bernhard (37). Er selbst war dieses Jahr nur dreimal mit seiner Angel unterwegs und hatte speziell am Kleinen Opfinger See gar kein Anglerglück. Doch Bernhard nimmt die magere Ausbeute gelassen: "Es tut einfach gut, drei bis vier Stunden am Ufer zu sitzen, und nichts ist um einem rum." Selbst die Familie bleibt bei Bernhards Angelausflügen meist außen vor, nur seine Tochter darf ab und zu mal mit.
Der Kleine Opfinger See ist für seine Größe sehr fischreich. Vor allem so genannte Weißfische wie Rotauge und Brachse, aber auch Hechte und Karpfen sind hier beheimatet. Mit Sorge beobachtet Bernhard das Verhalten vieler Aquariumbesitzer, die ihre Sonnenbarsche und Goldfische im See auszusetzen. "Auf einmal haben Sie dann einen Goldfisch an der Angel und wundern sich" , entrüstet sich Markus Scholtes (46), der stellvertretende Vorsitzende des Vereins. Besonders die Sonnenbarsche vertrieben die einheimischen Barsche aus ihren Revieren. Viel dagegen unternehmen können die Fischer nicht. Über die jährlichen Angelstatistiken, in denen jedes Mitglied Anzahl und Art der gefangenen Fische angibt, errechnet sich der Verein den Bedarf an Jungfischen, die zur Bestandspflege wieder ins Gewässer ausgesetzt werden. Dabei achten die Angler besonders darauf, junge einheimische Barsche auszusetzen. Überhaupt sind Angelvereine engagierte Naturschützer. So pflegen die Sportfischer den Kleinen Opfinger See sowie seine Zuläufe und die Bäche in Seenähe. Umgestürzte Bäume werden von dem vereinsinternen "Räumkommando" aus dem See geholt, Zu- und Ablauf frei gehalten. Zweimal im Jahr sammeln die Angler den Müll rund um den See ein. "Bis zu dreißig Autotüren, Computer und jede Menge Tresore haben wir hier schon eingesammelt" , seufzt Scholtes. Die Stadt stellt für die Putzete kostenlos die Müllcontainer zur Verfügung, und auch mit dem Revierförster sprechen die Angler sich ab.

Immerhin wird der Kleine Opfinger See nach Bernhards Schätzung schon seit mehr als 30 Jahren an die Sportfischer verpachtet. Bei der jüngsten Opfinger Ortschaftsratsitzung sprachen sich die Ortschaftsräte einstimmig für eine Verlängerung der Pacht aus. Opfinger Bürger mit einem gültigen Jahresfischereischein können über die Fischfachgeschäfte in Freiburg eine Tageskarte erwerben. Der Verein kontrolliert regelmäßig die Angler am See, auch auf ihre Fänge, da es für viele Fische Schonzeiten gibt. Außer dem Kleinen Opfinger See haben die Freiburger Sportfischer auch die Angelrechte am Waltershofener See, am Opfinger Dorfbach, am Flückigersee, am St. Georgener Dorfbach und an der Möhlin. Das Forstamt setzt anhand der gepachteten Gewässeroberfläche fest, wie viele Jahreserlaubnisscheine ein Verein ausstellen darf. "Angler sind vereinstreue Menschen, bei uns tritt selten jemand aus" , weiß Bernhard. Plätze würden häufig erst durch den Todesfall eines Mitgliedes frei.
Silke Bergerhoff , 21.11.2006, www.badische-zeitung.de
 
Blick nach Norden über den Opfinger See am 2.9.2004 Kleiner Opfinger See am 14.3.2007  
Blick nach Norden über den Opfinger See am 2.9.2004 - mehr Kleiner Opfinger See am 14.3.2007
 
 

 

Hofcafé Walter in Opfingen eröffnet - gut und alles Eigenbau

Bis zum Wein: Ein Café Marke Eigenbau / Im "Hofcafé" der Opfinger Familie Walter ist nicht nur der Kuchen aus eigener Produktion

Hausgemachten Kuchen, Vesperteller und selbstangebauten Wein bietet die Opfinger Familie Walter Gästen und Einheimischen ab dem 15. Oktober im neuen "Walters Hofcafé" . Einen ersten Blick in die neuen Räume konnten die Opfinger anlässlich Walters Hof- und Scheunenfest am vergangenen Wochenende werfen. Vierzig Plätze bietet das Café, welches ein Projekt der beiden Walter-Frauen Sigrid und Schwiegertochter Martina ist. Die beiden werden selbstgemachte Torten und Kuchen sowie weitere Hoferzeugnisse, wie zum Beispiel ein Dessert mit in Spätburgunder eingelegten Zwetschgen, anbieten. Der Kuchen wird zwischen 1,50 und 2,20 Euro pro Stück kosten, der Kaffee ist mit 1,50 Euro ebenfalls günstig. Auf die Idee kamen Walters über die Anfragen ihrer Hausgäste sowie von Besuchergruppen, die nach einer Hofführung verköstigt werden wollten. "In Opfingen gibt es kein Café. Wenn unsere Feriengäste gegen 16 Uhr von ihren Ausflügen zurückkamen, mussten wir sie zum Kaffeetrinken immer bis nach Ihringen oder Breisach schicken" , erzählt Martina Walter. Auch Wanderern und den Opfingern möchte Martina Walter eine Einkehrmöglichkeit bieten. In direkter Konkurrenz zur lokalen Gastronomie sieht sie sich nicht, da diese erst am Abend aufmache. "Wir sehen uns eher als ein ergänzendes Angebot. Nach wie vor empfehlen wir unseren Hausgästen die lokalen Gastronomen zum Abendessen." Gastronomische Erfahrungen sammelten die Walters durch ihr Hoffest, welches dieses Jahr anlässlich der Wein- und Apfelernte zum neunten Mal stattfand.

Öffnungszeiten des Cafés in der Straße Wippertskrich 2 (07664/ 1396) sind von Mittwoch bis Sonntag, 14 bis 18.30 Uhr (vorerst bis zum 17. Dezember). Die Familie hat eine Gaststättenkonzession mit Einschränkungen und plant zunächst, ihr Café 130 Tage im Jahr geöffnet zu haben.
Silke Bergerhoff am 10.10.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

Rathausgärtle in Opfingen - Bürgerprojekt?

Leserbrief zu: “Gestaltung geht weiter – Rathausgärtle in Opfingen“ vom 26.7.2006 

Was heißt hier „Bürgerprojekt“? Das kleine historische Gärtchen in unserer Ortsmitte, von der Lehrerfrau Kruschke seinerzeit liebevoll gepflegt und zu jeder Jahreszeit immer herrlich blühend, wurde von vielen Opfingern als ganz besonderes Kleinod empfunden und geliebt.

Eine öffentliche Diskussion über seine Gestaltung hätte daher der Ortschaft gut angestanden und das Projekt zu einem wirklichen Bürgerprojekt gemacht. Opfinger Bürger, die diesbezüglich ihr Interesse angemeldet hatten, wurden seitens der „Projektleitung“ aber von vornherein nicht berücksichtigt und die Planung  im Verborgenen durchgeführt. Nebenbei, kann denn eine Planung, deren Finanzierung zu 50% (!) ungedeckt ist, überhaupt seriös genannt werden?

Unangekündigt kam der Bagger. Nichts, weder Blumenzwiebeln, Stauden noch die wertvollen historischen Rosen, geschweige denn der Zauber dieses einzigartigen Ortes, konnte gerettet werden. Manchem Opfinger, der noch als Schüler sein Pflänzlein beigesteuert hatte, standen die Tränen in den Augen. Der Ist-Zustand: Platten, Kübel, Koniferen, beliebig, steril, standardisiert. Ein Jammer. Dafür auch noch spenden? Nein, danke.
 

BZ-Leserbrief vom 11.8.2006 von Dr. Dagmar Reduth, Ingrid Achstetter, Kerstin Gissler, Opfingen

 

Freiwilliges Engagement ermöglicht Opfinger Sonnenbergschleife

Eine Radsport-Großveranstaltung wie die Opfinger Sonnenbergschleife wäre ohne ehrenamtliche Helfer gar nicht zu bewältigen

Die Opfinger Sonnenbergschleife — ein Höhepunkt im baden-württembergischen Radsportkalender. Das Rennen mit rund 300 Teilnehmern war am Sonntag die 10. Etappe der LBS-Cup-Rennserie, zählte in den Nachwuchsklassen zum Badenpokal und war gleichzeitig die Kreismeisterschaft. Das bedeutete einen immensen organisatorischen Aufwand für den Rad-Club Opfingen, den Ausrichter des Rennens.

Dutzende freiwillige Helfer waren im Einsatz: Streckenposten, Rot-Kreuz-Helfer, Feuerwehrmänner. Auf dem 6,75 Kilometer langen, hügeligen Rundkurs durch die Opfinger Weinberge und die Ortsmitte standen sie verteilt an den Ausfahrten, leiteten den Verkehr um, sicherten die Strecke ab und versorgten die Verletzten. Markus Marx war einer der Helfer. Der 40-Jährige ist früher selbst Radrennen gefahren, mittlerweile sprintet sein Sohn Marvin für den Rad-Club Opfingen um Platzierungen. Bei der Sonnenbergschleife wurde Marvin in der Altersklasse unter elf Jahren Zweiter. Mit einer Fahne bewaffnet stand Markus Marx an der letzten Kurve vor der Zielgeraden. "Die Rennfahrer kommen mit so viel Schwung und vergessen durch die Hitze manchmal fast die Kurve zu nehmen" , berichtete Marx. Seine Anwesenheit als "lebende Wegmarkierung" sei deshalb sehr wichtig gewesen. Der ehrenamtliche Helfer sieht seinen Einsatz aber nicht nur als reinen Job, sondern freut sich auch über die vielen namhaften Rennfahrer, die gekommen waren. "Ich schaue schon auf die Fahrer und auch aufs Material" , sagte Marx. Wichtig für die Sicherheit ist auch der Einsatz von Thomas Eisenmann vom Opfinger Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes. Der 16-Jährige fuhr im Rettungsfahrzeug hinter dem Hauptfeld mit. Seine Aufgabe bestand darin, im Falle eines Sturzes, die Information darüber per Funk weiterzuleiten. Seit sechs Jahren ist er bereits bei der Opfinger Sonnenbergschleife mit dabei. Nur einmal musste er am Sonntag einen Funkspruch abgeben, weil ein Fahrer gestürzt war. "Extrem heiß" sei es während seines fast sechsstündigen Einsatzes im Rettungsfahrzeug gewesen. Genau wie bei den Rennfahrern sei da "viel trinken" angesagt gewesen. Die Daumen gedrückt habe er seinen gleichaltrigen Freunden, von denen einige für den Rad-Club Opfingen Rennen bestreiten. Im Start/Ziel-Bereich herrschte während des gesamten Renntags rege Betriebsamkeit. Auf dem Zielwagen mühten sich die Kampfrichter, in allen sechs Rennklassen korrekte Ergebnisse zu erstellen. Das war bei zahlreichen Überrundungen gar nicht so einfach. Christian Rieger, Geschäftsführer des Rad-Clubs Opfingen, sieht den Start von vielen bekannten Radamateuren aus dem ganzen Bundesland als Zeichen dafür, wie hochklassig das Opfinger Radrennen ist. Insbesondere über den Start von Sören Hoffmann — ein Jungprofi, der für das Team Lamonta aus Rheda-Wiedenbrück fährt — freute er sich. Zum fünften Mal fand die Opfinger Sonnenbergschleife auf dem 6,75 Kilometer langen schwierigen Rundkurs durch die Opfinger Weinberge statt. Der organisatorische Aufwand für die Veranstaltung war riesig: Bereits im Februar muss das Rennen ausgeschrieben werden, und da in Opfingen alle sechs Rennklassen inklusive der weiblichen Klassen starten, war das Rennen gleichzeitig die Kreismeisterschaft. "Das ist schon ein großes Paket" , meinte Rieger. Ohne den Zuschuss der Landesbausparkasse (LBS) und der vielen Firmen und sonstigen Sponsoren sei die Ausrichtung einer solchen Großveranstaltung gar nicht möglich. Eine Woche nach der 1000-Jahr-Feier der Gemeinde Opfingen sei es schwierig gewesen, ausreichend Geldgeber für den Renntag zu finden.

Alles von Sebastian Hautli vom 1.8.2006 auf www.badische-zeitung.de lesen

Mit einem großen Fest feiert Opfingen sein tausendjähriges Bestehen

Ein buntes Volk zieht durch die Straßen. Junge Römer verkaufen Brot und in Speck eingerollte Pflaumen, Minnesänger singen am Wegesrand, und an der Milchbar stehen petticoatschwingende Verkäuferinnen. Opfingen feiert seine tausendjährige Geschichte.

Schon am Freitagabend begannen die offiziellen Feierlichkeiten mit einem Festakt. Zahlreiche Ehrengäste, unter anderem Regierungspräsident von Ungern-Sternberg und Oberbürgermeister Dieter Salomon gratulierten den Opfingern. Das Dorffest unter dem Motto "Zeitsprünge" wird dann am Samstag mit lauten Böllerschüssen und, wie es sich für einen Winzerort gehört, einem Fässchen Jubiläumswein eröffnet. Entlang des Burgweges präsentieren sich Vereine und Opfinger Bürger mit einem bunten Programm: So können mutige Festbesucher in der mittelalterlichen Badestube des St. Nikolausvereins ein Bad nehmen. Herbert Wegelein und Hubert Brucherseifer würde man mit ihren stattlichen Bärten und den zahlreichen Tattoos eher auf einer Harley Davidson vermuten. Doch übers Wochenende sind die beiden Bader und Knecht und warten an einem großen mit Wasser, Milch und Honig gefüllten Holzzuber auf Kundschaft. Zwei Häuser weiter im Hof von Rudolf Mensch hat der Männerchor die ebenerdigen Lagerräume des 1771 erbauten Hauses ausgeräumt. In angenehmer Kühle bestaunen Besucher historische Winzergeräte und lassen sich ein deftiges Bauernvesper schmecken. Auf den Spuren seines Großvaters wandelt auch der Winzer Michael Sutter, der — wie etliche andere Handwerkern — Leitern herstellt. "Mein Großvater hatte sich extra ein paar Akazienbäume gepflanzt. Die alten Schablonen habe ich noch aufbewahrt und jetzt zum Jubiläum rausgekramt." Korbflechten, Fassherstellung, Spinnen — die Opfinger beleben das alte Handwerk zu ihrem Dorffest und zeigen, wie gegenwärtig die Traditionen in der Dorfstruktur noch sind. Auch für die Kinder gibt´ s zahlreiche Attraktionen: Der Kindergarten hat von den Opfinger Geschäften Bastelmaterialien wie Blumen, Perlen und buntes Papier geschenkt bekommen. Daraus basteln sich die jungen Besucher Sommerhüte. Die kleine Anna (5) ist fast fertig, jetzt will sie noch ganz viele Rosen auf ihren Hut kleben und dann ihrem großen Bruder bei der Jahrtausend-Olympiade zuschauen. Diese wird vom Kinder- und Jugendhaus organisiert. Für die Besten in den Disziplinen Baumstammstoßen, Knopfannähen und Sockenzielwurf gibt´ s Preise. Florian Berisha (7) hat leider nichts gewonnen. "Trotzdem hat´ s Spaß gemacht, besonders das Knopfannähen." Ruhe vom Festtrubel finden die Festbesucher im neu gestalteten Rathausgärtle, das pünktlich zum Dorffest fertig wurde. Die Gestaltung des Platzes wurde mit Eigenmitteln finanziert. Er soll in Zukunft ein Treffpunkt für Einwohner und Gäste sein. Manch Opfinger muss sich jedoch erst an die moderne Gestaltung im historischen Zentrum gewöhnen. Erleichtert wird das wohl dank der Skulpturen, die Opfinger Kinder aus Sandstein zum Jubiläum erstellt haben.

Vereine und Gastronomen ziehen nach zwei Tagen Fest eine positive Bilanz: Viele Besucher haben mit den Opfingern gefeiert. Und der Höhepunkt des Jubiläumsjahres wird lange in Erinnerung bleiben.

Badische Zeitung Freiburg
Silke Bergerhoff, 24.7.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

 

 

Hans Brand, Ortsvorsteher von Opfingen: Von der Eingemeindung nur profitiert

Seit zwölf Jahren ist Hans Brand (65) Ortsvorsteher von Opfingen. Damit setzt er eine Familientradition fort, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. BZ-Mitarbeiterin Silke Bergerhoff sprach mit ihm über die Opfinger Geschichte und die Gegenwart des Tunibergortes.

BZ: Herr Brand, in ihrer Familie hat das Amt des Bürgermeisters/Ortsvorstehers bereits Tradition.
Brand: Das ist ganz normal bei einer alt eingesessenen Familie, da gibt es immer wieder mal jemanden, der Vogt oder Gemeinderat wird. Tatsächlich stammte der erste Bürgermeister von Opfingen, Hans-Heinrich Pfistner, der ab 1693 das Amt inne hatte, aus der Familie meiner Mutter. Sein Name ist neben dem des damaligen Pfarrers sogar in unserer Kirchenglocke eingraviert. Die Familie Brand, also die Linie väterlicherseits, ist erst 1689 vom Emmental in der Schweiz nach Opfingen gezogen.
BZ: Seither sind die Brands in Opfingen geblieben?
Brand: Ja, seither waren wir immer Landwirte und Handwerker. Ob meine Kinder hier bleiben werden, weiß ich nicht, da sie erst zehn und zwölf Jahre alt sind. Immerhin habe ich eine auswärtige und dazu noch katholische Frau geheiratet. Meine Frau kommt aus Sankt Georgen und ist mit zwölf Jahren mit ihren Eltern nach Opfingen gezogen.
BZ: Rückblickend, sind Sie mit der Eingemeindung 1971 zufrieden?
Brand: Opfingen hat von der Eingemeindung und dem damaligen Vertrag, der auch bis heute nicht in Frage gestellt wird, nur profitiert. Als in den 90er Jahren eine Mülldeponie am Tuniberg errichtet werden sollte, hat es zwischen den Tuniberggemeinden und der Stadt richtig Ärger gegeben. Aber die 1971 getroffenen Vereinbarungen haben uns die Errichtung der Mülldeponie erspart.
BZ: Die Haushaltsprobleme der Stadt treffen auch die Tuniberggemeinden. Immerhin ist ihr Sachmittelbudget so groß wie vor 15 Jahren.
Brand: Das stimmt. Mir ist es wichtig, dass der Bürger in der Ortsverwaltung Angelegenheiten des täglichen Bedarfs, wie zum Beispiel einen Personalausweis zu beantragen, erledigen kann. Das knappe Budget erschwert diesen Service. Wir haben in Opfingen auch ein Standesamt. Wer möchte, kann sich sogar am Sonntag trauen lassen. Das ist für mich Dienst am Bürger.
BZ: Welche Aufgaben kommen in Zukunft auf Opfingen zu?
Brand: Unser größtes Problem ist der schnelle Wachstum der Gemeinde. Von 1000 Einwohnern sind wir in den vergangenen Jahrzehnten auf 4000 angewachsen. Bereits 1961 haben wir das erste Neubaugebiet erschlossen. Das alte Sportplatzgelände, welches im nächsten Jahr bebaut wird, soll vor allem Opfinger Familien die Möglichkeit geben, ein Eigenheim zu bauen. Jetzt beginnt die Zeitphase der Konsolidierung. Opfingen soll zu einer Gemeinde zum Wohlfühlen werden. Dieses Gefühl werden wir in Zukunft stärken.
17.7.2006, www.badische-zeitung.de

 

1000 Jahre gute und schwere Zeiten 

Das Weltgeschehen hat auch das abgeschiedene Opfingen immer wieder ganz direkt betroffen

Im Jahr 1006 wird Opfingen erstmals in einer Urkunde erwähnt. Heinrich II. übertrug damals ein Gut "Obphinga" dem Domstift zu Basel. Doch die Besiedlungsspuren in und um den Ort reichen bis in die Jungsteinzeit zurück. In den Gewannen Langen Wangen, Bodenlai und Steinacker wurden Gefäßscherben aus dem Neolithikum (5500 bis 2300 Jahre vor Christus) gefunden.

Die "-ingen" -Endung im Ortsnamen deutet darauf hin, dass die Entstehung des Dorfes in die alemannisch-fränkische Zeit zurückreicht. Opfingen wurde immer von außen verwaltet, Landadel siedelte sich hier nicht an. Die Einwohner lebten von den Erträgen der Landwirtschaft und handwerklichen Berufen überwiegend autark (als Selbstversorger) und von der Außenwelt abgeschlossen. Die teilweise kargen Erträge der Landwirtschaft und die Kriege prägten das Dorfleben bis ins 18. Jahrhundert. Wie in vielen ländlichen Gegenden kam es auch in Opfingen während des 30-jährigen Krieges (1618 bis 1648) zu einer großen Fluchtwelle. Auch bei Belagerungen Freiburgs lag Opfingen im Aufmarschgebiet der fremden Heere. Plünderungen, Vergewaltigungen und Vertreibungen waren die Folgen. Im Geburtenregister steht bei vielen Neugeborenen "in der Fremde geboren" — was darauf hinweist, dass die Frauen vorübergehend aus Opfingen geflohen waren. In guten Zeiten zogen jedoch auch Einwanderer aus der Schweiz und aus Thüringen zu. So stieg die Bevölkerungszahl immer wieder.

1832 führten Missernten und die fehlende Industrialisierung zu einer Verarmung der Bevölkerung und einer großen Auswanderungswelle nach Amerika. Die Einwohnerzahl sank in den folgenden Jahrzehnten spürbar von 1302 im Jahr 1834 auf 1020 im Jahr 1905.

Erst die Modernisierung in der Landwirtschaft und die Ansiedlung von Gewerbe nach dem 2. Weltkrieg brachten Opfingen den erhofften Aufschwung. Mit den Flüchtlingen erhöhte sich die Einwohnerzahl. Opfingen wandelte sich langsam von einem landwirtschaftlich geprägten Dorf zu einem Wohnort. Neubaugebiete wurden erschlossen, im Gewerbegebiet siedelten sich mittelständische Betriebe an. 1971 stimmten 62 Prozent der Wahlberechtigten der Eingemeindung nach Freiburg zu.

Heute ist Opfingen ein attraktiver Wohnort vor den Toren Freiburgs mit einer eigenen Infrastruktur, einem lebendigen Vereinsleben und dem Mooswald als Naherholungsgebiet vor der Tür.

Badische Zeitung Freiburg
Silke Bergerhoff, 17.7.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

Störche Lisa und Peter überwinterten 2003/2004
 

Am 3. Februar putzte ich das Nest und die reparierte Kamera wurde Anfang März wieder auf dem Kirchturm installiert. Nach der Paarung der Störche im März legte Lisa am 1. April das erste Ei. Die anderen vier Eier folgten im Abstand von jeweils zwei Tagen. Das zweite Ei am 3. April und das fünfte Ei am 9. April. Die  ersten drei Störchlein schlüpften am 5. und 6. Mai. Am 9. Mai kam das vierte und am 11. das fünfte Störchlein auf die Welt: dieses starb nach fünf Tagen. In den kommenden Wochen versorgten „Lisa“ und „Peter“ die vier Jungstörche mit den bereitgestellten Fischle und mit Würmern von Feld und Wiese.

Die Beringung der vier Jungstörche fand am 11. Juni statt. Ende Juni machten die Jungen die ersten Flugversuche. Am 11. Juli konnten alle vier Jungstörche fliegen und flogen mit „Lisa“ und „Peter“ auf Futtersuche.

Am 10. August flogen sie zum Jungstorchentreffen bei Gundelfingen, um gemeinsam mit den anderen Störchen der Region in Richtung Afrika zu verschwinden. Herzlichen Dank an die Spender, die die Aufzucht der Störche unterstützen.

Gustav Bickel

 

Bürgermeister Hans Brand

Hans Brand (Bürger für Opfingen) bekleidet für fünf weitere Jahre das Amt des Ortsvorstehers in Opfingen, das er seit 1994 innehat. Der Winzer des Jahrgangs 1941 ist seit 1975 Mitglied des Ortschaftsrats und wurde 1994 erstmals zum Ortsvorsteher gewählt. Hans Brand war viele Jahre Vorstand der Winzergenossenschaft seiner Heimatgemeinde und ist heute Vizepräsident des Badischen Weinbauverbands, seit 27 Jahren in der Opfinger Feuerwehr aktiv und seit 42 Jahren im Männerchor.
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